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sr« —) hat es mit ti««« anderweitm Gtrrit der ebmgmanutm Person««. Vallach hattr dm Wtinhold ,Bahnhof«spitzbude" g«. naunt, «it Steium geworfm u. s. w, war j« 1 Lhlr. 10 Ngr. Strafe und in di« Kosten verurtheilt worden, erhob Einspruch — und siel «dermal« durch. — Angekündigt« Gerichtsverhandlungen: Mor» gen Montag dm 8. d. Bormittag« v Uhr Hauptverhandlun- wi der dm Oberkellner Fritdrich Söul« Maaz an« Lerm«dorf wegen Unttrschlagung. Bors. Sericht«rath Hensel. — Dienstag dm v d. vormittag« v Uhr Houptverhaudlnng wider dm Handarbeiter Johann «arl Friedrich Schuster wegen Betrug. Bors. Gericht« rath Groß. — Wie die »D. A Z/ vernimmt, ist auf Anordnung der königl. Kreisdirectlon zu Leipzig von der dortigen Staatsanwalt' schaft gegen den Redacteur der erst seit Kurze« daselbst erscheinen' den „Mitteldeutschen Lolkszeitung' wegen eine« in Nr. S derselben befindlichen Leitartikel« „Preßvergehm und Geschworene" Anklage erhoben worden. Ebenso hatte derselb« wegen eine« Gedicht« von Hermann Semmig, da« i« Feuilleton von Nr. 18 der genannten Zeitung unter der Uebrrschrift .Bundeslied de« deutschen Volke« abgedruckt war, «ine gerichtlicht Vernehmung zu bestehen. — Au« Maxen, 3. O«t. schreibt un« Herr Pastor Frän- zel: Gestern hatten unsre sämmtlichm hiesigen Dresdner Armen relp. Waisenkinder — 42 an der Zahl — desgleichen 3 au« Virna der hiesigen Armenkinder-Tolonie Angehörig«, und noch mehrere hiesige« armen Eltern angehörig« Kinder, ein durch die schönste Witterung begünstigte« herrliche« Fest i« der sehr schönen herrschaftlichen Villa in Müglitzthale, ganz in der Nähe der bekannten Jonasmühl«, zwischen Maxen und Weesenstein.— Die sehr menschenfreundlichen und «ohlthätigm Besitzer dieser Villa, Herr Losen und seine Gattin — die schon im vorigen Jahr« der hiesigen sogenannten Dresdner Waisencoloui« ein LH« lichr« Fest bereitet — hatten gestern Nachmittag von 2 bi« 6 Uhr die vorerwähnten Kinder auf ihrer schönen, sehr reizend gelegeven Besitzung, nebst 8 Man» Musik, versammelt, unter Anführung de« hiesigen zweiten Lehrers, Herrn Wend. de« sich der Einsender diese«, als hiesiger Waismvatrr seit dem Jahr« 1831, anschloß, — Die Musik voran, zogen wir von de« Sammelplätze, dm beiden hiesigen Schulen, durch de« Ritter- gutShof, an den herrschaftlichen Kalkwerkm vorüber, de« schönen, schattigen Weg nach der Jonasmühl«. in deren Nähe wir ei» nig« 50 Kinder — Knaben und Mädchen — aus der «Ine halbe Stunde entfernten Weesensteiner Schule, mit ihre« in terimistischen Lehrer, Herrn Weber, auf un« wartend antrafm. Vereint t« eine« langen Zuge marschirten wir nun, unter den lustigen Klängen der Musik, dir Kinder paarweise in ihren besten Sonntagskleidern, fröhlich und wohlgemuth dm kurzen Berg hinauf nach der Villa z«, wo wir von dm freundlichen Be wohnern derselben empfangen und sämmlich« Kinder angewiesen wurden, auf dem schönen Teppiche der Natur vor der Villa sich zu lagern, und zuvörderst die ihnen dargereichten Weiß- brodchen und Würstchen zu verzehren und gute« Bier dazu izu trinken, so «iel sie wollten, während die in der Näht placirt«! Musik fortwährend spielte. Nach genossener Speist und Trank fingen nun auch dir Kinder auf eine« oberhalb der Villa ge legenen, großen freien, vom Wald begrenzten, etwas abhängigen Rasenplatz« an zu spielen, zu turnen, zu schaukeln, zu tanzen, Schlange zu ziehen unter Anführung der beiden genannten Leh-j rer und d-S Herrn Losen, und den Schluß dieser und anderer fröhlichen Kinderspiele »it untermischten Gesäugen, machte «in^ Hahn« od,s Topssck lagen in zwei, zu gleichtr Zeit damit be-j schädigten, »btheilungrn, jede ihren Lehrer zur Seite, di« so dann dir Aufgabe erhieltm, di« bei jeder Abiheiluug in eine« Handkorbe bereit liegenden Geschenke — resp. Prämien — unter ihren Kindern «uszetheilen. Dieselben erhielten nun je nach Umständen, Schürzen, Tücher, Bilder, Puppen, Bücher, Ge- sänge mit Noten und allerlei Spielzeug, was sie nun im Tri umph herumtrugm und «inender zeigten. E« war «in« Lust, diese so zahlreichen, gesund und munter aussehrndm Kinder — Moxmer und Weesensteiner, di« bald mit einander