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- 1(>21 - AUerlei für die Frauenwelt. Selbstzucht. Wenn der Mensch er- wuchsen ist und die Kinderschuhe ausgezogen Kat, bildet er sich gern ei», ei» fertiger Mensch zu sei» und keiner Erziehung mehr zu bediirse«. Aber weit gefehlt, denn ad. «eichen davon, daß man in seinem ganzen Leben nie auslernt und nie fertig mit seiner Erziehung wird, so gibt cs eine ganze Menge kleiner Hehler und schwächen, die täglich und stündlich bekämpft werden muffen, damit sie nicht die Herrschaft über und gewinnen und wir deren Sklaven wer den. Darum ist es sehr nötig, recht ge wissenhaft Selbstzucht zu üben, und dazu ge hört -Ivieder in erster Linie Selbsterkennt nis. Sich selbst erkenne», ist sehr schwer, denn wer nimmt wohl nicht Partei für sein liebes Ich und entschuldigt und beschönigt dieselben Fehler, die er vielleicht bei seinem Nächsten hart verurteilt und verdammt? Der große Egoismus läßt uns oft gar nicht aus den Gedanken kommen, wie viel noch an uns zu erziehen ist, damit wir besser und vollkommener werden; man läßt sich ,o ungern von seinen Mitmenschen warnen und ermahnen und auf seine Fehler auf merksam machen, ist empsindlich und denkt Wohl: „Ach was, ich bin eben, wie ich bin, ich kann mich nicht ändern und bin ganz zufrieden mit mir!" Da heißt es, strenge Selbstkritik üben und unnachsichtig mit sich ins Gericht gehen und zur Erkenntnis se» ner selbst kommen, dann findet man gewiß eine Menge Dinge, die man besser machen oder unterlassen kann, um dadurch andern manche .Kränkung und Aerger zu ersparen. Besonders sollten wir uns Mühe geben, die lose Zunge im Zaume zu Hallen, die so viel Unheil und Unfrieden anslistet und io gern Böses und Nachteiliges vom lieben Nächsten spricht. Wie oft wohnt der Neid in unserem Herzen, wenn wir sehen, daß eS unseren Mitmenschen so viel besser geht als uns, da sind wir unzufrieden, klagen und murren und gehen doch selbst oft an Armut und Elend herzlos vorüber. Es ist so schwer, seine Bequemlichkeit zu überwinden und das Sich- gehenlallen ist so leicht. Wenn junge Leute Las Elternhaus verlassen und in das Leben mit seine» großen Anforderungen, schweren Kämpfen, Versuchungen und Lockungen aller Art treten, da sind sie wohl froh, wenn sic nicht mehr die ernsten Ermahnungen des strengen VaterS und die liebevollen Bitten der zärtlichen 'Mutter anzuhvren brauchen; Ivic leicht lassen sie daun ihre» Begierden und Leidenschaften ungezügelten Lauf und denken nicht daran, denselben mit ernster Selbstzucht entgegenzutrctcn. Wieviel bitte ren Kummer und wieviele Sorgen könnten sie ihren Angehörigen und sich selbst er sparen. wenn sie ernstlich an sich arbeiteten, um dem Leichtsinn und der Genußsucht zu entsagen. Das Gewissen ist nnS ein so guter Führer und Mahner und Hilst uns gern wieder ans den richtigen Weg. wenn wir in der Irre wandeln und uns nicht zn- rechljinden können. So ganz schlecht und verstockt ist wohl kein Mensch und so ver