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Dresdner Nachrichten : 08.04.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188104088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810408
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810408
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-04
- Tag 1881-04-08
-
Monat
1881-04
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.04.1881
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»8 — 8«tt0 » - — Um dem Publikum Gelegenheit zu bieten, zu den bevorstehende» Oster-Feiertagen 'Ausflüge aus unserem schönen Elbttrome zu unternehme», säht die Direktion der Sächsisch - Böbumchen Dampischiffsabrtö»Gesellschaft von Sonntag den U). April an eine» erweiterten Fabrvlan in .«rast trete», wonach täglich naä' Leltmrritz l. nach Stutzig, Letschen, HrrrnSkretsche» 2. »ach Schandau, Ksnigstetn, Ratven. Wehlen 4, »ach Pirna »ach Pillnitz. Hosterwitz !I. nach Lgnbeaast. N.- Pohritz 12. nach Tolkewitz 5, nach Wachwitz l2. nach Blgsewitz, Loicbwitz 13, »ach Saloppe ti. nach dem Waldschlbtzche» st Mal Oainpiichifso von Dresden adialwe». Unterl aiv Dresden iabren die Oainpischisse Vorm. 7 nach Riesa, >>> »ach »'Nelken. Nachm. 2.3» »ach Meißen, 'Nicßi, Strepla und Abends i, Uvr nach Meile». Die Nückilihrte» sind dementsprechend auch zahlreicher und an» spätere -Avcndstnnden verlegt. Möge der baldige Be ginn einer milderen Witterung kam beitragen, tatz daS eitrige Beurcbcn der Damptschiftfahrtö - Direktion, dem Publikum da» Mögiichste n. bieten durch eine recht zahlreiche Benutzung der Schilfe belohnt werke. Bonderi ä ch s I s ch - v ö h m i s ch e n Grenze. Seit- eeni der Schnee geschmolzen ist, ivird in den Wälder» wieder 'loit gearbeitet. Die starken Stämme lallen der Art zum Opier und werde» per Sichle oder Elsenbghn nach den holzarmen Ge genden verschickt. Die Güterznge, ivelche auö Böhme» kommen, führen daber letzt große '.'.Nassen von Holz nach Sachse». Be sonders erhalten die Kohle,'werke vonZwickm, und Lugau schöne starke Stanune, deren die bdbmlschen Sstälder noch viel mehr imznwci'e» > abeu als die sächsiichen, Auch von Bavern wird vrel Stammholz über Eger elngestihrt. denn auch dieses Land birgt noch schöne Borrätbe an starke» Hölzern. Die Verzollung nimmt meist nur wenig Zeit in 'Anspruch, da last jeder Holz ladung eine beglaubigte Deklaration seitens derjenigen Forst- Verwaltung, von welcher daS Holz stammt, beigelligt ist. Der Bescher von dem herrlichen Park Slcbeneiche» bei Meisen, Herr Kgl. Ccremonienmeister von Miltitz, schreibt uns. „In der Voraussetzung, daß Ew. Wohlgcbore» dem be währte» Grundsätze Anst>„t»r oi altora inu« buldlgcn, erlaube ich mir, Sic um die Berichtigung einer I» der Nummer stl der ., Dr. '.Nnchr." unter Mci'.c» enth.ittencn Notiz zu eriuche». Diese Notiz bespricht die Thgtmche des stäiienS vo» Bäumen Im Park von Siebcneichcn in einer Weise, weiche wahrscheinlich beabsichtigt, jedemails aber geeignet ist de» Besitzer trs Portes alö einen Nlann l'inznstrilrn. der. ohne Sinn für Natncichönhciten, aus dicker Geldgier handelt. So wenigstens werde» Tausende, welche jede» Morgen die Dresdner'Nachrichten zur Hand nehmen und weder de» Besitzer von Sievcncichen, noch den wahren Sachvel dalt leimen, Ntlheile». Der