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Dresdner Nachrichten : 17.10.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189410177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18941017
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18941017
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1894
-
Monat
1894-10
- Tag 1894-10-17
-
Monat
1894-10
-
Jahr
1894
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.10.1894
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L«aebla»t siir Politik. u»ttl i>a!n„w, «ei« ä'irv'i kctn, Vi»r>k»d«:,e>I, ftremdculmc, k<t»,4,k>>ub>»"kll>I>äbrIi<I>Vt r!>o. durch dlc Po» M r »». >m i»i»!nnd onl «i»'vrc<dr»I>rm Polijinliilaa, ?l>i»alu»r von Aillui^ninntitin tvonkni».?»» Lou» « slllii ^mlim. tzcmilea.k v Lyn» 11->llmÄiIi»«» 8» RkUNNkl wl »>!o»kI>N!, »III »II Woaiknmüsn bi» u lUirKaiimuiiau». Tic I ivallnic Ü»r»»d,ie,!c din«k»alil»Si!l>cin isPia,, iiiiMon- iaac o!>« nniii .ictnaoc» 20 P»a. vntslin Lllnti>t!i»yci > ?ir>Ir «oP>g. tliitundiouvak» nui >>rr PrivaiicNr 8»ilk ro P,a AuswäiNac Rinirnae nur acarn Boiaustnialiluna. >nk>inbliiunak» nolimk» MmmINch, namvqilk NkNiiiltklimaolleN,» an Sur Ruifaadt r naoianmn kchnst- imlte trine SicrdindNititkN. t»r»tV»rGlr»Ue Ur. 1l. diu d»«'k» 111. ^ ^ 8c A 30. Jahrgang. ^ ^rW^iVr^^VrVrrr^^rrNr'rrrrrV.^iViViriEr^^rKlL^- ^ Lvrr«u-Lrvllle>ivdter ^ «* ketrolevw-1.3mpell. 4 t « 11 « r -I!»»l<!IilNL» I'ttrtlliUKri. «I. zirirßilinllo A»x: linnntli, ^'rillüti'. 8. » kranL kiUnLV r k« ^eekulüiil'kellkllSki' IMk R alle Lmetieii E IVr« «sil« u H W lür loms I »r8vts / n»l.ü Zilrt.i*«: r>6llp8kt> I'ar!8»r, Itrüddslsr uuä ^Vivnvr >loäsils. llvmried^ ?1su1, r»rrVrrL^ ß Divsäon, K N-rU-rr, 25. > '! «)Ivs»!l. . 167. A k«Kvn8vI»irmv in 8k1iiiml»hij>i v. K. kotsvdkv, Ml8ili»lltzi8t«'. 17. tzi? 2 Et,«»uguf- König "Alrrandcr i» Berlin, Eine englische Schlappe Hosnncbrichten, Zur Landespierdezucht, Geiainmtratbs ' "TCetter: ^vv» »t'"!ivt. Schling. Entwictelnng der "Vertchrsivegc. C!c>verbcvcrcins."AussteUnng, Hans Schönrvck, Strauß - Jnbilänm, "Niederschläge Mittwoch, 17. Oktovcr. PvlitiicklkS. Ein interessanter Besuch sieht dein Berliner Hose bevor, Ter i8sährige Herrscher des jüngsten europäische» Königreichs. Ale,ander von Serbien, wird heute in oer Reichshanptstadi eintresien, um dem deutschen Kaiser seine Huldigung darziibringeii. Eigenihüm liche Erinnerungen werden in dein jungen Monarchen rege werden, wenn er wieder deutschen Boden betritt, Jetzt kommt er als Souverän nach Deutschland : vor 0 Jahren wurde er in Wiesbaden dnrch preußische Schutzlenie aus den Armen seiner schönen Mutter gerissen, um zu seinem Bater Milan nach Belgrad znrnctgebiachi zu werden, ilm seiner außergewöhnlichen Lebensschickiate ivird man dem jugendlichen Fürsten überall Interesse und Smupalhic entgegen bringen. Unter den trübseligsten Berhältnissen hatte er als Kind den Thron besteigen müssen. Weder das Glück des Familienlebens noch die Freuden einer fröhlichen Jugendzeit waren ihm beschieden. In bitterem Haß gingen seine Eltern auseinander und er selbst bildete eine Zeit lang den