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Dresdner Nachrichten : 07.09.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190309079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19030907
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19030907
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-09
- Tag 1903-09-07
-
Monat
1903-09
-
Jahr
1903
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.09.1903
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4 ».Dresdner Nachrichten" 4 Montag, V. Sevtember ISO» r»r. 2IX »§) darstellen, durch Antrag auf Erlaß einer einstweiligen Beifügung die zur Gestattung des Getrenntlebens und zur Regelung der vermögensrechtlichen Verhältnisse während der Dauer des Ehe- 'cheidungsprozesscs Mörderlichen Maßnahmen in die Wege leiten. ' Hnndschrrstenbeurteilunfl. 'Nichte Lottt <«0 Pfg.t Pin zwciselsobne ein sehr »mnterrs Mentchenkmd, iinmer guker Laune und nnt der schätzenswerten Gabe ausaeniftel. Dich durch nicht« au« dem Konzept bringe» zu lassen und Dich mit Leichtigkeit über alte«, was fle- eignet lein kennt«, Dir die Laune ,u verderben, binwegzuietzen. Darau« '»lgi. daß Du einen leichten Sinn ball und von diesem zum Leichtsinn ist »ur ein Sckrftt. — Nichte Alma <49 Pfg >. Die in liobem Grade Hanno nücke Schrift verrät Intelligenz und gute Bildung, ioivobl getftige al« Herzensbildung. Pcn Temperament verwiegend 4, gebt Dir doch das Jmerene für ernlte Dinge nickt ad und namentlich spricht au« Deiner Schrift die Disposition zu», Mmülilen fremden Seid«. Du gehörst offenbar !>i den freundliche» Nature», die aus vollem -erzen und obne Heuchelei mit dem Fröhlichen sräblich >i»d init den. Traurigen traurig sind. Du darf» dol>er getrost von Edaralter io bleiben wie Du bist — Neffe Heim <39 P'g.s. Du scheinst mir ei» febr ofse,weniger Mensch zu sein, «in bißchen ..gerade,»", wie man i» sagen pflegt, kein Freund von langen Um 'ckiveifen und Nedereie» und vermutlich sackgrob, wenn jemand an Dich ein Anliegen bat und erst lange um den Kern der Sache wie die Kode um den beißen Brei deruiugeb!. Du bist wahrscheinlich Geschäftsmann und als solcher, wie die Zuge eg und 35 andeulen. lehr nichtig. Jedenfalls ein auler Familienvater. — Nickte Sophie vom Lande «59 Psg.s. Bon ländl licher Linfachheit und Anspruchslosigkeit sagt Deine Schrift nicht«, im Gegenteil sind die Zuge tu und 25 sehr scharf ausgeprägt. Im übrigen lucht man vergeblich nack charakteristischen Merkmalen. Du schreibst eben wie hundert andere von der Durchschnittsforte auch. — Neffe Louis z30 Psg>. Die hervorstechendsten Merkmale in Deiner Schrift find Miß trauen und Egoismus, vielleicht kommen dazu über kur, oder lang noch Neid und Mißgunst, dann ist Dein Charakter so, wie ihn «in Mensch nicht haben toll, wenn er anderen smnpatdisch sein will. — Nichte 'Frohsinn GO Psg.s. Daß Du kein Murrkops bist, weißt D» also schon, sonst hättest Du Dir doch ivobl ein anderes P'endonum zugelegt i Du hättest Dich aber mit ebensoviel Berechtigung Nichte Wildsang nennen können, denn in diese etwas unruhige Kategorie von Menschenkindern gehörst Du zweifellos. ,-ch glaube ja gern, daß