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-1. S«hrgmi«. M »7« Abenö-Ausgabe »tttwoch, 8. Drzrmder >828 Gegründet 1858 DradlonlckrtsI: ««ckrtchl»» »r»,»»n. S»rni»i»ch»r»Samm,mumm»r. Svsai Nur >Ur NachtgKpräch«: SV 011 °°m l. »i, l». De»»mder IS2v v«, tügttch zwrlmaUoer Juftrllung ,r« A»u» 1.10 MK. P»Nd,zua»pr«>s Ur Mona, Dezember Z Mar» okn» PoNzuttellungooedUbr ai»r»ln»««»r I» Plennl,. Di« Anzeiqen werden nach Goldmark »rechnel, di» »inipalliae ^0 mm drei»« Anzeigen-Preise: uL.LF.'?L'Ä°"' auherdold 2M P>a. Öfter,«naedükr >0 PIq. Ausw Aul,rüg, aegen Dvrauedezadl. Schrillleilung und Aauplgelchäftoftell«: »er«»»»«,!,» SS Druck u. Verlag oon llleglch » »elcherdl in Dresden. Voftscheck-Aonl« 1088 Dreeden. Nachdruck nur mV »«i.Iicher Sueilenan-'ad» »Dresdner Nach« " zulälftq. Unoer,anulr SchriftftUck» werde» nicht auldewadrl. psrrimmon S pkg. / (orpr viplomstiqus 10 pfg. Dis lonangebenäen Zigaretten mit svt»tSRU» 5trokmunästüek »Oft CK. », Bv»»»»,,« <*r»/GG Slsmmlisus gsgr. 1SSO Jugoslawien appelliert an den Völkerbund. Der Völkerbundsauslritl angedrohi. — Ungünstiger Einfluß auf die Beziehungen Paris-Asm. Painlevö gibt -ie Truppenoerschiebungen in Sü-ojtfrankreich zu. - Noch eine Rede von Dr. Scholz über die Politik -er Mille. Ein iugostawisch-ikalienischer Krieg? Belgrad, 8. Dezember. Via hochgestellter Belgrader Politiker erklärte ausländischen Pressevertretern, daß Jugo slawien de« Völkerbund anrnsen werde, um die Ancr- kcnnnna des italienisch-albanische» Vertrages mit allen Mit teln zu verhindern. Sollte sich der Völkerbund aus die Seite Italiens stelle«, s» würde Jugoslawien nichts anderes übrig, bleibe«, als a«S dem Völkerbund anszntrete«. Der jtalienisch-iNgoskäwische Vertrag sei iebenfallü durch den Ber- tragsabschlnst zwischen Italien und AlVanien hinfällig ge worden. da Italic« es versä«mt habe, de« Vertragsbestim mungen entsprechend Jugoslawien davon ,« unterrichten. Ntntschitsch' Rücktritt sei selbstverständlich gewesen, nachdem seine Politik dnrch das Vorgehen Italiens in so reinlicher Weise blohgestellt wurde. In politischen Kreisen Jugoslawiens herrscht ausserordentlich unruhige Stimmung. Man spricht sogar von ber Möglichkeit kriegerischer Verwick lungen mit Italien im kommenden Frühsahr. Militärische Vorbereitungen werden getroffen. An der albanischen Grenze wird eine Umgruppierung und Verstärkung der jugoslawischen Truppen vorgenommen. tTU.) Eine Noke an die Grokmüchke. Belgrad, 8. Dezember. Wie die »Politika" meldet, hat Rintschitsch c««e Rotean die Gros,Mächte gerichtet, in der anf die den Verträgen widersprechenden Bestimmungen des al banisch-italienischen Vertrages hingcwirseu und aus die Gefahre« aufmerksam gemacht wird, die aus diesem Vertrage für den Balkan entstehe» könnten. 