Gegenstand, um den diese sich stritten. Als man ihm die Krone auf das Haupt gesetzt Halle, verließ ihn Terieuige. bei dem er in seiner schwierigen Lage am crslen Schub und Hilfe hätte finden sollen, Aach seiner Thron cntsaguiig kehrte Milan seiner Hcimath den Rücken, nm im Ans lande seinen Neigungen als Lebemann nachzugehcn. Es ist wenig bekannt geworden, daß zwischen Kaiser Wilhelm ll, und Milan seinerzeit recht freundschaftliche Beziehungen bestanden, so daß unser Kaiser der Erste war, dem der Vater .König Alcxander's seinen Entschluß, dem Thron zu entsagen, mrttheille, Kaiser Wi! Helm hat damals in lichter Stunde in einem Briese von der Thronentsagung abgerathcn, indem er an Milan die eindringliche Mahnung richtete, daß Könige wie Soldaten den Posten nicht verlassen dürsten, auf den sie gestellt sind, am allerwenigsten in ernster, bedenklicher Zeit. König Alexander zeigte mehr P'iicht- bewnßtscin als sein leichtsinniger Vater. Mit Eifer lag er während der Dauer der Regentschaft seinen Studien ob, lede-S Halbjahr bestand er wie jeder andere Schüler seine Klasseiiprüsung mit Auszeichnung, und selbst diejenigen seiner Lehrer, denen man servile Schmeicheleien nicht zntrant, rühmten ilm als einen Muster schüler. Noch ehe er die Großjährigteit erlangt Halle, bewies er, daß er Muth, Selbstständigkeit und rasche Entschlossenheit genug besitzt, um seiner Aufgabe als Fürst gerecht zu werden. Im Alter von noch nicht 17 Jahre» überraschte er alle Welt dnrch einen wohlgclungenen Staatsstreich, indem er die Regentschaft abielue und selbst das Staatsrndcr in die Hand nahm. Dem ersten Staatsstreich ließ der jugendliche Souverän bald darauf »och einen zweiten folgen: er beseitigte mit kühner Entschlossenheit die Ver fassung von 1880, »m an deren Stelle die alte Verfassung von 186!» zu setzen. Alle, die den Scrbcnkönig ans persönlicher Erfahrung kennen, rühmen den ungewöhnlichen Ernst und das aufrichtige Strebe», mit deni er bemüht ist. Serbien von allen den »»glück seligen inneren Kämpfen zu befreien, die e-S Jahre lang zu jeder ernsteren Kulturarbeit unfähig gemacht und das Ansehen der Monarchie »ach außen, sowie die Interessen des Staates selbst aus das Empfindlichste geschädigt haben. Um seinem Vatcrlande eine gedeihliche innere Entwickelung z» sichern, hat es sich König Alexander ferner zur Aufgabe gestellt, dir beste» Beziehungen zu den auswärtigen Staaten zu unterhalten. Diesem Zwecke diente sein Besuch in Konstantinvpcl, und auch seine jetzige Reise an die Höfe von Wien-Budapest und Berlin ist daraus gerichtet, das freundschaftliche Verhältniß zu den beide» mitteleuropäischen Kaiscr- uiüchte». aus deren Wohlwollen Serbien angewiesen ist, zu Pflegen, Bei der Galatafcl in Budapest hat er daher in seinem Toast ans Kaiser Franz Josef besonders hervorgehoben, daß es sein stetes Bestreben sein werde, dahin zu wirken, daß die guten Beziehungen zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien sich auch in Zukunft iinmcrmchr festigen. Einem ähnlichen Wnnschc wird Voraussicht lich der junge Mvnarch auch in Berlin Ausdruck geben und er darf dabei daraus