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Diese» Blatt wird dm Lesern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit» als Abeirv-Ausgabe zugestellt, während es vie Post. Abonnenten am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. verugsgebllhr: Dresden unb der näwüen Umgebung, wo die Zutraaung durch eigene Boten Ul kouimiMonu» enolul, erlialt«,, W v,-tt an woLeM,-». die M, au! San»' oder «eikrlaae «olgcn. ui o»ci rkuausaavkn «»tu»» und «,»«,«c,u«elleUt. N a-d druck «Iler Ailitet u. Oriaiiml. RiUcisun«en nur mit deutticher Öuettenunaabel.DreSd.Nulln ) Ms-issli, Nacklräaiiche L? n o r a r. ünivrüibk bleidkn u»dkncm»bt>«t: mwcrlaualr Maimikmuc werden nicht ausbkwadrl, relearamm-rldrell«: «acheich»«» Lr««de» Verlag van KLopscH L Ueirliardt. Anreizen ^anr. Snnabme von Anküiidt,un,eu bi» nachmitiaas r Mir Sonn- uno NkiertaaS nur Marienstrake M von n diL'/,i Ulir Die l ivattiiieLrund «eile <ca « SilbenI so Pt«,. An künd>«uii«en aus der Prwalsciie Zeile rsPta : die r lvalii«e Zelle als ..Elu - aelandt" oder aus Lerlscite so P«a Jn Nuniniern nach Sonn und Seier lauen l- de» Llvaltiae Grund«e,len so. « de» « und so PI« „ach de sondercm Taril. Auswärtise Aul traae nur «cacn Borausberabluna. Beleadlätter werden Mil IVPs«. dcrechncl. yernsvrechansSilub: »«11 Sir U und Rr. L0VS. I<üknsckenfL8ökine xr. PIsuenscliestr. 20 allen «r.24V. 5»>kikl: Neueste Drahtberichte. Hosnachiichtcn, Straßenbahn- und Kleinbahnvccwaltungen, Ende des Töpferstreiks. Der Trupoenübungsplatz bei Zeilhain Bismarck-Teiikmal. „Fidelto", Thealerdirektor Richard Fianz. Neueste Drahtmeldnngen vom 29 August Wilhelmshöhe. 'Das Kaiserpaar, die Prinzen Eitel Friedrich und Joachim, Prinzessin Victoria Luise und der Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha sind heute vormittag gegen 10 Uhr von hier nach Benin abgereist. loo sic gegen 5H-- Uhr eintreffcn, um im Schlosse Wohnung zu nehmen. Brüssel. Heute ist eine königlicke Verordnung erschienen, durch die das Verbot der Ausfuhr von Waffen und Kriegsmaterial nach China aufgehoben wird. Paris. Zur türkisch-amerikanischen Angelegen- heit liegt hier die Meldung vor, daß der Vali von Beirut dem amerikanischen Vizekonsul, der keineswegs verwundet ist, mit der Entschuldigung der Regierung zugleich die Mitteilung überbrachte, das Individuum, das den Schuß gegen den Vizekonsul abgesehen hat, werde zur Rechenschaft gezogen werden. Paris. Aus St. Louis am Senegal wird gemeldet, daß der Tuarck-Stamm Taitoy-Jduan mit der Verpflich tung, einen Tribut zu zahlen, dem sranzösischcn Kommandanten von Timbuklu sich unterworsen habe. Paris. Aus Oran wird gemeldet, daß der französische Teil der Bevölkerung in dem Nachbarorte Rio Salado durch die serlgesetzten Straßenkämpfe zwischen Arabern und Marok kanern in große Aufregung verseht worden ist. Bei dem jüngsten dieser Straßcnkämvfe wurden 10 Personen tötlich verwundet. Alle französischen Geschäfte sind geschlossen. Bellino. Der König Victor Emanuel nahm heute die Parade über die Truppen ab, die zur roten Partei gehören. Die Königin wohnte dem militärischen Schauspiele bei. Das Königspaar wurde von einer zahlreichen Menschenmenge stürmisch begrüßt, Udinc. Unter den Trümmern des zwischen den Stationen