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Dresdner Nachrichten : 07.11.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188211079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18821107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18821107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-11
- Tag 1882-11-07
-
Monat
1882-11
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.11.1882
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»r »>» — Noch kurze Zeit wird die Ausstellung der beiden tzterroramas Ierusolemin derFIorakaUe auf der OttraaUee den, Pubiitum — üotto » — VisurtLir, Ssa v: lkov«»d« lAtt von, eröffnet sein. Seit einigen Tagen ist dieselbe noch durch eine Anzahl mechanischer Fiaurrngruppen, das Para»ieS, di« Geburt Christi, das Abendinaul, CbnftuS in Gethsemane, die Auferstehung u. s. w. darstellend, vermehrt worden, welche in ihrer biblisch getreuen Dar, stellung und künstlerischen Ausführung namentlich für Familien. Schule». Pensionate. Vereine »c. lehr sehenswertl, sind. — Lin kaum noch zu entbehrende» Hilfsmittel im HanShall, hauptsächlich aus Gütern, welche entsernt von Arzt und Apotheken wohne». deSgl. in Fabriken, wo eine Anzahl Arbeiter mit Maschinen j» thun haben, bilden die P er b a n d -N ec e > i a i re o des Herrn Franz Vlernrl inEbeniniv. Wie oft verschlimmern sich Wunden re., weil infolge niangelnver ärztlicher Hilfe keine zweckmäßige Beband- lring erfolgen tonnte. Die Nothkästcn enthalten alles stcothwendige für tlnglüasfällex als: Binden, Wundwatte. Nadeln, karbolisirlen Zwirn, Hestpslaster, Karbolsäure, Bvrlint n. >. w. nebst einer ge nauen Anweisung zum Gebrauch der Gegenstände, bis der Arst zur Hand ist. Sie bilden zugleich eine Ergänzung zu dem Lsmarch'schen Buche „Die erste Hilfe in UnglückSfällen" u. s. w. Die Kästen werden in 3 Größen verlaust : n) für kleine Haushaltungen -t Ni. 50 P>. l>> für größere 0 Ni. und c) für Güter. Fabriken ». s. iv. 10 Ni. 51 Vs. Daü General-Depot dieser HilsSkästen sür Sachse» und Thüringen hat die K. Hosapothekc am Gcorgentbor übernommen. — Eure R e g a I i a - E i a a r re sür -t Pfennige ivill Einem zwar nicht recht in den Kopf, da man sonst sür dergleichen echte bis zu 2t» Ptennige zu zahlen gewohnt ist, dennoch macht es die Eigarren- handlung von E u g e n U h l e m a n » «Foliannessiraße Dir. 2> wog licb, eine dergleichen Faaon-Eigarre, Sunialra mit reinem Brasil, sür diesen Preis zu otseriren. Diese Negalia Cigarre ist sehr gut gearbeitet, von mildem, reinen Gescbmact und iür dielen Prc'iü in jedem Falle reell, namentlich wenn man die jetzigen Sleuer- verhältiilsse in Betracht zieht. -- Neuste i teil. Die Cellulose, diese aus chemischem Wege hergestellte teste Maile aus Holzfasern, tomiiit iminer mehr zur prat tuchen Verwendung. Fehl sabrizirl inail daraus auch H o l z st off- S tu iil sitze (mit Leinen Einlage) als angenelmisteS Plaeirungü- Malerial und dauerhafter alü Robttitz, glatt, elastisch und billig, mit scharfem Messer leicht schneidbar und durch Ausnagelung leicht anzubringe». Diese Holzstoff - Sitze werden ihrer Zweckinäßigkett wegen gewiß weitere Verbreitung finden. Die Vertretung und Brger für'Dresden hat die Firma Otlo Grunipeil am Dipvoldis- waldaer Platz übernommen. — Für Gartenarbeiter und Prome nadeiiwärter ivar bisher die Entfernung des Raubes mit viel Zeit und Mülle verknüpft: dies beseitigt der von Gelr. Eber stein auS Amerika bezogene Lau brechen, welcher durch zweckmäßige Konstruktion alle bisherigen Erschwernisse wesentlich erleichtert und sich auch seiner soliden Dauerstasligkeil wegen tdie Zanken sind aus starkem Kuvferdralit geformt> schnell