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Dresdner Nachrichten : 16.04.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-04-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189904162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990416
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990416
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-04
- Tag 1899-04-16
-
Monat
1899-04
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.04.1899
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Dves-ner Nachrichten. 105. Seite 2. M» Sonntag. 1«. April 18S» die mit den 'Arbeitern au, Intervention ocs Gewerbe InsPetleurS das Tankgcbct von Kremser an. bei desscir se,erlichen Klängen der — <n.... sich nach der Satristei zurückbewegte. In langer Wagcmeihc begaben sich nunmehr die Thcilnehmer nach der Wohnung des .Jen» Kriegsininistcrs ans der Dippoldismaldarrslraße, wo das von Herrn Hostraitcur Ziegel aclieserte vgjsunei- ämntoire zu II! Couverts in dein prächtig imt Guirlanden gcjchlinicktcu Hauvt- saal eingenouinie» lvurde. Während der Tasel eonccrtirte die Kapelle des 2. Grenadier Regiments 6>r. lOt Zahlreiche Glück wünsche und Blumcnspenden liefen bis zum Abers ein, nachdem die Rcuvelinnhlten längst die Hochzeitsreise nach Oberitalie» an getreten hatten. Sowohl die Kaiserlichen Malestäten als auch Ihr? Majestäten der König und die Königin batten dem Brautpaar ihre Segenswünsche auslvrcchen lassen Ihre Majestät die Königin lieh mit einem kostbaren Bluuicnbouauel eine goldene, ganz apart ^ , .^4 nicue 3tuhe. Die Arbeit wurde daselbst nicht eingeslelll. In Bridweis ruhen die Arbeiten aus den Bauten vollständig. P a r i s. .Hauptmann Frenstält. einer der Richter im Treyfus- Piozep vom Jahre 18ol. ivelcher an den Marine Minister Lockroy ein Schreiben richtete, um sejucm Zweifel au der Gesetzlichkeit des llrtherl.' an-zuwreche». ivurde von Lockrot, mit Zustimmung des Kriegmuruisters .rrryciuet ermächtigt, tickt direkt »n den Kaffntions- bas zu rocnden. um ihui schriftlich oder inüudlich die Thatsache zur Kenntnis: zu bringen, welche er zur Klarlegung des wahren Sach verhalte.' für nützlich erachte. Brüssel ::>>»«> Bergarbeiter des Kohlenbeckens von Charlrroi such ausständig Bedeutende Kohlcnscndungen sind aus Preußen irr Seraii,g ringet rohen London. Reuter s Bureau ersähst, die heutige Meldung der „Reuen /zieren Presse" über die Antwort der englischen Re. roeg Der chinesische General Chan inarschirt mit 8500Äcann aus Jtchvusu, um die dortige deutsche Besatzung zu vertreiben London. Der „Daily Mail" wird aus Siugapore gemeidcl: Ci» mächtiges deutsches Suudital. bestellend ans den, ..Nord- »eutjcben Lloyd", der „Hamburg-Amerikanische» Damvffchiffsahrts- lüesellschaft" und einer Anzahl deutscher Kausleutc, hat dic Tanipfer- slottc der Rhederfinna Alfred Holt, die zwischen Singapvrc und Siam und rsingovore und Britisch-Korca verkehrt, envordcn, nüt- l>iu würden 11 britische Dampfer an die deutsche Flagge übergehen. Los Abkommen verursacht ein großes Aussehen, da die einzige «cgelmäßige Verbindung mit Siam »nid Britisch-Korca nun m deutschen Händen sein wird. Durch die Erwerbung dieser Schüfe sei dem britischen Handel ein empfindliche, Schlag zngcsügt worden, !nährend die deutschen politischen Interessen und das Ansehen des deutschen Handel ' gewaltige Fortschritte gemacht hätten. K icw. Ein schrecklicher Unglückssall