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Dresdner Nachrichten : 27.05.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-05-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188405272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840527
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840527
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-05
- Tag 1884-05-27
-
Monat
1884-05
-
Jahr
1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.05.1884
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»4» RLeru-teltt««^ Seit»» >nd 10 ^oten »m^ckw.nach Kba^lmn l—.Ein amerikanisches Komitee unter demPräsidium vonMr. Gilly visnsttizr asn »7, Mj 188t abarsendet worden, eine welkere «nzabl von Bote« soll «der Lon go! o nach Khartum adaehei^ Dem Gouoemeur von Dongola, von drffm Treu» man seit ver Bilduna einer rnglischm Mflotille nicht mehr derweiskit. find tausend Gewehre Übersendet worden. Die englische Ntlfiotille besteht vorläufig auS 3 Dampfern, oon denen jeder 20 englische Sersoldaten an Bord bat: die Flotill» wird gan» unabhängig von der eayptischen Armee agiren. Don dem englischen Teneralftad sind mit Ausnahme derferttgaesteUten Pläne irgend welche ander« Vorbereitungen siir einen Herdstscldzug nicht getrogen. von den englischen Militärbehörde» wird einem Marsch« von Suakim tlber Berber nach Khartum, weil er der am wenigsten schwierige ist, entschieden der Vorzug gegeben: die egnptische Armee soll sich den Nil auswärts bewegen, um die AulsiÜn- dische» aizulenken. Amerika. Tie französische Brigg ..Tenorine* bat bei Vien sundland Scl> issb r u ch gelitten 53 Passagiere und i) von der Schilisiuannichgit sind ertrnnte». AustroUr» Tao britische Segelschiff „Svria". von Ealkuiia narb Lima iiitterwegs, ist in derSüdsce. nicht weit von den Fidschi Insel», am den Riffen hvnNehala aejcheitert.wobei Kulis nmgetvmnie» lein solle,,. Ter Kap,lim und ei» Theil der Mann- Ichail baben sul> gerettet und sind in Fidschi gelandet. lab ^lern^imHotel Eonttneiisal ein gliinzeiiveS Bankel ju Ehren Orl«.-t'«rr. vom Zj. Mai. Paris .. »'.IV. Tank der einslnnreichen Vermittelung einer besreundclen Redalno» war ich »o,gestern von Tr. Hoheit den, Herzog von Annnue zur Audienz ve'nhien n»d N'urdc nur ei» üußerst gnädiger Einmalig zu Therl. Se. Kgl. Hol,. bemerkte, das; meine Gegenwart ein eklataitter Beweis sei, wie der Fortschritt dem Konservatismus nicht abhold tei und ningekehrt; den,» er habe bisher nur aincrikanische Journalistinnen -» sehen gehabt und das seien Republikanerinnen vom reinsten Wasser gewesen, denen alle Juni,eiten der Freiheit halber zrisirinden; er treue sich einmal unter derselbe» Bezeichnung das gerade Gegen ibeil zu sehen und gratnlire der Zeitung und ihrem Ehes. Meine Frage war natiirlich dm Omon nmnarcstiiclu«der Herzog billigt dieselbe nicht ganz, die Imperialisten, welche in der Minorität sind, weiden stets meinen, sie baden »iiS das gröhttiiöglichsie Geschenk der Welt mit ihrer Freuiidichafr gemacht, als besähen üe mehr Slimmeii wie wir und werden sie vergessen, das; sie die Inttiattve zn einem Bündnis; ergrissen liaben, d. h mit andern Worten, der erste Schritt verlangt den erstell Preis und sie werde» »ns Gesetze diltiren wollen, ivelche »vir nicht werden annchmen können: so sind Differenzen »n- vermeidlich. Wären wir allein geblieben, io wäre» wir von Niemandem abhängig und verdankten jeden Sieg uns allein.! Ader da sehen Tie, was KD»stit»tio»alism»s ist: des Voltes Stimme gebt üver Pürsten- wort. Toch sei es ferne von mir, den, Absolutismus Inildlge» zu wollen: ich bin aber Soldat und als solcher rin