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Dresdner Nachrichten : 07.04.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-04-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189404072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18940407
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18940407
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1894
-
Monat
1894-04
- Tag 1894-04-07
-
Monat
1894-04
-
Jahr
1894
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.04.1894
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»ums von 800,000 M <proz. Schuldscheine »um Neubau eine- BereinshauseS mit Hospiz und Saalbau so lebhafte» Anklang ge sunden bat. das, nur non, ein »an; kleiner kl,eil gezeichnet werden kan» Es erscheint somit dicAG durchaus christliche lliiteiuehmeu gesichert. — Bei den 236 Sparkassen in» Königreich Sachse» wurden im Februar d I. 1IL22189 Mark eingezahlt und st.30V.3t4 Mark »urückgezahlt. Einen hochelr-gante» Eindruck macht der neu erossnete Ju welierladen von Richard Garten, Pragerstrabe 3l» Mit seinen prächtige» Schau- und Prunkstücke» und netten Ztlcinig- keiten in arschmackrioller ZiffaminensteUung mit einer überaus reichen Kollektion toslbarer Schmucks in BriUnuteu. Rubinen und Smaragden ist daS neue Schaufenster eins der schönsten der Praaer- slraße und gewährt besonders in den Abendstunden im strahlenden elektrischen sichle eine» gros,artigen, noble» Anblick. - Der Rechenschaftsbericht des Königl Sachs. MililärvereinS „Deutsche KavIIller« e" ,n Dresden für das I!t. Berelnsiahr vom I. April I8!N bis !ll. März I8trl weist eine Einnahme von 2t'-"-' M. und eine Ausgabe von 2R.8 M. »ach. sodaß ein lleber- schutz von -H M verbleibt. Der Bestand der .Hanvlkasse war am :ft. Mär» ll»c1 M Zu diesem Bestand kamen nr'lt» folgende Be träge: Bera»»g»»gsknsse 243 M„ Standartenfonds «io M und Weihnachtskasse 23!! M . svdas, sich daS Bereinsve,mögen überhaupt aut 1621 M t'eläust. Der Verein bestellt gegenwärtig aus > Ehrcnmitgliedern, 3 nicherordentlichen »nd :i11 ordentlirhrn Mit gliedern - Eine selten schone Baumbluth, d. h. Obstbaumblnth. kündigt sich an Ans de» verschiedensten Landestl>eileu kommen Nachrichten über eine sehr reiche Birnen- und Mauinenblnth. io wie über eine zu erwartende srühc rtirschblnth. deren Blütl-en kiioiven djchlaeschiveltt bereits vor uns stellen. Statt Ende April oder Ansang Mai dürlten Ostheimer und Pendeliaurrkistcheil. »v wie Rvtlizeilige nnd verwandte trübe Sorten schon bald »ach Mitte Avril anibrechen. wenn nichts Störendes einlrilt. Die Pfirsiche blüht bereits in geschilpter Page za» Mauer» i» der Morgensoime). an verschiedenen Stellen nusercr Stadl. -- In der Rahe des Poiitinikchiippens, gegenüber der Brühl- schrn Terrasse, Ivo die beiden-Histste» des »enlich Ilavarrrten Elbkal,»es liegen, enlirnckeit sich seht eine, viele Zuschaiier an ziel,ende Thatigte». Millelst rotirender Saiigvumpen wird das einaedrungeiie Waller entfernt^ sodaß diese Wracks schon ziemlich hoch ans dem Wasser ragen. L-ind sie dann enlleert, so werde» sie ai» „Kameele"-ivralliuarstge Fahrzeuge) geladen und durch Rad dampfer nach Schandau zur Revaratnr gebracht. Der Preis einer solchen groben E bzillr ist so bedeutend, daß ein Repariren trotz der boben Kosten, die das Bergen und Entleeren dieses Wracks bc- ansprucht haben, sich noch zu verlohnen scheint. — Eine g e m uth » »lle Feie r. die von seltener Liebe und Dankbarkeit alter Schaler zu ihrem ehemaligen Lehrer ein beredtes Zeugniß