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Dresdner Nachrichten : 19.12.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188612194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861219
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861219
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 20-23 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-12
- Tag 1886-12-19
-
Monat
1886-12
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.12.1886
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1000 ErWerbSthätigen 384 uus Lan' aus die Industrie lim Reich 36g). » F: -T-! - j S -2 ' N» - »Z G »— iro ?» ^4 :: I.d- und Forstwirthschait (im Reich 407» und ION aus Handel und Berkel,r (im Reich 89). Die EnverbStdätiaen der drei Haupt- »rwerbszrveige, Land- und Forstwirthichast, Industrie und Handel, ttieilen sich i» «scichsen in 34.8 Prozent Selbstständige und 63.7 Prozent Gehilfen und Arbeiter, einschließlich des Verwaltung-- mrd An'sichispersvualS. Inr Reich ist das Berhältink 37,4:62.6. Unter i: 1(«0 Dienstboten sind in Sachse» 2.3 männlich und 97,3 n !ich, »n Gleiche :^2 männlich und tX>,8 weiblich. In Betres^d« wachsen betriebenen Nebenberufe ist z» bemerke», daß in «Sachsen an, 3. Juni 1882 von den 1,331,478 EilverbSthätigen im Haupt berufe 135.862 vder 12 Prozent in Nebenberufen thätig Ivarcn und zivar betrieben !>8,237 scdstlländia. 10.-333 in anderer Weise Land wiulmbntt. 28,7!>2 Industrie, 23,222 Handel und Berkel,r, 11.33 Lohnarbeit wechselnder Art und 5«'>80 Staats-, Gemeinde- oder Kirchendiensl und svaenannte freie Bernfsarte». Bo» de» 66,914 i änslichen Dienstboten übten 39:8 und von den I,6l3,4M Auge hörigen 23,80.3 eine nebcnsächliche Estverbsthätigkeit aus. Tie eiilichc Berujszähluiig, deren Ergebnisse von den einzelne» deutschen Alanten nach und narl, ininier mein in ihren Einzelheiten vcr- isenilicht iveöden. erossnct tiefe Einblicke in viele wichtige soziale Perhaltnisse, Kein Land bietet aber eine so ciacnlhüinüche Glicde- img der Einuvvhncr. ivie das dichtbevölkerte Sachsen. — Bon wohlunterrichteter Seite wird uns »litaetbeilt, dnsi die von dein Kgl. Polizeipräsidium hinsichtlich der Privatbricspostbe- ordernnasaii'Mlt.»ania aetiosfeiien Versügnngen aus ausdrück- .he» Wunsch der dauert. Tbervoiidirettion und ,m ausdrücklichen ' iiivernälldurffe uiil dein hiesigen Stadtrath erlassen worden sind. Puch ist. waS die E:>i«er»nng der Brieiküslen von der '.Innenseite der Gebäude, 4«eziiglich soiveit dieielben von Austen erreichbar", Hiebt „uchlbar". »ewesen sind, cmlangt, so »I hierbei nicht das ver- trstrspolizeiliche Interesse, svndem vielmehr die Erwägung »nas;- oebeud gewesen, das Publikum vor Täinchuilgeir und Irresühnmgen but.e» zu iniissen. Leb irres gilt ingleichen von dem Berbote der Bezeichnung „Post" nr der Firma der genannten Gesellschaft. Was übrigens das strenge Vorgehen hinsichtlich der Entfernung der Buecke-steii betrifft, io ist zu bemerken. das; der Unternehmer der Haina", obivvtg >!»u au' uinudtiche An nage polizeilichcrieits aus- drncklirh eröffnet worden war. dast das Anbriirgen von -tasten an den Antzeisteste» von Gebe,»den in leincm Falle werde gestattet werden, dennoch Tags darauf die-tasten bat anschlage» lassen, waö La»» allerdings dre erwähnten polizeilichen Verfügungen cur Folge gehabt bat — VNis die in den vorstehenden Ausiuhrungen be merkte venchiedeiro 'Auffäsinng der Verfügung („erreichbar" — „sicht bar", aiilangi, so ist diese darauf zurückzinühtc», daß die politeilichcn Erossnuiigen mündlich er'olgt sind. Von Interesse wird aber :ch weiterhin die