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e« di« P«P «>,«»»« «« «»lamtau»»»-« »rhaltrn Sonnabend, 26. Februar 1V16. Drahtanschrift: Nachricht«» Lrrs»». Fern-prech«r-Samm« numm«r: LKLL1. Nur jür Nachtg,sprich«: «von. Schrfftkrimng und HanptgeMftrßrll«: Marinistrahe S8/4V. Druck u. Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. v»p>,,.««bahr oiertcllilhrUch tn Dre»d«n bet >w«imalig»r Zuk.«un, <an Sonn- und M.nt,,«n nur «ln. «»>> r,8d M., tn de« Bororlen »M m. »«t «tnm<lU,«r Zllltellun, durch dle Post r M. lohne «eftell-el»). «ai^aea-Vrrls«. Die einipiillige Zell« <«l«> S Silben- Ni Pf.. v»rzus«pii!tz« und«njei,en in Nummern nach*«»»- und gelertag«« >au> Tarif.—vu,wSr»ge Luftriige nur gegen Vor-utdez-hlung. — Beiegbiatl lOPf. Nachdruck nnr mit deutltcher QuelltnangaLe l.Dreudner Nachr."» »ulitifig. — llnoeriongie Schriftltilcke werden nicht ousbewahrt. Insgesamt 1VV0V Franzosen gefangen. Be« rrsolge «us drm rechte« Aaaruser. — Sech» sranröfische Mrs« erstürmt. — Schwere blutige Verluste der Franzosen, kugllsche PreWmme» zu Nrguith» Rede. — Vewassnuu« italienischer Handelsschiffe. — Der Sivilgesangenen-Austausch. »er «mtliche deutiche Kriegsbericht. jAmtlich.j Grobes Hauptquartier. 28. Februar. Westlicher Kriegsschauplatz. Aus de« rechte« MaaS.User wurde« auch gestern di« scho» berichtete« Erfolge «ach »erschiedene« Richtuugeu ausgewertet. Dle befestigte« Dörfer ««d Höfe LHampue«- ville a» der Maas. ChoteletteS, Marmout, Bea«mo«t. Eha«dbretteS uud Ornes wurde» geuomme«, auberdem sämtliche seiudltchen Stcllnngen bis au den Lonvemont, Rücken gestürmt. Wieder wäre« die blutige« Verluste des Feiudes außer ordentlich schwer, die ««srige« »liebe« erträglich. Die Zahl der Gefa»g«neu ist um mehr als 70iltl aus über laoüü gefttegc«. über die Beute an Material lasten sich «och kei«e Angabe« mache«. Oestlicher und Balkan«Kriegsschauplatz. Seine Ereignisse von besonderer Bedeutung. lK. T. B.j Oberste Heeresleitung. Unsere Erfolge bei Berduu. i>. .Uebcr das Gelände, i« welchem die letzten er» folgretchcn Kämpfe b«i Berduu sich abspielten, wird der „Kriegszettung" berichtet: Kaum fünfzehn Kilometer von der starken Festung liegt an dem Oft user der Maas das Dorf Eonscnvon. An gleicher Höhe, wiederum 111 Kilometer weiter östlich an der Strafte, die nordwärts nach Mvntmedy leitet, ist Azanncs gelegen, südlich der Trttmmerreste dieser beiden Dörfer liefen mit einer leichten Ausbuchtung nach Norden, das Gehölz von ikaures umgreifend, die französischen Stellungen. Sic waren in der rastlosen Arbeit von nahezu Jahren und unter meisterlichvr Ausnutzung des unübersichtlichen, zum Teil dicht bewaldeten, zum Teil hügeligen Geländes zu stark befestigten Stützpunkten ausgcbaut worden, von denen aus das von uns gehaltene Tiefland der Wocvre-Ebcne eingeschcn werden konnte. Die weitverbreiteten Nieder wälder waren durch dichte Drahtverflcchtungrn zu einer kaum passierbaren zusammenhängenden Schutzwehr ge staltet, durch die nur hier und dort Wege und Durchlässe ,u den Beobachtungsstätten und Gräben führten. An diesem Labyrinth aber chatte sich der Feind fest eingcuistct und arbeitete weiter ohne Unterlaß daran, diesen wert vollen Besitz zu sichern. Dem Gegner die Bortcilc zu ent reißen, die er aus Grund dieser Stellung gegenüber unserer Lage tn Wocvre hatte, war, wie der Heeresbericht meldete, ein Ziel unserer am 