Eingang verschaffen wird. — Der dramatische Verein ,. H eiterkeit" veranstaltet mor gen im „Trianon" seinen ll. dieegahrigen Familienabend. Theater, sowie mehrere gesangliche Vorträge weiden die Genüsse bilde», dem sich der übliche Ball anichließt. — Auch der unter der Leitung des! Herrn Kapellmeister Saupe stehende Männergcsang-Verein „Ger mania" hält am Freitag seinen l. diesjährigen Familienabend, I bestehend in Eoneert und Ball, im Tivoli ab. - Der I. Familienabend des Dresdner Orpheus am Sonn tag in Bacb'S Sälen, war sür die zahlreichen Theilnehmer reich an vielseitigen Genüssen. Außer den Vorträgen der wackeren Vereins-1 kapelle erfreuten die unter Herrn Götbe'S Leitung sehr gut vorae- lragenen Eborlicder: „Liebesbollchatt", von Debois, „Käriitnervolis lied" von Herbeck und „Restertted" von Liszt. Unter den Solisten enrlete Herr Wriedl stürmischen Beifall. Die virliioien Leistlingen des Herrn KammermunkuS Eismann zViolinel und nvei allerliebste Deklamationen von Frl. Schneider zvom Nesidciizlheater) wurde» mit wohlverdientem, leobnüem Beifall belohnt. — Vorgestern Nachmittag karambolirte an der Ecke der Bülgeimiese einAmcrikain mit eüiem Pserdebalmwagen. Der Rosse- ienker wollte init seinem Geschirr noch uni die Ecke biegen, aber der Pferdebalmivagen war schon zur Stelle. Außer einigen Bruchstücke», welche an dem Amenkain hinge», ist glücklicherweise tein Unglück geschehe». - Die Unteroffiziere und Mannichaslen des ScbützeinegimenIS Nr. 1^8 sind gegenwärtig und zwar infolge der Nostheil einiger lcurer noch nicht entdeckter Kameraden auf vier Wochen hinaus »i recht übler Lage. Aus diele Zeit sind dem Regiment die Nacbt- z eichen < ausgenommen in ganz dringenden Fällen, entzogen worden. Fii der Nacht zum Reiorinattonsiesle sind nämlich von Frevlerhänden verschiedene Bäume in der Königsbrückersoaße durch Anhaclen be-cbättgt worden, und es muß genügender Grund vor liegen, nnznnelnnen, daß der oder die Tstäter Schüßen gewesen, obschon bis lebt t ob atl.n VlgilirenS Bestimmtes noch nicht entdeckt wurde -- Ww in dem vergangenen Winter, so findet auch in dem dies- tälnigen eme Ausstellung von Abbildungen der Unisor- »i i r n ii g s - E v o ch e n der „säciisischen Llrinee" in dem Lokale der -. Etage des Waclstgebäudes zivrichcm den beiden Grenadier KNernen der Alvertstaoi statt , dieielbe ist am Sonntag den 5. November d. F. eröffnet worden und der Zutritt nicht nur sämmtl'chen Militär- verlonen, sondern auch Ewilpersonen und Damen kostenfrei geltatttt. D.c Ausstellung erfolgt, da der Raum solches nicht anders gestattet, in zwei Serien. Die erste Serie umfaßt die Zeit vom 10. bis zum Schluß deS 18. Falirhunderts, die zweite Sette dagegen den Zeit abschnitt vom Beginn des 1l). Fahrhunderts bis auf die heutige Zeit. Zeit der Besichtigung täglich von 10 Ubr Vormittags bis 4 Ubr Nachmittags, an Sonn- und Festtagen dagegen nur bis 0 Ubr Nachmittags. Tie Tauer der Ausstellung ieder Serie ist auf drei Wochen festgestcllt und findet daher voransstchllich gegen Ende des Monats November d. F. der Wechsel »iil der zweiten Serie statt. — Fm Gemeinnützigen Verein (Landhausstraßc 1 im Stadlveiordnetensaalel wird morgen Abend Herr Direktor Tr. Edel mann einen Vortrag über die Bevölkerung der Großstädte halten. — Vor einigen Tagen ist ein aus Dresden ausgewielenes Ebc- paarZiier verhaftet worden, weil dasselbe auf den Schießständen des SchützcnregünentS Bleikugeln gesucht und diesellu» dann be: einem T> d er verkamt hatte. ES soll e.ne größere Wuanitüt Blei auf dieü'ZWeise in die Hände des Trödlers gekommen fern. — Zur Ergänzung eines neulich im Briefkasten d. Bl. ge schilderten ledernen Pseudo Grasen wird uns mitgctlieilt, baß sich dieser Solm einer höchst ehrbare», aber keineswegs lehr wohlhabenden Familie, meist als Engländer gerirt. So kam er vor einiger Zeit in ein hiesiges Hutgcichäft, wies mit seinem Stückchen aus einen Hut mit der Frage: „Wals lotst das Hut e" Fn einem Barbierladen, an dessen Thür „ImuZiM .