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Dresdner Nachrichten : 09.03.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-03-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188103098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810309
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810309
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-03
- Tag 1881-03-09
-
Monat
1881-03
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.03.1881
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Rr. «S s — Drv»«ruoi> ffkoodotOdt«,. Solto » — Mtt>vov1i;ö«l» V, -Här» 1W1 - Die am Sonntag Abend In Gegemvart I. K. H. Prin zessin Georg stattgekunvene Preiövert-eilungan würdige Dienstboten wurde vurcd einen gemklnla»en Grsava, Rebe de» Herr» Dtatonu» Heide. Dankeoworte de» Herr« Koviiltorialrath 1-r. Meier rc. inaugurltt. Freiherr v. Tendern konnte an Prä. mien nicht weniger a>» l »W Mark ln Gold an 4» brave Dienst» beten vertbetlru. Hicrvon erdtrlten ir weidlich« und ein min», licher Dienstbote rin Evrenjeugniß nnb te 40 Mark, während 22 anderen die große Geldprämie i» gleichem Betrage gewährt wurde. Andere o wurde» mit einer öffentlichen Belobigung u»d >e lO Mark bedacht. de» letzten 5 Personen ei» Belobigung» dekret an-gehanvigt. Ein erhebender Gesang schloß die Feier, na.» welcher K. Hop. noch längere Zelt mit den Borkenden de» Berlin» huldvollit verkehrte, sich auch mehrere der langjährig Dienende», darunter den seit 40 Jahren lm Hause de» Herr» Edier von O.ucnutt bcdienstetc» Friedrich August Schröder vorslellen ließ. — Der hiesige Verein lilr Erdkunde beging am Sonn abend da» Seit seine» I8jghrigen segenoreiche» Bestevenö durch eine höchst solenne Feier. Der berühmte Alrikarciseiite l>r. H oiub hielt die Festrede. Im Dienste der Völker- und Erd kunde bat er wohl die großartigsten Sammlungen ethnographi schen und naturwlssenschattilchen Inhalt», die eö über Aiclka Hebt, mit nach Europa gebracht. 1>r. Holub gab in seinem l' .stiuidige» fcsselndei; Vortrage eine lebendige Schilderung >cucr nur »och von Livingstone und Mauch besuchten Gegenden. Der Verein iür Erdkunde ehrte sich und ihn, indem er ihm durch seinen Vorstand Prot. Do. Auge da» Diplom als Ehrenmitgiieb überreichte. Bei dem Bankette am der Terrasse, daß sich an die sen Vortrag anschloß. gab Or. Holub I» humoristischer Form noch mehrere Erlebnisse zum Besten. - Gewerbeverein. 7. Marz. Der Vorsitzende Herr Kamm. Walter theiit mir, daß das älteste Milglied des Verein», Herr Baumeister Biedermann Günther, der beinahe 4.'» Jahre demselben angchört. in den letzten Tagen zur ewigen Ruhe cin- gcgangcn iei. Die Versammlung ehrt dab Andenken de» Vcr- ilorbenen turM cinmüthigeo Erbeben von den Sitzen. Die nachst- altesten Mitglieder des Verein» (»ach der Iaht von Jahren, die lie dem Vereine angehörcin sind die Herren Sei'cmiedcrmeistcr Steinmetz und Geh. Hoirath IN. Gciuitz. Herr Photograph Krone vielt hieraus eine» längeren, lehr beilatlig ausgenommenen Vortra i über die Born- in Transvaal, ihr Land, ihre Geschichte, und ihre» derzeitigen Kamps mit den Engländern. Einen vor züglichen Hauptvortrag gab Herr Ehcmikcr Dr. Geißler über! „G e h c i m m i t tc l". An oeu Stein der Weisen, in dem Sinne/ daß un» dieser Hellen könne, Geld zu mache», glaubt heule Nie mand mehr, wobl aber ist der Glaube daran imoiern noch ver