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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.03.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060316019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906031601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906031601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-03
- Tag 1906-03-16
-
Monat
1906-03
-
Jahr
1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.03.1906
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«s s . 2 - V rs § -EL rr> r» ^ ^ W e « o «0 HS r» . k-ü erörtern und auch die gutachtlich „litmirkende Behörde etiler Kritik iinterziebe», aber de» EinzelsaU eines GnadenakteS Sr. Majestät dürfen «sie nicht erörtern.) In bezug au^ PeterS stünden er und r . HW W> ,W. A,. aetau. Wenn er hier Bemntenfragen erörtert habe, so habe cht daran gedacht, die Disziplin zu untergraben, E» schwebe da ein Wort vor. das einmal in der Militäekoinmission auS- seine Freunde beute noch auf de - ... . . — Abg. Erzberaer iZeutr ): Ter Erbprinz Hohenlohe ihm keinerlei Unrichtigkeiten nachweilen können. Spahn ebenso gut nur feine Privatansicht ausgesprochen, wie er selbst dies .... ... er ni ihm da .... . gesprochen worden sei: „lieber der Disziplin stehe dir Gerechtig keit !" Und wer habe dieses Wort ausgesprochen7 Der Abg Spahn. (Heiterkeit links.) Er habe sich also, wenn auch er bei «einen Borbriiigunaen a» diesem Tage sich bas Wort zur Nicht schnür genommen habe, „lieber der Disziplin siebe die Äerechtig keck!" nur als gelehriger Schüler des Abg. Spahn erwiesen (Erneute Heiterkeit.) Berhehlen «voll« er allerdings nicht, daß er einigermaßen überrascht gewesen sei bet den Worten SpabnS, Er sei darauf nicht vorbereitet gewesen. (Heiterkeit.) — Gehetmrat Nose: Wenn dem Vorredner nur daran lag. Mißständen abzu« Velsen, so hätte sich dafür wohl rin anderer Weg finden lassen. ES hätte zu dem Zwecke wohl nicht dessen bedurft, einen großen, l'slichkgelrenen Beamtenkörper der bewußte» llnwahiheit, der be wußten Bertuschung von Tatsachen zu deichulbtgen und sie dadurch schwer zu verletzen. (Sehr richtig l) — Schluß 6'/» Uhr. Morgen l Uhr: Fortsetzung, vorher dritte Lesung des Veteranen-Nach lragsetatS. Berlin. (Priv.-Tel.) Die Blidactkom Mission des Reichstags setzte heute die Beratung des Militäretats fort. Von der vorgeschlagenen Einkommenverbesserany der Oberzahlmeister und Zahlmeister um 850 Mk. wurde der Höchstgehalt um 200 Mk. herabgesetzt. - Die S t e u e r k o m m i) s i v n des Reichstags begann heute die zweite Lesung der Branstenrr. Z» ö-Ä, der die Staffelung der Brausteuer narb der Größe der Produktion enthält, bat Staatssekretär Freiherr v. Stengel um Wiederherstellung der Regierungsvorlage. Es werde sich dann auch eine etwaige Zurück ziehung der Tabakfteuervorlage mit Ausnahme der Zigarettensleuer leichter in Aussicht stellen lassen. Die Debatte darüber gelangte nicht zum Abschluß. — Die R c i ch s t a g s k o m m i s j i o n über die Vorlage über den Versicherungsvertrag kam heute bis zu de» Schlnßvolschliften, die indes nicht erledigt wurde». Die Reichs tagskommission zur Beratung der Maß- und Gewictttsordnnng diskutierte heute die Anträge auf Eichung auch der Forderivagen uiid Jördergefüße in Beigiverlsbetlieben und der in der Textil industrie benützten Meßgeräte. Der sächsische Vertreter sprach sich ichnna de, Förderwagen —. . bis zum 22. d. M. gegen die Elch»» wurde schließlich aus. vertagt. Die Weiterberatliiig Cour- e> Go Vrenhtscher Landtag. Berlin sPriv.