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Dresdner Nachrichten : 02.10.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-10-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189510025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18951002
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18951002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-10
- Tag 1895-10-02
-
Monat
1895-10
-
Jahr
1895
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.10.1895
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Dresdner Nachrichten. )ir. r«4. Leite 2. Murwvch. OUvber ,eigen 32 einen Rückgang in der Bevölkerungsziffer. darunter sind 'algtc danri ! 'Vil!eim'Nlb>> I5.(i«> Prozent» zngenomnikn. Auch verschiedene andere Städte, r B Nleia und Line. sind ganz dedculend im Verhältnis; zu ihrer ftntieren Bepölkerni'.g gewachsen. Dir säinmlliche» Stadtgnneinden habe» ihre 'Ze>val>i>er;ahl von 1,t>81.018 aus l,8l:'.,«>k>l. das ist um !29.i*N eder 7 >!(> Prozent vermehrt. Dagegen ist die Bevölkeriing der 3K>«> Landgemeinde» van 1 >i8 0H aus I.!r>7.7lO gestiegen Die al"r'lnle L>c»nehrung betrug > l!«.07i. die relative 0.5x> Prozent. r d e n i l a g e a n s d e m l 8 7 >' 7 l er K r i e g e (XII.s (i( g r P a r > s. In der wvbl richtigen Voransietziiiig. das; nach viele nn'erer Leier dre Belagerung vvn PaiiS a!S Zkvmbattanlen nrit- grniaebi baden. ivvllen rvir »ns nachftel>c»d etivas anStnbrllcher inil der Igel'neben Poslirnng beuba'ugen. da deren Be'chreibnng in diesen braven in manebe Erinnerung an ,ene schwere, aber auch glvrr, ebe Jeu wachrn'en ivird Das vanvtauartier Sr. n'vnigl vvl eu dev Brunen Georg. lommnndirende» Generals des I,' 'Aniieetoips. lag in der HanpttaNe in le Veit galant, Von Iner ans 'uliri eine Siraße über Livr» nach Bond» in ziemlich genau westlicher Beichtling '.'l»> iveitlichen Ende von Livrn zweigt ueb eine loftbc reebtwinklich ab. dee. deni Hölienzuge svlgend. über Olichv und tVer'ni'enneil nach Oli-Ales iiilnt und vvn da and. sich nach 'Inen wendend. Brvu und Lag»» berührt. Letztere Straße ivi-.d w der dnrel, einen 'Weg gelrenrt. der El ich» und Maiivn > enge lieneend nach (Ugg»n lan'l. Dieter ebeiicrwätmte Weg bildete die D Neide ewischen der Pvstirnng der erste» und zweite» r ivisivn. Die den rechten Finget belebende 2t. Division t-stal'-- .tarrie! idvnbrv» lelntte sich mit iluei» vvn der l'i Brigade ge «uldeie» i i'ieislen rechten Finget an den Suren Kanal bei Sevran an. : a- cheiaitde nördlich deffelven wnlde dem Schilpen.Regiment enneuid uu Beuv »g und Be'estignng iiberwicien In der -ft(,tte der Linie unud. s ch ans Livrn slnpend. das Leibgrenadier begune'u den rechten Finge! bildere das 2. Grengdie, Regiment l"l nui (sl.chv als Etntzpnnll. Jedes dleier Dör'er ivar mit 2 Ba1e.:..vnen 'gelegt, wahrend das 3. mit einem Inge Kavallerie II i.-glftl.m Ra chiel die Bvrl'vslen bezog In zweiter Linie. u, der l > lag die l>! 2-rigade. und zwar in der Brille ui le 2-er' galan! das l Regime»! 'Nr hinter den 2. Grengdieren ui Ivntuvn das n. Nieginrenl t)ir. I>2 Von der Divisivnsartillcrie . gen 2 'Datterren in Livrn. 2 in Eonbron. DaS als Diviftvns eiierei 'ge'ebligte l. 'heiter Negftncnk hatte eine Eskirdron nach gi'vrvn vvrgenbieli. 