1TUZ Der sranzofenlreun-iiche MartnkowUsch als Anstenmlnisker? Paris, 8. Dezember. Nach einer offiziellen französischen Information ans Belgrad steht die Bildung eines Kon zen irationSkabtnettS bevor, in dem Marinkowitsch das Außenministerium übernehme» wird. Marinkowitsch ist nach dem «Petit Parisicn" ein sranzosensrcundlicher Politiker, der außerdem auch für eine Anerkennung Rußlands ist. Der «Matin" weist daraus hin. daß sich durch den Abschluß des albanisch-italienischen Abkommens neue Schwierigkeiten für eine Begegnung Briands mit Mussolini ergeben hätten. Russischer Boischafterwechsel in Tokio. Sokolnikow an Stelle von Kopp? Riga, ü. Dez. Wie aus Moskau gemeldet wird, ist der russische Botschafter in Tokio, Kopp, von seinem Posten ab- hcruse» worden. In gutunterrichteten Kreisen wir- erklärt, daß Sokolnikow, der den Posten des Handelsvertreters in Parts abgclchnt hat, als Nachfolger Kopps in Frage kom men dürfte. Auch in den russischen Konsulaten in Japan lT.-U.) sollen größere Personalveränderungen bcvorsteheii. H EnglischeAnerkennung-erKanlonreaierung? London, 7. Dez. Die «Times" berichtet, baß Lampsvn, der neue englische Gesandte in China, aus seiner Reise den Bangtse entlang mit einigen Vertretern der Kantonrcgiernng in Verbindung treten werde. Diese Regierung und die Be wegung, die hinter ihr stehe, habe bereits eine solche Macht i» China, daß cs für de» englische» Gesandten lohnend sei, in Fühlung mit de» Führern zu treten. Macdvnald erklärte Pressevertretern, daß nach seiner Meinung die Kantonregicrung einen Punkt erreicht habe, wo England diese Regierung znm Zwecke der Verhandlungen anerkennen könne. «iieknahme -er englischen «ankau-Truppen. London, 7. Dezember. Wie ans Hankau gemeldet wird, sind gestern die englischen VandnngStrnvven wieder znrück- genommcn worden, nachdem sich der Oberbefehlshaber der Hankautruppen für die Sicherheit der britischen Konzession verbürgt hat. <T. U.) Der neue Pritstdenl von Guatemala. Guatemala, 7. Dezember. An Stelle des vor kurzem ver stvrbcncn Präsidenten Orellana wurde heute General Lazaro Chacou^mit überwältigender Mehrheit zum Präsidenten der Republik Guatemala gewählt. tW. T. BI Die Truppenbewegung in Sü-oslsrarckreich. Eine Kammererklärung PainlevSs. Frankreich wird «in China" nicht interveniere«. Paris. 8. Dezember. Kurz vor Kammerschlutz teilt« gestern der Kammerpräsident mit. daß -er Deputierte Rcy- naud beabsichtige, an den Kriegsmtnistcr eine Frage wegen der Nachrichten über große französische Truppenkonzen, trat tonen in Südostfrankreich zu stellen. — Poincare griff sofort ein und erklärte, daß der Kriegsminister bereit sei. der Kammer jegliche Aufklärung zu geben, worauf Painlevö sich erhob und folgende vevblüffeude Erklärung abgab: Ich möchte die öffentliche Melnnng Frankreichs bernhige». Ich brauche kau« z« betone«, daß die Regierung nicht die Absicht hatte, irgendeine« französische« Soldaten nach China zu schicken, wie dies in den Blätter« behauptet wnrde. AuS Marokko siub i« der letzte« Zeit Truppen zurückgekehrt. Dies hat eine Umgruppierung gewtster Garnisonen in Südsrankreich an der italienischen Grenze nach sich gezogen. Weder die französisch« öffentliche Meinung, noch die Meinung des Auslandes mögen darin den Anlaß zu irgendwelcher Be unruhigung sehen. Frankreich wird in China nicht inter veniere«. (TU.f -» . Daß Truppenbewegungen in der Nähe ber französisch- talicnischen Grenze stattacsnnden habe», ist damit, wenn auch in merkwürdig ablcnkendcr Form, von maßgebender Stelle zugegeben. Ein besonderes Gesicht erhält