-Tel.) Das AbgeordnetenhauS beganii heute die dritte Lesung des Etats. — Abg. Frei herr o. Zedlitz (sreikonj.) wandte sich gegen die von der Neichs- ragskommisnon beschlossene Kilomelersleuer. In erster Linie hätte die Brausteuer-Vorlage angenommen werden sollen. — Fttianzminister Freiherr v. Rheinbaben pflichtete dem durchaus bei. — Abg. Wiemer (sreis. Bgg.) verwarf sowohl Kilometer-, wie Brausteucr und verwies aut direkte SteutDr. — Abg. Herold (Zentr.) verteidigte die Beschlüsse der Reichs tag skommission. — Abgg. v. Pappenheim icouj.I und Hr. Friedberg snatl.) zollten in warmen Worten den deutschen Bergleuten Dank, die den französischen Kameraden in "" riöres zu Hilfe geeilt seien und ihr eigenes Leben dabei ein jetzt hätten. — Abgg. Rosen ow, W lchmidt (sreis. Vp.j griffen das Unterrichtsministerium wegen Duldung der Floltensauiinlungen in den Schulen lebhaft an. — Kultus-minister Dr. S^ ^ ^ ^ den Borwurf, daß die tischen Zwecken mißbrauche. Diese stör einer Partei, die in Vorwürfen nicht scharf genug sein könnte, ioeil seitens der Nntcrrichtsverwaltung der Unfug, Sokoiver- einen und sozialdemokratischen Turnvereinen Räume zur Ver fügung zu stellen, nicht geduldet würde. — Abg. Gold- schmidt (frei/ Bp.) verwies darauf, daß seinerzeit gerade das Kultusministerium an den Magistrat mit der Bitte heran- aetreten sei, Schnlzimmer für polnischen Sprachunterricht zur Verfügung zu stellen. Das sei zu der Zeit gewesen, als Herr v. Podbieiski mit dem Beina men „Admiralski" eine so große Nolls spielte. (Heiterkeit.) — Nach Erledigung einiger Einzel etats wurde die Weiterbcratung auf morgen vertagt. vin- sei verständigt worden, daß er sich »um Befreiungskrieg« berrithalten möge. Ueberhanpt werde fast überall von einem .. , Umständen muß man rschen Besitzes in Nord. ... Diplomatie ia Äl««> c>ro» abhängt. La» «rab«na»Olü» tu La«rrt»r«». Len». Zur Vermeidung neuer Unfälle sind die größten Vorsichtsmaßregeln getroffen worden. In den Schächten halten sich Aerzte auf. um unwohl gewordenen Rettungsmann schaften dir erste Sorge anardeihen zu lassen. Die Arbeit gestaltet sich immer schwieriger. Die Rettungsmannschaften können nic'' länger al» sechs Stunden arbeiten. Dl» Mannschaften ar>» Wr salen und die Pariser Feuerwehrleute leisten unschä sie sind immer voran, um zu suchen, wo sich die L« . die dann durch Arbeiter geborgen wichen. sobald rS sich tn der Luft atmen läßt. DaS Gerücht, zwei von den Pariser Feuerwehr leuten seien heute früh gestorben, ist unbegründet: weder von ihnen, „och von den Westfale» ist bisher einer unpäßlich gewor den. Sie sind aber stark erschöpft. LenS. (Priv.