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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 15.11.1906
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19061115025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906111502
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906111502
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-11
- Tag 1906-11-15
-
Monat
1906-11
-
Jahr
1906
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Dresdner Nachrichten. Do»ncrStag, L5. November tvU« M» Nr. »tk von K?9 dt- 1889 t«v de- polin-ichen G^liruc- Bt»u»arcks unter BerHälinis zu Rußland zuschentds vevschieckiert! KonipUkatio. ne» sind immer acw«ea. Untere Situation wäre ei», leich tere, wenn nicht iiWvöehen untere ülbeckeeitcke Politik inaugu riert worden iväre Wäre das »ichl. w wurden wir aus dem Kontinent allein ivvhl weniger zu be-urchtcii i>tt>ei-, und roas uns in in« Uade«§er>ol«tik diueinigetviöben l-eit. wissen Sie w: unsere »otrckchckftliche EnVvickluna. die Unternehiiiunaslusr mojerer Kausleule. Da» «s Situaiianen ai-bl. wo man lediqlich au» eigen« Kroll gestellt ist. dao baden Ionen schon Kirst Bis» uorck und Moltke oft genug aosaal Ein »roßes Bork muh aus laiche Situationen gr-faßt sein und «Vire» entischlossen ins Aulge chen Dir Situation in der emrooäüche» politischen Welt ist ,etzt scheirsalls ruhiger aoworden Ireelich jittert in der poli- >chcn Welt die Unrurye noch nach, Bovsicht ist alt» nötig. Wer et itt kein Grundzur Unruhe da. Sorgen wir für unsere Machtmittel für Heer und Flotte. Sorgen wir. daß wir über -nseren konfessionellen und sonstigen inneren Streitigkeiten die Interesse» des großen Ganzen nicht vergessen, dann wird das rutsche Volk seine Stellung zu behaupten wissen, sLeblzafter Beifall.) - Auf Antrag des Grafen Oriola erfolgt dann die Besprechung der Interpellation. Ponaueschingen. Ter Kaiser traf um 8's. Uhr vormittag- hier ein und wurde aus dem Bahnhöfe vom Jur,len von Fürstenoerg empfangen, mit dem er nach dem Schlosse fuhr. Tie Ltadt ist festlich geschmückt. Achern. Die Kaiserin traf um 8 Uhr hier ein und fuhr durch die Stadt nach der Billa Hochselden zur Prinre-sin Teodora von Schleswig-Holstein und der 'Familie des Frei- yerr» Roeder v. Tiersburg. Bosen. sPriv.-Tel.) Da- Schnlhaus in! Iakowo kKreiS Wirsitzs wurde,in der Nacht zum Dienstag wahrscheinlich von polnischen Fanatikern demoliert. Rom. <Priv.-Tel.) Neuerdings ist ein Teil der Stadt Laüarnola in de» Is e os e e g e i't ü r »r. Da die Ürdrul'chun- gen sortdauern, befürchtet man. daß allmählich die ganze Stadl :n dem See verschwinden wird. Pari s. Der französische Dreimaster „Tuchene de Barry" aus Nantes, der am 29. Juli nach San Francisco abgegangen ist. iit m der Nälze der chilenischen Küste vntergegangen. Bon der 2? Kopfe zählenden Mannschaft nrurdsn nur acht gc- iellet. London. sPriv.-Tel.s „Tally Mail" Meidet aus Kap stadt, daß der Raubzug der Buren größere Dimensionen annimml. Die Holländer in der Kaokolonie haben sich an drei Stellen erhoben,, um Ferreira zu unterstützen. Dieie drei Banden, von Aufständischen marschieren, um sich mit Ferreira zu vereinigen, eine der Bünden lnar-cbicrt gegen llppigiou. Truppen wurden entsandt, um die Banden zu umzingeln. OcrtlicheS nno Sächsisches. Dresden. 