'ein Stab und die übrigen v. Schrvadrvnen atren 2-vrlivnrs Kantonnement (»gewiesen erhalten. Der "loiftonst rnckein.ain wu 2. und l Pionierkompagnie wurde »ach - mein Enirncken ans '»(ci: nach Abir" Lrvru gelegt ?ie 2>. Di nvn. welche rln L labs uarticr nrnniuiglich in le Bin „nd vvm Sttvber ab in Bwu batte, beietzte den rechten Iliigel der ch'rnrrnngslinie des 'ach'vchen 2lrr»ee!vrvs unter ganz abnlichen 'Ie'rimiilttngen :-.!r hier die x 'chrigade in der ersten, ^ir >7. rn der 2 ginie Ja.-'- 7. tliegirnenr R'e. 1i>«i be'kpte Mvnt arme i das'- 2Ü I>'7 (dl lies, das II. Iag.'rbalarllvn als the'erve r'vitrtrv. nn ui Linie das Iruanlerie:>>eaimcnt 2'r 101 nu vnr-.e. d... -i 'di: 'D'llev.'.nde. die 12. Jager als tlieierve 'iuvn. r as 2 'Heuer 'hegiwent lag mit ir 2 E-d'adrvns in rdb-'!las und Baues die D'.v'signs '?lrtillerie mit je I Batterie in ul> ue- und Bivitttenneil. »ui 2 B.'.tterieii in le Bi», der leichte 7eldl ila'eiurain in 'Ivnrbvnne r je Kavallerie Dlvinvn. welche bis uim 22 Devtembrr als Linie i» 2l»net mid Unigebung - veranartter: war. nlurd an dieiem s age ans deni engeren Korbs verbände ans. um zlliwch'i nvrdlich bvn Paris anderiveiie Ber- wendnng ;>! nvden. r'ie ''vrvsanillerie bezvg Srtsiinterlnnst in 2-2Ievaris iiiid Slave, in welch' lebierem v ric auch die 2>rn,ee '."nualtrn iin'.eigebrachi wurden Die s rnb'.'en inilsnen sich in dein chnen ulgerr »"eilen 'Uelande >v 'vrli':ta:vri'ch eiiirichken. dag sie ernnd. rüOaeii Il.IIes dvrk iclilaaen fvnnien. die LKeritärliliigen üin'-ren deni dvt. elteii Iiveek em r Berlltkidigung und zugleich 'dem '.'lngru'e dienen. Sie benanden in ^errichtiing vvn Ber t: ndlu gsivegeir. 2!. armsignarcn I'r'antvrieichaiizen. i'üeiclmN eünchn.'.ttdi:. Schnneng:-ten nnd ^Lainnaiutamivgen, wvbci die 'l.-rvin're I'.l'reiOae vand leineken. Den'elbeii war aiiszerdem die .Lerneliiii'g van Iliiviibergangen an'gcgebeir. da beim Einriir-ken in das Iernirungsgebiet alle Brucken zerstört voigeiunden worden waren, '.hamentlich muszte die .vaublverlheidignagslinie iv wider^ , nairdsfähig wie mvglich gemacht und zu diele!» Iweckc die an ! derselben liegendci. Srtichaslcir untereinander durch gedeckte Böege. ! Schanzen und Schnbengrüben verbunden iverdeir. Die Tivisiviis- ^Batlenen wurden ringeichnrtten und ihnen durch Umlegen vvn '.'.Hauern. Ii.t^.'n vvn Baumen u i. tv. ein w -'!»> Schritt dreitcs Schnweld gesichert. Durch dieie 2libciten erhielt die Oiegend i tlieilweiw einen ganz anderen Sharaklcr. 'v dasi die S'inwvhner sich in ihr n'.bl rnri". an-.»»!.'»»?» vermvchten. als ne ihre verlassenen ü'eiins'.atteir innrr »".der anüiichtcn. Die BvN'vstenlinie lief .längs des we'nichen Sanines de-) 2v:Idcbens vvn Bvndv hin. an dvin Ilise des Bvhevznges vvn thainrv bis gegen eie. er'tieg Iner den 'udweitbchen Bvribning einer dvrt ^l!egcv'.!: L-vchflache. fvlgle dem l'beren lhande derselben bis I''ggiu. nnd ging vvn hier, die Marneniedernng kreuzend, bei .Sb'-les vorüber bis an das Mameuser. Die Bvrvvslenkettc le- lstand ans 1l Ieldwachen und 0 ihehlis. ivelche laglich durch ie 1 Kvnizaanre beseht waren. Es waren demnach täglich ."> Ba lailivne .'Barveitei!. wahrend 1" andere Balaitlvne die Bereil- 'chvut in der er'iev Bertlicidigllngslinie der Sttichatten bildeten, vvn ivv an-' i'ach Bcdar'Verstärkungen nach vvr geiendet wurden. 