--golmu" angrkündigt stellt, ließ er sich kürzlich mit seinem ilnn in jeder Hinsicht lehr älnilichcn Bruder rasiren. Der Barbier kannte die Herren, und da sie ihr Verlangen, rastrs zu werden, in englischer Sprache doknmentirten, sie auch sonst als Engländer austraten, so behandelte er sie auch als solche, d. st. er antwortete nicht nur englisch, sondern er verlangte ichließlicb 50 Pf. für jedes Rasiren. Erschrocken blickten sich die Herren an und dem einen entschlüpften die sehr dentichen Worte: „Tunnerwätier, iS das aber deicr!" Em trübseliger grauer Herbsihimmcl spannte sich am letzten Sonntag Nachmittag über das sonst so heitere und leb.nsfrohc M e r ß e n und ebenso unsagbar traurig war die Stimmung gar vieler seiner Bewohner und der großen Schaar auswäiliger Freunde und Berufsgenossen des Schiffseigners, Herrn Carl Friedrich Finke, welche gekommen waren, diesem das Geleit zur letzten Ruhestätte zu gebe». Seine von einem jähen schmerzlosen Tod im kaum er füllten 42. Lebensjahre abgebrochene irdische Laufbabn war ein Weg von Arbeit und Milbe, aber auch voll Anerkennung seiner bescheiden wirkenden und trondem so ungemein segensreichen Thätigkeit im öffentlichen Leben. Finke hat das vom Vater ans ilm nnd seine Brüder ererbte bescheidene SchifffahrlSgeschäst zu hoher Bliitlie ge bracht nnd die Firma Fricdr. Finke, welche außerdem Stcinbrücke, eine Dampfschueldemiihle und einen bedeutenden Holzhandel besitzt, ist eine der angefehcmstcn unseres Landes. Ter Verstorbene war Mit glied des Stndtoerordneleii-KollcgiumS in Meißen, der Dresdner Handels- und Gcwerlwkammer, des AunichtSraths der Kette nnd deS Vorstandes des Sächsischen SchincrueieinS. Unter der Zahl Der'^welche milgcwirkt haßen, die Eihfchiffsahrt aus ihre jetzige hohe Stufe zu stellen, wird sein Name stets i» erster Reihe glanzen! — Vor dem Scbwmgericht in Bautzen wurde am 2. d. ein wirklich sonderbarer Fall verhandelt, bei welchem zu einer Frei sprechung gelangt ward. die vielleicht auch maiicben unserer Leser übwraiclit. „Dil bist ein Spitzbube!" hatte der siebenjährige Solm deS damals in Oberst, derwig stationirt gewesenen Bahnhofsimvektors Friedrich Gustav Wilbelm Fellwock zu einem Bahnarbeiier gesagt, welcher dein Knaben einen eisernen Reifen, womit verleibe geipielt, weggenommen. Ter nickst gain nüchterne Arbeiter hatte hieraus er- wicoert: „Dein Pater hat Kohlen gemaust!" Trotz dieser starken Beschuldigung, welche sowohl von Fellwock. wie von mehrcren anderen' weder entlasten, noch irgend ein« Anzeig Postverivalter Wißmann setzte in Folg« breitenden Gerüchte» die Generaldtrektion tonen gehört worden war. wurd« der betreffende Arbeiter ' ge erstattet. Der dortige ve» tmmer mehr sich ver« .. ... schriftlich von diesem Vor gänge »»Lenntniß, und bet drr nun angesteliten Erörtennm stellte sich denn heraus, daß Fellwock seit Antritt seiner Oderwitzrr Stellrzng (1. Okt. 187g) nie Brenn- und BeleuchtunaSmaterial zu seinem Privatbedarf angeschasst. sondern Hol;, Braunkohlen und Petroicmm durch ihm untergebene.Arbeiter auü sistalischen, ihm amtlich anver trauten Vorrattien batte entiiehiiien laste», und daß er. nur diesen Verbrauch zu vertuschen, das Ntaterialien-Conto nnd Ansgabebnch . unrichtig gesülut habe. Am 5. Lept. v. F. stellte ihn ein nach > Roßivein twohin Fellwock mzwilchen versetzt