11 November —* Ihr« Majestät die K ö n i g j n - W > t w e , die sich gegenwärtig in Wien anshält, benndel sich sehr wohl, und das Beileiden der Frau Gräfin von Flandern, die an Gürtelrose erkrankt ist. bessert sich. Am Sonntag besuchte die Königin- Witwe die Frau Ircherzogin Maria Josephen Z»m Nachuullag-rlee war Frau Äränn Fünikirchen geladen. Am Montag begab sich die Königin zur Mesie in die Kapuzinrrkirche. Nack dem -Frühstück er'olgte -nie Ausfal-rr in Len Prater mit Gräfin Fünikirchen. Zu:n Tiner war der iächsiiche Gesandte Graf von Rex, mit, Gemahlin eingelade«. Geyern vormittags 11 Nhr empfang die Königin, wie gemeldet, den Be-iicb des Kaisers pon Oesterreich und dinierte abends bei der Erzherzogin Maria Iosepya: heute wird sie das Diner beim sächsischen Gesandten Grasen Rex entnehmen. —* Se. König!. Hoheit der, Graf Alfons von (faserig in Cannes, Pater der Frau Prinzä-sin Johann Georg, hat Seiner König!, Hoheit dem Pr i n , e n I oha n n Georg das Groß- kreuz des Bourbon-Siziliainfchen Hausordens vom heiligen Ferdinand verlieben. Ferner erhielten Hormar-chall von Ma n p o ld l,-R eiE» oltzt das Groy-krenz. Hauptmann und persönlicher Adjutant Freiherr v. Berlevfch und Hauvt- mann und Brigadeadjutanl v. Einsiedel das Ritterkreuz 1. Klane und Hosiekreiär Nenner das Ritterkreuz 2. Klasse des, Könignchen Erdens Franz 1. Den Kammerlakaien Fiitcher, Sonntag uns Keller wurde die diesem Orden ungerecht? fiibecne Verdienstmedaille verliehen. —* Wie bereits mitgeteiit, wird der Legal ions-ckretär bei der vreußsicheu Ge-andt-chatt Krackerv. Schwarzenfeldz 'einen h-engen Pv-ien verlassen und nach Brüssel gehen. Wann der Herr Leaations-ekre.'är. der sich i» den weitesten Kreisen großer Sympathien erfreut. Tresden verlassen wird, steht noch nicht fest. Als ganz unzutreffend ist die Meldung des , Leivz. ^aaebl." zu bezeichnen, daß der preußische Gesandte am hiesigen Hose. PrinzvonHoken!ohe.».-ehringen. der erst am !, Mai,d. I. als Nachfolger des Grälen v. Dönhoff nach Dresden berufen worden :st. von seinem Posten zurnck- -reten werde. —* Ä s Bürger hiesiger Stadt wurden im Oktober 690 Geme'!ide»!itgl:eder verp f l i ch t e t. 'Auf die einzelnen Berufs» -tände pertei'en sich diese wie svlat: 9 ansässige, 101 nnansässige Gewerbetreibende., 1 bez. 282 Äewerüsgchilwn, 77 Arbeiter, 6 bez. 7 Handeltreibende. :Z8 Siaaisdeanrle, I bez. 21 Gemeinde- veamte, 8 Lehrer, I Rechtsanwasi. 1 Arzt, 2 ZünZlsr. 37 Privat- beamte. 3 bez. 5 Privatleute, zusammen AI An'ässige und 580 Un- an'ä'sige. Außerdem wurden 6 Bürgerinnen verpflichtet. —* 10. L vl k e r -s ch l a ch! d e i, k m a l - L ot l e r i e. Am 1. Ziebungstaqe wurden an größeren Gewinnen gezogen: Nr. >81,5,7 mit 1«,Mark. Nr. 2771 mit 10-- Mark, Nr. 85 606 mit 1060 Mark. Nr. 1«>DKe! m:i 100 Mark. Nr. 117 502 mit 100 Mark. Nr 173076 w.u lM PZark, Nr. 77 Ml mit IM -Mark. Nr. 156 627 mit IM Mark. Nr. 141251 mit IM Mark. Nr. 172 OH mit 10 OM Mar)'. Nr. ISS 060 mir IM Mark. Nr. 9N8 mit SM Mar». Nr. 1« SM mit SM VKtr«. Nr. 142 üb6 mit 300Mar». Mhne Gewähr) —* Ein gemeinsamer Wemeindetag für die Gemeinden der Amtshauplmauuschaste» Dre-deu-Altftadt »nd -Neustadt wurde beute vormittag II Uhr in den ./Drei Raben" abgehalien. Den Borsih führte Gemeindrvoritand R« i uh« r d t-Cossedaud«. Der Bersanimlung loohnlen Amtsbauptmgnn Dr. Krug von Nidda als Bcrireter