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Dresdner Nachrichten : 29.05.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190605291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19060529
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19060529
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-05
- Tag 1906-05-29
-
Monat
1906-05
-
Jahr
1906
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.05.1906
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Dre»-ne* Nachrichten. St». t4«. «eit, 4. M» DieuStas. SV. Mai I»«« Staat-oermaliuna geben. 2m Hinblick auf feinen intakten Ehavakler itande auch nicht zu befurchten, daß bi, Ergebnisse brr Untersuchung über die Marinejkandal« einfach ,«! »ou> uetegl werden Al» Prüfstein für die Retormlätigkeit der Regie rung mußte Kbensall» ».,» Eintreten für durehgreifende M a ß- n ab men in den südlichen Provinzen angesehen werden. Gerade weil Giolitli selbst dem Norden angchöri. müßte er Wert daraus legen, nicht als Führer der piemonlesnchen Parteigruppe zu aeiten. Da sonniiio unverzüglich wieder an sie Spitze der Opposition lreie» würde, sali» Giolitli endgültig die Leitung der Regierung überiiimmi. darf man lebhaften uarlameiitarischen Debatten über die Reformen in de» südlichen Provinzen entgeaeiiiehen Auch die Verstaatlichung der groben Eisenbahnen. die läng» de» Adriaiischen Pleercs und de» Mittelländnchen Meere» besonder» organisierte Reke bilden, muß zu einer aanze» Reihe weiterer aeiengebe- rbcher Maßnahmen Anlaß bieten Insbesondere eryeiicht die Lage der Eisenbabner die Au'mertsamkeit der Regierung, und gerade die au» Apulien soeben gemeldrle Proiesweisammlung ser Eisenbabner muß den neuen Konsellprändenten veranlassen, geeignete Maßnahmen zu Irenen. WaS die auswärt lge Politik betrifft. >o wird Giolitli dieselbe Richlichnur ve» obachleu wie Sonilino In dieier Peziehuna ist charakteristisch. Saß da» Organ Giolittis. die „Tribuna". sich über dis iüngsten Ausführungen de» deutschen Staatssekretärs des Au »warn gen. Areiherrn v. Tlchirslliky. ebenso vernehmen läßt, wie Sonninos Organ, da» „Aiornale ssItalia". Deutsche» Reich. Der Kaiser traf gestern vormittag 8 Uhr in Begleitung de» Fürsten zu Dohna-Ichlobitten im Automobil von Prökelwin kommend ln Marienburg ein. Ans dem Wege durch die Stadt, die reichen Flvagenschuuick angelest halte, bil deten Vereine und Schulen Spalier Ans dem Gchloßhose wurde der Kaiser durch den Landrat. Freiherr» Seiisst von Pilsach. einpsanaen Soda»» unternahm der Kaiser unter Führung des Geh Baurats Steinbreck einen Rnndgang durch da» Schloß, lim 9 Uhr 4L Minute» erfolgte dir Abreise nach Danzig, wo dir Ankunft vormittag» 10 Uhr 40 Minuten erfolgte. Zum Empfange ans dem Bahnhöfe war der Festtt»a6kpmi»nndciiit Generalleutnant v Seydlttz-Kurzbgch und Polizeipräsident Wessel erschienen. Dir Stadt war festlich geschmückt: vir Garnison bildete Spalier. Der Kaiser. der die Uniform des 1 Leib-Husareu-RegimentS trug, begab sich vom Bahnhöfe unter lebhaften Zurufen de» Publikums ;» Wagen nach dem neuen ReichSdankaebäude und besichtigte dort unter Führung de» Geh. Baurats Ehrhardt, des Geheimrat» Hatak Berlin und des RegierungSbaumeisters Blasse