zu erwartende Entscheidung der Kgl. Kreis- iwiiviinnniiicha't sein, ob d,r polizeiliche Schuh des Publikums irr Täuschungen und Iircinbriiiigeil soweit 'AuSdeliinnig finden wen, irne er in den belre'seiiden Ver'ugiiugen ;uin Ausdruck konimt. o.iü Vediirinii: öl, wie ichon früher beinerkl. bis jetzt gegenüber ni Anbringen von Vrw'iasle» anderer Iiistiinte noch nicht em- , nnüoen ivorden. -- lieber den in emei» Theil der Auslage der gestrige» 0>»mnier >! reits iiiit^ctheilicn Unfall am der n >, e r Tctnnalipnrbalni ü!. Zwiichen Kesselsdori neue Ausgabe ist >m Format vr» v- Druckboacn stark, soeben erschienen und kostet ungebunden 1.60Mk. — Borrieste rn Nacht wurde zwei Fremden in einem hiesi gen Gasthaus die Ausnahme verweigert, weil einer derselben a»ae- trunten schic». Es stellte sich aller heraus, dass derselbe infolge des Genusses einer zum äußerlichen Gebrauche verorduetcn Augen- salve ganz besinnungslos und verdreht geworden war. Man mußte den Mann in daS stadtkraiikcnhailS bringen. — Heute findet ans dem Liuck e schen Bade zur Erinnerung an E- M. v. Weder ein großes Ertra-Konzert statt (Kgl. Musik direktor Ehrlich), welches nicht wie früher um 4 Uhr. sondern um 3 Udr beginnt. — Heute findet die Eröffnung des ersten großen Nestau rantS auf der König-Johannstrane, des Frankenbräu'S statt. — Bei der Kgl. Amtshauptmaunschast Dresden-Allst. ist am II. d. Herr Tr. Erwin -kavier. Inhaber desössentl. chemische» Laboratoriums zu TrcSden-N., als Sachverständiger für Ehcmie verpflichtet worden. — Was man nicht Alles von einem Pferdebahnkonduk- t e u r verlangt? Ta fahrt dieser Abende der Stricsener Wagen eine der letzten Touren und ein Herr springt, ohne daö richtige Haltcnlasscn des Wagens abzuwarten, herunter und zwar verkehrt. Er kommt zum Falle» und verlangt nun vom Kondukteur Ersatz für seinen dabei beschädigten Ueberziehcr. Der Kondukteur war aber gerade zu der Zeit aus dem Bvrderpcrro», »hu trifft keine Schuld. Es würde ihm wesentlich dienen, wenn sich ei» anderer Passagier, der zu jener Zeit bis nach Striesen fuhr, im dortigen Stallmcister- burecm behufs Abgabe seines Zeugnisses melden wollte. — Ter Besuch dcS Viktoria-SalonS ist fortgesetzt ein lebhafter und wird mir übertwsfeii von der Lebhaftigkeit des Bei fall S. welchen das dermalige Programm allabendlich erringt. Bielen bleibt das Wie des Fluges der Miß Lazcll aus derRiese»- kanvne unklar. So hübich und einfach es aussieht, wenn die Miß durch die Lust in die.Hände ihres am Trapez hängende» Kollegen fliegt, so ist die» wirklich erst die Folge einer äußerst sorgsam ans- provirten Mechanik und großer.Kaltblütigkeit, Geschicklichkeit und Kraft. Miß Lazell wird durch die.Kraft einer vorher hedcntend angespannten Feder herauSgeworsen und cS heißt da zunächst, sich Io mit den Fußen gegen die helressende Scheide in der Kanone zu slemmkii, dag der schlag den Körvcr nicht erschüttert, wohl aber sorlschleudert und vor Allem die Balance nicht zu verlieren, die selbstverständlich schwerer zu erhalten ist. wenn der Körper geschleu dert. also von Außen dirigirt wird, als wenn er sich, wie beim Sprunge, selbst dirigirt. Bei der Leichtigkeit, mit welcher hier daS Kunststück ausgeiühit wird, und der Schnelligkeit, mir der es cr- solgf, erscheiiik die Schwierigkeit gewiß manchem Zuschauer geringer als sie ui der That ist. Tiefe Produktion und die entschiede» groß artigen Leistungen der Mrs. Wilson und Normer, namentlich die .... deS Elfteren am dreifachen Neck, werden nur noch wenige Tage zu Güwrwageil bestehende Zug am dem ! sehen sein: ebenso ist auch der Kontrakt der sehr