Du nicht mehr mit den Jungen um die Wette über Stock und Stein galoppierst. Purzelbäume schießt und ans di« Bäume kletterst — die Zeit liegt.weit, weit" Himer Dir, denn Du bist jetzt wohl a.ir schon aus der lieblichen Backsischieit heraus — aber ein Wtldsang bist Du eben immer noch und wirst es wohl auch noch ein Weilchen bleibe». Ra. ich als nachsichtiger Onkel habe nichts dagegen, zumal Deine Schrift eine ganz« Anzahl Züge aufweist. die zu einem sehr günstigen Schluß hinsichtlich Deines Gesamlcharakters berechtigen. — Nichte orna <3k> Pfg >. Der Umstand, daß Du de» Buchstaben e wie in der Druckschrift formst, läßt aus künstlerische Begabung. Schonheitsgefühl und guten Geschmack schließen. Von Temperament bist Du ziemlich leb- bau mehr 4 als iS. sehr Id und je nach dem Grade der Ver'cknupsung auch >7. — Nichte Elisabeth k49 Pfg >. Die absteigende Schrill verrät Traurigkeit. Du bist 48 veranlagt und immer mit Gnllensang beichältigt. — Nickne Agnes <25 Pfg >. Die beigesiigle männllche Handschrift kenn- ieichnei de» Schreiber als einen ernsten, gefetzten Man», der da weiß, waS er will. Grundsätze bat und sich in seinen Ansichten und Entschließungen. :u denen ibn reifliche Ueberieaung gebracht bat. nicht irre machen läßt Selbst ein offener, ehrlicher Charakter. ist er ein unversöhnlicher Feind der r üge und Du wirst daher gut tun. falls er etwa Dein Zukünftiger ist, ihm 'tets reinen Wein cinnlschenken. keine Ausflüchte zu gebrauchen und ihm Nickis voriUtlnnkern. sonst gebt's fcbiei, leibst wenn es «ich um tonst barmlote Dinge bandelt. Was Deine eigene Schrift betrifft, so wäre sS jedenfalls bester, wenn sie die Züge 39 und 39 nicht aiiswic'e. Du scheinst >,n übrige» aber das Zcua m einer tüchtigen Hausfrau zu haben, legst die Hände nicht gern ,n den Schoß und hast auch Spariamkeit üben gelernt 3 4. 5. »!. 7. r. beswetben. 2. sonst, biildiain, beiter, übermütig, mitleiliam, verschwiegen. 8. hilfsbereit, 9. vertrauensvoll, iü einfach, 11. natürlich, 12. liebenswürdig, 13. gefällig, 14. demütig, 15. verträglich. 18. anspruchsvoll, 17. leicht aufbrausend, 18. empfindlich, 19. eriiii, 29. mürrisch, 21. verschlossen. 22. klatschsüchtig, 23. egoistisch, 24. mißtraunch. 25. putzfüchtig. 29. kokett, 27. verliebt. 28. ungetälllg, 29. berrfchfüchllg, 39. streitsüchtig, 31. gutmütig. 32. schwermütig. 33. hochmütig. 34. Mutig, 35. unternehmend, 38. zaghaft, 37. schüchtern, 38. eigensinnig, 39. rechthaberisch. 49. stolz. 41. launenhaft, 42. strebsam, 43. blasiert, 44. eiiersüchtig, 45. ianaulnüch, 46. cbolernch. 47. phlegmatisch, 48. melancholisch. H e r r a r S s e b n s » ch l S a n t w or t e n. Neffe Alirev <59 Psg.f inu mil der Erklärung vor die Schranken, daß er bisher immer nicht den Mut gesunden babe, mit einer meiner zahlreichen Nichten anzubändeln, aber da es doch nun einmal als nickt gut gelte, wenn der Men'ch allein sei. so wolle er ans seine alten Doge noch sehen, za einer Krau zu lammen Er ist nämlich 'chon — wie weit weiß ick nicht — ans dem Schneider und so soll auch die in Krage kommende Nickte nickt zu jung, d. b. etwa 24—25 Jahre alt sein. Gewunschi wird mittlere