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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 25.01.1926
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260125025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926012502
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926012502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-01
- Tag 1926-01-25
-
Monat
1926-01
-
Jahr
1926
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2S.3«mar 1S2V Ächangtsolin Icblietzl -as russische Konsulal in Lharbin. Paris, Ski. Jan. Dem „New Pork Herald" wirb an- Waktna gemeldet, rschangtsoltn habe von dem Ultimatum -«H Gowjetbotschaster» Karacho« kein« Notiz genommen. Er GÄe sogar de« russische« Konsul «nb sämtliche vtilglieder der r»ssischea HandelSvereinignug in Eharbin »erhaste« laste« »»b da» russische Konsulat geschloste«. Er hat die Absicht, sämtliche Berbtnbungen -wischen Sibirien und Mulden zu unterbinden. » Die Russen hätten IN NM Mann Truppen in b«r Näh« von Chardin zusammengezogen und, da die Japaner im stillen Vorkehrungen getrossen haben, sich einem Einmarsch der Rüsten auf chinesisches Gebiet zu wtdersrtzen, sei die Lage ge. Hpannter denn je. Die finanzielle» Schwierigkeiten der Pekinger Regierung find, wie der ,.TimeS"«korrespo«dent anS Peking berichtet, sehr groh. Alle Beamten bemühten sich darum, wenigstens einen Teil der rUckständigen Gehälter vor dem Neujahrs, fest zu erhalten. Neujahr, der wichtigste chinesische Feiertag, beginnt am 28. Januar und dauert etwa eine Woche. Die Lehrer an den Negterungsschnlen in Peking haben seit De« zember 1024 nur 20 Prozent ihres Gehaltes erhalten. Andere Beamtenklassen sind sogar noch schlechter gestellt. Russische Kriegsvordereilungen. Paris, 28. Januar. Die hiesige Ausgabe der „Times" Meldet aus Kowno, die russischen Munitionsfabriken ar beite« Tag und Nacht. Zahlreiche Eisenbahnwagen stehen zum Abtransport von Truppen nach China bereit. „New Bork Herold" erfährt, in Pakhoi, in der Provinz Kwantung, wären chinesische Truppen in das sranzüsische Krankenhaus eingedrnngen und hätten die Trikolore hcruntergeholt. In der gesamten Svwjetpresse wird die Bevölkerung auf die Mög lichkeit eines Krieges mit China vorbereitet. -» MoSka«, 28. Jan. Der Konflikt mit China hat hier großes Aussehen erregt. Auf Befehl des revolutionären Komitees sind die russischen Truppe» im Fernen Osten erheblich vermehrt worden. Die Ciscnbahnverbindung -wischen Wladiwostok und Charbi» ist unterbrochen. Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern sind sehr gespannt. Wie aus Moskau gemeldet wird, äußerte Tschitscherin dem chinesischen Gesandten gegenüber, daß er ebenso wie die chinesische Regierung von der Notwendigkeit der Lokalisierung des Konfliktes überzeugt sei. Nach dem „Petit Journal" können die Sowjettruppen den Streitkräften Tschangtsoltns keinerlei Widerstand entgegensetzen. Wie „Daily News" aus Tokio melden, bemüht sich der Sowjetbotschastcr Ko pp, eine russisch-japanische Einigung Uber die chinesische Frage herbet- zusühren. jT. U.) Kommunistische Verschwörungen im jugo slawischen Leer. Nttckbcrnsnng Pasitschs. Belgrad. 