de» Ba». insbesondere die Bildhauerarbeiten. sowie die in Eadiuen gefer tigte Mawlikadecke. Po» hier aus fuhr der Kaiser zur Schichau werft, um der Dause des L i n i e n s ch i s f e S ..IC benuwoh- ucn. Aut der reichgeschmückte» Werft hatten sich zahlreiche ge ladene Gaste versammelt, darunter die Spitzen der Militär-, Marine- und Zivilvebördc». das OiiizwttorpS der Garnison, der Rektor der Technischen Hochschule, der Herzog und die .Herzogin von Pleß. der Herzog von Ratibar. der Oberbürgermeister von BreSlan Bender. Graz und Gräfin von Dohna Eanlen. Der Kaiser schrill die Front der vom l. Grenadier-Regiment gestellten Ebreiikompagnie ab und nahm unter dem kaiielllcheil^Zelte Auf stellung. Der Oderpräsldeiit. die Herzogin Pleß und Ltaats'eki«- tär Dtrpitz bestiegen die Dauskanzel, und der Obervrästüent hielt dir Taufrede. Die Herzogin von Pleß nahm daraus in üblicher Weise die Taufe vor mit den Worte» : Aus Befehl Sr. Majestät des Kallers und Königs taufe ich Dich „Schlesien". Ter Ober- vräüdent brachte drei Hurras aus den Kaiser auS. in welche die Bersammlima begeistert einstimmte. Hieraus beobachtete der Kai'cr das Abläufen des Schisses von der Ablanslnbüne. nahm den Vorbeimarsch der Ehlenkompagnie entgegen und zeichnete eine Reihe von Anwesende» durch Ansprachen an». Er begab sich hierauf zu Wagen, an seiner Seite General v. Mackensen, mit einer HmareneSkorle zur Kaserne der Leib-Husaren-Brigade. wo um 12 Uhr ei» <nuhslnck statifand. — Der Oberwerstdireltor Kapitän z S. Bosse ist ,uni überzähligen Admiral ernannt wor den. Korvettenkapitän Rogge erhielt den Kronenmden 3. Klasse, ebenso der Oberdanrat Roskbncker. Korvettenkapitän v. Trotha erhielt den Roten Adlcrorden 4. Klasse mit Krone und Schwer tern. Dem Direktor Slebert wurde der Ehnraktcr als Kommer zienrat verliehen. Obcringenienr Leux erhielt den Roten Adler orden 4. Klaise. Die Amisbiätter der preußischen Eisenbahndireklionen ent halten die o'sizwlle Mitteilung an die beteiligten Dienststellen, daß die Erhebung der F a h r ka r t c n st e u e r am 1 August d. I. begiuiit. Von diesem Tage an wird ylso für jede» zur Ausgabe koiumeiideu Fahrausweis erster, zweiter und Srmei itzsageiiklasse. deren Preis 60 Pfennige und mehr be trägt. die Lteuer nach den bekannten, vom Reichstage bc- schlosseuen und vom Blindesrate genehmigten Sätzen er hoben. Die Fahrkarteiisiener wird in den tarif- inäßlgen Fahrpreis eingerechnet, jo daß aus den Fahrkarten Fahrpreis und Steuer in einem Betrage erscheinen. In folgedessen werden, wie die amtliche Mitteilung weiter besagt, zunächst alle Fahrkarten Edmonsonscher Form erster bis dritter Wageuklaise des Slaalsbahaperkehrs und der direkten deutschen Verkehre, wweil ihr lariimaßiger Preis 60 Pfennige und mehr beträgt, ins zum 1. August d. I. neu gedruckt. Die ein zelnen Dienirslellen sind angewiesen worden, die neuen Fohr- 'arten bei der Fahrkartenverwaltiing anzufordern. Dabei soll Ser Bedarf für die Zeit vom I. August d. I. bis 1. April 1907 bemessen werden. Die'er Endtermin ist offenbar mit Rücksicht aui die Perionenlarlfresorm gewählt worden, deren Inkrafi- ireten kür den l. April 1907 in Aussicht genommen ist. Die dieSiährige Große Generalstabsreise unter