rechne», daß ihm das deutsche Volk dasjenige Wohlwollen kntgcgcnbringen wird, da-Z er sich dnrch den festen Willen verdient hat, den er sich durch seine bisherige Politik bei jeder Gelegenheit bekundete. Die englische Politik hat eine Schlappe erlitten, die den Krämern jenseits des Aermelkanals zu gönnen ist. Die Siege Japans im Kampfe mit dem chinesischen Koloß hatten in der eng lischen Regierung.den Wunsch rege gemacht, eine gemeinsame In tervention der Großmächte herbeizuführe». angeblich uni zu verhüte», daß, wie sich der Parlnmentssckrctär des Auswärtigen so uneigen nützig ansdrückte, politischer Vortheil ans der Lage zum Vorthcile anderer Mächte gezogen werde, in Wirklichkeit aber, ui» England in den Stand zu setzen, möglichst viel eigenen Nutzen aus dem ostasiati- schen Kriege zu ziehen, wozu es aus eigenen Kräften nicht fähig zu sei» scheint. In der Cirkularnotc, die der Minister des Aus wärtigen. Earl vs Kimberlu, vor Kurzem an die diplomatischen Vertreter Englands bei den Großmächten gerichtet bat. war der Wunsch ausgesprochen, eine Verständigung über die Frage herbei zujübren, bis zu welcher Grenze Japan ein Vordringen ans chinesischem Gebiete zu Lande und zu Wasser gestattet werden könne. Die Absicht, die herbei auf rngliichcr Seite vorwalicie, liegt auf der Hand: Die anderen Mächte sollten dem schlauen John Bull die Kastanien ans der heißen Asche hole», weil er sich sülchtet, daß er sich allein die Finger verbrennen könnte. England möchte sich lediglich natürlich im wohlverstandenen eigenen Jn- leressc am liebsten die Integrität sowohl Koreas wie des himmli scheu Reiches durch die Mächte verbürgen lassen, und im Hinter gründe schlummert der freundliche Gedanke, China unter seine Fittige zu nehmen, ähnlich wie es Acgvplen unter sein Protektorat gestellt hat, „England." schrieb kürzlich ein liberales englisches Wochenblatt, „ist ganz bereit, China wieder aus feste Fuße zu stellen. Wenn China die übrigen Departements seiner Verwaltung z» reiormiren wünscht, wie sein Zollwese», so würden sich leicht genug Engländer das einzige Volk, das wirtlich mit weniger eivilisirtcn Völkern gut fertig wird — bereit finden, diese Aufgabe zu »ntcrnehmen, Tie Engländer können in China im großen Maßslabe vollbringen, was sie täglich in Aegvvten und Indien thnn," John Bull ist indes» durchschaut worden und mit seinem liebenswürdigen Vorschläge einer gemeinsamen Aktion zu Gunsten China-Englands gründlich rcingefallen. Nirgends hat sich die ge ringste Neigung gezeigt, dem Wunsche des KabinetS von St, James Folge zu geben. Mit Gennglhnung darf insbesondere konstatirt werden, daß die deutsche Regierung, in Befolgung des Grundsatzes der strikten Neutralität, die erste gewesen ist, welche cs abgelehnt hat, sich von den harmlosen Vettern an der Themse in s Schlepptau nehmen zu lasse», die uns in den letzten Jahren so oft vorzugsweise auf kvlonialpolitischem Gebiete rührende Be weise ihrer selbstlosen Frcnndschast gegeben haben. Die korrekte Haltung unserer Regierung wird von der gesamt»ten önentlichcn Meinung gebilligt werden, die cs durchaus gercchtferkigt findet, daß