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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.02.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030212010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903021201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903021201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-02
- Tag 1903-02-12
-
Monat
1903-02
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.02.1903
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Dresdner Nachrichten. Sl». 4:r. Seite 2. TonnerStng, t2. Februar Ivvt oeriorgung als einen Hohn zu bezeichnen. Was hätte» denn die (Sozialdemokraten derselben Besseres entgegen zu stellen? lBeisall. Redner nimmt dann noch beiondcrs unter Lachen und Wider- ipruch der Sozialdemokraten die Kruppschen WohlfahrtSeinrich- lungen gegen Wurm in Schutz. Die Pensionskasse für daS Krupp- lch« Grusoiiwerk zahle größere Pensionen, als die Staatskasse an staatliche Arbeite! Auch für vorzeitig ausgeschiedene Arbeiter bestünden Wohlsahrtsnedenelnrichtungen. Ln zehn Jahren hatte die Firma 5 Millionen gesetzlicher Kassenbeitrage gezahlt und 22 Millionen freiwillige. iHört! Hört!) Die Lohntabelle bei Krupp weise einen steigenden Zuschußlohn seit 10 Jahren aus von i Mark bis 1.80 Mark Sr stelle die Tabelle dem Hause zur Verfügung. iAbfl. Gamp nimmt dem Redner die Taoelle aus der Hand, begibt sich damit zu den sozialdemokratischen Abae> ordneten und legt die Tabelle dem Abg. Singer auf den Tisch Stürmische Heilerkeit s Aber die Sozialdemokraten wollten nur lliizusriedenheit und Kampf, keinen Frieden. sRufe links: Hu!j Wir nehmen den Kampf auf, und ich hoffe, daß ihn die bürger liche» Parteien gemeinsam gegen die (Sozialdemokraten dnrch- "ihrcn werden. iLebhaster Beifall.! — Abg. Müller-Meiningen Ureis. PolkSp.j: Wenn die Rechte nicht jo reaktionär wäre und dadurch den Sozialdemokraten die Sache so leicht machte, wäre >-S sehr leicht, den Kampf gegen die Sozialdemokraten zu vrgani- neren. Redner erklärt das Verbot der Mitaabe von Arbeit ins "auS im Heylichen Anträge für unannehmbar^ an dem sozial demokratischen 'Anträge sei die ReichSzeniralaussichtsbehörde an nehmbar, aber die AursichtSbeauiten selbst mühten einzelstaat- lich bleibe». Auch den allgemeine» Maximalarbeitstag lehnten seine freunde ab. 'Mit den Resolutionen wegen der Berufsoereine seien sie lelbstverstäudlich einverstanden. Weiler erklärt sich Redner gegen den Befähigungsnachweis für das Baugewerbe, bemängelt die Bundesratsverordnung über Ruhezeiten für das Gaitwirtsgewerbe wegen zu vieler Aus nahmen. die Judikatur >u Bezug aus die Streikpostensrage, in Bezug aus die Ansprüche, welche Arbeiter an Wohnungen hin- nchtlich der Sauberkeit zu stellen berechtigt ieien, in Bezug auf den Ekarakler der Fachvereine als angebliche politische Vereine »uv. Einer einheitlichen Regelung »m Reiche bedürfe die Zulassung der Frauen zu den Universitäten. Endlich kritisiert Redner noch den Zwang, der in neuerer Zeit auf die Arbeiter ausgeübt worden sc>, damit sie au Adresse»kuuLgebu»gen teilnähmen. -- Abg. o. Wald o w-R ei tzenste i n lkons.l tritt dem Borwurs entgegen, daß die landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft nicht genüg nie, uin Uebertretungen der UnfallverhütungSvorichriften zu verhindern. — Abg. Schräder ssreis, Bcr.l bemerkt zu dem 'Antrag auf Einführung einer MarimalarbeitSzeit, das; die wirt schaftlichen Verhältnisse einem solchen Experiment nicht günstig 'eien. Tie Frauenfrage aiilangend, so glaube er, das; die Iran im ganzen schon den Sieg errungen habe. Wünschenswert lei, das; Staat und Kommune Wohnungs-Baugenossenschaften mög lichst unterstützten. 