-Tel.) Die Inarnieurkommission hat eine Mitteilung ergeben lassen, wonach heut« früh tn der Tiefe von 840 Metern rin Brand auSaebrochen ist. Die Rettungsmann schaften sind sämtlich i» Sicherheit. DaS Eindringen von Luft wird durch Sperrvorrichtungen verhlndrrt »verden. Di« unter brochenen RettungSarbrite» werden bald wieder ausgenommen werden. In der Nacht wurden 18 Leichen aus Schacht ll ge borgen. Die Kommission teilt ferner mit, daß die Gcsamtjahl ver Op fer dcS Unglücks von LourrisreS im Höchstfälle l095 betrage. Lens. Die Pariser Feuerwehrleute, die die mitaebrachten Apparate nicht benützen können, sind den deutschen RettungS- Mannschaften bei der BergungderLeichen behilflich. Die Bergungsarbeiten werden um so schwieriger, je mchr sich die Rettungsmannschaften dem Brandherde nähern. Die Schächte MWdch» . . . chern. Die Schächte und ihre Umgebung sind von furchtbarem Leichengeruch erfüllt. Präfekt erteilte di« Weist daß In die Leichen schon nach Schacht g wurde ein Der Präfekt erteiUe di« Weisung, einer Stunde zu beerdigen seien. Haufen von 300 Leichen gefunden. aris. (Priv.-Tei.) Der Norddeutsche Lloyd hat für die Opfer des Grubenunglücks 10000 Francs gespendet. Das Arbettsministerium bat allen Köhlengruven-Gesellschaften vor- ".rieben die deutschen RettungSvorrrchtungen zu studieren und in ihren Betrieben einzuführen. . Zur Lage in Rußland. Petersburg. Um die Freiheit der Wahl für die Reich»- uma und den ReichSrat zu gewährleisten, werden gegenwärtig voni Mintslrrrcit eine Reibe besonderer Bestimmungen n»S- Mlbeitet, nach denen ausnahmslos jeder zu bestrafen ist, der si erauSnimmt, den gesetzmäßigen Verlaus der Wahlen dun rohungen. Gewalt, Bewirtung der Wähler, Geschenke, Ver- prechunaen von Botteile». Erpiessung. Bestechung und andere ungesetzliche Mittel zu beeinträchtigen. Ter Nandmörder Hennig verhaftet. Stettin. Die Vernehmung deS Raubmörders Hennig fand heute vor dem hiesigen Polizeipräsidium statt. Hcnnig, der sich als unschuldig gebärdet. machte eine Reihe von Aussagen, die nach Ansicht der Kriminalpolizei keinen Anspruch ans Glaubwürdigkeit haben. Heimia bestreitet, den Kellner Niwth ermordet zu haben, gibt aber zu, ver Spiritus reetor bei der Erniordiing gewesen zu sein. Den Mord selbst hätte ein Komplize ansgefüyrt. An dem Ueberfalle auf den ttommklhl.'cn v. Zitzewitz war Hennig, wie durch die Untersuchung festgestellt worden ist, nicht beteiligt. Er gibt jedoch an, den Taler zu kennen: es wäre sein Komplize Franz, den er übrigens sonst nickt kenne, der aber mit ihm von Berlin nach Stettin ge fahren sei Er gibt a», in Berlin in seinen Filzpantoffeln ruhig bis zum Bahnhof Alexanderplatz gegangen zu sein. Auf dein Alexanderplatz sei er mit rin>.m früheren Komplizen zusammen- getrossen und habe die Stiefeln und eine Jacke, die er heute noch trage, sowie einen braunen Scklapphnt gekauft. Tann sei er mit seinem Genossen ruhig nach dem Stettiner Bahnhofe gegangen und mit ihm znsammk» nach Stettin gefahien. Hier sei er unbe achtet angekommen und ansgestiegen, habe sich dann ans verschie denen Böden versteckt gehalten und darauf Wohnung gepicht. Er gibt zu, in Stettin von FahrraddiebsMlcn gelebt zu haben. Er babe fünf Fahrräder gestohlen, die er teils ans den Straßen teils in Wirtschaften veräußert habe. Die ihm zur Last gelegten Ein- !