Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 10.04.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-04-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187604105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760410
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760410
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1876
-
Monat
1876-04
- Tag 1876-04-10
-
Monat
1876-04
-
Jahr
1876
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.04.1876
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ur. 1«I — I»r«»4lnv» S«tt« i» - Llonta-, äau L0. l^pril 181d. Ernst N. NIederlößnitz. „Wollen Sie mir ein Buch angeben. nack, welchem ich tie deutsche Sprache gründlich erlernen und von Dresden beziehe» kann?" — Bohm'S deutscher Sprachlehrer n. Hcvie'S teutsche^raininatik. BeiHrn. Buchhändler E. Welse in Dreökcn, IohaiincSallee Nr. ?. zum Gutenbera. — „Welche Sprache einpicvien Sie mir zum Erlernen, französisch ober englisch?" — ('S kommt ganz auf den Berus an, welchen Sie sich erwählt». Wollen Sie Kaust,ia»n werten, so empfehlen wir Ihnen tie englische Sprache in erster Linie, doch auch die tranzotische wird Ihne» von Nutzen ieiu. Zur allgemeinen Bil dung gehören allerdings Heide Sprachen. Haben Sie bereit- im Lateinischen Kciintiiiffc, io wirb Ihne» . alS Deutschen, die Erlernung derselben um io leichter werte». .'.Plauen d. Dr. ,.NIS Lösung deS RäthselS in den Dresdner Nachrichten vom st. t. Nt. gestatte ich mir zu geben:' Feld, Geld. .Held. Sollte dieie Lösung nicht richtig sein,! so er aubc ich mir nur m bemerken, wie ich das Räthsel ausge- ,aßt habe, lim die vielleicht Irrige Ansicht m entschuldigen. Dies :> Kopie sind F. H. als :( vintereinantcr folgende Buchstaben; dcS Alphabets, vo» Geiickst verschieden, aber in ihrer Eigenschait als Buchstaben gleich. Unter H a r in o »ie verstand ich den Reim: Belebend und wirte» veg-g uv ans «Icid. klingend und blenden bezog ich aus Geld, triumpvirend und siegen bezog ich aut Held." Lasch sich hören, obgleich die Lösung nicht recht schlagend ist. .'. Pvstst. sc reibcrg. N. ?'k. Veiiuchc» Tic cS nur, da werden Sic 'was erlebe», Sie iuugcr, stehender Sünder. '. I o v » sd o r! b. i tt a ll. .Bei NUS der Schnee zwei Ellen hoch liege»? Das ist doch zu starker Toback, iveini Sie sich >o von Ihrem gut uukerrichkctcu icorrespondente» in den April schulen lassen. Wir haben vier schon seit einigen Tagen da- schönste Frühjahrs» ettci und ich' habe beute auf meinem Felke einen Actersmann, der m r zur Saat vorrichtek. ('S liegt weist ^ in Schluchten und nobenweise necl' !m'öIatde etwas Schnee, aber von 2 Glien Höhe keine Spur. Ibreu Herrn Evrrcipvndcntcn ^ fönncn Sie im Briech-nun ganz gel'ölig abmncken, weil cr'S ver-^ dient hat. Ein ','ibonuenk. der die ..Nachrichten" gern liest, abeiu verbost wirk, wenn solche Leiche» d rin sind." Ihr Lausitzer seid doch mordogrobcö L o k; man konnte säst auch erhobt werden, wenn man nicht wüsste. daff I> r s init unS gut meint. Berita S, L ö h an. I. Verjährt haar geliehenes Geld oder haar verlegtes Geld anckw' Kann Jemand, welcher eine Getangniszstraie zuerkannt erhalten hat und sich jetzt ans Ur laub befindet, gerichtlich gezwungen »erden, eine alte »ach und nach durch baare Berlage entstandene Schuld zn bezahlen, wenn