Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.09.1917
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1917-09-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19170916016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1917091601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1917091601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-09
- Tag 1917-09-16
-
Monat
1917-09
-
Jahr
1917
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.09.1917
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr 25"» »Dresdner Nachricht,»' » Vtr. <ir.» Tunntaa. IN. September 1N17 ^ «-ittg«» Lsss^ a« Sonntag morgen. Der RigaerBulen befindet sich nach russische« Mel Lungen im vollen Besitz der deutschen Flotte. An der flandrischen Front und südöstlich von Arras herrschte lebhafte Gefechtstätigkeii. Unsere Unterseeboote haben im Aermel - 5ka«al neuerdings wieder 20000 Tonn«« versenkt. 33 italienische Flieger sind im August aö geschossen worden; die österreichisch-ungarische Arnvee verlor in der gleichen Zeit 11 Flugzeuge. Die schwedische Regierung bat durch ihren Ge sandten i» Washiiigtoii ihr Bedauern über den argentini schen Zwischenfall aussprcchvn lassen. In der polnischen Frag« «in-iaten sich die Mittel machte dahin, daß der neue polnische Ministerpräsident «ln Bürger des Königreichs Polen sein soll. Der Deutsche Städtetag erließ eine Kundgebung zwr Zeichnung aus die 7. Kriegsanleihe. Staatssekretär Dr. v. Kühlmann ist nach München gereift, um sich dem König vvrzustcllen. Ein gestern in Danzig von Stapel gelaufener Großer Kreuzer erhielt den Namen „Graf Soe e". Geh. Oberpostrat Halle, der frühere Vorstand der Kaiserlichen Oberpostdircktion Dresden, ist gestorben. Die Sommerzeit geht morgen. Montag, früh um 3 Mr zu Ende. Wette raniage der amil. sächs. Landesweiterwarte Zei-twe-ise heiter, keine wesentliche Temperaturänderung, sonst meist trocken. stehenden D r a h t m e l d n n g unseres Kölner Mit arbeiters hervvrgeht: ge. Amsterdam. 15. Lept. Oieuter meldet aus Peters burg vom 11. Lept.: General Kornilow hat sich n o ch nicht n n t e r iv o r f e n. General Alexejew. begleitet von dem Untersuchungsausschuß, ist heute hier ange- kommcn. („Köln. Zig") Alle anderen Meldungen wissen dagegen von der völligen Niederwerfung des ilornilowschen Aufstandes zu berichten, müssen aber mit Vorsicht ausgenommen werden, da sic von Kcrenski mit Hilfe der Petersburger Telegraphen- Agentur verbreitet worden sind. So meidet die Petersburger Tclegr.-Agentur: Die Er ledigung der Bewegung Kornilows dauert an. Kerenski und Alexejew empfingen eine Abordnung der Eingebore- nen-Division. weiche die wilde genannt wird, deren Be fehlshaber eine Entschließung überreichte, in der die T r c u eaIl e r Regimenter der Division, die der Kern der ausrührerischen Truppen Kornilvws war, zur vorlauiigen Regierung erklärt wird. Der Zentralausschuß der Oftieeflvttc richiete a» Kerenski ein Telegramm, worin er die einstimmige Entschließung aller Besatzungen mitteiit, die Regierung zu unterstützen, und die Forderung nach st r e u g e r B e st rasn n g Kornilows und aller einer Anhänger erhebt. Der Rat der Offiziere von Mos kau richtete an die ganze Garnison der ehemaligen Haupt stadt einen