spaßigen »instkali- schen Elowns MrS- Gcromc und Gcrard bald zu Ende. Dagegen P o t > ch appel W i! s bringt man noch Folgendes in En ah und Niedeilfcniisdorl ging der aus Ma -laue, :: Penonem n»d Falle von 1:30 »ist dem Loloinotiviulirer durch. Es begann eine .: ende Falirl. wahrend weicher in einer Enrve die drei Personen- nagen ans dein Giene "orangen. Zwei davon blichen ans der Vo'chuug. der drille nhe'.icalng sich und blieb mil den Nädern nach oben am Fuße der Vo,chung liegen. Tei übrige Zug mhr. einen entgleisten Güterwagen iiuischlevpend. »ocb lns zur Station Nieder- hemisdorl. wo er endlich zm» Stehen kam. Tie Lotomolivc lvar! u. hlciben Frl. Valida, deren,chone Stimme nnd heiterer, cmvsindniigs- ininger Vortrag stel-S ersreuen, nnd der iincrschäpstiche Witzbold und vorzügliche Eonpletsänger, Herr Mörstadt, dein Salon noch längere Zeit erhalten en in der.Kaliinlgant rpinilerci der Fimia Ercntzn a ch i inst entgleist und die Pai»,giere blieben bis ant einige leichte Icnnilgen nnbe'chädigt. Warnin der Fnihrer di Zug verlor, ist noch nicht amgeklärk. Tw Schienen allein tann dies nnhr vegriinden. da der Zug nur Heve'.leinbieiiisc aiwgeri ster ist. ivelche der '.stlasclanenfiihrcr in der Hand hat. — In Bezug ans die Bercchlianng von Beliärdc» und Privat personen zur A nlagc nnd zum Velriebe von TeIegr a p l> e u, ohne stirickfrchf daraus. or> bei denselbeu Fernivrecher oder andere Apparate in Anwendniig tonunen, gelte» im Neichsvvslaiiste soi gende Gnn'.d'ätzc. Den Landesbcbordeii kau» die Anlage von Tele- gravlien zu piioeckcu, welche nickst unter das Nestor! der Neichstcle- gravheuverwalknug lallen, ohne Konlrole zngeslanden werde», io laug: diele 'Anlagen nicht als VerkeliiSanstaiten gebraucht werden. Prwatperwiicii soll nicht verwehrt werden, innerhalb ihrer eigenen Gebäude, Etablissements oder Grundstücke Telegraphen cinziuichten, baransgesekt. dag der Bescher innerhalb seiner Grenzen bleibt nnd n'de Grundstücke, sowie öffentliche Wege, schrecket. Telegraphen oder Feriuvrechvcrl'in- mdilucken. welche zwar einem und dcmielbeu c räumlich, w, cs dnach Gnuidslücke anderer öfwntliche 2Lege von einander gctrcnitt sind, Elavlisf.ancnls. thrnndstüclcii u. ,. w. ivelche nic:: cau-lii und demselben Besii.zcr geboren, sind olnic Geitcbmigung des Neicbes mckit UalN>att. — Tie E lbicl, i' >' > a s, r t beginnt allmülig abzurüsten d.-' Winierackelliuigeil ausziiüicben: zwar ist die Wsttcrnng üb müde und der WastMlcnw hat sich erheblich gebessert iTonnersiag oetrug derselbe —8". geilem —-w, aber «s stblt noch de» Tchiucn > "-er an lohnende» Ladungen, da eme-.stlieils die Verfrachter b .r vorgerückten Jahreszeit den Wasieuveg lcheuen. anderntlteils ui . aarengakuingen. welche sonst auch noch in vorgerückrer Jahreszeit "r Vericbiiiuna gelaiigren, keur tsteichäir und infolge dessen auch keine Gülerbcwegung statltinder. Tie Sturme der lelucn Woche Ast m namentlich aus der Untcrelbe viele Tcbädcn verur'acht und , Friedrich Leistner. Nikolaus Klinsie sind >ür cne Arveil inr Dienst der Firma, silberne Me- Tic tteberreich- nur der An! aae Ire O näßen :e. n «ckst über , Nllg.'II Zwücl >en Grr Benuer gehör en. abe« G ,:er. «ei e kriech c'dcr zwo cb.I, Lustern, chellcr beichaitiglen: Arbeckeun Pauline Brännig. Karl Ser-! Brämiig, Karl Lenbe, Herrscha»! über den ! 