21. Februar einsetzenden Operationen. Sie begannen mit schweren Artillcriekämpfcn. überschütte ten zunächst die feindlichen Stellungen mit Eiseuhagcl und schlugen Breschen in die unwegsam gemachten Wälder. Am nächsten Tage aber erfolgte nach neuer Fcuervorbcrcitung, während deutsche Sperrfeuer sich hinter das Sturmgcbiet warfen, der breite Angriff unserer Truppen, der dann in keiner ganzen, auf IN Kilometer eingesetzten Breite durch stieß und unsere Waffen rund drei Kilometer weiter vor nach Süden trug. Der so tn einem Sturm gewonnene Räum von etwa 8V Quadratkilometer, die Zahl von mehr alS 8000 Gefangenen, sowie die reiche Mcngean Waffenbeute, nicht zum wenigsten dazu die hohe strategische Wichtigkeit des ncudesctztcn Raumes geben ein Recht dazu, dieser örtlichen Unternehmung eine besonders hohe Bedeutung beizumesscn. Es wird dann an die Tat sache erinnert, daß der gesamte Raumgewinn, den die letzte große Herbstoffensive der Franzosen in der Champagne brachte, nur etwa IN Quadratkilometer mehr auSmatz, als das jetzt von uns am 22. Februar gestürmte Stück fran zösischer Erde. Vekfort nochmals beschossen. Aus Boncourt, 21. Februar, wird der „Straßburger Post" gemeldet: Trotzdem die Berichte der deutschen Obersten Heeres leitung nichts davon berichten, ist Belsort auch in der ver gangenen Woche wieder aus der Ferne beschossen worden. Nachdem am 11. Februar die erste viertägige Beschießung beestdet war und der französische Bericht die Mitteilung gebracht hatte, daß nun die deutschen schweren Batterien bei Altkirch entdeckt und zum Schweigen gebracht worden seien, begann zur großen Ueberraschung der Belforter Bevölkerung am Dienstag, den 15. Februar, plötzlich die Fernbeschießung wieder. Um 5 Uhr 40 Minuten morgens an diesem Tag kündigte eine gewaltige Detonation den Belsortern an, daß die unheimlichen Batterien noch lebten und eine neue Beschießung Ser Stadt bevorstand. Sofort erhielt die französische Artillerie auf der sund gautschen Front den Befehl, ei« höllisches Feuer aus die deutschen Stellungen abzugeben, und eS begann jener furchtbare Artillcriekampf,.der am 15. Februar die ganze engere und weitere Umgebung des Kampfgebiets in bange Gorgen versetzte und der trotz des herrschenden Westwindes auch in Belsort sehr gut gehört wurde. Non Largitzen auS. so vernimmt man von französischer Sette, haben so dann die Deutschen einen Jnfanterievorstoß gegen Gept unternommen. Daß auch die zweite Fernbeschießmig -te Belforter Bevölkerung tn Schrecken versetzte, kann man sich denken, wenn man erfährt, daß nach der ersten Bd- schtetzung eine wahre Flucht a«s der Stadt begonnen hat. Selbst zahlreiche Mitglieder der Bürgergarde haben ihren Wohnort in Beifort verkästen und anderswo Schutz ge sucht. l„N. A. Z."j England soll den Ersatz an Soldaten stellen. d- Senator Humbcrt klagt im „Le Journal", daß sich die wirtschaftlichen Verhältnisse Frankreichs immer mehr verschlechtern. Trotz der ständigen Bitten fehlt cs fast in allen Fabriken an Nachtarbeit. Tic Munitions fabriken sind wegen des Mangels an geeigneten Arbeitern u» großer Not. Einzelne Kommandanten verweigern die Abgabe tüchtiger Arbeiter, ivcil diele angeblich im Front dienst unentbehrlich seien. Die Depots enthalten nur un fähige, halbtauglichc Leute. Gallieni glaube zwar, die heim- berufenen Arbeiter durch die Einziehung der Klassen von 1887/88 zu