Aufruf, in dem er sie ausfordert, das Vater land gegen jede» gcgenrcvvlutionären Anschlag zu ver teidigen. Die Regierung hat den General Kaledin, den Hetman der Donkosaken, der versuchte, sich zum Diktator rou LüSrußland auszuwerseil, des Amtes enthoben, um iim unter der Beschuldigung militärischen Aufruhrs vor Bericht zu stellen. IW.T. B.) Reck, den neu: st eil Nachrichten ist ßieneral Kaledin in der i! ii'.rceeüd von Rostow festgenommen >v-ord-eu. iW. T. B.i ^ Die Wirkungen der russischen Krise. >>. Russische Blätter melden, Kcrenski habe die all- gemcine T e m is > ivn der R e g i c r u n g s m i t g l i e - ö e r nicht a n g e n o m m c n. Tic Geschäfte würden darnni einstweilen von den alten Portefeuilleministern erledigt. Nur die Kadettenminister seien von der Aus übung der Dienstpflicht befreit und nehmen nicht mehr an den Sitzungen des Ministerraies teil, obwohl sic der Form nach noch immer dem Ministerium angehörcn. Bei der Neubildung des Ministeriums beabsichtigte Kerenski, sämt liche Posten audein? zu besetze», jedenfalls um dem neuen Ministerium einen s o z i a l i st i s ch e u A n st r i ch zu geben. Neuerdings werde wiederum mitgcteilt, daß die Peters burger K o d e! t e u f r a k t i o n Kcrenski aufgcfor - der; ft a b e, z u r ü ck z »trete n und die Bildung einer WvhUahnsrenierung unter Alexejew zuzulassen, in der außer ihm selbst auch Miljukoiv und Maklakow als Ressort minister Sitz haben sollen. Kerenski habe jedoch entschieden abgelehnl. >>. „Dzieniiii' Pvlski" in Ezcnstvchau meldet, in Reparable u und Podvltcn «er ein Bauernanf - stand ausgcbrochen. der täglich größeren Umfang annchme und ganz Südrußland bedrohe. Der „Tenips" schreibt in einem Leitartikel n. a.: Es ist zur lbenüae ersichtlich, daß die russische Krisis ihre W i r k u u g aus alle Fronten ausübt. Die Westfront sei zwar unverletzlich, aber es sei für die Politik Frank reichs und Englands nicht gleichgültig, ob der Feind zu- rückweichen muß oder ob er vorzurücken versucht. Der russische innere Zusammenbruch habe in den vereinigten Staate» das militärische Gleichgewicht ver nichtet. «W.T. B.s Zie Neuordnung in Polen. In Warschau gab an« Sonnabend mittag um 12 Uhr der G e n e r a l g o u v c r n e u r im BortragSsaalc des Königlichen Schlosses der gcschüftsführenden Kommission des provisorischen Ltaalsrats in Gegenwart seines engeren Stabes und des Grafen v. PosadoivSky-Wehner als Vertreter des Verwaltungschcfs mit seinem Stabe das allerhöchste Handschreiben des Kaisers an den Gcnc- ralgouvcrncnr in Warschau, sowie den Erlaß der beiden Generalgvnverneurc an die Ucbergangskommission und das Patent betr. die Staatsgewalt im Königreich Polen bekannt. Bon österreichisch-ungarischer Seite wohnten Frei herr v. Ugro n als Delegierter des k. u. k. Ministeriums des Aeiißein, Oberleutnant Frhr. v. Bol fräs als Ver treter des k. n. k. Armeeoberkommandos, sowie die öster reichisch-ungarische» Regicrilngskommissnre beim Staats- rat. mit Baron Kvnovka au der Spitze, der Feierlichkeit bei. In polnischer Sprache verlas Baron Konvpka den Wortlaut des Erlasses der beiden Generalgouvcrucurc und des Patentes. lW. T. B.t tz. Die Mittelmächte haben sich auf den Grundsatz ge einigt, daß der neue polnische Ministerpräsi dent weder deutscher noch österreichischer Untertan, sondern Bürger des Königreichs Polen sein sollte. Als Kandidaten gelten Fürst Druckt - Lnbccki und Professor Pomorski. Deutsche Prefiestimmrn. b Im Berliner „Vvl.