der Aintsoauvimannzchatft Dresden-Neu» stadi, Regierungsassessor Dr. Lrcchsel und die iiiriftiichen Beamte» beider Amtshauptmanuichaslen lbei. Der Borsidenve hielt eine kurae Anwra«t>e. in der er. ausgehend von der Weihe des König Albert-Denkmals und von der Boidbereikung des König Gevig-DenkinalS durch di« Bürgerichast Dresdens, den König Friedriey August als Förderer der Interessen des Landes 'childerle Fn ein an diele Eiiisühruna anschließendes Hoch stimmte die Belfammlung von etwa l50 Per onen oegeistert ein. Des weiteren begrüßte der Redner die anioeisendc» Berlreter der Ai»:s!xruv!uiannsehafien und der Beztrksausschüsse. Auch der ven'lorbenen Mitglieder des Grmeinücrages gedachte der Redner. Nach Mitteilungen a»s der Reqüstrandr berichtete Regierungsra! Dr. W i in m e r über „die Beriichernngsnahine der Gemeinden gegen Auävrüch« ans der ge'edltchen Hastpslicht. sowie goaen Unfall ihrer Trennten". Er konnte die Schaffung einer eigenen Hajipflilliiverslcher.i»g durch de» Gemeindelag nicht besiirwvrien. emp'ghl giber den Gemeiiideii. deren Ver sicherung demnächst adlanfe. die Versicherung niibedingt zu er neuern. Um einen höhere» Rabatt zu erlangen, enchsabl er, den Vorstand zu Unterhandlungen nnk einer im Bezirke ver tretenen Versichcrungsgeselsichasl zur Erlangung eines Empfeh- lnngsanlrageü zu eru'ächligen. Der Gemeiiidelag beschloß dem gemäß. — lieber die Rechnuugslec nng aus das Jahr 1901 05 be- richteten Genieindevorsrand M ü l l e r - Nicdersedüß und Ge nie! üdevorsiand Heinz monn- Eifenberg-Mocitzburg. — Ge- meindevorjtand Neinoardt - Cossebaude referierte über: „Die an die Ainlshaul'lmannschasien ergangene Anregung des Allgemeinen Deutschen Bersicherungsvereins, die Pensions. Bersich « rung betr.' Er gab eine kurze Darstellung einrger s praktischen Fälle der Penswns-Bersichrrung. wie sie beun In- § oalidweroen oder der Pensioiiieruiig von Beamte» Vorkommen > können. Die Versicherung ,ei jedoch nicht zu empjeylen. da der Staat jelb'k dis Pensionsberechtigung aller Gemeiiidebeamten anslrebe. Mil diesem Vorschläge zeigte sich der Gemeindelag einverstanden. — lieber: „Die Herbeisübrnng von orr-sgejetzlichen Bestimmungen über Vergütungen an Bürgermeister und Ge- meindevoritände für ihre Auswendungeu bei auswärtigen dienst lichen Verrichtungen" berichtete Gemeindeovrstaüd Nätder - Loichwttz. Er verwendete sich dringend jür die Süwtsung solcher orlsgeieylicher Bestimmungen »nd fand die Fmiinunung des Gemeindetages. — Gemeindevorsiano W e r n e r - Radebeul be merkte zur „Heranziehung der FejlvesiKdclen nach vier Fünfteln des Eüikonimens zu den Geineindclasten", daß toob! von vielen Seiten die Beseitigung der Vergünstigung gewünscht worden sei, daß er jedoch empfeble, einer Petition um Beseitigung der Ber- gnnstigung, die gegenwärtig an die Gemeinden zur Miiiuner- zeichnnng gelangt sei. nicht beizutreken. Er se, zwar durch aus für die Beseitigung der Vergünstigung, aber erst dann, wenn es gelinge, auch andere Kreise gerechter und mit größerer Sicherheit zu besteuern. Der Vorschlag des Referenten ging dahül, die Vcrgünsnaung enisznlteben, die Mehreinnahmen aber ,-nm Zwecke eines Bezirksemsyleiches zu verwenden. Nach kurzer Debatte wurde dieser Vorschlag einstimmig angenommen. — Weiler stand, wie schon bei mehreren Gemeindetageii, wie