worden war) gesandter Direktionsstkretär über diese Angelegenheit zur Rede, worauf er I zwar ein umfafsendeo Bekenntniß ablcgte, doch dabei bemerkte, daß eS leine Amtsvorgängrr auch fo gelmlten hätten, und erhol sich j schließlich zum Ersatz von 120 Mk. pro Fahr. Seine Ehefrau, welche j ebenfalls wegen Beihilfe zur Unterschlagung mit in den Anklagestand versetzt worden war, hatte bei der Anwesenheit des DireltionS- setretärü die Aenßernng gctlmn: „Sichst Du, habe ich Dir nicht im.»er gesagt, Du sollst Dir die schlechten Ligenschaiten Deiner > Vorgänger nicht aneignen!": ln der Hauptverliandlung aber ver sicherte dieselbe, sie habe geglaubt, freie Heizung und Belenchtnng j hätten zu den ihrem Ehemanne zuslelienden Diensigennssen geliöit. — ^ Die kgl. Slaatsanwaltschast beantragte bei Fellwock auf gnaiifieirte Veamleminterschlagung. bei der vereiiel. Fellwock auf Beihilfe zur Unterschlagung. Nach anderllialbstündiger Vcratlmng spraclien die ! Geschworenen bei Fellwock das ..Schuldig der einfachen Veamten- unterschlagung" aus. jedoch mit der Vemeinung, daß die Sachen lick, »et-- im Gewahrsam des Angeklagten befanden, der angenommene Werth der 'Braunkohlen 550 Mk. betragen und Angeklagter das volle Bewußtsein der Rechtswidngkeil bescsten habe: ferner verneinten die Geschworenen die Schnldsragen betreffs der vereiiel. Fellwock. F» Folge dieses zweiieUiaslen Spruches oer Geschivpreiien winden dieselben nochmals zur Beralhniig verwiesen, und der min verbesserte Spruch lautete ans „Schuldig der einsache» Beamteminterichlngnng nach Höhe von !t» Mk. nnd 50 Mk.", doch ward verneint, daß die veiunttellten Vorräliie sich im Gewabrsnm des Angeklagten befunden. Bei dieser Sachlage erkannte der Gerichtshof ans Freisprechung beider Angeklagten, bez. Fellwock's in der Erwägung, daß, da ein Hanptbegriff'Smerkmal (daS des Gewahrsams) verneint worden sei, von einer Unteischiagnng nicht die Rede sein könnte, aber auch ans eine» Diebstabi nickst zu erkennen sei, da das Kriterium des 8 2-12 des R. St. G. B. in der Frage nicht enttiailen und die Geschworenen von dem ihnen zustelienden Rechte. „Steilung einer Hiifüsrage"Lzu verlangen, keinen Gebrauch gemacht hätten. — U"terbaU- der sogeni S ch uihaiirbr ü cli e hei Rathen ist am vergangenen Freitag Nachmittag eine dem Sckiiffüeigentimmer nnd Schiffsbanmeister Gustav Schutte m Schandau gehörige Zille iiavarirt. Da . Faiirzeug war mit 118 Kubikmeter Sandsteinlwrzein, iveicbe nacli Vittkan unterhalb Nkagdeburg bestimmt ivaren, beladen und ist nnleihaib der Einladestelle beim Umdrehen zur Abfahrt gegen das Uler geschlagen, wodurch eü im Boden einen so erheblichen Leck erhielt, daß der Untergang nach wenig Minuten erfolgte. Die Mannschaft konnte infolge deS raichen Sinkens desselben nur einen ganz geringen Tlieil ihrer Habe retten. — Fn B e r n i tz g r n n bei Nkarkneukirck'en spielten vor einiger Zeit eine Anzahl Knaben aul der Fnnenieite des Wasserrades der dortigen .Holzschneidemülile. Nachdem sie hieraus das Rad von den dcr vorgeladene» Zeugen nahm bei dem Umfange drr Anklage längere Zeit in Anspruch lieferte aber nur ein negative» Resultat, da der Gerichtshof nicht zu der Ueberzeugung gelange» konnte, daj teilen befreit nnd in Bewegung geletzt batten, wollte der ILsälirige Solm des Streckenarbeiters Z.. welcher sich noch allein im Rade be- iand, ans deiiffelbe» springen, kam aber hierbei >o »ngiücklich ziviscbeir dieies nnd einen Eidliarifen, daß ihm der linke Umerichenkel nahe der Knieichelbe total von Flettclttheilen entblößt wurde. — Der am Mittwoch Nachmittag ans der Haltestelle L e ubS - dort der Flölia Reitzenliainer Eilenbalm erlolgle