derselbe seihst um das Nothwencigsie iür sich und seine Familie mm Lebensunterhalte zn beschaffen im Stande ist?" Zu I. Allerdings, jedoch' erst »ach Abians pon sto Jahren, vom Gute dcS Jahres an gerechnet, in weichem der Schuldbetrag fällig war. Zu 2. An der Bcrpsiichtung des Schuldners ander» diese Ver hältnisse allerdings nichts, ebenso wenig als an der Berechtigung des Gläubigeis. im HtllSvvllstrcckiiiigSwege sich in den Besitz sei- ncr Forderung seren zu lassen. Doch wurde cs nach dem Grund satze: dem Feinde muff man goldene Brinke» bauen, vielleicht i» seinem wohiberstandcuen Interesse liege», dem Schuldner nicht alle Mittel abzuschneidcn, um doch später in den Stand gesetzt zu <ein, ibn vollständig zu befriedigen. Abonnent in B. ..Bis zu weicher Zeit muff eine! Eaiitions Hvpolhek anögezablt lein?" Eine Sicherheitsleistung «Lautlo» , muff.' wo eine Verpflichtung dazu besteht, bis zu einem dem Wertbe des zn sichernden Gegenstandes entsprechenden Be- j krage geschehe». Sie kan» nach der Wahl des Verpflichteten durch Hintcrlegimg einer Geldsumme, Ucbcrgabe eines Faustpfandes oder Bestellung einer Hvpolhek erfolgen. Ä ist«', deS B. G. B. Besteht die Verpflichtung nicht mehr, so ist Derjenige, welcher diel Hhpotbek bestellt hat. >cldstdersländ!ich berechtigt, aus deren Lösch ung anzutragen. Stammt, b. Renner. „Können die fliegenden Fische 'Ich so hoch in die Lust erheben daff sic im Takelwerk der Schiffe hängen bleiben und daff sic beim 'Niederfallen nicht selten die davon betroffenen Schiffe zum Sinken bringen-" Glauben Sie denn, eS fliegen Hai. und WaUfiicbe am dem Meere herum, wie bei uns die Sperlinge? Fliegende Fische sind solche, welche mit Hilic ihrer 'ehr großen Briiststoffen sich, wenn sie aus dem Wasser springen, >o lange in der Luit fortichnellen können, als die Flosse» 'kuchl genug bleiben. Dahin geboren die nB-la volvcms und die fliegenden Heringe. Allerdings fallen sie oft in Schiffe mit nie drigem Bord und werden ca von den Leute» gefangen und ver speist. .*. M. S. l l. Hat !>,- Lcngil'S Birkenbaisam wirklich die Eigciffctiaiten. aus einem vom Zahne der Zeit benagten Ge sichte Runzeln hinwegzubringen " Der Birkcnhaliam soll nach der Annonce nicht als Mittel znr Bc'eitigung der bereits vorhan denen Runzeln, vielmehr zur Reinigung der Haut unv damit Vcr. schönerung des Gesichts dienen. Haben Sie daher solche tic'e Furchen in Ihrer wcrtbcn Visage wie sic das'Alter erzeugt, und wünschen Sie eine möglichsie Gbemiiact'uiig, so wenden Sie nnr lieber gleich Gement und nehmen sich einen guten ScharwerkS-! maurec an Nach dem Ghcmikec Schädler beklebt derBaliam' auS 5 Gm. Wasserglas, 2 G. Votascve, I G. Seile, ."> G. arab.! Gummi, I" G. G.bcerin, U»> G. Waffer, ist mit Mirrhenessenz. und Nenilol varinmirt und kostet st Mark, während cö einen wirklichen Wcrrb von nur st«) P(. bat. Von Birkenwasser also.« welches man ans den Baumen durch Anbobrc» gewinnt und an genehm (uff schmeckt, tcinc Spur. 