Volltext Seite (XML)
zu: ..«le n»o invii ein wlenoer «uigeioroeri, s« „ Worte zu erklären, sagte Gavardie, mit den Elenden mein« er Ele» und seine B ' inenceau und seine Bande. Er wurde zur Ordnung gerufen. — Bonlanger arbeitet an der Umgestaltung kemrS BureauS für geheime Nachrichten lSpionage I), dem grobe Geldmittel zugewcndet werden. — Der Staatörach arm-hmigtebaSCHantiUv-Vermächtniß. nachdem daS sehlende Inventar der Kunstsammlungen beigebracht worden war. letztere wurden auf 8 Millionen kewerthet. — Sardou'S Stück ..Patrie" hat einen sensationellen Erfolg und eine Einnahme von !«2,0(X> JrancS errungen. Besonders prächtig waren die Dekoratio nen. Die Musik, welche dieses Drama — das Seitenstück zu Gocthe'S „Eamont" — begleitet, ist derart, dab Gounvd, den Kom ponisten Palladilhe umarmend, ausrief: „Das sind nicht die Töne einfacher Personen, welche Sie gesunden habe», cs sind die Accente eines ganzen BolkeS I" Auch die Balleteinlagen waren Pompös, so kam im 3. Akt ein riesiges Schiff aus die Buhne, von Seepserde» gezogen, welche die Wappen aller Nationen tragen. Die Zuschauer waren der Vorstellung würdig, die stolzesten Namen und die grüb le» Vermögen, die üppigsten Schönheiten, kostbarste» Toiletten »nd alle Berühmtheiten der Politik, Literatur und Kunst hatten sich hier Rendezvous gegeben. Die Minister und Dcpulirten waren vollzähliger erschienen alS in der Kammer und Senalssitzung. — Ein eben solches Ereignib für die „Gesellschaft" bildete die Jnstal- Imnig Leon Sah'S als neues Mitglied der Akademie, dervonCaro m die „Unsterblichkeit" emgesührt wurde. Die Gruppe der „Caro linen" war vollständig erschienen und hatten die zahlreichen vrlca- nistischen und finanzielle» Bekanntschaften Sah'S auch ihr Kontin- gent gestellt, so dab aui den Tribünen nickt ein einziger Platz mehr uci blieb. Die von Leon Sah und dem Advokaten Mousse gehal tenen Reden waren glücklicherweise nicht von zu feierlichem Ernst durchdrungen und hatten Stellen von solchem Humor, dab laute Heiterkeit ihr Echo war, was gewiß Nirmand von diesen würdigen Männern erwartet halte. — Ein kleiner Knabe von 22 Atonalen, Charles Eharpentier. war 10 Minute» lang von seiner Mutter, die Milch kaufen ging, allein gelassen worden. Sic hatte das .Kind in fein Fahrstühlchen gesetzt und einige Spielsachen davor nusgebrcitct. Mülen im Spiel zog der Kleine an der Tischdecke und dadurch fiel die Petroleumlampe herunter und gerade ans den Kopf des Kindes, dasselbe in wenigen Augenblicken verbrennend. Als die unglückliche Mutter zurückkehrte, fand sie nur noch eine fast verkohlte Leiche. — Einem raffinirten Schwindler ist der Baron Friedrich de E. zum Opfer gefallen. Er hatte sich neulich an eine Agentur gewandt, um mine im Viertel Moncean velegene Wohnung inoblirt zn ve»»ielhen. Es stellte sich ihm nun ein sehr junger eleganter Mann als von der Agentur geschickt vor. Er sah sich die Wohnung an und dieselbe gefiel ihm dermaben, dab er daS Möblement nicht nur mieilicii. sondern gleich für 25»,000 Francs kaufen wollte. Ter entzückte Ba ron Ind seinen Wvhnnngsnachfolger znm Frühslück ein, den» er halte lich als Gras Moritz de la P., Sohn dcS 187 k bei Orleans getvdte- len Generals, vorgestellt. Nach dem Mahle beschloß inan, noch ein Theater zn besuchen und nachher gemcinsain zn sonpiren. Ter Graf Ichlief, weil sich das Nachtessen sehr lange ausgedehnt Halle, gleich i» seiner neuen Wohnung und sagte am andern Morgen znm Ba ron, dab er die Einrichtung dcS Badezimmers noch nicht genau