23- resp. 3l>iähr,ge treue Scblubtrigkest der j daillen bezüglich Elilcndivlvmc verliehen worden, da der Zug mir ? inig diewr AuSzeichiiungcn durch Herrn Tbcrbürgec»ie>ster 'Tr. Slübcl fand gestern Vormittgg unter feierlicher Ansprache statt. Uiunittelbar daran schloß sich im Fahrillotäle seihst die herzlichste Begrüßung und Beglückwünschung der Jnbilarc vor versammeltem Bcainlenpersonal durch die Ehe'S der Firma, Herren Erentznach ie»., .Kommerzienratli Scheller, Marlin Fischer und Ereutziiach jnn., ivobei einem Jeden von ihnen ein Svarkaslelibuch. ans eine nam hafte Summe lautend, eingehändigt wurde. — Ein schönes Beispiel von Einvernehmen zwischen 'Arbeitgeber und 'Arbeltnelimer, ein leuchtendes Vorbild inr alle braven und gutgesinnten Arbeiter, — In der Nckolaikwche in Frei barg wurde dieser Tage ein dortiger jüdischer Einwohner NameiiS Sppcnhcimer durch die Taufe in den Bund der christlichen 'Religion ausgenommen. -- DaS Freiberger Schwurgericht hatte sich jetzt stvci Tage hindurch mit iingelrencn Beamten zu befassen. Am Ticustag stand die Hauptvcrhaudluiig gegen den früheren Freiberger Stiitskaisirer Träger an. welcher wst 1878 bis 1883 die ihm anver- traulen Kassen um 11,076 Mt. geschädigt hatte: ans 4 Jahre Ge fängnis; und .3 Ialwc Elircnrechlsveriiisl lautete dabei das Nrthcil deS Gerichtes. — Am Mittwoch wurde hieraus der vormalige Kon- trolenr. Grund- und .Huvcsthekeiibnch>ul>rer Ziegenhals vom AmtS- um Ablösung der Brauercigerechtigkeiteii. AIS Aktienkapital Wird eine ganz enorme Summe genannt. — Zn den bisher erschienenen 4 Ausgaben de-sächsische» L a n- deS-Gesanabuch«S hat da- evangrlisch-lutbensche Lande-- . konsistvrium jetzt noch eine 5. Herstellen lassen, tn welcher bei ledern kalten, nur gegen Borzeiqung besonderer Liede die zugehörige Melodie vollständig mit abgrdruckt ist. Diese das Bild in Berlin I Die mächtige B be ist >m Format der Bvlkö- und Schulausgabe, 43 ... WL» »S. Hoch- und Jubclruse hatten die von der gwßen Gobrani« ent sendeten Herren Grekow, Stoilow und Kaltschem bet ihrer Ankun't in Wien begrüßt, Rede» waren aewcchlelt und der Eintritt zum indes- Perron war. um daö massenhaft erschienene Publikum lern zu " ' Karten gestattet. Anders _ . . .ahnhosSdalle de-Anhaltcr -^ahnhose- wcir leer: mit der Zeii batten sich ein halbes Dutzend Journalisten eingefnndcn. Stoilow ist «tn lungerMcinn von etwa 26 Jahren mit gesunder Gesichtsfarbe, blondem Schnurrbart und shmpathischer Ericheinung. Grekow ist von hochaufgeschossener Ge »alt. etwa 30 Jahre alt. der spitz zulaufrnde Bollvart ist bereits mit Silbersäde» durchsetzt. Mit dein langen, graue» Ueberziehcr machte er den Eindruck eines LandmanneS. während Stoilow. der übrigens sehr fließend die deiitschr Sprache beherrscht, den Eindruck eines gewandten Kaufmannes macht. DaS dritte Mitglied de, Deputation ist Herr Kaltschew, ein Ostrnmeliote. In seiner Hciiiialh »einst man ihn den Rothschild Bulgariens. Die Heere» begleitete ein Dr. Wallerstcin (Aha!). Die bulgarische Deputation hat i», Kaiserhos Absteigeguartier genommen. Wie lange die Herren m Berlin bleiben werden, darüber haben sic. wie Hevr Stoilow vcr sicherte, bis jetzt noch keine Dispositionen getroffen. Der in Karlsruhe verhaftete sranzösiiche Spion Letellier ist Offizier im 17. Iägerbataillon in Chambrevillcrs: in seinem Besch wurde ein jweiinonatlicher Urlaubspaß des -kriegsminislcrS gesuu den. Der Oisizier wollte »ach Stuttgart reisen. Die ausgeiundc neu Pläne sollen den Nhciiiübcraaug bei Maxau behandeln. Uebrigenü ist mitthcilenSwerth, daß der Betreffende seinen Ansenl- halt nicht geheim hielt und i» grvßcecii 'Nestanlants verkehrte, in dem er vvrgab, vaS Deutsche lceneu zu wollen. Die Verhaftung wird nr Bcrdindung gebracht mit der vor 14 Tagen erfolgten Vc> Haltung eines Sergeanten lBnreauschreilier), dem die Beiordnung von Schriftstücken übertragen