Zmammenstoß eines Gr'tte.znges mil l zur MttnaMne besliininten LLa.zen in, wie das „Augnslnsb. Wckibl." bcnichlet, durch falsch: Weichenstellmig vcrnriack't wordcn. Drci dcr Wagcn irnirden tmch den mächtigen Stoß der Lokomotive ans dem Geieise geworfen, während der erste Wagen sich aut dcn Schienen hielt und die übrigen nngesälir 3>> Nieter nnßerbaib des Geleises nachzog. Das Zngpcrsonai blieb un verletzt nnd mir der Sbericbaffner hat durch eincii verschllcn Sprung eine Knieverletzung davongctragcn. Letzterer ist in diesem Fahre schon einmal m ernster Lebensgefahr gewesen und zwar bei dcr Entgleisung des Zuges bei Grünlianuchen. Fn Noßwem wurde am Freilag eine M ü 11 e r s ch ii! e itnler Bellieiligung dcr königlichen und städtischen Bebörden mil 12 Schülern eröffnet. -- Sberbalb Wiesen bürg bei Zwickau löste sich in der Nacht zum Sonnabend ein Feisitück los und siel an» daS Baln ge- , ieiS, wodurch bis Sonnabend Mittag eine 'Verkehrsstörung einlrat: j die Passagiere tnußken an der hei'-effende» gleite nmsielgen. Am I. d. fiüh gegen 8 Uiir entternle sich von einem Neu- ^ Hane an der Nädeislraße in P l a n e t> i. V. der dortige ttcksährige , Maurergeselle Franz Helmann Schneider und wildem tat inan j NUchts mehr von rinn gehört, auch trotz cisngcn Sucheus sciuer uni ihn hcknmmcrlcn 'Angebörigcu keine Svur entdecke» lönncn. -- Ein lellcner Fall von Errettung ans unmiltelharster ! Todesgefahr .trug sich am Sonnabend an der bei Schöneck ge legenen EiienhalnilialtestcUe Hammerlnück zu. Der Zunniermann P. aus Raulenkranz, welcher an einem Neuhanc in Hanimcrh'.ück Bc- scltäittgnng hatte, ging nach Feierabend in den nahe beim Bahnhof strafbare Handlungen vorsiegen und demznsolge aut Freisprechung erkannte. Als Vertheidigcr fungirte Herr Stavtrath a. D. Müller in Vertretung des Herrn Rechtsanwaltes Fränzcl. — Der Nöthi- gung angetlngt, hatten sich der Schankwirtk Ernst Hermann Thieme und der Geschäftsführer Friedrich Wilhelm Otto vor der IV. Strafkammer zu verantworten. Den beiden Ange klagten wird zur Last gelegt, am 7. Mai ds. Fs. nach vorheriger Verabredung und in Gememschaft mit dem inzwischen ausgetretenen Kaulinann «eliger dem Agenten Friedrich Möller in besten Woh nung zu Striesen unter Anwendung von Gewalt einen Briet aus der zsosentalche genvinineu zu liaben Allein auch in diesem Falle gelangten die Herren Richter nicht zu der lleberzeunuilg, daß ei» Gewaltakt vorlag. fanden es vielmehr iür nicht widerlegt, daß Nk. den Brief freiwillig heranogegehen habe und erkannten demgemäß ebemallS aus Freisprechung. — Der seit dem Fahre 1857 schon sehr oit, darunter 10 Mal allein wegen Diebstahls vorbestrafte Cigairen- arbeiter Fobann Friedrich August Helbig stahl am 12. Oktober Vor mittags. weniger aus Eigennutz, als um seine Gewolmbeit zu be- tt iedigen, aus einem offenen Kellerranm deS Hauses Reißiacrstraße Nc. 2, ein Paar alte Stiesel im Weitlie von 50 Pf., sowie einen Sack im Wcrtbe von 80 Pf. Ter langen Litanei von Vorstrafe» hatte ca Freund Langfinger zu verdanken, daß er trotz de» geringen Wertheü dcr DiebstalttSobjekie ein Fahr lang in Waldheini cin- anartiert wird, ilebrigenü wurde Helbig auch auf die Dauer von l! Fahre» unter Polizeiaufsicht gestellt. — va nkwl'cichl. de» 7. Avv.'mdcr. TUwskannncr III. v Mir S>uipa.echln>d> nnn »ec.cu die i.diac Scdivia Lim PeiU',,tt»I Mid Dceddco wcactt Pttvilchci! «cqrn die SiltNMeii. ll geacn den id»„da>d.-„er viusia» Auliii» «retdncr mir Dre»««» BcnelnS und Dicdll.iiNS im IviedcrlwNk» Nllrksoilc. ii'i, dic Dicuin.cikn! gudkume M.uie Pvppe mir Lvichwizz we>n» ichwereu Di,.dß.N>!r. li>i, qciicn d>e In-uueccio» Mail« Vvuiie Lci> t»cr mis !