hat sich aus den» Dnicpr ereignet Ein grobes Boot stieb bei überaus heftigem Wind mit einem Dampfer zusammen, geriet!) unter die Räder desselben und ging unter- Sommtlichc Insassen des Bootes. LZ an der Zahl, sind ertwnlen Au der Berliner Börse blieb beule die zuversichtliche Haltung, wie sie bereits an der gestrigen Rcichdvrsc sich ctablirt Witte, bestehen. Befestigend ivirklen die ruhigeren Ansichten über die allgemeine. Politische Lage, sowie die relative Flüssigkeit des GeldstandeS. Mau ging auch aus verschiedenen Gebieten mit größeren Käufen vor. Auch die 'Ruchrichten über die Streik bewegung des belgischen KvhlcnaebictS wirkten befestigend. Bon Bankaktien waren die meisten Werlhc höher. besonders Koimiiandit- Angebote nachgebend. Montanakticn durchweg fest: auf heute waren Lamahütte und Bochumer bevorzugt. Renten still, Türken- loose höher. Heimische Anleihen wie gestern. Pribatdiskont :>k>/s Proz — Der -Spiritus -Markt war auf die günstige Statistik recht fest. 70er zog weiter um 80 Mg. an. Es wurde 8 bezahlt für 70er 40,20 Alk. Am Getreide -Markt schwächte sich die Haltung ab, da angeblich größere Angebote von auswärts Vor lagen. Weizen ging etwa 1 Mt., Roggen «SO-«>,75 Mk. zurück. Hafer still, aber behauptet. Rach vrivater Ermittelung wurde» bezahlt für Weizen 157.50, für Roggen 145 Mt., effektive Mailieferung Nach Ermittelung der Cenlralnvtiningssielle der preußischen Landwirtbschastskammcr» wurden bezahlt in Berlin: Weizen 157, Roggen Il-, Hafer 145Mk.: Stettin-Stadi: Weizen 158, Roggen 141, Hafer IW Ml. — Wetter: Kühl, schön; Südwcstwmd. Frankfurt a. M. «Schluß > credit 221,io. DiSeoni» —Dre'diier Bank -. -Siaalsbah» —. Loiubardc» 2S,cio. saurahliu« 2«2,2V. Uugar. Eou> —. Portugiese» —. F-sl. Paris, ai Uhr »tachulillagsg iüenie !»!,'>?. Italiener 22.25. Sranicr i'ii.na. Portugiese» 2V.NI. Türke» 22/2ii. Lürkenlvvs« re 1.7». LtiaMLiVaan! SSü.iW. Ptaaiii- r-ahn —. So»,borden —. Fest. Paris. Produkten»»»». Weizen per A»r>I 21.0.2, »er Ecpl.-Tez. 2V.KÜ, ruhig. Mböl >>ir April id.Ui). per Lepiciuber-Dezbr. üit.VU, ruhig. üpiriiud per April »2.20. per Lcpteiubcr Dc-euibcr 22,70, fest. Aulftcrdam. ProduNen-Berichk. Weiicu per Mai —, per November —ge- chSstbleb. Roggen per 2>Io> 127, per Oklobcr 122. DertlicheS und Sächsisches. — Se. Majestät der K önig gedenkt die aus Mitgliedern dc-S Rathes und der Stadtperordnelen bestehende Deputation, an ihrer Spitze die Herren Oberbürgermeister Geb. Fiiianzralh Beutler und Stadtverordnete» - Vorsteher Dr. jnr. Stöckel, Sonnabend den 22. ds. Bä, Mittag--, zur Entgegennahme der Glückwünsche aus Anlaß des Königlichen Geburtstages zu empfangen. — Se. Maicstüt der deutsche Kaiser wird am 26. April, dem Geburtslage Sr. Majestät des Königs, zur vcrsönlichen Be glückwünschung des Monarchen hier emiressen. Die Antunst Lr. Majestät des Kaisers wird gegen AA2 Uhr Mittags in Dresden- Strehlen, die Abreise Sr. Majestät Abends gegen >F8 Uhr pon Strehlen erfolgen. — Se. Majestät der König hat in Aussicht gestellt, die von dem Sängerbund Dresden und dem Elbgausäiigerdilild am Lvrabend des Allerhöchsten Geburtstags aus dem Altmarlt zu veranstaltende gesangliche Ovation vom Rathhause aus entgegenznnehmen. — Ihre Majestät die Königin zeichnete gestern den Kunst salon von Ernst Arnold tWilSdrufferstraße i, 1.) mit ihrem Besuche aus. — Se. Köuigl. Hoheit der kommaudireude General Prinz G e o r g wohnte vorgestern von Eck Uhr Nachmittags ab den Koinpagnie-Besichtigungcn des I. Bataillons des Schützcn-lFüs.