war, die später aus einer Wirthschnu dem General-Kommando wieder zugestellt wurden. Die vom „Standard" gebrachte und in eine Reihe von deutschen Zeitungen iibcrgegangene Nachricht von einem Briese deS K.ujcis Wilhclm an den Kauer von Rußland bedarf einer Richtigstellung. Beide Monarchen wechseln im Laute deS FaherS wiederholt Bne>e, so daß kein Grund vorlicat, dem Vorgänge am St. Georgsmgc eine besondere politische Bedeutung beizulegen. Gras Schmvalow war der Ucberbringer eines Handschreibens, in welchem der Zu jeinen crlanchlen Großonkel zum GevcgStage bcgliickivünschl. und Kaiwi- Will»-!», liai in nlpick» t»>rr6st!^!- 'iZZ^i»' vi.'N'ii PZri^! I, acrickst Hainichen ebenfalls wegen während dreier Jahre fortgesetzter und ^ Unterschleüe. die sich ans über 1500 Mk. belaufen, zu 2 Jahren erall , Ge'ängiuß nnd 4 Jahren EhrenrechtSvcrlust twrurlheilt. Landgericht. Bon der cu ! nach slcstlaehabter geheimer Sitzung der wi wegen Sittlichkeitsverhrecheu zu 9 Mor 4. Strafkammer wurde gestern Stubemualer Karl Seidler Kaiser Wilhelm hat in gleich herzlicher Weile diesen Brös hcaiu- wvrtct. Wenn ma'l auch den Wvrllant beider Briese nicht leimt, so glaubt man doch in wohlunterrichteten Kreisen, daß die Wann , mit der sie geschrichen, sich nicht von derjenigen unterscheide!, die sonst den Brielwechset Neider Kaiser durchzieht. Man erzählt sich in Fulda die folgende als verbürgt inilie theiltc Thatsachc. Ein arbeitsscheuer und dem Trünke ergebener Meiuch hatte unter dem Einflüsse deS Branntweins Aeußeumgeu über den Fürsten BiSmarek gelhaii. welche nicht wiedcrzugebcn und. Dies kam zur Anzeige, und die StaatSanwallichasl vcriclstcle de: halb a» den Fürsten wegen Einholung der Ermächtigung zur Stra: versolgnng. Diesem Berichte lvar eine eingehende «Schilderung deS EbaraktcrS und der Vernangenheit des Incnlpaten beigesügt, wel«li: aus denselben durchaus kein günstiges Licht warf. Der Reichsten; ler entschied hieran! durch eine kurze Marginalversüguiia aliv: „Em derartiger N/eiu'ch ist überhaupt nicht im Stande, mich zu beleidi gen, weshalb ich nnf die Erhebung ciucS Strafantrags verzichte. Bismarck". I» nächster Zeit soll die deutsche Ostgrcnze noch bedeutend nur Militär gesichert werden. Verschiedene Städte, wie Schuwindl und Pillkallen, sowie mehrere Greiizdvrser, wie Wischwill und Kraupüchleu sollen größere vder kleinere Gamisoncn erhalten, und die Memeler Garnüvil soll verstärkt iverdcu. Die i» Hamburg erfolgte Verurthcilung des rühmlichst betaiuu len Ohrenarzleü Dr.Gnstav Mantels aus Lübeckwegen eines Sittlich keitsvcrbrcchcnS. begangen an zwei Patientinnen, hat ungeheures Aussehen erregt. 'Nachdem das Gericht daö Erkenntniß, welches aw zwei Jahre Zuchthaus lautete geiprocden, erklärte Mantels „vor Gott und aller Welt, daß er unschuldig" sei. Der Verurtheillc, rn: Sohn des verstorbenen Professors Mantels am Katharineum zu Lübeck, halte für seine Belastung auf freiem Fuße 10,lW Ml. Kaution gestellt. Unter Freigabe derselben beschloß das Gericht die sosnrttgc Verhaftung Tr. Mantel'S. Bei Gumbinnen wurde bei einer Fclddicnstübung ein Soldit der II. Kompagnie erschossen. Nebenan inarschirle em Leutnant. Die Unteriuchuiig ist enigelcitct. Der Arbeiter 3t. aus Dahme wurde vom Potsdamer Laudas riebt der Beleidigung des Kaisers und der Ivissenllickien sahchen Aiischnldigimg für schnloig besunden nnd zu einer Strafe von - Jahren !> Monaten Gesängniß verurlheilt. Die Verhandlung war nicht öffentlich. 