'Abonn. Rl'änii'gasse. ..Wissen Sie vielleicht ein Nüttel gegen das Schnarchen, da meine Gattin deshalb nicht «chlalen kann, und wir gezwungen lind, in einem Zimmer zu 'chimen?" - Von größter diätetischer'Wichtigkeit ist cs. den Atbem ! zug de' geschlossenen Livpen durch die Nase sich so zur Gewöhn-! heit zu machen daß cs selbst Im tiefsten Schlafe nicht anders ver richtet wird lind man sogleich erwacht, sobald eS mit offenem I Munde geschieht und dadurch, oder vielmehr durch tad dadurch! bcrvorgebract'te Schnarchen, gleichsam ausgeichreckt wirb. Ge-i wohnen Sie sich daher, und dies können Sie durch starken Willen I ermöglichen mit geschloffenen Lippen zu schlafe», Sie werden Ihre Gattin dann künttig nicht mehr durch Ihre Sägemühle stören. .'.Abonnent hier .Muß ein mündliches Versprechen, welches untw Zeugen geschehen ist, gehalten werden und kann man. wen» dasselbe nicht gehalten wird, gerichtlich Vorgehen?"- Jeder ehrenwertbe Mann hält sein gegebenes Wort und muß es halten, auch wenn keine Zeugen da waren. Geschieht eS nicht, so kann Klage angesteilt werden, und eS Ist nach Befinden über den Grund derselben der Eid anzutragen. Flöba Abo NN. „Ist eS statthaft, daß das hiesige Standesamt Aufgebote am hiesigen Sprltzenhausthor auöhängt?" - Wenn kein anderer paffender ^ rt vorhanden ist, warum nicht? Doch müssen wir bezweifeln, daß in einem so bedeutenden gewerd- reichen Dortt, wie Flöha. dies nicht der Fall sein sollte. Dschatz. A. F. „Ist eine Näherin verpflichtet, mir mein gutes Kleid zu ersetzen, welche- sie schon zweimal geändert und verkorven hat. io daß ich eS nicht tragen kann?" — Die von Ihnen Beauftragte war verbunden. Len übernommenen Auftrag nach Ihrer »Anweisung auözusühren und In Ermangelung einer solchen so zu handeln, wie es Ihrer mutbmaßllchen Absicht, der Natur dcS herzuffellenden Stücke- unv Ihrem Vortheilc entsprach. Ist dies nicht der Fall gewesen, so habe» Sie das Recht, baß Ihnen der verursachte nachweisliche Schaden ersetzt werbe. Ver suchen Sie es zunächst in Güte. '-Nossen. Stammtisch. Hirsch. ,^st Se. Mas. der ist also überflüssig. Man schreibt ja auch: Reinholdshain, Ruppert-- folwÄ. D dort, ohne Doch damit ttnst»! König von Sachsen noch General-Feldmarschall der deutschen Armee?" — Allerdings, und Gott erhalte den Helden und edlen Fürsten noch recht lange dem sächsischen Vaterlande. »'. VeritaS. „WaS wird eS wohl kosten, wenn sich ein gesunder Mann - natürlich Inländer - von 56 resp. »0 Jahren in eer Lanveöanstalt HubertuSburg aui Lebenszeit versorgen will, was kostet die Classe. und an wen hat man sich in diesem Falle zu wenden?" — Natürlich an die k. Direction der Anstalt und zwar am Beste» persönlich unter Beibringung der nöthigen Pa piere zum Ausweis über die Verhältnisse de- Ansuchenben. .» G. F. u. P. B. „Wird das Städtchen bei Dresden DivpoldiSwalda oder DivpoidSwalte geschrieben?' — DipvolbiS- walba ist oificielle Schreibart, ob aber dir richtige, bezweifeln wir. Bor vielen Jahrhunderten batte sich in der dortigen Halde ein Einsiedler Namen- Dippold niedergelassen, welcher den Wald auSrobete und zur Gründung de- Städtchen- Veranlassung gab. Nach ihm wurde Letztere- benannt- DtppoldSwalve. Dasselbe trägt noch die Photographie de- alten Herrn lm Stadtwapprn, darunter zwei mit den Wurzeln auSgenssrn« Bäume. Da- ,.t'' . , Potasch. Dre-ben. Die uu- von Ihnen mitgethellte Geschichte ist für den betreffenden Kirchner denn doch persönlich und sachlich so gravirenb. daß wir es für angezeigt erachten, zu nächst erst no-t> mündlich n»s zn besprechen. Wir erwarten daher Jhrenveiuch und bescnverö dieNamhaitmachung der Betroffenen. .'