'Aber auch beim Publikum müsse ver güte Wille vorhanden sein, sich auf dem baugenossenschaftlicken Wege zu helfen. — Präsident Graf Balle st rem: Trotz der arotzen Rednerliste glaube ich doch, bah, wie Ras Haus jetzt aus- neht les sind höchstens 30 Abgeordnete im Saale!, es dofh >m Fnleresse des Hauses liegt, das; ivir »ns letzt vertagen. Wider- svruch erfolgt nicht. - -schlutz der Sitzung nach O'/h Uhr. — Weiterbcratung morgen l Uhr. Berlin. iPriv.-Tel.s Tie Reichstags ko inuiifsion zur Vorberatung des Gesetzentwurfs über die Phosphor- , und waren kam heute über die allgemeine Erörterung nicht hinaus, lieber die neue Blasse verweigerte die Regierung Aus- kuust, da die Blasse noch Fabrikgeheimnis bilde: dagegen wurden regierungsseitig eingehende Mitteilungen über die Giftigkeit und Ge'ährlichkcit der gewöhnliche!! Zündhölzer gemacht, die Weiß- vhosphor enthalten. Bei Abnahme seines Patents ist der Her steller der neuen Zündmasse verpflichtet worden, die gegenwärtigen Fabrikanten weißer Phosphorhölzer zur Herstellung der neuen Zündmasse anzuleiten. Tie neuen Zündhölzer können an jeder Holziläche entzündet werden. Ter Preis der neuen Sicherheits- zundbölzer stellt sich sür 650 000 Stück bei der Herstellung im großen aus Mark 60,50. im kleinen aus Mark 08,20, im Ver kauf aus Black 70,00. Tie billigsten Phvsphorzündhölzcr stellen sich freilich aus nur 30 Mark, die besten agj 13 bis 54 Mark. Eine Blischmiihle soll demnächst in der Kommission vorgeführt werden. Berlin. I'Priv.-Tel.! Tie Petitionskommission des Reichstags beschloß die llebertvelsung einer Petition des Bayerischen Haudwerkerbundes in München um Einführung eines Arbeitsbuches st,,- Gesellen ohne Unterschied des Alters lbisher besteht die Ver- v'Iichtuug nur sür Gesellen bis zu 21 Jahren! an die Regierung als Material: ebenso Petitionen des Teutschcn Werkmeister- bundes in Tüsscldorf um anderweite Regelung der Rechtsve» liältin'se der Werkmeister. Techniker njiv. sGleichftellung mit de» '2ade»gehilsem in mehrfacher Hinsicht!, des Teutichen Gastwirts- o-erbandcs in Berlin um Milderung der Blarktsperren. wie sie weaeu der 'Viehseuchen vielfach verhängt werden, des Deutschen 'EandnnrtschastsralS um zahlenmäßige Feststellung der Abstam mung der Rekruten vom Lande oder aus der Stadt in den lleber- stchtcn über das HecreSerganzungSgesetz und Petitionen um Ab- anderuug des Krankeiwerstcherungsgesetzes. Ein Bittsteller aus Berlin verlangt Schadenersatz von der britischen Regierung wegen angeblich unrcchtinäpiger Ausweisung aus Südafrika. Ein Ver treter des 'Auswärtigen Amtes bemerkt, daß der Bittsteller im Tienjte des Tranm-Freistaates bewaffnet einen Zug von Gefan genen bealeitct habe und deshalb die Folgen dieses Schrittes ragen mnste. Tie Kommüston ging über die Eingabe zur TageS- eronung über Als ungeeignet zur Erörterung im Plenum wurden -«achtet: Eingaben um Maßnahmen zur Verhütung von Fäl- 'chungen im Äntiguitätenhandel und um Erteilung des Rechts an die Acrzle. unheilbare Kranke einfach zu töten. Berlin. lPriv -Tel.! Ter Leibarzt des Kaisers, Professor ?r v. Leuth old, erhielt das Großkreuz des sächsischen Albrechtsordens: der