ge misst habe. Der Baron meinte, das; dieselbe sein einfach sei, doch siebte sich der Gras schwer von Begriffen und bat den Baron, in seiner Gegenwart ein Bad zu nehmen. Dieser that es und wahrend er im Wasser war, lief der Graf Nwo», schloss ihn ein und eilte in daS Schlafzimmer, wo er die L-chliissel und das Portefeuille des Barons liegen gesehen hatte. Er öffnete den hinter einem über dem Pulte hängenden Gemälde angebrachten Gcldschrank. dessen Mechanismus ihm als künftigen Bescher genau erklärt worden war und cntwendcle daraus gegen 160,000 Francs in Gold und Pa pieren. womit er. da er. von der Dienerschaft als der denmächsligc veir betrachtet, unbeanstandet das Weile suchte. Er trieb die Frech heit sogar so weit, im Eoupcc des BaronS nach dem Nvldbahnhofc zn fahren. Als der Baron endlich ans seinem Bade befreit wurde, war es zn spät und er konnte nur noch bei der Polizei 'Anzeige von dem Schwindel machen. Italic». Aus die Anfragen Rudini's über die Keiegstüchtig- keit oeS Heeres antwortete der KnegSministcr Folgrndes: Die Militärbezirke sind mit allem N'olhwciidigeii iür dieHeeres-Eauipi- Am I. Januar 1887 wzrd der größte Theil der 1Ä-R wird die Frie dab Oberst Vreek an der Spitze einer gemischten Kolonne die Stadt Thila entsetzt bat, welche mehrere Monate von den Rebellen bela- santerie-Regiment Manteik genommen. — Der Fasler Alexander Jacques bat seinen sechzehnten Fasttag hinter sich, und befindet sich rnng versehen. Terutvrial-Miliz orgunisirt sein; am I. Januar oenSstärke der Kompagnien 100 Alan» betragen. Sechs Millionen Büchsen mitFleischkonserven lagern in den Magazinen. In gleichem Verhältnisse sind alle übrige» Borräthe vorhanden. Die Wasscn- vorräthe genüge» nicht mir für das Heer erster und zweiter Linie (Reserve), sonder» auch für die Territorial Miliz. Die gegenwärtigen Gewehre seien vorzüglich, ihre Umwandlung in Repelirgewehre leicht und billig (Io Francs per Stück). Um die Mitte des Jahres 1887 werde das ganze Heer erster Linie mit Rrpctirgewchreu be waffnet sein. Ta die Munition für das Repetirgewehr die näm liche sei. wie für daS bisherige Armeegcwehr, so werde ün Falle einer Mobilisirniig vor allgemeiner Brwaffnnng mit Repetirgewch- ren daS Heer keinen 'Nacktheit empfinden. Die Nation möge ans leinen Patriotismus vertrauen. Tic nothwendigen Ersatzvvrrätbe an Waffen und sonstigem Kriegsbedarf seien vorhanden; mehr zu fordern wäre überflüssig. „Binnen vierzehn Tagen", schließt der Kricgsniinister, „können wir 000,000 Mann für ine ersie Linie mobilisire», und man kann daher vollständig ruhig sein. Unser Heer wird, lei es allem, sei es an der Seite von Verbündeten. die Ehre der Nation hochzuhalten wissen." — Das Kricasministerinm hat einen Eentealkurs für russische Sprache eröffnet. — Ter Kronprinz Birwr Emanuel unternimmt Anfangs Januar eine Reise mich dem Rothen Meere und de» asiatifchen und afrikanischen Mittelmeer- hasen. Spanien. An» der Bahnstrecke Saragossa-Madrid brach am 12. d. eine Brücke über den Fluß Eanalcs unlcr einem Bahiirugc em. Tie Lokomotive und 0 Waggons stürzten in den Fluh. Bier 'Personen wurden verlegt, davon zwei schwer. Tie deutsche Bark „Eonstautiir" isl bei Almena gescheitert. Tie Mannschaft ist gerettet. Belgien. Im „Grand Hotel" in Brüssel lvurde ein Packet mit 200 ans dem Millivnen-Postdiebstahl herstannncndcn Briefen gesunden; dieselben waren erbrochen und des Inhalts beraubt. Die Briese waren insgesammt nach Rußland und Polen adressirt. Die Behörden haben die Gewißheit, daß die 5 verhafteten Engländer zahlreiche Komplizen auf dem Festland haben. 