-) Regiments Rr. 108 aus den Gariwoii-Uebmigsplüke" und gestern von 7 Uhr Vormittags ab den Kompagnie-Besichtigungen des ck. Bataillons genannten Regiments aus dem Alaunplatze bei. — Sc. Köiiyst. Hoheit Prinz Friedrich August trifft Anfang nächster Woche zu Truppe,ibesichiigungcn in Zittau ein. — Tein Photographen F. Enssen. Inhaber der hiesigen Firma Klinkhardt u. Eysscn, Pragerstraße 26, ist von Sr. Kaiserl. und Königs. Hoheit dem Großherzog von ToZcana die große goldene Medaille für Kunst und Wlsseuschast verliehen worden. — In der katholischen Hofkirche reichte gestern Mittag 1 Uhr die älteste Tochter Sr. Errcllenz des Herrn KricgsmiiiisterS, Fräulein Gabriele v. d. Planitz, dem Hauptmami Ficihcrrn Q'Byrn, » In iiiüto des 2. Grenadicr - Regiments und Komvagmcsührer bei der Untcrosfiziersvorschule in Marienberg, die Sand zum ewigen Bunde. Das altelnivürdiae Gotteshaus, aus dessen Köuigl. Empore Ihre Majestat d > c Königin init der Hofdame Gräfin Einsiedel ans die heilige Handlung blickte, Halle eine hochamehnliche Versammlung des süchsiichen Adels als direkte Trauzeugen ausgenommen, aber auch viele Andere, die de» Familie» des Hochzeitspaares nahe stehen, hatten sich gegen Karten zu der ernsten Feier eiiigefunden. Bei weihe vollem Qrgclprälndinm, gespielt von Herrn Köuigl. Hoforganistcn Brendler, schritt der Zug der Theünclmier nach dem hellerlenchtc- tcn Altarplatze zu. Die anmuthige, myrthcngeschmilckte Braut ging zwischen Ihren Ercellenzen Kriegsminislcr Edler v. d. Planitz und Generalleutnant z. D. O'Byrn. Zwei kleine, weißgekleidete Mädchen streuten Blumen. Acht Ärautinngfem folgten. Der ritterliche Bräutigam ging zwischen Ihren Excellcnzen Frau Minister Edle v. d. Planitz und Frau Generalleutnant OByrn. Weiter schlossen sich an der kommandircnde General des 10. Armeekorps v. Treiffchte, Oberhofmnrschall Graf Vitzthum v. Eckstädt, Wirll. Geh. Rath p. Tschirschkv und Bögendorff, Ez- ccllcnzcn, ferner die Herren Präsident der Kvnigl. OverrechnungL- lammcr Geh. Finanzralh Edler v. d. Planitz, Generaldirektor der Staatsbohnen v. Kirchbach, Oberst und Kommandeur des 2. Grenadier-Regiments Nr. 101 Graf Vitzthum, Major Adjutant v. Mangoldt, Maior v. Tschirschkh und Boaendorff. Oberleutnant v. Carlowitz. Oberleutnant v. Bodenhausen, Leutnant v. d. Bussche. Leutnant Gontard mit ihren Damen, die die prächtigsten Früh- jahrstoilettcn angelegt hatten. Nachdem das von der Kapelle des 2. Grenadier-Regiments unter Leitung des Herrn Musikdirektor Schröder gespielte Virc-a Zinns von Oberthür verklungen war, hielt der Präses des katholischen geistlichen Konsistoriums, Herr Hofkaplan Maaz, die erhebende Traurede, in der er nach christ licher Anschauung den Ehebund als einen heiligen, unauflöslichen, »nit Gnade ousgcstatlcten Bund zeichnete und in sinnigen Redc- »««ndnugeu die Treue. Liebe. Gottesfurcht und Frömmigkeit als die Grundpfeiler pries, auf denen daS Glück der wahren Che ruht. Noch krrndrter heiliger Handlung stimmte die genannte Aupeur gehaltene Brosche überreichen, die die Inschrift trägt: „Zur Er innerung an die glücklichen Iugcndjahre in Pillnitz und Berlin". — Herr Stadtrath Kövpcn aus Zwickau, der ncuerwähltc nennte besoldete Stadtrath Dresden-?, wird am 16. Mai in sein Amt cingewicscn werden und dos Wohlsahrlspvlizeiamt über