Sergeant Pollok in der ostasiatstchen Pionier-Kompagnie der oikaiialischen Besatzungsbrigade das säch- nsche 'Allgemeine Ehrenzeichen. Berlin. lPriv,-Tests Gegen die Darstellung, als ob Giron durch Hypnose bei der früheren Kronprinzessin von Sachsen ine Eriolge erzielt habe, wurde in einer gestern abgehaltenen Rrvtestoersainmlung, in der fast alle spiritstlischen Vereine von Berlin vertreten waren, Ein!vruch erhoben. Ter Referent, der bekannte Hyvnotlseur Gcrlina, erklärte, daß er durch besondere Umstände in der Lage sei, bisher unbekannte Tatsachen im Fall Giro» vorzn'ührcn. Er schilderte zunächst die vormalige Kron- vrinzes'in als eine erzentniche, zu Ausschreitungen veranlagte Frau, die durch eine veitehrte Erziehung sür ihr Schicksal geradezu prädest'N'.eri >ei. Girvn habe 50 000 Mark 'Abstandsgeld erhalten, nach:, ::, er sich oerv'R-iet uabe. >cden Verkehr mir der Prinzessin abzubrechen. Tue'e Entschädigung wurde ihm gewährt, als er nach Entdeckung seiner '.uilanieren Beziehungen drohte, die Korre- ivondenz zwilchen tbm und der Prinzessin im AuSlande veröffent lichen zu wollen. Giro» habe nicht allein sein Ehrenwort ge brochen und die Verbindungen inst der Prinzessin aufrecht er halten. sondern er habe auch die Korresvondenzen dem Könige Geoca ui die Hände ge'viell. Taraus sei ersichtlich geworden, dar, die Vrinzci'in, was vorher von ihr energisch bestritten wurde, ach mm Ehebruch habe verleiten lasten. Bis dahin hatte sie aus Veranlassung von Giro» mir die 'Version ausrecht erhalten, als ob e-s ncb iim eine Liebelei handle. Berlin. iPno.-Tel.j Proiessor Tr. Wcnck erläßt folgende Birichlignng gegeniiber den Behauvliingcit hiesiger Blätter: „Im Winter l001 -02 an chroniicher Hüstgelenkentzülidnng erkrankt, > at Tr. v Fi ege 'W eltzicn seinen Wohniitz nur zu Heil- ,wecken verlancn Bon seinem Entichliitz der McmdcttSnicocr- i-gung haben >lm lediglich die eindringlichsten Vorstellungen aus vielen Teilen sclncs Wahlkreises Borna-Rochlitz abzubringen vcr- riocht." H a m b u > a T>e „Neue Hamburg, Boc'euiialle" meldet: Ter Scsi iNSvcr kehr im Hamburger Hasen hat einen derartige» llintang angenommen, daß Schisse nur mit außerordentlicher Vcr- -ngcrung Lanoungsolätze echaltcn können: insbesondere bei der >^awbiirg-A,»e>-ika.Linie l>at der Betrieb einen über die vorhan- v:ue» LanonitqSqclcgenhciten Ivcit hniausgehenden llmfang ange- vommen. io daß die Geiellichaft, da ihr der Hainbilraischc Staat nicht mehr genügende Räume zur Verfügung zu stellen vermag, ortan auch Altoiiacr Kais ui Anspruch zu nehmen beabsichtigt. K ö l n. Ter frühere elsässischc Rcichstagsabgeordnete Kano nikus Tr. Simonis ist heute gestorben. Braunschwcig Tr. Karl Peters veröffentlicht in den „Braunschw. Reuest, Nachr," eine Erklärung, in der er seine uvvrünglich in diesem Blatte erhobene Beschuldigung. Leutnant a. D Bronsart v Schcllendorst sei der Fälscher und Urheber des Ducker briefeS, zurücknimmt. PeterS gibt an, daß sein Vertrauensmann sich in einem Irrtum befunden habe. — Einem Berliner Abendblatt« infolge, hätte Dr. PeterS Grund, ans die Niederschlagung deS Urteils zu hoffen. Stuttgart. lPriv.'Trl.) Die Kammer der Abgeors neten nahm beute nachmittag die BolkSschul-Novell« ml_ 55 gegen 35 stimmen an. Die Minderheit bildete Zentrum und Sozialdemokratie. Wien. Die »Reue Freie Presse* meldet, der Finanzminister habe sich schließlich für die Konversion zu 1 Prozent ohne latzrente entschlossen Salzburg. Im Austrage des toskanischen HofeS wird die Villa des Fürsten Ärede in St. Gilgen wohnlich eingerichtet. Man glaubt, daß die frühere Kronprinzessin Luise dort nach ihrer Niederkunft Aufenthalt nehmen wird. Paris. iPriv.