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Dresdner Nachrichten : 02.10.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-10-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192610021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19261002
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19261002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-10
- Tag 1926-10-02
-
Monat
1926-10
-
Jahr
1926
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.10.1926
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2. Oktober 192b Dresdner Nachrichten Nr. 4« teile » Zu wenig Derkehrs-is-i-lin. !» unter dieser Ueberschrtst t» «nserer Ni L» de» uuter dieser Ueberschrist t« «nserer Nummer «1 «-rächte« »rittet schreibt ««» Her, Finanz- ««d vaurat Schnlzr Ntchttaduftelle» ist »in« «wisse einseitig« »nfsafsuua te»«d »rtikel« t» «1: »er »ns dt« jetzige» verkebrSfltte» achtet. -emmnteSanklallen.-aß-teverkebrSpoltzet 1. «» al» rückschrittlich bezeichnet. t« den »«gegeben sehr «ngünstta angelegten «traben Dredden» die setzt üblich« Fahrgeschwindigkeit im Interesse der Fußgänger ,u ver- ringer«. Der Zusammenhang »wischen Fahrgeschwindigkeit und Unfällen wurde allerdings als bekannt vorausgesetzt: da er eS anscheinend nicht ist. so sei erläuternd hinzugesügt, daß vorsichtige ihrer Berantwortuna bewußte Fahrer auch schnell sahren können, ohne da» Publikum zu gesährden. Da aber die Anforderungen an den Fahrer an einem gesahrdrohenden Minimum angelangt sind und sein BerantwortltchkeitSgeslthl bei der Prüfung überhaupt außer Betracht bleibt, wie die er wähnten SOS Fahrer, die sich den verschuldeten Unsallfolgen dnrch die Flucht zu entziehen suchten beweisen, so muß verlangt werden: rntweder allgemeine Verringerung der Fahr, geschwinbigkett in den Straßen oder Erhöhung der Ansorbe- rungeu an den Fahrer. Der »Rückschritt* wird in beiden Fällen lediglich in der Verringerung der Unfälle »um AuS- druck komme». 2. gleiches Recht des Fußgänger» aus die Kreuzung der Fahrstraße mit dem Bürger st eig nicht anerkennen will. Wenn die Fahrstraße dem Fährverkehr und dafür der Bürgersteig dem Fußgänger allein Vorbehalten sein sollen, so steht da» aus den erste» Blick sehr logisch aus, eS wird aber dabei übersehen, daß die Fahrstraßen ein zusammen hängendes Ganze bilden, die Bürgersteige aber nicht, tnsosern seht die Auffassung der Verkehrspolizei den Fußgänger in mindere» Recht. Demgegenüber fordert dieser, daß er nicht aus da» Abpassen eines günstigen Momentes angewiesen bleibt, wenn ihn sein Weg über den den Fußsteig unterbrechenden Fahrbamm führt, sondern daß ihm diese Kreuzung durch be sonder« Maßnahmen solange gesichert wird, wie er zum ge fahrlosen Ueberschreiten der Straße braucht. Da die Verkehrs- beamten, wie neulich schon von anderer Seite beklagt wurde, die Freigabe einer durch Handsignal blockierten Kreuzung ohne Rücksicht aus dle Fußgänger vorzunehmen pflegen, sieht sich der Fußgänger nur zu oft mitten aus der Straße von dem Signalwechsel überrascht und muß machen, daß er sich auf den Bürgersteig rettet. Hier setzt bet nervösen Personen daS ge fährliche Vor- und NückwärtSlaufen ein, es mag krankhaft fein, aber «» verlangt den vollen Schutz der Verkehrspolizei und der ist zu vermissen. Die gegen die Schrittgeschwindigkeit an Straßenkreuzungen angeführten Gründe ldauerndeS Um schatten. Erhöhung der Geräusch- und Geruchbelästigung) sind nicht ausschlaggebend. Wesentlich höhere Werte stehen auf der Fußgängersette auf dem Spiele. 