nehme». Herr Stadtrath D r. K örner, der bisherige Vorstand dieses Amtes, wird das Stadtbminmt 11 übernehmen, das bisher Herr Bürgermeölcr Hctzchel verwaltet Hai. -- Aus der Werst Laubegast fand gestern Nachmittag '55 Uhr der Slapellaul des neuerbauten SuloiidampfcrS „Auguste Victoria" der Sächsisch-Böhmischzu DampfschiffsahrtS-Gesellschast finit, wozu sich außer den mit cineni Sonderdampfcr von Dresden augekvmmcncn Thcilnehmcrn ein zahlreiches Publikunr zu Fuß cingcfunden hatte. I» Gegenwart des vollzählig erschienenen Äus- sichtSrathrS, rnit dem Vorsitzenden Herrn Dr. Stöckel an der Spitze, der Herren Obcr-lliegierungSrath Siebdrat, Obcr-Polizeidirektor a. D. Siebdrat. Straßen- und Wasserbau- Inspektor Schmidt, Gewerbe»» th Schlippe, Stadtrath Raschle und anderer Ehrengäste ergriff Herr Direktor Kuchenbnch, nachdem die Kapelle des l77. Infanterie - Regiments nntcr Leitung des Herrn Musikdirektor Röpcuack die Feier mit dem „Saug an Aegir" cingeleitct hatte, das Wort zu einer erläuternden Ansprache. DaS neucrbauie Schiff sei den steigende» Ansprüchen angemessen nicht nur größer dimensstmirt als seine Vorgänger, sondern es solle auch in Bezug »ns Komsori und Eleganz diese übcrtrcsscn und werde mit Hilfe seiner von den bisherigen abweichende» maschinellen Einrichtungen im Stande lein, wenn nöthig eine größere Fahr geschwindigkeit anzuliehmcn. aiS dies den bisherigen Schiffen möglich gewesen Außerdem erhalte cS in alle» seinen Räumen, über und unter Deck, eiettrischc Beleuchtung. Die Verwaltung der Gcsellschaj« habe beschlossen, zum Ausdruck der allgemeinen Ver ehrung und Liebe, welche in ganz Deutschland, besonders aber auch im Sachsenlaiidc. für die erlauchte Fürstin aus deutschem Stamme gehegt werde, dem Da »»Pier den Rainen Ihrer Majestät der dentichcn Kaiserin „Auguste Victoria" zu verleihen. Nachdem Herr Dirctlvr Kuchenbuch mit den Worten ^ „Und nun, du stolzer schöner Bau, Sc» losgelöst von Ketr' und Tau, Gleite hinein in s Element, Bon dem du sinder nie getrennt I Mackst Ehr' stets deinem Rainen, Walt' Gott es, Amen!" das Zeichen gegeben, glitt das Schiss ruhig und sicher in sein Element, worauf sofort am Heck die deutsche Flagge und am Borderthe-.l des Schiffes die sächsische Flagge gehißt wurde. Nach dem Vcrtiingen des von der Kapelle gespielten deutschen Flaggen- liedcs ergriff Herr Direkloc Kuchenbuch das Wort zu einer zweiten, in einem dreifachen Hipp Hipp Hurrah! auf Se. Majestät Kaiser Wilhelm und Ihre Majestät Kaiserin Angnste Victoria ausktingcn- den Ansprache. Hierauf erfolgte durch Herrn Bezirks - Assessor 16 Hcusch i» Vertretung des Verhinderten Herrn AmtshaUptmaim v Burgsdorff die Tetorirung zweier alter Arbeiter, des Schilfs- bauers Wilhelm Earl Salomon und des Packers Emst Kerschiicr. von denen Ersterer seit 12 Jahren, Letzterer seit ckl Jahren in den Diensten de, Gesellschaft steht, mit dem Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit. Die Feier des Stapellaufes schloß mit einem von Herrn Direktor Kuchenbuch auSgcbrachtcn Hoch aus Se. Majestät den König Albert, als den bewährten KriegShelden und Friedens- sülstcii, den Förderer und Schützer der heimischen Industrie. Die Rückfahrt erfolgte mit Concertniustt unter Berührung sämmtlicher Zwücheilstativiien mit demselben 'Lmiderdcmivier („BoLcubach"), der die Theünchmer an Ort und -Melle gebracht hatte. - Die Vorarbeiten für die Bütte Oktober hier nntcr