.Dre-den, Alwin Weliner. „Auf Grund welcher gesetzlichen Bestimmung hat ei» Geistlicher da- Recht, die Tauie eines Kinde- zu verweigern, wenn die Eltern de- Kinde- nicht kirchlich eingesegnct sind. resp. zur letzteren Handlung sich nicht verpflichten?" Nenne» Sie uns nur re» Geistlichen, und wir werten gar nicht ansrche», sein ungesetzmäßiges Veriahren gehörig zu kennzeichnen. Daß dies in einem ähnlichen Falle bereits ge schehen ist. werden sic gelesen habe». Die -icdaetton. Vermischte-. 'Das Alter der deutschen Kaiser. Kaiser Wil helm, der am 22. März bas 80. Lebensjahr angctreten hat. ist der einzige deutsche Kaiser unv der einzige Landesherr des bran- denbulgiich-prcuffijchcnStaates, der dieie hohc AIterSstrne erreicht hat. Von seinen Vorgänger» aui dem teutschen Kniserihron hatte da- höchste Aller erreicht Friedrich Ul. (-!- I4'.R) mit ?8 Jahren: nach ihm kommen Nudols l.. der Stifter de- Hauses paböburg (H l2lll>. der ?st Jahre, und Karl der Große 1st-8i4>, der ?2 Jahre alt wurde. Die ankeren Kaiser starben uuter sto Jahren. Die ältesten waren Friedrich l., Barbarossa (H l l'.itt» und Sicgmund (H mit «t> Jahren, Leopold I. (i I7«>5> mit 6ä Jahren, Von den andere» berühmten Kaisern siarbc» Karl V. tläffd) im ffd.. -Dlto der Großeund Friedrich ll. >1250) im 57., Ioies u. I l7i>(>» im Lebensjahre. Die im jugendlichsten Alter gestorbene» waren die Kaiser Otto lil. (lW2> Mil 2'.». Otto II. lUAii init 28 Philipp hon .Hohenslan- icn «1208- mit 27 Jahren und Ludwig IV., das Kind, der letzte Karolinger, der schon <lll2) im 20. Lebensjahre starb. 'Dieses Jahr ist ein Flugjahr der Maikaicr. und es ist Psticht eines jeden Laiitbcsitzclv, zur Vertilgung dieser iür die Land - und Korffeuitur schädlichen Tbiere das Seinige deizutra- ge». Die preußische Regierung hat in dieser Beziehung solgcndc Verordnung erlassen: Die Vertilgung der Engerlinge criolgt durch Sammelt» und Tobten derselbe». DaS Autiammell, haben die Grunrstüclsbesitzec riicksichttich ihrer mit dein Pfluge oder dem Spaten cultivirten Grundstücke bei Gelegenheit dcS Pflü- gens oder Grabens zu bewirken und daiür Sorge zu trage» daß die mit dem Graben beschäftigten Arbeiter dazu Gesäße erhalten und den Pflügern hcionterc Alniammtcr lolgcn. Die diesiältige Anssicht hierüber liegt de» Gcincindeborständc», bezw. GutShcrr- schafie» ob. Die Vertilgung der Maikäicr criolgt gleich,aliö dlirä' Sainmcin und Tötte» derselben. Von den «vemeindcbor- ständeu. bezw. GutSherrichaitc» ist jedem Besitzer von Laudhöl- zcrn nach der Menge derselben taS Sammcl» eines »ach Schei teln oder Metzen bestimmten MaffeS innerhalb dcsienige» Zeit- raumcS. welcher für die Vertilgung angcorduct worden ist, aui- zuerlege». Dabo». baff dieser Verpflichtung überall nachgekom- incn >oirb und die Tödtung der gciainmclten Ältaikäser erfolgt ist. haben die Gemcindcvorstände, vczw. GutSverrschasten sich in geeigneter Weife Ueberzeugung zu verschaffen. Soweit es sich um Leistungen der Dominiaibesitzer icldst bandelt, bleibt die Fest setzung und Aussicht den KreiSlandrätben Vorbehalten. Grund stücksbesitzer, welche den in Folge dieser Verordnung ergebenden Anweisungen nicht genügen, verfallen in eine Geldstrafe bis zum Betrage von 1() Thalern. ' Auffallend ist die