1 t Baiaiilvna dienten in der zweiten Linie als Hanvtreicrve. Sie rnluen ':ir gewöhnlich. Mit 'Ausnahme der Feldwachen in OK'gnv Ih'ai'vn blanche und Bille Evrart. die während der grv' en v ver.'tivncn im Marneihale Ende 2tvvcinl>er und in der : 2r-:-cht Dezember auigcgehen wurden, ist der Oiegner nie ir die 'ärl.ti'che VvN'vstenIiine eingedrungen. auch ist niemals eines der'hevas enrnlich angegriffen wenden. Die Kämme wurde» mithin ziinnnn vvrwärts der Bvrpvsleiiketle ansgefachleir Ferme LvuneviUe Feldwache 1 bildet'' namentlich zur Ablvningszcil e neu bcliebw'n Firlvnnkt rür das feindliche Granatieuer Feldwache 2 und 0 wanden etwas zurnckgervgen im Walde vvn Bvnd». '.h'r. !. die n-genannre.Kanalieldwäche", galt als der gefährlichste md ni'behaglichstc Bauen der ganzen Linie, sic lag am Snira- Uaiia!. 2 H'S:>'» Schritt einer feindlichen Feldwache gegenüber. Sic Ablösung kannte nur während der Nacht, kriechend ans allen 'Bieren, vvrgenvmiwm werden. Nr. 5 lag an der Mepcr'strake, :vv die'c aus de»' Walde vvn Bvnd» anstritt. Ihre Pvftcn wur den der givsieren s ragwerte derselben halber mit Chanepvt-Äe ivebren ansgerunet. da das etiva 17>0«ä schritte vvr der Feldwache liegende Dar' Bvndv "vn deir Franzvicn gern bei Ncrvgnvs- > rnngen beiuchi wurde Dieie Feldwache bat wvh! während der Belagerung die meisten ivranntubüsse erhalten Die Feldwachen w.< nnd >> Ua.i'dcn an der Avenue de Raincv. Ihre Anistellung bat der Gegner nie erkundet Feldwache 7 lag neben dem Sbser- vatvrirmi de Generalkvmmandvs. etwa 100«) Schritte gegenüber dem Mvnt Avrv» über dem Dvrie Villcmvmblc im Barle vvn 'Hainen Nicht weit dabvn. am anderen Parkende, oberhalb des Dorfes <^agnv. '.h'r. Eine Barrikade von Srangcriekübeln, der : '» Iianv'vrie zum 'Austritt diente, shcrrte die vorliegende Straße, '.h'rt Feldwache Nr v begann die Pvslenlinie der 2-i. Division. Dieselbe nand am Marktplahe vvn sisagny wurde vvm Avrvn eingeiehen und galt deshalb als, icbr gefährlicher Posten. Feld wache Nr. 10 stand in dem schlonartigen '.'.hai'vn blanche: Nr. 11 endlich stand in der Irren 'Anstalt Bille Evmrt. - Au« dem Pncklivfc hierielbü soll eine Centrale für Beizung und Beleuchtung fiskalischer Gebäude errichtet werden. MOiAs, Dnmvshvchdruck ivllen da« Hvftheater in der 'Aititadt. die Mn'een. die katholische Hvtlirche. die Kimstnkademie. vvranssichtlich auch daS Königl. Nesidenzichloß und daS Taichcn- bergvalaiS geheizt und mit Ausnahme der Hvtkirche auch elektrische Beieiichtilng von dieser Centrale aus erhalten. Unter den deutschen Städten stehtBambnrg niit derartigen CcntraStellen obenan. Tie geianimte Anlage ist ans reichlich 1 Million Mark berechnet. Die zerren vbcrbaurath Temper und RcgicriingSbaumeister Schmiede!, die sich am Sonnabend nach Hamburg begaben, um das dvrtiae Bolizeigebände zu studircn, werden bei dieser Gelegen- beit gleichzeitig der Centrale zur Heizung und Beleuchtung ihre Antmerkiamkeit schenken, um das Praktische bei der Errichtung der Hiesimen Centrale zu vcrwerthcn. Tic unteren Nnnmlichkeiten des neue», weite Räume fassenden zukünftigen K v n ig I. P v liz eih auses wachsen be reits unter der Leitung des Shervanrathes Herrn Julius Eduard Temper und des Herrn Regierungsbaumeisters Schmiedel nach Süden zn rmvvr. während nach Norden noch einige Reste der alten Baulichkeiten einstweilen für die Bauenden benutzt werden. Da das Gebäude »ach der Schießgassc zn weit einyerückt wird, wird auch besseres Licht auf die Lokalitäten der gegenüberliegenden Gebäude, wie z. B. des »Landhauses fallen. — Uebee den Empfang der sächsischen Tanger ln Wien berichten dortige Blütter: Sonntag Bonnittag 9 Uhr 5 Minute» sind mit einem Separatrüge der Nordbahn die Mit glieder des Leipziger Lehrergrsangverel»- hier etngetrosfen »nd auf dem Bahnhvse von ihren Wiener SanaeSbrndern und ihren Lands- lenten aus dem Reiche sestlich begrübt worden. Zum Empfange batten sich die Mitglieder beS »Schubkrtbunbks* mit dem BreeinS- banner, zahlreiche Mitglieder des Lehrerhaus Vereins in Wien und eine Deputation des »Riederwald" einarsunden Als der Wablspniche. 