ersetzen, doch sei dies nach Humberts Meinung das allerletzte Notmittel, denn Frankreich wäre dann wirt schaftlich völlig lahmgelegt. Als einziger Ausweg bleibe: Englandmüsse Ersatz sür die beurlaubten Soldaten liefest«. Frankreich brachte bisher solche Blutopfcr, daß cS seinen Höhepunkt überschritten habe. Fetzt könne es nur- seine industriellen Leistungen ver größern, denn auch dadurch werbe die gemeinsame Sache gefördert. Englische Preßftimmen zu ASquithS Rede. Wie Reuter meldet, begrüßen die Londoner Blätter einstimmig Asgilithd nochmalige Versicherung, daß das Land entschlossen sei, den Krieg bis zum siegreichen Ausgange sortzusetzen. „Dailn Telegraph" schreibt: E»-tft gut, daß es der Welt dunst eine Debatte im Unter. hauS kunügctan wird, wer die Frieöensanwältc sind und was sie wert sind. Man beruft sich manchmal aus sie als auf die Frtedenspartei. Sie sind in Wirklichkeit eine ver schwindend kleine unvollständige Cliguc von politischen Exzentrikern, die von ihren eigenen Parteien verächtlich verleugnet werden. Die gar nicht in Betracht kommende Handvvll von Missionaren und Schwärmern, denen die Vorstellung eines Krieges seit jeher verhaßt war, ist nicht maßgebend, um über die militärischen Aussichten zu ur teilen. und sie beleidigt die Intelligenz des Landes, wenn sie sich anmaßt, dies zu tun. „Dailn News" schreibt: Es macht dem Unterhaus«: alle Ehre, daß cs den Frtedens- anwälten geduldig zugehört hat, denn die Debatte zeigte, daß das Haus unbeugsam entschlossen ist. den Krieg fvrt- zusctzen. Es gibt keinen Menschen im Lande, der dem Vorhaben, das Preußentum sür immer zu zerschmettern, nicht zustimmtc. Die erste Bedingung für den Frieden ist, daß Deutschland selbst einsieht, wie sehr cs sich in den Augen der zivilisierten Welt versündigt hat. Ehe das Land nicht ehrlich von seiner eigenen Schuld überzeugt ist, kann es keine Besprechung von Fricdcnsbedinguugen geben. „Dailn Chrvniclc" schreibt: Asauiths Erklärung har moniert ganz und gar mit dem. was Lasonow in der Duma sagte, und sie ist auch unseren französischen Verbündeten aus der Seele gesprochen. Es gibt keinen Soldaten in den Armeen der Verbündeten, der nicht einen Funken von Be geisterung in sich trüge. Das sind die wahren Pazifisten, nicht die Anhänger eines vorzeitigen Friedens, welcher eine vorübergehende Waffenruhe um den Preis eines er neuten langen Kampfes erkaufen würde. „Ti mcS" schreibt, bas Haus hätte sein Selbstvertrauen nicht bester zum Ausdruck bringen können als dadurch, daß es ausmerksarn den ganz unannehmbaren Reden Snomdcns »nd TrevelnanS zuhörte. TaS Hans war keinen Augen blick voll, aber die Mitglieder, welche anwesend waren, legten großes Interesse an den Tag. Sie fielen den Red nern niemals ins Wort, obwohl ihre Auslassungen ihnen voreilig und vielleicht sogar gefährlich vorkamcu. Snowdcn und Trevclnan zeigten sich dafür erkenntlich, und der Pre mierminister beglückwünschte das Haus dazu. Das mar, schreibt „Times. vielleicht das Bemerkenswerteste in der Debatte. Nichts könne die Deutschen so sehr von der festen Entschlossenheit des Landes überzeugen. Snowben ließ in seiner Rede von vornherein die Frage, wer die Schuld am Kriege habe, beiseite und sagte, daß die Geschichte dar über entscheiden werde. Er berief sich auf die Worte von Bonar Law. der erklärt bat, daß alle Parteien einen ehren vollen und dauernden Frieden