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Dresdner Nachrichten : 08.01.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-01-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191701080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19170108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19170108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-01
- Tag 1917-01-08
-
Monat
1917-01
-
Jahr
1917
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.01.1917
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ALLv srLiSe Lefsv am Montag morgen. Von Tartar» biS Rimnicent erstürmten deutsche Truppen stark auSgebaute russische Stellungen und drangen gegen den Screth vor. Bayrische und Ä. u. K. Regimenter erstürmten im Trotvsul Tale feindliche Verteidigung» - «„lagen: zwischen Oitvz- und Put»a-Tal wurde der Feind in die Ebene zuriickgedräugt. Deutsche, bulgarische und osmanische Truppen haben die Tvbrudkcha endgültig und vollständig vom Feinde! gesäubert: Galay liegt unter unserem Feuer. Zwischen F o c s a n i und Fund c n i sührte der Russe einen grosien Entlastungsangriff aus, der nur an einer Stelle wring Raum gewann, sonst aber verlustreich zu- sammenbrach. Russische Angriffe im Abschnitt von einem Punkte bi» in unsere Stellung und wurden sonn überall abgewiesen: IM Gefangene blieben in unserer Hand. In Rom tagte der große KriegSrat des Vicrver- banöes, zu dem auch General Sarrail eingetroffen ist. Die Duma ist durch den Zaren bis »um 25. Januar vertagt worden aus Furcht vor einem Umsichgreifen revolu tionärer Stimmungen i» Rußland. Ter K. u. K. Minister des Aeußeren Gras t! z c r n i n trifft heute, aus dem Großen Hauptguartier kommend, in Dresden ein. Am Sonnabend vormittag wurde in der Dresdner tz.-idi- ükidiii'iae Krankenokleaerin Alma Selma Krille Die Transporte von griechischen Truppen nach dem Peloponnes gingen bis »um 20. Dezember so langsam vor sich, daß n u r 7 0 0 o M a n n u n d 3 o K a n v n e u b t» b c r befördert werden konnten. Aus diese Weise würbe es Ai Tage dauern, bis alle Truppen nach dem Peloponnes g:- schafft sein würden. 0. Armeebefehl Kaiser Karl-. Januar. Aus dem Kriegspresscquarticr wird Heide die 28jäbrigc Krankenpflegerin ermordet aufgesunden. sr « dM erbitterten Kämpfen die Strecke von Bukarest nach Braila. annähernd 200 Kilometer, zurückgelegt. Mit ihren bedeu tenden und leistungsfähigen Hafenanlagen. Speichern. Elevatoren und Kranen bildet die 65 000 Einwohner zählende Donaustadt sür die Verbündeten einen außerordentlich wich tigen strategischen Stützpunkt. Die Don au schisse können vom Herzen Deutschlands bis nach Braila Vordringen, während anderseits die russisch- rumänische Donauschissahrt vollkommen unterbunden ist. Der äußerste östliche Stützpunkt der russisch-rumänischen Screthsrellung. Galav, liegt bereits unter dem Feuer der Geschütze, Gegen die Mitte der Sercthstellung, F undeni. sind die Truppen der Verbündeten im siegreichen Vorstoß, während die deutschen und österreichisch-ungarischen Ver bände in den Hängen der Grenzkarvakhcn täglich bedroh licher gegen de» äußersten westlichen Stutzpunkt der Sereth- linie bei Focsani vorrücken. Brussilow Oberbefehlshaber in Rumänien? Der Züricher „Tagesanzeiger" meldet: Aus dem russi schen Hauptguartier wird der Entcntepresse übereinstimmend und mit besonderer Betonung gemeldet, daß General Brusiilow mit seinem Stabe an die rumänische Front abgereiü nt. Ob damit eine K o m m a n d o ü b e r n a h in c und als Folge eine Aenderung in der russischen Krieg führung angedeutet werden soll, wird in den Telegrammen > nicht gesagt. Jedenfalls stehen an der russischen Front wichtigste Ereignisse bevor. Die rumänische Beute. Die „Neue Freie Presse" veröffentlicht eine Unter redung des amerikanischen Obersten Edwin Emmcrson mit dem bulgarischen Generalissimus S ch e k o w. Dieser führte aus: „Unsere Friedensnotc war ehrlich gemeint, aber ich j geschlagen , muß gestehen, daß unser bulgarischer Gencralstab ebenso wenig wie der deutsche geneigt war, zu glauben, daß dabei ^ bald etwas hcrauskommt. Was wir schon durch die Mit- 2 Z Hilfe unserer Verbündeten in Rumänien erhielten, ist von ^ - größter materieller Wichtigkeit für alle, aber insbesondere eutschlanö und Oesterreich-Ungar». Dies ist vor der Fall mit den rumänischen Getreide- und elvorräSen und den Betrieben der Pctroleumgebietc, dem Schlachtvieh und den Häuten, deren Wien. gemeldet: Armee n n d Flottenbefe h l. Seine K. u. K. Apostolische Masestät geruhte, folgenden Armee- und Flottcnbesehl allcrgnüdigst zu erlassen: Soldaten! Ihr wißt, daß Ich und die Mir verbündeten 'Herrscher versucht haben, dem von der ganzen Welt herbei- gesehnten Frieden einen Weg zu bahnen. Die Entgegnung unserer Feinde ist nun da, sie weisen, ohne überhaupt ^ ^ ^ , I unsere Bedingungen zu kennen, die ihnen dargebo- M i t a u führten an j t c n e Hand zurück. — Wieder gebt, Waffengesährten, Mein Ruf an euch! Euer Schwert hat in den dreißig Kriegemonaten. die bald hinter uns liegen werden, eine klare, deutliche Sprache geführt. Euer Heldenmut und eure Tapferkeit sollen auch weiterhin das Wort behalten! Npch ist der Opfer nicht genug, neue müssen gebracht werden. Aus unsere Feinde allein fällt alle Schuld — Gott ist mein Zeuge —. Vier feindliche Königreiche wur den durch euch und die Heere eurer tapferen Bundesgenossen zertrümmert, mächtige Festungen bezwungen, weite Strecken feindlichen Bodens erobert. Trotz alledem täuschen die j feindlichen Machthaber ihren Völkern und ihren Armeen j immer wieder die Hoffnung vor. daß sich ihr Gesäs,k doch noch wenden werde. Wohlan denn — an cnch ist eS, weiter eiserne Abrechnu n g zu halt e n ! Erfüllt von stolzem Vertrauen in Meine Wehrmacht, stehe Ich au eurer Spitze. V orwärt S m it Gott! Gegeben zir Wien, den 5. Januar 1017. Karl. Bulgarischer Gcneralstabsbcricht vom o. Januar. LN azedonischc F ront: An einigen Frvntabtei- lungen schwaches feindliches Gcschützfeuer. Im Eernabogcn bat der Flieger Leutnant Brandet seinen »weiten feind lichen Fesselballon abgeschosscn, der, brennend, bei Negoischani herabstürzte. Rumänische Front: In der Dobrudscha gingen die bei Maein und Iisila geschlagenen Russen gegen Braila zurück: bulgarische und deutsche Truppen verfolgten sic bis an das rechte Dvnauuser und besetzten das Torf Eceet, gegenüber von Braila. Der linke Flügel des Feindes hat versuclit, sich in den nordwestlichen Winkel der Dobrudscha bei Vaeareni