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8 . 2 « 8 ^ 8 »»» ^ LZ ä> r» 7 ^ - « « « v r» . i--§ s gez zu einem Zwischenfall Oberst Primorioera, ein Neffe nicht die allerseits erwartete Aufnahme aefunde» hat und daß daher nach nicht zu übersehen ist. wie «me Verständigung über die von Deutschland als unbedingt notwendig erachteten Garan tien für den internationalen Charakter der Polizeiorganisation zu erzielen lei. Hoffentlich werden die Erklärungen des Herrn Revoil auf der Kontere»- bald Klarheit darüber bringen. Zn Kiel trafen gestern die mit de», Dampfer »Gouverneur betmgekebrten Oltafrikaner rin. Prinz Heinrich begrüßte sie am Bahnhofe mit einer Ansprache. Der Bo,sitzende der Parlamentsgnippe für internationale Schiedsgerichte in Paris hat an de» Führer der d e u t s ch e n Rettungsmannschaften tn CourrisreS folgende» Telegramm gerichtet : Die französische Parlamrntsgnwpr für Schiedsgerichtsverträge spricht de» ihren Brüdern in Frankreich zu Hilfe geeilten deutschen Bergarbeitern innigsten Dank auS und beglückwünscht sie dazu, daß sie durch diese eindrucksvolle Kundgebung in diesen Tagen der Trauer die rnnehmende rität. die die Völker einander nähert, bestätigt Hab d'EstournAeS de Constans. Die Sozialdemokraten in Frankfurt a. M. berufen »m kommenden Sonntag in allen Stadtteilen l8 große Protest- Versammlungen als Fortsetzung der Wahlkainpfversamin langen am 21 Januar ein. Dem ..Vorwärts" geht eine Mitteilung zu. bah die seit mehreren Monaten tn Russisch-Polen weilende Rosa Luxemburg An fang März in Warschau verhaftet und ins Stndtgesängnis gebracht wurde. Eine bestimmte Anklage ist noch nicht erhoben. llngarn. Franz Kolsuth ist ernstlich erkrankt. In der Nacht batte er mehrere Ohnmachtsanfälle. Frankreich. Clömenceau wird nach und nach alle Prä- sekten nach Pari? berufen, um ihnen Instruktionen bezüglich derPolilik zu erteilen, die dieRcgierung zu verfolgen beabsichtigt, und über die Haltung, die die Präsekten einzuiiehmen haben werden, um die D u rch f ü h r u n g des Trennungs- aesetzes zu sichern. Ans den Maire und die Gemeindebedienstetcn von St. Maurice wurde», als sie das Inventar tn der Kirche auf nehmen wollten, drei Revolverschüsse abgefeuert; es wurde icdoch niemand verletzt. Nach den amtlich fesigestellten Listen wurde die gesir! Vertrauenstagesordnung für daS neue M nisterium von der Depntiertenkammer mit 299 gegen 190 Stimmen angenommen. Die Majorität umfaßt die Sozialistisch-Radikalen. Rein-Radikalen und ehemaligen Dissi denten. ferner 30 Sozialisten. 15 Republikaner der Linken, 2 un abhängige Republikaner und 1 Nationalislen. Die Minderheit besteht aus der Rechten, den Nationalisten und den meisten ge mäßigten Republikanern. — Die radikale Presse erteilt der Re gierung uneingeschränktes Lob. Die zweideutige Lage, wie sie unter Ronvier bestanden habe, habe ein Ende genommen. Man merke, daß nunmehr eine wirklich republikanilche und demokratische Regierung am Ruder sei. Auch sozialistische Blätter sprechen sich ziemlich befriedigt ans. Die