-Anz." schreibt Graf Adam Rvulkier. er erblicke in der neuen Erklärung der Zeutral- M'ächtc in Sachen Polens «inen bedeutsamen Wende punkt. Schon die allernächste Zukunst werde eine Ent wicklung zeitigen, die den Beweis liefern werde, daß die Gewährung des möglichsten Maßes an politischer Selb stündigkeit alles, was bis jetzt an dem beiderseitigen Ver hältnis minder befriedigend war, znm Schwinden bringen müsse. Der „Lok.-Anz." selbst ist im Hinblick auf die jüngste Vergangenheit weniger znversichtli ch als Graf RoniUer, und stellt fest, daß die beiden Kaiserreiche m,it ihren neuesten Zugeständnisi'cn in ihrem Entgegenkommen an den realen Sin» der Polen soweit gegangen feien, wie es sich mit ihren eigenen staatlichen und politischen Inder. esse» kaum noch vertragen «voll«, und da- trotz de- aus reizend»« Verhalten» eine» »roßen Dell» der galizischrn Polen, dt« «rst ln diesen Tagen wieder sich zu «irrem Mack znstnmuenge schlossen haben, der di« Vereinigung aller pol nlschen Länder mit Einschluß aller pvenki biete zu einer» unabhängigen Königreich Polen mit einem Au-gang zum Meere al» sei» Programm ansstellt. Die »Deutsch« Tagesztg." vermag die Krage, ob dieser Schritt jetzt üderhaupt hätte unternommen werden sollen» schlechterdings nicht zu bejahen. SS »rar schon ein einzigartiger riovgang. daß man ahne irgendwelche Bürg schalten für die Verwirklichung diese» Gedanken- den Grundstein eines neuen Polenstaates legte. Rapoleori hat di« Polen sechs Fahre für Frankreich kämpfe» lassen, ohne sich hinsichtlich sh rer staatlichen Zukunft fest zu binden Unsere Gtaatskunst hat das Umgekehrt« ge t a». Durch die Erfahrung, daß solche »moralische Er-obc r ungen" gemeinhin wertlos bleiben und daß befreite Völker wicht dankbar zu sein pflegen, haken wir uns nicht warnen lassen. F» Wirklichkeit ist aus dom twlni schen Heere, das unS Helsen sollte, nichts, auch gar nicht- geworden. Wir haben auch weiterhin allein die schwerste» Opfer an Gut und Blut gebracht, nm Polen vor der Wiedercroberung durch Rußland zu schütze». Auch sonst haben die Polen das ihnen ge machte Geschenk n icht gewürdigt, vielmehr unserer Verwaltung Schwierigkeiten aller Art bereitet und immer nur nach neuen politischen Geschenken verlangt Wenn in dieser Weise und in einem spickten Maße die Vor aus-setzungen, unter denen das Frcihcitsgeschenk gemacht wurde und die allein mit unseren Interessen vereinbar er scheinen konnten, unerfüllt geblieben sind, dann hätte die natürliche Folgerung daraus dock) wolil dahin kanten müssen, daß wir mit dem U-ebermahe an Freigebigkeit auf dem Hälschen Wege waren. Ein falscher Weg kann aber nicht dadurch richtig werden, daß man ihn im beschleunigten Temvo weiter geht. Die »T ü g l. St u n d s ch." schreibt: Keine Ueberraschung. Wer über die polnischen Dinge anders Senkt als Herr v. Beseler und Herr Helfferich, der sieht mit Resignation das Unvermeidliche sich vollziehe». Unvermeidlich, weil der grenzenlose Optimismus, mit dem wir trotz aller Enttäuschungen und