breitet. alo man a» llnivcrsalmitteln und umgehend gesund inachcuteu Arzneien vicliach gar nicht zwciieit. Die Voricöri'tcn der blerztc genau betolge» möge» Wenige, noch weniger aber sich damit trösten, baß ihre Kahlköpfigkeit, Herzkrankheit, Lnngcn- kcankvcit .'c. eintach nicht zu kuriren sei. Sie lallen deshalb nur zu leicht Leuten in die Hände, die hochtönende Ver sprechungen machen, denn zahllose Arzneien werben angeprieie» und diese lind nicht nur mit Zeugnisse» Geheilter, sondern auch mir wtsscnschattlichcn Gutachten reichlich versehen. Die Ver sprechungen, mit Vene» diese Kinder der Spekulation am »icnsch- liche Schwächen in die Welt gesandt werden, sind, gelindest aus- pedrückt, weit übertrieben. Besonders sind eö die chronischen Krankheiten, iür welche zahllose Gcheimmittel empfohlen werden, Blagen- und Darmkatarrh, Krankheiten der Brnst- und AN'- mungSor.mne, rheumatisch: /eiten, Bieichiucht, geheime Krank Veiten, dann die große Klane der kosmetischen Mittet iHaar- mitteli. England, das von jeder fabrikmäßig pergestelltcn 'Arznei >o Procent de» VerkaMSwerthes als Steuer nimmt, hatte im vergangenen Jahre dadurch eine» Erlraa von 166,OG» Piund Sterling (2,600,000 Bik.s, die Gcsammtjummc der Verkauis- mittel betrug demnach über 26 Millionen Marll Frankreich fertigt: im Jahre >878 iür 10', Millionen Franken ^ocztaUtätcu, worunter allerdings llnmasicu EvSmeitca «vaarmiltcls. VNit 20 Mill. Mark türite der Verbrauch in Dentjchlanb eher ;n niedrig als zu hoch angeschlagen sein. Diese Summe fließt nicht zum kleinsten Theile aus den Taschen armer Leu':, die die Aus gabe iür den Arzt scheuen. Für Unterdrückung dieses Treibens dürste eine Geheimmittelstcuer jman sucht ja in Deutschland ohnehin stets »ach einem neuen Stenerobjckts oder eine gewisse Summe iür die Erlanvniß, ein Geheimmiltc! zu aiuwmiren, sich am wirksamsten erweisen, bc'ondcrö, wenn die Erlaubnis! nur solchen Mitteln erlheilt würde, die zum minkeslcu nicht schädlich, ihrer Fnsattimcillcstiing nach bekannt und mit ihrem Preise nicht im Mißverhältnis; zum reellen Wertb: stehen. Der Vortragende, der in vorzüglicher, dabei oil humoristischer Welle daS Vorstehende durch Beispiele erläuterte, taub te» reichsten Bellall der zahl- icichcn Ver/uiiiiiuiig. Herr Hompotheker Iir. Earo begrüßte kav Vorgel'cn des Herrn I),-. Genu« Im Jnteiellc der 'Apotheker aut das Freundlich«!: und tl'cilte mit. daß sich alle hiesigen Apoll ck« mit alleiniger 'Ausnahme eine» porstgdtischcn, dahin geeinigt, neue Gcheimmittel. namentlich die in den Annoncen mit .,zn haben in allen Abotbcken" versehenen, nicht einzutühren, an>v ietcö neue Geheiinnuitet einer bereits aewähltcn rreigliedri- gcn Kommllsion zur Prüfung zu überweisen. Für die grvße /.al l der Geheimmiltel führt derselbe »ocv an. daß in kurzer Feit 22 neue Geheim,» ttct den Avolheken angebotcn wurden, darunter auch der sogenannte „Shäker-Ertcaet". - Die S I l b c r - L o t t c r i e sür den finanziellen Bestand der schleill/hen küilltlerilch so wo!