ablcgte, fand vergangenen Montag Abend in einem Restaurant am See statt. Mehrere vor 25 Jahre», Ostern 1860. von der 2. Bezirksschulc abgegangeue Schüler hatten erfahren, das, ihr ehemaliger Lehrer, Herr Schuldirektor Jul. Schneider »ach ltzjähriger Tienstzeil. tvovon allein -16 ans den hiesigen städtischen Schuldienst falle», am l. Avril d. I. in den wohlverdienten Ruhe- stand treten wollte. Diese» Zeitpunkt wollten sic nicht vorüber gehen lasse», ohne ihren, alten Lehrer nochmals ihre Dankbarkeit zu beweisen. Unter vielen Mühen gelang cs ihnen, den Ausent- haltSvrt vieler ehemaliger Klassengeuosseu auszusinden, und mit diesen vereint hatten sie am See in „Stadt Pulsnitz". dessen Wirth ebensallS ei» früherer Schüler des Obengenannten ist. eine kleine, aber erhebende Feier veranstaltet, durch die sie ihren alle» Lehrer in gemüll,vollster Weise feierten. Den Glanzpuntt dieser Feier bildete die Ueberrcichnng einer kunstvoll ansgesühiten Lotivtafcl aus einer prächtig geschnitzten Staffele,. weiche Gabe um so Höheren Werth hui, da sie von der Hand der ehemaligen Schüler selbst gefertigt worden ist Eilt Kranz von Phoiographieen sännnt- lich noch lebender Schüler — auch weit enlsernt wohnende batten ihren Glückwunsch nebst Bild gesandt - bildete die Umrahmung der Votivtasel. Alle Hochachtung vor solch' dankbarer Gesinnung! -- Die E »r i, e l i n s k i r s ch e. Türlitz oder der Herlstzenstraiich, bekannt durch die hellgelben Blüihen, ist im Abblühen begriffen, blüht aber in bober gelegenen Gegenden noch und ist eine freund liche Frnhlingszierde der Gärten und freien .verte». Die kleinen, ae» Blättern voranseilendcn. ans vierlffätlengcr Hülle brechenden Blüthenschmnche» bildelt später lenes längliche rvthbraune Bccren- ohst, dessen mild lösende Wirkung schätzbar tsl, wie denn die süß- säuerliche» Früchte imiiier mehr, roh »nd eingemacht, in den Hausern Eingang finden. Der 7 Meter »nd höher werdende Strauch verdient umsomehr steißige Anpflanzung, als seine jungen Ae sie die beliebten dauerhasten Ziegenhainer Spazicrstöcke liefern, die von Jena aus weit versandt würden, und das harte Holz liefert westliche Schäfte. Maschinentheile sowie dein Schuhmacher treffliche Schusterzwecken. — Vorgestern Morgen ist in Planen bei Dresden im 8l. LebenSinhre der letzte Königl. sächsische H o sp o stm e i st er a. D., Herr Moritz Ferdinand K o r i» ann, verstorben. Die Bc- erdignng findet Iienle Vormittag II Uhr von der Partentations- balle im Annenfriedhofe, Ehcmiiitzerstraße, ans. statt. Fortsetzung des örtlichen Tl,eileS auf Seite 4 n. lich ein Reichstags-Handbuch zur Verfügung Redaktion der „Zeitungskonespoudeuz' rasitSqeschichke. Deutsches Reich. Die Presse beschäftigt sich sehr lebhaft mit der „Kladderadatsch"-Angelegenheit. Aast einstimmig wird tue Noth- wendigteit einer völligen Klärung der -oche llelont. Der „RcichSllote" scb,eilst: „Hoffentlich tlärl sich nun Alles bald unzweideutig, und Der- lenige, der hier etwa mit grossen Interessen des Staates oder mit den Pflichten seines Amtes ans gekränktem Mißvergnügen oder sonst einem imleraeordnele» Grunde gespielt hat. werde unbarmherzig zur Rechenschaft gezogen, sei ec wer er sei. Wir haben dieses Hintertreppenspiel, das uns allmählich in das trübe Fahrwasser einer Medisante- und .Kabalenpolitik, wie sie drüben mm Gau dium der Welt in der glorreichen Republik der Advokaten. Bankiers und Ingenieure mit allen Zuthate» bürgerlichen Klat sches herrscht, zu ziehen droht, satt: derartiges sind wir unter den