Größe, nicht zu schmächtige Kigur und Wirtfchasliichkcit. Sollte die ihn, zugedachie Lebensgefährtin im Besitz von Moos sein, io will Alfred in grandiowr Gutmütigkeit und Nachsicht das auch nickt übelnebmen. — Neffe Karl <85 Psg.s stellt sich als ein Wjaliriger Blondin von größerer Statur mit dem Bemerken vor. daß er gesund und kräftig, von Mutter Natur unk einem nicht unangenehmen Aeußerc» ausgetlartel nno Besitzer enies ganz cinträgtlchcn Geschäft« <Casö und Konditorei) ist. Zu feinem Glucke fehlt ihm mir noch ein liebens würdiges Krauche» u»o dieses hoff! er i» einer >8—23 Jahre allen Nichte des Onkels Schnürte zu finden. Besagte Nichte müßte ebenfalls eine an- sehnliche Größe, ein bütnches Aeußere, ein liebevolles Herz, angenehme Uinaangsformen »nd Sinn für ein fröhliches Familienleben besitzen, tüchtig in Geichäst und Winicha't tein und vor allem auch gut zu kochen verstehen. Obwohl der Knabe Karl nicht verkennt, daß eine Frau mit all den er wähnten Vorzügen und Fädigkeiten an sich schon ein Kaoilal rcvräsenliert, würde er es doch gern sehen, wenn seine Zukünftige auch etwas Vermögen mit in die Ehe zu bringen hätte, sintemalen es sich dann „ball doch viel schöner arbeiten ließe". — Nickte Else in Cbemnitz <39 Psg > sükrt sich mit der hochinteressanten Mitteilung cm. daß sie mit 17 Jahren einen Dr. phil. ..gehabt" babe. der zwar tchon in gesetzten Jahren gestanden habe, aber mit ihr in gleicher Größe geweien lei. Da sei, o Schreck, bei ihr »löblich der togenannts Knoten geilsten und-sie sei infolgedcffcn von Tag -u Tag größer geworden, während ihr Anbeier naiürlick am den Lesen sitzen geblieben und für sie trotz Znlinvcr und hoher Absätze zu klein geworden lei. Ver ehrer habe sie ja m Menge, aber ihr Ideal sei leider nickt darunter, sinte malen ne ziemlich große Nonnen im Kopfe und eine ganz besondere Vor liebe für studierte Herren habe.vWelcker Fakultät ihr Zukünftiger angehöre, das iei ihr völlig schnuvve, wenn er nur eine große, eleaanlo militärische Erscheinung sei und möglichst einen Schmiß im Gelickt habe. Sick selbst bezeichnet Eüe als einen ,,'ckneidiacn Kerl" mit naiürtich gelocktem braunen Laar und blauen Augen. Daß sie zu ihren Vorzügen auch eine „moderne Jlgur" -ahll. hätte ich in ihrem eigenen Interesse gern verschwiegen, Venn i.nler Umständen kann eine moderne Figur gerade das Gegenteil von sckön tein. Mehr Wert lege ich dagegen ihrer Versicherung bei, daß sie gebildet und gut bürgerlich und häuslich erzogen iei. Da sic gegenwärtig 22 Lenze zahlt, so kann ihr Zukünftiger, wenn cs ihm Spaß macht, bis 37 Jahre alt sein. Ihr materieller Besitz besteht in einer vornehmen Ausstattung und — da sie keine Geschwister hat — der Anwartschaft aus „ein hübsch vaar Tausend Märkcden". — Neste Will» <2 Ms schreibt : Als eifriger Leier Deines Briefkastens habe ich schon vieles Gute und Schöne in der Schn- -ücktsecke über Lerzensanaclegenliciten geleien, daß mein eigenes Herz auch aanz rebellisch geworden in und ich nuu als Tein bcrzenSkranker Neffe Dich bitten muß, mir zum Auskuricrcn Deine Unterstützung anaeveihen zu lasten durch Ueberlavung eines licbesbedürstigen