ß»dedce^i >ve>re» DiedsdNiiS. ii-j, d>'» Btcnvc.-acdcr Mi!>m-l MikiNNe nur jidnin»wmNm weaen i0,were» kleb- n.Uiir. vimlmmnnir -i die st.chlNaidciieriu üd>> ztzauliue Miinch aus c>iu>dvi und den .dmidmdemr iiinuttkl vlw Bcacr uns Nlieunnd Iveac» liinuereu Dicdsidhlr i», n lldccinNleu viiiikl.Nle. Nu>erI.I,i»aun>i, Bemair. Ncbeiireiuuu :c. — SlnNI.uittucrr. PNenNnim'U». 0 H»ud>c>ecl»>z>diun>, i» Sttail.ichcn gegen dcn Hmidmbcaee Aninn Apecd runcdüd >n>.> inei N'egen .PenmiendeiinduiNU!,. ldldliölt»in Dresden» ll slkovbr., Nachmittags: 50 Cent, unter 0. rakkSacschtklite. Deiitsttte- Neich. Fast zu gleicher Zeit weilen drei Aot- s chaft e r des deutschen Reicher in 'Berlin. Prinz Reuß mit seiner Gemahlin, Fürst Hohenlohe und Gral Münster. Man wird nicht fehlgehen, wenn man aimiinml, daß die genannten Botschafter bei ihrer Anwesenheit in Berlin zunächst dcn Zweck im Auge halten, de», nenernannten Staatssekretär des Aenßeren, Graten Pani Hatzfeldt, ihre Aunvartnng zu machen. Fürst Hohenlohe wird außer dem vor Ablauf seines Urlaubs dem Reichskanzler in Varzin eine» Besuch ahslatten und dann ans seinen Posten nach Paris zunickkchrcn. Tie kmiservattven Wnhlmü'nncr des Kreises Bitkerseld Delitzsch sandten an M vltte ein Glückwunschtelegramm zu dessen am 2ii Olt. slattgehalstc» Geburtstag, an welchem Tage auch die Laiidlage- waltten sialllanden. Nkoltke sandte darauf an den Landralh Ranch haupt folgendes Schreiben: „Fch danke sür den Glückwunsch nnd spreche zugleich meine Grattttalion zum Siege unserer Partei ans." An den Reichstag gelange» jetzt bereits viele Petitionen, gerichtet gegen die Beinmmnngen in der Novelle zur Gewerbeordnung aus 'Beichräittiiiig des Gewerbes der HanLlniigsreisenden, an welche Mat rie die .Kommission alsbald heraittrelcn wird. erhöbt, also ans lOO.OOO Mk. seslgesetzt. Varo» S e n fst-P i l i ach, eine Hauptstütze der feudalen Pariei des Herrenhaitteg, ist im Alter von 85 Fahren gestorben, ^eiiffl Pilsach war ein mit dem eisernen Kreuz detorirter Veteran deü älesreinngskrieges. Vor einiger Zeck ist cS der Aufmerksamkeit eines Zollbeamte» Zn Mainz gelungen, eine seit längeren Zeiten getriebene Zoll te s r a u d a l i o n zu entdecken. Ein anvwürtiges Hans bezog ! nämlich größere Sendungen Ziminet unter der Bezeichnung dcs ! zollfreien Sassaparill-Holzeü. Kürzlich ist mm der Prozeß wegen Zolidefrand. lioir gegen das Geschäftshaus zur Entscheidung gc- l tommen, wovei die fragliche Firma in eine Geldstrafe von M.I8M > verurlheilt wurde. Tie vielen ll n g l ü ck S fälle, welche sich am Cap Race (Neu fundland) in de» leisten Fahren bei den Fahrten der Hnmbuig- ZNewiwrker Postdampser vollzogen haben, haben der Packctsahrl- Zfeiellichaft in Hamburg Veranlassung gegeben, den Kapilänen zur Pflicht zu machen, daß sie sich stets luindcstens 100 Seemeilen von dem gefährlichen Eap enlselnl halten. Auch der Hainburgcr Nautische Verein bat die Frage angciegl. oh cs nicht zweckmäßiger sei, omr j die drrttschen Posttamvser nach nnd von Olewvork eine sicherere Linie wählen, selbst wenn dieselbe auch eine längere Fabrl bedingen sollte. Wir sind überzeugt, daß die Zeit früher oder fpäter kommen wird, , wo man auch oem Fage» aut Sec durch ein internationales Seerecht ein Ziel setzen wird. T-m»Pente wird in ganz frivoler Werse das Leben dcr Memchen auf's Spiel gesetzt, lediglich um in Europa oder in Amerika einige Stunden früher nnzukvmiiieii, als vielleicht em engttichcs oder französisches Tainpsfchiss. scväftignng batte, ging nach Feierabend in den nahe beim Bahnhof ^ Fn München entleibte sich der Lakai der Prinzessin Adalbett, gelegenen Gastbett und verließ dann kurz vor Ankunft res Adorfer Namens Siegel, in einem Vorzimmer der ersten Etage des Palais Zuges den Gastlntt ui dem Zwecke, diesen Zug zur Heimlaint zu am Wittrlsbacherplatz durch einen Revolverschuß. 