China und Japan ihren Kampf allein aussechten, ganz ebenso wie wir uns 1870 mitten im Kriege mit Frankreich eine Inter vention der übrigen Mächte verbeten haben würden. Wie Deutsch land haben auch die Vereinigten Staaten von Nordamerika den englischen Vorschlag abgelehnt, daß die Mächte schon setzt zwischen Japan und China intervcniren sollten. Auch Rußland und Frank- reich haben deutlich zu erkennen gegeben, daß sic nicht die geringste Lust verspüren, den siegreichen Japanern zu Gunsten der Briten, die allein nichts ausznrichten vermögen, in die Arme zu fallen. Anders verhält cs sich mit der gleichfalls von dem englischen Kabinet angeregten Frage einer Vereinbarung gemeinsamer Maß nahmen zum Schutze der in China lebende» Europäer, die dnrch die KriegSereignisse und besonders durch die immer bedenklicher weidenden Vorgänge im Innern des himmlischen Reiches ernstlich bedroh! sind. In Folge des Zniammenbrechens aller staatlichen Autorität tritt die Gefahr nahe, daß China außer Stande ist. seine europäischen Gäste in den VcrtragShäfen gegen die Aus schreitungen des Pöbels und einer zügellos gewordenen Soldateska zu schützen, ES ist daher dringend zu wünschen, daß unter den Kabinetlen eine Einigung darüber zu Stande kommt, wie am wirksamsten dieser Gefahr vorgebengt und die Interessen der in China lebenden Fremden wahrgenommen werden können. Bei der langgestreckte» chineüscben Küste ist eK für den einzelnen Staat, selbst wenn er noch so viel Kricgsichifse zur Verfügung hätte, un möglich, in jedem der nahezu 20 Vertragshäsen das Lebe» und das Eigenllmm seiner Angehörigen zu schützen. Es wird daher gemeinsamer Maßregeln zur Sicherung der Europäer, die sich zur Zeit in China anfhallen, bedürfen, etwa dergestalt, daß die in Frage Ivinnienden Küstenilrecken und Häsen so vertheilt werden würden, daß icdes europäische Geschwader für einen Theil derselben den Schutz aller dortigen europäischen Interessen übernehmen würde. Für Dentzchland ist diese Frage von nicht zu unterschätzender Wichtigkeit, da die Zahl der in den chinesischen PertragShäscn ansässigen Deutschen zur Zeit 777 beträgt, welche 81 Firmen ver treten, Hierzu kommen noch eine Anzahl Missionäre und die An gehörigen von Oesterreich-Ungarn, die unter den Schutz deS Deutschen Reiches gestellt worden sind, A-erttickirtib- „nS F-ermprech-verickke vom 16 Oktober. V cili n. Heute fand vor der Kaiser!. Tisciplinarkammer in Potsdam die Verhandlung gegen den früheren Kanzler von Kamerun. Leist, statt. Ec ist beschuldigt, während der Zeit, da er mit der Stellvertretung des Gouverneurs betraut war, Ucberschrcit- uiigen seiner Amtsbcsngniß begangen und damit den am 15. Dc- ecniber v. I, z» Kamerun ansgebrochenen Aufstand verschuldet zu haben. Die Verhandlung war znm Theil öffentlich. Die Anklage vertrat LcgationSrath Ro»e vom Auswärtigen Amt, Tie Anklage konstatirt: Es wurden am 15, Teccmbcr 18!»:! auf Befehl des An geklagten 20 Weiber öffentlich cmsgepeilscht. Die Weiber wurden über eine Eementkisle gelegt, sestgchalten und nachdem der Ange klagte gerufen: „Zeug herunter!" wurden den Weibern die