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es -L i» Kon Kaluza «nd Sch««erl« in Dresden zwei Fahrräder. In den folgenden Wochen veretntgt, sich di« ganze Gesell- schast. deren Mitglieder in der Herberge Bekanntschaft a> schlossen hatten, zu gemeinsamer „Arbett". Unter »> führung de» bisher unbestraften Winkler erbrachen sie in Dresden. Mtttrrsee. Coschütz, Svschwttz und Klotzsche nicht weniger als sech» Baubuden und «ine» Gchokolaben-Autv- malen und nahmen mit. was ihnen irgend von Wert e«. schien, n. a. v« Flaschen Lagerbier. Fröhler unterschlug endlich ein Paket Kleider, da» ihm am 12. Juli von eine« Schneidermeister zur Ablieferung an den Eigentümer übergeben worden war. Da» Urteil lautete gegen Winkler auf 1 Jahr 8 Monate, gegen Saluza aus 1 Jahr 4 Monate, gegen Gebauer auf 6 Monate, gegen Orlamünder auf ins gesamt 2 Zahr S Monate, gegen Frvhler aus d Monate, gegen Scheuerte auf 1 Jahr S Monate Gefüngni» und 8 Jahre EbrenrechtSverlus». Die Untersuchungshaft wur bei Winkler. Saluza und Gebauer mit te S. bei Scheuerl« mit 4 und bei Fröhler mit 8 Wochen Gefängnis au. gerechnet. — GeschLstsbesuch. Prinz Friedrich Christian besuchte gestern das Lederwarcn . Spezialgeschäft von Adolf Näter. Prager Straße 26. und machte dort Etnkäuse. — Prinz Ernst Heinrich besuchte in Begleitung deS Haupt mannS Freiherr« v. Welck die G. A. Kanfmannsche Buchhandlung (R. Heinze, Köutgi. Sächs. Hosbuch Händler). Seestraße 3. — Militärgericht. Wegen einer recht unüberlegten Hand lungsweise und deren Folgen hatten sich die inzwischen zur Reserve entlassenen Soldaten Gustav Heinrich Burghardt aus Dresden und Karl Ernst Matth es auS Riesa, beide von der 13. Kompagnie des 108. Jnfanterie-Regiments in Bautzen, vor dem Kriegsgericht zu verantworten. Gelegent lich der Abwesenheit eines abkomniandierten Unteroffiziers entnahm der Angeklagte Burghardt der UnterosfizierSstub« zwei dem Vorgesetzten gehörige Kammerschirmmützen, dir er anderen Kameraden zu vorübergehender Benutzurrg über- lieh. Wegen plötzlicher Rückkehr des Unteroffiziers sand der Angeklagte keine Zeit und Gelegenheit, die Schirmmützen wieder an Ort und Stelle zu bringen, und in seiner Kopf losigkeit ließ er sich auf den Rat von Matthe» dazu ver- letten, dieselben im Ofen der Handwerkerstube zu ver brennen. Die beiden Angeklagten sind geständig, und so wird Burghardt wegen Vernichtung militärsiskalischen Eigentums zu 14 Tagen und Matthe» wegen Anstiftung dazu zu 6 Tagen strengem Arrest verurteilt. — Aus der Unter suchungshaft vorgesithrt wird der Soldat Friedrich Ewald Kempc aus Frankenberg von der 6. Kompagnie de» 177. Infanterie Regiments. Der oft und erheblich vor bestrafte Angeklagte hat sich wegen Fahnenflucht zu ver antworten. Er entfernte sich von der Truppe aus Furcht vor Strafe, weil er einem Kameraden 18 Mark abge nommen hatte unter der falschen Angabe, ihm dafür einen Eigentumsinantel beschaffen zu wollen. In Mügeln an gelangt. bestahl er zunächst seinen früheren Quartierwirt, bei welchem er Uniform und Seitengewehr zurücklieb. Unter falschem Namen arbeitete er als Schuhmacher und landete schlietzlich in Wahmar bei Halle. Dort bestahl er auch eineu Arbeitszenoffen, mit dem er zusammenwohnte. Auch wurde der Angeklagte unter falschem Namen mit drei Wochen Gefängnis wegen Beleidigung bestraft. Schließ- lich aber gelang reiu zufällig am 25. November 1912 in Leipzig seine Verhaftung. Da» Gericht