diese Erklärung Painlcvös durch die Mitteilung des «Mattn", daß der jugv- slawisch-ttalicnische Konflikt wegen des AlbanienvcrtragS auch die sranzüsisch-italientschen Beziehungen ungünstig beeinflusse, kwtc durch dt« Nachricht Uber erneute französisch-ttaltcntsche vil Reibereien ln Benttmlglla. Neuer italienisch-französischer Zwischenfall in Denlimiglta. Paris, 8. Dez. I« Bentimi kia ist eS gestern zu einem ueue» Zwischensa« zwischen ^«'^isten «ud französische« visenbahuern gekommen. Wahrend die Eisenbahner in ihre« Schlasräumen im Vahnhos von Bentigmiglia lagen, kamen Fafthistc« und unterzogen sie einer Mündliche« Leibes visitation, wobei es z« Tätlichkeiten kam. Die Eisenbahner der Gesellschaft Paris —Lion —Mitteln,««» weigern sich nun, ferner die Lokomotiven weiter als bis zur Brücke von St. Louis z« führe«. MalvH PrSstSezi -er FlnanzkommWon -er Kammer Paris, 7. Dez. Die Finanzkommission der Kummer wählte heute zum Nachfolger des verstorbenen Präsidenten Simon den Abg. Malvy. Malvy hatte seinerzeit den Präsldentenstuhl an Simon abgetreten, als er in das Ministerium des Innern eintrat. fT. U.) Arbelksloslakelt in Frankreich. Paris, 8. Dez. Mit -er Frag« der steigenden Arbeits losigkeit ln Frankreich wird sich voraussichtlich der nächste Mtnisterrat beschäftigen. In Parlamentskreisen wird -uge- geben, baß die Arbeitslosigkeit und die allgemeine Lebens- vertcuerung allenthalben eine große Nervosität auSlöse, da auch die Preissenkung für die lebensnotwendigsten Waren nicht tn dem Maße elngctreten sei, wie man erwartete. Be sonderen Umsang nimmt die Arbeitslosigkeit in den Schuh, sabr 1 kenan. In LimogcS stehen bereits IS Schuhfabriken still. In den Pariser Schuhfabriken wurde» zahlreiche Ent lassungen vorgcnommcn und teilwetse Feierschichten eingelegt. In der Bekleidungsindustrie rechnet man ebenfalls mit der Einführung verkürzter Arbeitszeit. Nach dem Pariser „Toir" soll ungesähr die Halste der Stsengteßcrrl- arbetter ber Pariser Gegend arbeitslos sein. Paris Keule keine Ratssitzung in Gens. Vorschlag einer besonderen Rheinland-Kontrollorganisation. Berlin, 8. Dezember. I« Gens fand heute keine Rats sitzung statt» wohl aber gab cs mehrfach Besprechungen zwischen einzelnen Staatsmännern, so zwischen Chamberlain und dem deutschen Staatssekretär ».Schubert. — In Gens nnd in Paris wird über die Kontrollfrage und das Jnvestigations- protokoll verhandelt. In Gens beschäftigten sich die juristischen Sachverständigen mit diesen Fragen. Zu der „Matin"-Meldn»g von einem angeblichen Kom. promißentwurf, den ReichSaußenministcr Tr. Strese - mann »ach Berlin zur Prüfung gesandt habe, hören wir. daß dies nicht für möglich gehalten werde. Dr.Strescmann ist er kältet und mußte gestern das Bett anssuchen. Man hat den Vorschlag gemacht, durch die juristische» und militärischen Sachverständigen de» Entwurf einer Kontroll organisation im Rheinland ansarbeitcn zu lassen. Diese Kon trollorganisation soll a»S Vertretern der Nhcinlandpaktmüchte bestehen. Demnach soll auch Deutschland in dieser Spczial- konirollkommission vertreten sei». Deutschland hat zn diesem Vorschlag noch keinerlei Stellung genommen, sondern