und der Höhe 162 zu halten: trotzdem wurde auch hier der Feind durch einen heftigen Vorstoß unserer tapferen Infanterie-Regimenter Nr. 35 und 36, die von der Artillerie wirksam unterstützt wurden, auf den schmalen Geländestreifen an der Straße nach Galav zurückgcworfen. Die Zahl der hier gemachten Gefangenen beläuft sich auf 1 300 Mann. Bei Isaecea beiderseitiges Geschützfeucr: feindliche Monitore haben Tuleea beschossen. lW. T. B,) Amtlill>er türkischer Heeresbericht vom 3. Januar. An der Tigris front wurde ein Angriff, der von > sechs feindlichen Bataillonen gegen unsere Stellungen bei Miihamcd in der Nacht znm 3. Januar ausgcführt wurde, zurückgeschlagen. Der Gegner erlitt große Verlu st e und flüchtete in seine Gräben. ^ An der Persischen Front griff der Feind am Morgen des Januar mit mehreren Bataillonen Infan terie und zwei Bataillonen Kavallerie unsere Stellungen östlich von Hanindan an. er wurde jedoch vollständig zurück- und ließ hundert Tote auf dem Gelände. Wir er « , ? w r ^ .allem L T <7 I ^ sowie mit « Beschlagnahme in großen Mengen u n s i -Verbündeten »»kommt. Wir Bulg, e r c n wc st liche n »ukommt. Wir Bulgaren bekommen als L willkommene Kriegsbeute die vielen rumänischen Feld- und S Geöirgsbattericn und ebenso zahlreiche rumänische Feld luchen, ganze Eiscnbahnzügc und neue Lokomotiven, auch Herden von Pferden, die uns sehr zustatten kommen. Das wichtigste Ergebnis in Rumänien ist die unbedingte Siche rung der Verbindungswege zwischen Osten und Westen, so- D w ohl durch die Bahn wie auf der Donau. Alles, was wir . noch zu erringen haben, ist von geringer strategischer Bc- rs deutuug. Es wird in der nächsten Zeit nicht mehr so hes- A tig gekämpft werden, weil die ungünstige Wintcrwitterung aus fast allen Kriegsschauplätzen das verhindert. Aber das Frühjahr wird im Zeichen größter Anstrengungen stehen." Grieckicnland und der Bierverband. Reuter meldet aus Athen vom 3. Jan., die früheren Ministerpräsidenten, mit denen der König beratschlagt habe, hätten einstimmig erklärt, daß die Forderungen der Entente in ihrer gegenwärtigen Form nicht ge stellten den Abtransport vieler seiner Verwundeten auf seinen Rückzugslinien fest. Außer einer großen Anzahl von Gefangenen hatte der Feind einen Verlust von mehr als 500 Toten. Misere Verluste sind dagegen unbedeutend. Ein Angriff, den der Feind mit seiner Infanterie und Kavallerie gegen unsere Sicherungstruppen, die in der Um gegend von Sakiz lagen, unternahm, wurde mit für ihn schweren Verlusten abgeschlagen. An der K a u k a s u s f r o n t versuchten drei feindliche Kompagnien einen Angriff auf unsere Stellung nordwest lich von Kighi, sie wurden jedoch mit sür sic bedeutenden Verlusten .zurückgeschlagen. Der stellvertretende Ober befehlshaber. iW. T. B.j Amtlicher türkischer Bericht vom ^ Januar. Jrakfront: Feueraustansch der Infanterie und Artillerie. Persische Front: Eine aus drei Kavallerie- Eskadrons mit zwei Geschützen bestehende feindliche Streit macht griff am 4. Januar unsere Vorposten östlich von Hamadan an. Der Angriff wurde abgeschlagen. Am gleichen Tage machten zwei Kavallerie-Regimentex einen Angriff aus unsere Truppen, die in der Umgebung von Bidjar lagerten. Der Kampf dauerte den ganzen Tag. Gegen Abend trafen unsere Verstärkungen ein und machten einen Angriff auf den linken feindlichen Flügel, wodurch der Kampf zu unseren Gunsten beendet wurde. Am folgenden Tage erneuerten unsere Truppen ihre Gegenangriffe und warfen den Feind zurück, der illi .