verurteilt ihn unter Versagung mildernder Umstünde wegen Betrugs. Fahnenflucht und RückfalldiebstahlS in zwei Fällen zu l Fahr 6 Monaten Zuchthaus. Versetzung in die zweite Klasse de» Soldateustandes, Entfernung aus dem Heere und zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 4 Jahren. Der Angeklagte unterwirft sich, scheinbar gleichgültig, diesem Urteilssprnche. — Der wegen schweren militärischen Diebstahls zurzeit eine vtermonatige Gefängnisstrafe verbüßende Ulan vom 17. Ulanen-Regt- i ment, jetzige Soldat zweiter Klasse Ernst Richard Pillack wird aus dem Festungsgefängnis vorgesührt, weil er sich wegen eines gleichen Deliktes nochmals vor dem Kriegs gericht zu verantworten hat. Am 2S. September 1913 ging der Angeklagte zufällig an einer ofsenstchenden Unter- ossiziersstube vorüber. Hier sah er unter dem Schranke ein Paar fast neue Stiefeletten stehen, welche er sich an- eignete. Der geständige Angeklagte wird unter erneuter Versetzung in die zweite Klasse des Soldatenstandes zu einer Gesamtstrafe von 4 Monaten 2 Wochen Gefängnis verurteilt. Rener au-»«arb«ttrt. Wa» rechnet darauf. tztersür t» v«nde»rai« ei«« Mehrheit »« sin»,«. u»d »t, v»^ läge al»dann, entsprechend de« Reich»tag»t«schlusse «egen elner allgemeinen vesitzfteuer. »t» zu« tzv. April vorletzt« »u »««„. Di« Partete, i« Et« ne««» Mttgliedervereetchnt» ist t« Retch-iag« «a». gegeben worden. Die Parteien zetgen folgend« Stärke.: Sozialdemokraten 110. Zentrum SV, Rativuallibe. rale 4«. Konservativ« 44. Fortschrittlich« BolkSpartet b-Lothrtnger 9, Wirt. 4 Sine nene vatikanische Mufterleiftans. Der vatikan-offiziöse „Osservatore" verbreitet folgende echt jesuitischen Auslassungen: „Da verschiedene Blätter behaupteten, die Kirche er kenne die Kultusfretheit an. so wollen wir die wahre kirchliche Lehre darüber erklären, damit „solche kolossale Irrt um er »nd verderbliche Phan tasten keinen Boden finden". Daß auch in einigen katho lischen Staaten neben anderen krankhaften Frei heiten auch Knltusfreiheit herrscht, ist leider wahr. Dieser philosophische Unsinn und theologische Irr tum erklärt sich leicht durch den Abfall dieser Staaten von der Wahrheit und dem gesunden praktischen Kriterium in religiösen Dingen. Verkehrt wäre es jedoch aus dem Umstande, daß die Kirche mit solchen Staaten gute Beziehungen pflegt, zu folgern, daß Rom die Kultussreihcit und ähnliche Dinge gutheißt und sanktio niert. Die Kultusfreiheit und ähnliche Frei- heit gesteht Nom niemals katholischen Staaten zu, sondern duldet sie nur infolge Abfalls der Regierungen von katholischem Gefühl. In andersgläubi gen oder ungläubigen Staaten verlangt dagegen die Kirche die K u l t u s s r e i h e t t für die katholische Min derheit, weil das die einzige Gewähr für die Aus breitung der kirchlichen Wahrheit ist." Die „Tägl. Rundsch", die diesen überaus bezeichnen den Erguß wi-dergtbt. bemerkt dazu: „Man sieht, der „Offervatore" bearbeitet nur den bekannten Satz Veuillots: „Sind wir am Ruder, verweigern wir Euch die Freiheit auf Grund unserer Prinzipien: seid Ihr am Ruder, ver langen wir die Freiheit auf Grund Euerer Prinzipien." Und diesen Knüppel wirft der zehnte PtuS dem deut schen Zentrum zwischen die Beine in der Stunde, da eS wegen deS Iesuttenrestgesetzes das Deutsche Reich als die unmoralischste Anstalt der Welt zu brand marken sucht. Pius X. dürfte der von klerikalem Dünkel verLlendctste Papst sein, der je auf