Ein'tnder- dieser 'Notiz ist vermuwlich einer lener . uiiderttaujende . welche sich am Sieveneiä'encr Park crw.uen und sucht er dem Besitzer, ver sei»! Gigcntoum jenen ..Hundertlanienden" wahrlich gar oft mlt! Hiistansetzlnig leiner eigenen» Aiiiichmllchkeir - zur Vertilgung stellt, am die>cn>, irelllch nicht mehr ganz ungewöhnlichem Wege, 'einen Dank abzustattcu. Der wahre Sachverhalt ist nun dieser: , Jeder ältere Pari mun rcgcncrirt irerdcn, d, es muss kaiür! gesorgt iverde», kan junger'Nachwuchs da sei. Dieter Nachwuchs > aber kann mir gedeihen, wenn ihm nichst von den alte» Bäumen' Vicht und L»>t entzogen werden. GS bleibt keAmlb nichts übrig, als bin und Mieter ältere Baume zu oplcrn, sonst würde man umehlbar früher rker später einen Zustand drrbcitührcn, wo die alten Bäume im 'Absterben, junge aber nicht nachgcwachic» wären. Im forstlichen Betrieb rasirt man die Flächen im regel mäßige» Turnus kahl, im Parkbckricb gel't man allmälig vor,' um eben grössere tadle Fläche» zu vermeiden. In dieser einzig j richtigen Welse wird auch im Siebencichener Park vorgcgange», und cö wird kort auä; nig'k c i n 'Bauni gefällt, ohne tan man sich vorher genau überlegte, ob man lb» erhallen solle oder nicht." — Berliner B ummelbriel c. »'S glcbr derzeit keinen gestihrlicheren 'Ausenlhalt wie die Journalisten-rribüne des deut- stchen Reichstags. Wenigstens scheint cs >o, wen» man sielst, welche umfassende Vorberettrmgcu getroffen sind, um ein etwaiges: Allemal von der Tribüne herunler zu verhüten. Im Flur am ! Etnciange must der Elntrctcude seine Karre vorzcigen; im Hole stetst wieder Einer, dem man sich als Nicist-Nilstlstt anSznwcisen hat: au' der Treppe wird inan von einem Drillen in Empfang aenommr» und endlich siebt ein Posten vor dun Eingänge der T ribüne. Erst wenn man auch diesem gegenüber seine Berechtigung um Eintritt ul olmlos demonstrirl, öffne! sieh die enge Piocke zum Allerheiligsten. Wer wird da nicht a» die Bewachung eines verwunstl'enen Bk ircheiiicistoncS erinnert ? Erst wen» man vcn verschiedenen Dr heu. Löivcn und anderen ungeheuerlichen i ALächtern die Zanöerbüime unker die Nase gehalten, paisirt man! ungehindert bis an die Seite der schöne» Prinzessin. Beim Ein-! tritt in die Iour»aiistc»-Werkstatc 'alte» Einem zunächst mehrere sonderbare Gestalten au-; am inneren Eingänge stetst Einer mit! grostem rotben Barr und stech.'nccn Augen, weicher dieAnkömm-! Unge Narr nrirt. Ntan wird ängstlich: trotz alter Vorsichtv-> makregei» doch Einer! Wle ist daS den> nur gelungen, sich ein- zuschleichen? - ine »Trage an den Nacl'barkoiiegen entlock» diesem! die laconiiche 'Antwort: Bombemänger! — Bombeniänger?! — ! Ja wohl, soll die Bomben auffangen, die, wie man glaubt, von > der Tnbnne berabge'hlcuccr! werden. — 'Also Geheim? —! Bit, junger Nlann, keinen Vciclststnn — Ader warum arre-! Art cc denn nicht jenen Herrn m der Gere? Der kommt mir ver dächtig vor! Ist ja auch Emer Da, dort, hinter uns . . I Ein Geststst von bchaglicher 'Pcruhigung! o so Air die Sicherheit gesorgt ist, kann doch: Auf einen lreieu Play hinter uns ni in !Gäormsro i mit blanke» .wnöpicn vlaeirt. Jett 'an- Nilk i.heinöarer tnleicbgiltigkclr tlcj aber cri.. eint ein Saalbcamter und lordert' crla -cn. c-r will nicht — cr mutz. Ob if'roiws.ck« 8. Lprü Und und 'AN S welche, dnrchao rntt Ainen. uichkö pasttttt'. bak 'ich ein Bia verfocht Am 'chroandtungen: ra au", das 'oral ui das nool'i ein Ai st ist I'. a ! 