8. die Geschwindigkeit der Lastkraftwagen bereit» soweit herabgedrückt haben will, baß die Gebäude vor Schaden bewahrt werden. Diese Angabe ist In dieser Allgemeinheit nicht zutreffend. Im ge- gebenen Falle hat die Verkehrspolizei Sach- und Gebäude- schädcn, die nur durch den Lastkraftwagcnverkehr entstanden fein können, als »notwendiges mit dem Lastkraftwagenverkehr in Kauf zu nehmende» Nebel* bezeichnet, ein Standpunkt, den kein Hausbesitzer und kein Mieter teilen kann und mit Rück sicht ans die Verordnung vom 6. Dezember 1025 auch nicht zu teilen braucht. 4. daS Befahren der Straßenbahnschienen ungenügend besestigter Straßen dnrch den La ft kraftwagenverkehr für ausgeschlossen hält. Demgegenüber wird darauf verwiesen, daß eS der Aachener Straßenbahn seinerzeit gelang, den Güterverkehr ohne Störung des Personenverkehrs einznsührcn. da muß auch der Lastkraftwagenverkehr auf den Straßenbahnschienen mög lich sein. Vorläufer dazu ist der flinfrädrige Autobus in Berlin 1896, der auch die Straßcnbahnschicncn mitbenntzte. Dicie Mitbenutzung ist eben angesichts der finanziellen Un möglichkeit anderer tiefgreifender Abhilfe daS kleinere Nebel. Z» einer ausreichenden Abhilfe wird Fie Verkehrsbehörde sich über kurz oder lang genötigt sehen und mau darf aus die Art derselben gespannt sein. — Der Erste Dresdner Damennereln sstr «abelSiergersche tztenographi« eröffnet dn seinem Helm, LanbhauSftrahe 1», 8. (tzernspr. 1k8lX>, einen Anfüngerkursu» ln EinheilSlurzfchrlft, der mn 8. Oktober beginnt und Freitag abend« von 8 bi« S Uhr statt- findet. Reiter wirb ein Redeschriftkiirlii« für TinlieitSlurzschrtft am Dienstag, dem 1L Oktober, um 8 Uhr eröffnet und ein Rede- schrlfikurfii» für GabelSbergersche Stenogravhte am Mittwoch, dem » Oktober, um 8 Uhr. Außerdem unierhält der Verein Fort- bildungSkurs« in GabelSbergericher und EinheilSkurzschrtft für Diklatschnelligkeiten von W bis 25« Silben. Der Eintritt in diese Kurse kann iederzeit erfolgen. Nähere» und Anmeldungen im Heim, Landhausstraße 18, 8., von S bis i-61 und 8 bis 7 Uhr. — Vom Fahreöschau-Parktheater. Die für Sonntag angesetzten HanS-TachS-Lviel« finden nicht »in 8 Ubr. sondern »in 4 Uhr nach mittags statt. Für diese Vorstellung gelten Einheitspreise. Die für den gleichen Tag angcsetzte Operette „Tic Verlobung bei der Laterne" findet wegen ungünstiger Witterung nicht statt. — Hallisch« Landsleute in Dresden und Umgebung werden ge- beten ihre Adresse baldigst anzugcbcn bet C. Engler, Dresden-»., Ehriltlanftraße 4, III. Veranlagung der Landwirtschaft zur neuen Grundsteuer. Bon QberrrgIrrnngSrat Der heutige 1. Oktober ist insofern sür Re sächsische Lanb- wtrtschaft, Forstwirtschaft nud Gärtneret swle überhaupt für den sächsischen Grundbesitz) von Bedeutung, als von diesem Tage an auf Grund de» neuen sächsischen Grundsteuergesetzes vom 80. Jult l92S die Erhebung der Grundsteuer »um ersten Male seit der Inflationszeit wieder nach einem in Reichsmark festzusetzendcn GegenwartSwrrte deö SteuerobsekteS, anstatt nach dem unbeliebten Papiermark» werte vom »l. Dezember 1921 erfolgt. Nach Eintritt stabiler Währun« End« des Jahres 1928 war bekanntlich nur die Grundsteuer in Goldmark umg«stellt worden, eine Neu- bewertung der Objekte in Goldmark aber nicht erfolgt. Zwar gehen zunächst di« GrundsteuervorauSzahlunge» tu der bisherigen Weise noch bis zur Zustellung des neuen Grundsteuerbescheides, die im Spätherbst oder Winter zu erwarten tst, weiter. Aber diese Vorauszahlungen, die am lö. Oktober 1920 und gegebenenfalls auch noch am 18. Januar 1927 zu leisten sein werben, sind echte Vorauszahlungen mit dem Anspruch auf Verrechnung nach endgültiger Veran lagung: sie unterscheiden sich also wesentlich