oppositionelle Presse meint, aus dem Programm gehe ziemlich klar hervor, daß das Ministerium nur den Zweck habe, politische und persönliche Interessen des Bloc bei den Kammerwahlc» zu schützen. Aus Lens wird berichtet, daß die Ausstandsbewegung unter den Bergleuten des Departements Nord Pas de Calais schon heute allgemein zu werden droht. Vorgestern betrug die Zahl der Ausständigen 4000- Die Arbeiter verlangen Erhöhung der Prämien von 30 auf 40 Prozent und eine Kontrolle der Lohnbücher. Schweiz. Der Stadtamtmann von Estavaver (Kanton Frei- bürg). Dumont. unterschlug zum Nachteil des Bankinstituts Crödit agricole 70000 Francs. Spanien. Die H o ch z e i t de 3 Kö n i g S und der Prin zessin Ena von Battenberg ist, wie man aus Madrid meldet, auf den 2. Juni festgesetzt. Am Mittwoch kam eS in der Kammer, denn der des gleichnamigen Generals, hieb dem Abgeordneten Soriano milder Fan st indas Gesicht und schlua ihm zwei Zähne aus. Es erhob sich großer Lärm und die Republikaner verließen daraus die Sitzung, doch hofft man, daß ihr Fernbleiben nur vorübergehend lein wird. Die Gerüchte von einer Ministerkrisis werden als unbegründet bezeichnet. Primorwera wurde vor das Kriegsgericht gestellt, Soriano und er haben sich ihre Zeugen geschickt. In der gestrigen Sitzung der Deputiertenkammer richtete der carlistische Deputierte Mella an den Ministerpräsidenten eine Anfrage betreffend das Gerücht über ein spanisch- englisches Einvernehmen. Moret erwiderte, er sei sür daS Bestehen beiten Einvernehmens mit Frankreich und England und werde die Interpellation beantworten, wenn er den Zeitpunkt für gekommen erachte. Rußland. Der Mi nisterrat beschloß, die lokalen Be hörden auf die Notwendigkeit strenger Maßnahmen gegen ore Aufforderungen Zu Gewalttätigkeiten gegen die Juden, welche die niedere Bevölkerung erregen, aufmerksam zu machen. Der Mnisterral beschloß ferner, alle Urheber solcher Aunordcrungen zu verfolgen, und ermächtigte den Minister des Innern, eure Untersuchung der Vorgänge in Homel anzuordnen und diejenigen Personen strafrechtlich zu verfolgen, denen Untätigkeit bei der Unterdrückung der Unruhen zur Last fällt. Weiter wurde beschlossen, die Termine sür die Wahlen zum Reichsrate vor den Wählen zur Reichs duma anzujetzen, jedoch darüber zu wachen, daß die Wähler nicht verhindert werden, an beiden Wahlen teüzunehmen. Der I ustizministe r machte Vorschläge zur Sicherung der Frei heit und Gesetzmäßiokeil der Reichörats- und Reichsduma- Wablen Danach sollen die verlchiedencn bei Wählen vorkom menden Mißbräuche, wie Freiheitsberaubung der Wähler. Wahl- beeinilunung durch Drohungen und Gewalt, ferner Aufrufe zur Wahlenthaltung, Beseitigung der Wählerlisten, Bestechungen usw. verfolgt werde». Generalleutnant Nennenkampf ließ auf allen Bahn höfen und in allen Personenwagen der Ost sibirischen Eisenbahn .une Bekanntmachung aushängen. daß im Falle einesAn- > chlaaes aus politischen Gründen auf eine Person seines Ge- wlgeS, die Gendarmerie oder Bahnbeamten alle bei den Trupnen- wuen und in den Geiängnissen als Geiseln festgehaltenen Ver hafteten n i e d e r g e s ch os s e n werden würden. In Dehita. wo General Rennenkampf die Unruhen unter drückte, wurden sieben Personen zum Tode verurteilt, darunter ein in den 70er Fahren Verbannter namens Kusnekow, der «ich mit der Erforschung TranSbaikaliens beschäftigte und in Tschila eni Ethnographisches Mii'eum gegründet hatte, dem gr als Direktor bis jetzt oorgestauden hat. Der „PetcrSb. Telear.