'A er nein, ca war ein mit der Ab- oolung von M uiuitt'iptt betrau-cr . .te des offieiöien Mol Pichen Telegrapsten.-Bureaus. 'Auch der oknstösrCharakter des Bureaus! ann denen 'eamte ni.Ist vor dem Verdacht m.stlistischcrAnwand-! iun-en schütze.'. irnm tiagen diese Beamte» auch so weil: llnstormr.st e. >n deren Taschen ein ganzes Arsenal vo» Spreng- i g-stcho'tta -Iah ott !-!:> paar Dgutterburschen, die sich au- dies rribn-.c wiaen. . u: die belr Beri hterststlec an den bevorstehen-' den S ct'lw der N ' -tti.'u ZN gemahn,n, werden auch hinaus-! gesteckt. L aa o.!!l:''st'! rat leider auch schon die Jugend in- -Wirt, ^ch Hab: meinen Van''builchcn himmelhoch gebeten, sich ui in chstnen Briefwechsel mit dem -innen Hartmann. mit Most oder 'No :st'.ttt eln-n'a >en. <>'r hat nur geschworen, meine" Nath, ZV bcw'geu und ich .staube, er wirb's thun, denn cr Ist ei» sehr i toyaler junger '."kann. Ich wir beim Giuzuge des neuvermähl-' ten Prinzenpaarcs in 'ciedücher (Hntract't zu-ammen au! einem Baume I", D'Iergarten ia'-cn, war cr der Erste, der beim An blick des goldenen Wagen -eine Miitze schrrenktc und .Hnrrah rles. Ich halte nitcl' verpst chtet, diele Tbalsache ganz ausdrücklich vor aller Welt ,u konstastren, denn cd io ite mir leid thun, wenn mein strebn'mcr 'AdjurttuS m einen abscheulichen Verdacht käme. Dan auch ich stir meine Person die netlstgcn VorkielstSmai-regeln getroffen, vcrstcltt sieh von 'elb-st. U. I'. - Don Touristen, welche demnächst wieder die böhmische S ch weiz durchstreifen werden, lsr eine neue Schönheit geboten. Der No>e»berg - von Schandau aus in 2- > Stunden zu gutz .zu erreich:» hat nämlich einen bereits fertigen SUiSsiclstSthiirm erhalt:», den Jurist Elard Aldrlngen . Herr von Schlitz und j '.lievödorl, crlstttite. Ebenst.' >ell von dcr sogen. Dittcrsbacher > Schmelz ,in Böhmens her ein recht passabler Weg zu dem Nescn-! vcr w. den n:a" letzt gewöhnlich über st ohne-dor« - -'toiendork er- erreicht, gebaut werden. Der Nosenbcrg, einer der schönli- gc-orntten B"rge >re!t und breit, liegt ans dcr Hochfläche unweit Tetschen, die sich zwischen den Orten Wendisch-Kamnitz, Rosen» dork, Arndkorf und Ollich anSbrci'ct, . P o i i z e i b c r i ch t In rer Grunacristratze stürzte am Donnerstag Vormittag ein "irbeiler von dem vor einem Nenban > aiugestcittc» Gerü-i iwrab und erlitt einen Schädel bruch.j Nach dem Earolahauie gebracht, verstarb er alsbald. U m I " P - cnnigc! Eine hiesige Tirma wurde von ! einem Offenbnrger Geschalt crsiiä t. Ihm Artikel zu überlassen. ^ Die Vorsicht gebot, Neicrciizen zn verlangen und ein dicSbcziig-! sicher "wie- aing von hier nach Offenburg ab. ES kam auch Antwort IN Arm u. Iebrn -rc. aus 'Dffrnblirg, aber vom dortige» ! 