Leitung de» Cheis des Generalslabes der Arme«, Generalleut nants v Moltkc, wird im Juni bezw. Juli an der West, grenze des Reiches stattfinden. Der Bai,rische B i n » e n s ch i s s a h r l s - Ä e r e i n bieit n Erlangen unter dem Vorsitze des Bürgermeisters von Nürn. oerg, Tr o. Schuh, seine Jahresversammlung ab. Während der Verhandlungen, in Seren Verkam von mehreren Seiten der Be- -riedigung über den zwischen Bauern und Preußen geschlossenen Slaalsvericaa betreffend die Fortführung der M ain - Kana - siat, on Ausdruck gegeben wurde, hielt Unioerntäts-Pro- 'eisor Dr. Ebeberg aus Erlangen einen Vortrag über die Finanzpolitik >m Wassevstraßenweien. in dem er gegen die ge- nlanten F l u ß - S ch i s sah r t s - A b g a b c n Stellung nahm. Bei dem nachmittags folgenden Festessen kam Prinz Lud wig auf diese Rede zurück und betonte, daß auch er kein Freund der Abgaben auf natürlichen Wasserstraßen sei: aber man dürfe setzt dem Vertrage zwischen Preußen und Bayern keine Schwierigkeiten bereiten. Wenn d>e Fortsetzung der Moin- KÄnali'atlon biS Aschafsenbiirg absolut nicht ander» zu erreichen >ei, als dadurch, daß Bayern seine Z u st i m in u n g zur Er - Hebung von Abgaben ans den Wasserstraßen gebe, so müsse Bayern zustimmen. selbstverständlich unter der Voraus setzung. daß die Abgaben nicht zu hoch seien. Daß die mii>tärijche Lage in Deutich-Südwest- airika noch linzner zu Besorgnissen Veranlassung gibt, zeigen 'Agende neue Meldungen aus Windhuk: Am 15. d. M. griff reutnant Englcr mit wenigen Reitern eine :M Gewehr starke H o l t e n > o t t e n b a » d c an. Leutnant Engler und ein Reiter sielen. Im Gefecht, bei Kubub am 21. d. M. mit einer starken Hottentottenbande sielen drei Reiter. Am 28. d. M. iiellte Major Rente! die Bande zwischen Amas und Springputz, wobei ein Offizier und 15 Reiter verwundet wurden. Pier Reiter sielen. W e > t e r c G e f e ch t e werden soeben ge meldet - Am 21 Mai sind zwilchen Kubub und Amkoe» und .wiichcn Kalksontein und Kubub ein Unterossizier und drei Monn gefallen Seil dem 19. Mai werden 2 Mann vermißt, die aus Patrouille nördlich Eanus waren. In Hersscld traten die Maurer» und Zimmer gesellen wegen Lohn'treitigkeiten in den Ausstand. Italien. Die für den W e l l p o st k o n g'r e ß in Rom be- 'oUmächiigten Vertreter der Staaten Unterzeichneten die neue internaiioiiale P o st k o n v e n l i o n Die Regierung ließ an die Teilnehmer des Äongreiies Erinnerung s-Medail- I e n verteilen. Frankreich. Vorgeiicrn nachmittag kam kd zwischen ar- geilenden Erdarbeiter» und ausständigen Maurern, die erster« ovn der Arbeit abhalien wollten, im 1«i. Arrondissement zu einem Ho ndg e in e uge. Ein Polizei-Onizier. ein Poli.zei-Wackt- nieisker und ein Draaoner. sowie mehrere Arbeiter wurden dabei leicht verletzt. Es wurden gegen >00 Verhaltungen vor genommen. Lußlaad. Rach «tu« Truppenschau ü» Sedastopol. dt, an» täglich de« ZahreSla»» d« »rünnn, des Kaisers und der Kals«tu adgehaltn, «uch«. wurden nmbrer« Bomben »,schl,ud,,t. Dm Personen wurden getötet, sehr viele verwundet. Zwei von den Bomdenwerfem wurden verhaftet. Au» den Ost ie« pr ov i n z e n bringt di« »Nowoje Wremfa" frhr b e u n r u h i a e nd e Rach