derum „die Bildung von Gcmelndeverbänden zur Vor nahme regelmäßiger K a j i e n r e v i s i o n e n der Geineinde- nnd von Gemeinden verwalteten Kassen" auf der Tagesord nung: dazu berichtete Gemeinde-Vorstand Heinzmann - Eiien- oerg-Moriybnrg. Er verwendete sich vor allem für die An- slellnng ani bezaliter und älterer Kontrolleure und widerlegte ausführlich die von den Gemeinden angeführten Gründe gegen die Maßnahme. Der Gemeindelag beschloß, Gemeindeverbände zum Zwecke der Kassenrevision zu bilden. — Gemeindevorstand Reinhardt - Cossebaude berichtete über: „Die Vergebung der 'Arbeiten für Staatsbanken m Dresden an sie Gewerbetreiben den der BorortsAemeinden": diese bitten den Staat bei der Vergebung von Ltaatsarbeiten um Berücksichtigung. Der Ge meindetag beschloß, diese Bitte dem Finanzministerium zu über geben. — Derselbe Berichterstatter sprach über: „Die Bevor- zugung von einheimischen Arbeitern vor fremden und ver heirateten vor ledigen bei Bahnkanten". Eine dahingeliende Anregung soll der Generald-irektion der Staatsbahnen über- reicht werden. — Gemeindevorstand W e r n e r - Radebeul refe rierte über: „Fleisch not bczw. Fleitchtenerung". Der Gemeindelag beschloß neuerdings, die Negierung um Gel- tendmachung ihres Einflusses beim Bundcsrate zu ersuchen, daß die Reiäisregierung Mittel und Wege zur Beseitigung der 'Flcnchnot suchen möchte. — Weiter berichtete Gemeindevor stand N c i n h a r d t - Cossebaude über: „Die WohnungSnahme der Staatsbeamten außerlxilb ihres -Stalionsortes". Ter Ge- ianttporstand schlug vor. bei den Ministerien vorstellig zu wer den. den Staatsbeamten auch weiterhin das Wohnen in den Vororten zu gestatten. Der Gemeindelag beschloß demgemäß — Als Vorstände wurden gewählt: als erster Borsihcnder für Neustadt Gemeindevorstand Werner-Radebeul, als zweiter Vor sitzender Gemeindevorstaiid Nätber-Loschwih und als Kassierer Gemeindevorstand Heinzmann-Gisenberg-Moritzburg, als erster Vorsitzender für Altstadt Gcmcindcvorsiand Neiiihardt-Cossc- banv«, als zweiter Vorsitzender Bürgermeister Wittig- Rabenau und als Kassierer Gemeindevorstand Müller-Nieder sedlitz. —* D«S Präsidium de- Königs. Sächsischen Militär-vereinS- bundes veranstaltete am Montag hier eine erweiterte Sitzung, an der der Bezirksvorstand und die Bundesvereine Dresdens teilnahmen. Den Vorsitz führte Herr Iustizrat Windisch, der die Versammlung, obenan das Ehrenmitglied. Herrn Oberit Schubert, herzlichst begrüßte. Hierauf hielt Herr Hühnlein- Leipzig «inen beifällig ausgenommenen Vortrag über Soldatenheime. vornehmlich über das seit zwei Jahren in Leipzig besuchend« Heim. Die Diskussion «Gab. daß der Heim lache auch in Dresden großes Interesse entgegengevracht wird. Di« von Herrn Mititärmale-r Henckcl an diesem Abend ve» anstaltet« Ausstellung mililärsscher Kunstblätter fand zahlreich« Bewunderer. —* Uebrr «ine slawische Gesaür in Sachsen berichten gegen- Ivarlig eine Anzahl auswärtiger B.aller. Es heißt da u. a., daß die tschechische und polnische Agitation in der letzten Zeit be- svnders ui Dresden starr an Itodcn geivonnen habe. Ferner zähle der pvinische Verein .Slonili" j» Dresden allein 700 Milgliedcr, während der andere polnische Verein „Usluga- PolÄka" 4M und der wendische Verein ebenfalls 4M Mitglieder zählen. Dresden lxcke jetzt ein ganzes Netz