von den Grund steuervorauszahlungen. die sür daS Nechnnugsjahr 1926 sowie die Termine vom 15. April und 15. Jult 1926 erhoben wurden und dir nachträglich durch das neue Grundsteuergesetz zu endgültigen Steuerletstungen erklärt worden sind. Ergibt die endgültige Veranlagung für die beiden Termine vom 15. Oktober 1926 und 15. Januar 1927 einen Steuer betrug, der niedriger Ist als die auf diese Termine geleisteten Vorauszahlungen, so kann der Steuerpflichtige Rückzahlung des zuviel Gezahlten fordern: ebenso muß er nachzahlen, w/nu die endgültige Veranlagung zu einem höheren Steuer betrage führt, als es der Betrag der Vorauszahlungen war. Die Veranlagung der Grundsteuer erfolgt durch die Grundsteuerbehördcn. Besondere landesrechtliche Ausschüße wirken dabct nicht mehr mit: denn dir Veranlagung besteht — abgesehen von der Entscheidung über die Fragen der sub jektiven Steuerpslicht und der Befreiungen — im wesentlichen nur noch im Festsetzcn, b. h. Ausrechncn deS Grunbsteuer- betrageS zu den bekanntlich auch für die Grundsteuer maß gebenden sogenannten » E i n h e t t s w e r t r n*. die für die Steuerobjekte nach den Vorschriften des NeichsbewertungS- gcsetzes von den bei den Finanzämtern bestehenden Grund wert- bzw. Gewerbe-Ausschüssen festgesetzt werden. Der Verzicht auf eigene landesrechtliche Ausschüsse wird dem Land« durch folgende Umstände erleichtert. Einerseits hat di« sächsische Landesregierung (Finanzmitttsterium) bei Bildung der reichörcchtlichen Bewcrtungsausschüsse in weit- gehendem Maße mitgcwirkt, z. B. bei Abgrenzung der Aus schußbezirke, der Bestimmung der Mttglicdcrzahl, sowie durch die ihr zum Teil zustchendc Ernennung von nichtamtlichen Mitgliedern. Anderseits sind auch bet der in diesen Wochen im ganzen Lande im Gange befindlichen Tätigkeit der Aus schüsse selbst Land und Gemeinden durch entsandte LandeS- und Gemeindebeamte bauernd zur Mitarbeit berufen. Auch stehen den sächsischen Grundsteuerbehörden Rechtsmittel gegen die Einheltswcrtfeststellungen der Ausschüsse zu, ebenso wie sie befugt sind, bei erheblichen Wcrtänderungen eines Steuer- objektes den Antrag auf Ncuscststcllung des Einheitswertes schon vor der nächsten allgemeine» Wertseststellung zu stellen. Der Tätigkeit der Bcwertungsausschüsi« selbst ist seit über einem Jahre eine grundlegende vorbereitende Ve- wertungsarbett der Nctchsfinanzbchörden vorausgegangen, an der die Landesregierung und Nachgeordnete Behörden, ferner die Landwirtschastskammer, sowie landwirtschaftliche Organisationen laufend beteiligt waren. Von diesen vor bereitenden Arbeiten verdienen folgend« kurz hervorgchoben zu werden. DaS Land Sachsen tst von dem beim ReichSfinanzmintste- rtum bestehenden Bewertungsbetrate für die Zwecke einer gleichmäßig gerechten Bewertung deS landwtrtschaft- lichen Vermögens, das hier vorwiegend behandelt werden soll, in zwei sogenannte Wirtschaftsgebiete sl --- Ebene, H -- Gebirge) eingetetlt worden. Maßgebend für diese Einteilung ivar der Gesichtspunkt, daß die landwirt schaftlichen Betriebe innerhalb eines Wirtschaftsgebietes mit einander vergleichbar sein müssen: denn nur durch das Ver gleichen des zu veranlagenden Betriebes mit anderen Be- trieben wir- eine zutreffende „Einstusung" in das ErtragS- klasiensystem gewährleistet. Für jedes Wirtschaftsgebiet ist der ertragsreichste land wirtschaftliche Betrieb (Spitzenbetrieb des Wirtschaft?