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e1 Unterhaltung und Geschäftsverkehr. 18. Sonnabend, den t^. October. 1836. Erscheint täglich Morgens 7 Uhr. Inserate die Spaltenzeilc oder deren Raum zu 5 Pf. werden dis Abends 7 Uhr (Sonntags von 11—2 Uhr» angenommen. 1. Abonnementpreis ä Vierteljahr 1 Thlr, (monatlich 20 Zeilen unentgeldlichc Inserate); 2. Aboniiementpicis ä 'Vierteljahr 15 Ngr. bei unentgeldlicher Lieferung in's Haus. — Für auswärts durch die Post ä Vierteljahr 10 Ngr. Expedition: Johannes-Allee Nr. 6, sowie auch Waisenhausstraße 6 pt. Dresden, dm 17. October. Das K. Sommerhoflager in Pillnitz ist heute auf gehoben worden. II. KK. MM. haben mit den Prin zessinen des K. Hauses im hiesigen Schlosse wieder Re sidenz genommen. — Auf das Adreß- und Geschästshandbuch für das Jahr 1857 wird im K. S. Adreßcomptoir Vorausbezah lung mit 1 Thlr. 5 Ngr. für ein Exemplar, sowie von Seiten der Behörde Bestellung angenommen. — Der Dresdner Mannergesangverein wird Mitte November d. I. in der Frauenkirche zum Besten des Neustädter Thurmbaues ein Concert veranstalten, auf das wir in Betracht der anerkannt tüchtigen Leistungen des Männergesangvereins, wie des ^edlen Zweckes vorläufig aufmerksam machen. — Am 14. Oct., dem 50jährigcn Gedächtmßtage der Schlacht von Jena, wurde einem würdigen Veteranen aus jener Zeit, dem in Dresden lebenden Hrn. Obristlieutnant v. Köckeritz, einem biedern Greise, eine schöne Auszeichnung zu Theil. S. M. der König erfreute denselben durch eine Sendung alten kostbaren Weines und seine Freunde überraschten ihn durch ein Gedicht und eine silberne Kugel mit der Inschrift: „Den 14. October 18KH." Mit der Kugel hat es folgende Bewanktniß. Als am 14. Oct. 1806 in der Morgendämmerung die Franzosen gegen die sächsischen Colonnen anstürmten, erhielt Hr. v. K., welcher damals im Infanterieregimente Prinz Anton den Rang eines Oberlieutnants bekleidete, einen Schuß in die Brust. Die Kugel drang dicht unter der Schulter ein und konnte trotz aller Bemühungen der Aerzte nicht wieder heraus- gezogen werden. Der Verwundete ward wiederhergestellt, machte alle folgenden Feldzüge mit, avancirte bis zum ObristlieuteNant und erhielt) nachdem er schon 1809 zum Ritter des St. Heinrichordens ernannt worden war, i. I. 1830 seinen ehrenvollen Abschied. Die Kugel aber blieb seine treue Begleiterin und der tapfere Veteran wird sie mit in's Grab nehmen. — Auctionen, Sonnabend, den 18. d. M. iü der hiesigen Rathsauction eine Anzahl Schmiedrtbtrkzeuge durch Herrn Auktionator Oehlschlägel, Mittwoch den 22. Oct. Vorm. 9 Uhr auf dem Wcrkplatze in Fricdrich- stadt, zunächst der Hegcreuterwohnung. mehrere Haufen Zimmerspähne und Holzabgänge durch die Bauvcrwaltung. — Gegen die vier bei Frankenberg entsprungenen Diebe, von denen je zwei und zwei zusammen geschlossen waren, wird ein Steckbrief erlassen. Sie heißen: I. G. Niese, Handarbeiter aus Großdobritz; F. Kunze, Schiff mann aus Horsdorf im Anhaltschen; PH. Köblitz aus Oberwiera und G. A. Voigt, Kellner aus Markneukirchen. — Am Jüdenteich Nr. 15 hat Hr. E. O Mothcs eine neue Conditorei eröffnet. — Während des Jahrmarktes ist auf dem Pvstplatze „UoIIu liolunlu.o", der größte lebende Riesenochsc, für den zoologischen Garten zu London bestimmt, zur Schau ge stellt. — Der hiesige prct.Arzt und Augenarzt II. Bcgcr veröffentlicht einen Bericht über seine Wirksamkeit in der unter seiner Leitung stehenden Privat-Heil- und Pflcganstalt für Augenkranke, insbesondere für solche, die am grauen Staar leiden. Demzufolge sind in der Zeit vom 1. Oct. 1855 bis 30 Sept. 1856 48 Personen (16 M. 13 Fr. 10 Knb. 9 Mdch.) wegen verschiedener Augeiiübcl in die Anstalt ausgenommen worden. Die meisten litten am grauen Staar und es wurde deshalb die Operation an 28 Per sonen aus allen Altersklassen, theils auf einem, theils aus beiden Augen vollzogen; 25 Operirtc haben ihr Sehver mögen wiedererlangt (unter ihnen ein Greis von 93 Jahren), 2 befinden sich zur Zeit noch in Behandlung mit begrün deter Aussicht auf Herstellung ibres Augenlichtes und nur in einem Falle blieb die Operation wegen gleichzeitigen Vorhandenseins von schwarzem Staar erfolglos. Mehrere Blindgeborene und in frühester Kindheit Erblindete wur den auf beiden Augen operirt; sie standen im Alter von 2H, 4, 6, 12, 15 und 24 Jahren. Die kürzeste Dauer des Aufenthalts in der Anstalt betrug 4 Tage, die längste 4 Monate. Näheres über die Bedingungen der Auf nahme in die Anstalt ist aus dem gedrückten Prospekte zu etsthen. 'In seiner' Wvhnuikg nittmrt 1> Beger Augen