einheitliches Kom mando gewöhnt. ES war e,n Nnger Schritt von .Herrn Eassaanac and da unsere Zeitungen alle so begeistert darüber sind, mutz ich natürlich glauben. daN dies der einzige Weg war, deffen Betreten ninercr Sache den gewünschten Bortheil bringt und bosse eS aucl> selbst, da die Svattungen in anderen Lager» zunelnncn. Aast in gleichcin Sinne sprach sich über dieselbe Frage Sr. Kgl. Hvh. Prinz rüuu von Lusignan mir gegenüber ans. welcher mich äestel» in längerer Andien; empfing. Ter Titnlarlönig von Pwern. Jerusalem und Armenien bedauerte zunächst den Venall des Adels in Frank reich, wie derselbe mit den Nepublitanern io ganz gemeinschaftliche Sache machte und jo wenig den traditionellen Pflichten 'eines NamcnS nachtänie. „Es ist eine traurige Zeit, in der wir leben: glauben Sic mir. Madame, wenn wir sagen tonnten, wir baben unter der K ommune zwei Barrikaden gegen die Versailler vertheidigt. das Volk würde uns mehr zuacthan sein, als jetzt, wo wir die Re giecung verabichenen. Alle Beamte» und 'Militärstellungei, geben nllmälig i» die Hände dieser Personen über. Jeder, der irgendwie anderen alS repnblikanischc» Grsinuniigen huldigt, gilt gleich als „staatsgesährlich" verdächtig, wird sogar ansgewicw», dnbcr r»tl>alte» ivir uns so viel wie möglich der Politik und »»lerstützen die Be ilrebungkii »»serer Partei nur im Gcbeiinen: öffentlich ledrn wir blosder reinen Menschenliebe, der Kunst, Wissenschaft nnd Literatur." Bei dieser Gelegenheit zeigte mir Se. Kgl. Hoheit ein Werk des Herr» Oberste» von Meerheiinb: „Die Wett der Fürsten". welches derselbe der erhabenen Fürstin dieses.Hauics gewidmet hat und be auftragte mich, demselbrn nochmals öffentlich dafür zu danken. Ta der Prinz nicht Tentsch versteht, trotzdem er einmal in Dresden, welches er wunderhübsch findet 'besonders hob er die Schönheit der Aussicht von der Terrasse hervor), so übersetzte ich ihm verschiedene Stellen de? betreffenden Werkes und Vorrede vollsläudig: Se. Hoheit freute sich sehr über die darin ausgesprochene lvhale Gesinnung und sagte mit einem tiefe» Seufzer: ,.«c»Iü es aus >w»n mirnguv" (das fehlt »iisV Männer, die Feder und Scbwerr zugleich für Thron und Attor sichren und Frauen, die ihre Kinder in denselben Gesinnungen leibst erziehe», und Mädchen, die eben so begcisterniigsvvll dafür ein stehen. Bei unserer so impressionablen Nation könnten durch Einzelne Wunder gewirkt werden, wenn diese Einzelnen da wären — Deutsch- land, wie ich sehe, besitzt diese Einzelnen, möge es ihnen folgen und uns als Lehre annelnncn." Se. Kgl. Hoheit erkundigte sich nach Herrn Konnnerzienralh Klemm aus Dresden, und alS er nur zinn Abschiede die Hand reichte, sagte er in Herzlichstem Tone: „Nun wohl, ich hoffe, Sie werben nicht verlebten, durch Ihre geschriebene Ttiinmr mir reckt, reckt sehr diese reizende Stadt zu grüszcn, so reich »n Geist. Talenten nnd Loyalität." — Einer vom Baron de Eonreel ans Berlin eingetrvffenen Milthcrlung zu Folge wird die sranz. Politik in der Konferenz AiMlcaeiihctt die Unterstützung uniereS ReichslanzlerS erfahren. — Tic lArinekkoininission hat im Prinzip eiae Militürta;e cnigenommc», welche die jungen Leute zu zahle» haben, denen irgend welche Gebrechen die Ausübung des Militär dienstes verhindern. Diejenigen, denen ihre Mittel diese Taze nickt gestatten, werden natürlich von dieser Steuer dispcnsirt sein, aber sie werden in den Spitälern oder Bnrcaiiz der Intendanz n. s. w verwandt werden. — Gestern hatte ich in Versailles die Ehre, mit einem »Ar hohen Militär über den KriegSininislcr zu reden, und er war liebenswürdig genug, von seiner