Nichtckens. Sie soll auch ein bißchen bub'ch sein, nickt unvermögend und vor allen Dingen recht häus lich, wirtschaftlich, daß es einem „dalieeme" gefällt uns man nickt ge zwungen wird, in das Gasthaus zu rennen. Ich stehe im 33. Lebensjahre, bin vollständig normal und gesund, l,70 Meter groß und glnube auch Anspruch erheben zu dürfen auf ein angenehmes, repräicnlables Aeußerc. Ich bin Mi Besitz einer tehr guten Position, d h. als Lanvwerker, und ich bosse, daß unter Deinen Nickte» eine für mich ist, die sich nicht schämt, eknen „Handwerker" zu ihrem „Ebcgesponst" zu macken. Mir ist auch Gelegenheit geboten, als Teilhaber ein,»treten, aber mir fehlt es momentan an dein nötigen Moos. Später habe ich indes Vermögen zu erwarten. — Nichte Waldsrieven <49 Psg > petitioniert um ein Blätzchen in der Sewzerecke mit der Eiklärnng, daß sie 19 Jahre alt, blond, von an genehmem Aeußcrcn, l,79 Meter groß und sehr wirlichgstltch erzogen und >n der Lage ist, ihrem Zukünftigen mit ciner schönen Ausstattung rin» Mater auch mit etwas Moos answarten zu lönnen. Ihren Lebensgefährten stellt sie sich als einen reckt soliden, häuslich gesinnten, 25—39 Jahre alten 'Vertreter der spnmvs Inmio vor und zwar wurde sie, ohne indes dem Schicksal Vorschriften machen zu wollen, einem Landwirt oder Förster den Vorzug geben. Bedingung ist unter allen Umstünden, daß der in Frage kommende Neffe minocllcns ebenso groß ist wie sie selbst und auch nicht gerade ,u den häßlichen Ercmplnren seines Geschlechts gehört. - Na, ick bin ja siir gewöhnlich nicht neuqieria, aber wissen möchlc ich doch, wie viele meiner Nichten sich jetzt Hals Uber Kops daran machen, die feine Küche zu erlernen und im Geiste hör' ich cs schon vielstimmig nur mich herumiumnien : „kennst Du das Land, wo die Zitronen blüh'», s Im dunklen Laub die Golv-Orangen glüh'n, s Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht, j Tie M yrte still und bock der Lorbeer steht? s kennst Du es wohl? Dahin, dabin > Macht' ich mit Dir — geliebter Oscar zieh'» !" — Neffe Theodor <59 Psg.s nimmt mit der Erklärung Platz, daß er zwar nicht in die Kategorie der so viel begehrten und bevor zugten Beamten gehört, aber sein Glück in dieser Ecke trotzdem einmal ver nähen will, in der Hoffnung, baß sich unter meinen Nutzten doch eine be findet, die Len Mut bat, einen tüchtigen Geschäftsmann auf seinem Lebens wegs zu begleiten. Er hat sich seiner Versickerung zufolge durch ganz be sonderen Fleiß eine gesicherte Position errungen, dabei aber anch keine Zeit gesunden, sich selbst nach einer Lebensgefährtin unizrüehen. Die in Frage kommende Nickte kann am Ende der Zwanziger stehen — wie alt Theodor rst, weiß tcv nicht — muß aber einen guten, verträglichen Charakter be sitzen und sich für Kunst und Natur interessieren, wogegen putz- und per- »nügungSsüchtzge Vertreterinnen des schönen Geschlechts von vornherein auSgeschlostrn setn sollen. Oertltche» «nd GLchfische«. — Scho» mancher versuch ist au-geführt worden, um die geeignetste OostaufbewahrungSwelse ausfindig zu machen Man hat das Kernobst z. B. in Getreide kürner oder -stroy, in Sand. Kleie, Torfmull usw. einaeschichtet, dabei