>ruchsdiebstähle bestreitet er. die vom Diebstahl Betroffenen er- ttüren '.edoch. daß er der Täter sei. Heute nachmittag 4 Nbr > Minuten wird mit dem Berliner Schnellzuge Hennig in Beglei tung des Kuminaltvmmissars Schriller und zweier Kttminalschutz- leuie nach Potsdam gebracht. rbetters wurde rm Ichtershausen der Sozialdemokrat fittia mit 107 gegen 68 Stimmen zum Schultheißen ge ll Hit. Daß die Regierung auch diesen nicht bestätigen wird, na legte der rf über die Zur Marokko-Konferenz. Algeciras. In der gestrigen Kommissionssitzlin zweite französische Delegierte einen Nedaktionsentwur' Polizei vor. der folgende Vorschläge enthält: Die Polizei steht nnker der Sonveränttät des SultairS. wird anS muselmaniseyen Marokkanern rekrutiert, von marokkanischen Kaids befehligt, und auf acht dem Handel offene Häfen verteilt. Frankreich und Spanien stellen dem Sultan sur die Organisation der Polizei tranzösische und spanische Offiziere zur Verfügung. Diese werden aus drei Jahre mit der in dem Entwürfe nur tn großen Zügen bezeichnte» Organisationen, Instruktionen »nd Nevenvachnngs- tätigkeit beauftragt, die das Wirken der Polizei im einzelnen regemden Bestimmungen sollen gemeinsam von den raiigältesten französischen und spanische» Instrukteure» und dem mcirokianischcn Kriegsminlsier oder seinem Vertreter festgesetzt werden. Die Pvli- zeilruvpe soll ans 2000 bis 2ä00 festgesetzt, in Gruppe» von 150 bis 500. je nach der Wichttakeik der Häsen, verteilt werden. Die Zahl der französischen »nd spanischen Offiziere soll 16 bis 20, die der Unkeroffizrere 80 bis 10 betragen. Das nötige Geld soll von der Bank vorgestreckt werden. Dieser Entwurf stellt alio in Aus sicht. daß die Polizei von französischen »nd spaiiischen Offizieren organisiert werden toll und überläßt alle genaueren Bestimmun gen der künftigen Vereinbarung zwilchen diesen »nd dem marokka nischen Minister. Das Hnipektorat. das von den framösiichen Delegierten gestern im Prinzip anerkannt und eingehend diskutiert worden war, wird in dein Entwürfe überhaupt nicht erwähnt. Pari». sPriv.-Tel.) Der „Temps" berichtet über «jpe Reihe von Vorkommnissen. a»s denen hervorgchen soll, daß Beamte des Maghzen, insbesondere an der französisch algerischm Grenze, eine /ür Frankreich bedrohliche Stimmun< ' «er Pascha von Tanger der Sultan, dank «n den Tag legen Oberhaupt von Figig, !, eine für . So habe kürzlich geschrieben, er rhaupt von Figig, geichrieben, daß ) deutschen Unterstützung, von Frankreich Räumung der seit ISOO^oon nkrei' Frankreich mnegehabten Sahara-Lase verlang«. daß werde. Deutschland in Ä, .. - ^ . Grenzstämmen sei mitgeteilt worden, Agadir Waffen landen würde, Tasilett «Gebiete» bestimmt seien. Der Gouverneur dtrser Pro .. .. ^ Ich die für die Bewohner des di, Helgoland. DaS Linienschiff „Kaiser Wilhelm II.". mit »ein Kaiser an Bord, bat beute mittag gegen 1 Uhr unter dem Salute der Batterie den hiesigen Ankerplatz verlassen und ist mit den Begleitschiffen nach der Weser aogeganaen. Die vom Kaiser beabsichtigte Besichtigung der durch die Sturmflut beschädigten Dünen ist wegen starken Seeganges unterblieben. Bremerhaven. Der Kaiser ist an Bord des Linien- chtffes „Kaiser Wilhelm ll." heute nachmittag S Uhr. begleitet vom Kreuzer „Medusa" und einem Torpedoboot, auf der hiesigen Reede eingetrofsen. Dir Schiffe ankern dort. Hamburg. (Priv.