Hüften- tücher abgcnonimeii, sodaß sie vollständig entblößt waren. Dann erhielten sie aus Befehl des Angeklagten 5 bis 10 Hiebe mit einer gedrehten Flnßpferdpeilsche. Dieses Vorkommniß vernnlnktc unter den Dahvinehern große Erregung. Sic hielten sofort eine Versamm lung ab, ans welcher beschlossen wurde, eine Deputation an Leist zu entsenden. Angeblich soll die Deputation den stellvertretenden Gouverneur nicht zu Hause getroffen haben. Die Erregung wurde dadurch noch größer. Eine Anzahl Dahvinen Soldaten unter An sührung des Dahomchhänptlings Mamadu stürmte mit geladenen Gewehren auf das deutsche Gvuvcrncincntsgebändc zu. Die Dahvmchcr drangen in die sog, Beamtenincssc, d, i. der Lpeiscsaal der dcutfchen Beamten, hinein und hielten in der Erregung den daselbst gerade anwesenden Assessor Ricbvw, der ebenfalls Mitglied des deutschen Gouvernements war, für Leist. Ein wohlgczicltcr Schuß - und Ricbvw war eine Leiche. Dies gab den Weißen Veranlassung, sich ebenfalls schleunigst zn bewastiic». Ehe man es sich versah, lobte in Kamerun zwischen den Dahomehcrn und de» Weißen, denen die Tuallas und auch viele Dabomcher zur Seite standen, ein heftiger Kampf, der Todte und Verwundete aus beiden Seiten zur Folge balle. Aus den Kops des RcbellenstihrerS Mamadu wurde eine Belohnung von 100 M.. aus den Kops der übrigen Rebellen eine solche von 50 M, gesetzt. Die Einlieseriing eines DcihoineuweihcS wurde mit 20 M, belohnt. Der durch den Auf stand verursachte Schade» an staatlichem Eigrnthuin bezistcr» sich ans etwa 20,000 M, Schriftsteller Dr Gieicbrccht verössciitlichte später das Tagebuch des "Assessors Wchlan über die "Vorgänge, welche im Reichstag zur Sprache kamen. Die Anklage bezeichnet L 's Maßregeln als äußerst roh: geradezu brutal jedoch sei es. von den Weibern zu verlangen, daß sic sich entblößen sollte», Disciplinarstrascn seien allerdings erforderlich, Prügel aber seien nnzweiselliast imstatl- hast, diese werden an der ganzen westasrikanischeii Küste nicht an gewandt. Die Auspeitschung der Weiber sei die iinmitieibarc Ur sache deS Aufstandes gewesen, wen» auch Zündstoff bereits unter den T'ahomeh-Soldaten vorhanden war, weil sie keine Löhnung be kamen. Es war ii, A, daS Gerücht verbreitet, der dentiche Kaiser habe die Löhnung geschickt, dieselbe werde avcr von Leist den T ahomev- Soldatc» vorenlhaitcn. Dem Angetlaglen wird ferner znm "Vor wurs gemacht, daß er sogenannte Psändeweiber. die die Männer behufs einer Sicherheit verpfänden, im Gefängnis, des Goiwerne- mentshauses untcrgebracht nnv des Nachts sich zur Anstühriing eines NationaltciiizcS und zur Ausübung unzüchtiger Handlniigeii habe holen lassen. Es wird ihm sogar zum "Vorivun gemacht, dag er einen Marineoffizier über Nach! bei sich behielt, um diesem Gelegenheit zu geben, mit Piändewcibern unzüchtige Hcindlnngcn vorznnehmen Der Vertreter beantragte die Dienstentlassung, Der Gerichtshof er achtete die von Leist gegen die Dcchoiiicnwelbcr angeordnetcil Züchtigungen sür straffrei, vcrnrtheilte indcß de» Angetlaglen da inr, daß er sich Weiber hatte ans dem Gesängniß berausholcn lassen, zur