>7.eü'Nnu^ hinauslaufen würden, daß der Plan bestehe, Sarrail tm glücken anzugreifen. Die Regierung habe beschlossen, im Einvernehmen mit der Krone gewisse Teile der Note der Entente zu verwerfen, sei aber geneigt, über die anderen Bedingungen zu unterhandeln. Das Reutersche Bureau meldet aus Athen vom 3. Jan.: Lie griechische Regierung erklärt anläßlich der Nichl- annahme der Ententenotc, daß sic der Entente nicht den Krieg erklären, sondern sich den Zwangsmaßrcgeln unterwerfen werde, im Vertrauen darauf, daß die Mächte schließlich einsehen würden, daß die Blockade eine unverdiente Strafe für die Ereignisse am 1. Dezember sei, die aus ein Mißverständnis zurückzuführcu seien, da die Armee ohne Rücksicht auf die Regierung beschlossen habe, sich der Auslieferung des Kriegsmaterials zu widcrsetzcn, Was die Gefangcnhaltung der Vcnizelisten betreffe, so sei der König zwar bereit, einige der Gefangenen zu begnadi gen. die Verfassung verhindere ihn aber, sich in das gericht liche Verfahren ciiizumischcn, che die Urteile gefällt seien. Nach der Haltung der Ententediplomatie zu urteilen, sei dieLage n i ch t b e r u h i g c n d. Der Ton in der Athener Presse sei sehr feindselig, während der Einfluß der Blockade sich immer mehr fühlbar mache. Die Verteilung des Brotes, das aus einer Mischung von Weizen und Gerste hergcstellt werde, stehe unter strenger Aufsicht. Die Lebensmittel seien außerordentlich teuer, so daß sie für die ärmeren Klassen unerreichbar seien. Ter „Morning Post" wirb aus Athen vom Mittwoch gemeldet, die griechische Regierung plane offenbar die eine oder andere „Wahnsinnstat": dieses könne aus verschiedenen Anzeichen entnehmen, namentlich dar aus. daß die Reservisten heimlich zum Dienst eing'fordcrt und in Kenntnis gesetzt würben, daß sic sich bereithaltcn müssen, binnen einer Stunde nach Empfang der Verständi gung sich bei ihrer Truppe zu melden. Der Korrespondent der „Morning Post" erfährt ferner, daß umfassende militärische Maßregeln, namentlich mit Bezzi.g auf die Artillerie, die Lebcnsmittelvorräte und die Munition aetrvfsen werden. iA. T. B.j Die Lariflabrücke gesprengt. k>. „Dailn Telegraph" meldet aus Svra. die Ess""bahn- krücke südlich von Larissa sei gesprengt worden, am die wei teren Transporte von Truppen nach dem Peloponnes zu verhindern. Das Vermögen des Generals Daglis. das in der Rationalbank hinterlegt war, wurde b e s ch l a a n a h m t. Das Gleiche erfolgte mit kleineren Lummen auf den Rainen von BenizeloS. Die Verhaftungen von Venizelisten dauern an Der amerikanische Gesandte sei cingeschritten, um wegen der Verhaftung und Beraubung eines ameriklniischen Bürgers Genugtuung zu erhalten. sind beträchtlich, während die unseren unbedeutend sind. An den anderen Fronten hat sich nichts von Bedeutung ereignet. Ter stellvertretende Oberbefehlshaber. iWTB.j Ein englischer Flieger-Angriff. . London, ä. Fan. iAmtlich.i Ein englisches Flugzeuggeschwa- der griff am 1. Januar die