'Aus der Bahnstrecke Berlin-Flensburg sind in letzter Zeit viel fach Betrügereien von Eisenbahn-schnffnern dadurch verübt worden, daß sie Personen ohne Bittet Mitnahmen und sich dafür Geld gebe» liehen. Berliner G c h c i in p v l iz i st c ». welche seit einiger Zei. an den Altonacr nnd den .Hamburger Bahnhöfen pvstirt waren, haben den Betrug entdeckt und bereits mehrere Verhaftungen vor genommen. Tr. Dedekind in Wolfciibüttel veröffentlicht nunmehr eine „vorläufige Mitthcüung" über die Vorgänge bei seiner.HauSiuchlmg nnd Verhastting. Die ganze Dyiiannlgeichichte soll aus Aussa zc etlner Woldcinar Stephani wegen unbefugten AnsspielcnS zu einer Geldstrafe von 3 Mt. rv. 1 Tag Haft vcrurthcilt. — Strafkammer-3. 'Am 21. Oktober in den Abendstunden entstand m dcmPrriscr'schen Renanrant hier zivisclwn dem Wirth cinerscstS und dem Hand- arheltcr 'August Emil Lindner, .Helene Schulze geb. Lindncr nnd onaten Gciängniß nnd der einer alten von ihm wegen Unbrauchbarkeit entlassenen Magd wurden dieselben wahrscheinlich noch bedeutender gewNen sein. ^ der ledigen Ebarlotte Pablcknch andererseits ein Swcit. P. verbot -nn nicht die Elb'chnfe „ tzl las! dwchgängig lehr >ol«d nnd stark dem Kleeblatt wiederholt seni Lokal und schickte schließlich nach der baut würden. 'Namentlich vewcchren sich die ei'einen Schnfskörper '" '' ' ^ . : >-vl;boden Vorzüglich. — Unsere vorgestrige Noiiz über den W e i h n a ch tsv o st- rkchr ist dahin zu ergänzen, daß die 'Annahmestellen am Polizei. Nach dem Erscheinen des Gendarmen Stephan erwachte eine förmliche Wnth bei Lindner und der Schulze; die beide» Renitenten drängten nnd stießen den Beamten in der Hansstur wrt- ! geletzt nnd luckstclten demselben vorm Gesicht herum. Auch die Tezbr. wie an Wochentagen, am ersten Feiertag i Pal,litzsch belheittgte sich dann, wennschon im schwächeren Maße, :onntag den 19 an ionsttgcn Festtagen geöffnet blechen werden. Tie Landbe- ltang findet am To'intag den 19. Tez. toie an anderen sonn- ^ - n statt, am ersten WeihnmistSscicrlag rnlst diewlbc gänzlich, am -'ten Weibnacln-awieitage findet eure einmalige Bestellung iämml- . l-er L'NiVorle statt. -- Nach dem vom Pestalozzivercinc berauSgegebenen Anits- ' 'endcr inr Geistliche und Lehrer haben in der Zeit von M-.-hacliS 1885 bis dahin >886 8 Schulmänner de» Titel Professor, > den eures Schulrathes erhalten, 5 sind zu Oberlehrern. 9 zu Kan- 'own ernannt worden. 2-3 wurden durch Ordensverleihungen vcr- 'ck edener Grade ausgezeichnet. Ein Schulmann konnte sein '»Öjahriges ll nbilaum feiern. .30 daaegcn legten eine 'Amtirnngszcit von 23 .ihren riirück. T,ie Zalu der Todcs'ällc beträgt 101 Emgcwciht ll nrdcn 18 ncrie Schulgebäude. — Geilem war anläßlich der hrmdertjähriacn Gcbnrlstagsscicr a r l M ar > a v W eber' S das imvonitende große scharncnster > r Oiennerckchcn .Hnridlriug anr dem 'Altmarkt inst der Büste des sterblichen Meisters, die sich ans schönem Blumen- nnd Blatl- -' anzcinchmiick hervorhob. gc'ckmückl. Bekanntlich komvonirtc Geber in dem jetzt Renncr'schen Hause seinen „Freischütz". — Tic abnorme Witterung der letzten Tage zeitigt immer "'.ne Erscheinungen in der 'Natur. So wurde uns gestern — Milte r ezcmbcr — ein Sträußchen blühender W e i cb i e l l i r i ch e n ck erbracht, die inr Forsthailsgartcii dcS Herrn Große in Loichwitz 'risch ci«l'alrct halten. In demselben Garte» steht auch ei» Bunbanm tThnleS Butterbirne), der zum zweiten Male Früchte e.» arnehnlrchcr Größe trägt. — Zeitnngsnachricksten zufolge bat der preußischeEiienbahn Mini- "cr Maybach einer Deputation, welche betresis der vrojektirten -.wnbahnliinc Torgan-Mühlberg-Ricia vorgesprochen. erklärt, daß Ge vreußi'che Rcgiennig dein Projekt stehe, die sächsische Regierung »doch den Anschluß an das Eisen i.chnnctz nicht in Riesa, sondern nur in Oichatz genehmigen wolle. — Der neue Stadtvla über welchen wir kürzlich Aus- ' chrlichereS benrerktcn, ist soeben in der G. A. Kauimann'schcn ^orttmcittS-Bnchhandlung, Breikcstraße 20, erschienen. — Der säcbs. E l v g au i ä » gerb nn d hat aus Anlaß der heutigen Jubelfeier E. M. v. Webers seine Vcrehmng für den- "ben dadurch bekundet, daß durch eine Deputation dieses Bundes .