Zunahme der Vegc 1 arianer. d. h. der Leute, welche sich nur von Pflanzenkost nähren. Viele gc niencn nicht einmal Fett und Butter, sondern bereiten ihre Speise mit Pflanzenöl. Eine kleine Schritt: „Die Kunst, mittäglich l Mark zu leben und zu beirathen" findet reißenden 'Absatz; sie jucht zu beweisen. daß die Vegetarianer viel dcguemcr durch'ö Leben kommen, alü die Fleischcffcr. Die Anhänger dieser Secte behaupten. baß der Eharaktcr der Menschen durch die Fleisch- nahrung verändert und ccm des Thicrcs ähnlich werde, von dein der Mensch am meiste» ißt. Die Gegner behaupten aber, die Menschen, an die selten Fleisch und Braten komme, seien viel wilder, als die Fleischesser, und übrigens gebe cs manchen zwei beinigen Esel, der niemals Eselofleisch verzehrte. * Ein Schweiger. Vor Kurzem starb im Kant. Zürich ein Hansirer. der landauf, landab von Allen gekannt war, nicht sowovi wegen der Taschentücher, Halstücher unv Stecknadeln, die er verlauste, als vielmehr wegen seines auffallenden Anzuges und seines unverbrüchliche» Schweigens. Wettstcin - so h:eß der .Hausircr — trug ein langes. grünes Kleid. ähnlich einem Kaltau über weiches wohl viele Sommer und Winter hingc- gangen waren, und man iah ihn nie anders, als barhaupt. Er sprach, obwohl er nicht stumm war. kein Wort, ioudcrn verhan delte seine Waarcn nur mittelst Zeichen. 'Absatz kand er dennoch größeren, als wohl die meisten Hausircr die Seltsamkeit der Er scheinung und Theilnahmc für den eigenlhümlichen Mann prie sen seine Verkaussaegenstänbe besser an. alS Worte cS gekonnt hätte». So gab es renn auch Mcuiche, welche meinten, der bar häuptige Mann im langen, grünen Rock sei ein PfisficuS, der nur darum nicht spreche, damit er viel verdiene Aber man konnte ihnen erwidern, baß seihst Personen männlichen Geschlechts sich um diesen Preis zu so harter Entsagung kaum verstehen würden. Andere behaupteten. Wettstein spreche nicht, weil er als Freimaurer ein Gelübde gebrochen; daiür müsse er Buße tbun. Während die Einen die Buße als eine lebenslängliche darstcllten, wußten die Anderen. daß sie nach so und so vielen Jahren — man sprach von lo. von 20, von »0 — aushören werde. Fromme Gemacher dachten an den ewigen Juden und meinten, Wettstein habe Gott gelästert, ietne Seele sei daher ruhelos, ec irre schwei gend von Ort zu Ort. So bildete bioie Gestalt Mythe an Mythe. Laß auch tie Liebe nicht leer ausgehcn wollte, beweist eine andere Deutung. Als Weltstein noch ein froher Jüngling war — erzählte neuesten- ein Schweizer Blatt - entzweite er sich mit seinem Schatz, welchen er der Untreue beschuldigte. Nach einiger Zeit wurde ihm Gewißheit, daß er dem Mädchen Unrecht gechan. Er versprach der Geliebten, ein Jahr lang kein Wort zu sprechen und nie den Kops zu bedecken. wenn sie ihm wieder gut sein wolle. Die Grausame nahm den Vorschlag an. Das Jahr ging seinein Ende zu; Wettstein hatte nie geredet, nie sein Haupt bedeckt. Da starb sein Lieb. Wettstein'S Trauer war grenzenlos, aber smmm. denn der Termin war noch nicht zu Ende, da er reden durste Er fing'S auch nimmer an- So viel ist sicher, 40 Jahre laug hat der Mann kein Wort gesprochen. Warum nun nicht? Das bleibt unauögemacht, denn er hat es Reinem gesagt. ' Man tchreibt aus Monaco, 28. März. In der letzten Zeit bat in Folge