'Awtggerich! lind zwar thcilic dasselbe mit, kaff das bctr. Geschält! in ozonkurs w-atben sei. Die hiesige Iicma hielt die Sache da mit stir erledigt. Am I I. März bekam sie jedoch vom dortige»' «mk-gerlcht eine «nisorderung. nach welcher sie In Folge de» er- Milten Bescheide» zeb» Pfennige GrrlchtSkostcn binnen acht Tagen elnzusrnben bade, «ui hiergegen — Ansichltdalber — erhobenen Einspruch folgte eine zweite Karte mlt der Bemerkung, datz nunmehr die Gerlcht»kosten ro Pf. betrügen. Da die Firma nickt gewillt ist. überhaupt irgend Etwa- in dieser Sache zu zahle», so bleibt deren Gnbresultat noch abzuwarten. — Da» Gummtwaaren-Geschäkt von Baeumcher u. Co. ist in diese» Tagen von ver WilSkrusfrrstrntze :tv nach Nr. 47 derselben Stratze übergestrdelt. Sehr effektvoll zeigt sich die abendliche Ga»be1euchtung durch die hon Schilling u. Walter dergrstellten voblgla»-Nesiektorrn. wrlche rtne da» Tageslicht last ersetzende Heile verbreiten. — Auf der «malienstratze scheuten gestern Bormlttag zwei vor einem Kobirnwagen gespannte Pierde, welche ver Kutsch» aui kurze Zeit verlassen hatte, vor dem Häuten eines Pfcrde- dahnwagenS und gingen nach der Grunaerstratze zu durch. Der Kutscher, welcher unglücklicher Weise die Zügel beim Naehlau'en erlassen konnte, fiel bin. wurde ein Stück geschleift, wobei ihm ver Wagen über die Bcinc ging. — Das schöne Frühlings wetter mutz nun doch wohl bald kommen und Viele hoffe» darauf; daö sieht man an den Vorbereitungen der Elbbäderbesitzer. Die Badezellen tragenden Fldtze werden zusamn,engebunten und die Zellen selbst renoviri, auch bat zur Erguickung des Abkühlung bedürfenden Publikums die Firma Gebrüder Neh ihre von Herr» Bogenpard übernom mene» Sodawassertrinkvallen sämnitllch eröffnet, obgleich eü sich etwas kvmilch machte, wenn man bisher die niedlichen Sobakamen mit Pelzkragen, Pclzmüffchen und Shawl um den Kops daö Wasser servilen iah. - Die wenige» sonnigen Sonntage, welche gewöhnlich der April anizuwelien hat, werden auch von unseren Nuder- iv ortlern auSgenÜtzt, wie am Sonntag, wo vo» Sonne kaum die Rebe sein konnte und schon früh daö schönste Schneegestöber rintrat, und dennoch die Ruderboote den Strom durchfurchten. Ein Boot war sogar vom schönen Geschlecht besetzt; ein tunge» anmiitblges Fräulein bewies, batz sie nicht nur Schwerboote re giere» konnte, sondern auch verstand, die leichtesten Nace-Boote zu steuern und zu lenke». DaS erste vom Rudersport zu Unter nehmende wird ein Korso sein, an weichem «ch alle Dresdner Rudervereine betheiligen werben. Der Dresdner Ruderverein beabsichtigt auch »achBerlin zu gehen, der R»krrve>etn ..Triton" hat sich entschlossen mit seinem Stegeöboot „Strahl" nach Prag zn fahren und daielbst die Pstngstieiertage zu verleben. Vom Ruderverein „AUstS" will einer per Scuiler nach Hamburg ic. Ferner ist für den Hochsommer eine allgemeine grotze Regatta in Aussicht genommen. Der deutsche SchuIverein in Wien verioigt be kanntlich de» löblichen Zweck, die Befestigung und Verbreitung deutscher Bildung in den Grenzdistrikten Oestcrrelcl S zn iörker». Auä' ln unserer Stadt sind schon viele Mitglieder für diese» Verein gewonnen und Beiträge gesammelt worden. '.Nächsten Freitag, Adcndö 7'/r Uhr. wird zu,» Beste» des genannte» Ver eins vo» einigen Dilettanten ei» Konzert in der Aula dcr DreStner Kaustnannschaik Ostra-Aitee Nr. staltfinbc», für welches Herr Kaufmann ««schütz iHandhanssiratzc <i> Ein trittskarte» auögiebl. - E!» Konsortium hatte dem Besitzer der renominirte» Mineralwasseriabrike". Herr» 1),. Struve, tür de» Nest lenes Areals zwischen der Prager- und Ehrlstianstratze, am