-Agent." zufolge ist die auswärts ver breitete Meldung von dem Abschlüsse einer inneren A n l e i h e verfrüht. Wie aus Tiflis gemeldet wird, haben sich die Einwohner der Landgemeinden im Distrikt Zougdid unter worfen. — Der Mörder des Generals Griasnow, Chef des Stades des Generalgouverneurs im Kaukasus, ist vorgestern h i n- gerichtet worden. In Bialystok drangen bewaffnete Leute bei einem Geld wechsler ein und forderten Geld. Als ihnen dies verweigert wurde, schossen sie den Geldwechsler nieder und ver wundeten einen Angestellten. Es gelang ihnen, zu entkommen. Unter den in Kiew verhafteten 33 2 t u d e n t e n, die auf dem Administrationswege aus fünf Jahre nach dem Jakutsker Gebiete verbannt worden sind^ befindet sich der Neffe des Reichsratspräsidenten, Gras su ! sky. Serbien. Das neue aus Iungradikalen be stehende Kabinett ist jetzt folgendermaßen gebildet: Prä sidium und Krieg: General Gmil > ch, AeupercS: Oberst Antonitsch (bisher KriegSilunister und Leiter des Ministeriums des Auswärtigen), OeffenÜiHe Arbeiten: Todorowitsch, der zu gleich auch die Leitung des Finanzministeriums übernimmt', die übrigen Minister behalteii^ ihre alten Ressorts, also der bis- das Kultusministerium, bat KriegsffekretärTaft.beschloss»», «tn Richteramt i« Obersten Gerichtshöfe zu übernehmen. herige Ministerpräsident Stojanowitsch Pawitichewitjch Inneres, Pevchrtsch Justiz und Traskowitsch Handel, "Ackerbau und Industrie. Bereinigte Staaten. „Morning Post" meldet auS Washing ton. baß dem Präsidenten Rooseoelt in ziemlich scharf achaltener Form von den Kohlengrubenbesitzern der Wink gegeben worden ist. daß er nicht den Versuch machen solle, zwischen ihnen und den Bergleuten zu vermitteln, falls ein Aus stand ausbrechen sollte. Wenn die Leute zum Aus- stande ent'chlossen loären, so müßten sie auch die Folgen ihres Vorgehens tragen. - Wie dasselbe Blatt aus Washington meldet. _,.r Senat hat. veranlaßt durch die Nachricht, daß wWend de» Gefechte», da» kürzlich in der Nähe der Bucht von Lolon (Philippinen) zwilchen Aufständischen und amerikanischen Truppen stattgesundH hat, auch Werber und Kinder getütet Ivorden selen, eine Resolution angenommen, in der genaue Einzelheiten über diesen Vorfall gefordert werden. Argentinien. In dem neuen Ministertum. da» jetzt gebildet ist, übernimmt Ouiriu» Costa da» Innere und Montesdeao da» Aeußere. Chi»», llkach einer Meldung de» „Daily Telegraph" au» Tokio wimmelt es in der Mandschurei von Räuber banden. Ein chinesisches Regiment fei dabei, dies« bei Kinischou anzugreifen, wo künftig eine wichtige chinesische Mi- iitärstatüm errichtet werden solle. Kunst und Wissenschaft. ff König!. Hoftheater. Im Opernhaus« gelangt beute (Vs8 Uhr» »Der Evangellmann" zur Aussuhiung; im Schauspiel- Hause (>/,8 Uhr) „Der Prtvatdozrnt". 