Eisenbahnbrückc «der die Maritza bei Kuleli BnrgaS an. Wie gemeldet wird, ist ein Bogen der Brücke gänzlich zerstört morden. iW. T.B.j von Cardiff nach Algte» mit Kohlen unterwegs, Donnerstag abend 8 Uhr 40 Meilen östlich von Bishvv Rock vo» den Deulschen versenkt worden ist. Die Mannschaft ist lu Falmoutli eiiigetrofsen. Lloyds meldet, daß der Dampfer „Murer" (3561 Ton- neu) aus London am 21. Dezember von einem seiiidl'-k>e» Unterseeboot versenkt wurde. In die Seiteiiwand des Schiffes wurde ein 20 Qnadratfiiß großes Loch gerissen. Der Dampfer ist verloren. Eine Person wurde getötet. iWTV.i Die Agence Havas meidet aus Leo Sables d'Otaiine: Ein deutsches Unterseeboot hat das sranzüsischc Schiss „Dundee Ste. Milc" in die Lust gesprengt Die Besatzung ist gerettet. lW. T. B.) Lloiids meldet, dast der griechische Dampfer „Tslro. pi uns" <3015 Bruttv-Registertoniicnj versenkt wurde. 25 Mann der Besatzung würden gelandet. Man alaubt, daß der norwegische Dampfer „Helgvy" (1806 Brutto. Registcrtvnueni versenkt wurde. (W. T. B.j LlvndS meldet: Der Dampfer „Aldeu" l432 Brutto- Register-Tonnen» aus Bergen ist am 2. Januar durch Ge- schübscuer eines deutschen Unterseebootes versenkt morden. Die Mannschaft ist von dem dänischen Dampscr „Eherkow" gelandet worden. lW. T.B.j Die Verchartcruiig dänischer Schisse auf Zeit a» fremde Negierungen, Bürger und Firmen wird durch Bersügung des Ministers des Innern von der jedesmaligen Erlaubnis des dänischen Han delsministeriums abhängig gemacht. (W. T.B.j Reue Erfolge des Unterseeboot--KreuzerkriegeS. Berlin. 6. Jan. Eins unserer Unterseeboote hat im Mittclmecr am 28. Dezember den bewaffneten englischen Dampfer „Orousan" (3761 Brutto-Ncgistcr-Tonnenj mit 5110 Tonnen Jute, am 30. Dezember den bewaffneten englischen Damvscr „A pslcyhal l" (3883 Brutto-Negister- Tonneiil mit 6500 Tonnen Getreide und am 1. Januar den bewaffneten englischen Dampfer Bayern ig" (376i Brutto-Register-Toiineiij mit 5800 Tonnen Zucker ver senkt. Tie Kapitäne der drei Dampfer wurden gefangen- genoinmen. (Amtlich. W. T. B.j Berlin, 6. Jan. Ein» unserer Unterseeboote hat am 23. Dezember im östlichen Mittclmecr einen bewaffneten und von Kriegssahrzeiigcn begleiteten feindlichen Trans port d a m v f c r von über 5 0 0 0 Tonncn durch Tvr- vedoschuß versenkt. (W. T. B.j Die englische Admiralität teilt mit, daß nach den neuesten Berichten außer den bereits gemeldeten Mann schaften noch 85 Soldaten von dem am 1. Januar versenkten Transportdampfcr „I v e r-n i t" vermißt werden. — Lloyds meldet, daß der norwegische Dampfer „Faire" (1110 Brutto-Registertoniienj wahrscheinlich versenkt wurde. - Ter als versenkt gemeldete norwegische Dampfer „Erica" ist im Hasen angetommen. iW. T. B.j Wie das „Petit Journal" aus Lissabon meldet, wurden die französische Goelctte Notrcdamc dir Berger" und die Bark .. E a p r i c i e u l e" versenkt. Die Be satzungen wurden gerettet. Aus Nantes meldet das Blatt die Versenkung des Dampfers „Omnium", dessen Be satzung gleichfalls gerettet ist, aus Brest die Bersenkiing der englischen Dampfer „Hcstland" und „Earlylc": auch deren Besatzungen sind gerettet. — „Petit Puristen" berichtet aus Bigo: Der norwegische Dampfer „Cnra", mit einer Kvhlciilgdung, wurde von spanischen Schiffern verlassen aufgesunden. — Der „Petit Puristen" meldet aus St. Malo: Die Goelctte «Miß Maud" ist versenkt morden. Die Besatzung wurde durch einen britischen Dampfer gerettet, der später gleichfalls versenkt wurde. lW. T. B.j Das norwegische Ministerium des Aeußeren erfährt aus Falmouth, daß der Dampfer „Besti.