/ accreditirtcn Ntnsikiesie, iür welche bislang einzelne Gönner mit gcoßcn Dp er» cintrgten, llt au.v in Saciven genehmigt und die Gründer Gral Hochberg, Gr.» Fürsteiistein, Bürgermeister Banenge. Graf Tchaffgvtsch n. A. m honen auch bier auf /oosentnahme. Jetzt sind Ge- w»:ne dieser reichen Lotterie ics giebt ihrer ,.lll im Werts« von u.',.000Mari vis herab zu 20 Mark, aui derBrühl'schen Terrasse a u s gestcll t. Btehrere große Glasichränke enthalten eine slatt- liche Fahl von Smcken silberner und iilbervergoldeter von den mannig-achsien birken „ad läestalten Besonders reizvoll ist ein großes silbernes Scrvice, Tveeleisel. Kannen, Kännchen, Plateau, not einfachen und mit mehrarmigcn Lcuchlern. durchweg im echten, reichen Formen- und Ornament-Eharakker des vo-chrococo gchg'ten. Die'>ieihe sehr ichönecGaben an Sllber, Knnstgciverbc' > egcunänden und Delgemaiden kürllc lehr avrcgcn zur Belven agung an der Lotterie, zu welcher die Looie nur l Mark kosten und in vielen bie>igcn Geschallen zu erhalten sind. . — Heule nuten erstmalig im B i k t o r i a - S a I o n die, «enb rette FA Ric-.i und die Eoncerl-ängeri» ,zr'. Varina au?.> r.a» Vrogrannn in gegenwärtig wieder au'-erorteull: ch rcici'bg lg und bieiet »ehr viel 'Amüsantes und Erstaunliches. Ans Saaz ichrcibt ein Freund nilleres V/atteS: Wir l-atle» hier vom >. Marz Abend» -8 uvr an bis 6. Lllarz un unterbrochenen -Lchneeiali. bei ruhigem Wetter, io daß rer Schnee' die Höhe von ,!0 biö 70 Eent. erreichte. Vom Vormittags an wat lw'tlgcr-liegen ein. der mit Unterbrechungen b S Montag i anhieit. Da das Erdreich noch ziemlich fei g;frorcn ist läuft alles 2'dasser schnell ab, und isl es taiwr r.ll.sain, wenn llch alle Eibbewobuer de! F,eiten boriehcn, da durch den plötzlichen'Witte-! rimgSumschiag der Elbe eine enorme Bi enge 26assec zuilleße»! muß, weil das Schneewcttcr sich über ganz'Böhmen critrellt nnv^ dorr» Gewässer ja beinahe alle i» die Elbe ab/ießen. Der Sonn ! i.,g hat nebenbei an allen Dbstplaiitagc» elnc» nab.-rcchenbaren Schaden bcrnriacht, da die 'iiegcnschancr sich khcllwriic zu s'üs verdichteten und die Bäume förmlich mit Eis überzogen sind, sc" daß der Blnthcuaiisatz verloren geht. Im Ai kt erbot in der Breitcslraße llt jeden Moulag ein großer Verkehr von bullcrbcdürstlgcn HauSsrancn zu beob-, ichtcu, ivelche sich ein Pöttchen der tasclbll irisch cintrcllcurcn i S ch w c i zc r b u t te c vom Nittergut Hirichfeldc i'vlen, dessen! Ojolkercivachter MattheS eine Butter liefert, welche ä Kilo Mk. 2.6l> eine» wuucerhgr seinen'Außgeichmack hat und sich auch durch Fettigkeit als vrciswürdige Tafcldclikakcssc enn/ichll. — Von dem so beliebten echt Eulinbacher Salvator- Bier, welche» heute und morgen In der Eduard Krassi schen Bierstube iBadcrgasse l i zum Vcrscdank kommt. i,t »ur kcnstatiren, daß dieser Stoff von dem strenaste» Biec-ütichter- Kollegium die Ecniur ll, mit Sternchen erhalten muß und daß unter diesen Ampulle» Herrn Emil Bcigander's Vorrat!) nicht lange reichen wird. ^ — Bekanntlich gelten die seit dem I. Januar d. I. von den Sächsischen Staatübahnen ausgegrbenen E o u p o u » v ü ch c r nur für da» Jahr, in welchem sie anögestcllt sind und für da» NNlAmvMe,' Änen. daß die vor dem l.I, ten Eoupoiiüdücher dieser neuen Beslim- Brseittgung lvirderdolt au»gr- ». daß die vor dem 1. Januar der« auf dasselbe fol... sprochener Fweifel ist zu diese» Jahre» autzgeffeUt muna niwt unierworfe» kinb, vielmehr die Geltungtzdauer sriden nach »vle vor eine unbeschränkte ist. — Unser Mitbürger Herr Hotelier Linqke unternahm be kanntlich im vorigen Herbst eine Aeise nach dem Orient und verkehrte in Konstantinopel tagtäglich in dein dortigen deutschen Verein Teutonia, welche Gesellschaft rin