dem Protektorate Sr. Köuigl. Hoheit des Prinzen Friedrich August staktsindcnde Allgemeine deutsche OdftauSstellillig und Iubilä n m S a u S ste l l u n g de» LandeSobslbaiwereinS für das Königreich Sachsen sind nunmehr beendet. MitGenugthuinig vermag man auf das Erreichte zu blicken. In Kncist'S Restau rant fand vorgestern Abend unter Leitung des Köuigl. Kammer- Herrn Hern» Anckshnnptmann v. Schrveter-Meißen eine mehr stündige Sitzung VcS Direktoriums und dcS Gcsgmmlickisschilsses statt, in der die Vorlegung der Entwürfe zum Ptalat den ersten Punkt der Tagesordnung bildete. Rach eingehender Prüfung der 11 ausgestellten Entwürfe, die ansnahniSlos eine gute Anffaffmig und entsprechende AnSf>st)r»ng bekunden, entschied man sich für den des Herrn Professor Sturm. Maler an der Kvnigl. Pvrzellan- manusattnr in Meißen. In idealer Anssaffnng zeigt der Entwurf eine amnnthige liebliche Pomona, die in ihrem Schmuck ans die Zwecke der Ausstellung imlireich hinweist. Aber auch inehrcrcii anderen Herren von der genannten Manufaktur tonnlen Preise zu- erkannt werden. Sv fanden die Arbeiten der Herren R. Hentichei, Gustav Bausch, Georg Voigt, Oscar Voigt, Otto und Pan! Voigt Aiicrtcnnnng und Beisaall. Man beschloß, die Entwürfe später in geeigneter Ausstellung dem Publikum bekannt zu geben. Herr Stadtrath Lämmerhirt mackste mehrere interessante Mittbeilniigeii. Freudig begrüßte man das Entgegenkommen der Bahnverwaltungen, nnverkanste und uiiverloostc Ausstellungs-Gegenstände frachtfrei ziirückbefördern zu wollen Auch von der Mittheisturg, daß der BezirkS-Obstbanvcrein 600 Mk. fürdie Ausjtcllnngszwecke gespendet habe, nahm mau mit Freuden Kenntiiiß. Rach den Berichten der Einzclansschüffe ward die Sitzung geschlossen. — Das tragbare Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit wurde verliehen dem Eigarreukistenmachcr Nöder hier, ivelcher seit 44 Jahre», und dem Cigarrenarbeiter-Invcilid Thürmcr l>ier, welcher seit 10 Jahren bei der Firma A- Collen- lnisch in Beschäftigung steht, sowie dem Geschäftsführer Wächter in Dresden, welcher seit 62 Jahren bei der Firma Friedrich und Glöckner, Dresden, angestcUt ist. — Gestern Vormittag >512 Uhr fand auf dem Friedhose zu Loschwitz die Beerdigung des so jäh aus dem Leben gegangenen Obertnrnlchrers H e r m a » u G ä r t n e r vom Köuigl. Gym „gsiiilir zu Neustadt statt. D ie viele Liebe und Verehrung, die der Ver storbene zu Lebzeiten genossen, bewies sich auch auf dem Gange zur letzten Ruhe. DaS gelammte Lchrertollegimn des Kvnigl. Gwiiiiasinms zu Neustadt, a» der Spitze Herr Rektor Oberichnt- rnth Pros. Lr. Wohlrab, eine Deputation des Dresdner T»rn- lelncrvcrcinS mit der nmftvrtcn Fahne, eine große Anzahl Freunde und Schüler des Dahingegcnigeiien umstanden den mit zahlreichen Lorbccrkränzer, und Paimcnzweigen bedeckten Sarg. Am Grabe hielt Herr Diakonns Bellmmm a»S Loschwitz, ein ehemaliger Schüler des Verstorbene», nntcr Zugrimdclegnng des Schriftwerkes Psalm IM eine zu Herze» gehende Rede. Mit kurzem Gebet endete die schlichte Feier. — Die Ortsgruppe Dresden des Alldeutschen Ber it and es hat folgende Eingabe an den Herrn Reichskanzler ge sandt : Elv. Durchlaucht! In einer Zeit, in der das Deutsche Reich einen ungeahnten wirthschaftliche» Aufschwung und eine politische Machtstellmm gewonnen hat wie nie zuvor, wo der deutsche .Handel zum Welthandel geworden ist und Tausende von Deutschen