^ ans Ehristiania, Der große Krleg-rat in Rom. Die Agcuzia Stefan! meldet vom 6. Jan.: Die Vcr- treter des VicrverbcindeS versammelten sich heute morgen um 10 Ulir unter Vorsitz des Ministerpräsidenten Boselli. Die Konferenz dauerte bis 1 Uhr nachmittaas. Um 3 Uhr 30 Minuten sollte eine weitere Sitzung stattfinüeii. — Dein „Giornale d'Italia" zufolge traf General Sarrail gestern abend in N o m ein. Briand besuchte ihn Heine morgen und weilte eine Stunde bei ihm. Sarrail begab sich um 10 Uhr auf die Eonsulta. „Matiu" sagt, die Reise VriandS und Llond Georges nach Rom entspringe dem Wunsche, den militärischen Offen- sivvkan der Alliierten für 1017 harmonisch zu gestalten. Tii Blätter sehen in diesem Besuche die Bestütiguna der u». crschütterlicheu Entschlossenheit und der Solidarität, dir alle Regierungen der Alliierten einten. lW. T. B.j Allgemeine Wehrpflicht i« den französischen Kolonien. „Petit Journal" meldet, daß der französische Minister- rat einstimmig dem Gesetzentwurf znstimmte aus Aus- dehn u ng der allgemeinen Wehrpflicht aus d i e K o l o n i c n. Der belgische Oberkommandicrenbe gestorben. Der „Nieuwe Notterdamsche Courant" meldet ans Havre, daß Generalleutnant WielemanS, der Ober- kommaiibiereiide der belgischen Armee, an Lungenentzün- düng gestorben ist. (W. T. B.) Die Kohlennot in Italien. Nach amtlichen Angaben kostete zu Iahresschluß ge< wöhnliche Hcizkohi e in Genua 3 1 0 L i r e d i e T o n n c, Eardiffkohle 330 Lire. Trotz dieser auch für Italien nie da- gewesenen Preissteigerung ist das Angebot nur ganz ge ring, da der Schiffsraum fast vollständig fehlt. (W. T. B.j Bertagnng der Duma. Ein kaiserliches Reskript befiehlt die Vertagung der ReichSduma bis zum 25. Januar: sür die gleiche Zeit sind die Arbeiten des RcichSratö unterbrochen. In der allerletzten Sitzung vor der Vcrtagungsorder, die dem Dumapräsidenten in der Stacht znm 30. Dezember zugestelli wurde, brachte die Regierung einen GcsctzcSvorschlag auf Einführung des allgemeinen NrbeitSzwanges (Zivildicnstpflichtj ein, den die Duma sofort außerhalb der Tagesordnung vornahm, wobei sie jedoch in den Anfängen stecken blieb. Der Referent Scnvitsch erklärte, die Duma dürfe in dieser entscheidenden Frage der Reglern na keinesfalls freie Hand lassen: wichtigste Volks- iiitcrcsscn könnten vernichtet werden. Ter erste Debatten- redner Miljukow erschöpfte sich in allgemeinen An griffen: er zeigte sich mit Trepom noch weniger zufrieden als mit Stürmer. „Mit scheinheiligen Manövern suchen Trepow und Konsorten die Duma auszuschaltcn: aber wir dürfen nicht zurttckwcichen. Der Zar spricht mit klaren Worten von künftigen Siegen, er vergißt dabei die Mängel, die abzuschaffcn sind, che der Sieg erreichbar wird. Die Aehnlichkeit der gegenwärtigen Zustände mit den Verhält- »issen von 1005 sollte eine Warnung für die Regierung sein. Die Duma kann jederzeit von Pöbclhaufcn