1' Mitteilung auS dem Bureau der Königlichen Hof theater. Da die Ecklailkuiia der Frau Salbach andauert, kann die für Sonntag, den 18. d. M.. angekündigte Aufführung von Hebbels „HerodeS und Mariamnr" nicht stattsinden. Es geht dafür..Agnes Bernaurr" mit Frl. Pölitz und den Herren Müller und Wierth in den Hauptrollen in Szene. — Im Königl. Opernhause wird Montag, den 19. d. M.. die zweiakttge Over „Das Nachtlager zu Granada" von C. Kreutzer auf- geführt. Die Besetzung ist die folgende: Gabriele: Frau Nast. Gomez: Herr Jäger, Jäger: Herr Scheideinantel, Ainvrosio: Herr Wächter, BaSco: Herr Plaschke, Pedro: Herr Rains. ff Heute findet i. "einen Saale de» Gewerbehauses der 4. (letztes Heinri" 'ine-Abend von Herrn Otto Gerlach (Breslau, dem ein ungemein reichhaltiges und interessantes Progran»,. > gründe liegt. Beginn der Ver anstaltung halb 8 Uhr. KdrTen bei F. RieS (KaushauS). ff Im Residcnztheater ließ sich vorgestern in der FeiertaaS- stille des Bußtags Herr FritzHaentzschel kören. Der iunar Vortraasküiistler, deri» bleiemWinter uns bereit»mehrfach mitErsolg die Bekanntschaft mit erlesenen lileralischen Gaben vermittelt hat, sprach Wildenbrnchs „Hexenlied" mit der Musik von Schilling» und Tennvsons Epo» „Enoch Arden" mit der Musik von Richard Strauß. Die Liebe und Sorgfalt, mit der Herr Harntzichel an die Lösung »einer bedeutenden und umfangreichen Aufgabe» ging, die Sicherheit, mit der er die Materie namentlich des dem Epo» deS Briten beherrschte, und die wohltuende Wärme inner Auffassung, die sich nur vielleicht an den stark dramatisch belcnchlelen Höbe- vunkten deS »Hexenliedes" noch mehr zu hinreißender Innerlichkeit hätte verdichten sollen, sicherten dem trefflichen Rezitator auch vorgestern einen ansgelvrochenen Erfolg. Nicht geringen Anteil an dem künstlerischen Gelingen der Veranstaltung, die leider — sie stand in der Fülle der theatralischen Ereignisse, die sich gerade letzt über DreSven ergießt, denkbar ungünstig — nicht die Teil nahme gefunden, die man ihr gewünscht, hatte Herr Johannes Reichert, al» trefflicher, ernster Musiker längst bekannt und geschätzt. Er führte die melodramatische Begleitung zu den beiden Tichlnngen mit großem Geschmack und der wünschenswerten Dis kretion an», so daß auch er nitt Recht auf daS lebhafteste applau diert wurde. >V. ff Kainz-Gastspiele im Residenztheater. "Wie alljährlich, so kehrt auch diesnial der gefeiertste Gast Dresdens wieder. Der Spielplan für das sechsmalige Gastspiel ist wir folgt festgesetzt: Sonnabend, den 3l. März, »FigaroS Hochzeit"! Sonntag, den 1. April: „Die Räuber": Montag, den 2. April: ..Roscnmontag"; Dienstag, den 3. Avril: „G'wissenswnrm": Mittwoch, den 4. April: »FigaroS Hochzeit": Donnerstag, den 5. April (letztes Gastspiel): „Rvsenmontag". Billettbestellnngen lir alle Tage werden bereits