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gründlich berathen und Beschlüsse darüber gefaßt Word««. Hs blribt mir nur noch übrig, d«n sämwilichtn hochverehrten Orga« n«n d«r Staatsrrgierung für ihr bereitwilliges Entgegenkommen in allen Stadien der Verhandlung und di« nur hindurch ermög licht« groß« Föederung drr Geschäft« den aufrichtigsten Dank d« Kammer abzustatten, so wi« mrinen Herren Lollrgen im DI- rectorium für die wahrhaft colltgialisch«, auch nicht durch den geringsten Mißton gestört« Behandlung der Geschäfte und di« mir in meinem Amt gewährt« Unterstützung, Ihnen Allen aber, den verehrten Mitgliedern der Kammer, für Ihr ver trauen, Ihr Wohlwollen, di« groß« Nachsicht und Milde, welche Sie mir bei Leitung der Verhandlungen an den Tag gelegt habe«, so wie für die sonstige unverdiente Auszeichnung tiefgefühltest zu danken, und damit die Bitte zu verbinden, mir Ihre freundlichen Gesinnungen auch für die Zukunft zu erhalten. — Minister v. Neust dankt der Kammer für ihre ausharrende Thätigkeit auf dem vielbeschäftigten Landtage, insbesondere aber auch dem Direktorium, da- mit beharrlicher Energie dir Geschäfte geleitet. Di« Resultate de- Landtag- seien erfreulich, umfassende und wichtig« Gesetze ver einbart worden. Hierauf schloß der Präsident mit einem Hoch auf den König die letzt« Sitzung.— Die zweite Kammer hat ihrem Präsidenten zwei kostbare silberne Armleuchter verehrt. — Fräulein Wiedebusch au« Kiel, eine sehr talentvolle Malerin, Schülerin des Professor Richter in Dresden, hat vom König von Dänemark ein« Reisestipendium von 300 Thlrn. aus deffen Privatschatulle bewilligt erhalten. — Der dritte Termin der Grundsteuer ist bis zum IS. August in der Stadtsteuereinnahme zur Abführung zu bringen. — Die Kunstausstellung auf der Brühl'schrn Terrasse er hält fortwährend neuen Zuwachs, darunter Bilder, di« einen Besuch der Ausstellung lohnen. Ueberhaupt wäre «ine regere Theilnahme des Publikums an der Ausstellung wünschenswrrth; dran obgleich die diesjährig« Ausstellung denen der letzten Jahre, wenigstens was Genrebilder, Portrait« und Landschaften betrifft, nicht nachstehl, so ist doch bis jetzt der Besuch ein ziemlich flauer gewesen- — Der bei der nrulichm Pulverexplofion im Militär-La- bsratorimn vor dem Prießmtzer Schlage verunglückte Obrr- feusrwerker ist den erhaltenen Verletzungen erlegen und vorgestern feierlich zur Ruhe bestattet worden. — Die Sächsische Champagner-Fabrik in der Niederlößnitz feiert« am verflossenen Sonnabend de» 3. August ihr 25jähri- ge« Jubiläum. Go manche Flasch« Champagner mag seit dem Jahre 1836 von dieser Fabrik hinausgeschickt worden sein zur Freude der Menschheit, doch ist durch tüchtige Leitung diese« Etablissements auch den Aktionären manche Freud« erwachsen, welche an dem betreffenden Festtage bei einem solenne« Festmahl ihren Ausdruck fand. — Frequenz der stchsischen Bäder nach dem ,Dr. I.": Elster, bi« 2. August: 761 Parteien mit 833 Kurgästen und I2Z0 Personen, von denen noch 599 Personen anwesend find. — Augustusbad (bei Radeberg), bi- 2. August: 220 Parteien mit 319 Personen — Grünthal, Schwefelbad, bis 31. Juli: 76 Curgäste. — Hermannsbad (bei Laußgk), bis 11. Juli: 55 Curgäste. — Hermannsbad (zu Liegau bei Radeberg), bis 1. August: 91 Parteien mit 154 Eurgästen. — Johann-Geor- grnbad (zu BerggieShübel), bis 4. Juli: 16 Badegäste. — Künigsbrunn, Wasserheilanstalt, bis 1. August: 83 Personen. — Marienborn (bei Kamenz). bis 1. August: 118 Parteien mit 150 Personen. — Neustadt (bei Stolpen), Mineralbad, bis 28. Juli: 38 Badegäste. — Pausa, bis 25. Juli: 31 Bade gäste. — Schandau, bis 39. Juli: 194 Parteien mit 60S Personen. — Schweizermühle (>m Bielgrund«), bi« 2- August: 83 Parteien mit 139 Personen. — Lharand, bis 27. Juli: 2l Parteien mit 25 Personen. — Warmbad (bei Wolken« stein), bi« 1. August: 188 Parteien mit 256 Eurgästen und 3,>3 Personen. — Wiesenbad (bei Annaberg), bis 4. Juli^ 35 Parteien mit 87 Personen. — Sicherem vernehmen nach hat sich Li« Leipziger königl. Kreisdirection veranlaßt gesehen, di« in tz. 30 des Preßgesetzes enthaltene gesetzliche Bestimmung gegen