Volltext Seite (XML)
«- finde« die Gerste ,« vo Pr-ie«t i« »efiderdanltchfie« Nährstoffe« die HSchst»Sal«chste verwert»»«; i« vier al« Nähr. u«d Ge»«st«ittrl für die Moasch«». »»d t« de» «stfafi- »rodukle» al- tz»tter«i«el ffir da- »letz; ratt««r»er »»»» fi« «ich» a«-srn»tzt werde«. D!« größte Verschwendung erfährt si« al» Kaffeesurroqat, denn dir durch Aulbrührn oder flüchtige» Wochen gewonnene Flüssigkeit ist nur gesärbie» Wüster »nd fast ohne Nährwert: viel Nährstoffe liege» »»gelöst i« »affeefatz «nd werde« «it th» weggrwarfr«. .Dieser Gerstenkaffee gibt bei intensivem Kochen höchsten» 45 "/, Extrakt her, meisten» erheblich weniger: di« 80 Teile Kaffe«, die au» lOO Teilen Gerste hergestellt waren, liefern also nur 36 Teile Extrakt. Bon diesem Extrakt bleiben aber noch >5°/, im Grund lSatz) stechen, sodaß «aisachiich ou» >00 Teilen ursprünglicher Derstetrochensudstanz nur rund 30 Teile Extraktstoffe nutzbar gemacht werben und 70 Teile einfach verloren gehen." Nach Prof. Dr. Windisch. E» darf wohl angenommen werden, das» auf den Kopf der deutschen Bevölkerung bei dem unerschwinglichen Bohnenkaffeepreis« jährlich 4 Kilogramm Gerste a>» Kaffeesurrog»« verbraucht werden, da« ist eine Gerftenversch»e»du«g vo» »4V Millionen «isogram« tm Jahre! Wahrend de« Kriege» — lS>7 — wurden 220000 Tonnen Gerne für Kuffeeersag gebe/ert: ursprünglich waren 3300M Tonnen zugestanden worden. (1 Tonne — lOOO Kilogramm.) Nach Prof. Dr. Windisch Noch schlimmer steht «» um die Verschwendung von Noggen al» .Kornkaffee", weil damit da» wertvollste Brotgetreide vergeudet wird, was die Gerste nicht ist! Der Kornkaffee erfreut sich wegen seine» anmutenderen Geschmacks- charakier» immer wnhsender Bevorzugung. Du» Be spiel von der Gerste aus den Roggen angeivende». zeigt un» eine recht ansehnlich« Beeiniräch- tigung der Brolerzeugung >n unlerer so brolarmen Zeit Aber darauf kommen die Abstinenten nicht, eS wird immer nur a»f die Brauer lo-geschtagcn! Zn» Gewcht fällt noch, daß bei der Ver wendung de» Getreide» al« Kaffeesurrvuat Futtermittel verloren gehen, die andernsalls in der Brauerei und Müllerei gewonnen würden. Wo bleibt da die „ungeheure Verschwendung von Nährmitteln in der Brauerei"? Wo „die Ver geudung von Brotgetreide? Könnte durch eine wesentliche Herabsetzung des Zolles wieder wie früher Bohnenkaffee in reichlicher Menge dargekolen werden, ko wäre da» duich Ersparung von Roggen ein recht schätzbarer Gewinn für die Bioterzeugung: die Geiste spielt dagegen ein« versa,windend kleine Rolle .Die Gtaupm sind bei bester Zubereitung nur zu etwa 30 "/g verdaulich. Auch bei direkter Verwendung Per Gerste ul» mensch iche Nahrung weiden somit nur elwa 60 "/, ihrer Energie nutzbar gemacht." Dr Hrna Ehler». „Die hohe Ausmahlung te» Getreides und die dadurch bedingte Verminderung der Futterkleie, insbesondere aber die ungenügende Be- lieserung der Braue,eien nii» Gerste wahrend der Kriegszeii bis aus schliehiich 5 des Friedens»«,brauche» und der dadurch bedingte Ausfall an Biertrebern, MMzkeinien usw. waren schwere nnrtsch.ffiiiche Fehler Die relativ klein«» Nähisloffoerlusle bei der Bierbrauerei und der durch die starke Beschiänkung des Brauen« erznlbare Gewinn an für d»n Menschen direkt veiwenbbaren Nährnntieln in