'Als der Drain hielt, begrüsfte» sich Leipziger und Wiener in herzlichster Weise. Direktor Brause bot Namens des „Niederwald" den Landsleuten innigen Willkommgrutz. Hierauf hieb de» Dl'mann des Lehrerhans Vereins. HrrrEichler. im Ranien der Lehrerschaft die Gäste srenndlichsl willkommen, und zum Schlüsse ries der Hbniann des „^chiiberlbnndes". Herr Fetzniann. den Sangcsgenosien ans dem Deutschen Reiche trenndliche Worte d»S CmpsaiigeS zn. Sein Grub wurde auberordentlich beifällig a»f- genominen In kurzer nnd ebenso herzlicher Ansprache drückte Tbeilehrer Richter ans Leipzig sodann den Dank für die gastliche Ansiiabine aus. Das liel'enSwürdige Entgegenkommen habe sich schon während der ganzen Zeit, die Herzlichkeit auch im brieflichen Berkel» erwiesen Im» Schlüsse sang noch der ..Schuvertbund" leinen Wahiiprnch: „Dem Witzen treu, im Liede frei", und damit schlob der Empfang Die Leipziger Sänger sichren vom Bahnhvse nach den Hotels. Es kamen 100 Sänger und i:D andere Gäste, die nicht ansübcndc Mitglieder des Vereins sind, im Ganzer: 2!!0 Personen »ach Wie». Mittags hat ein geineiniaiiies Mahl im zweiten Katzerbanse im Prater slnttgrsunden. bei welchem der LehrerbanS 'Verein iedem einzelnen der Gäste ein kleines Album verehrt hat. in welchem alle Sehenswürdigkeiten Wiens im Bilde dargestellt sind. Abends besuchten die sächsiichkn Gäste den Eng lischen (''arten („Venedig in Wien"', welcher einen der stärkste» Besuchstage seit wiiiem Bestehe» zu verzeichnen batte. — Der Königl. StanlSanwall Dr. Meier irr Freiberg inacht bekannt: Am 2' September wurde ein U n tcro s s iz > er aus dem Wege zwischen Station Klingenberg Eolnmitz und dem Orte Colmnitz von einer mit granem Nock bekleideten, ein R'eisebü»del mit sich führenden Manncsperson, welche ca. 10 Jahre alt, sowie mittlerer imtei'etzter Statur war »nd Schnurrbart trug, räu- beri! ch n hertalle n. Es wird gebeten, zur Ermittelung des Dbcfters dienende Wahrnehmungen ilnverziigl'ich an die Staats anwaltschaft in Freiberg oder deni nächsten Gendarmen mitzu- kbeilen nnd dabei noch bemerkt, das. Erslerer von dem überfallenen Iliitero'Niler eine» Hieb mit dem Seitengewehr ans die rechte Hand und an die linke Halsleite erhielt. Für die vom Stadtrathc zu Dresden zur Weiterbildung von Botts-schullehrern eingerichteten sranzösilchen Sprachkurse sind die Herren Prof. Dr. Schetzler Pvlutechnikiim), Pros. Dr. Franz Wettiner Gvmnasinno nnd Dr. Rah» (städtische höhere sc'chterichlile als Leiter gewählt worden. Dem von den Stadt verordneten mehrfach ausgesprochenen Wunsche, mit der Leitung dieser Kurie Nationalsranzosen zu betraue», ist allerdings mit dieser Wahl nicht Rechnung getragen worden. Lank neuerlicher Entscheidung des Königl. Sächs. Ober landesgerichts könne» ötzrntliche B err n i S e r k l ü r n n g e n Ge- iverbtreibendcc. welche bezwecke», denielhen die Ausübung ihres Gewerbes zu erschweren oder gar unmöglich zu machen, als grober Unfug beurtbeitt nnd zur Bestrafung gebracht werden — Die Ge'ellichaft „Hoisunna" veranstaltet nächsten Sonn tag ihren Herbftaiisslug nach Kotzschenbroda. — Das dieSiährige Fischen des PaIaiSteiches im Königl. Grobe» Garten beginnt