tschechischer und Pol- liiscker Vereine, und es.seicii allein iLer 3000 lschechische «Schul». macher- und Schneidergesellen gezählt worden. In der Palm» straße gebe es Häuser, wo man von unten bis oben nur dm Laute der Wenzelssprache höre, zins ein ganzes tschechisches Viertel i!j sei im Enttteben dqgrissen! Das Schuhmacher» und Schueidergewer-e werde wohl bald in den Häuden der Dchechen sein. Weiler heißt es dann wörtlich in dem Artikel: „Polnische Arbeiter- und Handwerksgesellen schließe« sich meist den iichechsichc» Vereinen an, der Haß gegen das Dcutichtum ist beiden stawsiehcn Stämmen >a gemeinsam, er bildet >n der .Fremde" einen Kitt, der veioe zu'ammenlrält. «Hiermit aber begnügen sie sich nicht. Von Posen wie von Prag werden Fäden ae vonncn. um auch die Wenden vor den Wagen panslawischer Träume zu spanne»." Wie die „Dresdner Korrespondenz" au masigübender Stelle epsäkrk. find vie vorstehenden Mit» k e i I n n g e n zuni g r ö k I e n T e i I e f a lfch oder doch stark übertriebe» und decken sich in der Hauptsache mit einem Artikel, der vor zwei 'Jahren durch die Presse güna und von amtlicher Seile dementiert wurde. Einen polnisch«» Verein ..Sloniki" gib: es in Dresden überhaupt nicht, «bensoweuip einen polni'che« Verein „Nsluga-PolSka". Diese letztere In- t.hrifi bezieht sich vielinesir ani ein kleines -Schild, das in einem Restaurant aushäng, in dem Polen verkehren, und heißt wörtlich — „Pvliiöehe Bedienung"! Selbstoerständlich «xistttten auch die 700 und 4M Mit'gl,evet: dieser beiden Vereine nur in der Mantaiie des hetreCenoen Berichterstatters. Auch die vol- ti''chen und tschechischen Vereine haben in d?r letzten Zeit ieine veas an Ausdebnuna aotvonne«. Es ex-stieren gegen- tvarna in Dressen «drei voin'.'we Vereine mit ^sammen 70 bis 80 Mit.il'.edern. die Laupt'äcklick die pol«kicke «Sprache und die Ge'ellialeii p-.eae». Es sind dies der polni'che Invultrieverein. der polni-a' e karhesisihe Verein und ein Gesangverein. Die-e drei Vereine veranstaltn' Fheaterau'lWzrungen und Konzerte im Hole! „Stadt Petersburg", dessen Saal -bekanntlich nur 200 Personen saßt, io daß al-o Ämammlun-gen von 4M bis 700 Per- si'nen ehnchi» ausgeschlossen find. Ovssen'liche volni-che Ber» iammliingcn -werden seitens der König!. Polizeidireltion zu Dresden nick: gestattet nno außerdem werden die drei Vereine polizeilich überwacht. Auch die Tschechen halben drei Bereitst» ailnaen in Dresden. Nanirgcmäß find die Tschechen in Dresden stärker vertreten als die Polen, da die döhmi-'che Grenz« nicht sehr weit entfernt ist. Von einer er-Mten Einwanderung der Tschechen in Dresden ist jedoch in der letzten Zeit hier iiichis bemerk! worden. Der größte tschechische Verein heißt „Vlanimil" und p'leqt die alttstbechische Richtung. Er zählt rund 100 Mttgüedcr. Daneben existiert noch ein tschechischer Turn verein n»ld ein dramatischer und Gewna-verein. Der Turn verein -ählt ebeni-alls nahezu IM Mitglieder, während der andere Verein nicht so recht -prosperiert. Auch diese Verein- Werden polizeilich überwacht. Die Wenden halben in Dresden zwei Vereine gegrüna-t, -und Mar den Wendischen Verein und den Kaiholsielien Vendenverein. Die-'c beiden wendischen V«r- einiaungen haben fick als harmlos und köniastrcu erwiesen und vestfolaen älnlick'e Zwecke wie die vielfach setzt in