Hohenzollcm rn Preußen nicht gewohnt und ein solcher komim- virendcr Import müßte uns hernicderriehen. Er ist nin so gefähr licher, als heute bei dem vielfachen Mangel idealer Grundsätze und eines aus dem religiösen Glauben geschöpften PflichtbcwnßtseinS unsere lebende Generation auch politisch oben in einen zersetzenden Skepticisiiins, der sich mir zu gern an kleinlichem Klatsch oder Bnzanlmismiis berauscht und dein alle bessernde Dhatkrast nnd nolitiscbe Höhe abgetil. and unten in einen brutalen Magen- und FaiistterronsmnS vermute» ist." - Die ..Frks. Ztg" bemerkt: ..Elirenwerstir nnd vsiiclstlreue Beamte vor völlig grimdiosen Ver dächtigungen und Verunglimpfungen" zu schützen, ist sin erster Reibe die Pflicht der Regierung. Mit welchem Eifer sie diese Pstichl erfüllt, auch wenn es sich nur um Unteroffiziere oder - chntzlenle bandelt, davon berichten fast täglich die Blätter unter Rr Rubrit „Gnichtszcitung" Wird der gleiche Schutz hohe» Beamten im Reichsdienst versagt, muß da nicht der Argwohn Platz greifen, daß die Regierung die Herren nicht schütze» zu kön nen glaube? Und müßte unter diesem Argwohn nicht der glaube an die Elnenhnstigteit nnd Pflichttreue jener Beamten in die Brüche gehen ? Unser eob.-rum esrwoo lautet daher auch heute: An s Gericht mit der Sache, da wird die Wahrheit zu ihrem Rechte kommen. -- Die „Volksztg." fragt, wer wollt die Persön lichkeit in kaum angreifbarer amtlicher Stellung sein möge und tagt: „Gielst es wirklich einen Beamten iin Deutschen Reiche, der angerhaib des Gesetzes steht? Angenommen, dieser Beamte hätte dein „Kladderadatsch" das Material gegen die „Spätzele" und „Auftrrnsreiind" gegeben, so sind die Beschuldigungen gegen Beide entweder zutreffend, und dann ist es iliwerständlicti, daß die beiden ln »huldigten Beamten nicht längst zur Verantwortung gezogen sind, oder der best. I>octfftel>c»dc Beamte lmt die Redaktion des „Kladderadatsch" aus wer weiß was für Motiven dnpirt und dann ist es n»verständlich, warum er nicht längst sannnt dem „Klad decadatsch" vor Gericht gestellt worden ist, um daselbst Rede und Antwort zu stellen. Aus jeden Aalt erleidet das Ansehen des Auswärtigen Amtes die empfindlichste Einbuße, wen» das Amt selbst in der Sache auch jetzt noch keine gerichtlichen Schritte gegen die Schuldige», wer sie auch sein mögen, tknit". Der Reictistagsabg. Liebermann von Soimcnberg erläßt fol gende Erklärung: Eine berlenmderffchc Veniilglimpffuig meiner Perlon macht gegenwärtig die Runde dnrch die jüdischen und jndcu- verwaiidtcn Zeitungen. Die gemeinsame Quelle, aus der jene Blätter geschöpft haben, ist die..Zclti»igs1i'nr>vo>ideiiz des Vereins zur Abwehr des Antisemitismus". Danach soll ich vor 25 bellv. 2! Jahren als Hanptmann in Wiesbadei, gewohnt baden. und dortige Geschäftsleute sollen an mir „ihr schweres Geld" verloren baden. Da dem „Verein zur Äbwelir des Antisemitismus", dessen Leitung in den Händen des Rcichsiagsabg. Rickert lieg», mnthmaß- m stebt. so hätte sich die durch eine» Blick aus d»e in jenen, Almanach enthaltenen blogrnpliilchrn Rvtizeii über meine Person überzeugen können, daß ihre Ersindnng zu plump ist. — Bor 25 bezw. Ä Jahren zählte ich 2» bezw 22 Jahre. I» diesem Alter erreichen höchstens Mitglieder regierender Häuser die Haupt- >na»nSEl,arae. Ich habe »brr auch »jemals in Wiesbaden „gewohnt", sondern mich l» lener Stadt bisher »»r vor längerer Zeit einmal vieruudzwanzig Stunden und letzt kürzlich actnnndvier- zig Stunden ausgehalte». Es haben auch, weder in Wiesbaden