'Die Molivc, benutzen. Fn drr Dunkelheit verfehlte P. den'Weg »mb der Halte- welche den Lüjnlnigen Mann, der als sehr ruhig geschildert wird, stelle und kam an eine den 'Balnttörprr vom 'Wege abschließende ! Hebebarnöre, welche er jedoch nichl reipeklirle. Fn demselben Moment mm, in welchem dcr dic Bahnplainc Erklimmende das Geleis üheifchreilen ivollle. sal> er auch plötzlich den Zug unmittel bar vor licb. Da wari ficb in merkwürdigcr GeistcSgegc»wnit dcr Tvdcskandidat mitte» im ltteleise slncb ans die Erde und brausend irttlte der Z,ng über ihn hinweg. Freilich ohne 'Verletzung ging die Sache nickst ab. Der Alcheftisten traf den Daliegenden 'am Kopfe und brachte ilnn eine arge Flcischwunde bei. schürfte ilm auch an Händen nnd Beine». Für dcn Augenblick bewusstlos, kam er doch später in einem Weichenwärierliause, wohin man ihn gebracht, wieder zu sich und der ilm verbindende Arzt tonnte die Ungesährftchkeit der Verwundung lonsiaiiren. Der Mann, dcr sein Lebe» durch eigene Schuld in io cnstrittcbemiicbe Gefahr brachte, hat alte Ursache, Gott für diese wnnderharc Errettung zu danlen. — Von einem Schlcksalsschlage selten schwerer Art ist dcr Schaittwirtln'-haftshesitzer'Burkhardlaus der „Maschine" beilSanda betroffen worden: derselbe bat jüngst in den, Zeiträume von »ichl ganz vier Wochen zwei erwachsene Töchter, seine Ehefrau, ein Eulel- tind und einen in Dresden wolmbast gewesenen Schwiegersohn durch dcn Tod verloren und rwar sind diele bezicheiittich mfrttge Ansteckung am Tnpbus verstorben: diele schreckliche Kraittheil hat außer ilim noch leine bei ilnn lebende über 80 Fahre alle Schwiegermutter verschont gelassen. — Landgericht. Eine ganze Reibe von Angeschuldigten nicht weniger als ^ Männer und eine dem zarten Geschlecht an- gebörigc Perion nahmen, des Hanairicdeiishrnches. der Körper verletzung reip. lbälftchen Mißhandlung »no oer nnoerrcclillichen ' Freibeüsentuehnng hcichnldigt, ans dcr Anllagehank Platz. Es war i am Abende des 4. Nkärz d. F., als der in Dobritz bei Meißen ivrttmiinfte Tlionarheiter Polenz in Folge seines ftanoaiitten Ans- Irelens in der eigenen Wohnung in onrpnrg den unerwünschten Besuch seines HauswirllicS. des Ziinmermaniis Friedrich Wiistner, des Tienstkncchtes Wilhelm Nitzscbe, dcs Ti>ongrnberS Eduard Großer, des Gutsbesitzers Moritz Görne. des Zininiernianns Wil helm Rüdrich, des Schiiiiedcgescllen 'Will,elm Nioim, des Dicnst- kncchttz Paul ittroße und des Tngearbeitcrs Ludwig Hesse, von denen Görne und Rüdrich als Gemeinderathsfnitglieder die Ortsobrigkeii mit rcvräscntircn halfen, erhielt, und da das Verhalle» P's nach ! Ansicht der biederen Dobritzer aus weitere Ausschreitungen schließen ließ, so verichritten dieselben schließlich, nachdem sic de» iveicbe de» Lüjnlnigen Mann, der als sehr ruhig geschildert wüd, zu dcr unselige» Tbat führten, sind unbekannt. Eine großartige ll nter s n ch u n g ist in Dkainz im Gange, nnd zwar wurde dieselbe jaus Veranlassung der Mühlhausencr und Sttnßbnrgcr Staatsanwaltschaft auf Grund dcs tz 132 dcs St.-G.