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Sr sab betross,u aus. «ine Rtchtertn saß i-m geaenüber. statt bei war«««, kleinen. anschmtegenden Kinde» von einst, La» de» Vater «icht traurig sehen konnte. „Du hast Dich sehr verändert. LiSka." „Weil Du endlich merkst, wie ich Dir und Deinem Lebe« seit langem gram Din? Weil es nun einmal meine Ansicht ist. dab man »um «ähren.Friede« nur durch die Betätigung seiner Kräfte gelangt?" Wieder sah er fast erschrocken ,u der kecken Sprecherin hi«, vermocht« sie in seiner Seele zu lesen ? Meinte sie mit solcher Friedlosigkeit wirklich sich selbst? Meinte sie ihn? Wollte sie ihn warnen? Zum erste« Male hob er jrri da» Haupt. „Du hast recht, Tat ist immer Klärung. Stellen wir uns «ine Leben», aufgabe. stecken wir uns Ziele! Suchen wir unser Heil nicht außer uns. sondern in uns, in der Arbeit, in dem Sich-Opfern für andere!" ' Jetzt war die Reihe, verwundert aufzusehen. an ihr. WaS batte der Vater? Sin gewisser Fanatismus sprach aus seinen glänzenden Augen. Auf den Wangen brannten zwei kreisrunde, feuerrote Flecken. „Du scheinst jedoch mehr Betäubung als Freude darin zu finden." „Der Lohn soll auch erst kommen. Sieh mal. ich habe mich seit meiner Verheiratung und Uebersiedlnng nach Deutschland vergeblich bemüht, meine innerliche Niedcrgebrochenheit zu bekämpfen. Nun will ich etwa» tun. waS mich freimacht, was den Druck all der Jahre von mir nimmt, was mich rechtfertigt. Seil ich diesen Entschluß gefaßt, seitdem ich ein Ideal habe, zu dem ich aufsebe« kann, von dem vielleicht mein ganzes Schicksal abhängt . „Ist nicht jede Entwicklung schon an sich Schicksal genug, Vater?" „Nun. so hat es mich zwar spät, aber nicht zu spät in seine Schule ge- nomine», und eS bleibt abzuwarten, ob es mich vervollkommnet oder vernichtet." „Ja, wenn man also die Verantwortung für sein Handeln ablehne« will..." „Ich lehne sie ab. Das Unabänderliche geht seinen Weg, heimlich und still, aber tvtsicher." Wieder gewahrte Liöka in dem Blick ihres Vaters jene» Unfaß bare, das sie lies erschreckte. Seine Neden wurden ihr immer unverständlicher. War er krank? Sprach er im Fieber? „Wollten wir," ihre Stimme bebte vor unerklärlicher innerer Unruhe, „zum Beispiel nnsern heutigen Staatsmänner» die gleiche Verantwortungslosig keit bezüglich ihrer kriegerischen und wirtschaftlichen Maßnahmen und Ent- schließnngen cinrüumen. so könnte es mit unserem vertrauen in ihre weise Re gierung, zumal in den jetzigen Zeiten, doch etwas hapern." Mit Roman ging bei diesen Worten eine Veränderung vor. Jeder Bluts tropfen war aus seinem Antlitz gewichen. ES erschien leer und leblos, wie eine Maske. Und dann verzerrte sich diese Maske zu einem häßlichen Lachen: „Du jürchtest für Dein Vaterland?" «DaS auch das Deine ist!" . ! > ' „Wie man's nimmt." „Wir wohnen in Ostpreußen und nicht in Rußland." „O Unglück, wie konnte ich auch nur einen Moment vergessen, daß ich ei» Preuß' geworden!" Irrte sich die junge Frau, oder hörte sie etwas wie Verachtung au» dem Wort „Preuß" heraus? „Da liegt eben der Unterschied. Unsereins könnte bas nie vergessen." Der Russe fuhr in seinem Sessel empor. Seine sehnige Gestalt