ober erfahren, daß in allen diesen Materialien die Früchte zu wenig beobachtet werden können. Ist aber eine Frucht erst einmal an» gefault, so ist auch die Gefahr der Fäulnisansteckung für die ande- reu Früchte vorhanden und nicht selten fällt der Inhalt einer ge stillten Kiste der Verwesung in kurzer Zeit anheim. Zwei vis drei Mal ist eS unbedingt notwendig, solche gelagerte Früchte im Winter durchzuschen, was einen groszen Zeitaufwand Sieim Aus- und Wiedereinpacken derselben erfordert. Man mu^sich eigentlich wundern, daß in der heutigen Zeit der technischen Er findungen ein allseitig befriedinendesAufbeivahrungsvcffahren noch fehlt. Wohl können größere Betriebe ibre Obsternten durch das Kühlversahren in eigens oder gemeinschaftlich erbauten Kühllager- Häusern aufbewahren, dies ist aber eben nur für größere Betriebe, weil zu kostspielig, geeignet. Der Obstkonfument dagegen der meist sein Obst um teures Geld kaust, muß darauf Bedacht nehmen, das erstandene Obst in anderer billigerer Weile so sorgfältig als möglich aufzubewahre». um tunlichst wenige Verluste zu haben. Welche Bedingungen hat man aber zur sachgemäßen Aufbewahrung der Früchte zu erfüllen? Wärme, Lust. Licht und Feuchtigkeit, welche im Freien eine Fruchlreife herbeiführen, fördern auch im Aufbewahrungsräume, sofern sie nicht abgehalten werden, den Reifeprozeß. Somit haben wir es selbst in der Hand, durch ge eignete Vorkehrungen dieie von den Früchten abzuhallen und deren Reife hinauszuschieben. Es kämen also folgende Haupt punkte. die „Der Lehrmeister im Garten und Äleintierhof" in einem längeren, von einem bewährten Fachmanne stammenden und »nt ausführlichen Konstruktionszeichnungen für praktisch« Obst- gestell e versehenen Artikel näher erörtert, für eine sorgfältige Obst- ausbewabrung in Frage, nämlich: 1. Eine möglichst kühle, gleich mäßige Temperatur von etwa -s- 3 bis ti Prozent Celsius: 2. Ver binderung des Lust- und Lichtzutrstts: 3. eine mehr trockene, als feuchte lmildfeuchtel Lust: 4 eine Einrichtung, daß das Obst durch sem eigenes (vewickt nicht leidet und leicht zu übersehen ist: 5. Reinlichkeit im Obstraume. — Die Gruppe Löbtau des Evangelischen Arbeiter vereins hielt am Freitag abend eine zahlreich besuchte Mit- gliederversammluna ab. mit welcher eine Sedanfeicr verbunden, war. Nach Aufnahme von 39 neuen Mitgliedern und nach einem gemeinsamen Gesänge sprach Herr Pastor Jiebig über Seda» und fand allseiliae Anerkennung. Hieraus hielt Herr Lehrer Ziegensuß einen Vortrag über die bevorstehende Kirchenvorffands- ivalil I» der Debatte kamen verschiedene Wäwckse zum Aus- druck, welche in einem Gesuche dem Kirchenvorslande unterbreitet werden tollen. Es wurden auch acht Kandidaten für die Kircben- vorslandswahl ausgestellt, da durch die Anstellung des fünften Geistlichen sich eine Vermehrung des Kirchenvorstandes um drei Mitglieder nötig macht. — Sonntag den 13. September von nachmittags 6 Uhr an findet im Saale des Gewerbcbauses das 34. Stiftungsfest der Kranken- und Begräbnis lasse der vereinigten Schuhmacher zu Dresden statt Hierbei werden die Victoria- Sänger iehemalige Mitglieder von