eigene» Grundstück aus Aue de Balkan, Pera, besitzt, von dem aus man eine» pracht vollen Blick am den Bosporus. Skutari und die anatvlischcn Gebirge bat. Herr Llnake hatte daselbst die sreunbtlchste Am» . nähme gefunden und die» veranlgßte ihn. au» Dankbarkeit den deutsche» Brüdern ein Faß ergulstte» Eulmbacher Bier l ber I. Aktien-Bierbrauerei zu senden. Diese» Bier, welche» am 27. Dezember v. I. von hier abgegange» war, ist glücklich dort angelaugt und wurde es von den versammelten Deutsche» am 5. März laut Telegramm mit einem Hoch auf Dresden und Eulmdach im iröhlichsie» Beisammensein geleert, i — Ur. Holub au» Wie», der berübmte Asrikareisende, i welcher sich die Mittel zu seine» Forschungsreisen durch selvst- cigene. auf den südakrikautschen Diamantenfeldern geübte ärztliche . Prarlö erst erworben, hielt vorgestern In der Aula der Annen- Aealschule einen sehr iitteressante». slebenvlertelsiüublge» Vortrag Hoichargen waren auch die Herren Minister v. Gerber, v. Falke» stein, v. Aoltitz-Wailwitz. Oberbürgermeister U,-. Stöbe! unv viele ankere hochgestellte Herren unb Damen. Professoren u.A. erschic- »c» und folgten dem lebcnNge», fesselnde» Vortrage de» be geisterten Sprecher». Mit lcbhaiten Farben schilkerte derselbe zuerst seine Erlebnisse am der Erkursion nach den Vlktorla- Wasscrfälie» te» Flusses Famvesi, sowie die Großartigkeit und Schöndelt dieser herrliche» Naturwunder. Mit Humor gewürzt waren sodann die Erzählungen von den vel der Jagd auf Giraffen. Paviane und einen/öwen bestandene» Abenteuer und den Schluß bildete ein iarlenrelcheö Bild, das Herr Ue. Holub von dem Fulnberrscher Mosilekatic und seinen Kriegern entwart. bas aber diesen Menschenschlächter von keiner liebenöivürdtge» Seile zeigte. Denen imgcachtet will tcr kühne Aeliciide wieder in lene Gegenbe» zlirnckkevren und sprgch die Hoffnung an», etwa »ach -t Jahre» vielleicht über die fortgeschrittene Kultur jener Ländereien noch Ersrculicheres berichten zu könne». — Gcgenüöcr de» Annoncen, in denen ..lohnender Acbenverdie»>," offerirt wird, ist Vorsicht sehr angebracht. Eine Dame in Fittau, bte unter Ellmenduug der geforderte» Briefmarken aus eine solche Aunoncc — im „Bazar" — hereinficl, erhielt au» Fraukcnthal in der Ahetuhfalz vor einem Herr» Karl H .. ii die Aiillorder»»g, iür ihn Klctccrttoffe gegen io Procent Aabatt zu verkaufen, einem Herrn, ebeniall» in Fittau. ward auf eine andere solche Annonce offerirt, für ein größeres obcr- schlcsischcö Ltcinkohlengeschäst Kohlen zu verkante». Ein Fit- tauec Herr wandtc sich ant eine Annonce HI», I» der für Ein sendung von l Mk. in Briefmarken die Mittheilung eine» loh nenden Nebenverdienstes" vcrll'locve» wurde, an die letrkf'ende 'Adresse. Und waS «Dielt er iür seine Mark? Eine vier Seiten starke Flugschrift: „lieber bc» 'Nutzen der Kaninchenzucht"! Das 'Alles Ist wirklich lohnender Verdienst, d. h. sür die, die ihn auS- bictcu, nicht llir die, die Ihn suchen. P o l t z c i b c ri ch k. In seiner Wohnung aus der Fcr- kinandstraße i at sich in b«' Nacht zum 8. b. M. ei» :i8 Iame alter Schrill'«« aus Schmerz über den Verlust seiner kürzlich verstorbenen Frau, wie er selbst in einem ziirückgeiasseiieii Schrtlt- siückc bekennt, durch E r s ch t e ß c ii den Tod gegeben. — Am Montag Nachmittag sprauci ein bier wohnhafter Schlosser geselle vom Ellbbcrge ans ln die Elbe, wurde aber