28. Jan. Die in letzter Heit stark anwachscnde kommunistische Bewegung in Jugoslawien hat auch aus Teile der Armee iibergcgrissen. ES wird an maßgebender Stelle erklärt, daß verschiedene kommunistische Organisationen im Heere ausgedeckt worden sind. Wegen der innerpolitischen Schwierigkeiten der letzten Zeit, besonders wegen der auf gedeckten kommunistischen Verschwörungen, ist Minister präsident Pasttsch, der sich zurzeit in Monte Carlo auf- pält, zurückberufcn worden. Er wird voraussichtlich be- teits heute in Belgrad eintresfcn. (T.-U.) Massenausweisungen aus Rumänien? Wie«, 28. Ja«. Wie die „Wiener Neuesten Nachrichten" <t«S Bukarest melden, sollet» die Inspektionen der Sicherheits polizei von ihrer Generaldircktion Auftrag erhalten haben, mehr als 280111» Ausländer des Landes z« vcr- we isen, in der Hauptsache soll cs sich «m Deutsche und Oesterreicher handeln, die am 28. Jaunar Rumänien zu ver lassen hätten. Wiederaufnahme -er Beziehungen Ruhlan-s zu Koiland. MoSka«, 28. Jan. Die S o m j e t r e g i c r n » g hat den Beschluß gefaßt, ihre Beziehungen zu Holland wieder auf zunehmen. Die Verhandlungen zwischen Holland und der Sowjetregierung werden wahrscheinlich in Paris stattfinden. Zur Regelung der russischen Schulden in Holland hat die Lowjetrealerung einen neuen Kompromiß vorgcschlagen. Die holländischen Kaufleute bekommen aus Befehl der Sowjet- regiernng Einreiseerlaubnis nach Rußland. lT. UI Ehamberlain komm! nach Paris. PapiS, 28. Jan. Wie verlautet, wird sich E h a in b e r l a i n »on Mittwoch bis Freitag tn Paris aushalten. Bei der Be sprechung zwischen dem englischen Außenminister und Briand wird nach den Morgcnblättcrn anch die Frage entschieden wer- den, ob die Vorbereitende Abrüstungskonferenz vertagt wer- den soll oder nicht. lT. N.) >E» »vrrsonLr /kaigrnhkva »»»» Ar. 41 » Oerlliches un- Sächsisches. Neue Sesetzesvorlagen. DaS Gesamtmtnistertum hat tn seiner Sitzung vom 12. Januar beschlossen, dem Latidtage folgende Vorlagen zu- 1«hen zu lasten: den Entwurf eine» Gesetzes über denAuSschlußvon Landkrankenkassen, eine Vorlage über dieBeschaffunavonArbetts- gelrgenhett für Erwerbslose. —* Seine« 88. Geburtstag feiert beute in seltener geistiger und körperlicher Frische Oberst Constanttn v. Baumann. Der Jubilar gehörte zuletzt dem 6. Sächsischen Infanterie regiment Nr. 104 an. —* Der verkauf der Wohlfahrtsbriesmarke» durch die Post hat mit dem l8. Januar 1828 ausgehürt. Doch behalten di« Marken bis zum 8t. Mär, dS. IS. vollen Frankaturwert. Das Für sorgeamt der Stadt Dresden hat in leinen Ge- Ichästsräumen, Landk>ausstrabe 7, 1. Stock. Zimmer 8. eine Markenverkaufs st elle errichtet, durch die die Marken noch weiterhin zu beziehen sind. —* Leichtfertige falsche Anschuldigung. In den letzten Tagen der vergangenen Woche fanden in einer Sandgrube bet Miltitz-Roitzschen lAmtSH. Meißens umfangreiche Nachgrabungen durch ein Polizetkommando der Polizetvor- schnle der Sächsischen Landespolizet in Meißen statt, da eine Arbeiterin, angeblich in der Trunkenheit, in bezug auf einen Geliebten geäußert hatte, dieser hätte sein früheres Verhält nis erwürgt und tn der