-Del.! Beim Begräbnis eines Arbeiters kam es gestern zu Kundgebungen. Die Polizei schritt ein und wollte die Demonstranten verhaften, worauf ein Zusammenstoß stattfand. Es wurden mehrere Revolverschüsse aus die Polizei abgegeben, wobei ein Polizei-Jnspektor an der Hand verletzt wurde. Der Tumult wurde so grob, daß die Ladenbesitzer m der Rähe ihre Geschäftslokale schlosse». Mehrere der Demon stranten wurden verhaftet. Paris. sPriv.-Tel.! Die Deputierten kam wer hat die gestern beantragte gesonderte Beratung der Aufhebung des Privilegiums der Hausbrenncr mit 278 gegen 209 Stimmen abgelehnt. — Die Budget ko in Mission hat die neuen Zugeständnisse Rouvierö bezüglich der Hausbrenncr ab- gelehnt, und beantragt, in daS Finanzgesetz eine Bestimm»» auszunehmen, nach der vom 1. Januar 1905 ab dem Staate da Monopol der Fabrikation, der Rektifikation und deS Verkaufs voii Alkohol zustehe, und von der Veröffentlichung des gegen wärtige» Finanzgesetzes ob die Errichtung neuer Destillerien ver boten sein soll Rom. sPriv.-Tel.! Gegenüber anderülaulciidcn Gerüchten wird der „Agenzia Stefani" aus Washington gemcidet, dort glaube uiail in amtlichen Kreisen, daß über alle Punkte jedes der drei Protokolle, eine Einigung mit den Vertretern der drei verbündeten Mächte erzielt worden ist, und daß die Protokolle in der Venezuela-Angelegenheit in den nächsten Tagen lilitcrzeichiiet werden können. Venedig. sPriv.-Tel.! In Banono stürzte nachts die alte Kirche ein. Menichenverluste sind nicht zu beklagen. Madrid. Der Genera lau sstand in Reuö ist beendet, nachdem die Arbeitgeber den Reunftnndenarbcitstag bewilligt haben. In Barcelona ist der Ausstand beendet, in Vigo dauert der Ausstand der Eisenbahnbediensteten fort. In Corunna zeigt sich bedenkliche Gärung unter den Schinelzhüttenleuten. In Eadlx Halle der Ausstand gestern große Unruhen im Gefolge. Die Schlacht häuser und Bäckereien sind geschlossen. Tausende Ausständige durchzogen lärmend die Straßen, Die Gendarmerie mußte ein- chreilen. T-rei Arbeiter wurden verwundet, emer tödlich, Die Truppen wurden in den Kasernen konsigniert. Madrid. sPriv.-Tel.! Eotarelo, der der Polizei den Auf enthalt der Familie Humbert mitteilte, erhielt gestern auf der französischen Botschaft 25 000 Francs auSgezahlt. Catarelo wollte hiervon 5000 Francs dem Polizeiagenten überweisen, was jedoch vom Polizeichef abgelehnt wurde, da die Polizei bereits 25000 Francs erhalten bade. Eadix. Die Nacht ist ruhig verlaufen. Die Bäcker ver- karren im Ausstande. aber es wird Brot von den Soldaten hergestellt. Ter Bürgermeister hat d>e Versicherung abgegeben, es werde weder an Brot noch an Fleisch mangeln. Lausanne sPriv.-Tel.! Giron ist kurz vor 2 Uhr nach Nyon abgereist, begleitet von Leopold Wölfling. London Aussehen crr^zt ein in den Zeitungen verösfent- lichter Brief des Kontreadmirals Eochrane, worin dieser erklärt, daß sei» Nesse Leveson Gower, welcher Leutnant im Regiment der Garde-Grenadiere war. auf seinen Rat seinen Abschied nahm, weil er von einem in dem Regiment üblich gewordenen Leutnantsgericht. dem er vom Obersten wegen eines gering fügigen militärischen Vergehens offiziell überwiesen war, zur Prügelstrafe verurteilt wurde. Dieser Akt von Bestrafung von Leutnants sei in dem Regiment traditionell. Krakau. jPriv.