dem Stuhle Petri ge sellen. Darin liegt ein gewisses Gegengift gegen die Wirkungen des maßlosen Dünkels, mit dem er immer wieder die Freiheit für die Willkür RvmS über alle Welt fordert." Tasesgeschichte. Jago« zum Staatssekretär ernannt. Wie der „Reichsanz." meldet, hat der Kaiser den Bot schafter am italienischen Hofe v Iagow unter Verleihung des Charakters als Wirklicher Geheimer Rat mit dem Prä dikat Exzellenz zum Staatssekretär des Auswärtigen Amtes ernannt und ihn mit der Stellvertretung des Reichs kanzler» im Bereiche des Auswärtigen Amtes betraut. Die Aussichten des ReichsbefitzftenerentrvnrsS scheine» wieder günstigere zu sein, entgegen allen anders lautenden Meldungen. Wenn auch die jüngste Zusammen kunft der etnzelstaatlichen Finanzminister ohne tatsächliches Ergebnis verlaufen ist. so wird doch gegenwärtig im Reichsschatzamte der Entwurf etncS Gesetze- betreffend die Einführung einer BermögenszuwachS- wurde. r«?e 4«. Konservativ« 42. Polen 18. RetchSpartet 14. Ichastjiche vereinten«« 8. Deuts Resormpartei » Mitglieder, Im Jahre 1012 haben, wie gesunden. Kranke »kaffe»verbände »»tz Leipzig« Der Hauptverband deutscher Ort-krankenkasse». Dr«»> den. der Hauptverband deutscher Betrieb-krankenkasse», Effen. der Gesamtverbaub deutscher Krankenkassen, Esse». Köln, der Allgemeine deutsche SnappschasttzverVand, Berlin der Verband deutscher Jnnungskrankenkassen. Hannover sowie die Zentrale für -aS deutsche Krankenkassenwesen, Berlin, haben gemeinsam folgende Erklärung erlasse» Die Srankenkassen-Zentralverbänbe. welche die Inter csien von über 14 Millionen Versicherten vertreten. Arbeit geber, Angestellte und Arbeiter aller Parteien tn sich ver- einigen und tn der Arztfragr tn allen Punkten völlig einig geben, haben bereit- bet früherer Gelegenheit kundgegeben, daß sie den bringenden Wunsch hegen, mit den «erzten tn Frieden zu leben und eine Verständigung aus allgemeiner Grundlage berbeizuführen. Nachdem die vom Reichdamt des Innern in dankenswerter Weise eingeleiteten Eint gungSverhandlungen -wischen den Verbünden der Krankenkassen und der Arrzte vorläufig gescheitert sind, halten es die Krankrnkaffrnverbände für geboten, vor der Öffentlichkeit folgende- festzustellen: 1. Die Krankenkassenvrrbände waren bereit, an den Einigungsoerhandlungen tetlzunehmen auf der Grund- läge, die in der Einladung des Herrn Staatssekretär» Dr. Delbrück zu einer Konferenz im RetchSamt de» Inner« am 13. November 1912 gegeben war. Die Krankenkasse» hatten sich hierzu unter Zurückstellung schwerer Bedenken entschlossen und obwohl sie nach ihrer aufrichtigen Ueder- zeugung durch die Fassung de» Entwürfe» der Verein barung bet den Verhandlungen von vornherein tn eine ungünstige Stellung gebracht waren. Demgegenüber ist der Leipziger Aerzteverband trotz wiederholter Dorstellun gen der Reichsregierung dabei verblieben, baß er Ber treter zu den EtnigungSverhandlnngen nur dann ent senden werbe, wenn die Teilnahme der Aerzt« daran auf die Aerztekretse seiner Richtung beschränkt werde. Mit Recht hat es Herr Staatssekretär Dr. Delbrück abgelehnt, ich von dem Leipziger Verband in dieser Beziehung Bor chriften machen zu lassen, und erklärt, daß der Leipziger Verband da- Zustandekommen einer Konferenz verhindern will, und somit die Verantwortung für das Scheitern -eS Vermittlungsversuches ber Regierung trägt. 