durch „lehr als zwanzig Jahre eine Reibe mühseliger, aber auch oft erhebender Arbeiten getheilt habe. Ich bin stolz daraus, daß zwischen uns niemals auch nur der geringste Mißlon geherrscht bat. Ter Schmerz, den ich über das Hinichriden enwsindr, ist er schlitternd, aber nicht nur ich habe dienm Verlust zu beklagen, w» der» das ganze deutsche Volk in Böhmen, für dessen Sache er mit unermüdlicher Hingebung »nd An'ovskruiia seine besten Kräfte einsrtzte. Er lvar nicht nur der Jiihrrr und politische Beralhrr. er war der freund n»d Aörderer eines leden Deutschen in Böh me». Es giebl kein deutsches Dorf in Böhmen, das leinen Rainen noch sonst an einem anderen Orte, GeichastSleute an mir jemals! nicht in dantbarer Eriiiiiening hochhäl», nnd auch auizeihalh Böh- ihr schweres Geld verloren. In der Hoffnung, daß aus Gcund des mens wird sein Ra nie als der eines östelreichilchen Patrioten in „Anlles Kirchhofs" nnd ähnlicher Vorkommnisse der letzten Zeit die' dauenidcr Erinueuing hleiben. Wcniae deutsche Männer habe» es Gerichte geneigt sein dürsten, schärfer als lüstier gegen vöswillige verstanden, durch itne persönlichen Eigens,Haffen sich einen solchen und leichtfertige Ehrabschiieidcreie» vorzngellei,, heabsichlige ich, Kreis von Svmpathien zu erwerben wie er Sein edles sowohl gegen die sogenannte „Zeitungslorrelvondeiiz" als gegen! seine milde Gesinnung hielten die widelmebenden Elemente zu alle Blätter gerichtlich vorziigeheii. die jene Roll, weiterverbreitet, sammen. ichlsien der Geiammtsache Areunde nnd envaiben ai. habe», ivenn die letzteren es nicht Umziehen, freiwillig zu wider- "Achtung nnd "Anerkennung selbst der Gegner. Wir werden uiear,i nffen und in angeineffeuer Jsorm ilireiii Bedauern "Ausdruck zu geben ! mehr seiin-sgleichrn in nmeren Reihen zählen und sein Perl »st ist In Sachen dH» Bismarck Denkmals erfahrt der B B E. von i für uns unersetzlich, gut nnterrlchteter Seile, daß der Kaiser de» Borvhlcig des Komitees.,i Der Kaiser empfing den Prinzen Ferdinand von Bnlggnen in das Monument vor dem ^.äulenveslitml der Königplatzirvnt dom Wie» in Privalaudienz neuen ReichstngSgebände nnszustelleii, vollständig billigt. In j Im "Abgeordnekenyanse begann die Generaldebatte über das iventgen Tagen durfte die Genehmigung von Abbazia emtreffc» Budget. Der Jiingcrechr Pacak wendete sich von den Koffnrh- und alsdann daS Preiskonkurreiizausschreiben »l,ne Weiteres er folge». Borausgesetzt ivird, daß sich am Wettkampf hauptsächlich deutsche Bildhauer betheiligen »nd Bedingung wird sein, daß die Arbeiten innerhalb sechs Monaten fertig zu stellen sind. Schon in Rücksicht ans den vorhandenen Raum dürste von einem Reiter standbild abgesehen weiden. Die drei Berliner Großlvgen verweigern "Richlchristen. speziell den Juden, die Ausnahme. Gegen dieses Prinzip lämpsen nun seit langer Zeit die »ein lnimaiiistischeii Freimaurerloge», und ein litterarischer Vertreter derselben bezeichnet sogar in einer vor einigen Jahren erschienenen Streitschrift die Große Landesloge von ! enlich- land als eine „Schule der Hierarchie nnd des Abiolnlismus". llm nun in Berlin und Preußen die Großlogeu durch eine rein huma nistische. den Juden zugängliche Großloge zu verdrängen, hat der Geheimratli Sellegast, trüber Mitglied von „Rm>al "/lort". »ns eigene Hand eine humanistische „Große Loge von Preußen, ge iiannt Kaffer Friedrich znr Bnndestrrne", begründet nnd am 1. März d. I. an die Großlogen non Hamburg. Sachse». Banrenth. Frank furt und Darnistadt das Ersuche» geruhtet, keine