enlgegengcnommen. -- Heute, Zrcttag, gehl im Lperetten-Adonnemenl neu einstudirrt die Ove relle „Nnnon" von Richard Geuse in Szene: Sonnabend wird der Schwank „Der Weg zur Hölle" wiederholt; Sonntag nach mittag »Ter Kilometersresser", abend» „Nanon". ff Bußtagskonzert in der Frauenkirche. August KlughardtS Oratorium „Die Zerstörung Jerusalems", da» bei seiner ersten Aufführung vor fünf Jahren eine ebenso zahl reich« Anteilnahme, wie allgemeine Anerkennung fand, versagte diesmal in seiner Anziehung. Die Kirche war kaum zur Hälfte füllt, und eine echte und rechte Stimmung wollte nicht auf- nmen, obgleich die vorgestrige Aufführung der ersten in nichts nachstand. Der Grund der Deilnahmlosiakeit ist daher Wohl in nichts anderem zu suchen, als in der Uebersülle der Konzerte und Musikobende, wie sie uns durch Monate hindurch ununter, krochen dcirgebolen und nicht selten förmlich gewaltsam auf- gedrängt werben. Diese bedauernswerten Aeußerlichkeiten konnten selbstverständlich weder die Bedeutung des Werkes be- einslussen, noch das Verdienst der Ansführende» schmälern. Die Eindrücke waren ganz die gleich schönen und hervorragenden, wie vor fünf Jahren. Aus der umfangreichen Schöpfung spricht eine starke kompositorische Begabung und die ausgereifte Kennt nis der klassischen Oratorien. Nichts ist an ihm klein oder kleinlich. mübwin gesucht und gestückelt, vielmehr beherrscht ein vor dem Textdichter aus, der dem Komponisten wohl eine sorg- faltige, aber auch eine meist steife und spröde textliche Unter- läge geliefert hat. Nicht immer günstig ist dem Flusse und Gusse des Ganzen das strenge Festhalten an die Darstellung der „Zerstörung" nach dem Gemälde Kaulbachs, in das u. a., von weiblichen Dämonen verfolgt, auch Atmsver ausgenommen ist. Tieie Episode^ noch dazu in dem Moment eingeflochten, ielen. Die weiblichen Singstimmen kämpfen hier gegen die bedeutend effektvolleren instrumentalen Schilderungen fast ver geblich, dazu aber fällt diese ganze AhasverüLvisode so auffällig aus dem Rahmen, daß sie den Eindruck des Angecklevten macht. Nicht unbemerkt können ferner einige Längen in den Engel chören bleiben, bei denen der Komponist öfter mit zu großem Behagen verweilt. Im übrigen bleibt an dem Werre wohl kaum etwas auszusehcii. Es zeigt uns den Komponisten auf Sch der Höhe der Schaffenskraft und auf der Höhe der Kunst. Von der Innigkeit und Treue des Glaubens durchzogen, ist sein schönes Werk eine Schöpfung von wirklich religiösem Inhalte, dem es im gegebenen Momente auch an packender, dramatischer Gewalt nicht fehlt. Gleich hoch steht die künstlerische Arbeit, die polyphone Kunst, die Beherrschung der Singstimmen und des Orchesters. Was Klughardt hierin aber be>onderS aus- zeicbnet, ist der nie versiegende melodische Fluß in der oft streng kontravunktischen Arbeit, das Festhalten am Charakter und an der Situation, das Bestreben nach Einheitlichkeit und typischem Gcvräge. Nach allen diesen Seiten hin ist seine ^Zerstörung Jerusalems" eine der besten Schöpfungen der Neuzeit, ein schönes und