persönlichen Meinung lein Hehl zu machen, die, wie er versicherte, auch von den »leisten Triwpen getheill würde. Als General Campcnon in das KricgSiinnisterniin eintrat, das schon den Veinamcn Ipnrtcmont cr lauer seiner vielen Inhaber wegen erhalten hatte, galt er für einen besvndere» Freund Ferrn's, doch versprach man sich gar nichts von ihm, er zeigte aber bald, daß er viel im Kriege gelernt bat, trotzdem man damals auch nicht viel des Rühmlichen von ibm erzählen koimte, er bat eben seine Pflicht gctlian wie icder andere Korpstoininandant, voilä ton». Ich n,echte säst, daß er zuviel gelernt hat in seinerGesaiigeiiscbast. den» von dem Augenblick, wo er an die Stühe der Armeeverwaltiing aestellt wurde, war er mit Allem unziifriedrii und begann ieine Reform, die für den sranz. Militärgcist wahrhaft erschreckende Dimensionen aiizuiiclimen droht. Er glaubt, wenn er Bibliotheken voll Regle ments füllen läßt, wird die Disziplin, die durch nicht straffes Kom mando gelockert war. wieder hergestellt werden, wir gehören aber nicht zu den Truppen, die durch Zwaiiasmaßregel» zu leiten sind, oder »ns gleich den Baschkiren in die Begeisterung hiiieiiivrügeln lassen (!) und zumal unter der Republik und dem Eivilislcnpräsi- demen. von einem General, der seine Ordre de Bataille erst beim Advokaten holen muß. Unsere Offiziere, die sich mehr kümmern, unsere Unteroffiziere, die mehr lernen nnd Misere Gemeinen, die besser gehorchen sollen, sie Alle find gleich unzufrieden mit den Neuerungen und führen Beschwerde. Der Herr Minister verrät!» auch seinem Premier gegenüber zu viel Selbstständigkeit,' indem er ihm iffters zu verstehen girbt, das; man wohl vom Schreibtisch aus prächtig Koloniaivvlitik treiben kann, ohne darum auch nur zu verstehen, einen Zug Schützen zu führen, oder zu wissen, wie eine .Kanone ahgcprotzt wird. Deshalb wird jedenfalls Mr. Campenon bald den Anforderungen der Zeit Rechnung tragen müssen nnd sich von der Last der Verantwortlichkeit erdrückt suhlen, um sein von Paris a»f Lorbeeren ans;»ruhen, die er nicht in der Schlacht ge pflückt hat, und die man ihm im Kabinet nicht gönnt. Denn d>is ist eben das Charakteristischste siir unsere jetzigen Armecverhältniffe. In anderen Ländern hat nach einem gewonnenen Kriege der oberste Heercslcitcr allen Ruhm und alle Ebrc, bei der Republik bleibt für de» nichts übrig, da thcilcn sich die Generäle, welche die Gefechte aeliesert haben, darein und dadurch verliert der Kriegsininistcr das wenige Prestige. daS er überhaupt noch besitzt. Millvt nnd Eou rbct z. B. können heute Herkommen »nd befehlen, was sic wolle», Nie mand wird eine Klage erbeben, denn ihrem „Snstem" oder ihrer „Oysieiiilviigkeit" verdanken wir die Siege von Haiphvng. Bac-Ninl> und Saigon, die Siege, welche am frischesten im Gebachtniß sind uns ans ikdrni Jahrmarkt durch lebende Bilder, Panoramas u. s. w. ve> annbaiilicht iverdcn. Diele Herren geben dem Volk also ei» Schan- nnel. das ist liier traditivncllmveisc der beste Weg znr Popularität, darum ihre Belohnung mit dem Portefeuille entschieden die Zu >tmm»»ig der Armee finden würde, was im Interesse dcS inneren Dunstes eigentlich z» bedauern wäre, da Mr. Campenon pon den tu sie» . artholdis, dessen Statue: „die Freiheit der Welt er leuchtend" m den nächsten Tagen nach New?)ork abgeht. Unter den 80 Gästen bewnven sich Mr.! Ferdinand jLesseps', Wallis. Mackay, Fein, Reaamey rc. LeffepS hielt eine einstündige Rede, i» der er die Verbrüderung der beiden 'Republiken Frankreich und Amerika feierte, die zuerst von Laboulane angebcchnt ist rind lud z»>», Schluß olle Anwesenden ein, ihn ttt«8 zur Eröffnung des Panama kannlS zu begleiten, der Krönung dieses Werkes - Bei dein Leichen begängiiiß der Prinzessin Mural waren der ganze bonapartistische Adel n»d die dazu gehörige Haute Finaiice vertreten. Tie Prinzen Ierome und Viktor Napoleon, die nächst dem Herzog von Vassano, den« Vertreter der Kaiserin Euaenie. in einer beivnderen Loge saßen, waren die ersten, ivelche Weihwasser am den Sarg sprenglen. — Ein großer Prozeß, der am 2!