morgen. DonnelStag. früh. — Die heim Dresdner 'Amtsgerichte am 10. Oktober zur zwangS-wenen Versteigerung gelangenden Grundstücke der 'Aktien gcnll'chaft „Bürgerliches Brau ha ns Dresden Planen" l aben die Dclsgerichte und der Sachverständige der Brauerei mit allen Prnnncnaiilagcn aus äOO.OnO Mk., ohne dieselben aus 202,7'D, Mk. abgeschätzt. Der Bausachverständige, Herr Baumeister Strunz und der Sachverständige für Maschinenanlage». Herr Fabrikdirektor Rachel, tarnten dagegen unter 'AnSschliib der Briiimenanlcigen beide Grundstücke als Ganzes ans 5t)1,W'Mk. '?> — 'Ans dem jetzt slattgesimdencn dcntichen Hebammen- tage in Berlin erhielt die Dresdner Molkerei Gebrüder Pfund in Dresden von der Bereinigung deutscher Hebammen für ihre Kindcrmilch und Milchprodukte die Verdienst-Medaille. — Bvn dem ehemaligen B a h » tnnnel beim Felsenkeller im Planen'schen Grunde ist fast nichts mehr zn sehen, als ein Stück Seitenwand. Die Bahn behält in der Hauptsache ihre Lage, und ist ein Landkamch getroffen worden, ans Grund dessen die Felscnkcllerbrauerei Areal von der alten Strabe erhält. — Unsere heutige Nummer enthalt eine Extrabeilage für dir Gesaiiiliitmislage betr. die Wochenschrift: „Dies Blatt gekört d e r H anSsra n". DaS Blatt beginnt seinen 10. Jahrgang mit Friedrich Svicihagen'S neuestem Roman „Zum Zeitvertreib" und 'ügt als Jiibiläilinsgabe das Prachiwerk „Das ganze Deutschland soll eS lein" in Gratis-Lieseningeii bei. — 'Am Sonnabend Vormittag wurde» die zum Besuch hier angemcldetcn Sangesbrüder ans Harnspach in Böhmen durch die hiesigen Männergr'nngvercine „Teutonia" und „Bürger ge'angverein der Sppellvvrsladt" aus dem Böhmische» Bahnhof mit einem vom Dirigenten beider Vereine. Herr» Paul Schöne, komvonirten: „Grub Euch Gott, iin Tcichsrnlaiid" restlich em pfangen. worauf als Gcgengrub von den Hainspncher Sängern das Dcniwitz'iche: „Wir kommen aus dem Böhmcrwald" mit giitge'chiilten Stimmen vorgetragen wurde. Nach einer Rundfahrt durch die Stadt vereinigte sich 'Abends die Sängerschaar zn einem Kommers, zu welchem sich auch Vertreter des Elbgansüngerhuiides emgcftlnden hatten. 'Aus den Ansprachen unserer österreichischen Brüder ging zu 'Aller Freude hervor, das; sie. »mlon von dem Ezcchcnthnm. denlschc Sprache, dcnliche Sitte und deulschrn ('»ejang pflegen und ihre Zugehörigkeit zn Dcrftichlcnid offen be kundeten. Sonntag Vormittag vereinigten sich sammlliche Dheil- »eluner zn einer Damptzchissspmchie ngch Loschwitz.woran sichMittcigs Fcnknsel gnichlob- Zn einer ergreifenden 'Abschiedssceire gestaltete sich die Svation. welche den Scheidende» 'Nachmittags 4 Uhr auf dem Böhmischen Bahnhöfe bereite! wurde: manch' herzliches Wort wurde gciprochen. bis der Zug die Heftcrreichcr wieder in ihre Hcinrcrlh entführte. — In Losch w i tz brach bei einem Reporaturbau plötzlich eine alte, morsche Decke ein. wodurch der Maurer W. cm den Füße» so schwer verletzt wurde, das; er von der Unglücksstätte »ach seiner Wohnung gefahren werden imrbtc. In Lau ge brück brannte am Sonnabend das dein Zimmermann Hösgcn gehörige Haus binnen 2 Stunde» vollständig nieder, wobei dem Handarbeiter Schmidt und dessen Stieftochter 'Anna Käpplcr ein grober Dbeil der »ach und nach mühsam er sparten. aber liiiversicherien Habe vernichtet wurde. — Grobe Erregung ruft in der Löbaner Gegend der über den Nachlab des Mühlcnbesitzcrs Bier im nahe» Ebersdors ver hängte Konkurs hervor, da derselbe eine imizrahnie Ausdehnung zn