härtet sein Gewissen, daß er nicht manches mal noch die mahnende, warnende Stimme desselben hört, die unermüdlich drängl, das Gute, was noch in ihm schlummert, zu er- wecken. Schwache, unselbständige Mcnschen möchten gern immer jemand zur Seite habe», der sie erzieht und leitet, weil sie sich hilflos und demütig fühle», wer aber so recht selbstzufrieden ist und sich wohl gar dünkt, ein llebermensch zu sein, dein mag es sehr schwer werden, Selbstzucht zu übe», und doch erhebt es uns vor uns selbst und vor anderen, wenn wir unermüdlich an »ns arbeiten und dadurch de», Ziele immer näher keinen, das wir erstreben! —er. Ein Mit Der Die llnd Die Freude. Aus dem Italienischen des Giuseppe P a r i n i. lDcr Mittag,! Der Menschen Antlitz, öde und in gleicher Einförmigkeit, mißfiel de» Himmlischen, Und um das irdische Dasein zu verschönern. Entsandten sic die Freude. — Gleichwie einst Bei Itium die Götter ans die Wahlslait Herniederschwebten, also nah! der Ehernb Leicht flatternd sich der Sphäre »ihrer Erde; Und diese lacht — ein sroheS Lächeln war'S, Das ihr noch unbekannt. Er kommt heran: Sommerlüstchen bei des Baches Murine!» zartem Blninendnst liebkoset ihm Glieder Schönheit und nmsächelt leise goldnen Fittiche. Die Liebesgötter Tanz und Spiel umkreisen ihn; ein Schmeicheln Eiiljlröntt so süß, gleichwie Ambrosia. Den Erdbecriippcu, und aus seinen Augen, Den halbaeichloss'nen, schmachtend feuchten, sprühen Fm Zitterscheine Funken, daß die Lütte. Bo» seinem Flngclpcmr dnrchranscht, er- glnben. Und endlich sühliest du, o Erde, wie Des Gölterscndlingö ertte Svnr sich prägte Auf deinem Grunde, und alsbald dnrchdrang Gar siuist ein leises Rauschen jeglich Ding; lind lauter schmoll es an. daß die Natur In ihrem Innersten erschüttert ward, Wie inen» in Sommersglitt man Donner höri. Der grollend uns von weitem näher kommt Und mit tiefernstem Tone auS den Bergen Hervorbricht, daß es rings in Tal und Waid Bon, Widerhall furchtbaren Kraches dröhnt, Bis dann der Rege» segenspendend sollt. Der alle Menichcn. Tiere, Blumen, Gräser Belebt, erquickt, erheitert und verschönt! Bollinar Müller. StllelnWe' i(^» Gegründet 185« Erschein» sH täglich lAo. ÄÄE» Freital,, de», :r. November. Z1VOÄ Lybold von Eck. Roman von Ursula Zöge von Manteufsel. <35. Zorlictzuna,.) (Nachdruck verboten > „Verwünschte Schmerzen! Ja, was wollte ich sagen? Ja richtig. 'Ja, richtig. Der Buchen. Als L inzier war er übrigens nicht schlecht — neui. Was inan so vor bei Front braucht. "Auch nicht gerade Schnldenmacher" — er stöhnte au>. Erinnerungen an die eigene LeittnanlSzeil wurden sehr lebendig. — „Wen hc'iraiel denn der aii Esel?" — wagte er barsch. „ Much las: „Seine Verlobung mit Fräulein Lolli Bruckner, zweiten Tochter dc TomänenraleS Herrn Friedrich Brückner, zeigt nur ans die ein Wege an Günlber von Buchen, Regiments.Kvnimandcur nsw." „Ra, die wird wohl einen Haine»,Geld haben" — knurrte Jansen grimmig — „>o'n alter Sünder! Erst die schöne Nosauninde