>. Mai vor dem Schwurgericht ver handelt werden wird, macht s,bou beule viel von sich reden. Ma dame de Beanüe» geb. Müller. Tochter eines eliäisischen Ingenieurs, der sei» ganzc^ Vermöge» üi Erfindungen verloren hat, ist cmgeklant, ihren Galten habe» tödten zu wollen. DrBelbe war ihr »»treu und hatte sich vorgeiioinmea, sie einer Schneiderin aus Dicvve halber zu verlassen, deren Priem in die Hände der lemlimen Fra» nerielbe». die sic allen Trommgen ihres Gallen znm Trotz nicht berausaab. Während dieses Streites schoß Madame den Revolver aus chren Gatten >)b mrd veiivniidele ihn erheblich. Ursprünglich war es eine Licl'esheirath und hatten die reichen und vornehmen Eltern nicht in die Berbiirdung mli dem armen Mädchen emwilligen wollen Nun Hot der Baron sein Bernlögen last ganz in leichter Geiellichmt durch- gebracht. Er bat eineil Sohn : man ,staubt allgemein, dag die Frau sreiaesprochen wird; die berühmtesten Advokaten verlheidigen sie. — Gestern ist »n Iardin des Plante? ein Preuße Namens Thomas Brvgger verhaftet worden, west er Periuche machte, einen Elepbauten zu vergifte». Er behauptete niclst z» wissen, daß das Getränk, welches er dein Thier eimiillte. schädlich 'ei. - Mr. Ebevis Hngnes. Dev» kirter von Marseille, hat seine Demission als Präsideni und Mitglied der Liga gegen die Uehergriste der Bihoetiion gegeben. — Admiral Millot, Ebes des Erpebitioiistorps für Madagaskar, ist in Tamatava eiiiaetroficii und I>at eiii Eirknlar an dm .Konsnl» erlaise». worin er erklärt, daß die Blotade nächstens aus der ganzen Küste eröffnet werden wird. Die Hüten von Mahanooroo. Fenernea nud Bohemar lverden so dem vrilnchen Haiidel verichlossen bleibe», jede Verbin dung zwischen Tanainarioa nnd den lremdeil Mächien ist unter brochen Die Holms liabekr nm Tanoiiinriva Kantonnements be zogen und halten sich strikt in der Defensive. Man tagt, daß neue Bersöhnrinasvcrinchc von ihnen gemacht sind, doch haben die Fran- zoien ihre Vorschläge nhgewiesen. — Gestern Abend nngcsäln gegen PR' Uhr hörten die Beivohncr der Rne Berlin Poirse entselzlimes Geschrei, sie liefen herzu nnd fanden eine jnnge Frau, welche eine Flasche in der Hand hielt, deren Inhalt sie über einen vor ibr stehenden Mann geschüttet hatte. Es war wieder ein Bitnvlaltentat. Fernand Mainas, ein Pelzarveiler, baue em intimes Verhältnis; mit 1- Zum Besten des neu zu erbauenden GeturgSweges im Plauen- schm Grunde hielt Herr Professor FrtvSckulve im Saale zu Reisewih am Abend drs ük. d. M. einen Vortrag übcr Mr. Eumbrr landS sviritistiscke Erperiiiiente. Wie bei allen Vorträgen unseres hochverehrten Mitbürgers, so auch bei diesem war die Bezeichnung sür denselben nicht ausreichend, denn nicht nur über Eumberlaiid'v Er.veriniente allein, sonder» über den SpiriliSmilS im Allgeiiieinen, die Manipulationen desselben, sowie über die verschiedenen Vorsülle seit Aufwuchen dieses HmnbngS verbreitete sich der Herr Vortra gende in einer für die nach Huftdertcn zählende» Zuhörer spannen den und fesselnde», fast zwei Stunden wählenden Rede. Nur an« nähernd de» geistspludeliideii, reichen nnd wihigen Inhalt desLior träges wiederzngcbcn, würde den nnS von de» „Dresdner