2. Die gesamten Krankenkassen - Zentralverbänbe sprechen sich weiter einmütig au» gegen Sonderverhand langen zwischen Krankenkassen- und Aerztekreisen für ein. -eine Bundesstaaten, weil nach ihrer Ansicht auf diese Weise der hrrbeigesehnte Friede in vollem Umfange nicht zu -reichen ist. Keine der beide» Parteien würde bei solchen Einzelverbanblnngen mit vollkommener Freiheit Vorgehen können, weil sie sich durch Rücksichten auf die Ge samtlage gebunden fühlen würde. SinigungSverhandlun gen können nur dann Zweck habe«, wenn sic durch die Zentralverbänbe und für Las ganze Reich geschehen. 8. Der Leipziger Aerzteverband steht den Kranken kasien kampfbereit gegenüber: er hat für einen allgemeinen Kampf einen NilltonenfondS angesammelt, er hat örtliche Aerztevereinigungen geschaffen, die rein wirtschaftliche Zwecke verfolgen. Diese Vereine sollen tn Zukunft allein noch Verträge schließen mit den Krankenkasien und den anderen Körperschaften, welche auf die Aerzte angewiesen lnd. Nach dem Willen des Leipziger BerbandeS sollen in Zukunft die einzelnen Aerzte überhaupt keine Verträge unterzeichnen. Den Krankenkassen ist es in Wahrung ihrer wichttasten Interessen und ihre» Bestandes unmöglich, die zur Genüge bekannten Forderungen de» Leipziger Ver bandes zn erfüllen. Bei dieser Sachlage und bet der drohenden KampfeSstellung deS Leipziger Verbandes müssen die Krankenkassen erwarten, daß entweder ihnen die ärztliche Hilfe, nötigenfalls durch beamtete Aerzte, sichergestellt wird, ober -atz sie tn Streitfällen von der Ge, Währung der ärztlichen Behandlung entbunden und als- bald ermächtigt werben, an deren Stelle die im Gesetz vor gesehene Geldletstung zu geben." Spahn jn«. über die Rechtsstellung der Katholik«« i« Deutschland. Professor Martin Spahn, der Sohn des bekannten ZentrumSfllhrerS Peter Spahn und selbst ein eifriger Zentrumspolitiker, hat in Krefeld tn einer ZcntrumSver- sammlung die Stellung der katholischen Kirche tn Deutsch land folgendermaßen gekennzeichnet: Alte» Vorurteil, ge schichtliche Erinnerungen stehen uns (Katholiken) tausend- fältig entgegen. Trotzdem erfreut sich die Kirche» erfreut sich der deutsche Katholizismus einer Rechts stellung und einer Freiheit in Deutschland, die, gemessen an der Lage in anderen euro päischen Ländern, von unS mit Genugtuung hervorgehoben werden kann und mutz, auch wenn wir uns vieles Einzelne noch bester und gerechter wünschen. — Dieses offene Bekenntnis verdient sür alle Zetten festgehalten zu werden. Straft doch Spahn sun. hier die ewigen Behauptungen der Zentrumspresse Lügen, daß die deutschen Katholiken unter fortwährender Ver folgung und Zurücksetzung vor den Protestanten zu leiden hätten. Man dark gespannt sein, wie die ZentrumSpressc sich zu diesem Bekenntnis verhalten wird. Ei» intereffantes Dementi. Im 7. Heft der Halbmonatsschrift „Janus" wurde be hauptet. im Spätherbst 1911, bei den schweizerischen Manövern, habe General Conrad v. Hötzendorff, da mals und auch setzt wieder Chef deS österreichischen General» stabeS. mit dem damalige» Chef des eidgenössischen Militär« departementS, BundeSrat Müller, mit den Obersten Wille, Audeoud und Sprecher, „dessen Bruder damals al» k. k. Armeekorps-Kommandant in Graz stand, nachdem er zuvor die 47. Jnfanterte-Dtotsion tu Wien befehligt hatte", verhandelt, um zu einem militärischen Einver ständnis mit der Schweiz zu gelangen, „tn der Richtung, daß die helvetische Eidgenossenschaft im Ernstfall mit drei Armeekorps vom Simplon