mit beiden Händen an nehmen würden, und ASquith, der sich im Dezember bereit erklärte, Friedensvvrschlägc durch Vermittlung Neutraler oder irgendeiner anderen verantwortlichen Zwischenstelle rntgegenzunehmen. Snowden sagte ferner, daß das be gangene Unrecht wieder gut gemacht werden und eine Garantie gegen besten Wiederholung geschaffen werden müsse. Er wandte sich energisch gegen die Absicht, Deutsch land zu zerschmettern. Ein Frieden, der von neuen Un gerechtigkeiten und unbefriedigenden Ansprüchen begleitet werde, der den Bestand der kleinen Nationen nicht sichert und weitere Kriegsrüstungen nötjg machen würde, wäre seiner Meinung nach nicht von Dauer. Er legte deshalb starken Nachdruck auf das, was er ein« „schreckliche Bestäti gung" der Prophezeiung des russischen Diplomaten Bloch von dem militärischen Schachmatt nannte. Ein entscheiden der Schlag sei nicht möglich. Der Krieg erösfncte auch keine Lösung der europäischen Frage. Der Redner fuhr fort: Ihr wollt noch ein Kricgsjahr. Fügt zur ersten Million Verlust« eine zweite Million und zur National- schuld noch 2000 Millionen Pfund Sterling. Ihr hofft allf einen Sieg Lurch Erschöpfung. Was soll dann aus den Verbündeten werden? Snowden erinnerte ferner an die Rede eines französischen Abgeordneten auf der Konferenz Bristol, worin er von Frankreichs 800 000 Tote», 1 400000 Verwundeten und 800 000 Gefangenen sprach, und sagte, eS fct frevelhaft, den Selbstbetrug zu ermutigen. Achtzehn Monate hätten sich die Armeen gegcnübergclegen und nur einige Meter Boden seien gewonnen oder ver loren worden. Solche Heere seien unbesiegt und unbesieg bar. Wo könne man da die Hoffnung aus Frieden finden^ Tie lächerliche Vorstellung von einer Bertcilung der deut schcn Flotte unter die Alliierten, von einer Zerstückelung Deutschlands, der Veräußerung seiner Handelsflotte usw. sei reiner Unsinn. Eine bedingungslose Unterwerfung wäre die schlechteste Vorbereitung auf den Frieden. Wenn Deutschland zerschmettert wäre, würde auch der Zusammen hang des Bündnisses gegen Deutschland zu Ende sein, und dann wäre ein neuer grober Krieg nur eine Frage der Zeit. „Times" schreibt über die Antwortrcdc ÄS- quiths: Sic war kurz »nd entschieden. Asauith sprach genau eine Viertelstunde. Am Schluß brach das HauS in einen so anhaltenden und lauten Beifall aus, wie er im Parlament nur äußerst selten vernommen wird. kW. T. B i Französisch-britische Konferenz in London. Am Schlüsse der letzten Konferenz des französisch-briti schen Ausschusses wurde beschlossen, eine ständige Füh lung zwischen den beiden Parlamente» ausrcchtzucrhalten und eine Zusammenkunft in London während der ersten Aprilhälfte zu veranstalten. lW. T. B.j Die englischen Schutzzoll«,»träge zurückgezogen. d. Auf die Drohung, daß von den 88 Leitern der Man chpster Handelskammer 80 gurücktreien wollen, weil ihre Denkschrift sür den Freihandel zu ungünstige Aufnahme fand, wurden die Bcrbesscrungsvorschlägc der Schutzzoll- Politiker während der Parlainentsbcratnng zurück gezogen. Bewaffnete italienisch« Handelsschiffe. Die „Köln. Ztg." bringt eine Nachricht der „Neuuorlcr Staatsztg." vom 2. Februar, in welcher cs beißt: Gestern traf der vierte bewaffiieteitalienischePersoneli- dampfer „C a i e r t a", von Genua aus Neapel kommend, im Neunorker Hafen ei». Er führt zwei dreizöllige Marine schnellscuergeschütze, die hinten aus