den daselbst erscheinenden .General-Anzeiger" in Anwendung zu bringen und das ferner« Erscheinen dteses Blatte» gänzlich zu verbieten. Der belr. Pa« ragraph des Preßgesetzes lautet dahin: .Hat wegen einer Zeit« schrift infolge zweier binnen Jahresfrist begangener, amtlich zu untersuchender verbrechen Bestrafung stattgefunden, so kann das Erscheinen dieser Zeitschrift von der betr. Kreisdirrktion entwe der auf «ine bestimmte Zeit suspendirt oder gänzlich verboten werden/ (Lpz. Tgbl.) — In Annaberg ist schon wieder ein« Falschmünzerei ent deckt worden, die Münzen find preußisch« Thaler von 1857 und bairisch« Thaler ohne gewisse Jahrzahl; dieselben sind au« einer Mischung von Blei und Zinn hergestellt, daher schon an Klang und Farbe leicht zu erkennen; außerdem fehlt ihnen di« Randumschrift, statt welcher sie nur unregelmäßige Querstriche tragen. — Da« .Chemn. Tagebl." berichtet über di« Familie des O. Becker: Der Großvater des O. Becker war au-Mittweida und ein Bruder des so hoch geehrten Chemnitzer Fabrikanten. Er ging al« Eandtdat nach Rußland und wurde dann Lehrer am Gymnasium zu Reval. Er »«suchte sein Vaterland mehr mals, auch nach seiner Penfionirung und zwar als Reisebe gleiter eines Grafen S. Sein Sohn, I). Paul Becker, Lyeeal- direetor in Odessa, verheirathete sich mit seiner ^Gyusine, Elise Dörstling, deren Mutter ein« Schwester de« CheMnttzet und »es Reval'schen Becker war. Daß der Sohn des gründlich" gekhr- trn Paul Becker und der mit seltenem Geiste ansgestattrten (früh verstorbenen) Elise Dörstling, dem Namen, den di« Them- nitzer mit heiliger Pietät i« Herzen tragen, ein« so traurig« Berühmtheit gegeben, das ist'«, wa« in unserer Stadt doppelt schmerzlich empfunden wird — Aus Leipzig, 4. August, berichtet da« ,L. I/: Wäh rend man sich allgemein der Hoffnung hingiebt, daß noch in diesem Jahre di« Turnhalle werde vollendet werden, erfahren wir heute mit nicht geringer Verwunderung, daß in der Sache noch lo diel wi« nichts geschehen ist und die Pläne noch ruhig auf dem Rathhausr lagern, weil ein Architekt m Dresden die an ihn erlassene Anfrage, ob er der Prüfung der Pläne sich unterziehen wolle, unbeantwortet gelassen. Also wieder ein Dresdner Architekt, und wiederum dessen Schuld, oder di« Wahl desselben Schuld, daß die Sache nicht vorwärts geht. Wir hatten auf rasche Förderung dieser Angelegenheit um so sicherer gerechnet, als wir erfahren halten, daß Herr Stadtrath Härtel mit Leitung derselben beauftragt ist. * — vor einigen Tagen kam in Berlin mittelst de- Ham burger Zuge« ein Fahrgast an, der sich für Len Direktor der Panama-Eisenbahn in Amerika ausgab und in dieser Eigen schaft freie Fahrt beansprucht« und auch erhielt, da sein eng lischer Paß seine Angabe bestätigte. Am Donnerstag fuhr die ser Herr mittelst Freischeine» auf der Anhalter Dahn weiter und, begab sich zunächst nach Riesa. Dort macht« er sich ei nes Diebstahls verdächtig und zog es vor, nach Berlin zu rückzukehren, wo er auch am Montag Morgen und zwar wie derum mittelst Freischeines eintraf. Bei seiner Ankunft schien er sich sehr unangenehm überrascht zu fühlen, al« die auf dem Bahnhöfe stationirten Polizeibramten ihn in Empfang nahmen und Einsicht in seine Legitimation-Papier« verlangten. Hierbei soll sich nun herauSgestellt haben, daß der angebliche Eisen« bahndtrector im Bifitz gefälschter Pässe war und ein Subjekt sein soll, da- wegen Diebstahl« und Betrugs schon lange ge sucht wird. In Oesterreich soll derselbe sich seiner Bestrafung nur durch die Flucht entzogen haben. Durch rin bestimmtes Auftreten wußte dieser Mann bisher senen Angaben Glau ben zu verschaffen und die Beamten über sein« Person zu täuschen. Tage-geschichte. Frankfurt a. M., 1. Aug. Dir Gothaische Press« sucht mit Eifer da« Nürnberger Gängerfrst als «ine Blüthe des Geistes ihrer Partei darzustellen, während «s> doch offen zu Tage liegt, daß man bei allen Kundgebungen de« nationalen Gedanken» an ein einiges Deutschland in dem Sinne de» Elsenach-Kvburger Pro» gram«» nicht gedacht hat. Wir glauben uns verpflichtet, auf zwei gutverbürgte Thatsachen au z merksam zu machen, aus denen