-stcrir Vormittag am Monument des Jubilars ein Lorbcerkranz i,ül eirtivrechender Widmung »icdergclegt wurde. — Im Panorama international, Schloßstraße 23, st iunit in drcw'r Woche eine Reise durch Holland zur Ausstellung. — Tie bekannten Brauereien in Pilscn. das büracr- ! che Brauhaus und die Aktienbraucrei, sollen in den Besitz einer einzigen Aktiengesellschaft übergeben. Em Konsortium Frankfurter Geidlentc iteht wegen des Ankums beider Etablissements mit den a» den wrtgesclstcri 'Angriffen ans Stephan und emem inzwischen erschienenen Kollegen desselben. Nachdem endlich unter Mithilfe eines Herrn zunächst Lindner gebunden war, stieß dieser noch mit den Beinen nach dein Unterleib St.'s. Tic Pahlitzsch spie außer dem dem an zweiter Stelle erschienenen Gendarmen in s Gesicht. Während der ganzen ausregenden Szene verübte daS Kleeblatt auch »och durch Brüllen in alle» Tonarten einen wahren .Höllenlärm. Vom Schöffengericht wurden Lindncr und die Schulze wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt zu je 6 Monaten, die Pahlitzsch zu 3 Monaten Geiänaniß verurlheilt, übrigens auch wegen rnhc- siörcndeir Lärmcns aui je 3 Wochen Hast erkannt. Lindner und die Schulze wurden sofort nach Publikation des erstinstanzlichen Urtheils in Hast genommen. Ter Gerichtshof unter Vorsitz des Hcmr Landgerichtsdirektor Stöckel gelangte gestern zu einer milderen Auffassung, denn es wurde die Gesängnihsttlffe von 6 aus 4, bez. von 3 am 2 Monate herabgesetzt. Fortsetzung ve« lokalen Lhelle» Seite ». raFkSsieschtchte. ' Deutsche- Reich. Der aus Antrag Preußens über Franksurt a, Nt. verhängte kleine Belagerungszustand hat nicht die Ausdeh nung. wie in Berlin, sie erstreckt sich nur aus Ausweisungen und Waffentragcn, wahrend für Berlin auch eine Beschränkung öffent licher Versammlungen ausgesprochen ist. Schon nach der Ermor dung des Polizeiralhs Rumpfs wurde eine solche Ausnahme-Maß regel erwogen: man sah aber zunächst davon ab. da die Dauer des Sozialistengesetzes damals nur noch eine kurze schien. Auch nach dem der Reichstag eine weitere zweijährige Wirliamkcit dieses Ge- , ictzes beschlossen halte, glaubte man von Ausnahme-Maßregeln noch sehr svmpcsthi'ch gegenüber- abstehcn zu tonnen. In neuester Zeit aber sind wieder mancherlei .... ^ j,i-,,ai>,xnwkrali>'chc Bewegungen hervorgetreten, was am deutlichsten daraus hervorgeht, daß kürzlich über Ä> Verhaftungen in Franksurt vorgenommen werden mußten. Der Kaiser hat zu dem in Southport lEnglaud) gebildeten Fonds zum Beste» der Hinterbliebenen der Besatzung der beiden Rettungsboote, welche bei der Rettung der Hamburger Barke „Mexiko" untergeaangcn sind, die Sunime von 3000Mk. beigesteuert. Der kommandirende General des 2. Armeekorps in Stettin, General der Infanterie von Dannenberg, der jetzt in den Ruhe stand tritt, stand seit dem 14. Juni 1881 an der svitze des pommei- schen Armeekorps. Er hat erst am 18. August d. I. sein bOjäbriges Dienstjubiläum gefeiert nnd bei dieser Gelegenheit daS Großkreuz deS Rothen Adlcrordcns erhalten. Der General war von 1863 bis 1871 Chcs des Generalstabcs beim Gardekorps und hat sowohl den östcrretchiichcn wie den französischen