bekannt ge worden warm — in ihrer reinsten und unschuldigsten Freude io unter einander herum laufen, springen und Hüpfen zn sehea, sortwährmd s« schönste«, wemueu Sonnenschein«: E< wurtz« nn«, da de» Lag zu End« ging, zu« Nbendbrode geblasen, »a« di« hundert »ud etliche Kinder in derselben Weise wie sie gekommen waren, auf de« Rase« de« großen Rundthril« »,r der Billa hingelagert, reichlich nebst Bier empfingen und genos sen, worauf sie l sich erhebend in Reih« und Glied gestellt, i« «in von dem Lehrer Weudt mit einigen herzlichen V»»k«s«»rtrn ringeleitete« dreimalige« ,Hochü!" auf ihre Wohlthäter, »t, Mützen schwebend jubelnd «iustimmtm und paarweise georduet, die acht Mann Musik voran, fröhlich wieder abzogru. Dieser schön» Tag wird sämmtlichm Kindern gewiß noch lauge un vergeßlich bleibe», sowie auch dm vielen Erwachsenen, dir sich au« Maren, We«stufte!» und Burkhardtsw-lda al« Zuschauer bei diesem Kinderfest« «ingefunden hätten. So «erden unfern „armen Dresdener Waisenkindern" — wie sie oft genannt wer de« — i« Lauf« de« Jahre« mehrere festliche Tage bereitet, eben so wir dm eignen Kindern in den Familien, unter welch« sie verthrilt sind, und von denen sie wie dir eigenen Kinder ohne allen Unterschied gehalten und erzogen werden. So hat ten »Ir vor vier Wochen unser Erntefest in Moxe«, und in drei Wochen haben wir wieder unser Kirchweihsr», und dann kommt bald da« schöne Weihnachtsfest, und im Laufe de« ver gangenen Sommer« gab auch di« Fra« Major Sern hier un- fern sämmtlichm Schul- und Waisenk.ndern — über 30V an der Zahl — in ihre« Nittrrgutshof« ein sehr schöne« Blu- mmfest »it Musik uud Tanz, so daß es uusern Kindern im Geringsten nicht fehlt an »ergnügungm und Genüssen man cherlei Art. — Sott segne ihre Wohlthäter! — Ueber die bei d»r letzten Kunstausstellung aufgestellt« Statur von Otto Mentzel spricht sich rin nachträglicher Bericht im Dr. I. lobend au«. Mentzel ist der Schüler de« Herrn Prof. 0. Hähne! und bereit« durch einige Arbeiten vortheilhaft bekannt. Auch die neuesten Arbeit iS als recht gelungen zu bezeichnen und gehört«, neben einer Statu« von Hultzsch, «it zu den besten Leistungen der Plastik auf der letzten Ausstellung. Die in Ghps »odelltrt« Statue Mentzel'« stellt, nach dem Ka taloge. Swanhild«, Fürstin von Schwanmfeld, jdi« Gründerin von Zwickau, dar. Da« romantische Eostüm ist mit Selchmack wirkungsvoll behandelt, «ud über de« Totaleindruck, dessen Ruhe einfach große Linien in Bewegung und Gewandung sichern, ist di« Durchbildung dr« Einzelnen nicht vernachlässigt. — Au« einer Wohnung in der Tharander Straße ist am verflossenen Dienstag eine goldu« Dammuhr und zwei an ei nem Stahlriug befestigt gewesen« Schlüssel «uthmaßlich von ei nem Kaaben, welcher um jene Zeit dort gebettelt hat, gestoh len worden. — Die unter de« Namen „Toncordia" heut« vor Jah resfrist gegründete Kieider-Affoeiation hat in dem Lause ihre« ersten Jahre« sehr gute Geschäfte gemacht und es steht zu er warten, daß dteß auch fernerhin geschehen wird. Bi« jetzt ge hören dem Verein 11 Schneidermeister an, von drum Herr Brauny, at« Gründer, und Herr Roack, al« Lagerhal ter, sich besonderes Verdienst erworben. — Im Monat September d. Zs. sind 6V64 und vom 1. Januar bi« ult. September d. Js. zusammen 52,003 an- gemeierte Fremde durch da« hiesige Fremdenblatt veröffentlicht worden. — Zum vireetor der Mädchrnbürgerschule in Zwickau, ist der Bürgerschullehrrr Hauschild gewählt worden. — Die Verwalter der Reinhard'schm Stiftung machen b«. kannt. daß bet dem diesjährigen Preisausfchreibm der Landidat Kretzschmar in Loschwitz dm ersten und der Rector Koch in Schei benberg den zweitm Prei« für eingesandt« Predigten empfangen haben. Als L-xt für di« nächste Bewerbung ist Hebr. 10, 38, bestimmt. — Da« heute und morgen auf dem Bergkeller stattfindrndr Loneert von der Kirstmschrn musikalischen Kapelle, wird ausnah»«, «eis« Heer Musikdirektor Kunze dtrigirev, indem der neu«, für obig« Gesellschaft bestimmt« Dirigent noch nicht etngetroffen ist. — Gestern vormittag erhängte sich in ttnem Haus« der gro- ßen Plauenschengaffe der ehemalige Locomotivensührer Br., wie man hört, aus Lebensüberdruß.