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Das also ist das einzige brauchbare Test-Object zur Prüfung von Objectiven auf „Freiheit von Verzeichnung“. Ein „richtig zeichnendes“ Objectiv muss eine gerade Linie, also z. B. einen scharf gespannten feinen Silber draht, an jeder Stelle seines Gesichtsfeldes als gerade Linie wiedergeben. Das werden bei strenger Prüfung nur anastigmatische symmetrische Objective ohne merkliche Schwankung zu leisten vermögen. Bei allen anderen wird sich leicht eine Abweichung von der Norm, zunehmend und vielfältig überhaupt erst bemerkbar gegen den Rand hin, fest stellen lassen. Diese Feststellung aber hat innerhalb ziemlich weiter Grenzen lediglich theoretischen Werth. Mathematisch gesprochen ist schon das naturgrosse Bild eines Quadrat- Millimeters in der Mitte des Bildfeldes eines Landschafts Objectives „verzeichnet“. Aber wer sieht das? Giebt „Linien“ in der mathe- es denn in der Welt überhaupt mathischen Bedeutung des Wortes? Und wenn alle in dei Wirklichkeit vorkommenden und wiederzugebenden Linien Flächen, ja Körper-Gebilde sind, kommen da nicht inneihalb ihrer sehr wahrnehmbaren Abmessungen nach denjenigen Dimensionen, die (mathematisch ge nommen) gar nicht vorhanden sein sollten, Unebenheiten vor, die beträchtlicher sind als die „Verzeichnung“ des Objectives ? Es ist also vollständig richtig und gar nicht irre führend, wenn für viele Objective von den Fabrikanten „Verzeichnung“ zugegeben, aber gesagt wird, dass dies der Brauchbarkeit der Objective keinen Eintrag thue. vorausgesetzt, dass man nur entweder ihren Bildwinkel nicht völlig ausnutze, oder dass man Sorge trage, Körper mit leicht controlirbaren geraden Linien nicht zu nahe an den Rand des Bildes kommen zu lassen. Das mensch liche Auge ist nicht so übermässig zuverlässig in der Unterscheidung gerader Linien von leicht - und mitunter selbst gar nicht einmal so gar leicht — gekrümmten. Hat sich doch die Entasis (die Schwellung) der griechischen Säulenschäfte bis in unser Jahrhundert hinein der Wahrnehmung völlig entzogen, von den Curvaturen der griechischen Bauwerke zu schweigen, die noch heute von manchen vorzüglichen Kennern der antiken Architektur einfach geleugnet werden. Nun haben aber selbst manche in der photographischen Welt als autoritativ geltende Persönlichkeiten von „fälschen Perspectiven“ auch bei solchen Objectiven gesprochen, die bei der Prüfling auf „Verzeichnung“ mit die besten Ergebnisse liefern, wie z. B. den weitwinkeligen Doppel-Obj ectiven. Dies ist ein Irrtkum! „Perspectivische“ Fehler sind mit Hilfe der Mathematik nachzuweisen. Davon ist hier keine Rede. Im Gegentheil greift hier Platz, was vorher über die Richtigkeit einer perspectivischen Zeichnung, die von keiner Ausdehnung der Bildfläche, d. h. des Bildwinkels abhängig sei, gesagt ist. Die „stürzenden Linien“ von Weitwinkel - Aufnahmen mit starker Ausnutzung des verfügbaren Gesichtsfeldes sind nicht vor dem Forum der Perspective, sondern vor dem der Aesthetik, des Kunsturtheiles zu belangen. Diese Perspectiven sind nicht unrichtig, sondern sie sind unschön. Diese Festsstellung genügt in dem vor liegenden Zusammenhänge. Nähere Ausführungen über den künstlerischen Werth, bezw. die Zulässigkeit von eitwinkel-Aufnahmen, sowie über den nothwendigen Abstand vom Objecte zur Erzielung unanstössiger An sichten würden hier zu weit und zu etwas ganz Neuem führen, was besser einer gelegentlichen selbstständigen Erörterung Vorbehalten bleibt. Nur eine der abenteuerlichsten Ungereimtheiten sei hier noch angethan. Man hat einen Unterschied zu construiren versucht zwischen „perspectivischem Bilde“ und „Augenbilde“, und behauptet, dieselben können schon aus dem Grunde nicht übereinstimmen, weil die „Pro- jectionsfläche“ bei dem Augenbilde eine gekrümmte, bei dem perspectivischen eine ebene Fläche sei. Letzteres trifft, wie schon bemerkt, begreiflich gar nicht zu, ist nur der wichtigste und in der Praxis der Kunst der einzig belangreiche Specialfäll der „Perspective“'. Die Confusion liegt hier darin, dass übersehen ist, es giebt zwei „Augenbilder“, von denen das eine dem Gegenstände, das andere dem perspectivischen Bilde desselben entspricht. Beide „Augenbilder“' aber sind, eine richtige „Perspective“ vorausgesetzt, identisch. Nach der Erklärung deckt vom Mittelpunkte der Con- struction gesehen (und nur von diesem aus ist überhaupt irgend eine Perspective richtig) das Bild den Gegenstand völlig, erzeugt im Auge also auch dasselbe Bild und nichts kann hierbei gleichgültiger sein als die Configuration der beiden „Projectionsflächen“, derjenigen des Bildes und derjenigen im Auge. Die erstere mag eben, kugelig cylindrisch oder windschief, oder wie sonst beschaffen sein, das wird gar nicht wahrgenommen, sondern nur das darauf befindliche Bild mit dem Anschein aller räumlichen Abmessungen des Gegenstandes, auch seiner Tiefen-Erstreckung und dieses Bild erzeugt' wie der ihm entsprechende Gegenstand auf der kugeligen Sehfläche des Auges eine Reizung, die auf dem ein gewohnten Wege unserer Gesichts-Sinneswahrnehmung in unserem Geiste die Vorstellung des ausserhalb unseres Körpers befindlichen Gegenstandes entstehen lässt. Von der Form dieser „Projectionsfläche“ wissen wir nichts, wir haben schon in der Wiege von ihr abstrahiren und aus ihren verzerrten Bildern auf die wirkliche Gestalt der Dinge ausser uns richtig schliessen gelernt. Berlin, 15. August 1895. Bruno Meyer.