Sach-en be- stehenden -äckiisi-chen Landsmannüchaften. Eine Verständigung der polnischen und-wendischen Vereine untereinander ist ka gut wie ausge-chlosse», da ia die beiden Sprachen voMändiq ver- fchie-den sind. Nack, alledem kann man cs sc-den'faW,als «ine arge Ueberlreibung bezeichnen, wenn von einer kla-wi-chen Ge fahr in Sachsen ac'vrochen wird. —* Das christliche Gewerkfchafts . Kartell hielt am Dienstag abend ni der „Central-Halle" eine öffentliche Ke» -aminlung ab. die jchnwch besucht war. Das Referat hafte der Gewerkjchaslssekrelär Paul Neumann aus Berlin übernommen: eS lautete: „Warum organisieren wir uns in christlichen Ge- werkschaften'?" Der Referent streifte die wirtschaftliche. Lage der Arbeiter und hob die Notwendigkeit einer Organisation hervvr. Er führte weiter aus. daß sich die christlichen Gewerk schaften niemals zu einer solchen Kamvsesweise. wie dl« der freien Gewerkschaften hergeben tvürdcn. Diese ständen auf dem Boden der sozialdemokrat'ttchcn Ideen, während die christlichen aus reli- giösem, nationalem uno vaterlandstreuem Boden ständen. Die freien Gcwerkichaften würden von der Sozialdemokratie nur zu parteipolitischen Zwecken verwendet, und deshalb ließen diese auch die wirtschaftlichen Interessen der Arbetter'chaft gänzlich außer acht. Daß sich die Ideen der christlichen Gewerkichattcn immer weiter sortpflanzen. beweise, daß diese während ibres achtjährigen Bestehens schon am 300 OM Mitglieder angewachsen seien. Die christlichen Gewerkschaften sind zu einem selbständigen Vorgehen durch die freien Gewerkschaften und Hirsck-Duncker- jchen veranlaßt worden, indem diese sich bei jeder Gelegenheit auf einen Standpunkt gestellt haben, welcher mit dem Gedanken der christlichen Arbeiterschaft im schärfsten Widerspruche stehe. Deshalb sei es Pflicht eines jeoen christlichen und national ge sinnten Arbeiters, sich den christlichen Gewerkschaften «rnzu- schließen. In diesem Sinne, so schlotz der Referent, mögen alle Anwesenden arbeiten, damit es uns einmal gelinge, durch «ine Macht den sozialdemokratischen Gewerkschaften Trotz zu bieten. lStürmischer Beifall.) —* Polizeibericht. 14. November Am 22. Oktober ist in Vorstadt Löbtau aus einer in einem Hinterhaus« befindlichen Werkstatt ein Halbrenner „Phänomen" lNr. 63 6391 gestohlen und an dessen Stelle ein Tourenrad mit schwarzem Gestell zurückgelossen worden. Da es nicht ausgeschlossen erscheint, daß auch das zurückgelasscne Rad von einem 'Diebstahle herrührt, Freiherr zu Putlitz. von dem man weiß, daß ihm wegen einer! bekannten Anette dort der Boden zu beiß ist. als der neue Mann ^ genannt, und als man einiah. daß diese Kombination doch wohl zu gewagt sei. wurde er tehlankweg durch den Intendanten der Könrgl. Schauspiele in Wiesbaden. Tr. v. Miitzenbecber. ersetzt, der wohl nicht wenig erstaunt gewesen ist. ans diciem Wege zu erfahren, daß er seinen Wiesbadener Wick,ingskreiS bald verlassen soll." - 'Außerdem stellt die GeneralliitenLaiiz nochmals defini tiv fest, daß sie ihr amtliches Dementi bezüglich einer Barnay- Knke voll auttecdt erhält. „Die Gründe bieifür', heißt es i» der Mitteilung, „wären doch angesichts der Tätigkeit oes in vollster Friiche und alrsgesprocdener Harmonie mit der matzgebende» Stelle wirkenden Direktors Barnay einfach unettmdlich: damit zerfallen aber