richten. Dt« dortig« deutsch« Prel^« vrrästentliche fortgesetzt M«tdung«n iwer Untaten lettischer Aufständncher. welche die Pastoren uno Guts» beiitzer mit dem Inde bedrohen. Di« deutschen Blätter erklärten, die sriedliche ttzenolkerung wolle sich um den Preis der Unter drückung de» ^edreckentzrsaiineiil» Peichränkuna unler- wenen. Verschließe man sich in Pelertburg ihre» Vorstellungen, io würden die Balten jo laut schreien, daß li« schließlich doch gedört werden. Bresilien. In einer ßteksammlung. in der Vertreter der Arbeiter von Rio de Janeiro und Jan Paolo anwesend waren, erklärten sich die A r«e i te r mit den Babnange st eilte» solidarisch und proklamierten den Generalausstand. Benezueia. Dem „Rewyorker Herald" wird au» Caracas vom 23. d. Mts. gemeldet, daß Castro, der Anfang Avril zeitweilig von der Präsidentschaft zurückgetreten ist. eine Pro- klamaliou erlassen hat. i» der er erklärt, er habe an sein Pater, land ein Anerbieten gerichtet, in dem er davon Mitteilung ge macht Hab«, daß er entschlossen sei. sich dauernd »nt Privatleben zurückzuzieken und seine Person zum Opser zu bringen, um seine Partei und die Ration vor de» unglücklichen Folgen zu bewadreu, die aus den anaezettelteü Eifersüchteleien und Leidenschaften entstehen könnten. Er werde lederzeit dem Lande im Falle unerwarteter international« Verwicklungen zu Diensten sein. Wie di« Blätter melden, m die Ocfssntlichkeit über diese Proklamation sehr überra>cht, und es gebt bereit» da» Gerücht, daß von seilen des Volke» eine Äundgehnng erfolgen Iperdr. um Castro jß veranlassen, dir Präsidentschaft wieder zu übernehmen. Kunst «nd Wissenschaft. s H o n i g I. H o s t h e a l e r. Im Opernhaus« heut« anstatt „Salome" sioege» Erkrankung der Frau Krulls „Der flie ge „de Holländer": im Schauspielhaus« l? Üdr) »Die Wildente". -s- Im Skenigl. Hefoverntzeule wurde vorgestern Mozart» ,.Zaul>ersl»te" zu»! 300. Male gegeben. Um diese Zahl der Auf, Mrungen zu erreichen, mußten 88 Jahre vergehen, denn am 27. Oktober 1318 ivar es. dag unter C. M. v Weber» Leitung die „Zauberflöie' zum ersten Male im Könial. Sächsischen Hoj- Ihealer zur Darstellung gelaugte. Vorher ist das Werk aller dings — am 7 August 1798 — durch die Operngesellschasl von Ioiep., Seconda im Theater im Ltnckesche» Bo-d« zur Aus» sührung gelangt und innerhalb vier Monaten 14 Mal gegeben worden: diese Vorstellungen zählt die .Eönigl Generaldirektion aber nicht mit. Es bleibt demnach bei 300 Ausführungen im Hostbealer. Die Geschichte der „Zauberslöte" ist kurz, aber wechselvoll. Am 80. September 1731 fand zu Wien in dem k. k. prioilegier- len Theater aus der MeV«» die erste Aunüliruna statt. pe> welcher Mozart selbst am Flügel dirigierte. Der Erfolg »vor anfangs keineswegs ,o groß, wie man erivqrtrte^ und nach dem ersten Akte soll Mozart blaß und bestürzt zu zpchtkaneder auf die Bühne gekommen sein, der ihn zu trösten luchte. Im Ver laufe de» zweiten Auszug» erholte das Publikum »ch von seiner Ueberraichung, und am Schluß wurde Mozari herausgeruien. Er hatte sich versteckt, man mußle ihn suchen, und nur mit Mühe lieh er sich bereden, vor dem Publikum zu erscheinen — gewiß nicht aus Bescheidenheit, denn glänzende Erfolge waren