bedeutender Verluste an den Roulcttischen des Herrn Blanc die Zahl der Selvstmorde in erschreckender Weise zugenominen. Nachdem sich diesen Winter schon mehrere unglück liche Spieler entleibt haben, sorberte bas Hazardipiel in den letz ten drei Tagen weitere zwei Opfer. Ein junger Russe machte vorgestern seinem Leben durch einen Pistolenschuß ein Ende und heute stürzte sich ein Deutscher vvn den Felsen und blieb sofort tobt. Seitdem Blanc von Homburg vertrieben wurde, hat er seine Spieltische aus dem Gebiete des Fürsten von Monaco auf stellen lassen, wo Blanc reichlich Ernte hält. Vorigen Winter soll sich der Reingewinn auf 4 Millionen Francs belaufen haben. - Die Handelsleute in dem nahe gelegenen Nizza haben unter dem früheren iranzösischen Kaiserreich um Abschaffung de- ihrer Stabt Verderben bringenden Spiel- bei vcr Regierung petitio- nirt, allein ohne Erfolg. Wenn die sranzösische und italienische Regierung eine ernstliche Vorstellung vei dem Fürsten von Mo naco machen würde. vessen Untertvanen bekanntlich gar keine Abgaben unv Steuern zahlen, so könnte bald einem verhängniß- vollen Zustand abgebollen werben, der wie eine Pest sich an der iranzösischen Grenze eingeuistet hat. ' Gerhard Roblf - ertheilt in der „Alla. Ztg." den nach Philadelphta.zur Ausstellung reisenden Deutschen praktische Winke» aus denen wir Einige» mittheilen. MobffS sagt: „Nachdem man einen Ueberschlag gemacht hat, wie viel Einem ungeiähr, reichlich gerechnet, die Reise kosten könnte, erhöhe mnn sein Reisegeld noch um ein Drittel, und man wird nach der Rückkehr höchst wahrscheinlich finden: man habe docv nicht zu viel mitgenommen. Var allen Dingen rniwöhne man sich gleich, sowie man amerikanischen Boden betreten hat, wegen der Preise vrr-lriche zu ziehen; «s führt ba- zu nichts. macht keinen Gegenstand dllllger und bient schließlich nur dazu, eine ärgerliche Stimmung wachzurusen. Das Geld und alle Waarcn «n den Vereinigten cstaatrn, besonder- Luxuögegenstände. stehe» «n einem ganz ankeren Verhültniß; man bezahlt ein seidene» Tuch, irgend eine Arbeit, die Einem ein Handwerker leistet, ober auch ein GlaS Bier, vielleicht zweimal, ja oft viermal io theuer als bet unS: aber wir Europäer haben kein Reckst, darüber zu klagen, weil eben in Amerika die Gewinne ganz andere sind. Unterwegs werben die Passagiere gewöhnlich damit unterhalten: die Stcuerbcamtcn bei der Landung seien sehr streng und vexa- torisch. Ich habe VaS in New>p)ork nicht geiunden. Allerding- wirb genauer. alS wir es jetzt bei uns in Europa gewohnt sind, das Gepäck der Reisenden nack-gesehen; aber die Beamten sind böslich und erfüllen schließlich nur die ihnen durch da- Gesetz vorgeschriebcne Pflicht. Bei Wahl de» Hotel» ziehe man das von Amerikanern gehaltene vor. Nicht, baß die deutschen over iranzösischen absolut schlechter wären, aber in Den amerikanischen Hotel-sinv überall feste Preise, unv in einem fremden Lande kommt cS schließlich doch daraus an. mit den fremden Einrich tungen vertraut zu werden. Man hüte sich. Trinkgelder zu geven, wenigstens dem Amerikaner; denn, wenn er auch eine niedrige gesellschaftliche Stellung einnimmt, so würde er doch die Annahme eines Trinkgelvcs alS eine Beleidigung betrachten: ob Arbeiter oder Handwerker, er ist immer Gentleman. Die Preise der guten Hotels schwanken zwischen IV - 20 Mark de- Tags, worin Alles gerechnet ist: Zimmer, Beleuchtung unk drei malige reichliche Beköstigung idle Zubereitung der Gerichte und die Art zu esse» sind allerdings wie bei den Wilden». Reinigung der Kleider und Stleiei wirb in den Reinigungsanstalten der Hotels, mit den Kleidern aui dem Körper, verrichtet; man zahlt dafür ertra je .'»