Winter-Tvmian) auftrete». Das Fest wird mit einem Ball schließen. Die Kasse ist aus der ehe maligen Brüderschaft der hiesigen Schulnngchergesellen hervor- gcgangen, Hut sich im Jahre 1868 aus Grund des Geuossenschasts- Geießes neu organisiert und sich den Bestimmungen des neueren Gesetzes angevaßt. — Landgericht. Seinen Geburtstag beging der in Groß- röhrsdors geborene, in Radeberg wohnhafte Arbeiter Boden am 28. Februar in Gesellschaft von fünf gleichaltrigen Genossen. Tie jungen Burschen zogen am Nachmittage des genannten Tages, mit Bier. Schnaps und Zigarren ausgerüstet, nach dem sogenannten „Zchinderbusche" bei Radeberg und veranstalteten dort ein Zech gelage. Im Uebermute zündele B. einen Haufen zusammen getragener Waldstreue an. Das Feuer ergriff einige in der Nabe stehende Birken, konnte aber, ehe nennenswerter Schaden entstand, unterdrückt werden. Boden hat sich nunmehr wegen sahrläisigcr Brandstiftung zu verantworten und wird von der 2. Ferienstras- kammer zu 20 Alk. Geldstrafe oder 4 Tagen Gefängnis verurteilt. - Ter Reisende Feodor Alfred Pfütze aus Grottewitz, geboren 1873. hat sich wegen Betrugs und Urkundenfälschung in zwei Fällen zu verantworten. Er fälschte einige Schlußscheine und h'gte diese seinem Prinzipal zur Erlangung einer Provision von etwa 20 Mk. vor. Die 5. Fcrienstrafkammer diktiert diesem An geklagten unter Zubilligung mildernder Umstände 1 Monat Ge fängnis zu. — Der im benachbarten Ottentzprf im Amte befind liche Volksschullehrer Angermann hat sich wegen fahrlässiger Körperverletzung ui Ausübung seines Amtes zu verantworten. Vor cinlgen Wochen hal er einen seiner Schüler, der schon manch mal Anlaß ^ur Unzufriedenheit gegeben halte, mit einem Stocke durch S-chläge auf das Gesäß gezüchtigt, welche empfind- lich schmerzende, aber ungefährliche Spuren hinterließe». Der Staatsanwalt sagt in seinem Plaidoyer, daß der Angeklagte mehr unvorsichtig, als fahrlässig gehandelt habe. Das Gericht erkennt auf 40 Akk. Geldstrafe. — Amtsgericht. Dem 33 Jahre alten Bauarbeiter Franz Wilhelm Schenk ging ein amtsgerichtlicher Strafbefehl über 10 Tage Haft zu, weil er an den Bauarbeiter-Unruhen, und zwar am 27. Mai, teilgenommen hatte. Schenk will die Strafe nicht anerkennen und beantragt gerichtliche Entscheidung. Er war zur Zeit des Vorfalles aus einem Neubau an der Hospitalstraße in Beschäftigung und wollte sich an dem betreffen den Abend nach seiner auf der Schönbrunnstraße gelegene» Woh nung begebe», sah aber von weitem eine Menschenansammlung; zu der vegab er sich aus Neugierde hin und blieb dabei mtt einem ihm bekannten Kameraden stehen: während sie sich über die Ursachen des Auslaufes unterhielten, nahm die erregte Menge einen bedrohlichen Charakter an und versuchte, mit Gewalt rn den umstrittenen Krebsschen Neubau auf der Louisenstratze ein zudringen. um zu den dort besindlicksen arbeitswilligen Maurern zu gelangen. Die Menge stand im Begriff, die Umplankung des Baugrundstücks einzudrücken. Um ein Bordringen zu verhindern, war die Gendarmerie genötigt, blank zu ziehen. Schenk sah diesen Vorgang aus einiger Entfernung mit an. ging aber bald darauf mit seinem