welchem 'ich früher der bekannte Trlnkgarten befand, das ansehnliche Ge bot hon baarcn 700.000 M. getha» und Herr Ist-. Struve war auch bereit, diele Offerte anznnchme». Doch hat sich das Geschäft wieder zerschlagen, da Ur. Struve die Bedingung gestellt hatte, datz sein jetziges prächtiges Wohnhani» nichst dem Stratzcnburch- vruch zum Op'ec iallc. Da aber solchenfalls die Fortsetzung der MoSczinSkvstratze nur in einer krummen Vinie die Pragcritratze crrelelst hätte, war die Genehmigung der Stadtbanpolizei für dicien krummen Bebauungsplan nicht zu erlangen. Dem Pu blikum wird daS nur angenehm sein, den» sonst verschwände wieder ein Thcll Gartenanlagen. - Veipzig. 0. 'April. ES fehlt nicht a» Vcutcn. die de» von dem prentzischcn Minister von Pultkamer iür Leipzig I» Aussicht gestellten kleinen Belagerungszustand mit Freuten begrützen würden. ES gleist eben überall „Fanatiker der Ruhe", mit denen eine Verständigung ebensowenig möglich ist. wle mit den „Fanatikern der Freiheit". Wer leidcnschastsloS urthelit, mutz doch sagen, tatz cö hier in Leipzig a» den Voraus setzungen iür den Belagerungszustand nach wie vor fehlt. Den» man müsste doch etwas von rer staatsgc>äbrlichcn Agitation der Sozialdemokraten gesehen oder gehört habe», wenn sie wirklich stattiände oder nur einige Dimensionen annähme. Was der Grund ihres ruhigen Verhaltens Ist, mag dahingestellt sein: die Tl'at'ache selbst wird nicht aiizuzwellcln sein. In gewisser Hin sicht bestätigte dies dcr prenhischc Minister selbst, indem cr sagte, tatz die B c r l i n e r Vorgänge, ans denen die preutzisci'c Ne gierung die Uevcrzengung vo» dem Wachse» der Grmhr iür Lctpzig gewonnen habe, der königl. sächsischen Negierung natür lich unbekannt seien, — nnv ebewo die oistziellc Erklärung un seres NegicrungSorgcins, tatz zwilchen beiden Negierungen über diese 'Angelegenheit Irgend ein Meinungöautztauich. ici cs ein schriftlicher oder mündlicher, bis zum Tage der Puttkamer'schen Nedc niäst stattge'untcn habe. Mit hiesigen Vorgängen könnte man also den Belagerungszustand nicht motivirc»: solche sind weder in der Stadt, noch der Negierung bekannt, auch haben die Bevördcn mir den gegebene» Mitteln die öffentliche Nuhc und Sicherheit anirccht zu erhalten vermocht. Man darf daher um io zuversichtlicher erwarten, datz die Negierung, jehv» um ihrer Selbstständigkeit willen, aus das Gelllichste erwägt, ob sic das. was anderwärts geichebe» ist oder geschieht, unsere Stadt ent gelten lassen will. - ES war neulich erwähnt, batz unter den Lammelstellen inr das König .Johann-Denkmal die Natl'S-Sti'tuiigSdnchl'alkcrcl sich nicht befinde. Jetzt ist sowohl der Oberbürgermeister Gcorgi für seine Perm» dem Dcnkmai- Comittz beigetreten, alö auch die NathS-Ltiilnngshuchhaltcrei als eine solche Sammclstcllc bezeichnet worden. — Den Mann schaften kcö neue» tU4. NcgimentS ist auch »ach ihrem Ein- rüctcn vom Naiv ein kräftiger Willkommenst-»»!: in Form von 2" Hektoliter Bier gespendet worden. Der Theaicrbrand i» Nizza wird vielleicht zur Folge haben, tatz die Zugänge zum Parguck und zu den Thcatcrlogen Im alten Theater, in denen sich kam» 2 Menschen bewege» können, so verbreitert werden, tatz bei einem eventuellen Brandnnglück während der Vorstellung nicht ähnliche Unfälle lieh