(> Pf. oder l Mark. Man feilsche nie in den Läden oder Magazine» ; dleAmerikaner haben überall teste Preise und würden cö als eine Beleidigung erachten und ganz unver ständlich finden, wenn man versuche» wollte, um einen Gegen stand zu feilschen. Man lasse schließlich das lächerliche Vorn» ttvil zu Hanse. als habe man es in den Vereinigten Staaten nur mit Mörder» und Spitzbuben zu tbun. als bewege man sich nur unter Bciltclabichncider» und Taschendieben, als könne mau in ledem Augenblick die Beute eines „gmart tellmv" ober Bauern fängers werden. Nichts ist falscher und irriger. alS diese Vor stellung, die allerdings durch »icmche Reiseberichte und Auisätzc. selbst ethnographischer Blätter, i» Europa sich Annahme ver schafft hat. Im Gegentheil. ich wage die Behauptung, daß man in den Vereinigten Staaten sicherer lebt, und namentlich aut Reffen weniger Gefahr läntt, irgend nur mit Nienschen vorer wähnter Kategorie in Berührung zu kommen, alS tn Europa." ' Die Staiidesbeamteu auf den Fidschi-Inseln haben dringend um Unterstützung und Aushilfe gebeten, well ihre Kräitc nicht mehr anöreichen. die große Menge der bei ihnen angenieideten Eheschließungen zu bewältigen. Daran Ist der ehe malige König Kalol-an schuld, welcher an die HeirathStahigen beider Geschlechter einen Auirut erlasse» bat. sich unverzüglich ins Ehejoch zu begeben, damit die Verwüstungen der Maiern- Epidkmie möglichst bald wieder ausgeglichen würden. Dieser patriotische Wunsch findet auch in den Herzen der Fidschianer und Fidschianerinnen überall Eingang; ES wird drauk und drein gehciratbct und der Dust von Hvchzeitskuchen verbreitet sich über sämmtiick'e Inseln. * Als eine gefällige Gattin zeigte sich jüngst eine Dame in Illinois, deren Mann Selbstmord beging, indem er sich in einen, sechs Zoll tiefen Bache ertränkte. Er brachte dieses Kunststück »Iclst allein fertig, sondern sein Weib stand ihm mit der ihrem Geschlechte eigenen auiopscrndc» Hingebung und Bereitwilligkeit bei unv setzte sich ihm auf den Kopf. Reneste Telegramme vcr Dresdner Nachrichten. Wien, 8. April, Abends. Die „Politische Correspondenz" ertlart die Melsungen, wonach die Verhandlungen mit den Insur genten gescheitert sein sollen, snr unbegründet; vielmehr würden die Einwirkungen auf die Insurgenten, um dieselben zur Niederlegung der Waffen zu vermögen, fortgesetzt. Dasselbe Organ bringt aus Scrajewo vom gestrigen Tage Detailmeldungen über die von bos nischen Insurgenten an Muhaincvanern verübten Grausamkeiten Danach haben dieselben bei Ehiedna mehrere Dörfer angezündet und mehrere Personen lebendig verbrannt. Noch größere Gräuelthatcn haben die Insurgenten in Grahowo und Pasnitza verübt. Paris. 