-Tel.! Nach der Teilnahme an einer große Eisscholle mit solcher Gewalt gegen . . daß diese in Stucke ging, io Personen stürzten i»S Wasser und ertranken, da ihnen infolge de« starken Eisganges keine Hilfe gebracht werden konnte. Bisher wurden acht Leichen aus dem Flusse gelandet. K vnstantinope l. Die Nachricht, daß die Verhandlungen über die Einführung des Zündhölzer Monopols wieder begonnen habe», wird von türkstcher amtlicher Seite bestritten. Tatsächlich befindet sich jedoch der Vertreter des sich um das Monopol bewerbenden Syndikats schon seit längerer Zeit wieder in Konstantiiiovel und setzt seine Bemühungen fori. Die Angabe, daß außer der österreichisck>-ungar>schen Botschaft alle anderen Botichasten ihre vertragsmäßigen Proteste zurückgezogen haben, ist unzutreffend, dies ist auch seitens Italiens nicht geschehen. Sein! in. sPriv.-Tcl.s Auf die Begrüßungsansprache des Grafen Khuen-Hedervarn antwortete König Alexander, er und die Königin teten ganz besonders erfreut, daß Kaiser Franz Joseph den Banns Kroatiens mit der Aufgabe betraut habe, ihn hier zu begrüßen und ihm das Geleit zu geben. Er, der König, erblicke in vielem Umstande einen neuen Beweis der Freundschaft, die Kaiser Franz Joseph stets für die Dynastie der Obreuowttsch bekundet habe, '.'ilsdann wurde die Weiterreise nach Karlowitz angetreten. Belgrad. Tie Reservisten erhielten Befehl, sich für den Fall einer Mobilmachung bereitzuhalten. Sofia. sPriv.-Tcl.) Es verlautet, in Regierungskreisen sei man der Ansicht, daß, falls die Beunruhigung infolge der Zu- sammenziebung türkischer Truppen an der bulgarischen Grenze andauern sollte, die Notwendigkeit einer teilweisen Mobil- inachung der bulgarischen Armee eintrcten würde. Hierzu seien vorläufig ;e zwei Armcedivisioncn, eine in Sofia, die andere in Philippopel in Aussicht genommen. New-Vork. lPriv.-Tel.s Das britische Protokoll ist formell angenommen worden. Die Einigung mit Deutsch land wird bald erwartet: angeblich dürsten beide Teile zu gegen seitigem Rachgeben bereit sein. Bo wen ist geneigt, dafür zu garantieren, daß die alten Handelsverträge nach Aufhebung der Blockade in Kraft bleiben. Das von Bowen formell akzeptierte britische Protokoll bestimmt die Aushebung der Blockade und Verweisung der Frage wegen vorzugswcster Behandlung der Blockademächte an den Haag,, sobald Venezuela 5500 Pfund Sterling gezahlt hat. Das Haager Tribunal wird auch über den Plan der Verteilung von 30 Prozent der Zölle unter die Gläubiger entscheiden. Falls Venezuela nicht binnen bestimmter Frist mit der Zahlung beginnt, soll Belgien die Zolleinnahmen in La Guayra und Puerto Cabello verwalten; endlich soll über die neuen Handelsverträge zwischen England und Venezuela ver handelt werde». ». M. Kredit »iS,S0. riilomo >»7,80. «reidner «»nt SlaatSbabn —. L«mdLr«enIS,70. »!Lur<U>iUl« —. Ungar «old Porlugteien ii2,«S Jest. dort«. i!> Uhr »aLin.i Rente loo.oüy,. .Italiener IV2.K0. Lvanier !X>,SS. Poriugiele» 22,SS. Türke» A>,S2>/,. Tülkeniooie 1A>,7». LUomanbanl SOS,—. Llaalsbah» —. eoinbarde» —. Fest. «arid, «roduNeninarn. ü'exen per gebrunr 2<.l» vcr Mat-August 22«i, rnhtg. L-itrilua °-r stedruar «2 25 »er Levtbr. Dczdr. 