und dann auch noch eine gute Partie. Ja, sie war schön, die Roiamunoc - in achte wol-l wissen, ob die Tochter, die sie hatten, ihr ähnlich sicht." — „De 1 ochlcr?" — srag-e Ruth, aufmerksam werdend, „wie alt ist dies'? Sie wird in Wüdeck erzogen." Sech zehn oder siebzehn Jahre muß sie sein." „Erwachsen? Ich meinte, sie sec ein Kind. Boy,'hat mir nie von ihr gesprochen." „Sv?" — sagte der Kranke, »na so etwas,wi ein schlaues Lächeln mit Augenblinzetti zuckte über sein farbloses Ge ich!. „Dann ist e verlieb! in sic — und wenn sie ihrer Mutter auch nur etwas ähnlich sieht, io, kann na ihm das nicht verdenken." Nnih dachte' A!io sie ist die Braut! — Laut sagte sie: „Mu scheint, Papa, in diese schone Roiamnnde warst Du mal verliebt!" Nun wurde er förmlich eifrig, wollte erzählen, richtete sich mit einem Ruck au und zuckte heftig mit dem "Arm. Die Bewegung war nnvorsichlia gewesen, der Schmer, umkrallte ihn wie mit glühendem Eisen und erpreßte ihm röchelnde Schmerzenslauu. Nnih sianb ratlos, versuchte ihn zu nähen, während er nach Atem rang und neraehlia nach seinem Taschentuch jingertc. Es lag am Boden. Sie hob es ans, trocknete ihm die feuchte Stirn und freute sich, als er die Sprache wiebersand und ansing, ärgerlich a»i seinen invaliden Zustand zu schimpfen. Endlich lag er wieder ruhig da und seine Ge danken kehrten zu dem unterbrochenen Gespräch zurück. Er vergaß die Schmerzen, ein Lächeln hob den trübseligen, grauen Schnurrbart — ein ungelenk, griesgrämig 'Ding, dies Lächeln: „Also, das bat die Mamsell Tochter erraten. Fa. natürlich war ich als blutjunger Lei inane in die schöne Rcsirmunse von Lenz verliebt, mir .raren es alle. Das war eine Zeit! — Man wußte doch noch oder meinte cs zu wißen, wozu inan a, der Wcl: war. Die schöne, dumme Jugendzeit! — Na, der Buchen, der gewann da-. Nennen." „Ich wundere mich," siegle Null, mit plötzlich erwachendem, satt ratt'inierien Kiankenpslege-Innnilt — „Du sah'i, als Ln jung warst, doch zehnmal bener aus wie Ibersi Buchen. Na und überhaupt —" Sie sah es, diese Voraussetzung hörte er gern, es tat ilm förmlich wohl» Zum ersienuial hastete sein Blick beifällig, mit Bewnß; e n, ans der Tochter und er nick!,". „Kannst Tick, noch erinnern, wie ich so vor ttl, l7 Jahren anS'üh'' Ja, das sicht dem alten Wrack niemand mehr an. Und diese Geielichten datieren noch Ui Jahre früher. Da kam die Roiamnnde von Lenz mit ihren Ellern z»m erstenmal aus einen Kasinooall. Sie war U> Jahr und sah anS wie eine richtige Noie, oder wie oas Schneewittchen im Märchen. Wir waren alle rein weg. Und mir gab sie den Kotillon!" — „Tann," sagte Nnlh lackienb, „warsi Du entweder der Ungeiäbr.icbsie oder — der Erkorene." Er wurde immer ciiriaer. „Na. ich bildete mir damals lange Zeit das letztere ein." „Ja, warne» hast Du sie denn nicht geheiratet?" „Heiraten? Dummes Mädel, womit denn? Ich batte nichts wie meine Schulden und meine Lcnlnanisgage und sie hatte gar nicht-". Nee, damit war nichts