ereignen. Wenigstens haben die Stadtverordnete» eine solche Forderung a» den Nath gestellt. Die ankcrwcite Verpachtung unserer Stakttlicatcr Ist übrigens noch nicht ausgeschrieben und doch haben sich bereits t^z Bewerber gemeldet. — Tic hlestgckHgndcll kammcr hat den Beitritt zu der Petition des M e c r a n c r Handeisverctnö ab» gelehnt. Von ihrem fteihändlerischen Standpunkt and ist dies erklärlich, da i» der Petition nicht bloS über die erhöhten Garn zölle geklagt, sondern auch zur Behebung des NothstantcS und zur Wieterbelebung tcr Erportläl'lgkcit ein höherer Einggngözoll aui ausländische Fabrikate geiordcrt wirb. Wrnig lanbsmann- scha'tlich ist aber ber andere Grund der Ablehnung, datz diese Sache zunächst den HantelSkammerbezirk Chemnitz angcht. — Vor 2 Monaten war der Di. mo.I. I ö r g und seine Mirth- schgftcrin Ungezogen worden, welche sich gegen S 2U-z dcö Straf gesetzbuchs vergangen haben sollten. Der Beweis mntz gegen >ie erbracht worden ieln. Den» der Doktor, der bcn Nath und daö Mittel zur Abtreibung gegeben, ist zu I Jahr Zuchthaus und die Frauensperson zu Monaten Gelängnttz hknirtbcllt werden. Jörg stammt ans der angelebenen Familie des verstor benen Hoftath Jörg. — Dem Buchhändler K I a s l n g hat cö nichts geholfen, datz er in dem Prozess mlt dem Israeliten Alcrander Bcrnsuiig eingelegt hatte; es ist auch i» zweiter In stanz wegen Beleidigung res jüdischen Kanimanns bei einer Geldstrafe von üsto Mk. verblieben. -- In der Parochie E oöwig, ivelche Illoo Seele» zählt, sind vom t. Januar bis Ende März b, I. autzer Kinder» Im zntcn 'Alter nur u Erwachsene gestorben, welche zusammen daS bobe 'Aller von 24.', Jahren 81, 7<>' erreicht hatten, gewiss ein sprechendes Zengnitz für die günstige Lggc dieses Ortes. - Das gm grotzcn Wehre bei Plane» i. V. gm u. d, Ni. aniae'lintcne Ntätchen Ist alö die A'lährlge Fahrikarbeilcrln "Narlc Wild ans '.Netzschkau rceognoScirk worden. Sic hatte hhon längere Zeit nalli »Arbeit gesucht und da dies vergeblich war, lek-cistglG den Tod sich selbst gegeben. - Der Scvmtebcgesrlle Uouiü Engel aus SLönau de« Cheinnl» ward am 3. d. in einem Straßengraben au» Glossen« Flur todt au,ge»uneen. Er batte die ganze «acht in abgemal- tetem. Zustande dort gelegen und erst gegen Morgen bat ib» wabrschetnllch etn G «lagslutz getöbtet. Einem Einwohner au» Gröpvendors ioll ver «erstorbene schon «benb« aulartragen baden, vort zu melden, daß man ihn brrelnholen mög,; die Älel» düng ist nicht erfolgt. - Sin Knecht de« FubrwerkSbestber» F. ln Freibe ra ge rieft' dieser Tage unter sein Geschirr, wobei ipm «in «ad den Kops vollitändig zermalmte. .. -In Stenz erdlvsselte der 02 Jahre alt« Schneider «ug. Krause seine üSsäbrigeEbefrau und tddtrte sich selbst bann dnrcv «uischnelden der Pulsadern. - Selbftmorbe. In Neubauirn bei Satzva erhängte sich dcr Mt Jsbre aste Wirft',chaft«vesiner Fürchtegott Hänel, ein vermögender Mann; er hatte kürzlich seine Wirtvtchait verkamt, was ihn alövalv reute unb. da brr Kauf nicht rückgängig zu machen war, zum Selbstmord veraniatzte. — In Zwickau rrschcs, «ch ber 241ährlge Schneidergelclie Aldi» Hahn auSEbelebrn. - In Meißen bat sich ein Bewohner der Fischergasse aut schreckliche Weise getödtct; auf welche? - wird nicht gemeldet. - Im Pserdcstall