'Neulich gab der Delcgraphcndirektvr in Brüssel dem Staatsanwalts Nachricht von dein Eingänge eines Telegramms aus Leipzi g. an einen Herrn Ebcrard, lagernd Brüssel, welches die Worte enthielt: „Könnt Steine verlausen." Ta man annahm, daß sich dies auf die gestoh lenen Diamanten bezöge, so wurden Geheimpolizisten beauftragt, den Abholer des lagernden Telegramms mit Schritt und Tritt zu verfolgen. DicS gcichgh auch. In einer Bierstube traf der Ver folgte mit noch zwei anderen Personen zusammen, sic besprachen sich mit einander und verließen dann gemeinsam daS Hans. Sie lvandcrte» von einer Wirthschast zur andere», bis über die Grenzen des Brüsseler Weichbildes hinaus, stiegen am Abend m einem Gast- Hause ab, traten am nächsten Morgen ihren Spaziergang auf's 'Nene an — »ud waren dann mit einem Male spurlos verichwuii- bcn, und dies »och dazu in einer Sackgasse, wo die Polizisten sich ihrer Beute ganz sicher wähnten. Am Mittwoch erhielt der Post meister in Antwerpen eine englisch geschriebene Karte, worin er er sucht lvurde, alle sür Ebcrard etwa einlaufcndcnBriefe nach Düssel dorf zu schicken. England. Die „London Gazette" veröffentlicht ein Kgl. Dekret, welches verfügt, daß die Söhne und Töchter, welche aus der Ehe des Prinzen Heinrich Morst; von Battenberg mit der Prinzessin Beatricc entsprießen, den Titel „Hoheit" führe» solle». London. In diesem Jahre ruhen die Geschäfte zur Weih nachtszeit säst gänzlich. Schon nn vergangene» Jahre klagten die Fabrikanten der LuxuSgcgcnstände bitter über den geringen Ablaß, aber mm hat die allgemeine Noth auch die Händler mit den iivth- wendigstcn Bedürfnis,,:» ergriffen. Der WeihnachtSnlc»lt ist so öde wie nie zuvor, nicht einmal Mistclzweigc und Stechpalmen sind so begehrt wie sonst. Man gicbt dein regnerischen Weiter die Schuld, aber in Wirklichkeit rührt es von der großen 'Arbeitslosigkeit, dem Neberschuß n» Import und dem mangelnden Export her. Dazu kommen die politischen Verhältnisse, welche iiioinentan in England imsicherer sind als anderswo. — Ein »euer Kreuzer, der „Narzmus", lief in HuÜ vom Stapel, wobei die Herzogin von Teck die Schiffs taufe vollzog. Das Schiss war seit Ende 1885 im Ban und seine Länge beträgt 827 Fuß bei einer Breite von 50 Fuß. DieTamps- maichineii haben 500 Pserdrkrätte und der Tvimcngehalt beträgt 850. Die Bewaffnung geschieht durch 4 SechSpsündcr und 8 00-Ecntimetcr-Gcschützc. — Einer der wohlthätiasren Männer von Osllondvn, Air. Thomas Roß, ist plötzlich gestorben: er war früher ParlainentSmKglicd von Wcstimnster. Sein jähes Ende hat ihn von einem qualvollen Leiden befreit, er litt an Kehlkopfkrebs und hätte elend verhungern müssen. — An? Kytorniat wird lelcgraphirt, Stubenmädchen einer Londoner Herrschaft war mehrmals in aus fallender Weise von einem alten, elegant gekleideten Herrn veriolgt worden. DaS Mädchen machte ihrer Hemchast davon Mittheilung und es wurde beschlossen, dem alten Seladon eine Falle zu stellen. Das Mädchen begab sich also scheinbar ahnungslos nach dem ihr von dem alten Herrn bestimmten Zusanniienkunstsortc. Im Mo mente jedoch, wo der alte Rons dem Mädchen den Arm reichen wollte, um sie weiter zu führe», sprangen mehrere Detektivs hervor und nahmen den zärtlichen Alten fest. Während des der Verhas- tung folgenden Wortwechsels und Sträubens des Alte» heftete ihm das Mädchen ein in Bereitschaft^ gehaltenes Plakat folgende» In halts aus den Rücken: „Dieser cschurke wurde