von einem in der Nabe befindlichen Fischer wieder berausgezogen. — In vcllir bewußtlosem Fustande wurde am Montag Nachmittag ein vier in Dienst siebentes >7 Jahre altes Matchen turci' ihren 'Bruder dem Stadtkrcirkcndause ü! ergeben. DaS Mädchen soll Bormlltggö gegen I I Uhr vorsätzlich einen Viertel-Liter B r c» n - L v i r i t ii ö getrunken haben. — Von einem unbe- kannten Herrn bat der Führer der Droschke Sir. 157, Karl Emil Sethmachcr, am Montag Abend kür eine geleistete Fahrt statt einesFf'nfzlg-P'ciinlastückc» eine Krone als Zahlung erhalten. Der Kukichcr vat das Gelb sofort am anderen Morgen der Be hörde übergeben. Gestern irnl' ist ein Dienstmädchen unterhalb der Aidellbrncke in selbstmörderischer 'Absicht in die Elbe ge sprungen, von in rer Nähe verweilenden Lenken aber lebend ans ccm Wasser wieder heraiiSgezogen und i» die Diakonissen- 'Ansialt gebracht worden. — Gestern sind st Leichen in der Elbe a n g e > ch:v o m in e n und aus dem Wasser gezogen worden. Die Indentitat derselben konnte l/ö gestern 'Abend nicht icstgcstclit werden. — Im G roßen Garte n bessert man die H a » ptwegc io eitrig anö. baß bei dem Herr!!.! cn Frül'lingcwetler die sonst so belebte, während der letzten Tage aber ziemlich verödete Prome nade wieder zahlreich besucht werden wird. Gestein'Nachmittag wurde am Neumarkt eine starke Dame in vorgerückte» Jahren i o» heiligem lluwoolscin befalle» und brach be w u ß tlos zusammen. Fnui Glück mar eine Ver wandte, wie es schien die Schwester, bei Ihr und veraniaßte ihre Ucberiühruna »ach der ./rh»»ng miticls Droschke. — Aus 'Anlaß eincS llohen Famllicillcttcö sind dem Dresdner Skadtralh zur Verlheilung an hiesige verschämte Arme 2000 M. vr. Stabthost cimacl) unter der Ehisfic oll z>. zugcgangen. Das mit solch edler BescheitenhAt gewabric Geschenk ist am 7. d. vom Aath seiner 'Bestimmung nach verwandt worden. 'Am > I. und I.'> rs. »alt hier der Sächsische Landcö- k» lturratb seine >6. Plenarsitzung ab. — Am Montag hat sich die Gattin eines hiesigen Beamten, die seit mehrere» Tage» a» Nervosität leidet und deshalb beaus- sjchtlat und clugefchlossen werden mußte, aus dem Fenster drei Stockwerk herab aui die Straße gc st ii r z t. Die Unglückliche hat schwere Verletzungen am Aüllgrat und einen Beinbruch erlitten. -- Der 16 Jahre alte Laufbursche, welcher am >. d.M. aus Aeud uitz bei Leipzig mit einem »nlerschlaacneu Geldbriei von 1062 Bit. flüchtig geworden ist, warb am Sonnabend aus dem Nordweitbahnhoi in Tetichen, a!S er eben im Begriff war. nach Hamburg al'zndampicu, crgrG'cu. Eö fanden sich noch 1800 Mk. bei ihm v «. u. i vergangenen Freitag fand man in der Nahe des Eom- munic.Uiöns.r c /S T b e ii m a. S tö ck i g t den trüberen Gutsbe sitzer. zuletzt Handarbcilcr Naih au» Stöckig, lo Jahre alt und Vater von ! Kindern, c irrrcn auf. - Am Sonntag ward der . .'jährige vorm. Müller und Agent Iobcmn Brühl and Bau.