hoheitsvolle» Werk, das die Beachtung großer Chorvereinigungcn verdient. Die Aufführung durch die Robert Schumannsche Singakademie war von Herrn AlbertFuchs auf das sorgfältigste vorbereitet und verlief unter seiner Leitung ganz vortrefflich. Die Chöre und Ensembles wurden sicher in der Tongebung, gut im Rhythmus und mit hohem Verständnis für den an Stimmungen wechselreichen Inhalt gesungen. Alles befriedigte in gleichem Maße, bis auf den Chor der Dämonen, der, vielleicht zu schwach besetzt, die beabsichtigte Wirkung nicht erzielte. Dafür standen die Solisten auf ganzer Höhe der ziemlich schwierigen und verantwortungsreichen Ausgabe. Aus iopran in den Engel-Terzetten). Nicht vortreffliche Leistungen boten die Herren s) ui' l i n (als zweiter weniger künstlcrisc. - Jäger iHcrold, Titus) und Perron (Hoherpriester, Ahasver). Alles gelang ihnen tadellos, ma» kann sagen, muster- hast und vorbildlich. Auch die Olsensche Gewerbehaus, kapelIe hatte reichen Anteil an dem ausgezeichneten Verlaufe der Aufführung. kl. 8t. ff In der DrcikSnigskirklx fand am Bußtag nachmittag unter Leitung des Herrn Kantors W. Borrmann eine geistliche Musikaufsührung statt, die — jedenfalls von der Dr«i, ponisten hörte man sodan» i ntschrm Wolülaut schwelgend, !»io (Fräulein E. Marliig: sich m dem früheren hochbegabten «tndrukwvoll rin. von demf« »dann «inen tn melodischem wie b«r« ende« gemischten Thor mit Sopran- rr,.»-..»... v -w-uck): „Die Setigprei,ungen" n»d et» mächtig steigernde» „Sinsonijche» Tonstück" (0-äur) für el (Herr Töpfer) und Orchester (vollzählige Kapelle de» Leibarenadier-Regiment»), da» allerdings von Bußtagsstimmung ziemlich weit entfernt war. Noch weniger entsprach in feinem musikalischen Teile dem Charakter de» Bußtage» da» al» Hauptwerk geivählte „8 tobst m^tor" von R o,fst N.t (mit untergelegtrm deuts' ^ Wagners rodle gtem deutschen Text« von M. Friedrich). Nach Richard vernichtender Kritik über da» un» heut« fast wie «ine anmutende Werk de» „Barbier"-Komponisten sagt man allen Musikversländtgen nicht» Neue», wenn man diese loaenannt« Kirchenmusik, die m dem berüchtigten Stil« italienischer Bravour-Arlen und Opernchöre, ja sogar hin und wieder (siehe Arie: „Um zu sühnen uniere Schulden" und das er vermag «». ohne Grauen") direkt in der Manier tte (!) die heiligsten und erschütterndsten Vorgänge eiden und Sterben unsere» Heilande» illustriert, mit hiedenheit au» unseren evangelischen Gotteshäusern Wenn auch einige Partien de» Werke», wre etwa er-Einleitung und der fugierte Schlußckor, allenfalls riUchen Vorwurfe entsprechend gelten können, wenn t» nicht zu verkennen ist. vaß die Rofsinisch« Musik -Mn sie mit anderen TexteSworten etwa im Theater erklingen würde, al» in hohem Grade wert- und reizvoll be- zeichnet werden muh, so kann doch heutzutage dieses Rossinische „8tadat matsr" nur die Bedeutung «ne» musik» historischen „8tadat matsr" nur die iveoeutung «ne» muiir-y ^ Kuriosum» oder noch richtiger eines abschreckenden Geisviels kirchlicher Musik beanspruchen. Für derartige