Mißerfolge den Kurs vom 5. No vember durchhalten, es um jeden Preis und auf jede Ge ähr hin so wollte. Das Königreich Polen erhält alles, wir geben alles, und was erhalten wir? .. . Wir betrachten, sagt das Blatt weiter, den gesamte» Verlaus unserer Politik um Polen als einen verlorenen Feldzug. Für unsere» Krieg, um dessen Jnteressenwahrung das Patent so viele überflüssige Worte macht, war und ist uns bei all dem nicht bange. Wohl aber für unseren Frieden... Die „Voss. Ztg." vertritt den Standpunkt, daß es besser gewesen wäre, man Hütte die endgültige Bestimmung über Polen von den Ergebnissen der Friedens- Verhandlungen abhängig gemacht. Auch hätte eine so wichtige Maßnahme, die das künftige Geschick Deutsch lands aus das engste berührt, nicht ohne Anhörung des deutschen Reichstages vorgenommen werden dürfen. Unser Reichstag hätte seine Zustimmung davon abhängig mache» müssen, daß ihm der Einblick in die Kriegszielc unserer Regierung gewährt wurde. DaS alles sei nicht geschehen. Während die Regierung scheinbar der Parlamentarisierung zustimme, setze sic sich mit dieser Tat in Widerspruch zu ihren Worten. Sie lade damit eine außerordentliche Verantwortung auf sich. Den Optimis mus, von dem unsere Regicrungsmänner beseelt sind, kann auch das fortschritliche Blatt vorläusia nicht in vollem ttm- ange teilen. Roch immer bleibe der Polcnstaat ein Exveri- ment, dessen Ausgang höchst zweifelhaft scheine. Noch sei Polen nicht gewonnen. Deutschland und Argentinien. b. Genf, 15. Sept. tEig. Drahtmeld.) Einer HavaS- Meldnng aus Buenos Aires zufolge sandte die argen tinische Regierung an Deutschland eine Note, in der er klärt wird: Argentinien erkenne den großen und edlen Geist, in dem Deutschland seinen Wünschen entgegen- kommc, voll an. Es müsse jedoch fcststellen, daß Graf Lux- burg infolge der Veröffentlichung seiner Depeschen nicht mehr pei-zoim genta sei. Die argentinische Negierung über reichte ihm daher seine Pässe. Argentinien werde über den Fall Luxburg ein Grünbu ch veröffentliche». Die Ueber- reichung der Pässe an den Grafen Luxburg stelle keinen Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Deutschland dar. vielmehr sei Deutschland freigestellt, einen anderen Gesandten zu ernennen. London, 11. Sept. „Eentrat News" zufolge erfährst „Daily Chronicle" aus Buenos Aires über die bereits kurz gemeldeten deutschfeindlich«» Kundgebungen, daß der Mob im Gebäude der deutschfreundlichen Zeitung „Ln Union" die Fensterscheiben einwarf, aber von der Poli zei verhindert wurde, in das Gebäude einzudringen. Hier auf wurden die Gcichäftsschilder der deutschen „L a - P l a t a-Z e i t » n g" zerstört. Vor dem Gebäude des deutschen Klubs kam es zu wüsten Auftritten. Der Mob warf die Scheiben ein, drängte die Polizei zurück, stürmte das Gebäude, zertrümmerte die Entrichtung und warf die Trümmer auf die Straße. Das Haus wurde in Brand gesteckt. Tie Feuerwehr vermochte das Feuer aber bald zu löschen. Bor der deutschen Gesandtschaft blieb die Menge eine halbe Stunde. Als es schien, daß sich ein Kranker in dem Gebäude befinde, zog sie ab. Sieben Bürger und drei Schutzmänner wurden verwundet. Der Oberkommissar der Polizei hat alle weiteren Zusammen rottungen verboten. sW. T. B.t Buenos Aires. 