nehmen und immer weitere Krciie in Mitleidenschaft zu ziehe» beginnt. Tie Gcsammtsnmmc der Schulden Bier's beträgt 2'M0"0 bis AäO.O.O Mk. Zahlreiche kleine Handwerker nnd Ge schäftsleute haben ihre sauer verdienten Spargroschen verloren. El»e angesehene Löbaner Getrcidesirma ist mit etwa tlö.Ooo Mk. an dem Konkurse bcthciliyt. Drei weitere Existenzen hat der Zu sammenbruch Bier s bereits vernichtet: der Mnhlenhcntzer Klotz in Sohland a. R., der Bäckermeister Klotzsche in Dresden nnd der Brott'abrikant Franke in Kotzschenbroda haben gleichfalls den Konkurs anmelden müssen. Aus der Bier'schen Konkursmasse vürtten kaum 10 bis 1-> Prozent zur Auszahlung gelangen. Bier Ichos; sich bekanntlich, wie wir seinerzeit berichteten, ans dem Berg Oübln eine Kugel durch den Kops. — In Flöbberg b. Borna ist am Sonntcm Mittag ein mit Stroh gedecktes Wohnhaus nicdergebrannt. Die Besitzerin erleidet beträchtlichen Schaden, da von dem nichtversichcrten Mobiliar nur sehr wenig gerettet werden konnte. — Leipzig. 1. Oktober. Wegen Ansertigens falscher Zweimarkstücke Hamburgischen Gepräges mit der Jahreszahl 1876 nnd dem Münzzcicheii 1 wurde gestern Abend ein umher- ziehender. Jlljähriger. aus Oplijchken in Hstpreutzen gebürtiger Rerchsstrasgelckbnches wurde gestern ein <7iähriger. aus Nicder- schlema gebürtiger Privatmann sestgenommen. — Lommatzsch, 28. Sept. Das hier verbreitete Gerücht von einem kürzlich erfolgten Einbrüche in der Kirche zu Mehl theuer bestätigt sich. Die That scheint durch zwei Einbrecher verübt worden zu sein. Die Thür der Kirche ist mittelst eine» Beiles erbrochen worden, auch veuten Spuren an derselben auf die Anwendung einer Spitzhacke hin. Hinter der Thür fand man da« Beil. Die Lichter des Altars tvaren angebrannt worden, ab gebrannte Streichhölzchen lagen noch »mher. Vermuthllch haben die Einbrecher Geld in der Kirche gesucht, sind jedoch, da solche» nicht vorhanden war. unverrichteter Sache abgezogen Sortle»«»« de» 0rtlt«den LdeUe» «nt Veite 4 u»d >» r«ae»,kschichte. Deutsche» Reich. Der baüerische Militäretat für 1895 96 weist an Ausgaben 4.212,702 Mark weniger aus als der Etat von 1891KÜ. Die .Karlsruher Zig." veröffentlicht einen Depeschenwechiel zwischen dem Kaiser und dem Grotzherzog von Baden. Das Tele gramm des Kaisers lautet: .Rvminlen, 28. September. Eure Königl. Hoheit wolle» dessen ausrichlig versichert sein, dab Ich bei der 2k>. Wiederkehr von Stratzburgs Fall in tiesempsunvener Dankbarkeit der Lorbeeren gedenke, welche sich die badischen Krieger unter den Augen ihres geliebte» Landrtherrn bet der Ei» nähme dieser Festung erkämpften. Wilhelm." DaS Antwort schreiben des Ärotzherzogs lautet: »Wollen Ew. kaiserliche Maicstat meinen tiefgefühlte» Dank entgegeniiehme» für die übn aus wohlthuendc Eiiwsiildnng. womit Allerhöchst Dieselben der 25. Wiederkehr von Sttabbnrg» Fall in so ehrender Weise des AuthcilS der badischen Krieger c», diesem Ereignis; gedenken Es wird diese allerhöchste Anerkennung der Bedeutung dieses Jahres tages von allen noch lebenden Kämpfern unter meinen lieben LandSIeiltrn dankbar empfunden werden, und wird der jüngeren Generativ» ei» erneuter Antrieb sei», die Bahn der Ehre der Väter stets würdig und wohlvorbereitet zu betreten. Jreiburg. 