Form von Geiste, - mekl und Graupen wurde dadurch slaik überkompensiert, daß große Nährsioffmengen infolge dee Mangels an Protein von den Haustieren Nicht in Milch. Fle lä> und Fell übergesühr« weide» konnten und daher ungenützt verloren gingen." Prof. Dr. Böig. D>e Abstinenten fordern die Stillegung der Brauereien zugunsten der Volkse,nährung. Au» den hier voruusgegangenen Darlegungen dü'ste ersichtlich werden, daß dieses Verla«,gen ungeteilt», weil durch nicht» gerechtfertigt ist. Die vo kswirtschaftl che Bedeutung der deutschen Biauindustrie ist >,roß: in ihr sind 6 Milliarden Goldmark angelegt, und reichlich einer Million Personen gibt si« mittel- oder unmittelbar Be- schäfl'gung. Nehmen wir di« Frauen und Kinder der »Verheirateten hinzu, so finden mehrere Millionen Menschen in ihr den Lebensunterhalt. Die „Umstellung eine» so bed«uiung»oollen G-werbe« muhte uu'erechen- baie Schädigungen unterer Bolk«wi>ischuf» zur Folge haben. Der Hin weis der Abstinenten aus Ameiika, dah die „Umstellung" ein« Leichtigkeit gewesen sei, ist agiialorischer Lug und Trug. „Wir Arbeiter Amerika- und ganz besonder- wir vranerei- arbriter können ein Lied davon singen. Bor Einführung der Prohibition waren in der Brauindustrie ohne da- Beamten» Personal «4«»vv Arbeiter beschäftigt; heute find «nr «och Zs ONO Arbeiter mit der Herstellung von Sodawasser Eyrup «sw. in den noch im Gange befindliche« Brauereien beschäftigt und arbeiten durchschnittlich n«r Halde Zeit. Bon de» vi-len Tausenden, durch die Prohioition arbeit-lo- gewordene«, habe« Tauteade bi- jetzt «och keine Arbeit finden können Unter denselben befinde» sich diele alte brave Geaoss.a. die über haupt keine Arbeit irgend welcher Art bekommen könne» die ««» auf ihre verwandte« oder auf die Mildtätigkeit fremder guter Mensche« anaetv'efe« fi»d. Mehrere solcher «lte« ve« ba«emt-merZ»« Opfer Hab«, bereit- ihre« tranriae» Gaset» freiwillig et« G«»« gemacht. Tranrig. aber wahr!" Amerikanisch« Brauerzritung. .Di« Behauptuag, e« leerten sich nach Einführung der Prohibitio« dir Frrrnhäuser und Gefängnisse, «« minderten sich di« Verbrechen, ist edenfali» eine agitatorisch« Irresühiung. Diese Irren- und Berbrecher» stalistiken sind abstinenzl,risch frisiert unk entsprechen nicht der Wirklichkeit. „Unter den Einwohnern Ehiraao» zählt man jetzt Woche für Woche ISO in di« Irrenanstalt eingelirferie Geisteskranke. Für diese» be ängstigend« Anwachsen der geistigen Störungen wird von Dr. Fa me» Whitney Hall, dem Vorsitzenden de» ärztlichen Ausschuss«» für da» Frrenwesen, so gut wie ausschlirhbch der Verbrauch von allerlei trusiische« Mischungen verantwortlich gemacht, die von gewissenlosen Inhabern ge heimer Destillationen al» Trinkt» anntwein verkauf« werden Vor Ein führung de» Prohibiriorwgesetze» denug die Zahl der in die Anstalt», Ttzicago» gebrachten Geisteskranken in der Woche 60—70. Heute sind ki« Anstalten so überfüllt, dah man die Kranken auf dem Flur, i« Vorhösea und Remisen unterdrinqen muh." Die Meihyl-Alkoholseuche in Chicago. Nach amerikanischen amtllchen statistischen Nachweisen mehren sich auch die Verbrechen und füllen sich di« Strafanstalten. Di« Statistik de» Iustizdepailement» in Washington gibt bekannt, dah die Verbreche« in ungeahnier Weise