veranlaßt, sich in ferne Länder zn begeben, erscheint es als eine bei keiner andere» Ration wiederkrhrciide, säst unerklär liche Thatsachc, daß deutsche Staatsbürger und Volksgenossen lediglich durch den Aufenthalt im AuSlandc ihrer Reichs- und Staatsangehörigkeit verlustig gehe» lömien. Den ehrfurchtsvoll Unterzeichnete» scheint es daher angezeigt, Ew. Durchlaucht gegen über dem Wunsche und der Erwartung Ausdruck zu verleihen, vaß dem von den Abgeordneten .Hasse - Gras Arnim - Lehr im Reichs tage eingebrachten Antrag aus Abänderung des Gesetzes vom 1. Juni 1870 über den Erwerb und Verlust der deutschen Reichs- nnd Staatsangehörigkeit von der hohen Relchsregierung die aller- krästtgste Unterstützung zu Thell werden möge. Zwar siebt im an- ogcnen Gesetz der Bestimmung, daß ein zehnjähriger Aufenthalt zeitige Eintragung in die Matrikel eines deutschen Konsuls vorzu- beugen. Aus dem gegenwärtig geltenden Gesetze ergeben sich daher Folgerungen, die der Stellung des Deutschen Reiches unter den Mächten und dem Ansehen, das der Deutsche in kultureller und wirthschastlicher Hinsicht überall beanspruchen darf, nicht gerecht werden. Verlangt das Gesetz vom Deutschen im Auslände, daß er z. B- im Kriegsicill mit Gut und Blut snr sein Vaterland eintretr. jo muß ihm billiger Weise die Gewißheit zur Seite stehen, daß das Reich auch ihn nicht aujgebc, sondern ilnn seinen mächtigen Schutz gewähre. In dieser Ansicht stimmen, wie Ew. Durchlaucht nicht unbekannt geblieben sein dürfte, alle vaterländisch Gesinnten überein. Ter Antrag Hasse - Graf Arnim - Lehr ist aber geeignet, das Reich nicht nur gegen den ständigen Verlust werthvolle» deutscher Äollskrast wirksam zu schützen, sondern auch dem Ein dringen zersetzender Bcstairdthcrle in den deutschen Volkskörper zu begegnen. Ein Hinweis auf die Kette von Ereignissen, die sich au allen unseren Grenzen abgespielt haben, rechtfertigt unsere ehr furchtsvolle Bitte, die hohe Reich-srcgicrung möge auch diesen Theil des in Rede stehenden Gesetzantrags thatkräftig im Reichs tage vertreten. I» tiefster Ehrerbietung verharrt Ew. Durchlaucht nntcrthäniaste Ortsgruppe Dresden dcS Alldeutschen Verbandes. — Die Vcrcinstage des Landes Vereins für innere Mission in Dresden bieten folgendes Programm: Montag dm 17. April Abends 6 Uhr: Gottesdienst in der evangel. Hofkirche Predigt vom Herrn Pastor Hclbig aus Zschorluu. Daraus inr großen Saale des VcreinShaujcs. Zinzendorfftr. 17: Oefsentliche Ver sammlung. „Was kann geschehen, um das Lesen und die Kenntiiiß der heiligen Schrift im Volke zu fördern?" Vortrag des Herrn Pastor Fröhlich aus Schönbrnn». Dienstag den l8. Avril Vorm. 0 Uhr in« großen Saale des VercinshcnlscS: !L. Generalversammlung des LaiweSvt'ccins für innere Mission VvrtraaiiiitanschließenderBesprech ung: „Die innere Mission und die gebildeten Stände". Referent: Herr Pfarrer von Seydcwik aus Leipzig. Nachmittags 4 Uhr in der Franentirchc: Kirchliche Jahresfeier des Landcsvereins für innere '.Rission. Predigt von Herrn Senior D- Bchrmann aus Hamburg Nachmittags o Uhr: Geistliche Musikaussührung im großen -Laale des VercinShauses. Oejscirtliche Abend-Versamm lung. Jahresbericht des Verciiisgeistlicheii. Mittheilungen des Herrn Präsidenten des cv-Iuth. Landes-KönsistoriumS v. Zahn über: „Die evoiigelischc Kirche und ihre LiebeSthätigkcit im heiligen Lande". — Ein bisher »och nicht aufgeklärter Vorfall hat sich