stilwidrig« Musik bietet aber weder die Kirche den rechten Ort. noch der Buß- tag den geeigneten Zeitpunkt. Der Aufführung des Werke» als solcher ist viel Gute» nachzusagen. Die Chöre waren unter Herrn Kantor Borrmann vom freiwilligen und ständigen Kirchenchore aus» sorafältiaste studiert worden und erklangen frisch und exakt. Das Orchester, dem ja derartige Aufoaben etaentlich ferner liegen, tat .mehr al» seine gute Schuldigkeit und bestand ln vollen Ehren. Von den Solisten verdient an erster Stelle die Konzertsängerin Frau E. Rebhun (Alt) genannt zu wer- den, die namentffck» ihre große Arie (»Laß mich dir mein Kreuz nachtragen") vortrefflich bewältigte. Nächst ihr ersang sich Herr Hofopernsänaer a. D. Schraufs Anspruch auf besondere An erkennung, sowohl mit seiner Baß-Arie: „Mutvoll bat er aus- gerungen . als auch als sattelfester und sieghaft durchdringender Sänger in den Eniemble-Nummern. Die Sopranistin, Fraulein anz einwandfrei-, doch u beloben E. M a rt ick , intonierte nicht immer waren Stiminklang und Bortrag Herr I. Wehner (Tenor) verfügt über angenehme» Material: sür Aufgaben wie die der großen Arie: „Um zu sühnen" reicht aber die bisher erworbene Ausbildung der Stimm« nicht au». —<lt. ff Die Münchner „Allgem. Zta." meldet: Zwischen der Hof theater-Jntrndcmz und dem als Obenegisseur des Schauspiels berufenen Wiener Schriftsteller Hermann Bahr soll rin Uebereinkomnien perfekt geworden sein, wonach Hermann Bahr zurücktritt und eine in hinten auszuzahlende Entschädigung von 24 000 Mk. erkält, die eine Minderung erfährt, sobald Bahr innerhalb zweier Jahre eine ähnliche Stelle a« einem andere» Theater annimmt. Während de» Druckes «ingegangen« Neueste Drahtmeldungen. Leipzig. Der zum Reichsanwalt ernannte Kammer. gerichtSrat Richter war bisher Hilfsarbeiter bei der Reichs anwaltschaft. Er tritt an Stelle de» als stellvertretenden Bundesratsbevollmächtigten noch Berlin berufenen Reichs- anwalt» Treutlein-Moerdes: an Stelle Richter» tritt der Staatsanwalt Dr. Joll, bisher om Kammergericht in Berlin. Zum Senatspräsidenten wurde ernannt der Reichs- gerichtsrat Dr. Kaufmann, zum ReichSgerichtSrat der Oberlandesgerichtsrat Dr. Wulfart in Dresden. Am 1. April treten freiwillig in den Ruhestand der Senatspräsident Dr. Freie sieben und der ReichSgerichtSrat Dr. v. Lipp- ma n n. Potsdam. Der Raubmörder Hennig wurde heute abend in daS Gefängnis de» hiesigen Landgerichts ein- geliefcrt. Essen. Die Zechenbesitzerversammlung des rheinisch, westfälischen Kohle nsyndikatS bewilligt eine Spcndevon 100000 Mark sür die Hinterbliebenen der Opfer der Grubenkatastrophe in Courrisres. Algeciras. (Meldung der Agence HavaS.) Die Lage ist unverändert. Man weiß noch nicht, wann die nächst« Voll- sitzung der Konferenz wird stattfinden können. Draxkfiiri a. M. (Schlup, «redtt ril,—. IM.K1. «nedn» «an! m«. . SiaalSbatzn >«<,«> Lombard-N rs.SO. La»r»zittr» Un««r. , P-rwp'i-n 8»,r». LürlkNiol« - . «tili. (» Uhr nachm,Nag., »NN« SV.7». Italiener >0»ZI» «»anier «1.