Nachrichten" zngemeffcncii Raum weit überschreiten nno mässeii wir uns begnügen, nur das Inhalts-Verzeichnis! »cilzn- tbeilen. hoffend, der Herr Professor Schlüße wird seinen Vortrag, dessen Tendenz gerade jchl des allgemeinste» Interesses sicher ist, auch einmal den Dresdnern zum Bestell geben. Der Vortrag verbreitete sich über Folgendes: Spiritismus. Vor bedingungen zur Ausführung desselben, ^dessen Vaterland Amcrita. der LVjiihr. Wäscherin Marie van EMon aus Rotterdam.' Während der ersten Zeit ging die Wirthschait ganz gut. bis Mainas zii be merken glaubte, daß seine Geliebte ihm untren sei, n»ch empsing er die Mitlliestnng, daß sie sich Mutter fühle, äußerst tubt und suchte von diesem Tage an mit ihr zu brechen. Leinen Montag verkündete er ihr kategowch. daß sie das Hans ein für alle Male zu verlasse» habe und nie mehr zu chm kommen dürfe. Sie weinte nnd bat, schließlich drohte sie und »ist dem Ansrns: „Ich werde mich rächen!" stürzte sie davon. Wie sie ihren Schwur bewahrheitet, beweist das Attentat. Sie ist in das Depot abgesnhrt nnd er zu seinen Eltern zur Pflege ant seinen Wunsch »ach Anlenü geschasst worden. — 'Aus den aus Tamatava eingetrossenen Tepeichen geht hervor, daß die Stellung der Franzosen in Madagaskar älmlich der der Engländer in Snalim ist: weder die Einen noch die Andern können cs wagen, sich von dein Schlitz ihrer .Kliegsschiffe zu eniserneil und in das Innere des Landes oordrinczend, energisch die Offensive zn ergreifen. — Toni o n s e. Ein Säbeidnelt har geilem zwischen dem Chefredakteur des „Messager". Mr. Sabaljs. nnd Mr. MabiUean. Munizipnlrath dieser Stadt, politischer Meinungsverschiedenheiten halber siattge siiiiden. Letzterer ist schiver venviuidet. — Eler »i vni Fe r r a >i d. Se. Kgl. Hob. der Prinz von Wales inachte von Rvvat ans eine Partie »ach dem IÄ«i Meter hoben, ich» steilen Puu du Tome, er entzog sich jedoch der Ovationen der übrigen Touristen ioiort. Hörle nicht einmal das von der Mnsiktapelle intonüte ttoä nva ä,- Rin-- ui Ende an. — Bahonne. Eine alte ilcinrciche Wittwe ver neirathele sich liier mit einem jungen Offlüer. Tie Lenke des Ortes brachten den Inngverinählleii am Hvchzeitsahend eine Katzcnmiisit dar. Herr v. L., pensivnirter General, trat hervor, um es den Ruhe störern zu iinleriagen, sie einpfingen ihn mit Steiinvnrsen, woraus er nnd sein Diener mit Revolverichnffe» antivorteteii. Es gab mehrere Verwundungen. Die Uiiterstlchnng ist eingelciiel. Akttllleton. oiilch Ahsichten dirrchdruiigcn ist und Mr. Fcrr» Wahl Diplomaten seine Manövtt imponircn könnte, nicht aber alle Soidatew" 1- Altstädter Hoftheater. Erstmalig sang am S Frau Schüller tn Goldinark's „Königin von Saba" die Titel rolle und zwar mit vollster Hingabe nno fleißigstem Veniübe», wie in Erscheinung und Kost»,inning durchaus glänzend. Das Wesen dieser geschätzten Künstlerin eignet sich indessen nicht ganc z» über zeugender Gestaltung einer so bizarren Erscheinung, auch ist cs ibr Nimnüich nicht immer möglich, die energischen Accente zu mchöpscn- dein Ausdruck zu bringe», die sür de» hochnüitlügen Egoiömnv eines so dciinonilch eigenwilligen WcibcS, wie cs diese Königin ist, nnerläsüich sind. Gesanglich tehtte cs, wo nur weiche Einvfindnngeii die Königin erfüllen, durchaus nicht an sehr schönen Einzelheiten und cs ist da besonders die erotische Gartensccne hcrvorzuhcben. in welcher die Stimme mit dem ibr eigene» elegischen Timbre ent zückend klang. Erlrenlich war die inusikatisch sichere Trirct»nbrnng der Partie, welcher eben n»r da, wo das herrische, wilde Naturell zum Tmchbruch kommen soll. ge»ügc»d krastvollcr Ton und 'inpo- sanlerer Ausdruck fehlte. Wenn im Drama selbst der talentvollste Schauspieler eine Rolle nie ganz zur Geltung bringen kann, sobald sie mit seiner Individrii lilät und seinen Mitteln durchaus i»i Widerspruch steht, so ist dies mit dem Sänger satt noch mehr der Fall, und was bei Finu Schober i» Rollen wie Enrnanthe re. ein gewinnender Vorzug sein würde, der zarte, niädchenhastc Stinim- ttang und das diesem entsprechende Wesen, wird hier thcilwcise zum Nachtheil. 