dem Bvotsdcck nusgcstcür sind, von sieben italienischen Marineartillcristcn bedient werden und nach allen Richtungen feuern können. Zwischen Genua und Neapel wurden Schießübungen aus in einer viertel Meile Entfernung auf das Wasier gewvrsenc leere Fässer vvrgenommcn. Die Schisssvsfizicrc erklärten ganz offen, daß ein Faß etwa so groß sei wie das sichtbare Ziel, welches ein Tauchboot darbiete, und hinter den Tauchbooten lei man her. Von einer bloßen Verteidigung nach der be kannten Washingtoner Theorie war keine Rede. Die „Köln. Ztg." bemerkt hierzu: Dies ist eine schlagende Bestätigung, daß außer England auch seine Bundesgenossen ihre Handelsschiffe für Angriffszweckc bewaffnen. Auch ihnen gilt daher der kommende verschärfte Tauch boot k r i c g. Beschlagnahme dcutschor Schisse in Lissabon. Die Agence Havaö meldet aus Lissabon: Die Zahl der auf dem Tajo ankernden deutschen Schisse, die mit Beschlag belegt worden sind, beträgt 85. Ter Pariser „Temps" meldet, daß die Bestandsaufnahme uud die Ent ladung der Schisse sich ohne Zwischenfall vollzogen habe. Die Schiffe einer portugiesischen Division nahmen vor den beschlagnahmten Schissen Stellung, um jedem Versuche eines Widerstandes zu begegnen. Tie Beschlagnahme wurde tm Namen des Marincministcrs von Offizieren der Kriegsmarine mitgcteilt und die portugiesische Flagge ge hißt. Das an Bord der Schiffe verbliebene deutsche Per sonal wurde ausgeschisft und durch portugiesisches Personal ersetzt. Nachdem alles beendet war, gab der Kreuzer „VaSco de Gama", der die Flagge des Flottcndivisionärs trug. 21 Schüsse ab. Die Regierung erklärte, daß cs sich nicht um einen kriegerischen Akt handele, sonder» um eine ein fache. im öffentlichen Interesse gelegene Maßnahme, und daß der portugiesische Gesandte in Berlin beauftragt wor den sei, dies der kaiserlich deutschen Regierung zu erklären Den Besitzern der Schiffe sind gllc Garantien zugcsichert ivorden. kW. T. B.i Angebliche Washingtoner Verstimmung gegen England Tie „Associated Preß" meldet aus Washington, daß die amtlichen Persönlichkeiten des Staatsdepartements über die Verzögerung Englands in der Beantwortung der letzten amerikanischen Note wegen des Handels mit dem Feinde und wegen der Beschlagnahme der Postsäckc befremdet sind. (W.T.B.) Die Technik zum Frieden zu kommen. lieber das vorstehende Kapitel schreibt der berühmte Rechtslehrcr Prof. Dr. Karl Binding in den „Münchn. N. N.": Sv lebhaft mich wie jeden Deutschen die Frage bc schäftigk, welchen Anhalt der diesen Weltkrieg abschließende Frieden haben wird und wie sich nach ihm unser Vaterland und seine Zukunft gestalten werden, so tief mein wie jedes Deutschen Bedürfnis ist, mich mit den Freunden, vielleicht auch den Gegnern, darüber auszuspkechcn, so bin ich doch überzeugt, daß eine öffentliche Erörterung darüber zur zeit unserer Zukunft mehr schaden als nütze» würde. Und ganz fern liegt mir, in eine solche etnzutrcten! Aber wie ein Alp drückt den Juristen in mir die andere Frage, wie wir zu diesem Frieden technisch kommen sollen? Bet dem Gedanken an den Wiener Kongreß »nd seine Ar beit wandelt doch jeden Deutschen ein Entsetzen anl Diese technische Frage hat England sich von Anfang an gestellt und ihrer Lösung in seinem Sinne mit dem großen Verständnis für seine Interessen, das es fast immer besitzt. an»»narbciten gesucht. Sein Programm tautet: „Unter