«» auf Eubachaucr Flur erfroren aufgclundcn. - Im Elauß'ichen Hintergebäude in Großenhain fand man in der Nacht zum 6. d. an me rerc» Stellen unter dem Dache kleine Feuer, die zum Glück noch gelöscht werden konnten. Nach dem Brantstiftcc wird noch gesucht. — In M eißen wurde dieser Tage ein entsetzlich verschmutztes Frauenzimmer aillgegrlsfe» und verhaltet, welches mit einem klei nen Kinde seit einem Jahre bettelnd lm Laude hcrnmläuft und eine Dienstmagd aus Schlesien ist. — Während der Nachtschicht zum Soinmb.'iid erlitt In einem F w i ck a u c r Schachte der Föidcrinann stlobcct Hermann Weiß aus Maillcnthal durch eine» vcreingchciidcn Hunt eine Untcrllelbö- gueijchiing, in deren Folge er am Sonnabend Vormittag starb. — Der 22jährige Fiegelürenner Karl Georg Le lisch» er > auS Leiilcwitz l at sich am Sonnabend Nacht anö seiner elterlichen ! Wohnung entfernt. Derselbe war nur mit seinen Arbeltösachen bekleidet und trug Tuchpantoffeln. Die bekümmerten Eltern bitten um eventuelle Benachrichtigung. -- Ein junger Mcni,!', der Ernährer seiner hochbejahrten '.'Nulter, fiel in voriger Wocde im Aittergiitc Lößnitz in eine» mit beißen Aückstäntcn anö der Brennerei gestillten Bcbälter und ist an den dabei erhaltenen gräßlichen Verwundungen am i Sonntag gestorben. — Versteigerungen In den Amtsgerichten: am io. d.: Döbeln: Gustav Adolph Aatcr'ö Grundstücke i» Obcrttcinvach, j5,600, 600» Ast.; Ehemiiiii: der Aclleiiaescllscl'asl sür 'Bau- und Griindcrwcrb gehörige Flurvaizellcn in Hilbersdorf. 11,000, AI.'iO, >000, 225,0. 225,0. 2000, lloo, 2700, Iloo, 1100 Ni.; Ltvllberg: Aob. Ellsemchmidt öGrundstücke in IahnSdori, 40,680, l V7.4I0 M.; - am 11. d.: Leipzig: Wilhelm Etzolv', Grundstück In Gohlis. 70.000 M.r — am 12. d.: Leipzig: der Anna Lieg! Grundstück daselbst. LV.L00 M.; Annaberg: Kl"i August Brrit- leid'» Grundstück daselbst, w.ool) rvt. tarlrt. — In der gestrige» zweiten Avendsltzung der Strafkam mer lil. wurde der 22 Jabre alte Hlli-lkbrer Eduard Pani Mertziching auö Glashütte wegen Diebstahls zu 2 Iavren Gc fänantß verurtbeii». Der Angeklagte »var beschuldigt, au» dem Geschätttiaden de» Golbardeitrr- Thiele 80 goldene «Inge ge- stöhlen zu haben. — Schwurgericht. Hauptverbandlung gegen den Maurer Iutiuö Wilhelm Schubert auö Meißen wegen vollendeter und versuchter Branbstiiiung. »Anklage und Vertbelbigung sind von den Herren Staatöanwalt v. Beschwitz und tltechtvanwalt Or. Höcknrr vertreten. Der 185,5 zu Meißen geborene vcrheirakhete Slngcklagte ist Vater zwei« Kinder und »vird beschuldigt, l» der Nacht vom 10. zum II. November da- Schruuenaebäude de» GartcnnahrungSbesitzkl» Tbicmr i» Bockwen vorsätzlich in Brand gesetzt zu haben, während ihm kcrncr noch zur Last gelegt wird, die Scheune eincö NachbargruntstückeS. dem Gutsbesitzer Patzig gehörig, anzuzündeu hersucht zu haben. Erst neuerbingo legte Schubert ein unumwundenes Gestäntniß ah uns führt er als Motiv zu ten Verbreche» den Slrbeitömangcl und damit verbunden gewesene bittere Notb im Familienkreise a». Der Angeklagte verwendete am Abend reS io.Novbi. de» letzte» Piennig. der ihm noch zur Vcriügung »and. zum Ankauf eines Päckchens Streichhölzchen und wunderte kann von Meißen i» tcr testen Absicht, einen Brand zu verursachen, mich dem Dorfe Bockwen hinaus. Wohl »nag seine Behauptung, eine» schweren Kampf im Inner» durchkäinpttzu haben. e»e erzurAu-iührung berBrandstll- tung schritt, begründet sein, aber nichts hielt ib» schließlich mehr ab, seinen verbrecherische» Entschl ußzur Sluösührungzu bringen. An D i t n.Stelleangekoininen.vcrsilchteSch.znnüchstdaSScheuuengebäubc kco Gutsbesitzers Lebcrecht Patzig In Brand zu fetzen, aber eö gelang ihm dies nicht, obwohl er an drei verschiedene» Stelle» des niedrigen Strohdaches die brennenden Hölzchen hielt, woiüc neben seinem Geständnlß der Umstand als