-Tel.) Der für die Mittelmeerreise des Kaisers bestimmte Postdampfer „Hamburg" traf hier ein und nahm die mit Leichter der Kaiserlichen Werst Kiel eingetrossenen Ausrüstungsgegenslände der Katterjacht „Hohenzollern" an Boed. Berlin. (Priv.-Tel.) Zu der H o ch w a js e r-K a t a- troph« in Heydekrug wird weiter gemeldet: Ruß ist seit Montag vollkommen vom Verkehr abgeschlossen. Besonders chwer betroffen ist die 400 Gehöfte und 1700 Einwohner zäh ende Moorkolonie Bismarck. Die Eirrwohner flüchten. Köln. lPriv.-Tel.) Bekanntlich sollen, nachdem «in großer Teil der in den hiesigen Eisengießereien bejchästiaten Arbeiter ausständig geworden ist, am nächsten Sonnabend sämtliche Jormerausgesperrt werden, wenn seitens der Ausständigen die Arbeit nicht wieder ausgenommen wird. In zwischen haben in anderen rheinischen Städten Versammlungen itattgefunocn, in welchen beschlossen wurde, gemeinsame For derungen zu erbeben und in Verfolg des bezüglichen früheren Beschlusses sich solidarisch mit den Kölner Kollegen zu erklären, und überall dort die Arbeit niederzulegen, wo die Forderungen nicht bewilligt werden. In Gevelsberg ist gleichfalls ein Former- Ausstand aiisgebrochen. Es steht demnach eine umfangreiche Lohnbewegung unter den Arbeitern der Eisengießereien zu er- lvarten. Gotha. (Priv.-Tel.) An Stelle des nicht bestätigten Arbeiters wurde iw Ichtershausen der Soziald Witti wä . darf als sicher angenommen werden. Posen. (Priv.-Tel.) Erzbischof v. Stablew Ski be fahl dem heiligen Doktor Noryskiewicz, Rcligionslehrer am Gym nasium in Schrimm, sofort auS dem Vereine deutscher Katho- liken ausjutrcten. Das ist die Kehrseite de» erzbischöflichen Verbotes betreffend die polnischen Straz-Verein«. Wien. Abgeordnetenhaus. In fortgesetzter erster Lesung derWahtreformvorlage erklärte Aog. Kramarcz, die Tschechen seien gegen jede Verfälschung der Wahlreform. Die logische Folge der Wahlreform werde eine Versassungsreform in nationaler Richtung, in Verbindung mit einer Dezentra lisation. sein müssen. Im neuen Parlamente werde der Aus gleich der Nationalitäten, den auch di« Tschechen wünschten, die Lebensbedingung für alle» sein. Die Tschechen wollten fried lich mit den anderen Völkern leben, würden sich aber nie eine Ungerechtigkeit gefallen lassen. Abg. Abrabainowilsch erklärte, wenn der Mininerpräsident gesagt yab«, daß er nicht verkenne, daß der Polenklnb stets für alle Staatsnotwendigketten ein- getreten sei, daß der Staat aber auch dafür dankbar gewesen sei, so sei eine derartige Redensart geradezu unerhört. Redner erinnerte daran, daß die Polen, obwohl >n der Zeit von 1873 bis 1879 nicht das Geringste für Galizien geschehen sei. für alle Staatsnotioendigkeiten eingetreten seien und betonte, daß für die Stellung des Polenkliibs zum Staate nicht etivaS anderes maßgebend gewesen sei. als die Liebe zum Kaiser, die ihnen die nationale Entwicklung ermöglichte, und die Einsicht, daß es im nationalen Interesse der Polen gelegen fei, für die Größe