0. Ir. -j- Z» den Psrngst-Feiertagen bringt das König I. Hos- theater Folgendes: In der A ltstadr am I. Feiertage: „Undine", am 2. Feiertage: „Das Knthchcn von Hcilbronn" (Tchnuipicl) mit Fräul. Schweiglioser vom Stadtlhenter zu Hamburg, als Gast. Zum 3. Festtage koimnt jedenfalls eine Oper (nähere Bestimmung tehlt noch) und am Mittwoch, den 4. Juni: „Prerioia" zur Anf- sülining. In der Neustadt wird am l.Pfiiigsitagc „Sie weint" (Einakter) »nd „Der Ball zu Ellrrbrnnn". am 2. Festtage „Flick und Flock" gegeben. k Am Kgl. Hostlieater steht demnächst das Gastspiel der drama tischen Sängerin Fräulein Wittich bevor, die bisher an den Theatern von Düsseldorf »nd Basel wirkte. Die jugendliche Sän- g.riir dürste zurrst als Regina im Rattenfänger aliitrelen. Die umsichtige Generaldirektion tcbeint sich also bereits sür den Fall zu rüsten, baß »ach dem bevorstehenden Ablaut des KontralteS der Frau Schüller eine Erneuerung desselben an gewisse» Ansprüche» scheitert. k In der Pfingstwoche muß tn den Ausführungen von „Tristan und Isolde" ju»ächst eine Unterbrechung eintreten, da kontraktlich seit Längerem die H.rren Gudclnis und Fischer für die Zeit vom I.—8. Juni nach London beurlaubt sind. Sie wirken in Gcmcinichast mit Frau Schuch dort an der Deutschen Oper im Covcnt-Garden in den „Meistersingern" und in „Lohengrin" mit. Nach dein 8. Juni wird hingegen „Tristan und Ilolde" bis zum Beginn der großen hiesigen Ferien noch mehrmals daS Neper- toir ziere». 1' J»r Residenztheater üben jetzt außer den flott nnd mit reicher Komik gespielten Schwänken, in welchen auch Fri.Zampa wiederum mit tkatig ist, die mustzircnden spanischen vludciilen. deren in ihrer Art vorzügliche Leistungen wir schon wiederholt besprochen haben, viel Anziehungskraft aus. Die jugendlichen, kavaliermäßig sich haltende» Musizis finden allabendlich de» reich sten Beifall. Doch währt eS nur noch wenige Tage, daß dieselben ihre originellen heimische» Melodien hier ertönen lassen. j Herr General-Intendant von Hülse» in Berlin hat Ver anlassung genommen, die lässigen o»oiir»iicii Rathgcl'cr »nd One»»« von wo er über England zu uns lam, Slave in Leipzig, Bell,eil:- gung Zöllner'S daselbst Vir Eumberland in Wien, Anwecknilg des Lchivmdcls durch die Eczherzogc Johann und Rudolph, svlntistilche Sitzungen, kluge Venutzung der Aufregung der Anwesenden bei denselben, Kunststücke des Mediums, Schwindel durch Klopsen, Händereicheii. schwebende Gegenstände, Musik, Ringe, Fesselungen, Geisterhände, Gcisterkadinet, Geislerschrisl :c. :c :c. und brachte als das Wichtigste des Vortrages die vollständige Enthüllung nno detaillirteste Darlegung des. gleich der Taschenspielerei- auf Ge schwindigteit und Täuschung beuchende» Betruges, lieber das inleressantestc Zlrniststück der Sviritisten, das Gedankenlesen, eine ganz ungeeignete Bezeichnung sür dasselbe, sagte der Herr Vor tragende, dag dies vorzugsweise sich auf wirklich im menschlichen Organismus vorbandenen plnisiologischc Vorgänge begründe nnd daß die unbewußten, unwillkürlichen Bewegungen Desjenigen, mit welchem erperimentirt wird, hauptsächlich das Gelingen besör derlei, nnd daß