wartet die Vorlage des Entwurfs ab, die aber wohl erst im Januar in Berlin erfolge» wird. Im Gegensatz hierzu glaubt «Daily Telegraph" Mitteilen zu können, daß Deutschland dieses Kompromiß bereits ab gelehnt habe: London, 8. Dezember. Der diplomatische Korrespondent des «Daily Telegraph" berichtet über Schwierigkeiten in den Genfer Verhandlungen. Während Chamberlain eine direkte Einigung zwischen Deutschland nnd Frankreich be grüßen würde, sei Italien dagegen mit der Begründung, daß alle Alliierten, insbesondere die Garanten des Locarno- Paktes, an der Regelung der Kontrollfrage interessiert seien. Der Kompromißvorschlag, eine Rheinlanbkontrollstclle durch die Locarno-Mächte cinznrichten, wogegen eine Zurück ziehung bczw. wesentliche Vermindern»« der Besatzung vor Ablauf der vertragliche« Frist zugcsagt »erden sollte, sei von dentschcr Seite abgelehnt wordcn. (TU.) will -ie KoniinuiiA -er Militär- Kontrolle sichern. Paris, 8. Dez. Die offiziöse Presse hofft weiterhin zu versichtlich, daß es in Paris gelingen werde, vorläufig zum mindesten die Kontinuität der Mtlitärkontrolle in Deutschland zu sichern. Für die Abberufung der Inter alliierten Militärkontrollkommtssion bleibe dann nur noch der Termin fcstzuseben. Deshalb richtet sich die Hanptanfmerk- samkeit der Alliierten darauf, eine so elastische Formel zu finden, daß die deutschen Einwände hinsichtlich der Per manenz der Völkerbundskontrolle, deren AusUbnna in der entmilitarisierten Rheinlandzone und ihrer rechtlichen Grenzen soweit als möalich berücksichtigt würden. Sobald aus diese Weise der automatische Uebcrgang von ber Interalliierten Mtlitärkvntrollkommission zur Völker- bunbSkontrolle gesichert erscheine, schreibt der offiziöse «Petit Parisicn". würde sich nichts gegen eine fast sofortige Ab berufung der alliierten Militärvertreter tn Berlin cinivcndcn lasten, nur müßte sich Deutschland gleichzeitig verpflichte», innerbalb einer bestimmten Frist dir letzten »Forderungen der votschasterkonserenz zu erfüllen- Diese Erfüllung werde durch den Rat selbst festgestellt werden, der damit zum ersten Male von seinem Jnveftigationsrecht Gebrauch machen würde. »»Sirr Kontrollsystem mkk Locarno-Geist." Paris, 8. Dez. Der Sonderberichterstatter des „M atin" in Genf schreibt: Wenn Dentschland die Dauer -er Besetzung verkürzen will, so muß eS ein Kontrollsystem zulasten, bas dem Geist von Locarno entspricht und der ösfcntlichen Meinung Frankreichs und Belgiens Genugtuung gewährt. Im Märg >927 wird der Zciipunkt für die Debatte hierüber gekommen sein. — Nach dem Sonderberichterstatter beS „Petit Journal" soll Briand aus die Frag« SiresemannS nach der Räumung der Rheinlande geantwortet haben, wenn die deutsch« Negierung fordert, daß die SksatznngStrvvpen schon vor -er im Versailler Vertrag festgesetzten Frist zurück gezogen werden, so ist das ihr Recht. Deutschland m»ß aber dafür entsprechende Garantien bieten. Dentschland möge also Vorschläge mache». Di« S»i»«ragei»omn»iss1»n wie-«r in rsii-keii W Berlin. 8. De» I« den letzten Tagen haben neue «Vekmhe" »er I. M K. K. im Osten Dentschlanbs ftattaefunben. und zwar wnrden die Festungen Königsberg nnd Lösten