15. Sept. lEig. Drahtmelb.) Graf Luxburg, der von Cordoba kam und eine feindselige Kundgebung am Bahnhöfe von Buenos Aires befürchtete, stieg auf dem Bahnhof von St. Martin, 20 Kilometer vor her, unter dem Schutze der Behörden aus. Die Presse billigt einmütig die Haltung der Negierung. lAgence Havas.j Schweden spricht sei» Bedauern aus. (D r a h t ni e I d u n g unseres Kölner Mitarbeiter».) Köln. 15. Sept. Wie der Pariser „Newpork Herald" be hauptet. hat der schwcdische Gesandte in Washing? ton Lansing einen Besuch abgestattet und ihm das Be dauern der schwedischen Negierung über den be kannten Zwischenfall ausgesprochen. (»Köln. Ztg."> «- Sine neue „Enthüllung" Lansings. d. Reuter meldet aus Washington: Der von Lansing veröffentlichte Bericht des deutschen Gesandten i n M c x i k o v. E ck h a r d t an de n Reichskanzler über das Vorgehen des schwedischen Diplomaten Kronholm lautet im wesentliche»: Herr Folkc Kronholm, der schwedische Geiänötschaststräger. der hier eiiigetroffcn ist, ist mit unserer Gesandtschaft in enge Verbindung getreten. Er macht kein Hehl aus seinen Sumpathien für Deutschland. Er ist hier der einzige Diplomat, durch den aus der Heimat Nachrichten zu erhalten sind und übermittelt werden können. Er hat sich bereit erklärt, diese Vermittlung zwischen der Ge sandtschaft und Ew. Exzellenz zu Übernehmen. Hierdurch ist er gezwungen, stets persönlich »ach dem Telcgraphcnamt zu gehen, selbst mitten in der Nacht, um Depeschen auf- zunchmen. Eckhardt beantragt schließlich eine Auszeichnung für Kronholm. Ferner meldet Reuter: Der mexika nische Gesandte in Washington erklärte, er könne sich einstweilen zu dieser Angelegenheit nicht äußern, er glaube aber, daß Mexiko die Gelegenheit benutzen werde, um der Welt zu zeigen, daß cs -entschlossen sei, seine Neutralität streng zu wahre». Der amerikanischen Regierung, berichtet Reuter weiter, sei diese Nachricht über die Tätigkeit Eck hardts nicht unerwartet gekommen. Sic sei schon lange vor der Zimmermannschcn 'Note über seine Bestrebungen unter richtet gewesen und habe ihn sorgfältig überwachen lassen. Sie habe auch den mexikanischen Minister des Aeußeren da von benachrichtigt und ihn darauf aufmerksam gemacht, daß di« nicht nur Propaganda, sondern auch Spionage M »r treibe.- Sie habe den Minister des A«ußeren gebeten, Schritt« zu tun. um dl« Verletzung der mexikanischen Neu- tralität zu verhindern. — Der »Daily Chronicle" läßt sich au- Washington melden, die amerikanische Regierung glaube, daß Deutschland durch die Tätigkeit Eckhardt- und Kronholm- von der Abfahrt amerikanischer Schiffe nach Europa in Kenntnis gesetzt wurde. Da» Washingtoner Kabinett werbe wahrscheinlich di« Abberusung Kronholm» au- Mexiko fordern. ES muß natürlich die deutsche und bi« schwedische Er- klärung hierzu aögeivartet werden. Neutralität-widriges lößt sich aber schon jetzt au» dem Verhalten de- Herrn Krön- Holm nicht entnehmen. Zu der neuen „Enthüllung" LanstngS geht unS Lurch W. T. B. folgende Meldung zu: BerN«. 18. Sept. Das Neutersche Bureau verbreitet einen vom amerikanischen Staatsdepartement veröffent lichten angeblichen Bericht des deutschen Ge sandten in Mexiko, -er sich mit der Person des dorti gen schwedischen Geschäftsträgers befaßt. Dieser Bericht ist an Berliner amtlichen Stellen nicht bekannt. Neue Ausfälle L«r amerikanische» Presse gegen Schwede«. i<ktgn « D r a h t m e l d u n g.) Amsterdam. 