8. April, Abends. Dem „Messager de Paris" zu folge hat der Khedive der Gruppe französischer Finanzinstitute mit getheilt, daß ihm seitens Englands Vorschläge gemacht seien, welche ihm seinen Interessen besser als die französischen Vorschläge zu ent sprechen schienen, daß cs aber den französischen Finanzinstituten frcistehe. den englischen Anträgen beizutreten. Letztere sollen die Unifikation der gesammten egyptischen Schuld zu einer 7prozentigen Anleihe, welche in ö>0 Jahren zu amortisiren sei, zur Grundlage haben. New Nork, 8. April. Die in Nashville zusammengetretene National-Eonvention von Farbigen hat verschiedene Resolutionen angenommen, in denm sie zu der republikanischen Partei halten zu wollen erklärt und sich gegen die in Lean,Umkreisen herrschende Cor- ruption ausspricht. Sodann versichert die Convention, den früheren Sclavenbesitzern nicht feindlich gegenüberzustehen und verlangt end lich die Beseitigung der gegenwärtig zwischen den Weißen und den Farbigen bestehenden Schranken. «ii Niigang nach LS »0ä »» » «so« LI«i» »IS» t«S »30 «30» 7» «IS rioais' «L» « t»3ü 1,tü L « «so»! 1110^ «30 »20 »SIO »>0 l»IS» tb» « VM liitO LW' « »I» ,» « « «Zü» »L.» itl,e»iii«tz(,i»Frcib«r, LIV' 730 «4S »IS« »SO 105 »40 7« d«. (via Löbclnl Eotltul »25« » VW 1> S » (iisl,r (granzkNlSadl »25» « »u> »r » » »30« 025' Frcitcrg «Sbrii, (Neust.) «R »20 irw »40 ki «« 11,5'j r»27«! »45« iöo »05 »135 »40 »35' «vrostenhain 7« »045'j ,vi» Pristewib) » 12 S »30«' Jra»kknbrrst>Hai»t> 73° 1,25 -45^"' 720 V20 »35 » »« „>««. »10« 730 H25 »45 »15« Leipzig (via Dübeln) «45'»50«35« ' ' »10'730» 1110 1725 ,45 »w »« »15« 11» »25« »10 » » »25' » 15' » 1»40 » «30 720 »20 I»w 135« »40 » «« 1030« 11,5« » «SS »,0 1020 1» 1 » «SO' «35» 1»40« 1» « »3b 1,40 , » 740- 1710« »5« ,740« überletl-hcnl «30 »20 17,0 « »« Ankunft von »lnuaver, «35 1135 H5S 725' 1045« Berlin (viaRöderau: IS.', 1710 k 7,5« 1025« 1725» Berlin (grtedri»!,.) lv«robenh.»l0)1150»,1«1v5!i- vodenbach (Allst.) »40« 755 1025 »730 75 »20 720« 10,0« Brebio» »45» »25» 7l5 »45 748' 1»I0« varlbbad »40« 75 720' «35 »043 1185 75« »30 725« 105' »V45« »5 »145 »15 »155 »45 »025« »35 1048 1»N »30 72«' »«5« »045« »35 1«4S »135 755 »30 725' »05» »V45« »4«' »25» «20 1V5V ,15 »45 740« »VW' 735 «45 »155 17« »25 »45 1025« «35 »135 755 725« »«4L» 1145 »15 «40 »«50 120 »45 74«' »rs« »5 1145 »15 «50» »75» «45 »155 1025» «35 »5 »«45 114« 755 »1§ «5e'»8v»»3v» »75» «35 1048 725» »vb« «3b 1«48 »05» »4V» 75 720« »v» »25« «40 «20 »«50 »20715 »4b 745« »38» 1«I0» «10 «20 »3b »135 1715 755 . »30 725« »I»«»V45» »40« »»30 75 »20 720» 1«I0» »A« (MO p. relschenl 75 «20 »«50 715 »45 1010 do. (via Sitesa) Meißen Mil»««« (»1» Haft do Eger Prag Radebrrg Iharandt revli» (Alt»., Wien (Allst.) ' " uft. »„tau (Neust « ^NböLm.BahnL.) i Aß»angv.Neust°dt(Leip,.B Ko 0" MO Nadr«e,t circa ^ 4753« »725 »40 «5« 725« »2o 735« 1015« 1050« 17' g-w Minuten ... '«bist, vadntof) »55» a^'ch.) Minuten .. vadnhoil »55» »30» «50 1 1,25 -55 755« »V20 Die NachUett von 6»Ihr Abend» bis 5 Uhr5» Min. Morgen» ist mit einem» bezeichnet L»«ps»»«1». Abgang nach; «»»10»,»4b«»o « S ,0 2 5 « , ,0 2 0 IO « IO « IO 2*> « S 10 2»o I Loschwitz-Viasewitz, Piwa l Mathen-Mehlen- , (»dnigst-Schandau / Herrnikrellchen Lelichen-Aujjig Lcilincri» Meißen Riesa Ankunft von: 7« 8« s 104» I L<b 5« , 7«> 21 a « »1»» l 0 I 8 « Sl» 12« 445 , I2*> 4«» » Die Nacht,«,, von s Uhr Abend, bi» 5 Uhr 5» Min. Mrogen, tft s«tt „drut
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)