Die öffentlichen Bibliotheken und Archive der Oberlausitz in Kirchen, Klöstern, Stiftern, Schlössern, Rathliäusem, Schulen und ändern wissen schaftlichen Anstalten, und in gleicher Weise auch viele Privatpersonen, besitzen Sammlungen von Handschriften und geschichtlichen Urkunden, deren Vorhandensein selbst Gelehrten vom Fach nicht selten unbekannt ist. Es erscheint demnach besondere Aufgabe für eine Gesellschaft der Wissenschaften zu sein, die sich bezeichnend genug eine Oberlausitzische nennt, weil sie insbesondere die geschichtliche Kunde dieses Landes zu fördern und zu pflegen sich angelegen sein lässt, solche anscheinend vergrabenen Schätze zum Besten der Wissenschaft an’s Licht zu ziehen. Diese Aufgabe, soweit sie geschichtliche Urkunden betrifft, zu erfüllen, hat unsere Gesellschaft von der Zeit ihrer Gründung an sich angelegen sein lassen. Zeugniss dafür ist die Herausgabe des Verzeichnisses Ober lausitzer Urkunden, wovon das 1. Heft 1799, das 2. Heft 1823 in 4° erschienen ist. — Wir wollen nicht weiter ausführen, wie sehr es Bedürf- niss ist, dass dasselbe ergänzt, vervollständigt und resp. weiter fortgesetzt werde. Einzelne Register von Urkunden-Sammlungen finden sich auch in der Zeitschrift der Gesellschaft, im Neuen Lausitzischen Magazin, z. B. von der Crudelius-Tzschoppe’schen, von der Jancke’schen Samm lung, von den Urkunden des Klosters Marienthal, von Marienstern und vom Domstift zu Budissiu, und im gedruckten Katalog der Gesellschafts- Bibliothek, auch zum Tlieil von Urkunden des Stadtarchivs zu Guben und zu Görlitz; allein der reiche Schatz von Handschriften und geschicht lichen Urkunden, wie ihn die Milich’sche Bibliothek, erstere als Geschenk von dem Gründer der Bibliothek, letztere vom verstorbenen Bürgermeister 1*