- gcbictcs) ermittelt und seine Ertragsfähigkeit nach einem biö ins kleinste gehenden Muster des NcichSsinanzministeriums festgestellt worden. Ebenso sind in jedem Wirtschaftsgebiete eine Anzahl Betriebe von topisch mittlerer und typisch ge- ringer Ertragsfähigkeit ermittelt worden, mit denen sich die einzelnen zu bewertenden landwirtschaftlichen Betriebe ver gleichen lassen (sogenannte Vergleichsbetriebe). Die Dr. Venn». Dresden. SrtragSfähtgkeU dieser Bergleichsbetrieb« tst in derselben Wetse wie die der Spitzenbetriebe zahlenmäßig festgestellt worben. Danach ist daS Verhältnis, tn dem die ErtragSsähig- kett der VergleichSbetrtebe zur Ertragsfähigkeit des Spitzen- betriebe» des Wirtschaftsgebietes steht, prozentual ermittelt worben. Diese so gefundenen Prozentsätze sind vom Reichs- bewertungsbetrat unter Mitwirkung der Landesregierung im Anschluß an eine Bereisung des Freistaates Sachsen nach- geprüft und festgestellt worden. Außerdem hat der Be wertungsbeirat das prozentuale Verhältnis ermittelt, tn dem die Spitzenbetriebe und VergleichSberriebr der beiden sächsi schen Wirtschaftsgebiete »um besten landwirtschaftlichen Be triebe im Deutschen Reiche, dem sogenannten ReichS-Spttzen- betrtebe, stehen. DaS sich hiernach für die sächsischen Verhält nisse ergebend« Gerüst prozentualer Verhältniszahlen ist in nachstehender Uebersicht zusammengestellt, wobei der Kürze halber das prozentuale Verhältnis des betreffenden VergleichSbetrtebeS zur Spitze des Wirtschaftsgebietes als „Gebietsprozent", das zum Spitzenbetriebe des Reiches als „Reichsprozent" bezeichnet ist. Der Spitzenbetrieb des sächsischen Wirtschaftsgebietes I ist zugleich der ertragsreichste landwirtschaftliche Betrieb des Landes Sachsen. I. «pltzen-etrle- be» Reichs proi»»!« lein landwirtschaftlicher Betrieb in Eickendorf, in der sogenannten Magdeburger Nörde, Lande». finanzamtSbeztrk Magdeburg). H. Sachs. Wirtschaftsgebiet i (Ebene): prozeni, pro»?»!« ») größte Ertragsfähigkett 100 83 (ein landwirtschaftlicher Betrieb in Stöntzsch, Ah. Borna): d) typisch mittlere Ertragsfähig. kett 49 40.67 (ein landwirtschaftlicher Betrieb in Miltttz, Ah. Kamen»): c) typisch geringere Ertrag». sähtgkeit 13 16.79 (ein landwirtschaftlicher Betrieb tn Eutrich, Ah. Bautzen:. III. Sächs. Wirtschaftsgebiet ll sGebirge): a) größte ErtragSfähtgkett lOO SS (ein landwirtschaftlicher Betrieb in AnerSwalde, AmtShaupt- mannschaft Chemnitz); d) typisch mittlere Ertragsfähigkeit 64 33,92 > (ein landwirtschaftlicher Betrieb in Ltchtenberg, Ah. Freiberg): o) typisch geringere Ertrags- fähtgkett 2l Il.lS (ein landwirtschaftlicher Betrieb in K ü h n h e i de. Ah. Stollberg). Im weiteren Ausbau des vorstehenden System» ist nun für jede Gemeindeslur Sachsens der durchschnittliche Prozent satz. gemessen am Spitzenbetriebe des Deutschen Reiches, fest gesetzt worden. Das Ortsverzeichnis mit den betreffenden Prozerrtzahlen bildet die sogenannte „ G e m e t n d es k a l a", die für di« erst« Veranlagung vor wenigen Tagen iertiggestellt worden ist. sF»r<s««,v»a sie»« nächste Seite.) -silSöliot) Usi36kS8 göWSilsSN MC vom ^biläums - ksibstt Mig6si6S8t6>1öN8 1. b!8 9. OKI. einen von 10 ^i-orsnt «r. kr. Knonl.kuen7cn.fA»»««! s. IN. 8.». vncsvcn.A. -Amsllvnntr. 17/19 «fSknrul 1409S dessen Finanzierung sich außer der Gesellschaft die preußische Staatsbibliothek und die Akademie der Wissenschaften be teiligen. soll 80 Bände umfassen. Jährlich sollen zwei Bände herauskommen. Als 2. Vorsitzender wurde Dr. Julius Pctersen (Berlin) neugewählt. ES wurde beschlossen, mit der nächstjährigen, wieder tn Bayreuth ftattftndenden Mitglieder versammlung eine Jean-Paul-Ausstellung zu verbinden. An die Mitgliederversammlung schloß sich ein Vortrag von Dr. Alt lMünchen) Uber „Die Bedeutung des HumorS für Jean Paul* Den Abschluß bildete ein großer