sestgeiioiiiine», als er ein unschuldiges Mädchen zu bcthören suchte". Eine ungeheure Menschenmenge folgte dem 'Verhafteten bis zur Polizcistation, wo er sich als ein höherer Ossizier und Mitglied eines der feinsten Clubs Londons auswieS. Irland. Ter soeben in Dublin beendete Prozeß gegen Dillo» rst. wie Von vornherein klar war. weniger deshalb geführt worden, um Dillon selbst zur Rechenschaft zu ziehen und zu bestrafen, als vielmehr um eine richterliche Entscheidung zu er langen, aus Grund deren sich durchgreifendere Maßregel» gegen die irischen Pächter und gegen die irische Ralionalliga rechtfertigen ließen. Das Urtheil des Gerichtshofes hat de» aus Dillons Rath jetzt, durch weitere entschlossene Maßregeln dem „Feldzuge", ehe er »och weitere Ausdehnung gewinnt, ein Ende zn machen. Voraus sichtlich dürste» weitere Verhaftungen erfolge», da die Leiter der Nationalliga entschlossen sind, von der Ausführung dcS Planes nicht abzulassen. Die Londoner Morgenblätker billigenden«chritt der Regierung, selbst „Dailh News", welche die Haltung der Par- nclliten ernst rügt. Rußland. In der zn Alexandrowsk (in der 'Nähe von Peters burg) befindlichen Baumwollspinnerei von Hubbard haben 0000 Arbeiter gestreikt und die Lage war so drohend, daß der Pvlizei- nieister Grosser sich mit 250 Kosaken nach der Fabrik begab. Es wurden Fenster eingeworsen und der Theilhaber der Firm», E. W. Pariih, sowie seine englischen Untergebenen mil Ziegelsteinen be worfen. doch wurde 'Niemand verletzt. Nachdem einige 50 Personen verhastct worden waren, ist die Arbeit wieder ansgenoinmen worden. Der Streik soll durch unverständige Nachforschungen während einer Revision des Regicrnngsinspeklors verursacht worden sein. Theilweise in Folge politischer Befürchtungen, zum größten Tbeile aber mit 'Rücksicht auf die Finanzlage des russischen Reiches nolirle der Rubel in Berlin 180'«. Der russische ilinbel steht heute niedriger im Werthe als während des Lricnlkriegcs und niedriger als zur Zeit der stärksten Depression. Wie die „MoSkowstija Wjedvmosti" inittheilcn, hat die Regie rung ihre Anstnerkiamkeit auf die 'Nachtheile gerichtet, welche durch das polnisch deutsche Dienstpersonal auf den strategischen Weichsel- bahnen im Kriegsfälle entstehen könnten, und cs soll d e Absicht bestehen, das Personal allmalig zn wechieln. Dasselbe Blatt be hauptet auch, daß zwilchen Mlaiva und Eiechanowo, hauptsächlich aber in der nächsten Umgebnng beider Städte, ein großer Theil der Bevölkerung aus „Ausländem" bestehe, die dort zahlreiche und große industrielle Etablissements angelegt haben. Diese „Erablisse- menlS" sähen, was ihre Dimensionen und die Bauart der Gebäude und Hose anbetrifft, geradezu wie Redonten ans: man brauche die Gebäude selbst nur in Berlheidigungsznstcind zu setzen, Erde anszu- schüttcn, Schießscharten in die Mauern zu brechen und die Dächer abzutragen. Tann heißt cs weiter: Ist etwas Derartiges selbst in dem Falle zulässig, daß alle Arbeiter nicht nur russische Untcr- thanen, sondern sogar reine Russe» wären ( Und wie steht es wohl, wenn diese Arbeiter gar Landwehr- oder Reserve,vldaten des Feindes, die Meister Unteroffiziere sind und die Techniker und Verwallnngs- initglieder im Offizicrsranac stehen? Solchen 'Arbeitern braucht der Feind nur Gewehre zn geben und er wird eine vorzügliche Schntz- lvchr mit einer Garnison von 1000 oder garüOOO Soldaten besitzen. Geschütze hinzuschasfen, ist selbst bei größter Achtsamkeit unserer Zoll- und Grenzwache nicht schwer, wenn