Tieustversetznng, Verminderung seines Gehaltes um ein Fünftel und zur Tragung der Kosten des Verfahrens. Berlin, Zu der Fahnenweihe am Donnerstag werden fol gende regierende deutsche Fürsten in Berlin anwesend sein: die Grvßherzöge von Baden. Oldenburg und Mecklenburg-Schwerin: die Fürsten zur Lippe, Reich ältere Linie, von Waldeck und Pyrmont und Schanmbnig-Livpe: außerdem kommt der Erbprinz Reich jüngerer Linie Hierher. Mit Ausnahme des Großherzogs von Mecklenburg, der erst am Mittwoch "Nachmittag einlrisn. werden die vorgenannten Fürsten auch an der - morgen stattsindcndcn Nagelung theiliiehmen Die Ankunft des Königs von Serbien er folgt morgen Abend in Potsdam. Am Donnerstag früh kommt der König von Serbien mit der Kaiserin und dem Prinzen Hein rich zur Fahncnwcihc nach Berlin, - Das Reicbsschatzanst ver anstaltet von den Verhandlungen der Silberkommlssion eine ein fach allsgestattete Ausgabe, die spätestens in vier Wochen in Druck erscheinen soll, — Ter Kommandant des Kaiser!. HauptgucirtrerS, Generaladjntaiit v. Plcsscii, erhielt das Großkrcuz des sächsischen Albrechtsvrdciis. Beils n Die ani Freitag begonnenen Verhandlungen des preußischen Staatsministeriums über die Fragen der wirksamen Sicherung des öffentlichen Friedens werden dem Vernehmen nach erst Ende dieser Woche fortgesetzt werden. Eine parlamentarische Konferenz verbreitet svrtgeictzt über die Sitzungen des Staats- miiiisterinins mehr oder minder aussührliche Berichte, die von An fang bis Ende erfunden sind. Einmal wird berichtet, es solle sich ein völliges Einverständniß über das "Vorgehen gegen die Umsturz- beslrebnngen im streiche und in Preußen ergeben haben, dann wie der. eS batten zwei Strömungen sür »chärscrc und mildere Fassung der "Vorlage ;nrBelä»wffmg der Umsturzbestrebnirgen mit einander gekämpft und deshalb sei. »m die Eonformität des Ministeriums für die Znlnns! z» sichern, eine kommissarische Berathung zwischen den einzelnen Ressorts über den Umfang und die Form oer ge planten Maßregeln beschlossen worden. Diese Millheilungen be ruhen in ihrem vollen Umfange auf Kombinationen. Die Mit glieder des Ministeriums sind über den "Verlauf der Sitzungen strengstes Stillschweigen zu beobachten vcrpstichtei, - lieber den Stand der Unlcrstichung gegen die Uincroffizierc der Oberfcuer- werkerschule wird miigeiheiit, daß die Untersuchung dadurch größere Dimensionen angenommen bat, daß man, um einen klaren Ueberblick über die ganze Angelegenheit zu gewinnen, nicht »in den einen Fall des zur Verhaftung führenden Discivlinarvcrgehcns, sondern die gesamnsten allgemeinen Verhältnisse in s Auge »aßt, wie sic im Laufe der Jahre sich an der Schule entwickelt haben. Es müssen zn diesem Zweck auch zahlreiche Offiziere vernommen werden, die früher zn der Obersenerwerkerschule Ivinmandiri ge wesen sind, Tie "Nachricht, daß sich der Direktor der Obersener- werkerschnle, Maivr v. Stetten, „ans Urlaub" befinde, ist falsch. Berlin. In der hiesigen Kunsthandlung von AmSlcr und Ruthart ist heute eine sehr interessante Ausstellung von Nachbild ungen der Sixtinischen Madonna ans dem Lause dicics Jahr