Großlvge als eine „gerechte und vollkommene" anznerkennen. Eine Entscheidung dieser Logen liegt noch nicht vor. klären offrzicll die Settcgi ^ , ... und haben den Großlvge» von tlnaarn nnd Holland, weiche Herrn Scttegcrst anerkannten, das brüderliche Kartell gekündigt und den Verkehr mit ihnen sistirt. Zu Psingsten d. I. wird nun in Berlin ei» Großlogeistag stattsmdcn, den diese Fragen in erster Linie be schäftigen sollen. Der „Hannoversche Courier" wendet sich scharf gegen die hoch- müthigen "Auslassungen des Pwf. Reinhold BeaaS in der Harden- scheir „Zukunft", dre übrigens bei^ihrer sonstigen Haltung zum „neuen Kurse" ein merkwürdiges Sprachrohr gerade für diesen Künstler ist. Er schreibt n. A.: „Wenn Professor Begas sagt, „der gebildete, oder vielmehr bebrillte Deutsche" nehme es mit dem Weiterleben des >»> Standbitde zu "Verewigenden nicht lo genau, ko zeigt der selten einmüthige Protest gegen seinen Entwurf, dag diese Behauptung unrichtig ist: gerade weil das deutsche Voll hierauf Werth legt, ist es mit dem Begas'scheu Plan nicht ein verstanden. Wenn die Ration darin in erster Linie ihr Gefühl sprechen läßt, so gereicht ihr dies nur zur Ehre: die abffuechendc Beurtheiluiur der KommissivnSmitglieder gründet sich aber nicht allein aus solche Gesülilsmomeule, sondern ans den Gesammt- eiudmck des in den Wairdelgäuge» des Reichstages ausgestellten Gipsmodells. Der Schöpfer des Deutmals spricht freilich nicht nur den Reichstagsiiiitglrederu, sondenr allen und icdem die Be fähiguug zur Kritik ab." — Dieser Begas'sche Nnsehlbarkcitsdüirkel wird daun »och iin Einzelnen aä rwmrräum geführt. In den weitesten Kreisen des Volkes fragt man sich immer unzufriedener, woraus denn gerade dieser Künstler seine Befähigung zu dem Rationaldcnkmal, für das trotz alledem ideell wie materiell die Ration die Bestellerin ist, stützt. Im Namen der Redaktion deS „Kladderadatsch" erklärt W. Polstorff in den „B. R. N.". daß sie niemals die geringste "Anreg ung oder Mittheiluiig von Seiten des ihr persönlich vollkommen »iwekaniiteii Hemi Grafen Guido Hc'iickel emvsaiigeir hat und daß sie zu demselben direkt oder indirekt in keinerlei Beziehungen steht oder gestanden hat. "Ans die Anfrage an den Kladderadatsch-Redakteur Polstorff: „Werden Beweisstücke veröffentlicht, event. wann ?" erfolgte nach wenigen Stunden die telegraphische Antwort : „Nein, die brauchen wir gottlob nicht!" Wie die „Polem. Korresp." aus gut iiisvrmirter Quelle per nommen haben will, ist eö beschlossene Sache, daß Herr Polstorff seinen Posten als verantwortlicher Redakteur des „Kladderadatsch" verlassen und aus der Redaktion ausscheiden ivird. Das Desaveu. welches Herr Polstorff von Seiten seines Verlegers Herrn Hvfmann der als der eigentliche Mittelsmann in der Sache betrachtet werden kann, erfahren, dürste indes; nicht allein die bestimmende Ursache hierzu sei». Die sozialdcuivkraüjche Agitatorin und „Mäiftelnäkjeriu" in Berlin. "Agnes Wabnitz, die unter Anderem durch ihre Weigerung der Nahrungsaufnahme während ihrer Ge»ängnißhast in Plotzensec vor einige» Jahren von sich reden machte, erzählte in einer Fraueu- versaunnlung. daß sie vielleicht zum letzten Male in einer öffent lichen Versammlung aiotrele. weil ein Entmündigungsverfahren gegen sie eingeleitet worden sei. Tie deutsche Friedeiisgescllschaft veröffentlicht einen Ausruf zum "Anschluß an ihre Bestrebungen. Die Fürlirii Bismarck, geb. Johanna von Puttkamer, vollendet am N d. M. ihr siebzigstes Lebensiahr. Die Staatsanwaltschaft