29. September. Friedrich. Grotzherzog von Baden." In Elsaß-Lothringen hat die Nachricht, daß die Kaiserin ihren Gemahl ans der Reise nach Urville und dem Elsaß begleiten wird, große Freude hervorgerusen. Die 'Ankunft des Kaiserpaares und der beiden ältesten Prinzen in Metz erfolgt am 16. Oktober Nach mittags. Der Reichskanzler Fürst Hohenlohe wurde gestern auf der Rückreise von Alt-Aussec in seinem Palais in München erwartet. Der deutsche Gesandte in Bern Wirkt. Geh. Rath Dr. Bnsch stattete dem Vorsteher des MilitärbepartementS der Schweiz per iviilich den 'Ausdruck des Beileids des deutsche» Kaisers ab für den schweren Verlust, den die schweizerische Armee durch das Hin- schcidc» des Obersten Feitz erlitten hat. Gegenüber den englischen Jntrinucn in Wien nnd Rom schreibt die ..Deutsche DageSztg ": „Wir möchten doch an die Leiter der auswärtigen Politik deö Deutschen Reiches tue dring liche Mahnung richten, baldigst in einer jeden Zweifel ausschlieben- den Form zu erkennen zu geben, daß Deutschlands Militärmacht unter keinen Umständen dazu da ist, um bei der drohenden Ver wickelung in Ostasien und E'güpten den Engländern den Rücken zu decken. Eine solche Erklärung sollte um Io schneller erfolgen, als die von England in Rom und besonders in Wien unter nommenen Schritte zur Beeinflussung unserer Verbündeten eine völlige Verwirrung der öffentlichen Meinung herbeiznführen drohen." Der Fürstin Hohenlohe wurde die Frist für den Verkauf ihrer russischen Besitzungen aus süns Jahre verlängert. Ein neues Exerzier-Rcgleinent für die Kavallerie ist letzt vom Käfter erlassen. Gleichzeitig hat derselbe bestinrmt. daß die mit dem Exerzier Reglement gegebenen Festsetzungen künftig allein maßgebend sein sollen. ES ist untersagt, zur Erzielung gesteigerter äußerlicher Gleichmäßigkeit oder in anderer Absicht mündliche oder schriftliche Zusätze zu dem Reglement zu erlassen oder den für die Ausbildung und die Anwendung des Reglements gelassenen Spiel raum zn bcichränken. DaS KrieaSniinislkrinin ist crincichljgt. etwa nolhwcndig werdende 'Aendernngen. insoweit sic nicht grundsätz licher 'Art sind, eintreten zu lassen. Die Kaiser-Wilhclm-Kanal-Kommission aiebt bekannt, daß die 'Austiefung des Fahrwassers uuniiichr überall beendet ist, sodaß alle Schiffe bis zu acht Meter Tiefgang die neue Wasserstraße unbe hindert passircn können. Die Berliner Turner sind von ihrer Roinscihrt heimgekcbrt. Die Turner waren »och ganz voll von den Eindrücken der Reise. Nach ihren Schilderungen hat sich der Empfang in Nom kühler vollzogen, als man erwartet hatte: je länger die deutschen Turner aber >n Nom verweilten, desto herzlicher sei die Stimmung ge worden. und bei der Abfahrt habe eine wahrhaft überwältigende Begeisterung geherrscht Was das Turnen der Italiener cinlangt. jo herrschte bei allen Heimkehrenden eine Stimme der Bewunderung über die großartigen Leistungen der Italiener in den Freiübungen und an den Ringen Bei den Spezial-Wettkämpfe» in Rom haben die Berliner, wie sie erzählten nicht die Erfolge gehabt, wie bei dem Riegen-Wcttkamps. Sie haben in den Spezial Wettkämpfen nur zweite und dritte Preise errungen, die bisher noch nicht zur Vertheilimg gekommen sind. Um io unbestrittener war ihr Erfolg im Riegcnwcttkamps. Geradezu unbeschreiblich ivar nach den Schilderungen der Turner der Abschied von Rom. Die Italiener ilmnrmtrn und küßten unsere Landstenie, rissen sich die Medaille» von der Brust und reichte» sie Jenen hin : in lautem Ebore klang es: „I riviäeici Unmbncz;»!" (Auf Wiedersehen in Hamburg Ein Glückwunsch des Kaisers zu der erfolgreichen Romsahrl der deutschen Turner ist dem Vorsitzende» Hoppe von der