eines Reiches einzutreten, in dem sie ihre freie Ent- Wicklung fänden, und endlich der Wunsch, zu beweisen, baß die Zoten, tvo ihre Rechte geschont würden, die loyalsten Staetts- mrgrr seien. Don der Wahlreform sei keine Besserung der arlamentarischen Lage zu erwarten. DaS Charakteristische an er Wahlreform sei, daß diese Frage auS Angst vor dem Terrorismus ins Rollen gekommen sei. Wien. Die sechste internationale Automobil-AuS- stellung ist heute durch den Stantsminister Grafen KielmannS- egg. in Vertretung des Piotektors, Herzog Franz Ferdinand, eröffnet worden. Bon, deutschen Kaiserlichen Automobilklub ist Fürst Krafft zu Hohenlohe anwesend. P e st. Ein Regirrniigscomnttintguä erklärt, die Regierung werde die Ausschreibungen der Wahlen bei der Krone nur in dem Falle »nd zu einem Zeitpunkte beantragen, in dem sie an einer gründliche» Besserung der Verhältnisse vie politischen Garantien erblicke, daß die Einberufung des Reichstags nicht den völligen Umsturz der öffentlichen Ordnung und des staatlichen Ansehens bedenten würde. Paris. Kammer Mariiiemlnister Thomson erklärte in Beantwortung mehrerer Anfragen, das Frrnrohrvtsier 'ei bereit- auf einer Rewe von Panzerschiffen einaeführt. Der Minister machte ferner Mitteilungen über die auf vrm Gebiete der Gescs fablikaticm erreichte» Fortschritte »nd erklärte, daß die jetzigen Geschoss«, die viel schwerer teten als die früheren, trotzdem ei größere A»fa»gSgeschwi»digk<it besäße». Die gegossene» Granaten seien durch Stahlgranaten ersetzt worden. Wir weide» die Fener- Den gefchwtndigkeit erhöhen, fuhr der Minister fort, die Schlacht bei Tschnschiina hat gezeigt, daß die» notwendig ist. Wir wei nnsere Kanoniere daran gewöhnen, ouf große Entskliiunarn schießen. Die Hebungen werden, anstatt wie bisher auf 2 3 Metten Entkernung. In Zukunft 6 Meilen auSgeführt iverden. Die werden. Wir werden auch die ModiltsirrungSvonäte an vermehren, ebenso die für di« Ersatzmunition. Der Mini auf Distanzen fchießschultn soll«« kr dann darauf hin, daß die Flottenmanöver >« Jahre Ausdauer und Schneid der französischen Mannschaften u^d die Widerstandsfähigkeit der Schiffe gezeigt hätte». Wir verlange,» von dem Lande, schloß der Minister, daß «S schwere Opfer bringt, aber diese Opfer sind unerläßlich, um unser« nationale Verteidigungskraft zu stärken. Wir wollen den Frieden, und da» beste Mittel, ihn -a sichern, liegt auch heute noch und wird «och immer m der Vorbereitung auf den Krieg liege«. Pari». (Prlv.-Trl.) Die Schauspielerin und Schrift, ftellerin Regina Martial feuert^ an ihrem Autortaleot verzweifelt, einen Revolverschuk gegen sich ab. Die Kugel ist in die Brust «ingedrungen. Der Zustand der Künstlerin ist bedenklich. London. (Priv.