Kameraden in eine nahe belesene Destillation. Als sie diese wieder verließen, sahen sie die Sicherheitsbeamten abermals von den Kwakehlern umzingelt. Schenk ging nun auf den Polizei-Inspektor Schäfer zu und »lachte ihm über das Blankziehen der Tienstivaffe in einer Weise Vorhalt, die für den Beamten verletzend und für die ohnehin erregte Menschen menge aufreizend war; dabei widersttzte er sich der Aufforderung, den abzusperrenden Straßcntrakt zu verlassen, worauf er schließ lich verhaftet wurde. Noch 10 Tagen wurde Schenk wieder ent. lassen, nachdem das Verfahren wegen Aufruhrs und Landfriedens- bruchs eingestellt worden war. Der Angeklagte bekennt sich nicht schuldig, wird aber durch das sachliche Zeugnis des Polizei- Inspektors Schäfer überführt. Das Urteil lautet auf 10 Tage .Haft, von denen 7 Tage als verbüßt gelten. — Ter Mitinhaber des Stellenvermittlungsburcalis z.Zum Adler", Friedrich Gustav Mar Freudcnbcrg, trägt gegen zivci von der Polizcidtrcklion erhaltene Stra'verfügungen über 30 bezw. lO Alk. Geldstrafe aus gericht liche Entscheidung an. Er ist beschuldigt, in zwei Fällen gegen die für die Stellenvermittler erlassene "Verordnung verstoßen zu haben. Im ersten Falle erfolgt Freisprechung, während im zweiten die Strafe von 10 Mk bestätigt wird. Es wurde näm lich sestgestellt, daß F<r. eine Kellnerin am Abend des 18. Mai aus der Straße ansprach und ihr eine Stellung antrng. Darnach handelte er dem 8 9 der Verordnung für die Stellenvermittler zuwider, der denselben jede Geschäftstätigkeit auf Straßen. Plätzen und öffentlichen Orten verbietet. — Der frühere Schmied, jetzige Rohprodnktcnhändler Emil Müller in Neukaditz nahm im Januar einen ihm nachlaufenden Zughund in seiner Behausung aut und verkaufte ihn für 25 Mk. Im Juni erkannte der recht mäßige Eigentümer seinen Hund wieder, der vor eine» bei der HauvtmarkthaUe haltenden Wagen geschirrt war. Er meldete seine Wahrnehmung einem Gendarmen, worauf ihm sein Tier wieder zugestellt wurde. Müller ist als der Verkäufer ermittelt worden. Es kommt ihm zu gute, daß der Schaden für jeden Beteiligten inzwischen ausgeglichen ist. 10 Mk. Geldstrafe oder 2 Tage Gefängnis werden daher als angemessene Sühne erachtet. — Der 35jähriae Schmievegeselle Karl August Motky mißhandelte am Abend des 29. Juni eine mit ihm im Streite lebend« Haus- genossin, der er sich auf der Treppe deS gemeinsam bewohnten Grundstücks hinterlistig genähert hatte. Er erhält für seine Aus schreitung 2 Monate Gefängnis. I Geboren: E. P. ä)olz>a, g)anr>apti. S>.; M. P. Herold. Schuhm. S.; B. Müller, Schuhm. T.-W. K. L. Weiland, Heizers S. : H. E. Tempel, Tischlers S.: L. R. Gardlowski, Stemdr. T., O. M. Gräfe, Bauarb. S.: A. Zorn, Fensterputzers Tk F. H. Lerteritz, Tischlers S.: H. O. Heider, Schrifts. T.; G. R. Gör- lach, Fabrikarb. S.; A. M. Bach, Schiffers T.; P. G. H. Zobel. Tischlers T.: H. G. Venus. Schlossers T.; H. Ä. A. Langefeld, Opernsängers 2.: A. Pilz, Tischlers T.', I. H. F. Borstorfs. Schuhm. S.; W. A. Cotta. Kausm. S.: H. E. Wilhelm. Maurers 's.: P. W. Bornianii, Gärtnereipüchlcrs T.; H. E. Schneider, Kauinl. S.: I. T. Pnebst, Schuhm. T.; E. I. O. Lindhorn