zugenonimen haben. Nach dem „New-Pork Herald" beträgt die Zahl der Delikte da» achtfache der Vorkri-g»zeit. Fast lOOOOO Krimmalfälle Marien noch auf die Aburteilung durch die Gerichte. Eine agitaiorisch« Vorspiegelung ist auch die Behauptung der Ab stinenzler. «ur die Bollenthaltsamkeit vons Bier und alle« geifii- en Getränken gewährleiste ei«, edle Denkart und eine höchst ttliche Lebensführung. In Prozessen sind recht sonderbare sittlich« Verfehl,,nu«n von A»stmenlen bekannt geworden, z. B. auch böse „sexuelle Exzesse". Die beiden grohen Wassertrinker: Julius Cäsar und Demosthene», wetteiferten mit einander an Abstinenz und sexuelle» Exzessen. Antike Quellen schildern Demosthenes geradezu al» «ine« zügellosen Wüstling. Aus: Was sagt die Geschichte zur Alkoholabstinenz? von H. Seoerinu». „Leider ist nicht abzuleugnen, dah die Tolalnbstirrenten oder doch ihre meisten liierarischen Wortführer allen And-rvdcrikenden, ich hätte fast gesagt Andersgläubigen gegenüber ein Gesühl dort,mittiger Über legenheit, einen allein selig machenden Unsehlbarkeitsdünkel bekunden, wie er freilich den Anhängern extremer Achtungen von jeher eigen zu sein pflegt." Geh. Med.-Rat Pros. Dr. Eulenburg. „Meine Ausführungen haben, wie die meiner Kollegen, in dem Organ des Toialubstinenien eine Kruik er'ahren, auf die näher elnzu- geken ich mir versagen nnxh, den» mit solchen und gegen solche Waffen vermag ich nicht zu streiten. An ihrrn Früchten sollt ihr sie erkennen." G-h Med.-Nut Prof. Dr. Harnack. Die abstinenzlerische Lehre vom Alkoholgift kan» vor der ernsten Wistenschaft nicht Stand halten! Und wir sollten «ns das Bier, «nser wohlbekömm liches Dolksgetränk nehmen lasse«? „Das Bier kann auch zollpolitisch und steuerlechnisch au» den »er- schiedenslen Gründe» nicht bedachtsam und vo, sichtig genug angrfaht werden " Dr. Han» Ehler». „Ein gutes Bier streitet mit dem Wein um de« Vorzug, sowohl an Klarheit und Geschmack, al» auch am Nutzen zur Gesundheit, vornehmlich, wen« es etwas alt ist. Des Mensche« Lebe« und Gesund heit kommt eben so sehr aus das Getränke» als auf die Speisen an; daher ist an der Drankunst sehr viel gelegen." Karl v. Linnö, Prof, der Medizin u. der Naturwissenschaften. „Nur Kurzsichtige, die sich nicht Rechenschust darüber oblegen, »ie direkt« Nahrungsmittel und 8e»ukmitte>, Anstrengung und Erholung, Arbeitslust und Lebenskreude einander ergänzen, können zu dem Trug schluß kommen, daß die M llionen, die da» arbeitende Deutsche Volk <d>« sind iv,r alles für sein oolkslümliches Genußmittel. da» Bier ausgibt, finanziechnisch ein verlorener Posten sind" Prof. Hon» Ehler». Der Gerstensaft hat sich allezeit als Nährmittel und Frrudenspenb« am deulfchen Volke bewährt, als ein willkommener Belreier. wenn E, matlungen körperlicher ober seelischer Art, G«müi»o«rstimmungen da» Leben umschatten. Beim würzigen schäumenden Schoppen, im Kreise froher Menschen wird «» bald wieder sonnig im Gemüt, unk der Flügel- schiag der Seele gewinnt wieder neue srisci»« Kraft. D>« großen Geister oller Zeiten haben bei einem Kräftigung»- unb Entspannungstrunk neue Schaffensfreude, neue Gedanken, neuen Schwung der Fantasie gefunden und für di« Nachwelt Große» geschaffen I So war es immer, und so soll es bleibe«! M. Ztmmerman«.