27,2S, dehpt. iiniddl «er gebruar SS,—, per Leplcmdcr.Dezember SS,SO, mali. »mftrrdow. rirodulren. «erichr. «>>«»kn per Mär, —» «er Dt« —. gcjchästslo». Roggen per Mär, —. per Mä> , gelchästaios. »:o»do». iProduktenderichi) Setreidemarti rutst-, oder «cst. — Weiler: Müde. OertlicheS und Sächsisches. — Auch gestern war das allgemeine Befinden Sr. Äöingl. Hoheit des Prinzen Friedrich Ehriftian ein gutes. Der Kranke hat den Tag über viel geschlafen. — Gestern früh 7 Uhr 8 Minuten trafen Herzog Robert von Württemberg und Gemahlin, von Wien kommend, zu mehrtägigem Besuche Ihrer Könial. Hoheiten des Prinzen und der Frau Prinzc > ji» Johann Georg hier ein und wurden von den prinzlichen Herrschaften auf dem Hauptbahnhofe begrüßt. Diese begaben sich dann mit ihren Verwandten nach dem PalcnS Parkstraße, wo Wohnung genommen wurde. In Begleitung der württembergijchcn Herrschaften befinden sich die Hofdame Gräfin von Adelmann und der persönliche Adjutant Leutnant Freiherr von Gaisbera, — sc. Exzellenz Staatsminister Dr. Otto besichtigt« vorgestern in An nab erg in Gemeinschaft mit dem Ceheimrat Iah» die Räume des Amtsgerichtes, sowie daS an daS Rathaus angrenzende Beamten-Wohngebäude, wob«» ste zugleich die Ami», räume des Rathauses in Augenschein nahmen. Seit einiger Zeu sind mit dem Justizministerium Verbaiidlunaen »m Gange, welche daraus abzielen, da» seinerzeit dem StaatSfiSru» für GerlchiSzweae überlassene Gebäude für die Stadt zurückzuerwerben. Da die» nun aber für den Fall », Aussicht gestellt worden ist, daß für die Wohnungen in dein Gebäude voller Ersatz geichasten wird und dafür unter anderem auch da» entsprechend baulich zu erweiternde vormals Brodengcversche Grundstück in Vorschlag gebracht worden ist, so fand weiterhin unter Führung des Herrn Bürgermeisters eine Besichtiguiia dieser Grundstücke statt. — Zum ReichsgerichtSrat ist der OberlandcsaeriäitSrat Lödel ui Stuttgart ernannt worden, an (stelle de» in den Ruhe- stand tretenden ReichSgerichtSratS Dr v. Zim merle. Der neu- ernannte Rat tritt sein Amt am 1. April an. — Gestern mittag 12 Uhr trat in, Sitzungssaal« de» Akademte- aebäudrS die StändebauSbau-Deputatlon unter Vorsitz de» Herrn Präsidenten der Zweiten Kammer. Geh. Hofrat» Dr. Mehnert. zusammen. Außer dem Architekten de» Ständebaus. baueS, Hdrru Geh. Baurat Wallot, nähme» von Seiten des König! Finanzministerium» die Herren Ministerialdirektor Geh Rat Schrveder, Geh. Finanzrat v Sichärt und Oberbaural Reichel teil. — Die Verhandlungen mit dem Grasen HoenSbroech wegen seiner Kandidatur im 18. sächsischen Reichstags- Wahlkreise haben sich zerschlagen. Der Graf wird nicht kan didieren. - Zu der bereits gemeldeten Reise dcS Herrn Giro» über Basel nach Lausanne sind folgende weiteren Meldungen auc> Brüssel von Interesse: Giron soll sich zu mehreren Bekannten geäußert haben, daß seine Reise nach Brüssel noch nicht den Ab- schluß seiner Angelegenheit bedeute, und daß noch viel in dieser Sache werde zu sprechen sein. Man solle ja nicht glauben, er sei ein Verabschiedeter. ES werde noch die Zeit kommen, und zwar früher, als man glaube, wo er mehr als dies jaaen werde. Am Dienstag hat Giro» auf der Polizeipräsektur um AuSfolgung eines Passes ersucht, welcher zu Reisen in überseeische Länder berechtigt. — Schaden »Pflicht wegen Unterlassung der Bei bringung von InvaliditätSmarkeu. Ein Arbeitgeber hatte hauptsächlich zur Bewachung seiner nicht mit der Wohnung ver- bundeneii Burcauräume einen verheirateten Schlosser ange nommen, der nacht» neben den Bureauräumen