15. Sept. Nach einer Meldung des Reuter» schen Bureaus benutzt die amerikanische Presse die Ver öffentlichung eines angeblichen Briefes des deutschen Ge sandten in Mexiko durch Lansing zu neuen Ausfälle» gegen Schweden. »World" schreibt. Schweden benutze seine Neutralität dazu, dem Deutschen Kaiser heimliche Dienste zu leisten. Die Vereinigten Staaten und die anderen Alliierten würden dementsprechend anftreten müssen. Der Deutsche TtSdtetag zur V. Kriegsanleihe. h. Der Deutsche Städtetag erläßt folgende Kundgebung: »Niemals bisher hat dem deutschen Volke der kraftvolle ureigene Antrieb gemangelt, wenn es galt, das Vaterland mit den Mitteln zu rüsten, deren es zur Weltbehauptung bedarf. Ob erste, sechste oder siebente Kriegsanleihe, der unbeugsame Wille bleibt derselbe. Dieses Mal hat der Präsident der Vereinigten Staaten durch seine auch im Kriege völkerrechtswidrige Einmischung in die inneren Verhältnisse eines anderen Staates unfrei willig uns zu noch erhöhter Opfprsrendigkeit aufgerufen. Von den deutschen Städten, die im Ringen um die Entwicklung des StaatSlcbcns und um eine freie Selbstverwaltung gewiß nicht zurückstehen, höre er die Ant wort: Den Weg zu seinem idealen, zum rechten Staats bürgertum, zu Glück und Freiheit bahnt das deutsche Volk ich selbst. Die Bürger der Städte, das ganze Volk aber werden Antwort durch die Tat erteilen, durch Geben und Werben für die siebente Kriegsanleihe." Hiudenburg über Wilson und die 7. Kriegsanleihe. Auf das von der Kölner Handelskammer an den Ge- neralfcldmarschall v. Hiudenburg gesandte Telegramm ist olgcndc Antwort ciugetrosfcn: Herzlichen Dank für Ueber- mittlung der Entschließung der Handelskammer. Wil li n ist es gelungen, das deutsche Volk zu vereinigen zu ent schiedenster Abwehr seines plumpen Versuches, durch den er Zwietracht bei uns zu säen sich unterfing. Ich zweifle nicht, daß er deutliche Antwort erhalten wird durch das Ergebnis der 7. Kriegsanleihe, welche un beugsamen Sicgcswillen und vollste Sicgessicherheit be kunden wird. Mag Wilson auch fernerhin für uns sein ein Teil jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute chafft. Gcneralfeldmarschall v. Hiudenburg. (W. T. B.) Hiudenburg an die alte« Krieger. Auf das von -er Bertretcrvcrs-ammlung des Kuss- Häuser bundes der deutschen Landeskrieger- verbänöe an den Gcneralfeldmarschall v. Hiudenburg gerichtete Telegramm ist folgende Antwort eingegangen: »Generalleutnant z. T. v. Winnebepgcr, Kyfshäuserbun- oer deutschen LandeSkriegerverbände, Berlin. Den alten Kameraden herzlichen Dank für ihre» Gruß vom Kyff- häuscr. Iü> habe ihn dem Feldheere übermittelt. Wir alle wissen, daß wir keine besseren Kameraden ans der Welt haben als unsere alten Krieger, die vor uns gelernt haben, in Treue zu Kaiser und Reich das eigene Ich dem Wo-Hlc des ganzen Vaterlandes unterzuordnen. Wir verlassen uns fest darauf, daß sie alle ohne Ausnahme weiterhin dem deutschen Volke ihre zähe Arbeit und freudige Opferwilligkeit widmen und den Siegeswillen stör en. Das Feldheer i st siegessicher. Gencralfeld- marschall