auch Andere als Mr Cumberlaiid und Kon sorlen <ivie zum Beispiel der Herr Graf Luckner bewiesen Hai) bei einiger Erialirnna und kluger Berechnung, das Kunststück fertig zn bringen im Stande waren. — lieber willkürlich: nnd nii- willlürliche, über bewußte nnd unbewußte Bewegungen des mensch liche» Körpers »nd die dadurch mitunter ganz wniiderbaren Er schcinuiigen gab der Herr Professor Schnitze äußerst interessante Schilderungen und Ibeilte im Weiteren mit, daß die Wissenschalt schon längst den spiritistischen Schwindel gekennzeichnet habe, daß aber leider Proscssorcn-Biicher weniger wirksam seien als Aufllärring von Oben, wie z. B. die der österreichischen Ercherzöge und schloß mit der Mahnung, daß Jeder mit aller Kraft seines Könnens und Wissens Erscheinungen, welche die Geisteslrältc der Meirichen zn verdunkeln geeignet wären oder die menschlichen Fort'chrittc, wenn auch »nr vorübergehend, hemmen könnten, entgegen zu treten die Pflicht habe. Rauschender, nicht endcnivollcndcr Applaus lohnte den geistreichen und liebenswürdigen Redner. '!' Tie Freunde katholischer Kircbenmusit wird die Mitthcilung intcressircli. daß nächsten Mittwoch den 28. d. früh lilcr in der katholischen Hoflirche feierlicher Mili 1 ärgot 1 esdicnit statt- sindet, bei welchem Herr Musikdircctor Trcnkler mit vollem Or chester concertirt. h Bei der Ausführung von „Donna Diana" batte der künst- Icrische Veteran, Herr Hosichanspielcr Winger, die Freude, drei seiner Scholaren, die Herren Dcltmer und Tcuchcr, sowie Fräulein Flöffel, zugleich aus der Bühne zu sehen. der er Jahre Icing eine Zierde war. -h Die Wiener S t a d t t h e a t c r-Angelegenheit ist durch- einen Beschluß der Lnndcs-Tliealcrfommil'sion unter Vorsitz des Statthalters Baron Possingcr am 24. d. dahin cntschiedcn worden, daß der Wiederaufbau dcS Theaters an der alten Stelle verweigert wurde. Die Schwierigkeiten und Kosten eines solchen Neubaues würden z» groß sei», um Aetionäre dafür gewinnen zu könne». Auch verlangt eine gesetzliche Bestimmung, daß jedes neue Theater »ach allen Seiten hin srei dastehen muß. !' Das Sladttbeater in Königsberg bat in einem Rückblick auf die Saison (Mitte September 1883 bis Mitte Mai 1884) von seiner regen Tliätiglcrt Rcchenschast gegeben. Demnach wurden 30 Novitäten (3 Opern, 0 Trauer- und Schauspiele, Iti Lustipiele nnd Schwänke, 5 Posten) gegeben. Tie Gesammtzabl der Vorstellungen betrug 220, darunter 123 Lvern-An>sühru»gcii. 51 Trauer- ünb Schauspiele (worunter 10 Schiller-Aufführungen). p Herrn Koiluiierzieiilath Groß, dem Bameiither Vcrwaltnngs rath, ist von unbekannter Seite eine groscc Summe zu,» An lauf von lOOO Karten zn den „Pcil>ifal"-Aiiffül>ni»aen mit der Aussordermig zugegangen, diese Karten nach dem Ermessen des Persvnlliiiigviatheü zn verlbeilen. -h Bei der kürzüche» Geiicralkonferenz des Verwaltungöratbcs der Dent > chen S ch i ller st is t n n g in Weimar wuroen di H offt heatcr. Erstmalig sang am Sonntag Stisn,»g Berlin durch Herrn Pros. Lazarus, Tcesocn durch Herr» Saba' die ^ctel- Or. Duboo. Wien lunch Heirii tlieg.-Rnth v. Weilen und Breslau durch Herrn Rektor Gleim vertreten. Der Erbgroßhcrzog von S.