schlief, tagSüocr aber anderweit beschäftigt war. Gleichzeitig wurde verembari, daß ihm die Reinigung der Bureauräume obliegen sollte, wofür von vornherein beiderseits die Dienste der Frau in Aussicht ge- nouimen waren. Der Arbeitnehmer erhielt außer einer sreien kleinen Familienwobnuna eine monatliche Entschädigung von 12,50 Mt. Dieses Verhältnis dauerte vom Jahre 1890 bis zum 15. Avril 1901. An diesem Tage wurde da» Dienstverhältnis im gegenseitigen Einverständnis nach voraufgegangener Kündigung des Arbeitnehmers gelöst, vornehmlich deshalb, weil die Frau sich inzwischen ein Fuß- und Knieleiden zugczoaen hatte. Ais dieses Leiden sich bald verschlimmerte, wandte sich die Frau, trotzdem sie niemals eine Jnvalidenkarte besessen hatte, zwecks Erlangung einer Rente an den Vorstand der Jnvaliditäts- und Alters-Ver sicherungsanstalt. Dieser hielt die Versicherungspflicht der Frau ür gegeben »ud veranlaßte sodann im November 1901 den llrbeltgeber. sür die ihm gesetzlich zulässig erscheinende Zeit von zwei Jahren — also bis z»in November 1899 — die Beibringung von Jnvalidenmorken nachzuholen, was anstandslos in der ver langten Höhe geschah. Er wies sodann, indem er sowohl die Versicherungspflicht der Frau als auch ihre völlige Erwerbs unfähigkeit im Sinne des Jnvaliditätsgesetzes ausdrücklich fcsl- stelltc, die Ansprüche der Frau ab, weil d'e erforderliche Warle- zeit von 200 Beitragswochen durch die zulässigerweise nachgebrach ten Beitragsmarken nicht erfüllt, ein Nachbringen für mehr als zwei Jahre aoer nach der abaeändertcn Fassung des Jnvaliditäls- gesetzcs vom 13. Juli — im Gegensatz zu dem alten Gesetz — nickt mehr zulässig sei. Nachdem diese Entscheidung rechtskräftig ge worben war, klagte die Frau gegen ihren früheren Arbcitgeber auf Zahlung der ziffer-mäßig von der Versicherungsanstalt fest- gestellten Rente, die ihr durch das Verschulden des Arbeitgebers entgangen sei. Das ObcrlandeSaericht Köln hat nun unter Ab änderung des landaerichtlicheil Urteils, das der Klage statt- gegeben hatte, die Ansprüche der Klägerin mit solaender Be gründung abgewiesen: Es sei das Verschulden der Klägerin das überwiegende und das den Schaden verursachende. Sie habe i» erster Linie die nicht unzweifelhafte Frage ihrer Versicherungs pflicht zur Entscheidung bringen und sich eine Quittungskarte ver schaffen müssen. Wenn auch das Gesetz die Sorge für die Bei- tragsentrlchtung dem Arbeitgeber als eigene und leibst gegen den Willen deS Arbeitnehmers auserlege, so gelte dies doch nur bei feststehender Versicherungspflicht. Die Feststellung einer u»gc- wissen oder streitigen Versicherungspflicht zu betreiben, sei in erster Linie Lache desjenigen, der die Versichcrungszugehorigkeii für sich in Anspruch nehme. Das Jnvaliditätsgesetz, das dem Arbeitnehmer in so reichem Maße gesetzliche Wohltaten z>lko»lmcn lasse, bedinae auch eine wesentliche Mitwirkung des Arbeitnehmers zur Erreichung dieser Wohltaten, Eine andere Handhabung des Gesetze» würde einem Grundgedanken desselben, daß der Arbeit- nehmer durch eigene Leistungen zum Erwerb dieser Äoyliatcn mithelfen muß, widersprechen. Man würde den nachlässigen Vcr- sicherungspflichtigen in unzulässiger Weise begünstigen, wenn mau ihm, ohne daß er jemals eine eigene Leistung hierzu gemacht habe, dieselbe Rente zuerkenne, wie dem sorgfältigen Versicherunas- pslichtiacn, der den gesetzlich ihm zugcteilten Auslagen genügt Hobe DaS