Sandgrube bei Miltih-Noitzschen vergraben. Die infolge dieser Aeußcrung vorgenommencn Nachgrabungen waren erfolglos. Wie verlautet, hat die hier tn Frag« kommende Person inzwischen auch die erhobene An schuldigung eines Mordverbrechens widerrufen. In der länd lichen Bevölkerung entstanden anläßlich der Nachforschungen nach einer angeblich vergrabenen Leiche Gerüchte, die jeder Grundlage entbehren. —* Autonnsall. Vergangene Nacht 4413 Uhr fuhr «Ine Auto- «roschke am Züllnerplatz gegen einen Gaökandclaber, der durch de» Anprall umsillrztc. Tie Karosserie des Wagens wurde erheblich beschädigt. Die Insassen kamen mlt dem Schreck davon. — Lauenftei«. sNürgermet st erwähl.) Unter >88 Bewerbern wurde der bisherige Stgdtlassicrer Glüher ein stimmig zum Bürgermeister gewählt. Schwere Bestrafung eines belrunkenen «rast, wagensütjrers. Am Abend des 28. November'vergangenen Jahres ereig nete sich an der Waldvtlla in Dresden-Trachau ein tödlicher Unfall. Der tn der dortigen Kriegersiedlung wohnhafte 4tt Jahre alte Laternenwärter William Schönherr fuhr gegen 6 Uhr nach Beendigung seines Nevierdienstes mit dem Fahrrade nach seiner nahcgelegenen Behausung zurück. Schön herr trug über der Schulter eine der zum Anzünben der Laternen üblichen Leitern und fuhr, wie behördlich festgcstellt worden ist, vorschriftsmäßig auf der rechten Sette der Fahrbahn. Als Sch. an der Waldvilla vorübcrfahren wollte, wurde er von einem landwärts sahrenben Personenkraftwagen einer Eoswig-Rrockwitzer Firma überholt, angesahren und heftig zur Sette geschleudert, wobei er eine Anzahl Nippenbrüche, einen doppelten Armbruch und schwere innere Verletzungen erlitt, die den sofortigen Tod herbeigesührt haben. Der Ober- kürper des tödlich verunglückten Laterncnwärters befand sich noch in der mitgeführtcn kleinen Leiter, das Hinterrad seines Fahrrades war gleichfalls zertrümmert; über letzteres ist der Kraftwagen hinwcggcfahre». Der Kraftwagenführer Max Johann Gebert, geboren 1888 zu Marienbcrg, der das Auto steuert«, wurde unmittelbar darauf in polizeilichen Ge wahrsam genommen, zumal er stark nach Alkohol roch und der Verdacht ausgekommcn war, daß er völlig betrunken gewesen sein muß. Das Gemeinsame Schöffengericht Dresden ver handelte am Sonnabend gegen Gebert, Der Angeklagte ist wegen Ncbcrtrctung der VerkehrSvorschrtsten schon öfter polizeilich in Strafe genommen worden. Er bestritt nachdrück- lichst, den Unfall überhaupt verschuldet zn habe». Wie das Unglück entstanden, vermag sich Gebert nicht zu erklären, er will auch nicht betrunken gewesen sein. Das Gericht mutzte in eine umfangreiche Beweiserhebung eintreten, wozu eine größere Anzahl Zeugen und Gerichtsmcdtzinalrat Dr. Oppc als Sachverständiger vorgelaben waren. Nach längerer Beratung des Gerichts wurde der An geklagte wegen Zuwiderhandlung gegen die Bestimmungen über den Krastwagenverkchr in Tateinheit mit fahrlässiger Tötung unter Außerachtlassung einer Berufspslicht zuetnem Jahr sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Amts- gcrlchtSrat Dr. Koch erklärte ln der Urteilsbegründung, daß die Schuld des Angeklagten als voll erwiesen angesehen worden