abgelöst werden. Ein Gewitter zieht sich z u s a m m e n» wo cs Niederachen wird, wissen wir nicht. Wir müssen darum auf dem Platze ausharren." Die unmittelbare Antwort der Regierung war die Auscinandcrjagung der Duma. — Tie Regierung wird fetzt das Gesetz über den Zwangsdicnst eigenmächtig durchführen. Die ganz unerwartete Vertagung der Duma wirkte auf die Abgeordneten wie ein elektrischer Schlag. Unter den in den EouloirS versammelten Abgeordneten herrschte nervöse Nebcrrciztheit. Es ist das erstemal in der Geschichte der Duma, daß die Vertagung so eilig verfügt und daß der Vcrtagnngöukas nicht einmal verlesen wurde, lieber den Grund dieser Eile herrschte nur eine Meinung. Die Regie rung nahm als gewiß an, daß nach den letzten aufregenden Debatten in der Duma die revolutionäre St im m ii ii g zu einer Explosion führten konnte. Trepow soll geäußert haben: „Noch eine Dumasstzung und das Land ist in unhaltbarem Aufruhr!" Die allgemeine Lage ist nach der Beurteilung aller jetzt viel verwirrter als bei Tagirngsbeginn. Der Abgeordnete der Rechten Samns- lowskij meinte, daß das Vorgehen der Negierung gegen die gesellschaftlichen Verbände von unverzeihlicher Verweich lichung zeugt. Die Regierung müsse alle verhaften, die die Duma aufgcriifcii haben, trotz der Vcrtagiiiigsordcr wcitcr- zuarbcitcn. Deutsche Kriegsziele. Die Ablehnung des Friedensangebotes der deutschen Regierung durch unsere Feinde hat. wie aus verschiedenen Anzeichen zu schließen ist. die Wirkung gehabt, daß aus weite» Kreisen der deutschen Oesscntlichkcit die Forderung erhoben wird, dem rücksichtslosen Feinde mit allen Mitteln zu Leibe zu gehen und die Garantien zu schassen, die allein die Wiederkehr eines solchen Krieges verhindern können. Wir verzeichnen folgende Kundgebungen: Zahlreiche Angehörige der B ü r g c r s ch a s t Freiburgs l. Br., insbesondere Vertreter der Z e n t r u m s p a r t e t, der nativ ii (illiberalen Partei und der konserva tiven Gruppen haben eine Entschließung gefaßt, in der cs heißt: Die höhnische Ablehnung des deutschen Friedcnsangebolcd liisst unser Bolk enlschlvssen zur energischen Abrechnung in>! den ivcinde», die frevelhaft den Krieg begonnen haben, und in fester ,'iuversicht ans den Sieg, Er wirb nicht auSbleibeii, wenn alle Kiäslc des Volkes In de« Dienst des Vaterlandes gestellt und alle ui i l t t ä r t s ch e n Mittel zur Ueberwtnbung der Gegner in Tätigkeit gesetzt werden. Im O st c n erfordert die «chassung eine« selbständigen König reiches Polen auch eine entsprechende Erweiterung des Ncichs- gcbietcS. Für die Gestaltung der Westgrenze sprechen wir die be stimmte Erwartung ans, das, Belgien politisch, militärisch,und wirtschastlich unter deutsche Oberleitung kommt, ES würbe, sich selbst überlassen, sofort wieder zum Bollwerk und EinfallStor sür Frankreich und England gegen uns werden. Unser Ziel ist die Befreiung Belgien» von der englischen und sranzösischen Be herrschung. Wir wollen zeigen, daß wir entschlossen sind, Belgien dieser nicht von neuem einzuräumc», aber auch, den Vlanrcn eine gesunde, ihren reichen Anlagen entsprechende Entwicklung aus der Grnndlagc eines ciacncu Gemeinwclciiö zu sichern.
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