und Gotthard südwärts durchs Bedro- und Ossolatal und durchs Tessintal über Areno Btella aus Jvrea und Turin marschiere, während gleichzeitig Conrad selber über das Sttlfsersoch auf BreScta, Bergamo und Mailand vor stoben wollte Diese Pläne deS gefeierten österreichischen Strategen gelangten in den Besitz des italienischen Kriegs- Ministeriums." So halte jetzt da» amtliche Italien die Rück- bernsung des Generals v. Hötzendorff zum GeneralstabSches für einen politisch unfreundlichen Akt. Die „Basler Nachr." sind vom BundeSprästdenten Müller ermächtigt, zu erklären, daß solcheBerhandl ungen nicht stattgrsnnben haben. Richtig ist nur. daß General v. Hötzendorff bet den schweizerischen Manöver» war und dem Chef deS schweizerischen Mtlttärbepartement» »orgeftellt Erweitern«« »«» I» »sNtische« Kreise« gehe« ««Richte «ck. «ach »enen d»r Mgrtnemtnifter «tnfton Churchill nicht fü«f. Ionderi, sech» britische Dreadnoughts für das laufende Jahr sorder« würde. Der sechste Dreadnought würde als Antwort ansvefterreich» Martneprogramm gefordert w«r- dr«. Di« Mannschaften ber Marin« würben um Sllllo Köpf« vermehrt werden. Die neuen Schlachtschiff« sollen größer und stärker al» ave Ueberdreadnought» sein. Str werden 37. bi» 28009 Tonnen fassen und solle« eir schwtndtgkett von SV S«o»en erreichen. et«e Gr» Arrichtlichr» «oraehe» gege» de« «t-t»k»Hl«»tr»ft. d«» amerikanische« Der GeneralftaatSanwalt Wtcker»ham soll sich schlossen haben, erneut gegen Len Stetnkohlentru! vorzugehen und ihn nach dem Sbrrman-Gesetz« -u ver folge«. Der neue Prozeß soll sich gegen die sogenannte Eisenbahnen, die irnbenkombtriatton ber Steinkohlen befördern, und -ahi »nd der Kohlengesellschasteu Penn- sylvantens richten. Dte Anklagen gegen diese wurden kürz. vom obersten Gerichtshöfe gestrichen, well sie entgegen dem allgemeinen Brauche tn dte erste allgemeine Klage der Regierung gegen den Kohlentrnft etngeschlosien waren. Kampf gegen die Sorr«»ti»« in Aweickka. Der Senat zu Washington in seiner Eigenschaft al» Oberster Gerichtshof sür das gegen den Richter Arch iv old etngelettete Verfahren fällte gestern sein Urteil. Archbold war unlauterer Beziehungen zu mas gebenden Persönlichkeiten von Eisenbai nen beschuldigt, die nach der Behauptung der Anklage »n der Zeit bestanden, als er Vorsitzender deS Handelsgericht»- hoseS war. Der Senat fand ihn in k von 18 Fällen sür schuldig und verfügte seine Entfernung au» dem Amte. Auch wurde ihm dt; Fähigkeit aberkannt, jemals wieder ein Ehren- ober besoldetes Amt tm Dienste der Ber- einigten Staaten zu bekleiden. «in rnfsif«.e»gltfches Protektorat «der Tibet. Das Gerücht von ber bevorstehenden Unabhängigkeit» erklärung Jpeks wird bestätigt. Dorschiiew reist als Bk- vollmächtigter des Dalat Lama nach Petersburg, um mit der russischen Regierung einen ttbetanisch-mongoltschen Vertrag abzuschlteßcn. der zu einem e»»glisch.russtschen Protektorat über Tibet führen soll. Der Dalat Lama wifl Rußland und England die gleichen Handels- und Kon- zrssionSrrchte gewähren. Deutsches Reich. Wie dte „Voss. Ztg." hört, gilt bk preußische Steuernovelle als gescheitert, so daß ihre zweite Lesung im Plenum de» Abgeordnete«. Hauses unterbleiben soll. England. Die Speztaldebatte über Li« Home- rulebtll ist tm Unterhause beendet worden. Dte wichtigste Abänderung, dte beschlossen wurde, betrifft dte Einführung beö Grundsatzes der Proporttonalvertretung bei de» Wahlen für