streckte sich, in dem nmdüsterten Gesicht stieg langsam und unheilvoll ein Ausdruck leiden schaftlicher Eifersucht ans. Er wollte etwas sagen, etwas, das das Band zwischen ihm und dem Liebsten, waS er auf Erden besaß, jäh burchschnitt, etwas, da» ihn aus der selbstverständlichen Gemeinschaft mit seinen Kindern für immer auSftieß, doch noch beherrschte er sich: „Eine ungemütliche Zeit, man sitzt sozusagen fort während auf dem Vulkan ..." „So bist Du der Meinung, daß eS bald losgeht?" „Gott, ich, Kind, was weiß ich von politischen Sachen, wo meine Arbeit ausschließlich auf sozialem Gebiete liegt." „Die ein etwaiger Krieg sofort über den Haufen werfen würbe. Deutsch, land würde siegen . . ." „Bei Rußlands Macht und Größe? Bei der enormen Stärke seines Heeres?" Wieder ein gewisser Triumph in seiner Stimme, der sie stutzig machte. Sie fall in zwei Augen, die mit visionärem Ausdruck in die Ferne spähten, wo über weißglitzernöen Schneefeldern und schweigenden, unendlichen Steppen ein neue» Morgenrot aufdümmcrte. „Wenn Joachim Dich so reden hörte, Vater . . ." „Als Soldat ist Dein Mann natürlich Partei." , » * H»»tz»NB»» » » » »*»»»»«»—Hst,» »* « » » » «IlktztzltzV » « » U » S »7 Der Verwalter streckte seine« Luschigen Slawenkopf durch die Tür: „Herr varo« Staff erwarten den gnädigen Herr« in wichtiger Angelegenheit in Ä!ka schreckte au» schwerer Bersunkenbeit empor. Um GotteSwtllen. jetzt, i« tiesrr Verfassung, niemand begegnen! Hastig wandte sie sich »um Gehen. Große Dränen brannten in ihren Augen. „Du solltest Dir doch deutsche» Personal halten. Vater." sagt« sie in dem Bestreben. Michael» Aufmerksamkeit von sich abzulenken. „Ich?" Sin fatale» Lächeln erschien auf Roman» Gesicht, da» auch nicht weiche» wollte, al» er die Tochter verabschiedete und dem neuen Gast die Hand reichte. „Wa» gibt'», Staff? Sie sehen ander» au», al» sonst. Mensch, wa» ist in Sie gefahren? Haben Sie da» große Lo» gezogen?" „Oder eine Niete." .r „Staff, was ist geschehen?" „Krieg!" ' „Krieg? Um Gotte» willen, schon jetzt?" Srdfahl waren die beiden Männer, die sich Auge in Auge gegenüberstanben. „Wer A sagt, mutz auch B sagen." nahm Ja» Gtasf nach einer Weile das Wort. „ytSka war hier," gab der andere schetnbar zusammenhanglos »urück. „Auch sie traf e» wie ein Schlag, daß e» möglicherweise loSgehen könnte, und daß ihr Mann ..." „Ach so. wir alle sollen irgendwie unser Haut zu Markte trage»;" „Sollen. Staff?" „Jeder dient dem Staat auf seine Weise." — . (Fortsetzung folgte < Zukunftsbilder. Man liest jetzt viele sorgenschwere Betrachtungen über die Zeit nach dem Krieg. Wenn auch der Krieg günstig für un» endet — woran wir nicht »weifeln —. so wissen wir doch, daß wir noch jahrelang große Lasten »u tragen haben. Die Teuerung wird noch länger« Zeit soridauern, so lange wenigsten», bt» neu an- geknüpfte Handelsbeziehungen wieder Sin- und Au-fuhr gestatten. Und wir suchen un» schon jetzt zu rüsten, damit wir gewappnet sind, wenn die so heiß er sehnte Friedenszett die Schwere unserer KrtegSjahre ablösen will. Wie ein guter Hausvater Borsorge trifft, damit er gewappnet ist gegen alle Möglichkeiten, machen wir Pläne, womit wir dem