Krieg in dieser Stellung mtt- gemacht. „ Ire- ruhe», welche durch die Wand, wie Herr Dedckmd erzählt, aus der zweiten Vorjlubc deS ZiiumerS, ein Gespräch über Tlliiamitbombcn crlam'cht haben soll. K oloniale s. seitens eines deutschen Kriegsschiffes ist ans den nach kein Uebercinkommen zwischen Lentschland und England, betreffend die gegenseitigen Bcsitzverhällnissc in» westlichen stillen Ozean in der deutschen Maclstsphare gelegenen Inseln der Solomon: gruppe, und zwar ans der Bvngainville Insel, der Ehoiscnl-IniA nnd Iiabcl-Iniel die deutsche Flagge gehißt, die betreffenden Inseln somit in deutschen Besitz genommen worden. ES gehören die«e Inseln zu den größten mid stnchlharstc» der Solomonsgruppc n»o ihre Bevöltcrniig gilt als tn,ruchbar zum 'Arbeiten. Ungarn. In Kolm tVaescr Komitat) kam cs zwischen cmcr Räuberbande und den Gendarmen zu einem Kampfe, wobei drei Räuber nnd ein Gendarm erschaffen und zwei Gendnrmcir schwer verwundet wurden. Die Einwohnerschaft nahm für die Rärrb.r Partei gegen den OrlSnchter. Ter vom TiSza Eszlarer Prozesse bekannte Panduren-Kommissac Andreas Recsti („Recski Vandi"), welcher bekanntlich die Zeugen gefoltert hatte, veranlaßte »n Restaurant Szikszah in Budapest einen argen Erccß. lärmte nnd zerschlug die Gläser, weshalb er von den Kell nern aus die Straße befördert wurde. Dort lärmte er noch mehr und beschimpfte die Polizei: er wurde auf die Polizei-Centrale gebrach: und von dort iii's Rochus-Hospital, wo der Ausbruch von Tob sucht bei ihm konstatirt wurde; Reeski wurde in die Irrenanstalt überführt. Frankreich. A„z zuverlässiger Quelle erfährt der Pariser Berichterstatter der „Köln. Ztg.", daß Boulanger in der That Inn Bildung des neuen Ministeriums seinen Eintritt in dasselbe an die ausdrückliche Bedingung geknüpft hat, daß ihm ein Kredit von 36«) Millionen Fr. für nutiläriiche AuSriistungszweckc bewilligt werde. Das Ministerium Goblct hat diese Bedingung einstimmig anac nomine». Demgemäß wird die Krcditvorlage m dieser Höhe cne Kämmer gleich nach 'Neujahr beschäftigen nnd trotz der schlechten Finanzlage auch gewiß angenommen werden. (Wir halten die An »ahme der Militärvorlcigc für viel zn sicher, als daß cs nöthig ist. derartige „'Nachrichten aus zuverlässiger Quelle" auftancheu zn lassen. D. Red.) Der Geschäftsagent Pillot in Paris, welcher im Mai den Baron dc Soubeyran im Direkt!onsbnreau des Kvnzptoir d'Eskomple unter Todcsdrohnng zwang, drei Wechsel in Höhe von 130.009 Franken zu unterzeichne», wurde von dem Pariser Schwurgerichie zu sechs Jahren Gciängniß und in die Prozeßknsten vcrurthcilt. — Das Parlier Zuchtpolizeigcricht verurtheilte icchs der wegen der Bethcrligung an der Erstürmung von Tivoli-Banxhall verhärteten Anarchisten zu Strafen, welche sich zwischen 3o Franken Buße und 15 Tagen Gesängniß bewegen. Die Gcmcrßregelten gehören säumst sich dem 'Arbeiterstandc an. zwei, Bremer und Hamburger, sind Deutsche. Paris. In der letzten SenatSsitzung kam cS zu einer lebhaf ten Auseinandersetzung betreffs der Bewilligung der beiden Zwöb tel und besonders der Senator Gavardie war mit seinen 'Auskünf ten nicht zurückhaltend. Er sprach auch über die Stellung Frant reichs gegenüber Deutschland. Er findet die Regierung für un vorsichtig nnd schlicht: „Mun spricht von unserer Rache nn Deutsch land. An die Rache denken wn nicht, wir bedrohen Niemanden und ich bin dem General Boulanger für die kürzlich gemachte Er klärung dankbar, in der er Friedenswortc hören ließ, während ec dennoch dir Hand am Degen behielt". Tann forderte er Bon
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