dieser Tage aufeinem Postamledes Oberpostdirektwnsbezirks Dresden zugetragen. Der kaufmännische Lehrling eines Brauerei-Etablisse ments wurde gegen Abend von seinem Chcs bcaujtragt, außer einer Postanweisung gleichzeitig einen Geldbr icf mit über 700 Ml. Inhalt bei dem betreffenden Postamtc cinznlicfcrn. Ter Lehrling, der zum ersten Male eine Geldsendung zur Post trug, wairdte tick auch richtig an den Aiincchmcschaltcr für Postanweisungen unt erhielt Quittung über Empfang der Einzahlung, während chm von dem betreffende» Schalterbeamten bedeutet ward, am Nebenschaltcc den Gcldbrics ciiizilliejern. Nach Angabe des inngen Mannes will er verstanden haben, er solle de» Brief in den Briefkasten stecke»: dies will er nun auch gethan haben. Um dem Lehrling einen Weg von ea. '/« Stunde zn ersparen, hat ihm der Chef ge stattet, vom Pvstamte, ohne vorher wieder das Bureau zu betreten, direkt nach seiner ungefähr M Stunde entfernten Wohnung zu gehen, wo er auch zur richtigen Zeit cingetroffe» ist. Am anderen Morgen, bei Durchsicht des PostauittunaSbuchcs durch den die Quittungen revidirciidcii Coinptoiristen, fand dieser die Einliesernng des Geldbricfes nicht bestätigt, während auch nach sofort angcstelltcr telegraphischer Anfrage beim Adressaten der Gewbries nicht an- gekommen ist. überhaupt iin Briefkasten des Postamtes nicht vor gesunden worden sein soll. — Die 10. Hauptversammlung des. Dresdner Vereins zur Hebung der Sittlichkeit sand am 11. d. M. Abends 8 Uhr unter Vorsitz dcS Herrn Pastor Mätzvid inr Altstädte: „Marthahcim" statt. Nach Eröffnung mit Gebet gab der Vor sitzende einen inhaltreichen Bericht über das abgelaufcne lO. Ver einsjahr. Der Verein, der gegenwärtig 860 Mitglieder zählt, verlor im letzten Jahre l<! durch den Tod. AuS dem Vor stände ging ab infolge von Versetzung Herr Pastor Zimmermami, seiner veremssörderlichen. reichen Thätigtcit wurde ehrend gedacht. I» den Vorstand cingctrcten sind die Herren Kaufmann Förster und Geh. RcgiemiigSrath Frhr. v. Wirsing. DaS wichtigste Ereianiß des Vereinsiahrcs bildet die vom Verein m'S Leben gerufene Selbststüiidigniachuiig der Marthasache. Nachdem die cvangclisch- lutherische Diakonissennnslcilt den Entschluß gefaßt hatte, ihr Ncu- städter Marthaheim ans ihrem Betriebe auszuscheioen und es in die Hand des Sittlichtcitsvercins zu legen, hat der Verein sich entschlossen, sein eigenes Altstadter Heim und das Marthaheim zu vereinigen. An Bedeutung nicht viel nachstehend ist der vom Vereine ..Marlhahcim" bewirkte Anlauf eines eigenen Hauses sür daS Altstadter Mairhaheim, Portikusstraße 7. Dieser vielfachen Thätigkeit ans dem praktischen Gebiete der Bewahrung steht eine nicht minder erfolgreiche zur Seile auf dem Gebiete der Unsittlich- keitsbekämpsnng. Hieraus wurde dem Kassner Entlastung erthcilt. In eingehendem Berichte gab sodann Herr Landrichter Dr. Richter als stellvertretender Vorsitzender und Leiter des Altstadter Heuns über diese? eine Icihresübersiclst, aus der in erfreulichster Weise deren gedeihliche Weitcreiitwickclung vor Augen trat- Bei der hieran sich schließende» Wahl wurden sämmtliche auslcheidcndc Vorstandsmitglieder wiedergewählt. — Die sims landwitthschaftlichcn KreiLvercinc »in Königreich Sachsen haben aus Grund der ihnen von der Köuigl. Staats- Die Unterzeichneten verfehle» nicht, nur daraus hinzuweisen, wie schwer cS bet der geringen Anzahl deutscher Kmisulate im