Beweis »llt. baß spä ter sieben verglimmte Streichhölzchen dort aufgesunde» wurden. Die Erfolglosigkeit seiner Bemühungen schüchterte den Brand, stllter durchaus nicht ein, den» schon i» de» nächsten Mi nuten versuchte er die Scheune des GartennahrungS-Be sitzers Thleme In Brand zu setzen und diesmal leider mit dein gewünschte» Erfolg. Das Gebäude brannte binnen Kurzem nie der. verzehrte sämmtllchc Erntevorräthe unb verursachte dem Besitzer einen Schaden von weit über 2000 M. Der Angeklagte hebt hervor, es sei ihm bloü darum zu thu» gewesen, bei dem »öthig werdenden Neubau der niedergebr-nuiten Gebäude Arbeit und Verdienst zu erhalte» und behauptet er weiter. die Idee zur Inbrandsetzung der Scheune :c. sei von einem seiner Bekannten aiiögcgnngen. der Ihn mit den Worten: „Um die alte» Bube» wäre eS nicht schade, daü - könntest Du machen!" gewissermaßen dazu veranlaßt habe. Dcrbetr. Zeuge bezeichnete dieses Amübren als durchaus grundlos. Die Kgl. Staatsanwaltschaft trat der An nahme mildernder Umstände entgegen, wühl end die Vertbelbigung die Beantwortung der Schuldiragen dem Ermessen der Geschwo renen anhetmstelltc. Der Gerichtshof erkannte dem Wahr- sprnch gemäß unter Ausschluß mildernder Umstände ans 5 Iavrc ZiobthanS. 5 Jahre Ehrenrechtöverlntt und Stel lung unter Polizeiaufsicht. — I» tcr Nachmittagösitzung erschien der schon sehr oft bestraste, 46 Iabre alte Elgarrenarbeitcr Karl Johann Aleraiitcr Oste auö Dresden wegen vcrjuchtcr raube Ascher Erpressung vor den Geschworenen. Der schon oitmalS bestraitc Angeklagte erlitt u.A. wegen Brandsiiitung eine Zucht hausstrafe von 8 Jahre», die er im Jahre 1874 verbüßt hatte, und seitdem ist er wiederholt, aber nur polizeilich bestraft worbe». Am II. Dccember v. I. Vormittags wurde O. aus der Poltzcihait entlassen unb i» der daraus folgenden Nacht gegen 12 Uhr fiel er einen mit seiner Braut die Pillnitz«. Straße entlang gebenden Herrn an. Indem er sein geschliffenes Brotmesser zückte und mit den Worten: „Geld her " ans seinen nicht wenig überraschten Gegner loöging. Die den Herrn begleitende Dame lief schnell »ach der anderen Seile tcr Straße und rici lim Hilic, während inzwischen der an gehende Naubcr einen Schlag mit ccm Regenschirm zu gewär tigen hatte, darauihln aber zurücktrat und taö Messer sinken ließ, um dann noch zweimal in tcr erwähnten Angriffswelle zu manövcriren. Erst aiS Osie wabrnahm. daß seine Schritte er folglos dlcibcn mußten, ließ er sei» Messer sinke» und stellte sich mit den Worten: „Schlagen Sic mi'ch nicht, arrctiren Sie mill' lieber!" seinem Gegner zur Verfügung. Anklage und Vcr- tl'eidignng waren von te» Herren Oberstaatsanwalt Roßtäuscher unv Iustizrath 1>r. Schaffrath vertreten. Dem Wahrspruch der Geschworenen gemäß wurde der Angeklagte zu 5 Jahren Zucht haus, " Jahren EhrcnrcchtSverlust und Stellung unter Polizei- antsicht vecurtheilt. — S ck' w n rg e r i ch tS - V c rh a » d l n n g c n: Doimerö- tag, 10. März, Vorm 0 Uhr gegen Ehrlsllane Wilhelm, beredet. Weinhartt gcb. Schober aus Dresden wegen Meineldö. Nachm, s Uhr gegen den vorm. Postpraktik. Carl Georg Grunert aus Bautzen wegen Unterschlagung in amtl. Eigenschaft emplangenrc Gelder. Freitag, I I. Marz, Vorm. 0 Uhr gegen den Schuh macher Job. Georg Fricdr. Baumann auö Rcppnitz wegen Ver öl iS der vorsätzl, Brandsltitnng. Nachm. 