Schiavoncsco und Codroipo verunglückten Eisenbahn zuges wurden heute noch zwei Leichname gesunden. London, Der „Daily Mail" zufolge bat am Donnerstag in Birmingham eine Beratung von Anhängern eiiwr Tarif- rcform stattgefunden, der Chamberlain beiwohnte. Das ge- nannte Aatt erhielt von einem 'Freunde der Cyambcrlcunschen Politik Mitteilungen über die Vorschläge, die Ehamberlain i» der Herbstkampagne dem Lande zu unterbreiten gedenkt. Danach soll auf Weizen em Zoll von 2—3 Schilling, ein höherer Zoll a>uf Mehl und geringe Zölle auf Fleisch, Eier und Molkcrciprodnkte gelegt werden. Für Tee, Zucker und Tabak soll eine entsprechende Ermäßigung eintretcn. Für Jndustricerzcugnisse soll ein Zollsah von 25 Prozent und ein zweiter von 10 Prozent in Betracht kommen, die zur Erlangung guter Reziprozitälsvcrträgc dienen lallen. Der Ertrag der J-nduslriczölle soll zur zAcrabsetzung der Einkommensteuer oder zu weiteren Nachlässen aus Zucker und Tabak verwendet werden. Dies seien lediglich allge meine Umrisse, die noch Abänderungen erfahren könnten. Der Konizoll soll herabgesetzt werden, wenn die Kolonien den eng lischen Iudustrieerzeugnissen keine Vorzugsbchcmdluug ein- räumcn London. Tie „Times" melden aus Peking von gestern i Japan hat in Petersburg de» Vorichtng eines multiia vnmich vor gelegt. Darin wird die Aneileummg von Soiwcrrechleu beidei Mächte in der M a n ds ch u r e i und Korea gefordert, Das Blatt schreibt weiter: Um das Gleichgewicht im fernen Ofte» wieder deczuftellen. iei Japan gezwungen, die gemeinsame Fest setzung von Maßregeln anzustrebcn. durch weiche cs in die Lage gesetzt wird in Kaien Vorteile zu erlangen, welche gleichattig mit denjenigen sind, die Rußland sich in der Maudschuiei augccignet bat Wenn die geringschähcndc Haltung, welche Rußland im lernen Osten gegenüber den Ansprüche» Japans beobachtet, die Anschauung der maßgebenden Kreise i» Petersburg wideraibt. so m wenig Aussicht aus eine freundschaftliche Ordnung der Verhält nisse vorhanden. London. Nach einer von gestern datierten Meldung der .Times" aus Tokio ist die inpnnischc Regierung mil dem Bla» einer durchgehenden Umgestaltung des Systems der Be steuerung des Nativnalgcttänkes S a k c und des Tabaks beschäftigt, durch welche die Staatseinnahmen um 50 Millionen Neu ohne Erhöhung der Lasten des Volkes eihöht würden. Hieraus bezügliche Geiehentwüife würde» der» Parlament in der nächsten Seision vorgelegt werden. Der erzielte Ueberschuß würde zur Herabsetzung der direkten Steuern und für öffentliche Arbeiten verwendet werden. Konstarrtinopcl. Der deutsche Botschafter Frhr. v. Marschall und der russische Botschafter Sinojew wurden gestern nach dem Selamck vom Sultan in Audienz empfangen. K on st a n t i n o p el. Nachrichten aus Uesküb zufolge haben in den letzten Tagen bei Suschina Bandenkämpsc statt- gefunden. Die Banden entkamen i„ das Gebirge. Auch westlich von Uesküb sind Banden aufgetaucht, die einen mohammcdaniis-cn Feldhüter, 3 Mohammedaner und 3 Gendarmen ermordet haben. Washington, Ter amerikanische Gesandte in Konstan- tinopel überiandte dem Staatsdepartement ein Telegramm, in dem bestätigt wird, daß der Vizekonsul in Beirut nicht ermor det worden ist. Wie ans Ohsterbcrg gemeldet wird, ist Präsident Rooievelt hocherfreut, daß der Vizekonsul dem Tode entging. Doch heiß! cs weiter, daß trotzdem keine Acnderung in dem Be fehl für das europäische Geschwader, sich nach Beirut zu be geben, getroffen werde. Staatssekretär Han ist nicht nach seinem Sommeraufenthalt zurückgckehrt, sondern ist nach Washington gereist. Oertliches und Sächsisches. Dresden. 