auch alle hieraus hergeleiteten Kombinationen in nichts." s* Meyer-För-slers Srück ,.A l t - H e i d e ilh e r a", dessen deppiel.oser Biisinencrio-g kaum «in paar Jahre zurück!iegr. har NUS auch einen Komponisten Imoiriert. Es ist ein Italiener, irbaldo Pachwrotti. -der Komponist des „Albatroß", der ..Al:-Heidelberg" in Musik geletzt hat. Die neue Operette wird noch ur dieier Saison am Mailänder S-wlctthecttcr ige- ae-bcn werden. Pariser Oper. Die Komische Oper eröffnete ihre Pforte» gleichzeitig irschen .si zwei west'chweizenlchen Komponisten von Ruf und Bedeutung, oem 41 lakrigen Ernest Jaqnes-Dalcroze. einem in Wie» geborenen Genfer, der am Genfer Konirrvatorfni» Kompositions- nnterricht erteilt, und dem aus Aiglc stammenden tOiährigen Waadtländer Gustave Dorrt, der sich in Paris als Orchester- nnd BereinSdirigent eine Stellung geschaffen hat. Fngnes kam mit seinem schon tn Hamburg und wohl auch anderSwo gegebenen komischen Einakter „tte Kai,komm« listis' zu Worte, der nichts Schweizerische- an sich bat. Der immer noch hier und da in der Oow-äi« ?r,r>4»ire gegeben« Einakter von Murg er spielt im Pari- der 40er Jahre und schildert höchst gemütlich, wir rin alter Honderiing, der sich veretmnmt fühlt, an seinem M GrbiutStagc da- Glück eine- Notariatsschrribers «nd einer Näherin macht. Fronc-Nohain hat das Stück möglichst wenig verändert, und der Komponist hat sich bemüht, dem munteren Dialog selbst auk Lasten der GesongSmusik realistisch gerecht ,u werden. Er hat da- Ganz« dvrchkomponlert und jedenfalls m da- Orchester mehr Stimmung und Gefühle biiieinaelcgt, als er den singenden Perso nen gab. so daß man sich oft fragt, was dabei gewonnen ist, wenn man die Prosa MuigrrS singt, statt sie zu sprechen. Der alte Fugare spielte i» der neuen Oper den tia»I>o»>mo äuäis ausgezeichnet und sang ihn, so gut er gesungen werden kann. .. l.« i> F r m a i 111 8 " , die zwei Akte Dorets nach einem Texte von Daniel Vaud-Bovy und Heim Cain. bilden den denk bar stärksten GcLeniatz zu der anmutigen Kleinigkeit seines Lands- mannes. Der <Llofi des Librettos ist so schweizerisch als »löglich, und der .,kunr ä«8 Xackor, . das berühmte sreibncgilche Volkslied Aimsilli« <la Oawmböla". bildet nicht nur ein. sondern sogar zwei oder drei Leitmotive. Außerdem ist noch das Emnieiitalertted „Niene geit's so ichö» und kuschlig" und das Lied „Mi Vater sich en Apvezeller" ausgiebig verwendet worden. Obschon aber alle diese Lieder heiteren Inhalts sind, dienen sie einer sehr düsteren Handlung als schmückendes Beiwerk. Zwei Glarner Senne», der Ringkämpfer Köbi nnd der Holzschnitzer Hansli. geraten wegen der hübsche» Mndeli In Streit, und weil das Mädchen den HanSli vviziclit. schlägt Köln dielen tot. Der zweite Akt spielt vor dem WirtShanse im Tal bei einem Aelplerfest. Die von Köbi in den Abg'.nnd acworienr Leiche ist gefunden worden »nd wird herein- gebracht. Mädeli ist verzweifelt. Tie Menge zerstreut sich, »nd Köbi bleibt allein mit seinen Gewissensbissen zurück, die sich zu einer gespenstischen Erscheinung des Haiisli verdichte», brr nn» seinerseits den Mörder erwürgt. Der Gegensatz zwilchen dieser unheimlichen Geschichte und der idyllischen Sitkenschildernny ist etwas gesucht, oder hier hat die Mnsik vermitlcliid und heilend eingegristen. Da wird z. B. ein an sich heiter