hunderts eröffnet worden, — Das NcichstagSgcbäudc wird vor der Eröffnung den Besuch des Kaisers erhalten. Zum Andenken an die Eröffnung werden Gcdächinißthaler mit einer sehr schönen Darstellung des ReichstagsgcbändcS geprägt. Da die ersten Exemplare schon gestern in den "Verkehr gesetzt waren, so schein! cs sich nm ein Privatuntcrnehmcn zn handeln, — Ans die Tages ordnung sür die nächste Stadtvcrordnetensitznng am Donnerstag ist die Beschaffung von Heilserum für die städtischen Kranlenhän'er gesetzt worden, Kiel. Der Kreuzer „Cornioran" ist nach voransgegangcner Jnspicirung durch Admiral Knorr heute Mittag nach Japan in See gegangen. — Der Kreuzer „Eondor" ging heute nach Ost afrika ab. ''Peicrsbura Ein Erttnblatt des „stiegieriiiigsbateii" bringt folgende Resvliuivn deS Berliner Pwiesiors Leyden, des Professors Sacharjin, des Tr, Popow und deS Ebrenteivctzinirgen Bcliaiilinow bei dem heutigen Consilium über den '"»esniidheits- ziistand dcS Czaren: Die "Nlereiilrnnkhcit hat sich nimr gebessert, die Kräfte habe» sich verringert. Die Acrztc hoffen, daß das Klima an der Südküste der Krim wvhlthälig auf den Gcinndlieitsziffland des Kranken cinwirke» wird, Wien, Abgeordnetenhaus. TasGesanimiersorderniß in dem heute vorgelegteii Budget weist gegen das Boiinhr eine Crhöhnng von 10,5!>0,867 Gulden ans, welche insbesondere Melnanstirüclic sür die Landcsvcrihcidiauiig, den Kultus und Unterricht, für die Verwaltung und den Handel begründe!. Die Geian»n1bedcck»»g ist 180t nm 10,761,555 Gulden höher, davon cnliallcn aui die ordentlichen Betriebseinnahmen der StaaiSbabncn 5,231,815 Gulden. Als eigene Beitragsleistnng zn den gemeinsamen Aus gaben. einschließlich des Eriorderniises für die Truppen in Bosnien iiiid der Herzegowina, sind 72,3l!»,021 Gulden cingc>etzt. Unter den Forderungen für die Mittcl'chnlen befindet sich auch ein Posten für die Errichtung eines Untergnmiiasiinns in deutscher und slowciiffcher Unterrichtssprache in Cilli, Das Kapitel ,.Staats schuld" zeigt eine Steigerung um 1.232,005 Gulden, Finanz- mmister Dr, v. Plcner lwb bcr der "Vorlegung des Budgets Hervor, er könne aus dem Abichluß des Jahres 1803 schon beute mittheiien. daß der Ucbcrschuß 29 L Millionen betrage «Lebhafter Beifall!, der sich um 6 Milk, dadurch verringere, daß die Außenstände aus die neue Währung nmgeändcrt wurden, Der definitive Uebcrschuß stelle sich somit ani 23'" Millionen, während im Jahre 1803 nicht weniger als 1 Mill. "Nachtragskreditc dazukanicn. Die großen Kasseilbeslände von 208 Mill.. welche Ende Teeembcr 1893 vor handen waren. »lachten es der Regierung möglich, im Jahre 1801 Ausgabe» zu bestreite», welche ctalmäßig nicht vorgesehen waren. Ein Vergleich der Kaffenvcstäirdc vom 3l. Dce. 1803 mii denen vom gleichen Tag' 1802 crgiebi, daß Ende UM der Kassenbestand 208 Mill.. gegen 177 Milt Ende 1802, betrug, was die Bestreit ung ailßcrgewohirlichcr Ausgaben ermöglichte, ohne daß irgendwie »MqLlsipimrnll, iSl »«wqkusSinLr :u»Mip)8S0-p^l»li nsissml m /nri vsZoLgÄsnr! 'usqr7y^ ,«i hm. rSiSTAV isllHOglsyilaupSl^
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