ihm ja nichts Unerhörtes, sondern aus Stolz, weil er mit der Art, wie man leine Musik gcwijrdigt hatte, unzuirizden tvar. Bei der zweiten Ausführung am tolgenden Tage dirigierte er wieder, -on da an übergab er die Direhion an Henneberaer. Schikaneder ließ indessen nicht nach mit WiederhRunoen. und mit jeder der selben steigerte sich der Beifall: sehr bald wurde die ..Zauber- ssöte" eine Zugoper, wie man sich keiner ähnlichen erinnerte. Im Oktober wurde sie 24 Mal aufgesührt, am 23- November 1792 kündigte Schikaneder die 100., am 22. Oktober 1795 die 2M. Vorstellung derselben an. Es ist iibernüssia, eine Statistik der Ausführungen der „Zauberslöte" in Deutschland zu geben: von Wien aus, wo sich allmählich alle Theater derselben be mächtigten. ging sie in tvenigen Ighren über alle LGnen. große wie kleine, und machte rasch Mozarts Namen, namentlich auch in Norddeulichland, populär. Auch in holländischer, ichtvediscber, dänischer, polnischer Uebersehung hol sie Glück gemacht: daß in Italien diese „musio, «ovserat» ohne alle Melodie" noch weniger durchdringen konnte, als Mozarts übrige O-peru. ist begreiflich, eben well sie so echt deutsch ist. Erklärlich ist es auch, daß sie in London, wo sie im Jahr« 1819 zuerst italienisch, dann 1887 in engliicher Bearbeitung, im Jahre 1840 von einer deutschen Gesellichast deutsch gegeben wurde, guk der Bühne nur mäßig gestel. ivährend seit langer Zeit die einzelnen Musik stücke allgemein bekannt und beliebt sind. Aul dein Zettel der ersten Ausführunfl wurde nur anmerkungsweise nutgeteilt und in keiner Weise durch den Druck lhervoraechoven, daß Mozart die Musik der „Zauberslöte" geschrieben hat. dagegen figuriert Emgnuel Scbjkaneder als der alleinige Verfasser. Die Zeit hat dieses Mißverhältnis ausgeglichen »ich den Namen Schikaneders zur Strafe last vergessen. Daß die „Zauber- flötr" in ihrer ganzen musikalischen Konzeption, der Stimmung ui«d Aufsatsuna und der snrinalcn Gestaliung nach echt deutim ist. und paß die deutiche Over in derselbe» zuerst alle Mittel der ausgebildeien Kunst mit Freiheit und Meisterichast auf ihrem eigensten Gebiet zur Anwendung bringt, das gibt ihr di« ganz eigentümlich« Bedeutung upd Stellung auch unter Mozgrts Opern. Hat er in seinen itolieniichen Opern daS Erbteil einer langen Tradition übernoniinen und durch eigentümliche Aus bildung gewissermaßen zum Abschluß gebracht, so tritt er «st der ..Z-uber»löte" auf die Schwellx der Zukunft und «rschliNst das Heiligtum der nationalen Kumt seinem Volke. Dieses ver stand ihn, denn unmittelbar und allgemein drang die „Iauver- slöte" ins Volk «in. wie wohl nie vorher ein musikalische» Kunst- iverk. und behauptet noch heute seinen Platz, und in. welchem Maß gerade die „Zauberflöte" am die Fortbildung der deutschen Musik eingewirkt hat, das kann niemand ent gehen, der für die Entwicklung der Kunst ein Auge hat. 7 Im Reiidenzthcater geht das Gastsniel des Direk- torS Richard Alexander und der Künstler des Berliner Residenz- theaters zu Ende. Bis mit 31. d. M. bleibt der Schwank: „Die Höhle de» Löwen" out' dem Sviest'Iaii: Freitag, den 1. Juni, beginnt das Gastspiel der Schauspielgeiellichast des Direktors Paul Lin'emann Zur Ausführung kommen an diesem Abend zwei interessante Novitäten: „Fräulein Julia" von Strindberg und „Anatols Hochzeitsmorgen" von Schnitzler. ß In dem Spielvlan« der Schauspielgesellschaft des Direktors Paul Linsemann sBerlins ist im R esiden z- thcoter eine Reibe interessanter Werke vorgesehen. Außer den bereits erwähnten: „Fräulein Julia" von Strindberg, ./Anatols Hochzeitsmorgen" von Schnitzler. „Die Erziehung zum Don Juan" von Ernst K!