-Tel.) Walther Wölmann au» Ehicago will den Nordpol mit «inen, lenkbaren Luftballone» reichen. Er wird spätesten» im Juni im Norden eint reffen, und beabsichtigt, noch in demselben Monat in der Advent»bucht auf Spitzbergen anzulegen. Hier wird «in BallonhauS. mit Wohngrmächern versehen, gebaut werden. Der Sommer 1907 soll wahrscheinlich zu Experimenten mit Ballonfahrten und zur Erforschung der Luftströmungen in den nördlichen Regionen oe- nützt werden. Sollte sich jedoch die I W«»» nördlichen Regionen diesen Sommer ein gün mann einen sofortigen nützt werden. Sollte sich ftiger Wind einstellen, wird such unternehmen. Petersburg. (Pickt« -Tel.) Wichtige geheim« Doku mente betreffend da» neueste russische U»tcr«eeboot sind au» dem Marlnemliiisteriiim gestohlen und dem Vertreter eines fremden Staate» verkauft woroen. elgrad. Bei der Eröffnung der heutigen Skupsch- t>na-Sitzung erschien auch die gesainte Opposition, womit !>ie Obstruktion ihr Ende erreicht hat. Die Negierung, an ihrer Spitze Ministerpräsident Gruttsch, stellte sich der Smpsch- tina vor. Der Ministerpräsident eittwickelte das Regierung-- «rogramm, wobei er hervorhob, daß die jetzige Regierung den, Programm der vorigen treu bleibe. Er führte aus. daß das Arbeitsprogramm dieser Session größtenteils erschöpft sei und nun andere wichtige AngAegenhetten der Erledigung harrten, nämlich die Handelsverträge, die Neuausrüstung der Arme«, jo- wie die Entwicklung des Eisenbahnnetzes. Die nötigen Bor- bereitungen dafür seien bereits im Gange. New York. (Priv.-Tel.) Hier wiederholen sich täglich Dvnamitanschläge. Gestern wurde ein großes Gebäude in der Duanestrert beinahe demoliert. Man glaubt, daß dir anar- cbkstischcn Arbeiter, welche diese Anschläge veranstalten, ein großes L»er Mitte der Stadt haben. Dynamitdepot in Turin. (Priv.-Tel.) Der neugeborene Sohn deS Herzogs Thomas von Genna wird den Namen Eugen erhalten. Die Ta»fr wird in Turin vom Kardinal RIcheliny vollzogen wer de». Taiispnten sinv Prinz Alfons von Bayern, der Bruder der stn Jsabella von Genua und die Königin-Witwe Carola von Sachsen, die Schwägerin der Herzogin-Mutter von Genua. Der in Flensburg beheimatete 'Stp trand geraten Hongkong. (Priv.-Tel.) drnlsche Dampfer „Dezima" ist bet Hai-Ncinn auf und durste vollkommen wrack lein. <N»ck,tS etnaebend, Tcvesckie» befinden kick, Seite 4.) OertllcheS und Sächsisches. Se. Majestät der Kö n ig unternahm vorgestern mit den Prinzen-Söhnen. wie bereits kurz erwähnt, einen Ausflug nach der Sächsischen Schweiz: er benützte den Schnellzug vormittags 11 Uhr 30 Min. bis Rathen und nahm auf der Bastei das MittagSessen ein. Die Rückkehr nach Dresden erfolgte abends 6 Uhr 13 Minuten. — Gestern nachmittag 6 Uhr fand beim Könige im Residenzschloß eine größere Tafel statt, zu der nach stehende Herren mit Einladungen beehrt worden waren: der Gras zu Svlms-Wildensels, der General der Infanterie von Neyyer, L lu suitv deS 102. Infanterie-Regiments, der Groß- britannische Ministerresident Viscount Gough, der Kommandeur der 32. Division, Generalleutnant v. Kirchbach, Ministerial direktor Geh. Rat Merz, Ministerialrat Geh. Rat v. Bauman«, Abteiliingschef im Kriegsministeriuin, Generalmajor Bartcky, Geh. Rat Freiherr v. Salza und Lichten«», Senatspräsident Dr. Wächter, die Königlichen Äammerherren v. Schönderg auf Mockritz und Gras v. Zech-Burkersroda, Geh. Ober rechnungsrat Wahl, Geh. Finanzrat Kohlschiitter, Geh. Regie- rungsrat v. Vnrgsdorsf, Oververwaltungsgerichisrat von vec Mosel, Geh. Finanzrat Elterich, der Kommandeur des Leib- Grenadier-Regiments Oberst v. Ehrenthal, Geh. Negierungs- rat