Reichsgericht hat diese Entscheidung des Oberlandesgenchtü gebilligt, indem es das zum Zwecke der Einlegung der Revision nachgelnchte Armenrecht versagt hat, weil die Rechtsverfolgung der Klägerin aussichtslos erscheine. — Von der Hauptleitung der deutschen Studenten »und Schüler-Herbergen mdcr Jahresbericht für 1902 erschienen r gibt interessanten Ausschluß über die Schülerherberaen ln ,-achsen. Es bestehen solche zur Zelt in der sächsischen Schweiz, in der Lausitz, im Erzgebirge und Vogtlande, zusammen 88 Her bergen. Im ganzen Gebiete, zu den, in Deutschland und Oester reich noch die Sudeten, das Glotzer-, Eulen-, Jser- und Riesen- gebirge. das böhmische Mittelgebirge, der Böhmerwald und die Beskiden gehören, gab es im abgelaufenen Jahre 152 Herbergen. Also gerade der vierte Teil entfällt auf Sachsen, gewiß ein schönes Zeichen sächsischer Gastsrcundichaft. Die Herbergen ii» Erzgebirge und Vogtlandc sind von den Psingstferie» bis zu den Hervstfcricn geöffnet, während die sächsische Schweiz und die Lausitz ihre lliiterkilnftsstättcn vom 1, Juli bis Mitte September öffnet. Der Besuch, der unter dem ungünstigen Reisewetter litt, war für Sachsen sehr günstig. Zwar kommt der Besuch nicht an die Herbergen des Riesengcbirges rSpindelmnhle mit 793, Pctersdorf mit 662 Beiilchern :c.) heran, hat aber in Oberwikienthal mit!l59 und Schandau mit 355 sehr stattliche Beiuchsziffer» erlangt. Ebenso günstig ist die Zabl. die auf Studenten und Schüler, die aus sächsischen Städten stammen, hinweist. Unter den 18105 Gcsamtbesuchen beim. Ueberiiachluiigen, die im ganzen gemeldet würben, kamen z. B- 1483 aus solche, die von Leipzig. MÜ, die von Dresden. 4M. die von Chemnitz, 2l3, die von Plauen i. V . 173. die von Freibcrg aus wandelten. So gibt der Bericht, der von der Hauptleitung in Hodenelde i. Böhmen herausgegeden ist, nach beide» Seiten hi» sür Sachsen ein höchst erfreuliches Bild — Den mit dem Zivilvcrsvrgungsschcin versehenen Militärp erfüllen bietet sich am 1. April Gelegenheit zu guter Versorgung. Bekanntlich sind in den Etat der Postverwaltung 2«i00 AIsiste»tenftcllcn eiiigestellt. Von diesen entfalleil — 858 auf Militäranwärtcr. Die Anmeldung kann schon jetzt erfolge», muß aber 6 Wochen nach der Ausschreibung in der Bakanzenlistc erfolgt sein Haben sich bis dahin nickt genug Militäranwärtcr gemeldet, lo rücke» sür die schlenden diätarttch beschäftigte Zivil- anwärtcc in etatsmäßige Stellen ein. Dies war im vorigen Jahre bei 550 Stellen der Fall. Da die Anstellungsverhältnisse der zivilveisoraiingSberechtigteu Militärpersone» sich seit Jahren iveniger günstig gestaltet haben, so muß eS Wunder nehmen, daß eine io große Anzahl von Militäranwärtern sich die günstige Gelegenheit entgehen ließ, eine Zivilste«»»» zu erlangen. Die nach einjähriger erfolgreicher Probediensilcisluiig zum Misteiilcn ernannten An Wärter werden mit 1500 Mk Gehalt und dem für den betreffenden Ort vorgesehenen Wohnungsgeldzuscbuß angestellt. DaS Gehalt teigt in 2l Tienitiahren aus 3000 Mk. — Am 19 , 20. und 21. April findet in den Räumen der ,Mc>pelburg" in Meißen der Verbandstag der sächsische.» (Schmiede-Innungen statt, verbunden mit einer Ausstellung sämt licher für das Schmiedehandwerk benötigter Maschinen und Materialien. — Die au» Mitteln der Stadt Dresden zu errichtende erste sächsische Trinkerheilanstalt in Klingcnberg wird im
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