de» Rittergute- Raschwitz erhängte sich ein lOjähriger Arbeiter vtamcns Locke. - «nt der Agnesgrube zu Zeititz bei Grimma würbe ver Bergarbeiter Janke vo» dort von herablallendem Boden ver schüttet unb nach Mündiger Rettungoarbelt todt autgestmden. — In Dölitz feuerte der irtziäbrige Sohn eines Fleischer» meisterö zwei Schüsse in selbstmörderischer Weise aus sich ab. Er liegt letzt schwerverwunvet darnieder und wird kaum wieder auikonimen; Liebesgram soll kie Uriachc seiner verzweiielten Tbat sein. — Etn anderer Selbstmordversuch warb «n Nassau vom Maurer Hegewald begangen. Er wollte sich in seiner Wohnung ervängen, der Strick ritz ttdoch unb Hegewald fiel zn Bode», wodurch seine Frau herzugekuie» ward; seitdem ist ber Unglück liche in Tobsucht vcriallen. — Vom Freiberaer Schwurgericht warb am 4. b. M. vr. inoll. Leo' Graswalb auö Seiffe», gebürtig auö Jaffv in Rumänien, zu 2 Jahren Zuchthaus und 5 Jahre» EbrenrechtS- verlast vermtheilt, weil er eine In willenlosem oder bewußt lose», Zustande befindlich gewesene Frauensperson mißbraucht bat. Es ward al» Milder»,igügrunb angenommen, tatz er sich In, Zustanve der Erregtheit veiundei, habe. - Die lcichenschänderischc» Räuber I» Zittau bab«» au» ber einen dcr gesprengte» Grüfte, der Hlrschlclb'schen, den golde nen Beiatz vom Atlaökleid einer dort beerdigten Braut mtt- genommc» und beim gewaltsamen Entrct'ic» Des Ringes vom Leichnam der Fran Tblemer in tcr Tbtemer'schen Erbgruit blieb ihnen mit dem Ringe zugleich der Finger ber schon I» hoch gradigcr Verwesung befindliche» Leiche I» de» Händen. Dir Recherche» sind natürlich in volle», Gange. — Aus Oebccai, Ist der Mitbegründer unb frühere Re- daklenr der „Oedcraner Nachrichten" E. S ucker seit mebrcrci, Tagen verschwunden, nachdem er Im Auftrag einer dortigen Frau Gelder cinkasslrt. aber iür sich behalte,, ha». Er soll von Breme» ans geschrieben vabc», er »verte daö Gelb zurückerstatte», wen» cr so viel in «inerika veroicnt bättc. — Am Sonntag verschluckte in Krcbö bei Pirna ein t7- jähllgcs Ntädchen eine "Nähnadel und trotz aller ärztlicher Be mühung ist cö noch nicht gelungen, das Mädchen von derselben zu beirele». - Landgericht. Slrc»ka»»»er 1l. Der Fabrikant Carl Evpvel ans Solingen wmdc bekanntlich vor einiger Zeit wegen Verleitung zu», Mclliclb, Körperverletzung, Bedrohung. Be leidigung, ruhestöreiiten LarmenS und Nötvigung zu 1 Jahi 0 Monate» Zuchthaus und 2 Jahre» EhrcnrechtöveUust von der vorerwähnten Strafkammer vcrurtbellt. Gegen daö Erkenntnitz legte der damalige Verthcldlgcr E'ö, Herr Nechtöaiiwalt Kraule, daö Rechtsmittel der Revision mit ber Begründung rin, daß die Vcrtheidlgung keö Angekagten beschränkt worbe» sei und daö Reichsgericht kassirte hieran! daö erste Nrtheil, wies auch die Sache zur nochmaligen Entscheidung a» daö Kgl. Landgericht zurück. Gestern iand nun die Hauptvcrbandlniig vor dem Gerichtshof unter Vorsitz des Herrn LandgerichtSdirector Kurtz und zwar nnter Ausschluß der Oeffentiichkcit statt. Die Anklage vertrat Herr Staatsanwalt Schaarschmldt; alö Vertheidlger jungirtr Herr RechtSanwalt Frcvtag II. auö Leipzig. Gemäß der in öffentlicher Sitzung Nachmittags «5, piibllzlrte,, EntschelbungS gründe hielt die Strafkammer iür erwiese», daß Eoppel am 8. Inli v. J. in