Dr. Schmaltz, Abteilungschef im Kricgsministerium Oberst Bierling und Geb. Schulrat Dr. Müller. Ferner von den Mit gliedern der beiden hohen Kammern der Ständeversammlung die Herren Oberbürgermeister Dr. Beck, Ockononiierat Kasten, Herr d. Trebro^Zindenau auf Neustädtel, Domherr Trützschler Freiherr zum Falkenstein, Domkapitular »nd Domsenior Skala, Kaufmann Bär, Oekonomierat Däweritz, Rentier Fritzsching, Kaufmann Hartmann. Kaufmann Knobloch und die Gememde- vorstände Nudelt und Sobe. — KönigFriedrichAugust wird morgen di« Städte Waldheim und Cold > tz besuchen. ES ist dafür folgendes Programm ausgestellt worden: Di« Ankunft erfolgt mit Sonder zug vormittags 9 Uhr 30 Min. auf Bahnhof Waldheim. Empfang durch den Kreishai,ptmann und den Anitshauptmann von Döbeln. Fahrt vom Bahnhöfe nach dem Rathagse unter Spalier- ^ " der ichti- .. . Kriebetbal. Besichtigungen in der Dampsschleiserei Kriebenau und der sabrik Kricbethal mit Besuch des Burschenhauses und eines Arbeiterhauses. Mittags Frühstück in der Villa veS Geh. Kommerzienrats Niethammer in Kriebstcin und Abfahrt mit Sonderzug nach Eolditz. Ankunft auf Bahnhof Coldih 3 Uhr 37 Min. nachmittags. Meldung des Amtsdouptmanns von Grimma. Vorstellung der Vorstände der Militärvereine. Fahrt nach dem Rathause unter Spalicrbildung der Korporationen, Schulen usw. Vorstellung der Vorstände der Feuerwehr und der Schiihengesellschaft. Huldigung der städtischen Körperschaften im Rathalissaal. Von hier zu Fuß nach dem Schlöffe, Besichti gung der Landesanstalt. Waaenfahrt nach Zscbasratz, Besichti gung der Landesanstalt. Rückfahrt nach Bahnhof Eolditz. Huldigung der Gesangvereine und b Uhr nachmittags Abfahrt dcS Sonderzuges nach Dresden. — König Friedrich August wird auch in diesem Jahre auS Anlaß seines Geburtstages am 25. Mai zu einer noch zu bestim menden Stunde aus dem Alaunplah Parade über die Tnlppen der Garnison Dresden, und zwar die Grenadier-Regimenter Nr. 100 und 101, Infanterie-Regiment Nr. 177, Schützen-Regi ment, Jäger-Bataillon Nr. 13. Pionier-Bataillon Nr. 12, Mnschineiiaewehi-Abteilllna Nr. 12. Gardereltcr-Regiment, Feld- artlllcrlr-Reginienter Nr. 12 und 48, Trainbataillon Nr. 12 ab nehme». DeS weiteren wird noch das Kadettenkorps tellnehmen, ments Nr. 12 (KönigSbrück«. Die Parade wird der Kommandeur der 23. Division, Generalleutnaiit Graf Vitzthum v. Eckstädt. brfehligrn. — König Friedrich August hat bezüglich der größeren Truppenübungen in diesem Jahre folgendes bestimmt: Beim 12. Armeekorps findet eine AnariffSübung unter Beteili gung der schweren Artillerie des Feldheeres ohne Scharfschießen statt. Beim IS. Armeekorps ist während der Manöver eine Ucbung in Durchführung eine» mehrtägigen Kampfe» um eine Flußlinie abznhalten. Der Koinmandeur der Pioniere mit «einem Stabe wird zur Verfügung gestellt. Beim 12. Armeekorps findet eine KavallerieübungSreise statt. Die Fußlruppen müsjen Fußi. „„ S zum 29. September, dem spätesten Entlaffungstage, in ihre Standorte zurückgekehrt sein. — In Erwiderung deS von König Friedrich August dem Kaiser Franz Joseph im vorigen Jahre in Wien ab-
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