v. Hindenburg." (W. T. B.) Stapellanf de» Großen Kreuzers »Gras Spee". Der in Danzig vom Stapel gelaufene Große Kreuzer hat den Namen »Graf Spee" erhalten. Die Taufrede hielt Sc. König!. Hoheit Prinz Heinrich von Preußen. Die Taufe wurde von der Witwe des gefallenen Admirals. Gräfin Spee, vollzogen. iW. T. B.) Die Kohleuansfuhr »all, Holland wieder ausgenommen, h. Die wirtschaftliche Pressestelle im Haag teilt mit, daß die K o h l c n a u s f u h r von Deutschland nach H o l- and wieder ausgenommen wurde. Weitere Drahtmeldungen: Die neue« deutschen Erfolge im Westen. Berlin. 15. Sept. An der Flandern-Front unter nahmen die Engländer bei Dt. Julien am 11. September rüh «inen Teilangrisf, der ihnen keinerlei Gewinn ein- brachtc, sie aber hohe blutige Verluste und 38 Ge angene kostete. Westlick) Woumen wurde um 2 Uhr mor gens eine Boot-Patrouille, die auf fünf Booten zu nähern versuchte, vertrieben. Eine deutsche Patrouille hob südwest lich Dtxmuiden einen englischen Unterofsiziersposten aus und brachte den Rest der Besatzung gefangen zurück. Im Artois und in der Gegend von St. Quentin haben die Engländer, wie in Flandern, seit Tagen von jeder bedeu tenderen Äampfhandlung «blassen müssen. Auch das Ar- ttlleriefeuer ist schwächer geworden. Nur die Patrouillen entfalten im Vorselöe rege Tätigkeit. Deutsche Streifen brachten nördlich Ncnvechapclle einige Portugiesen ge angen ein. Nördlich Voursics wurden Engländer in ihren eigenen Gräben gefangengcnommcn. Englische Patrouillen wurden südlich Hulluch. östlich Gouzeaucourt und südwestlich Vendinilles durch deutsches Abwehrfeuer vertrieben. Auch den Franzosen gegenüber wurden in Vorfeldgesechten und Stotztruppunternehmungen Vor teile errungen. Der gestrige deutsche Vorstoß am Mint erb erg gelang nach kurzer Feucrvorbcreitung bei völliger Uebeiraschnng der Franzosen. Mit geringen eigenen Verlusten wurde die französische Grabenbcsatzung überrumpelt, wichtige Erkundungen gemacht. 2 Offiziere und 18 Mann gefangen zurttckgcführt. In der Cham pagne rannten die Franzosen wiederum an der Straße Sommc-Pn—Souain vergeblich an. Zwischen « und 7 Uhr nachmittags versuchten sie zweimal, in überraschendem An griff ohne vorherige Feuervorbercitung die deutsche Stel lung zu nehmen. Dieser Versuch mißlang vollkommen. Im deutschen Abwehrfeuer brachen die französi schen Sturm wellen zusammen. Nur an zwei Stellen vermochten sie hier etnzubrechcn. wurden aber unter Zurücklassung von Gefangenen sofort wieder geworfen. Auf dem östlichen MaaS-Ufet errangen die Deutschen im Ofscnsivstoß einen schönen Erfolg. In über et» Kilometer Breit« wurden mehrere französische Grüben öst lich -es Chanme-WalbcS gestürmt und gegen mehrere An griffe gehalten. Es bestätigt sich, daß neben den über 30» zählenden Gefangenen auch die blutigen Verluste des Feindes sehr schwer waren. — Im Ostcn war bei Nebel und Regen die Kampstätigkeit gering. Nur zwischen Dünaburg und Smorgon und dem Karpathenbera- land und Sereth lebte das Feuer zeitweilig auf. In Maze - . . - » - - bonien wurden am Dobvopolt« gegnerische Vorstöße ab- sie Eckhardt für das Haupt einer großen HraanlsaliALalte. -«w^efen. , M. A -A w r,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)