ist. Wenn Gebert den Radfahrer mit der Leiter nicht bemerkt haben wolle, dann sei «S darauf zurückzufllhren, daß er eben betrunken gewesen sei. witteruagsberichl für den Wintersport vom SS. Januar. Mttnetettt von d-r Svortabtettuna de« Modebaute» Renner Treibe», Nltenber»: Bedeckt, Nordwestwind, Barometer seft, — 2 Grad, So Zentimeter Schnee, Sportverhältntsse gut. Bad Gottleuba: Klar, Südostwind, -s- 8 Grad, S Zentimeter Schnee. Franrnftei»: Bedeckt, Westwind, Barometer steigend, Nullpunkt, lv Zentimeter Schnee, Rodel mvnltch. Oberbärenbnrg: Klar, Südwrstwinb, Barometer sallrnd, — 1 Grat, LS Zentimeter Schnee, Sportverbältnisse gut. Schellerbau: Klar, Westwind. Barometer steigend, Nullpunkt, 28 Zentimeter Schnee, Sportverhältntsse mäßig. Zinnwald: Bedeckt, windstill, Barometer seft, — 2 Grad, 88 Zenti meter Schnee, Sportvcrhültniise gut. Liebstadt: -j- 2 Grad, IS Zentimeter Schnee, Sportoerhältntssr mäßig. iMitget. v. b. Sportabt. de» Modehaus«» Rob. BIbme jr.. Dr«»ben.) «Zusammengeltelll non der LandeSwetlerwarte zu Dresden.» Schwartenberg bei Neuhausen: Nullpunkt, mäßiger Südweftwtnt, leicht bewölkt, 8» Zentimeter Schnee, Rodel gut, Skt verharsch«. Oberwlesenthal, Jichtelberg: — 8 Grad, stürmischer Südwest- wlnd, bedeckt Nebel, UL Zentimeter Schnee, Sportverhältntsse gut. AngnstuSburg: -s- 3 Grad, Ichwacher Südwcstwtnd, leicht bewölkt« 1L Zentimeter Schnee. WettcranSsichten für den Wintersport. Infolge Tauwetters vorlänsig allgemein, mit Ausnahme Ober« wieleuthal und Fichtelberg, Schwinden der Lportmöglichkrit. Willerungsnachrichlen au5 ÄeuWant» vom 25. Januar 1828 »Sächsischs Meldungen 7 Udr vorm., übrigen 8 Akr vorm.» Stallone» ä- Wind. Richtung^,»- Wiiienings- zustand A Z,*: ßßs Ti-iste' Hdchst, Temperaturen ZZ st Lr«»tr>»N. . 4 s 5 wolkip S 4- ' 4- > eo » Wastnrdorl 8VV Z woiki« 4 s- ^ 4- 4 — 4 Birl-.Wräda. 4- 4 4 wolkir, 4 -4 r > 5 » JNIau-Kirlcht. 0-ip,i, . . EdemnN, . . - i SSW s halbbedeckl 2 ? 4- t — I 88V s wolkig 4 4- o 4- 4 » Nnnaber, . . 8V 3 wolk, Nebel 2 - i 4- 4 « Atchlilberg . Bro«L»en. . . - Z V8V 8 ved.. Nebel 4 - s - > itr - i V8V 8 ded.. Nebel 7 - l 04 l« «amdurp . . - 4 88V 4 bedeckt » 4- 2 ? Borkum . . -- 4 V8V b Regen 6 Aachen . . . -- 7 88V 6 wolkig bedeckt 7 ? 4 8 v, Swinemitndr -- ^ V8V 4 6 4- 3 — Danzia . . . Memel . . . 4- 4 V8V S wolkig L -42 4- 4 l — Berlin . . . — Maadebnra . Breslau . . Frankfurt a-M. München tZ 8V 88V 4 2 haldbedeckl Heller » > r; r» » r -> WINernnaoorrlanI in de» vergangenen heiler vhn« Niederschläge, t vorwiegend heiler mil geringen nur vorüber gehenden Niederichiiigen. 2 vorwiegend wolkig ohne Niederschläge. 3 vor wiegend wolkig mit geringen nur vorübergehende» Niederschlägen. 4 vorwiegend bedeckt ohne Niederschläge. S vorwiegend bedeck» mit zeitweiligen schwache» Niederschlagen. 8 wiederhol! Niederschläge bei slarker Bewölkung. 7 anhallende Niederschläge (Landregen). 8 Niederschläge in Schauern (Nusklären wechselnd nü Negen, Aprilwcllcr). 