«» N-u« portugirlen 7v.ro Türken funiftc Anleihe) Ä.Lo r,lri»»ial« lgi.rv. Otis- Mandant t^A, -. LlaatLdah,, —. Lomdardrn —präge. Wetterbericht deS Kgl. Sächs. Meteorokog. Instituts in Dresden vom IS. März 8 Uhr morgens (Temperatur nach Celsius). Wetterlage ln Europa am IS. März 8 Ubr trüb: Statin,«. Name ^2 Nt-tun, ji u. «tiirtt ZK besWtnde« Vetter rp.^ Station«. Name Sttchtuna u. «tttrk »«rer ZK he«wtnde«§ r». Z c. § Ltonim» 71« SV Iei«t>«t>rck, ff «!- «eit 702 8V «iitz. de»»« ^ 0 , «a». Lead 48 8>V Regen ff »i Hamdg. l » 88V «chw »«»«ck, ff-, 1 Lcill, 63 frisch."'-deckt 4 » - Swlnem. se ^ V schwach Helle» 6 Haparand. KV 880 let'i'k Schnee -10 « vir»,ei sdriManih »» i V mäßig moUig st 11 «»wen « 67 83V7 mäß Schnee c> 1 SkudetnL- KL >8 starl bedeck» -t- 0 < iierim 68 W schwach w.'lkenl — 1 2 Ll-UH-lm 6K (VVI'NV nrätz. wollen! — 4, 0 Dresden 7 69 schwach heiter - 1 0 L tagen «S VNV ,e,chl bedeck. 4- i a Me» Ü -o 8 fch,v»a> redeck» — 1 st «iouenhag. 62 IV schwach Dunst oj 0 Iraner. M. 7» 8 l„w! dedeckt - » b Helder «0 8*v „e,t „egen z- - , Karlsruhe 70 s» leuht Redet v > sarts 63 ,8L»V leiLk bedeckt , « l Mllnchen 8 7! 8 letw: wolkig - 2 !> Florenz «« ieick» wolkeni <- 2 >> »Nzza 8s ikkO mäßig wolkeni 0 )tom ü« sie schwach woikeni L 0 i i Heber SÄb-Deuttchlanb hat (ich von getzern ,u beute ein zentrale« Hotnruckgedict «,»wickelt, welches 770 Millimeter Barometerftand über schreitet. Westlich Schottlands ist eine Depression im entstehen begriffen, die mr Zeit bereits Barometerstände von weniger als 715 Millimeter aus weist. Unter dem Etnfiuh zentralen Hochdnicke« bat beitereS Wetter unter renweratm rückgang angehalten. Leüeces. kaltes Wetter ist vorläufig weiterhln wahrscheinlich. WilterungSverlauf ln Sachten am 14. März. Station See. hähe w r«« 8' « "V. « wind Hz Station Gee- hühe m ! Sem». wt»d Treeden »L so .8 8 8V «> i, peiderg ,9« ! o, -2.8 07 Leivgg t>7 26 2 >S Lckine.berg 43k I -o.r -7.1 880 4j I « ff-auyen 202 2 6 -LI dV S> i.« ütttcr ,ao -r.a -7 0 8V , 2.2 Mchadraß 220 Attenberg 7ar -60 -8 9 8V 4! 4 2 Ztt-au 2'8 t.l -4 2 S 8.7 Reitzenhain 772 -2.8 -g 8 22 aheamiz 210 0.7 -71,8V 1 1.8 > iUchleidcr, 1212 -so -I2.S V « 2!. In der Nacht vom IS. zum II. Mär, trat Aufheiterung »in. die tags über vielerorts anhielt. Am Nachmittag schiiett» es in Bautien. Schnee berg, Elster und auf dem Fichtelberg. Aus dem ganzen Lande «erd Schnee decke gemeldet. Die Temperatur war stark gefallen, sodaß tmr in tieferen Lagen vaS Maximum den Nullpunkt überschritt. DaS Barometer zeigte im Lauf« d«S TageS leichten Anstieg. Meldung vom Fichlelberg: Nachts schwacher Nebel, gute Schlittenbahn dis in di« Täler hinab, S<bn«etiese >60 Zentimeter, starker Reis erhält sich lang«. Bäume stark mit Rauhfroft behängen. Wetterbroanofe für deu 1«. Mär,: Unsicher. Temperatur: Untemorinal. Wmdiiispmng: Narbivast Barometer: Mittet. ——— Lvasserftand der Elbe und Moldau. Budwei» Prag Pardubitz Me'mt Lenmer,» Aulffg veesbe» 1«. März -I- 5« 4- 111 -f- 117 4-178 -f- 112 4- S2S ff- 7S 1». Mäk, ff- «2 ff- 128 ff- 120 ff- 181 ff- 112 ff- »28 ff- 77