20. August. —* Se. Majestät der König war infolge einer leichten Er kältung genötigt, von dem geplanten Besuche der Manöver am 28. und 29. d. M. abzusehen, — Heute nachmittag 5 Uhr findet im Königlichen Schlosse zu Pillnitz eine größere Tafel statt, zu welcher die nachßehenden. der zusammengesetzten Kavallcrie- dwision U zugeteiltcn Offiziere mit Einladungen beehrt worden sind: Bon der General-Inspektion der Kavallerie: General- Inspekteur Gen. d. Kav. Edler v. d. Planitz, Abteilungsches im preußischen Kriegsministerium Oberst v Görne, Major v, Bären- sprnng und Rittmeister Freiherr v. Gcmmingcn. Vom Stabe der Division: Generalmajor Freiherr v. Milkau, Major Hocppner, Rittmeister von der Wense Hauvtmann Jahn, Rittmeister Gras v. Westphalen, und die als Schiedsrichter fungierenden Oberst o. Müller, Maior Gras Vitzthum, v. Eckstädt und Major Frei- Herr v. Fnck)s-Nordhosf, Von der 0. Kavallerie-Brigade: Lwcrst Gras v, Brühl mit Oberleutnant Schmollen, Obersllcntnaitt Graz von Schweinitz und zrrain, Freiherr v, Kandcr, Oberst v, Paczensky und Tcnczin, Major Simon, Von der 11. Kavallerie. Brigade: Generalmajor Graf v Moltke mit Rittmeister Frei herr» v, Wechmar. Oberstleutnant v Vollard-Bockelbcrg, Major Graf v. Matuschka Freiherr v. Toppolczan Spaeigcii, Mcisor der Reserve Gras v. Tschirschky-Rennrd. Maior v. Trotha, Ma>or Graf v. Schmettow. Von der zusammengesetzten Kavallerie- Brigade: Oberst v. Laffcrt mit Rittmeister Platzmann, Major Freiherr v, Wclck, Major Freiherr Hunze o, Lutlitz und Major Freiherr v. Salza u Lichtenau. Bon der reitenden Abteilung des Fcld-Art>lteric-Regune»is Rr. 12: Major v. Pawel- Rcunmingen. An dieser Königlichen Tafel werden ferner der Kronprinz mit de» -Herren vom Dienst, dem Ehes des Gcneralstabes Oberst Wermuih und dem Major im Gencralstabe v. Earlowiy, sowie KDegsminister Freiherr v. Hausen mit Adjutant Major v. E raushaar und der Groß- britannische Generalmajor Baden-Powcll teilnehmen. Ans Beicbl des Königs wurde de» Gästen zur Fahrt von hier nach Pillnitz ein Sondcr-Daiupsschiss, welches Dresden nachmittags 3 Uhr 30 Min. verließ »nd l» Pillnitz an der Freitreppe des Wasserpalais anlegt, zur Verfügung gestellt. Die 'Tafel zählt 57 Gedecke »nd finvet im großen Spcisesaale des Schlosses statt. Während der Tafel konzertiert das Trompetcrkorps des 18. .Huiaren-Rcgiiiients im Lustgarten vor dem Speiicjaalc. Tic Rückfahrt der Gäste nach Dresden wird heute abend mit dem selben Sonderdampscr, welcher zur Fahrt nach Pillnitz benützt wurde, erfolgen. —* lieber den Aufenthalt Sr. Königl, Hoheit des Kron prinzen Friedrich August in Meißen am 27. d. M. teilt das dortige „Tagebl," folgende Einzelheiten mit: Der Kron prinz besuchte nachmittags, nachdem er im .Blauen Stern" zu Mittag gespeist, mit seinen militärischen Begleitern unangemeldet den Tom, um die Erncuerungsarbciten in Augenschein zu nehmen. Der