- Weimar lud den gesammlen Verwaltiingsrath am 15. d. M. -UNI Diner ein. !' Der Egerer Sängerbund veranstaltet in den Psingst- seicrtage» zur Feier seines 25jäbrigcn SlistniigSlestcs ein Sängcr- sett, an welchem sich viele böhmische, aber auch sächsische nnd bäuerische Gesangvereine betheiligen werden. Am I. Pnngsltage findet ein großes Eonoert im Tlieater statt, bei welchem über 000 Sänger Mitwirken. Außerdem sind einige Ausflüge in die Um gegend Eger's und geicllige Abende, sowie ein grosser Fcslzug ans dein Programm. E .nc Hauvtlendeiiz dieies Sängersestcs wird jeden falls Huldigung snr den deutschen Geist, für den österreichisch- deutschen Patriotismus sein. -p Ter gegenwärtig bei Arnold (am Allmarkt) ausgestellte „E hrisl uskop f mit der Dornenkrone" ist dem berühmten Ge mälde von Guido Griii der hiesigen Königl. Galerie in der litho graphischen Kuiislanllalt von L. Hodermann hier nachgebildet »nd mit Vcrwenduiig von nur 12 einzelnen Farhenlilhograpliic» in Oeldruck ansgesührt worden. Die Herstellung des vorliegende» Bildes war wegen der dunkeln Fleischtöiic und Schatlirungen sür Oeldruck nm so schwieriger in Anbetracht der Weichheit der Farben- Übergänge und der seinen Nnnneiinng, welche cn erzielen waren. Der Ladenpreis eines solchen Bildes betrügt 2 M. Da Herrn Hodeliiinnn vvn der Generaldireklion die ipccielle Genehmigung zur Eopilniig nnd Vervieliältigung (durch Oeldruck) von de»K»»sl- wcrleii dieser berühmten Sammlung erlbeilt worden ist, so gedenkt Genannter von dieser Auszeichnung auch noch weiteren Gebrauch zu machen. s Die letzte Geliebte.Heinrich Heine's. die unter dem Rainen der „ M o n ch e" hekannt ist, dieselbe, an welche unter dieser Be Zeichnung Heine eines seiner ergreifenden Lazarusaedichtc gerichtet hat. iit eine gehorene Deutsche. Ihr wahrer Name ist Camilla Seiden. Sie lebt jetzt in Ronen als natnrallsirte Französin. In „Schorer's Familienblall" erzählt sie ihre an Wechseln reiche und durch ihre Beziehungen zn Heine so interessante Lebcnsgcschichtc. 's Der verdienstvolle Parlier Mnsikdircktor'Lamonrcnvwüd nach den Sommeiferien in den Eliatean d'Eaii-Konzerten den zweste» Allans „Tr ist an und Isolde", welchen er jetzt mit jeinem Orchester einslndirt, den Parisern vorssthren. h Ain 23. d. wurde in Paris die Ansstellimg der Gemälde Meisioniers, welcher selbst erschien nnd von den Besuchern mit Avv larrs begrüßt wurde, eröffnet. s- In den Flora Hall-Konzerten zn Londo n wirkt neben den von uns schon erwähnten Sängerinnen auch Frau Btto de Marion aus Mailand mit. Diese Künstlerin hatte, wie aus einem „Times" Bericht vom 10. d. zn ersehen ist, hedentende» Erfolg. Tie Sängerin hat so gut gefallen, daß sie ans mehrere Jahre von Mr. G»e cn gagirt wurde. 'h Deutsche Dichtung findet auch rin fernen Brasilien einige Verehrer. .Kürzlich bat ,n Porte Alegre Frl. Karolinc von Koseritz (Tochter d:S dortigen Redakteurs v. Koseritz) Goetlic's „H c r m a » » »»d Dorothea" ins Portugiesische übersetzt nnd so das klnjsischc EpoS de» Brasilianern zugänglich gemacht. -h DaS Wort „Naiv" stammt vom Lateinischen ..nalttiX'. Mittellateinisch .aiaivn^" ---- zn deutsch „angeboren". Geliert bat seinerzeit daS Wort zuerst in die deutsche Sprache eiiigetührt. Seit . . . , ^dem ist cs in der Bühnenipracbe Bezeichnung eines jngciidUchen lantcn sich durch folgende Belannlmachnng auf dem Theaterzettel i Rollenfachs gcivorden und die „Naiven" sviele» bcianders in den vom Halse zu halten: „Ich finde mich veranlaßt, ans daß Beslnnm-! modernen Lustspiele» eine vorwiegend begünsligie Rolle. Freilich teste zu erklären, daß anonyme Rathschläge. Bcichwcrdcn, Aiizeigeii sind unsere jetzige» „Naiven" meist recht erkunsteiie, denen die Na: rc- durchaus keine Beachtung finden können, wogegen alle mit Namen! vetät nicht angebore» ist. und Wohnung versehenen Eingaben gründlich geprüft werden. > - Der ausgezeichnete Komiker F. Scliweigholer ist für da? j Karltheater in W ien aus zwei Ialire engagirt worden. ' Fortsetzunn des lokalen TlicileS Seite n.
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