Berliner urnerschaft durch den Unterstaatssekretär des Auswärtigen Amtes. Freiherr» v. Rotciiha», übermittelt worden. Hammerstein bat, wie der ^Volksztg." aus Frankfurt tcle- qraphirt wird, die Klage gegen die „Kleine Presse" nnd de» Ver leger Sonncinaim zurtickgenommen. Tic Widerklage wegen ver lenmberischer Beleidigung wird von der „Kleinen Presse" aber aufrecht erhalten. Wie die „Augsburger 'Abendzeitung" amiinniit. habe der Prinzrcgrnt von Bauern das PegiindigimgSgcsiich des in Bad K »singe» veriirtheilten Deutsch-Amerikaners Louis Ster» ab schlämg beichiede». Von dem 'Anwachsen der jüdische» Bevölkerung in Berlin giebt eine Forderung des Centrcitvercins für die Interessen der nidischen Gemeinden Kunde. Danach sollen nicht weniger als vier neue Synagogen in Berlin gebaut werden. Gleichzeitig be kämpft der genannte Verein alle Bestrebungen, in den Synagogen die hebräische durch die deutsche GcbetSsprache zu ersetzen oder den ^obbath auf den Sonntag zu verlegen. Tie deutsch-nordiiche Handels- und Industrieausstellung in Lübeck wurde gestern Nachmittag durch den Bürgermeister Dr. Behn geschloffen. Dem „Schwab. Cour." zufolge hat der demokratische Reichs tagscibgeorbnete Psinegcr sein Mandat niedergclegt. In Insterburg waren kürzlich zwei Herren Namens Zahlmann und Marquardt aus der sozialdemokratischen Partei ausgetreten. Sie veröffentliche» jetzt in dem „Oslvr. Tagcbl." eine Erklärung über die Gründe ihres 'Austritts, in oer es heißt: »Tie Sozial demokrcitie schreibt so oft .Sittenspiegel der Bourgeoisie", wie wär's. wenn wir einmal einen „Sittenspiegel der Sozialdemokratie" schrieben. Stoff genug dazu ist vorhanden. Die freie Meinungs äußernng in der sozialdemokratischen Partei ist ein leerer Begrift. wir haben das kennen gelernt. Mag die eigene Meinung auch noch so berechtigt sein, sic darf nicht miskommen. es könnte dadurch die Partei geschädigt resp. bloSgestcllt werden. Mit eiserner Konsequenz wird ein in Partcijnchen Andersdenkender niedcr- geschrke» und Verdächtigungen und Verleumdungen sind nicht leite» gegen ihn beliebte Waffen ... Eine Partei, die außer Stande ist. in ihrer Mitte Ordnnng zu halten, die Ihre Maximen nur auf dem Papier hat, eine Partei, in deren Mitte wie in keiner ande ren das Streberthnm wuchert und deni Egoismus Thür und Thor öffnet, eine solche Partei ist nicht in der Lage, eine neue Gesell schaftsordnung hcrbcizuführen. Was kümmem sich die Herren Führer um den Arbeiter, wenn sie nur selbst nicht der Gefahr des Verhungerns anSgcsetzt sind." Wie die .Köln. VolkSztg." meldet, rrplodirte auf dem bet Emmrich liegenden Schleppdampfer .Lombock" der Dampfkessel. Drei Personen sind verunglückt. Tie allgemeine Volkszählung, welche am 14. Juni 1895 in Verbindung mit der Berufs- und Gewerbczähtnng stattgefundrn hat. hat für Preußen eine anwesende Bevölkerung von 81,49t,20!» Seelen ergeben, während nach der Zählung am 1- Dezember 1890 die Bevölkerung 29,957.367 Seelen vetrua. Die Bevölkerung Ist also darnach in 4'/» Jahren in Preußen wiederum um mehr als IV« Millionen oder etwas über 5 Prozent gewachten. Verhältnißmäßig gering ist die Zimahme in Berlin von 1P78.791 ans t,6t5.«)82. Sämmlliche Provinzen zeigen eine Zunahme mit Ausnahme vvn Hohenzollcrn. (Abnahme von 66,085 ans 65,8881. Auch sämintlichc Regierungsbezirke für sich zeigen eine Zunahme, wmngleich in einzelnen derselben diese Zunahme nur gering ist.
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