in Franks,irt a. M. hat wider den Feuilleton Redakteur der „Franks. Ztg." die Untersuchung wegen Beleidigung des Hospredigers a. D. "Adolf Stöcker eingeleitet. Den Gegenstand der Klage bildet ein in der Nummer vom 2t. Februar erschienener Aussatz: „Das ungarische Parlament", worin bei Schilderung der Persönlichkeit des ungarischen Minister präsidenten aus die Aehnlichkeit des Dr. Wekcrle mit Herrn Stöcker Isingewiesen wurde. In zwei Ausdrucken, welche die innere Ver schiedenheit beider Männer und die agitatorische Dhätigkcit Stöcker's kennzeichnen sollen, scheint nach "Ansicht der Staatsanwaltschaft das Substrat der Klage gegeben zu sein. Beim Ersatzaeschästc fand irr Berschkallen in Ostpreußen eine große Schlägerei unter den Kantonisten statt. Bevor es den Pr'Iizeivraangen gelang, die Ruhe wieder herzustellcn, waren schon fünf Personen lebensgefährlich nnd mehrere leicht verletzt. Vier von den Rädelsführer» sind verhaftet. Aus Breslau berichtet die „Sckrles. Morgenztg.": Warum ? Die „Bresl. Ztg." führt in ihren Auszügen ans den Jahresberich ten der hiesigen höheren Lehranstalten auch dir Verkeilung der Schüler und Schülerinnen nach der Religion a». Nur bei der "Auaustaschule übergebt sie diesen Punkt. Warum? Etwa deshalb, weil in der Aiignstaschule unter Mr Polizeipräkektnr ist es bisher nicht gelungen. Urheber der Ervwsion ft» Restaurant Foiiot demonstraiioueu 'insgeheud, gegen das politische und iiisbewridric das wffllfGastliclle Uebergewicht Ungarns nnd bekämpftHdie Aeußer n»g dc-s M'jnisterprcisidknlen, er kenne keine böhmische Frage. De» Konseivaiive Kaltenegger führte aus. die bedrängte wirllochcisilnhe Lage treibe den Banemslaiid schließlich in die "Arme der ioJalizz. scheu Partei. Suklje erklärte, die stvvenijchen Mitglieder des HohenwarlUubs seien bereri, das Kvcililivnsstlstein topal zn »Hier- stützen, ivenn es ihnen ermöglicht wäre, die Interessen ihres "Veite entsprechend zu wahren Die Slovenen seien ans aügem»'io>.i pvlitischcil Gründe» gegen die Einführung des allgemeinen Wahl rechtes im gegenwärtigen Zeitpuntle. der nationale Streit werde der sozialen Bewegung weichen. ttnaarn. Koffer Franz Joses wird nach dem bisher kestge- stellten Programm am 25. ds. M. zn zweimonatlichem "Aufenthalt nach Budapest kommen. I» Bürgeikreffen wird eine Uffiigstrene Kundgebung bei Ankunft des .Kaisers geplant, di,- von so über wältigender Größe »'in soll, wie sie bisher i» Ungarn noch nicht gesehen wurde. "An de» Spitze des veranstaltenden Ausschusses stehen "Abgeordnete der äußersten Linken. Frankreich, -ver Polizei: eine c^-pur von dem Urheber ! , ^ in Paris zu entdecken. Ter Minister des Innern hat die bei der Erplosivn Verwundeten im Hospital besticht. Aus verschiedenen Orten NordffankreichS wurden 35 belgische "Arbeiter niisgewie'en. welche "Anarchisten iein sollen. ^ Spanien. .In der Nacht wurde in Madrid aiff der Promenade Sauia Maria Eabezo an einer einsame» Sielle eine 7 Kilogramm wiegende Bombe ohne Zündschnur alffgeffmdcn. Die Untersuchung ist eingeleitet worden. Belgien. Der König von Belgien wurde van einem liinall betroffen. Beim Radsahren stürzte der König, uvelckier die steile Ebene vom Schlosse herabsubr, vom Bicpele herab und werde 'uns Meter weit gescbleudert. Hierbei erlitt er zwar mir leichte Ver letzungen, »mß ledoch vorläusig das Bett hüten. Jiiistland. I» Simfcrvpol hat ein seit drei Tagen wiithen- der Orkan daS Museum zerstört. Durch den Einsturz des Daches wurden eine Menge Gegenstände vernichtet: der