Jcan-Paul-Abend und ein Vortrag von Dr. Heinrich Sptero (Berlin) Uber ^Jcan Paul und Wilhelm Naabe". t* Beethoven«Weber»Festwoche tn Würzbnrg. DaS Stadtthcater Würzbnrg unter der Leitung von Heinrich K. Strohm veranstaltet tn der Ze-it vom 80. September bis 7. Oktober ein« Beethoven-Weber-Festwoche, d-te zum Teil im Stabttheoter. zum Teil aber auch im Katsersaal der Würz- burger Residenz statfftnbet. Im Nahmen dieser Festwoche werden mm Beethoven „Ftdelio", dt« Neunte Sinfonie, die Eortolau-Ouwertüre, di« Siebente Sinfonie sowie zwei Streich-Quartett« und ein Streichtrio, von Weber „Frei schütz*. „Abu Hassan* und daS Konzertstück gegeben. Außer- dem findet im Nahmen der Festwoche Mittwoch den 6. Okt. eine Uraufführung statt: bi« „Prectosa" nach Cervantes von Otto Zoff mit der Musik von Weber, bearbeitet von Michael von ^jadora. An der musikalischen Leitung sind HanS Oppenheim und Hans Bruck, an der Inszenierung Arthur Maria Rabenalt und Dr. Bruno Heyn beteiligt. Das Bühnen bild gestaltet Wilhelm Retnktng. Als Solisten für die Fest woche wurden das Nmar-Quartett (Frankfurt a. M.) und Michael von Zadora verpflichtet. t Dauernde Sperrung des Snbetcndeutsche« Rational« theater» l« Tepllß-Schöna«. Der Streit um kurze oder nor male Spielzeit an dem Sudctenbeutschrn Nationaltheater tn Teplitz hat In seinen Folgen die schlimmsten Befürchtungen wahr gemacht. Da der Stadtrat nur für eine Spieldauer von 6^ Monaten Oper und Operette und 10 Monaten Schau- spiel zu haben war und die geforderten 160 000 Keonen sür die Spiclzeitverlängcrung ablehnte, hat die Vühnenorgani- saiton die Sperre des Theaters verhängt. Das grüßte und besteingerichtete Theater der Tichccho-Slowaket wird daher mit 1. O k» o b e r g e s ch l o i I e n. Sin Ausgleich ist für lange hiiianS unmöglich und man rechne« mit monatelanger Sperre. So werden die großen Hoffnungen, die sich an diese moderne Bühne knüpften, plötzlich zu Master. f* Doppelter Ehrendoktor. Professor Engelhardt, Generalbevollmächtigter der Siemens L HalSke A -G„ tst von der Technische» Hochschule Berlin in Anerkennung seiner hervorragenden Leistungen auf dem Gebiete der elektro lytischen Darstellung und Raffination von Blei, Kupfer, Anti- mon und Zink, der Elektrolyse deS Masters, der elektrolyti- scheu Bleivcrfahren, der Chloralkalt-Elektrolyse und Elektro- stahlüfcn zum Dr.-Jng. e. h. ernannt worden. Gletch- zcttig hat die Technische Hochschule Wten Professor Engelhardt die Würde eines Dr. techn. h. e. verliehen. f* Ei« neuer Lehrer der Weimarer Knnstschnle. Der Düsseldorfer Maler Fritz Feigler wurde als Lehrer an die Staatliche Hochschule für bildende Kunst in Weimar be rufen. Feigler tritt tn daS Profcssorenkollegium ein, dem zu gleich die künstlerische Leitung der Hochschule obliegt, und zu dem außer ihm noch die Professoren Richard Engelmann, Walther Klemm, Hugo Gugg, Alexander Olbricht und Felix Meseck gehören. f* Denkmal fsie eine« Schweizer Arzt in Griechenland. Dem Schmelzer Arzt Johann Jakob Meyer, der vor 100 Jahren während de» griechischen Freiheitskämpfer die „Hellenika Ehronika* herauSgab und bet der Belagerung von Missolunght fiel, tst von dem Beretn Alsener Presse auf dem Zentralplatze von Missolunght ein Marmorbenkmal errichtet worden. Ein Denkmal für einen anderen berühmten Mitkämpfer von Missolunght, für Lord Byron, wurde dort schon 1881 enthüllt. Eine clsässische Wanberknnstausstclluna in Deutschland. Die elsässssche Küustlerveretntgung „Are* veranstaltet als erste elsässische Malergruppe eine Wanderausstellung, haupt sächlich von Nguarellen, d-te tn Stuttgart, Würzburg. Kassel, Dresden