Domb.auführcr Architekt Schest'ler (der Vorstand des Königl, Laudbauamtes Meißen, Baurat Krüger' welcher die Aufsicht über die Erneuerungsarbeitcn am Dome zu führen hat, ist verreist! gab die gewünschten Erläuterungen hierzu. Der Kronprinz be sichtigle zunächst die Fundament-Verstärkungen und ließ dabei durch die seinen Begleitern gegebenen Erklärungen erkennen, daß er die Vorarbeiten für die Doincrnenerung, die Sicherung der Grabplatten usw, mit großer Aufmerksamkeit verfolgt hat. Auch in den anderen Teilen des Tonics, die sodann besucht wurden, erwie-. er sich als guter Kenner der Geschichte des Domes. Zu der militärischen Begleitung des Kronprinzen lzalleu sich im Verlause der Wanderung durch den Dom noch mehrere Herren vom Vorstände deS Dombanvercins gesellt, die zuMig zu einer Sitzung vereinigt waren. Es waren dies die Herren Amtshanptniann Kammerherr von Schroetcr, Oberschulrat Tr Peter und Finanz- und Baurat Schnndi-Dresden. Nach Be sichtigung der Arbeiten an den Fundamente» besuchten die Herren die Fürstcnkapcllc und die Georgskapelle, und begaben sich sodann durch das Schiss nach dem hohen Chor, in de». Kreuzgang und die Magdalenenkapelle, Ivo Tomküster Schubert für einige seiner Ansichtskarten einen Käufer im Krön- Prinzen fand. Auch die Sakristei wurde besucht und der Prinz gab dein gewiß von allen Freunden des Domes geteilten Wunsche Ausdruck, daß das Bauwerk bald wieder in einen würdigeren Zustand gelangen möchte, als es der gegenwärtige ist. Vom Tome aus begab sich der Höhe Besucher ins Schloß. Die Abend mahlzeit nahm er mit seiner Begleitung im „Burgkcller" ein. Zu ihr waren an len Bezirkskommandeur Oberst Bock von Wülfingen und an den Bürgermeister Tr. Ay Einladungen er gangen. Ter Kronprinz bewies sein großes Interesse für den Meißner Dom dadurch, daß er nochmals eingehend in die vom Tombausührer erbetenen Pläne für den Turmbau Einsicht nahm, Kegen 10 Uhr kehrte er nach dem Hotel „Blauer Stern" zurück. Am anderen Morgen begab er sich per Automobil ins Manöver- gelände. Mittags weilte der Kronprinz abermals kurze Zeit in Meißen, stattete dem Museum des Vereins für GescWhte Meißens einen Besuch ab und verweilte etwa eine Dlertelstnnde daselbst. Sein Besuch un Museum galt in erster Lime den darin ausgestellten Meßbildausnahmen vom Dome. —* Die jungen Prinzen Georg und Friedrich Christian besuchten heute vormittag in Begleitung ihre- Er ziehers, des Heir» Hanvtmanns O'Bnrn, die Städte-Ansstellung, Sie winde» am Portal von Herrn Stadkbaurat Königl, Baurat Adam bearüßt und begaben sich unter Führung der Herr« Stadt schulrat Dr, Lhon und .Handfertigkeitssehrer Meyer in die Ans stell»»gsräume, wo die Abteilung V (Schulwesen, Volksbildung) »nd dieSviiderausilellung verdeutschen Sicherheits-Polizeibehörden besichtigt wurden. —* Das Kaiserliche Gefolge, der Chef des Gencral- slabes Graf Schli essen, sowie der Kricgsministcr General leutnant von Eine in, auch Sc, 'Durchlaucht Maxim. Egon Fürst zu Fürstcnbcrg »sw. usw. werden an den bevorstehenden Kaiscrtagcii »n Hotel Bellevue absteigcn. Am l. September werden sich daselbst nach dem Zapfenstreich die sämtlichen Herren vom Gesolgc und den Hofstaaten zum zwanglosen Souper ver einigen, —* Ans Anlaß seines 11, Verbandstages