«in sind in Aussicht genommen: „Die Macht der Finsternis" von Tolstoi. ,/Angela" von Otto Erich .Hartleben. Ganz blondere Teilnahme wird nach dem un gewöhnlichen Erfolge der Over von Strauß die Ausführung des Schauipiels „Salome" von Oskar Wilde erwecken. , ,. f C entro l - Thra trr. Heut« findet daS drittletzt« Gast spiel des Apollo.Ei'stiiibles statt: es kommt .. L >, sistratg " von Paul Lmcke zilrAussiihrung. Für die Sonnabend beginnenve «oninier-Spielzeit ist der Hchwaiss. „ T r lep b o n ar h c im - -. - „ ^ ^ Tel«pbonaehcir nisse von H. Hausleiter »np M. Rclmaizn as« ErössnuiiasstZri- angesekt und wird an den darauffolgenden Pfinastfetertagen alE abendlich wiederholt. Für die AbeudFVoistellnngen der Sonimer- SPleizelt ist der Anfang aus 8 Uhr festgesetzt worden. Billett» in oll diesen Vorstellungen sind bereits letzt im Vorverkauf zu haben an der Kaste des Central-Theater«. 4 Im heutigen Konzert de« K ö n t, >. B e l» ,v ere - 0 rchest« rS unter «liiwirkun» de« Pilton-Birwolen Herrn O. Böhme ,»n der «aiserl. Ruisinden Hosoper m Lt. Atttiodurg kommen u. a. zum Borttee: Huneriüre ,u „Zeloa" von Reißtarr: .Sirenenzauber". Walzer »an A-oldieusel: Tottnlan, von Sa»nt . EaSn»: Ouvcrmre m „Die ve- bnden" von Mendelslobn : Konzert vom Viston-Birtuolen 2. Böbin«: Ton- dilver aus „Die Walküre" von Wagner: „Entsagung" von O. Kühme t.verr PitioinBtrluo» L. vbbme»: Mühwürmchen. Fd,Ne von P Link«: „Pleriha" Quednlle von Klote». E Zum Besten des wchtll,,tz,nk«aU,»tz» L für den 10. Juni ein a r o ß, s » o n»« , t im Aussig, park« geplant, dessen AusstMruna ßer SIbga,sSna,,bütztz übernommen Hatz Bei dem Nine, den der Elbaaulängerbuird allrntl,alben geioeßt. kann mil Bestimmtheit erivartet werden, daß das Kunzert regen Zuspruch <wbe» wirb, sodah für den DenkmalfpndF «in amehilllcher Uebenchuß erztelt «erden dürfte. Ter Elbaaulänaerbultd wird »ch mit »lner MllttärkLprlle in d>« Ausführung de» Programm» teilen, wdoß Äeiangs- darbietungen und Orcizestervorträge miteinander abwechxln wer. den. Dnrch eui§ Illum » nalio » de» Parkes soll der Festabend noch »ine besondere Anziehungskraft erhalten. s D«« «2. Tenküusttersejt hat soeben inEisen stattgefunden. Es wurde vom Allgemeinen Deutschen Wulikvrrein, den vor 50 Jahren Franz Ltszt gründete, veranstaltet. Die Zahl der Teilnehmer war außerordentlich groß und weist di« besten Namen aus Man sah Richard Strauß. Max Schillings. Sommer. Huuiperdinck. Mahler. Piitzl;er und ander«. Das Festprogramm ^ . Psitzner ^^ , , brachte ausschließlich Uraufführungen: doch ist di« künstlerilche Ausbeute de» ersten großen Orchesterkonzert» keineswegs allzu grob gewesen. Bon irgend einem nachhaltigen OpuS. das uns >n der Tonkunst weitergebracht hätte, kann gar keine Red« sein. Aber auch von kleineren, wen» doch