Thore und Gänge nach dem Territorium des Nachbars ansmünden. Diese Hetzereien werden nachacrade denn doch zu dumm. Bulgarien Der rnsiiichc Legat,oiissekretär Somvlv hat aus Petersburg den Befehl erhalten, Sofia zu verlassen und das 'Archiv dem deutschen Konsulat zn übergeben. Amerika. Das große Pensionat in Vicksburg, in dem die Kinder der reichsten amerikanischen Familien iintergcbracht sind, wurde infolge der dort grassirendcn Mnsern-Epidcmic geschlossen und sollen die gesunden Kinder, etwa 40 an der Zahl, nach Ncwvrlcans gebracht werden, um sich von dort zu den Eltern zu begeben. Der Dampfer „White" lvurde von der Direktion des Pensionats ge- miclhet, uiu die Kinder und zehn Begleiterinnen derselben nach NeworIea»S zu bringen. 'Ans der Fahrt entstand durch die ans amerikanischen Dampfern übliche unvorsichtige Hantirung mit dem Feuer ein Brand, das Hvlzschiff stand im nächsten Augenblick in Flammen und süimmliche Passagiere, die vierzig Kinder und ihre zehn Begleiterinnen tarnen um. Von der Mannschaft sind auch mehrere Personen gctödtet worden. 1- Im Kal- Hosttzeater (Altstadt) sstiat heute Theodor Neichmann den Wolfram in Wagner'S „Tannhäuser . Morgen, Montag, gelangt „Jiesko" mit Herrn Deitmer In der Titelrolle urrd Frl. Hall als Levnora zur Darstellung. — Im Neustädte r Hause jetzt heute Herr Nhil sem Gastspiel als Eberhard von Meng in Moletzs „Bureaukrat" fort. 7 Im Residenztheater geht heute Nachmittag 4 Ubc zu den Nachmittags üblichen Preisen zum ersten Male Oskar Köhler s längst erwartetes Weihnachtsmärchen „Die sieben Naben", mit Musik vom Kapellmeister Sänger, in Szene. Das sinnreich ' und geniüthvollc Märchen, aus 5 Bildern: Die Verwünschung - Die Schwestern der Raben — Im Märchenreich — Die Hülste deS Zauberers — llnterm WeilnrachtSbanin, zwei großen BalletS nnd einer Schlußapotheose: „Stille Nacht, heilige Nacht" bestehend, wirkte aut der gestrige» Generalprobe so außerordentlich packend und fesselnd, dag dem reizenden Werke ein großer und nachhaltiger öffentlicher Erfolg bedingungslos vorauszusagen ist. — Abends gelangt die Zell'sche Posse „Die 'Novize" zur Aufführung. v Repcrtoir der Kgl. Hoitheater. Altstad t. Sonntag Tannhäuser. Herr Reichmann a. G. — Montag: Fiesko. (Am halb 7 Uhr. Erm. Preise.) — Dienstag: Der Troubadour. — Mm woch: Tie Waltüre. Herr Reichina»» a. G. (Ans. 0 Uhr.i - Donnerstag: Zar und Zinnnermann. — Sonnabend; Die Königin von Saba. — Sonntag: Rienzi. (Ans. halb 7 Uhr.) Neustadt Sonntag: Der Bürcankrat. Herr Nihl a. G. — Dienstag. T.> große Glocke. — Mittwoch: Doktor Klaus. — Donnerstag: H,, mann und Dorothea. .Herrn Kandels Gardinenpredigten. — Sonn abend: z. E.: O dieser Papa. L. in 4 A. v. Eeiniemh. — Sonn tag: Desgl. V Im Kgl. Konicrvatoriuin wirrde vorgestern ein O per» Abend abgchalten, dessen Programm ansßchließlich durch Zögling.' genannten Institutes znm 'Vortrag gelangte. Zur Darstellung kamen Fragmente aus den Overn „Fidelio , „Das Glöckchen des Eremiten", „Die Jüdin", „Die Zauberflöte" und „Maurer und Schlosser", welche sämiullich durchaus zufriedenstellend, abwechselnd von FrlnS. Sauer, v. Bcrlhold, Amt;. Beil, Herren Bacr und Hehdnch, Zöglingen der SvlogesangSklasse des Herrn Hofopernsäiiae- Pros. Scharre, und Frl. Klein, Schülerin von Irl. Orgeni, zu schöner, theilweise vortrefflicher Geltung zzetiracht wurden. Die Fe nische Leitung hatte Hosopernsänger Eichbepger. die musitcstijchc Leitung Herr von Schreiner übernommen. s- Frau Kammersängerin Schuch wirkt heute in einem Wohl