-B. eingelcttet. Eine Llnznlil Personen sind beschuldigt, junge niililär- pstichttge Elial uollninger durch Betrügereien vom deulsche» Niililär- diensie besreil zrr liaben. Verffallet sind h,s setzt: Hartwig Rosenlhal. Agent, und Karl Reichert, Ersenhändler: slüchlig gegaiiaeli u»d steckbrieflich verfolgt werten: Friedrich Wilhelm Wolf, Makler und Fnsliilinenteiiiiändler, und dessen Solm Engen Wolf, beide ans Kreuznach. Die Sache macht großes Aussehen nnd erstreckt sich die Untersuchung auch ans einige Nachbarstävle. Die Verhafteten und Verfolglen sind fäninttlich Fsracliten. Einzelne Momente der Unier- inckiuirg weisen daraus bin, daß auch in Frankfurt a. M. derartige Bettngsversnche gemacht worden sind, lieber die Beträge, welche von Seiten der durch den Betrug von dein Militär Freigewordnen bezahlt worden sind, ersnhrt »ran, daß die Summe sich stets nach den Vermögenvvcrhälttussen dcr Betreffenden richteten und schwankten die Preise zwischen 2000 bis 3500 Mk. Rosenthal und Rciaicrt sind an die Stnaisanwnltschaft in Mühlhausen im Elsaß abgeliefert worden. Qestevreicti. Eine Elciirentar-Katastroplie dcr furchtbarste» Alt bat dic Gemeinde Döisach betroffen. Die Wutlf der Gebirgs bäche hat daü schöne Döllach mit seinen Obstgärten und fruchtbaren Gründen in Steinhaufen und Schrrttfcldcr verwandelt und fünf hoffnungsvolle Menschenleben vernichtet. Ein Telegramm aus München meldet, daß dcr Maler Franz Defregger, dessen Heimath bei Töliach ist, bei diesem Unglück vier Vettern verloren hat. Der Döiiachcrhach flnihet ans dem mehrere Klafter erhöhten Bette in gleicher Höhe mit den Fenstern der ersten Stockwerke dahin: an feinem Oberläufe habe» gewaltige Erdabsitzungen stnttgesunde» und find stündlich neue Rutschungen zu besorgen. Die rasche Aufführung von Schntzbanten und die Vertiefung des Bachrinnsalcs ist unum gänglich nöthig, wenn Dölsacki sortbcstehen. wenn seine Bevölkerung nicht gezwungen werden soll, ihre Heimatbsstätten zu verlassen. Es ist zu bemerken, daß an den Murbrüchcn nicht etwa leichtsinnige ^ Waiducrwüslnng die Schuld tragt, sondern daß ganze Wälder, die geschont warcn, in Folge dcr unauftiörlichen Regengüsse und der Er- schütternngt» eines 12stündigcn Gewitterszu Th ' n Wb .Male gefahren sind, en wurde im Straßen« Protest des Ruhestörers, die Wohnung zu verlassen, ignorirt batten, dazu, Polcnz mittelst der eigens von Wüstncr herbeigeschafftcn Stricke cn binde». 'Bei dieser Gelegenheit mag auch der über dic anßeroidenllicheir Maßregeln erbitterte Mann mit diversen Püffen und Kniffen traktirt worden sein und auch bei einer anderen Ge legenheit toll Polenz, als er sich ans dem Wege nach Meißen be fand. durch gütige Vermittelung der Wcislncr'fcl'en Eheleute eine Tracht Prügel eing'crntet liaben. So grell, als dcr angeblich Ver letzte die Situation scknldezte, 1'cbemt cS denn doch nicht gewesen zu einem offensiven Vorgehen verschütten, nicht ohne Weiteres widerlegen. Tie Vernehmung der Angeschuldigten und Abhörung Aus dcr Rcichsstraße in der Nälic von . graben abermals dic Leiche eines ManncS aufgefunden, der ermordet nnd beraubt worden. Der Ermordete Hane Schnittwunden j am Halse. Tie Füße waren zusammcngcbunden, dcr Körper mit ! Blut bedeckt. Daß der Mord nicht dort geschah, wo dcr Leichnam gesunden ivurde, erhellt daraus, daß man in einer der Wunden eine Bettkeder fand, ivornach anzunchmcn ist, daß der Unglückliche im Schlafe ermordet nnd daß scm Leichnam in den Straßengraben gebracht wmde. Bisher ist die Person des Ermordeten wie dei ^ Mörders vollständig in Dunkel gehüllt. Ungar». Snmmtliche wegen dcrFudencrccsse in Preß bürg Angeklagte» wurden wegen Vergehen nach 8 421 zu drci Monaten i Gcfüngniß vernrthellt, wovon dic einmonatliche Untersuchungs- . hast ahznrcclmcn ist. Fransreicki. Dcr Kongreß zum Schutze der unterseeischen TclegravI, cnknhel, welcher aus Einladung der französischen 'tz Rctziernng seit dem 10. Oktober in Paris tagte, ist geschloffen worden. Seit langer Zeit schon haben die staatlichen Telegraphen-Verwal-
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