hatte der Leip ziger Fcucrwchrverband von Böblitz-Ehrcnbcrg an seinen Pro tektor, K önig Georg, ein Hnldiqungstclegramm geschickt. Dem Vorsitzenden, Herrn Oskar Breitenborn in Tauäia. >11 inzwischen ans Schloß Pillnitz nachstehende Antwort zugegangcn: „Seine Majestät der König lassen den zum 11. Verbandstage versaw- weit gewesenen Kameraden des Leipziger Feuerwehrverbandes für Grüße und gute Wünsche allerhöchst seinen herzlichen Dank aussprcchen. v. Schönberg, Adjutant." —* Das Ministerium läßt zur Zeit Ermittlungen darüber anstcllcn, welchen Umfang die Trunksucht in Sachsen hat und ob hierüber bereits Statistiken vorhanden sind. Bismarck-Denkmal. (Zum zc>. August zyoz.) Nun wird auch uns ein heißer Wunsch gestillt Der Dankbarkeit, die ^ahre nicht verwehen; Nald wir- -es Denkmals erzaefonntes Bild Be»n deutsche» l)erc»s Bismarck vor uns stehen. Wohl lebt sein Bildnis als ein Heiligtum Im Herzen längst und wird uns nie erblassen, Doch treue Liebe will, daß seinen Ruhm Lin Denkmal künde laut auf Markt und Gassen I Bald grüßt uns seine mächtige Gestalt Und weckt im Herzen die Lrinn'rung wieder; Nun schaut er mit dem Adlerauge bald Gar ernst und fragend aut die Menschen nieder. Ihr Tausende, die ihr vorübcrzieht Auf eures Lebens vielverschlungncn Bahnen, Laßt euch von ihm, des Deutschen Reiches Schmie-, In seinem Bild an heil'gc Pflichten mahnen! Lin Deutscher war er, herrlich anzuschaun, Und Deutschlands Größe nur sein Ziel und Trachten; Sein Mut, gestählt von reinem Gottvcrtraun, Hieß Gpfcr und Gefahren ihn nicht achten. So mahnt sein Bild: Seid deutsch, sei- fromm und treu Un- haltet heilig, was ich euch errungen I — Lrwerbt, was ich geschaffen, täglich neu, Dann wird das Reich von keinem Fein- bezwungen! Xlötzt». Kunst und Wissenschaft. -s-* Mitteilung auS dem Vurcau der Königl. Hostbcatc r. Die neue Sp elzcit des Königl. Hossthauspicls wird mit einer Reibe von Sondervorstellungen außer Abonnement eröffnet. Sonntag, den 6. September, geht Schillers „Juno srau von Orleans" in vollständig neuer Ausstattung und Einstudierung in Szene, Montag, den 7, September, folgt Hebbels fünfaktige Tragödie: „Gygcs und sein Ring" mit Frau Salb ach als Rhvdope und Herrn Wicckc als Kandaules, Für die Rolle des Ghges ist an Stelle des erkrankten Herrn Franz Herr Rudolf Christians vom Königl. Schau spielhaus in Berlin gewonnen worden. Dienstag, den 8., und Freitag, den 11., wird die „Jungfrau von Orleans" wiederholt. Mittwoch, den 9., gelangt Ibsens „Volksfeind" in neuer Einstudierung mit Herrn Wiene als Dr. Stockmann zur Auf führung. Sonnabend, den 12., wird als erste Neuheit das drei- aktige Lustspiel „Das große Geheimnis" (Iw seoret cla polic-hinallai von P'crre Wolfs gegeben. ß* Wochen-Spielplan der Königk. Hoftheater. Opernhaus: Sonntag: „Der Trompeter von «äkkingc»." Montag: „Alessandro Stradclla", „Auf Japan," Dienstag: Auf Allerhöchsten Befehl: „Amelia , 1. und 2 Akt, Mittwoch: „Samson und Dalila." Donnerstag: „Der Bajazzo". „Sizi- lianische Baucrnehre." Freitag: „Die Afrikanern," Sonnabend: /Ter Dämon." Sonntag: „Der Rattenfänger von Hameln," — Das Schauspielhaus bleibt bis einschließlich 5. September geschlossen, Sonntag, 0, September, neucinstudiert: „Die Jung- tran von