thätigkcilökoiizerte in Wie» mit. 4 Edmund Kretschmer'-) neue Oper „Schön Rothtrant" ist, wie wir soeben Horen, auch an der M ü n chene r H vsvper angcnem men worden und dürste daselbst vielleicht noch vor Dresden, welch,' das Werk kaum vor Mitte März herausliringen kann, in Szene gehen. Es würde das inivserir von einem besonderen Fi teresse sei», als in München die bedeutende Schopuing in ihrer Ui sprünglichteit zur Beurtheilmia gestellt werden soll, während in Dresden sogleich die erste 'Aufführung mit ganz wesentlichen Kür znngen stallsmdeii wird. ß In der Ausstellung des Sachs. KunstbrreinS (Prüfst icheL Palais, AugiistuSstraße, geöffnet Sonntags von II bis Donnerstags von 10 bis I. an den übrigen Wochentagen von I" bis 4 Uhr! sind ferner neu ausgestellt: 1. Oclgemüldc. Ehristnsbilo von Riedel (Leipzigs; Thierbildniß von Therese Judeich (Dresden); Genrebilder von Bvyerle und Schweitzer EMnnrhen! und Waltbec Scholtz (Dresdeio; Landschastcn von Eohn VGrlsruhe), 7 Holm (Düsseldorf), Ftzvv>. Käppis (Stuttgart), Pros. Ludwig (Berlin), Möller und Schönau (Dresden), Rasche (Radehcrg b. Dr ), Proi. Wenglcin »München). Wvllschläger (Tvrgan) und Prof. Zinimeriiiann (München); Jagdbild von Taeger (Dresden): Architekturbild mil Llassage von Schenker (Dresden), nur bis 20. Dezbr. ausgestellt; Stillleben von Agnes Schnbart (Dresden): außerdem zwei land schaftliche Lelslndien von Stagura (Dresden), kl. Aquarelle, Zeich nungen :c. Damcnbildniß in halber Figur, Pastellgemälde von Gruft (Dresden): Genrebild Federzeichnung von Schuh (Dresden', 2 Blatt desgl., Kohlenzeichnungc» und 1 Blatt 'Aquarelle, Jagd- bild von Pros. Erwin Oehme (Blasewitz Tr.!. III. Plastik. Zwei Relieshildnisse in Gbps. mod. von I. V. Kitzlig (Dresden). 7 Herr Konzertmeister Hallir in Weimar ist in gleicher Eigen schaft iür die Kgl. sächs. Hvikapelle engagirt warben. Jedenfalls liegt sür dieses Engagement ein besonderer Grund vor, da ein Be dürfnis; 'nr vier Kouzertmeistcr kaum vorhanden sein dürste. '7 'Am Freitag blieb die Kgl. Oper in Berlin geschlossen, da Frau Marcella Sei»brich infolge großer Heiserkeit die Barbier-Vorstellung hatte alffagcn lasse». Sie war am Nachmittag bereits nach Dresden gereist, da sie sich hier besser erholen kann. 'Am Montag stich reist die Künstlerin nach Berlin zurück, um am Dienstag die Rosine zn singen. ES wird die-S ihr letztes diesjähriges Aiistrcten in Berlin sein. 7 Ein unübertrefflich schönes Prachtwerk legt n»S die Verlags- Handlung von A. Gvldschnndt in Berlin zur Empfehlung als reiches und iinpoiiircndes Fcslgeschenk vor. „T rüg- G v l d". Erzählung ans dem 17. Jahrhundert von Rudolf Baiimbach. Mil Illustrationen von Philipp Grot Johann. Preis 00 Mk. Ter Trug-Gold" bisher in davon m kurzer Zeitz Atuilleto». -7 Zur Eröffnung der gestrigen Fcstvorstellung anläßlich deS 1«X>. Geburtstags Karl Maria von Weber's im Kgl.Hostheatcr in der Altstadt sprach Frl. Ulrich nachstehenden, Von Heien Dr. Franz Koppel - Ellscld verfaßten P r o l o g. gili wan' r» kaum dkn ivlick ;u licrcii., Wen» liciilc. wo die Woge« kiiäuine» Pvr so viel wlMi.rucrstuii»»! dcr'x'iuud : Des „Nuaedeucra Lzcau ", In weite» ipoacn welche-' vebeu : Weil,, „uuler btiil, „de» Maudklbäumeii" ginn deine des Tbralera :>n»,d! N:>» scr» im Ost, wo bimmela» Zch scd' vereint des Bolleo Beste > Die schlanke» Minaecle ranc». Und wkihvoil stimmt die NIcaenwart ! Wen» i» der Beine» gnlellan» Des N ü n i» r> d a u s e -> ;» dem grsie, Nu» wo idr Zelt jZiacnucr schluacn Las Eures