nur feinsinnig veraillaaten Arbeiten kann nur wenig berichtet werden. E« fehlt dO zügige, das Neberragende. da» künstlerisch Packende. G« nteßt schon die sinsonische Dichtung. „Dem Schmerz sein Recht von Richard Morris, wie eine träge Tonmasse dahin ohne künst. lerisch-ästhetlsche Erhebungen. Auck Otto Neitzelä „Programm- Violinkonzert" konnte e« nicht zu einer geschlossene» Wirkung bringen, wenn auch Einzelheiten ganz gut und qeistr«»« ge- arbeitet morden sind. Etwa» besser yat Rudolf Spiegel mit einer Tondichtung abaeschlossen. Sein Orchosterwerk entbehrt nicht eines gewissen Schwunges von Größenempsindung. Eben- fall» annehmbar erscheint auch „Fallada" von Walter Braun iel». Bemerkenswerten Beifall fand „Semdrist" von Fr«d«rik Delius. ein Werk für Barstynwlo. gemischte» Ehor und Orchester. Es ist eine nickt reizlos« Arbeit mit mancherlei tech« niichcn Höhepunkten. Auch Hermann Bockos» k.-az»r- Llnionie verdient Erwähnung, well sie ganz aoialich, Einfälle und urwüchsige» Humor zeigt Das 110 Künstler starte Essener und iilrechter städtische Orchester leistete in der Interpretation der Kompositionen Hervorragende». f Ein» neue Over von Richard Strauß soll i» nächster Saison voran»sichtlich schon ihre Elstaussübrung erleben, lieber Stosi und Titel bullt sich der Komponist der „Kalo«" „och in Schweigen, doch hat er jüngst einem Freunde gegenüber die Mitteilung gemacht, daß auch diese» neu« Wert, an dem «r zur Zeit arbeitet, „wieder etwa« Grausliches" wird. Wie die Berliner „B.-Zlg" bei dieser Gelegenheit mitteilt, wird „Salome" wohl doch noch in nächster Saison a» die Wiener Hofoper gelange», nachdem Direktor Mahler, der der Grazer Premiere beiaewolmt hatte, ganz entzückt über daS Werk nach Wie» zurnckgekehrt ist. fest «»tschlpssen, di« Aussübrpng am Hoscheater durchzuietzen. «zur eine Berliner Auf führ rung. soweit daS Königl Opernhaus und sein Personal in Frage kommen, sind nach unseren Informationen nicht die leisesten Chancen mehr vorhanden: hierfür spricht schon der Umstand, daß znr Zeit ernsthafte Verhandlungen gepflogen werden wegen estier andenpeitigen. privaten Darbietung der „Salome" in Berlin. Es kommt hier indes nicht mehr daS Dresdner Hps- theater-Ensenible in Frage, von dem man vor einiger Zeit sprach, sondern das de» Breslauer Stadttbeatrr-; Rlch. Strauß hat sich bereit» mit einer Berliner Ausführung der „Salome" durch die BreSloner Künstler einverstanden erklärt, vorausgesetzt, daß die Aufsübrungen, wie geplant, im Nsueu König!. Lperntheater stattfiuden. s 'Der Raimund-Preis ist nunmehr dem Schrift steller Oskar Bendiener für sein Schauspiel „Die Strecke" zucrkannt worden. Der Preis beträgt 1600 Kronen. -f Da» erste Konzert des von Kremser und Heuberger dirigierten Wiener Mannergesangverein» in London brachte eine Reihe von Ovationen für die deutsche Kunst. Biele der Vorträge mußten wiederholt werden, und nach Kremsers „DankaebeN brach ein minutenlang andauernder Beifallssturm aus. Die englische Presse ist voll Lob und Anerkennung. Im nächsten Monat wird der Chor vor hem Deut singen. -n Kaiser Während des Druckes eingegangeue Neueste Drahtmel-uugeir. Berlin. Der Verein deutscher Arbeitgeber» Verbände teilt mit. er