Ernst einer noch mrbekannten Zeit begegnen können. Untersuchen wir unsere Waffen, ob sie scharf genug sind, damit wir da» un» drohende Unheil der Verarmung wirksam genug bekämpfen können. Ich la» kürzlich, dab ein Friede ohne Kriegsentschädigung eine Proleiartfierung unsere» Mittelstände» bedeuten würde. Gott verhüt« einen Frieden ohne Entschädigung. Aber di« Schlußfolgerung ist doch etne falsche. Rückkehr »ur Einfachheit ist noch lange kein« Proletarisierung. Woran wir sparen können, ohne unserer Gesund heit »u schaden, ohne unserer Würde etwas zu vergeben, das wollen wir letzt schon untersuchen. Inwiefern wir einfacher leben können, ohne uns gänzlich der kleine« Freuden des Lebens zu begeben, das wollen wir heute schon uns klar machen. Zu den Gewohnheiten des täglichen TtscheS in FriedenSzetten werbe« wir zunächst niemals wieder zurückkehren können. Ein Mittagessen ohne Fleisch, ein Abendbrot ohne Ausschnitt — wie fast undenkbar erschien eS uns früher. Wir haben gelernt, daß wir mit soviel weniger gesund bleiben können, und wenn wir auch die spartanische Kost -es Krieges um einige» wieder erhöhen — wir wollen doch alle einigermaßen unser verlorenes Körpergewicht wieder ersetzen —. so werden wir Loch niemals wieder zu der Verschwendung — nach unseren jetzig«« Begriffen — der FriedenSzetten zurückkehren. Wir haben in erster Lini« am täg lichen Tisch sparen gelernt. Wir werben uns auch begnügen müssen, mit weniger ArbettShtlfe auözukommen. Das Selbstavbeiten gilt nicht mehr für un- standesgemäß. Die jungen und die alten Damen, alle mit Taschen un- Körben, wie unmöglich wäre das Bild vor 1014 gewesen. Jetzt sind wir alle glücklich, wenn die Taschen und Körbe nur Umfang und Gewicht haben. Die Dienstbotenlöhne sind bedeutend gewachsen in den letzten Jahren. Und «erden wohl bet dem Mangel an Arbeitskräften immer noch höher anschwellen. Was bleibt uns da anderes übrig, als die Dienerin abzuschaffen. Es war schon vor dem Kriege für viele über»» «rkiiltllcd; »uck in Dadlettvokorm. Las neue 37. (August).Heft erschienen! Kriegs-Tagebuch der Preis des Heftes 15 Pfg. (Zusendung des Hefte» durch die Post als Drucksache gegen vorherige Einsendung von 20 Pfg-, unter Pojlnachnahine 40 Pfg. einschließlich Porto oder von 2 Mk. für 10 fortlaufende Monatshefte.) Die Heft« von August 1914 bis August 1917 sind zum Preis« von je 15 Ps. in der Hauptgeschäftsstelle unsere« Blattes, Marienslrahe 98. vorrätig. * Die Möglichkeit, * * ^vrsczscrrrtoike zre zsickinerr, * ^ ohne dafür den Anschaffungspreis sofort erlegen ^ zu müssen, gewährt in vorteilhafter Weise die 4» * Kriegsanleihe - Versicherung * * Gothaer » * Lebensversicherungsbank * , aus Gegenseitigkeit. * Nähere Auskunft und Prospekte durch ^ Or. Dorgerloh. Grunaer Str. 7, III. Telephon 2981S. ^ » M. Schrickel. Tiicherstraße 17. IN. Telephon 11013. » -tz-tzctzcHcchtzc-tzchtzctzctzetzcchch* * * ck * 4t 4t» Kriegsanleihe ohne Anzahlung durch die Kriegsanleihe-Versicherung. Auskunft erteilt der Allgemeine Deutsche Versicherungs-Berein a. E. Bezirksdirektion Dresden, Sidonien- strotze 8, UI. Fernsprecher 21943. 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