9 vorwiegend neblig. Beobachtungen an -er Lan-esweklenvarle Sres-en-A. (Iio m Seeddhe, K GS z .ZS Zs NZ LS- Zsw » -M. WM L S Z 2U. n. S . n. 7 . »m. wi s 7SS.S IS7.Z 4 l.v 4- 4.b 4- ».o .1 7« 73 80 V V8V 2 3 8 l.o 'Nebel l.v Reg», 0.8 2 2-3 8 oonviea. bedeckt; zeitweise Niedlchs. »I. .höchste Teinp. des geltr. Toaes: 4- 1.2 I Svnnenicheindauer am 24. l.: — Stdr Tiemc Temp. der geslr. Noch!: -ß 1.2 > M-derichiag: ».u mm Tiefste Temp. am Erdboden: — I.I» 0 j Schneeiieie: 3 cm Lnftbruckvertcilnng über Europa. Tiefer Druck nördlich Europa; Zentren unter 74S Millimeter Finnland, unter 7LS Millimeter Island; hoher Druck südliche» Europa; Kern 77S Millimeter Alpengebtet. Wetterlage. In der vergangenen Nacht hat sich die milde SüdweststrSmunH an »er Südseite des umfangreichen nvrdeuropätsche» Dcpresston»- systcms auch tn Sachsen voll durchgesetzt. Von Westeuropa folge» Nandstörungcn nach, so daß mit Fortdauer der fciicht-mlldeu Witte rung zu rechnen ist. Wettervorhersage. Gehr veränderliche Ncwölkung: vereinzelte Niederschläge, di» z« mittleren Gebirgslagen als Regen; Temperaturen im Flachland zettwetltg 8 Grad übersteigend, nur in den höchsten Lagen des Erz gebirges Temperaturen um den Nullpunkt; Flachland mäßig«, zeil- weise böige, höhere Lagen äußerst lebhafte Wtnbc aus westlichen Richtungen. Anmerkung: Die Wettervoraussage gilt ständig vom Spät nachmittag des Ausgabetages bis zum Abend de« folgenden Tage».' Allgemeiner WitternngScharakter der nächste» Tage. Anhalten feucht-milder Witterung. 4^ Wassersland der Elbe und ihrer Zuflüsse. >. Januar 2S. Januar 23. .Ea- Mo- maik dran 4>33 4-138 Nim- ! n ! Brand- Mel- bürg j """ § eis nik -s- ? 4- 2b 4- 5» I - 14-35 4- «4 ! 4- SS j 4- 4L welch Aussig Dwsdan nach öer sozialen Gesetzgebung. Er hat aber auch nie das Leid und die Not eines Menschenher.zens zur Tendenzdichtung hcrabgewürdigt, er ist der Dichter geblieben immerdar, der letzte Romantiker, der letzte wirkliche Nachfahre Eichcndorffs. „Mcnschenbestie, wein' nicht mehr, gib der Welt nur Liebe her!" schrieb er mir einst unter sein Bild in unseligen Zetten der Inflation. Und eine persönliche Erinnerung möge diesen kleinen Gruß zu einem bedeutsamen Lebensabschnitt ab- schließen. Es war vor Jahren und nicht so weit entfernt von Kaiserwerth, wo Eulcnberg heute noch wohnt. Richard Dehmel weilt« noch unter uuS und war zu Besuch an den Rhein ge fahren. Man kam auf die Idee, Eulenberg mitten in der Nacht zn überraschen. Und Josef Wtnckler, der Dichter des „Tollen Bömberg" und des „Pumpernickels", war sogleich Feuer und Flannnc. „Aber sagt mir »in Gottes willen irgend etwas aus Enlenbergs Schriften, dast ich damit einen Gruß für die Hausfrau habe," flehte Dehmel. Da stellte sich Josef Wtnckler. er nar damals noch Zahnarzt, ans seinen Operations stuhl mrd deklamierte mit innigem Ansdruck: „Mein -Herz ist wie eine zerschnittene Schulbank." Herbert Eulcnberg ver stand und war beglückt zugleich. Seither ist er gar oft zitiert morden, nnd nicht nur von denen vom Fach. An seinem 88. Geburtstag aber soll ihn unser ganzes Volk zitieren, denn er verdient cs. Mögen ihm dann die Ohren klingen von seinen eigenen Worten: „Auf daß, eh' wir im Staube ruh'n, Wi-r uns noch manches Gute tun!" Kunst und Wissenschaft. s* Mitteilung der Sächsischen Staatstheatcr. Opern haus: Wegen Heiserkeit