Schaden ist sehr groß. "Auch auf dem Schwarzen Meere herrscht deftiger Sturm: mehrere Schisse sind untergeganaen und sechs Perroiien ertrunken, während gegen 20 Personen iroch vermißt werde». Man befürchtet, daß auch sie de» Tod in den Welle» gesunden habe». Ehile. Die chilenische KabiuetstrisiS, die durch die Kon- stiiuirung des Kabiueis Reges für beendet galt, ist erneuert worden, da der Präsident der Republik das Programm des neuen Koblnets verwarf, worauf das Kubiiiet zurücktrat. Argentinien. Da der Gesundheitszustand an Bord der por tugiesischen Schisse sich verschlechtert hat, wird die argentinische Regierung verlangen, daß die Erkrankten in das Lazarett, an's Land gebracht werden oder daß die Schiffe die Rhede von Buenos Asires verlassen. Kaust und Wissenschaft. ff Vesper in der Sophienkirche, heute Nachmittag S ffO f':' I S 2. s.p ! SB 3 ißZE 2 Uhr: n Präludium und Dvppeliuge >L-mo») von Ebr. iff. Höp-S^ 2 ^ ncr : 2> „Warum toben die Heiden", Psalm 2 nir Doppelchor und S ,<Z- stj Solostimmen (atz 78, Nr. 1- vvn^ F. Meiidelswbn B->itI>oIdh: » ^ ^ ' L^ f 1 „Herr, linier Gott, bör' meinen Lvbgesang". Arie für Sopran von Giov. Batt. Pergolese (1710 bis 1726) und „DerHerr ist mein Hirte". Psalm Li zur Sopran von A. G. Ritter, gesungen von Frl. Elsa Ulilig; 1) „Omcla, Kion. Mlviftoivin", Motette von C. G. Reißiger. f In der.Kvnigl. .Hofover gelangt heute Dom'zetti'S „Rcgi- m e i, ts t v ch t er" zur Aufführung in der Besetzung: Marcheia-Frl. Löffler, Manc-Frl. Wcdekind, Tonio-.Heri Erl, Snll'icc-.Herr Eichberger, Hortensia Herr Nebuschka. f Das Königl. Schauspiel wiederholt heute die Räder'iche Zauberposse: „Flick und Flo ck". r nAorgeii, Sonntag, geht im Königl. Schauspielhaus: „Die Tochter des Herrn Fabricin S" (mit Herrn Lobe als Fabncius) zum ersten Male in Secue. -j- „Charley's Tante" acht beute im Adolph Emst- Theater in Berlin zum 200. Male in uminterbrocbener Folge in Scene. Ter ähnliche Erfolg eines Schwankes ist seit Langem nicht zu verzeichnen gewesen. f Im heutigen Sinfonic - Conccrt im G e werbe- h ause gelangen u. A. zur Aufführung: Sinfonie in v-mcül von Eolberg (nnter Leitung des Komponisten): "Vorspiel zur Oper „Der Niftün" von d'Älbert: Evncert für "Violoncello von Vaint-Saens: „L'Arlesiemie", Suite von Bizet .'c. r Ani letzten Donnerstag veranstaltete die stets lnffshercite Künstlerin Frau Karchow-Lindncr in ihrem Hause Wicnerilraße 5» ein großes W ob l th ä ti g k ei ts-C o n c ert, das von einem distinguirten Pnbliknm besticht nnd n. 21. durch die Gegen wart Sr. Ercellenz des Grafen v. Dönboff besonders ausgezeichnet wurde. Die "Veranstalterin crvffnete das Eoncert mit dem Vortrag des zeitgemäßen Gedichtes „Früblingserwachen" von Hrnrich Schütt und des Melodrams „Der Haidetnabe" von Hebbel Schumann. "Als Mitwirkeude waren gewoimen die Opernsängcrimien Frl. Therese Saak und Mlle. Hcrmance Techvw, .Hofoperiffäiiger Her, HanS Keller und Hm Freiherr v. Lilieiicron. die in ihren Norzüg- lichcn Darbietungen gleichsam wetteiferten, wdaß jeder Künstler zu einer Zugabe stürmisch applaudift wurde. Wesentlich uiite>stiiift wurde daS Eoncert durch die meisterhafte Begleitung am Klavier des Herrn Clemens Brau», "fluch m pekuniärer Hinsicht dari Frau Karchow Lindner aus einen schönen Erwlg ihrer "Veranktoltnng zunicll'licken. f Der in Dicsdner Miisikerkreiscn bekannte Eoneeifnie'ste> Eichhorn in Eobnrg ist von Herzog "Affred znm HeiZogl. H»s milsikdireklor ernannt worden. ,rc^ ^ "Verdi ist am Mittwoch früh in Begleitung seiner Frau Go 77Z.