Brisalia dcnic ljaeri. Man Weder'« driikl am iklvesteaud. Wie Ist»»' i», was dies gcft bedeute Mil tchiichlen Worten Eurem Obe? So las» mich kaacn: Tank und geende Dem Mcist-r über',» Ltkliienchoe! Na Tank dem Meister tiber Sl rneu, Lurch dessen Wunder es grschsclii, Das, „ns des Htiniuelo «iksstcn gerne» De» pichte» Bvie zu uns ziel» ! So weit ei» Ton non rrni>el»z»nica Ei» Hauch von Gott,» Odem Ulli» gl« in rin Mciisldenhrr', acdrnnaen Und dort acdcmiste» Sednc» stillt, So weit säst« den!' ei» drilta Mahue» Wir Oeaelion, wie Gioikcukla»« Die Stcrdlichcn, die sreudli, ahnen Die Wunder tt>o«teö im Gesanh. Dem Bolk, dem Gott wist Gunst er weise», Erweck« er Siinger, stark und mild, ghr «anzeS Sinne» ist Uobvrcise» Der Liede, die vom Himmel quillt. Bor dundcrl Aadrr» kam hernieder Ein Siinqrr, ,,u» vo» Gott qeschickt. Und seine Weise», seine Lieder — Wie habe» sic die Welt erquickt l An seinen, Sana vernqhm belrossen Da» Bolk dr» riq'nen Herzen« Dou, Wie »rück» e» da voll freuo'qcm Hoffen A» seine Brust dr» dcuischc» Sohn! Da» war da» deutsche Waldesrauschen, Da» war die führ Dräliairrci, War die »iou.anlik — Äste lauschen Der wundersamen Melodei. Sie lauschst» und Ne lausche» heule: Wo dcmschr Buqrn himmelwäri» kluss nauen, kionset voller grcudc Uno subrii Weder! tedc» Herz. Und wo voll zauberischen Schalle» Hent' Hiio»'» qoldneS Hsstbor» gellt Slna^deutsche Weise übre AUe», Ja Wen» allwiiri» ans der weste» Erden Henk' ihm zur Ed,' ertönt der iilus. Wie hier erst, wo am rig'ucn Hrrde Er „»irr uns ,'ein Beste« schuf! Hier an der Eide Hllacistr-indr, Wo »ach de-> Tage» Last »nd Miib'i, An seinen, zweiten Batrrlande Er sad ein diinölich Glück erdlüb'n I Der «„sein Einer, der i» Leide» Nu» grcudr» treu zu», Baske stritt, Stand er in, Dunkel schlimmer Zeiten, Der kitusl'gcii bessere» Propltt«: De» Siinacr senoct Gott zur Erde». Au Las, und !»o,d uns zu erdau'u, Tost alle Herzen freier werden — Bus bcsi'rc Tage wieder dau'n. Z,„» Himmel« Thor trögt seine Welse, Tie lcde« Mcuschcnloo« verklärt Uns di», dort «hui der E beruh leise Di- Bfoiicn a»s und senkt das Schwert; So dob iri» Lied ans reinen Schwingen B„« dnmdsrr Nacht uns himmelan, Doch al« e« tagte, Hai sein Singen Wunder «m Freidctiskric, grihan. Wer Hai beim sreud'gcn Waffenblinkcn Den ersten grlibetl«saiig gcwugi k Wer sang: „Tu Schwert au meiner Linken", Wer „Liihow'« wild' vcrwcq'ne Aaad" '? Zum Steg Hais »us'res Sauger» Lever Den, Schwerte i» der dcuischc» gaust; Wie ist nach„ttamdi »nd Sieg" zur gcicr La» „Gott Lich lode» wir" rrdrauft / «»ch nn». uns hat in neuen Schlachten Begeistert wiederum sein Lied, D eans ist in allen seine» Brachte» Da» neue deutsche Reich rrdlüht. Und recht in. Herze» deutscher Lande Ruht »»s're« «angcr« Äsche nun: Wir holten sie vom srrnc» Strande — Ter uns geled« solide! „ns endns «Nie« in »er Welt. Nnd bler an der geweihten Statik, Wo er den Zanbrrftab erhob, Kling den» wie eine WeibnackttSmktte Weder« Musik zu Weber« Lod! Das Bolk gcschaar« um seinen König, Der Sieg- und AeiedenSdringkr war ist,ist: Heil »em Sänger tansendlöuig Heil Weber, der »er Unsre war I außcrvrdciillichc En'vlg, den Baumbcich's „T der Miniaturausgabe erzielte — es wurden d mehrere 'Auflagen uolhwcndig — berairlaßle " "elli endig — berairlaßle die Verlaashandlniigl alieaeiideli PrachtanSgabe. Baumbach's' lich die einzige größere Erzählung »r Prvia. rr ! ^ ' - K ^ l ^ fL r e* „Trng-Gvld" ist bekanntlich die einzige größere Erzählung die der rühnilichsl bekannte Dichter geschrieben hat, und sic dar,' mit Recht als sein bestes Werk genannt werden. Tie fünfzehn Kapitel des Buches sind Meisterstücke seines tief gcmüthvotten und originell hiimvristiichen Talentes. Mit welch' seltenem Geschick die Erzählungen erfunden und aneinander gereiht sind, um ein großes, fesselndes Bild, ein Stück Geschichte des 17. Jahrhunderts zu vitden. lehrt ein Blick in das Werk selbst, daS nach seinen großen Erfolgen in der bisherigen Miiiiatueausgabe einer besonderen Empfehln»,; nicht mehr bedarf. 