loS" — er seusztc -- „und es war doch eine schöne Zeit. Da hatte inan voch keine Sorgen!" „DaS muß ich sagen! Schulden, unglückliche Liebe, und da-S nennst Du keine Sorgen?" — „Iawobl." murrte er ingrimmig — ,,'o ist's nun mal, wenn inan jnna und gesund ist und sie nötige Porlion Leichtsinn hat. Sorgen kommen erst mit dem vielen Geld, aber davon versiebst Du freilich nichts, die Tochter der Eo! inanS. Na ich sage aber nichts weiter, Hab' einsi ja auch gemein!, Lai; Sem Menschen nichts mehr zu wünschen übrig bleiben könne, der sich im Golde baden könne," Er schwieg und der gewohnte grämliche Zug ienkle sich über sein Gesicht. Er'chbvtt, müde schloß er die Augen und nach einiger Zeit bemerkte die Tochter, daß er ciugeichlasen sei. (lor 1'irina I1ii«I«>If «L IttiNs».. DrsLäsQ-HsiistLLt, LLutrusr 3trLM Hr. 13. IL.HrlvIVS LvLr Vio5v b'rugo logt dich 80 MN,min»' vor, clöin äo8 Iwbsim blvelwtes. clio Oosuncklwit, NM Herren liegt. Oe-chnt!) 8ci hier nnt meine Fiv-tnlt Wrbatl Laupltr mil Station für NatuiAillMüe AilssijKv l'roise. I>I AIr»r8«Ii»1l8tir»8»i«) 30, I., I-EliO 86tuilL,ut8ti'., l'i'OKpotito ^rrltis. kosouckors nntinerlcsnin gemacht, «kenn »in» linclet in äieser Fnstnlt alles, >vn8 r»r HHIiMgnng »ml Erhaltung clor Kesumllwit erloiclorlielt Et. Unter rvt'clix«!- N-V5Ä! vv»8«r 4nrv«n«ti»nx von I«, Nil Hi>xxc-Iii»rv«-Ii<lui>g<>>. I'.xl»»i>g.c">! nncl HIrixxnx,»,, mit szzmiinxtilr nuä hier gleielireitig »-«" '«tncleir- 8«i g;1alt mit lboxtv nntni ^«iiitixx« iixltr t«Iu« >1« lüui - nnck v livenclot nel I> l<"trt«>« in lil rrnlr»»«-ilxt:ill«n 8t ts iner iler tziiixxt«» Il«ili!>lrt«»i o» ist 8«t Kin»ltli«1t«u 4> l, b n Lli ltültuiig;«- nnck 8<««rHvt>»x«I«iIiin»»ru»g;vn, nie Ittlluemr» »> l I^ntniili, tu i R»ung;vn-, II«« r. 81«i«n-, Iklax«««- nnck >»8be8. l>««v«««- nncl I i nu«nl«t«l«» tinäet mnu hier ckio nur cienlchnr giiustigsten Ue8nitnte. — (wohnet v,m lriiü K Hi8 nhenä8'.! U'hi. Sonntag« bis 1 Ullir. — lü«^ I>ni»«n »«ittlicli« ir««IIv,,,,„zz. — Ueinsielistv Ünuherlcoit gnrnntiort, n Inlinhor nncl Ueiter I u > i » -c » t> >> !> i > /. idAMtÜKIe' " lllrkilliisiitikiilig VSI>2 —. NM 81« I». Fabrik und Verkauf: 2Y. litt«. Straßenbahn: Rote Linie 22 Postplatz—Plane». s ßlsi^ege» Lagerräumniig stelle ich svlgendc Fabrräder znm IttO,.Premier"-Doppelglockcnlagcr 10..Erpreß"- „ 10„Metcor"- 2N.,Wcl«räder"- .. sonst 100. 120 und 130 Mk.. jetzt 75 «. 85 Mk. k30 „Presla"-Tonre»tüde>, -ö<1 „Prefto"-Straßente>l»er. 20 Damenräder verschied. Marken zu ganz bedenkend herabgesetzt. Preisen. ckOOO Fahrradmäntel. Mk.2,75. 3.25-9.50. 500 Lnstschlänche, Mk. 2,50, 2.7K-5.00. lüOOAeetvlen-Laternen. sonst M. 1.75 jetzt M. 2.851,3.25. Oellaternen v.55Pf. bisM 6.50. »Aebr. NitderArk. 15,25,35-65. Wettinerftrasre 4tt. Ailialer Ziegelstrake 10. ^l0M66N-6IU86N eigene Konlolitiom 6Iu86N-I?1ano1l6 nur gute nnschbnro tzunlitLtsll grö88to FiiLirnbl in 8nch8SN. bla»el!n'nronlncU3 vv. 8—9. 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