Aus lande und den niaiigghasten Verkehrsmitteln in unlultivirtrn Gegenden ist. dem Verum der Reichszugehvrigkrit durch recht' Wirtsamteit als Generalsekretär des LandeSkniturratheS für das Königreich Sachsen die „Silberne Medaille für Verdienste um dic La»dw>rthschast" verliehen. Außerdem wurde Herr v. Langsdorff zum Ehrcnmitglicd dcS Landwirthschastttchcii KreisvereiiiS zu Dres den ernannt. — Eine am Freitag Abend in der..Güld'ncn Alie" abgchaltcne öffentliche sozialdemokratische Parteivcriaminlung, in der man sich mit den Ergebnissen der Landestvnsereiiz m Crimmitschau befaßte, zeigte, daß unter den hiesigen Parteigenossen dic so viel gerühmte Einigkeit nicht vorhanden ist. Während von der eine» Seite der Beschluß der Landtagswahlbetheiliguna in allen Wahlkreisen als der einzig richtige bezeichnet und das Ver halten der Leipziger Genossen, welche bereits wieder beschlossen haben, sich nicht an den Wablcn zu bciheiliacn, scharf vcrmlhcilt und als Dlseipliiibmch bezeichnet wurde, stellte man andererseits diesen Beschluß als den unglückseligsten hin. welcher habe gefaßt werden können, denn der Partcizwist werde dadurch in Sachsen von Neuem aufleben und nicht zur Ruhe kommen. Ein Redner, der die Handlmigsweise der Leipziger Genossen mit Rücksicht auf die dortigen Parteiverhältnisse zn entschuidigcn suchte, meinte, daß denn doch zwischen Disciplin und Kadavergehorsam noch ein großer Unterschied bestehe. Eine breite und scharfe Auseinandersetzung entspann sich deshalb, weil der Partcivorstand die verurtheiltcn Löbtaner Bauarbeiter nicht in o e sogenannte Ehreiilistc aus genommen hat und weil der Herr Abgeordnete Kaden diese Leute ans der Lcmdcskcniscreiiz nicht in Schutz genommen, sondern von der Sozialdemokratie abgeschütteit hat. Dem Parteivorstand ivurde vorgewor c», das: er init seiner Handlungsweise Opportunismus und Angstmeierei getrieben habe. Der Herr Abgeordnete Grad- naiicr suchte in längeren Ausführungen die aufgeregte Stimmung zu besänftigen: er billigte zwar anc» die Anffaffmig des Partei vorstandes in diesem Punkte nicht, wies aber ganz energisch zurück, daß die angeführten Gründe sür denselben maßgebend gewesen seien. Ebenso scharf wies er die gegen seine Person in dem hiesigen Parteiorgan gerichteten Angriffe zurück und drohte mit Entgeg nungen, die geeignet sein würden, unter den Dresdner Genossen einen Konflikt hervorzurufen. Seine Bemühungen, die Genom» in ihre» Ansichten »mznstimmen, waren aber umsonst, denn nach ziemlich scharfen Erwiderungen wurden Resolutionen angenommen, welche das Auftreten des hiesigen Parteiorgans billigten und dem Parteivorstcmd. sowie Herrn Kaden, wegen des Verhaltens hinsicht lich der Löbtauer Verurtheilten ein Mißtrauensvotum ausgestellt wurde. — Amtsgericht. Während des Jahrmarktes führte der 1878 geborene Photoaraphengehilse Franz Max Wich auf dem Alt markt I» den Budenreihen drei Taschcndiebstähle aus : beim vierten blieb cs im Stadium des Versuchs: W. wurde aus frischer That erwischt und zur Polizeiwache befördert. Der Taschendieb ver wirkte 4 Wochen Gefängniß. — Wegen Diebstahls eines goldenen Ringes würde der Bäckergeselle Friedrich Paul Wendschuch zu 1 Woche Gesänaniß verurtheilt- — Die dstationsassistrntens- Edefrau Anna »Marie Rath und deren unmündige Tochter wurden wegen Verübung groben Unfug» ve»w. Körperverletzung ,ue Brr»
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