gen Rühle, Arb. S.: K. O. Läminel, Bauarb. T.: K. Dufcha, Kassier. T. : F. T. Schilling. Postschaffners S.: M. H. Fischer, Buch halters T.: F. P. Wolf, Eisendrehers S., K. H. Hanke. Maurers T.: G. E. Tnupitz. Baulechniker T.: E. F. Göbel, Eisenbahnarb. S: F. O. Andrae. Kisteuhdlrs. S.; W. H. E. Schmidt, Schlossers T.; W. E. O. Arndt, Lehrers P. G. Vöhme. Postbotens S; O. H. Schubert. Kausm. S.: H. O. Jahr, Kellners S.; E. A. Hildebrandt, Tischlers T.: I. Zcy. Maurers 'S; E. F. R. Kunisch, Lalernenw. S-: F. Hoffmann, Tietbauarb. T.; H. Pros- kawetz, Schuhm. S.: I. E. H. Höhle, Schlossers T.: K. A. W. Schützer, Maurers S.: H. A. Jork, Zigarrenhdlrs. T.; P. Seidel, Dek.-Malers T.: P. H. M. Fehrmann, Uhrmachermstrs. T-: K. H. Schubert, Fabrikarb. T.: W. P. F. Worel, Kürschners u. Mützenfabr. T.; E. I. E. Lommatzsch, Kaufm. S.; K. Friedmann, Steingutarb. S: K. H. W. Schulze, Oberleutn. S.; O. A. P. v. Campe, Leutu. u. Adjut. T.; L. I. E. Werner. Klempners T.: K. W. Schuster, Packers Zwill.-T.: P. H. Hahnemaim, Botens 2.; K. O. Schnnack, Korbm. T.; K. O. Kießling, Haus- fchlüchters T.; L. A. Enderlein, Oberpostichaffners S.; G. A. Eichhorn, Schansiw. T.: E. R. Pflugk, Lagcristens S: I. A. O-uick, Töpfers S.; H. W. Schober. Schlossers S.; K. GStephan. Zigarreniabr. S.: O. K. K. Strohdach, Schrifts. T.; K. E. Vci- lcntin, Metalldrehers S.: R. A. Schubert, Bauarb. T.; F. E. Rosenkranz, Zimmerm. S.; O. dH. Müller. Handelsmanns S.: R. A. Hürnig, Tischlers S: H. R. Fiedler. Tischlers S.; P. O. Hauck, Ziegeldeckers T.: I. K. A. Seidel, Gasanstaltsarb. T.: I. Scheer, Böttchers S.; T. R. Zimmermann, Zigarrenhdlrs. T; K. H. Ehnold, Bahnarb. D, O. F. Grcllmann, Topeziers T.; P. A I. Men. Kaufm. S., — sämtlich in Dresden. — Herrn. Gelpckes S.. Leipzig: Avolh. Funkes S., Bötzow; Rich. Beyers S. Er« man tschau; Arthur Seemanns T., Naunhof; Ernst Äcgerdts S.. Pirna. Vermählt. E- V Gabriel, KaiOm. m. K. A. S. Knüppel; H. E. Drechiel. Bnrennass. m. P. E. M. Dittricki; W. O. Henke. Hergvlder m. E. M. Sacker; I. G. Draßdo, Kaufm. m. A L 'Vureich: 9! A. K. G. Martiiil, Mechan. m. L. M. Scholle: Ä. I. Bodenstein. Friieiir m. A. L- Nolle; I. N Zschellc. Bonbon kocber m. M. M. Micklisch: O. Hinke, Schneider m. M. A. Hossmaiiii: A. F. Horn, Kn»sm. m. A. A. H. Ncuwiitb: F-R. Rotber, Schuhm m. W. K. Tietze: K. T. Wolf. Privalus m. st. B Hanhold: P. A. Stephan, Vlklualicnhdlr. ,». A. M. Grase; W. O E Bräutigam. Schneider m. E. B. A. Hoffmann . R. A. Brückner, A>b. in. M. I. Äiehl: M A. Stephan, Optiker m. ge>ch. Scheibe aeb. Tretrop: H. A. K. Mörtztch. Sekr. m. L I Groß: H. F. Hänich, Uhrm. in. P. M. A. ^Luster. — sämtlich in Dresven. Heule früh '/«I Uhr entschlief sanft nach kurzem Krankenlager im 62. LebenSiahre meine liebe Frau ZMK W« UM« was ich im tiefsten Schmerze nur hierdurch anzeige. Dresden, den 6. September 1903. kostznkrnvr, Sekretär im Hauptstaatsarchiv, zugleich im Namen der übrigen Hinterlassenen. Die Beerdigung findet Mittwoch den 9. d. M. nach mittags >/,4 Uhr von der ParentativnShalle des Triui« talissncdhofs aus statt.
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