klingendes Motiv des Kuhreigens »»Versehens zu einem uiirilhigen, geradezu tragi schen BeglcttungSnioliv im Orchester, »»d auch im letzten Lied des Möiders ist es Doret wunderbar geglückt, die harmlose Melo die nach und nach zum Ausdruck herbster Gewissensangst zn machen. Weniger löblich ist eS dagegen, daß sich Doret, der io oft klassische Konzerte dirigiert bat, den Mord im eckten Akte mit einem direkt dem Tranerniackch der „Götterdämmerung" entlehnten Orchesteimotiv begleite». Im ganzen steckt in ietner sein soliden »nd wirkungsvollen Behandlung der Stimmen »nd des Orchesters eben doch ein gut Teil von dem. was man Kapelltneiilermnsik zu nennen pflegt. Vom speziell schweizertichen Standpunkte läßt eS ,.nn sich vielleicht anfechtrn, daß der ..ftnnr äo« >nekc-» ' »nd der Name der Armniili, «Tennen- am Fuße d«S Todi ertönen, aber von außen gesehen nimmt kick diese Mischling von west-, oft- »nd l zentralschiveizeriichcn Elementen als ein homogene- Ganzes aus. I Die Komische Over bat für die Szenerie rroel großartige Land- schaftSbilder Herstellen lassen und der bäuerliche Tanz im zweiten Akt ist echt und ohne ballettistischeS Beiwerk. Der Erfolg war sehr groß und wird sich wohl auch lange halte», denn die Mittel, womit er errungen wurde, lassen sich auf den doppelte» Grundsatz zmitcksuhren. daß auch die Thealrmiusik immer Musik bleiben muß und daß alle Musik, die auf de« Bühne gemacht wird, dramatische Bedeutung haben muß. Den zwei Akten Dorets und dem Einakter JapueL' schob die Komische Oper überdies das fast ganz vergessene Jugendwerk Saint-Saöns' aus dem Jahre 1872 »l-a krivcsass stau ns' vor. Damals aalt die bescheidene Verwendung orien talischer Motive als unerhörte Frechheit, nur daS Schlußdnett wurde beklatscht, das uns heute unendlich trivial dünkt. Dafür bchagt uns heute fast nur noch die eckte exotisch klingende Kanti- lene des Tenors und die Trauennusik des Orchesters während des Erscheinens der japanischen Zauberlandschaft. Der Komponist war übrigens schon durch das Textbuch Äallets zur Schüchternheit gezwungen. Tie gelbe Prinzessin ist nämlich bloß ein Bildnis einer japanischen Schone», in die sich ein ju»ger Holländer in Amsterdam verliebt. Im Traum erscheint ihm die verschmähte Cousine im Kostüm des Bildes und dadurch wird er von seinem Wahne geheilt. Saint-Sasns wurde eben von Anfang a» vom Unstern der schlechten Textbücher verfolgt. Er fand nur ei» gutes in „Samson und Dnttlcr". aber er wollte darin n»r ein Oratorium erkenne», als er den Stoff in Angriff nahm. Als Beitrag zur Musikgeschichte behält diese Wiederaufnahme der gelben Prinzessin tminerhi» ihren Wert. Massenet arbeitet gegenwärtig an der Vollendung einer neuen Oper, deren Ecktanfsühruna in Mont« Carlo stattfinden soll. Uebrr den Inhalt nnd die Art der Oper hat der Koinponist selbst einige interessante Aufschlüsse gegeben. DaS Stück spielt zur Revolutionszeit in Paris. „Die Epoche der Revolution in Paris, drei Mensche», rin Schauplatz. daS ist alle-. Keine Menge, keine Chöre; ein Drama in einem Zimmer mit der Revolution, die hinter den, Fenster rauscht, der Revolution, dir man hört »nd nicht siebt, deren gewaltiges Echo hereintönt, sobald man da- Fenster öffnet . . DaS neu« Werk wird den Titel „Therese" erhalten
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