des Herrn Max Hirzel singt Herr Will« Ztlken vom Ltadtthentcr in Leipzig in der morgigen Aufführung des „Fliegenden Holländers" die Nolle des „Erik". Mittwoch, am 27. Januar, außer Anrecht, zur Erinnerung an Verdis Todestag, der sich znm 2 8. Male fährt, znin ersten Male in dieser Spielzeit „Falstaff" mit Robert Burg in der Titelrolle. Waldemar Staegcmann, Liescl v. Schuch Angela Kolniak, El,riebe Haberkorn, Helene Jung. Ludwig Endlich. Heinrich Teßmer. H.iniiS Lange. JulinS Putt- litz. Musikalische Leitung: Fritz Busch, Spielleitung: Alois Mora. Anfang >»8 Uhr. Schauspielhaus: Wegen Erkrankung Alice Verdens spielt am Dienstag, dem 28. Jnauar, tn Nnruhs „LontS Ferdinand Prinz von Preußen" Elisabeth Har- prccht-Hor» von den Hamburger Kammerksptcle» die Paulinc Wiesel. Spielleitung: Josef Gielen. Anfang: 7 Uhr. Mittwoch, den 27. Januar lAnrechtsrethe S), das Lustspiel „Der Revisor" von Nikolaus Gogol in der neuen Ein studierung und Ausstattung. Spielleitung: Georg Kiesau, An fang 448 Uhr. 4* Opernhaus. In der heutigen Vorstellung de« „Waffen schmied" singt für Herrn Will» Bader, der wegen Heiserkeit absagen mußte, Adolph Schöpfltn die Noll« des Stadtnger. 4* Mitteilung anS der Kanzlei de» Resldenz-TheaterS. Montag, den LS., Dienstag, de» 28., und Mittwoch, den 27. Januar, abends >4» Uhr finden die letzten drei Gastspiele von Lea Seidl in der Operette „Der Orlow" statt. 4* Eeutral-Theater. Anläßlich der 280. Vorstellung der erfolg reichen Gilbert-Operette „Uschi" innerhalb der Jeqn-Gttberl-Tournee findet am Freitag, dem L9. Januar, tm Eentral-Theater eine Fest- vorstcllnng statt. Der Komponist Jean Gilbert wird diese Vorstellung persönlich dirigieren. 4* Konzert Maria »o« Rainer abgesagt. Da» Konzert «on Maria von Rainer mit Paul Aron, welches morgen Dienstag, den SV. Ja nuar. tm kleinen Logcnhaussaale stattslnden sollte, Ist abgesagt. . 4* Kleine Muflknachrichte«. Die bekannte Pianistin Hedwig Schöll, die fett einiger Zeit am Konservatorium für Musik in Köln tätig war, ist dieser Tag« In Köln gestorben. Sie ist durch ihre auSgcdcbntcn Konzertreisen auch einem wetteren Publikum be kannt geworden. — In Würzburg ist Professor Hermann Ritter, der Erfinder der Alt-Viola, bekannt auch als Virtuose »nd Lehrer dieses Instruments, im Alter von 78 Jahren gestorben. — Lotte Reger, die Adoptivtochter des Komponisten, hat sich mit dem Komponisten Hicgc in Kagel verlobt. 4 Künstlerische Veranstaltung. Dem Besten der Lukaskirchgemeinde galt die Sonntagnachmittag-Vvr- führung im Hotel Bristol, die sich guten Besuches zu erfreuen hatte. Zu einem klangschönen und musikalisch wohlbeschlagc- nen Solognartctt hatten sich Doris Walde, Frau Hvfrat Mc. Bride, Brbll und Robertson zusammcngetan, »in mit den Brahmsschen Ltebesivalzcrn, den alten und neuen, Freude und Licht in die Herzen zu tragen. Und daS gelang ihnen in ganz ansgezcichncter Weise. Willig gab man sich den herzerfrischenden Melodien hi», die Wiener Lust hauche» und Donauzauber, die vom Geiste eines Haydn, Mozart und Schubert geadelt sind. Da fühlt man sich im Banne beglückender Frische, erlebt unvcrwelkliche Reize und wird in leichtem