4 Uhr gegen tcu Hant- arbcster Jul. Nob. Götze aus Nicdertäbrc, den Handarb. Earl Ang. Naumburg« aus Großdobritz und den Fischer Aug. Friede. Herrn. Weser ans Vorbrücke wegen Straßenraubes. Sonnabend, >2. März. Vorm, o Ul« gegen Helene Anna Tbeod. Heinze aus Dresden wegen vorsätzl. Kindeötöttung. Nachm. 4 Uhr gegen den Buchhalter Earl Heinrich August Schiele anö Stolpcn wegen '.ciigenmclnetdo. Oessentlichc Sitzung der Stadtverordneten den o. März. Abends ' .-8 Uhr. Berichte de» Verwaltungs-Aus- icl'nlleo über: die a» Gebrüder Herrmann iür Abtretung von 'Areal zur Marschallslraße zu gcwährenvc weitere Entschädigung; den mit dem Königlichen Staatöfiökuö wegen Austausches von Arealflächcn an der Sachsenallee u. s. w. vereinbarten Vertrag. -Berichte des Rechts Ausschusses über: vie Reklamation de» Kaufmanns Glitbo Schubart gegen seine Wahl zum Mltglicde res Ausschusses zur Prüfung der Abgabenreste; die Abschreibung der 'AuktionSverluste beim Leihbanse; die Gottfried-Semper- Stistung. — Berichte des Flnanz-Auöschusseö über: die Anleg ung eines von der Poliergasse vurch den alten Anneniriedbos nach dem Sternvlatze führenden Fußweges; die prolektine» Bc- lcuchtiingSerwcitcrungen in der Lothringer- und ln der Leipziger straßc; die Ucbcrnahme dev auf den EUaSiriedhoi entfallende» Adjaccnzbcitrages zu ten Kosten der Beschleußung der große» Fiegelstraße aus die Stadtkassc. — ^'an dnkrtcht den «.März. Strafkammer lV. Vormittags l) Uhr Haupt« Verhandlung geqen den Schneider Friedrich Gotthelf Schicfner und Genoflen wegen schweren Diebsta^ istalilS:c. Meteorologische Beobachtangeu Skewarte in Hamburg am 7. März um 8 Ubi vior>eul 7SI FZ 7>>z L 8 768 2' 7bi s<z 762 -f- .7.7 LZ 75.6 Z Z 75,8 ' »tnd. mäbi» lelchl leicht leicht »etter. bedeckt bedeckt bedeckt halb bedeckt inee der deutlchen Ort. Kopenhagen . . . , Stockdolni .... Havaranda .... LI. Petersburg < MoStau ..... : -: Pari» Mönche» ..... Leipzig .... 1'eelj,, .... Wien Breslau .... 0 wehen, anhaltend Schnee. 2) Nachmittag« Schnee. 3) Nachmittags Schnee lieb erlicht der Witterung. St» Minimum mit meist ichwachcr Sustbe- weg,mg lieg! iibcr Ostirland und Ich«,,» nach Nordostc» fortzuschreiien, wo das Baro meter sehr raich gesalie» ist. Vinhcr «u der ttldnorwealschcn »iistc, wo noch starte bis stürmische bstlichc »nd sstdastliche Winde intt Schneegestöber herrschen, ist das Weiler iibcr Cenirai Snroba wieder rnlng geworden. In Sllddcntschiand dancr» die siidwest- lichen Winde bei anbattend Nittdcm Rcgenwclter sort, iibcr Norddcutschiand herrscht schivachc südöstliche Lttsibewegniig bei »» Weste» nebliger Witterung und -iemiich rasch steigender Temperatur, im Oftcn bteisach bcticrem Weiter und anhaiiendem strenge» grone. Im deulschcii Binnenlandc fielen seit gestern fast überall ziemlich erhebliche Niederschlage. 6VV mahtg Nebel') 3 0 leicht wolkento« — I« leicht Regen 4- 8 ttt) m listig bedeckt 4- 3 0 leiser Zug bedeckt") — 2 bedeckt -i- b 8t, leicht bedeckt») - » Glbvsv» in «re-den. 8. März. AbdS. 6 u.: 54 «ent. unter 0. TaaeSstkschtchte. TeutscheS Reicl,. Die PetltionV-Kommiision beö Reichs tags wies die Petition des Verbandes deutscher Konditoren in Franksurt um Erlaß einer reichögrsetzlicben Bestimmung, daß Eier künftig nicht mehr nach der Zahl, sondern nach dem Ge wichte verkauft werden sollen, deshalb ab. weil etz sich nicht em»
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