habe in der Ausschußsitzung am R. Mai die Konstituierung als Rück»ersicherungsinstanz der ge dachten Gesellschaft des Vereins deutscher Arbeitgeberverbände zur Entschädigung bei Arbeitseinstellung porgenommeri. Gleich zeitig fanden die Wahlen der Mitglieder der Verwaltungs organe statt. Sewastopol. Ter Bombenanschlag bei der gestrigen Truppenschau galt dem Feslungslommaiidanten General Nepliujew. Kein Lssi-ier ist verletzt worden: au» de« Publi kum sind 6 Personen tot. 11 schwer verletzt und »0 leicht verletzt. 1 Schuldige wurden verhaftet. «erinlstslteS. * In Rheinhessen zeigt sich die Blaltfallfrankheit in den Weinbergen. Da bei der seuchtwarinen Witterung «tn rasches Umsichgreifen des Pilzes zu befürchten ist. machen die Behörden auf die Notwendigkeit der ersten Bespritzung der Weinberge mit Kupfcvkalkbrühe aufmerksam. Wetterbericht des Kal. Tächs. Meteorosog. Instituts in Dresden vvm 28. Mai 8 Uhr morgens (Temperatur nach Celsius). Wetterlage in Europa am 26. Mai 8 lldr früh: c> in«, woik-ni z>ia- v izi,:- nrv- «r,- e mktzH d-d-Nt !4 los 0 080 l->chl «»IN, , I» 0 Storno». 1»7 «oi.H»»» »7 v«UIo ! M tzororo«» «7 DrMionI». »c. SI»«h»l>» «4 ^ i« >«vv >»w Duni, >to»«nz»o »I !StV ichwai» Luxsl tz«id«r l IN UtV jchivoch «oitl« Kor«», Rom z lo r> 41»! e Stau«»». Slam« Sott ?« nv NU« N-M» »«»»«. r «» erv «em-I-Le» js»» ««»»> kö Krv ^Izl o > . « !tV,V ,ü«t -»»Nt, Dr«»»»» « !»v ,ch«ach!«»u», 4 Wie«»»« I«7!s 4>z, v-raiM M. «a -iw Zchmochio-öoS »I« o ß«ri«ruze ce i«rv - - - ^ >!<; ,« lncht zal»»«d i I» o «unch.n I. « .m «i I«rch,!»»m, !, l» o NIM » »Nit " i»icht »»u«r I z»7. « l i Relativ dotier Druck breitet sich ii» Südweften und im -kordos« Mt». Kachdein total« D»uckveeschi«»enheit«n im Laufe »«» gektttn« Bechmitteg (ick auegeglich«n haben, wrhen beule mäßig« SUdtv«iM>m»e »««» die Wirkuiig de» südwestlich«» Hock. Relativ tiefen Druck ,«iat dt« Ktttz« Ree- wegen« und der Weilen Geoßdritannicns. Da« »»««ntliche Li«f schetwt nacd über dem Meer« zu lagern. Unicr Fortdauer luvweltücher W»ad« biirste wolkige« Weiter anhalten. wob«« lokale Ni«derschlag«d,lduns nicht ausgeschlossen «»scheint. WitterungSverlauf tn Dachsen am 27. Mai. Station T'«< 7», "P. S Sind ft ! Sei' Stenon z,hk » »ln» rreed«, i!«It>zi, Nlch-Vroi, ZMeu azemiii, l>«! n>r >i7 r, s «»! , 8» 107 mo I»» 7.» >,.a 7.» l00 «c, e, o., !» t «! o o r»ö" ,! I I»tV » . s,W SAnc-Lerg 1»t> »Ui-r > »0» »i>„,b«, 7»l !X,i»«nhau, 77» zichtrid-r, «»>!> >7., re» «»7 lt» t«.e >oo ,7 ,0.1, »7 ,, rr «w I u» , »V » V « v » »m « »» ß Morgen und vonnittag de« 27. Mat zeigt«, wolkige«, aber noch wtegend «rocken«, Wetter. Am nachmittag trat Regei, ein. Dt« Tem peratur blieb taaeüber »»ch noemal. Da« Varamet», ßand » bis 4 WM nreie, zu hach. Die Wind« waren schwach und wechselten rasch. — Melden» vom Fichtelberg: Ülachiz starker Nebel. rvetterprogttvfe kttr »en SV. Mai: Wetter: Trocken, wenn auch mehr oder weniger Hark bewölkt- TMt« peratur: Normal. AMdurspruna: Lüpwest. Barouielcr: Hoch. " » «vasierktand de« «lb» und Moldau. vudwei« Prag Ktarvul i, Me'nlk UrNi»"'« 4t»M» Drelde» 27. Mai - - 4-27 1- 22 4- 2« 4- «» - 8 2». Mai ^ l» - -4-1« 4- l» 4- lt Z- »» - M
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