und Leipzig gezeigt werden soll. s* Ein Museum beS Roten Krcnzes. DaS Internationale Note Kreuz beabsichtigt in Genf ein technisches Museum aus seinem gesamten Arbeitsgebiet zu errichten, dom eine ständige Ausstellung aller neuen chirurgischen Erfindungen, speziell der für den KriegSgebrouch bestimmten, angegl-iedert werden soll. s* Tagor« «ach Rußland eingelade». Rabindranadh Tagor« hat von -er Gesellschaft für international« intel- lekduelle Beziehungen der Sowjetunion eine Einladung er halten. nach Moskau zu kommen, ES steht noch nicht fest, ob er der Einladung Folge leisten wird. -f* Pädagogische Woche ln Frankfnrt am Main, vom 4. bis 7. Oktober veranstaltet das Zcntralinstitut für Erziehung und Unterricht in Frankfurt am Main eine pädagogische Woche der Ncformanstatten und Oberrealschulen, Die Veranstaltung wird von mehreren hundert bcnrdschen Lehrern besucht wevben, die sich über die Ziele und Aufgaben der Reformanstalte« und de» Unterrichtes awSzachprechen gedenke». Wetler, wir und Weltgeschichte. Bon Alexander v. Gleichen-Nußwurm. AIS dt« Klassiker ihr Freundschaftsbündnis schloffen, be gab eS sich, daß der älter« Dichter dem jüngeren manche» Manuskript zur Durchsicht gab. Goethe von Schiller Korrek- tur erbat und erhielt. Bet den also behandelten Handschriften Goethes ist zu bemerken, daß Schiller mit einer gewissen Konsequenz die Ausführungen über das Wetter strich. Goethe interessierte sich sehr sür das Wetter und konnte nicht umhin, dieses Interesse durch länger« Notizen zu bekunden, die nach Ansicht Schillers den Text unnötig überwucherten. Mochte Schiller formell recht haben, die Wetterberichte zu kürzen oder zu streichen, tief philosophisch liatten sie ihre Berech tigung, weil die Nolle deS Wetters bei jedem menschlichen Geschehen von außerordentlicher Wichtigkeit tst. Wenn auch der Schullehrer von einst behauptete: ^>er gebildete Mensch gehört in die Stube", und der Stuben gelehrte sich vielleicht btS zu einem gewissen Grade vom Wetter emanztplrrt, die Mehrzahl der Menschen ist durchaus den Einflüssen der Witterung unterworfen und ist von ihr abhängig, wav Stimmung oder Geschäft betrifft. Im Lauf der Weltgeschichte von den jüngsten Tagen bis zu den Ur anfängen hinauf hing auch das Schlachtenglttck vielfach vom Wetter ab. Während Altertum und Mittelalter ruhten die Feldzüge sogar grundsätzlich tm Winter und wurden erst im Frühling wieder ausgenommen. Die Orakel- und Auguren sprüche, denen gehorcht werden mußte, waren wohl tn der Hauptsache nicht viel anders als verkappte Wetterprognosen, und dt« Hauptkunst antiker Feldherren bestand darin, die Wetterlage gttt ansznnutzen, das Heer so aufzustcllen, baß die Sonne dem Feind ins Auge schien und ihn beim Zielen blendete, oder daß der Wind Staubwolken gegen ihn auf. wirbelte und was dergleichen taktische Kunststücke mehr waren, wie sie tn bcu Schlachtberichten der Antike typisch wiederkehren. ^ Zuweilen spielen die Götter selbst mit alS Natur- gemalten, die Schrecken auslösen, ober denjenigen, die Zu versicht auf ihre Hilfe setzen, unüberwindlichen Mut ver leihen. Erdbeben grollen und reißen Spalten auf. tn welchen HeereSteile versinken; zmveilen stehen Zeichen am Himmel. Furcht oder Begeisterung verbreitend: Flüsse treten auS, Stürme toben und helfen dem, der den Göttern lieb ist. jeden falls dem. der dt« besseren Nerven hat und Wetterzetchen rich- tta »« beuten versteht. In dieser Hinsicht Stimmung zu machen, folgten den andtkeu Herren Dichder und Setzer; ihre Rolle war oft ausschlaggebend. Deutung de» WetterS,
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