Orleans." Montag, 7. September: „Ghges und sein Ring." r* Im Königl Hofo-ernhanse sang gestern den Rocco in Beethovens „ FidelIo" Herr Dressier, ein bekannter, aus gute» Bühnen bereits bewahrter Künstler, dem man einen Erfolg fast mit Sicherheit vornnszusagen berechtigt war. Wie beini Theater, nach Lande, aber alles anders kommt, als man erwartet, io schlugen auch hier dir VorauSsetzungru ln das Gegenteil um. AuS dem bestimmt erhofften Erfolge wurde kaum mehr, als ein mittelmäßiges Bestehen ln der Rolle, eine Leistung, dir mehr Schallen- als Lichtseite» aitfwieS. Da- wenig aünttige Ergebnis verschuldete der Gast zunächst durch auffällige Unsicherheit, die ihm ohne dle tatkräftige Unterstützung des Dirigenten rmd deü So»t- fleur» zweifellos noch grössere Verlegenheiten bereitet hätte, als sie im ersten Finale in die Erscheinung traten. Herr Drrßle „schwamm" liier, icst an den Souffleurkasten geklammert, mchr, als es, ielvsi bei »»genügend bemessenen Proben, ans einer ersten Bühne zulässig erscheint. Nicht sonderlich günstig siel dazu die nach Art der Biedermänner glzeichncte Charakteristik des alten Kerkermeisters aus und das bescheidene Maß der Ausgiebigkeit der gesangliche» Mittel. Genug, es schltc io ziemlich ein bischen an allem. Die Möglichkeit ist nicht ausgekchlvsscu. daß Herr Dressier gestern keinen sogenannten guten Tag hatte, ikdensalls sah und hörte man aber auch keinen guten Rocco 8. 8t. 7* Herr Hosschauspicler Richard Franz ist gestern vom Rate der Stadt Plauen i, V. einstimmig zum Direktor des Stadtthcatcrs gewählt worden. Die Wahl erfolgte auf eben falls einstimmigen Vorschlag des Theatcrausschustes. — Man kann dem Magistrat Plauens zu seiner Wahl nur gratulieren: denn in dem neuen Direktor gewinnt die Stadt nicht allein einen vortrefflichen Regisseur — der Künstler hat im Verein mit Herrn Obcrregisscur Erdmann scmc beiden am Königl. Hofschanspiel zur Ausführung gekommenen Stücke ganz ausgezeichnet in Szene ge setzt —, sondern auch einen hervorragenden Darsteller von Rollen des Helden- und Bonvivanlfaches, Daß Herr Franz, dessen Schemen von Dresden einen schweren Verlust für das festgefügte Ensemble unseres .Hofschaujpicls bedeutet, und der übrigens, für den Fall, daß er die Direktion in Plauen nicht erholten hätte, einen'glänzenden Kontrakt an das Deutsche Schauspielhaus zu Hamburg lDireklio»: Baron v, Bcrgersfix und fertig in der Tasche hatte, alles daran sehen wird, das 'Theater der prächtig auf- blühenden Stadt ihrer bedeutenden kulturellen Entwicklung ent- sprechend zu führen, isl bei seinem hohen künstlerischen Ernst selbstverständlich. h* Wie »ns mitgetcilt wird, beabsichtigt die Dresdner Liedertafel bei ihrer demnächst stattfindcnden Dirr gen» tenwahl. wenn irgend möglich, einem Herrn der Dresdener Mnsikwclt den Vorzug zu gehen, si Im Verlage von Rich, Sattler in Braunschweig ist soeben ein historisches Drama aus der Zeit Napoleons I.. „Bona- partc und Bourbon", von Dr, Fritz Wichmonn er schienen Den Verfasser haben wir in seiner ausgezeichneten schrift stellerischen Befähigung besonders schätzen gelernt während einer mchrmonatlicsZm Wirksamkeit in der Redaktion unseres Blattes. Zur Zeit ist er Leiter und Verleger eines Blattes in Notd- denlschlond.