'Aber auch von allen andern betherligten Seilen ist an der Herstellung des Buches mit redlichem F-lciße von allerer slen Kräften gearbeitet worden. Die Illustration des Werkes brr insofern die meisten Schwierigkeiten, als die Erzählung im 17. Jahr hundert spielt, nnd nur ein Kenner damaliger Zeit nnd Sitte die richtige Art der Illustration treffe» konnte. Grot Johann, ein Düsseldorfer Künstler, der sich dem Werke gewidmet, war als scbr genauer Kenner mittelalterlichen Lebens ganz besonders aecigue; das- Werk Bamnbach's zn illnslriren; wie er sich seiner Ausgabe entledigt hat, davon sprechen am besten seine Zeichnungen sclbsi. Die durch Lichtdruck hcrgestellten Bilder sind unmittelbar in den Text gedruckt, nicht cingetlebt. Dec Einband des Buches ist nach eincr Original-Vorlage aus dem 17. Jahrhundert gearbeitet, lieber die künstlerische Ausiührung des Werkes- nnd dessen Inhalt ist nichts Anderes zn sagen, als daß dieselben sich dem Vollendetsten nn reihen, was in neuerer Zeit im deutschen Buch-Kunstverlag er schienen ist. '7 Ein Werk, das thatsächlich eine Lücke allSuillt, erscheint jetz! in dem Ob crii - H andh u ch von Tr. Hugo R > c m n n n iE. A Kochs Verlagsbuchhandlung, Leipzig). Namentlich der Mnsiktr,liker vermißte bisher ein Nachschlagcbum, welches ihm im Gebiete der Oper, Operette, des BalletS, Melodramas- ohne Aufwand von Zeii nnd Mühe darüber Auskunft crtheilt, welchen Inhalt diese ode> ie»e Oper habe, von wem das Libretto versaßt, wie, wann und von wein koiiipoiiirt. ob überhaupt und wie oft der und jener Stofs schon he arbeitet worden :c. :e,, und wird deshalb dieses Werk, daS von dem gediegene» Mnsikkeiiner Hugo Riemaim mil einem iinr bewundern- werthen Fleiße zilsammeiigcttaaeii worden >0, ebenso wie der emsie Musikfreund willkommen heißen. Ganz besonders wird cS seinen Zweck cnüllc», wenn es- sich um ältere nud nicht repcrtoiriähige Werke handelt, die im Nahmen der wirklichen Kunst ja sehr ost avc- irgend welchen Motiven gefragt nnd gebraucht werden. Das Buch ist in 20 Lieferungen ü 50 Pf. komplett. SermtschttS. In Amerika findet der unsinnige Sport deS Durchfahren der StromschiicUrii des 'Niagara immer mehr Liebhaber und jetz! sogar Liebliaberimien. Diesmal habe», wie cngliichei! Blattern an Buffalo telegr-rphirt wird, ein Mann und emc Frau das Wagnis; gemeinsam in einem Fasse bestanden und sind mit dem Leben davon gelvinmeii. Astronomisches. ,,2ie haben doch eine schwierige Stellung, Herr Professor; wenn ich bedenke, daß ein kleiner Reche» fehler Ihrerseits n»S einen Kometen am den Hals Hetzen tömile!" * (Zwei Lliidenten läutcii nm Mitternacht bei großer Katte kincn ihnen mißliebige» Professor heraus.) „Was giebl s'C - - „.Herr Prvscsior, bei Ihnen steht ein Fenster offen!" — „Wo denn?" — „Eben La, wo Sic hcransichancii!" * B cd e n kl i ch cs Zeichen. „Tu, Hedwig, irciic Dich. Mama hat eben einen Brief erhalten: Großinnttcr kommt nächste Woche." — „O Ivel', da bekommen wir gewiß wieder einen kleinen B-nder I"