Schwünge zu Sonnenhöhen cmporgetragen. Freude, schöner Götterfunken! Der begeisterte Tank kam ans srvhgcstimmter Seele. Er galt auch den Vertretern des vicr- l)änd4gcn Klaviersatzcs, Frl. Streck fuß und Komponist Kehrer. Zwischen den beiden LIebeslieder-Terien standen als willkommene Abwechslung Violtn-Soli». mit denen «oby Stortenbecker sich viel Anerkennung erspielte. Sie hatte leicht ansprechende Stücke von Bach (Arial, in Krcislerscher Bearbeitung von Padre Martini sAndantino» und Rimski- Kvrssakvw lSonnen-Hymne», von Dworschak sHumoreske) unb Gvsscc (Gavotte) gewählt und erfreute durch Reife ihres Spieles ebenso wie durch bemerkenswertes Gestaltungsgeschick. Kehrer betreute als Begleiter das Klavier. L. I». 4* Gesellschaft für Philosophie der Gegenwart. In der 31. Versammlung sprach Studicnrat Dr. Kästner über Wilhelm Dilthey. In ungemein klarer Weise ent wickelte der Redner daS Lebenswcrk dieses Denkers, das ihm als ein gewaltiger Torso erscheint, da Dilthey, der immer wieder prüfte» verwarf und neu anfing, nie zu einem voll endeten System gelangt ist. Dilthey hat drei Ausgangspunkte. AIS Sohn eines Pfarrhauses beschäftigte er sich in seiner Jugend mit dem Religiösen, mit transzendenten Spekulationen. Ferner machte die „deutsche Bewegung" (die große klassische Dichtung »nd Philosophie) einen starken Eindruck auf ihn. End- lich stand er unter dem Einsluß des Positivismus. Seine ori ginale Tat ist es, diese drei verschmolzen zu haben. Er sah den gewaltigen Aufstieg der Naturwissenschaften und ihre klare mathematische Begründung. Diese fehlte in den GelsteSwissen- schaften, und so kam er dazu, sie zu schassen. Er versenkt sich in die Grundlagen des geschichtlichen ErkcnnenS und fragt nach dem Zustandekommen der Weltanschauungen. Da kommt er zu dem Ergebnis, daß Wcltanschanungc» I» verschiedenen Type» vorhanden sind. Aus Len Lebcnsersahrnngen der Menschen, die typisch verschieden sind, bauen sich die Weltanschauungen ans. Ihre Struktur ist überall dieselbe, ihr Inhalt aber so ver schieben wie der Inhalt des menschlichen Seelenlebens. DaS Leben ist also die Grundlage der Philosophie und wir könne« DilthcyS Philosophie mit Recht »LebenSphIlosophie" nennen. Sie ist cs in dreifachem Sinne: Die Gritiidlage für seine Philosophie ist daS Erlebnis; die Philosophie ist sttr Dilthey eine Lebenshaltung; das Objekt dieser Philosophie ist auch das Lebe» selbst. Es ist im letzten Sinne eine Philosophie de» Menschen. vr. 5ck. 4* Dr. Even HcdsnS tnrkestanische Sammlungen sind von diesem, wie uns aus Stockholm gemeldet wird, der Kgl. Bibliothek tn Stockholm und dem schwedischen Chinakomitcc geschenkt worden. Sämtliche in der Ruinen» stadt Lonlan im Jahre 1880 gefundene Manuskripte erhält die Kgl. Bibliothek, während die übrigen insgesamt 523 Gegen stände und die wertvolle kleine Sammlii»g von turkcstanischen Textilien dem Chinakomitee üb-rwicscn wirb. Unter den Manuskripten, die der Stockbolmer Kgl. Bibliothek einverletlch werden, befindet sich eine», da» da» älteste Papiermanuskrtpt überhaupt sein dürfte, das bekannt geworden ist.
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