den irischen Senat und in gewissen Be- ztrken bei den Wahlen sür das irische Unterhaus. Während de- Drucke- nacht» eiuqeqanffene Neueste Irahtmeldnugea. Berlin. (Priv^-Tel.) Zu der Meldung des Reuters Bureaus. Deutschland habe Widerspruch erhoben gegen die Note der Mächte, so daß durch die Schuld Deutschlands ein Aufschub tn ber Uebermittlung der Note eintrete, meldet die „Köln. Ztg". daß nicht nur Deutsch land. sondern mehrere Regierungen sür einige Punkte des Entwurfs eine Milderung ins Auge gefaßt haben, worüber zurzeit von den Mächten beraten wird. Ein Zeitverlust tritt aber nicht ein. da die Zwischenzeit benutzt wird, dte Wiederaufnahme der Kekud selig- ketten hinauszuschieben. Wie«. Die „Polit. Korresp." erhält von russischer Seite aus Petersburg eine Mitteilung, wonach in maß gebenden russischen Kreisen trotz der bisherigen Haltung ber Pforte die Fortsetzung des Krieges für ebenso unwahrscheinlich gehalten wird, wie die Annahme, daß durch die rumänisch-bulgarische Frage ein neuer Abschnitt -er Balkankrisis eröffnet werden könnt:. Die Mächte betrieben, so heißt es in der Mitteilung, ihre Aufgabe, Frieden zu stiften, mit einer Aufrichtigkeit und einer Eindringlichkeit, von Lene» man ich Li« Ueberrvindung -er letzte« Wider-- tände versprechen dürfe. Bei einer Auffassung der all gemeinen Lag«, die auf eine günstige Entwicklung in jeder Hinsicht hoffen lasse, wäre für die russische Regierung kein Beweggrund zur Erweiterung ihrer militärische« Borkehrungen vorhanden. Hinsichtlich der Armee feie« weder Verfügungen getroffen noch Erwägungen gezogen worden, welche Len Rahmen des gegenwärtigen Zustandes überschreiten. London. (Unterhaus.) Der Liberale Morell ragte den Staatssekretär des Auswärtigen Grey, ob ihm die Schwierigkeiten bekannt seien, unter denen dte endarmerie in Persien infolge ungenügenden und unregelmäßig bezahlten Soldes zu leiden habe. Grey erwiderte, dte angeführten Schwierigkeiten find mir wohl bekannt. Im letzten Monat ist eine Summe von 1V9V0 Lstr. von der britischen Regierung der per- ischen für die Finanzbedürfnisse der Regierung in FarS vorgeschlagen worden. Ich erwäge jetzt, was noch weiter ür die Gendarmerie getan werden kann. »»»«. (Priv.-Tel.) Nach der „Köln. BolkSztg." Ist dt« Auflösung des preußischen Abgeordneten- jauseS am 7. Mat zu erwarten. Paris. Im Senat wurde Duvost mit 231 vo« 372 Stimmen wieder zum Präsidenten gewählt. Bei der ahl des Kammerpräsidenten erhielt Des chanel 847 und -er Sozialist Paillant 61 Stimmen. Es wurden 96 weiße Zettel abgegeben. Paris. Der Senat wählte als Vizepräsident«« dte Senatoren Tonron. Rätter. Maurice Faure und Savary, dte Deputtertenkammer dte Deputierte« Etienne. Puech, Masss und Dron. Paris. Die „Agence HavaS" veröffentlicht folgend« Note: Nach Schluß der heutigen Kammersthung ersuchten zahlreiche Abgeordnete« den Präsidenten DeSchanel. sich als Kandidaten zur Präsidentschaft der Republik aufstellen zu lassen. DeSchanel dankt« Herz- lichst und erklärte, er stehe seinen Freunden zur Ber- ügung. Zarskoje Selo. Der Kaiser nahm heute dte N eu- ahrSgratulationen ber höchsten Würdenträger und des diplomatischen Korps entgegen. Petersburg. (Meldung der „Petersb. Tel.-Agentur") Die Blättermeldung von einem Schlaganfall, de» ber Großfürst Nikolai Ntkolajewttsch erlitten haben sollte, ist »alsch. Der Großfürst litt vor einiget Zeit an einer leichten Bronchitis, ist aber jetzt genesen.