>->>0 iimic-n m Paris cingetrvffen. um der Premiere des „Falstaff" in de, : Koinffcheu Oper beizmvohiieii. Der Kljährige "siceister 'rbieu »o» !«' k'"'" Reiscstravazen nicht ermüdet und eine scinee elfte,k Hann luirgen >var. daß er IO.-M Frcs. stiftete zur Verthcilung an olle o christlrche. diesmal srnden wir unter de» 16 ^chulenuneu der p,m.-s, Oberabtheilm.g 1 4 christliche neben 12 üdi chen Lchüleriune». , G ^ a in Tie Stadt zahlt an die "Auaustaschule durchschnittlich 25.000 Mk. ' ^„c .l» t, b, r n Liga r,t Zuschuß, für den Kopf 50 Mk. Ein Berliner Eomitee zur Abwehr antisemitischer "Angriffe versendet in einer l20 Fvlioscitcn umfassenden Publikation 253 neue Gutachten in der Schächtstage. worin die berühmteste» Gelehrten Europas, du BoiS-Renmond. Einer zWienl, Virchow. Petteilkcffcr, Boit, die sraiizösijchen Plnlsiolvgeu Chauveau und Richet, Karl Vogt >Geuf), die iiauüiastesten Dliierärzte, darnnler Professor PolanSki zWicn). das rituelle Schächten der Juden als rationellste und humanste Schlachtart bezeichnen." — Wir möchten daran tue Frage knüpfen, schreibt das D. V-, ob eine dieser Autoritäten Augenzeuge einer Schlichtung war. War dies der Fall, so ist es dem Betreffenden offenbar ebenso ergangen, wie der Grazer Geiileinderathskoiiimiffioii. als sic nach vorheriger Rn Meldung einer Schlichtung beiwohnte. Da ging Alles glatt von Statten. "Als sic aber unangemeldet im Schlachthause erschien, da gewann sie von dieser martervollen Schlachtart einen ganz anderen Eindruck. Im Ucbrigen ist das "Verlangen nach "Abschaffung des Schlichtens nicht so sehr eine antisemitische Forderung, als eine der thierschiltzffreundlichen Kreise im Allgemeinen. Oesterreich. J>» Klub der vereinigten deutschen Linke» wid mete der Fiiiaiizministcr v. Plcner dem verstorbenen Dr. Scbmental folgenden Nachruf: Ick beklage den "Verlust meines besten lang- zähngen politischen >nw varlamentaffsche» Freundes, mit dein ich -^2« /. -1 - ? jj. <?. o D ß. 1 « ? -t l M A! 2. » - l «ft- 2 Dl-' i -r , cLiue .1II t > v' o I r II - r: r u » rrr zu London in de, Bildung begriffen, um daselbst die "Vorstellimgeu Jbien'scher Stücke z» vor hindelii. Der Urheber dieser Liga erklärt, daß er weder Puritaner noch bigott sei: er möchte aber nicht die Möglichkeit verlieren, mit Frau »nd Kindern das Theater zu besuchen. Nach Einer Meinung wirken die Stücke des nordische» Dichters denwralisirend. r Herr "A d o l f M ülle r vom Tljaliatheater in Hamburg tritt im Königl. Schauspiel!,ause »ächslen Montag zur» ersten Male als Marinclli in „Emilia Galotti" auf. Der Rieordi'scbe Verlag kündigt für die nächste Laist,» zehn, der Sonzogno'sckic zwölf neue Opern an e Die Stadt "Antwerpen veranstaltet während der bevor siebenden Weitausstellung ein Da »er musik fest O-Gnal permau--nt>. Sic Stadl fordert alle Gesang und Musikvereiiic des In- nnd "Auslandes ans. nnd zwar soll sich jede Geselljchnft den ihr am besten liegenden Termin ausulcheu töiinen. Der Weich der ausgesetzlen Preise und Medaillen beläuft sich au'80M Franke», der erste Preis wird tür die "Vereine lOOO und für die Dnigeifteir 200 Franken betrage». Der "Antwerpencr Bürgernieistcr erst,eilt jed^gewüiffchte "A»sk»»'t. * Devot. Aus dem Berichte eines Gesangenenaiin'elu rs an die Vorgesetzte Behörde): „Auch Sträfling Meier geberdetc sich wie rasend und stieß unter "Anderem auch die Trohung aus. er w- rde den dicken Bauch des ehrfurchtsvollst Gefertigte» aiifschl'tzen."
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