rer 11. Abendstunde der, Handelsakabemieblrektor Oökar Klemicl' auf der Stratze „Am See" vorsätzlich körperlich verictzt und »ich dabei eines, mit eine», üdmkonncnen Blelkiiopic pericbenen Stockes bedient, bei dieser Gelegenheit seine» Gegner auch iür den Fall, das, er diesen wieder einmal »,1t seiner, C'S ' Fran sehen würbe, mit Todtichlagen bedroht, sowie ruhestörerides Lärme» v,-unsacht hatte. Weiter stand fest, daß Eoppel am 25. Juli p. I. bei Gelegenheit seiner Sistirnng mehreren Gen darmcn gegGübcr Widerstand geleistet unb durch den Ausdruck: „Sind Sie verrückt ?" beleidigt hatte. Die Anklage der Ndtvlgung betr., so war Eoppel geständig am 14. Juni v. I. die l4iähr!gc Margarctle Hartman» in dem Hclbig'ichci, Restaurant zur Herausgabe eines Bricies genöthlat zu haben, de» daS Mädchen von der verchel. Eoppel hchuic, Beförderung a» einen Recht» anwalt cri-ciiie» hatte. Vo» der Ltnklage, den Direktor Klemlch ZU», Zweikampf hcraliögeiordert zu haben, war Eoppel schon früher 'rclgeiprochcn worden. Die Anklage ber Verleitung zum Meineid anlaiigcnd. vermochte sich tcr GerictitShos dies mal nicht von dcr Schuld des 'Angeklagten zu überzeugen. I» dleicr Bcztci'ung war Eoppel beschuldigt und früher auch für übersübrt erachtet worden, zwei Frauenspersone» veranlaßt zu haben, wahrheitswitrige Auslagen zu seine» Gunsten gegenüber einer zwischen ihm und leiner Frau schwebende» Ehescheidungsklage zu erstatte» und criorterllchc» Falles vor Gericht zu beschwören. Ans Grund „euer, über 5 Stunden andauernder Beweisaufnahme verurthellte der Gerichtshof te» Angeklagte» nur wegen der neben sächlichen «»klagen zu I Monaten Gcs.ingiiltz unb I Woche Halt und ist kiese Sträte durch die über 0 Monate andauernde iln- terinchlnigshait als völlig verbüßt zu betrachten. Daaege» wurde Eopvcl vo» der «»klage der Verleitung zum Meineid, da tciö Gericht den vollen Beweis hieriür nicht für erbracht c»>- ielien konnte, freigesprochen. Ein Thränenstroin entguvll den Augen deö Angeklagten, alö er daö goldne Wort „frei" bei der Publikation keü UrthcilS vernahm. — vandarr'cht de» 7, vpril. Slva'kommer III. v Uhr Vvrmtttag) Hauri vk, h>>ndluuh wibcr den ü'ülkcrmcisler Thkvdvr Bcrnhmdt aus Haüttche» wegk» N>. !u»dc»'ä"chim>i. hc^cii de» Handnrbcitcr tkarl Heinrich Mllhlhaus au» Drc»dcu uicac» »!i!>k>a"cd>rbslal>l, — Sttaftauuucr V, «Bcnisimukn'. u Hauvlverhandluttu hkg.u, das DUnstmSdchcu ciuiillr Brrtl-a Shrv's'g wcacu »»hef. Bcimhuna bereit» vrr Ivcudctcr Po'twcrNi,pichen. ION, UI PrivaMaaj. beb Glaserm'lrs, C.s. gi»r aloAUcre verumud der uiinit'udlgcii vmu tvetaich eeucu Ltur'e Pekru» wcaeu iUelcidlauua I, tu PrivaMahmcheu de» btesuiurotcurs Lriist Autou Spann aca » de» Privatum c-arl Friedrich Schneider wracn Vclc'dlgnna. lü't, in Pripalklaglache» dcr Hand, arbei'erin Caroline bcn». Richter hier gegen den TtschlcrmcMer kZrtedrtchAdolph Itter hier wegen h cleidignng. IN in Prlvatttaasaihc» de» «chlosscra Hetnrich Änjtav Imgrnnd und Carl Hermann Schreiber in Radcbcrg gegen den Gtarsormensabnlantcu ftrtedrtll: Cmtl Ringel dcogi. Meteorologlseiie «eobartitunnen bc^dautlchen Scewarle in Hamburg am n, April um n Uhr Morgen», 0b». Kopenhagen . Slochholm . , Havaranda , -ai. PelccSbnrg Mo'lan . . S"'.: j Pari« . , . Mi'nche» . . bcipSg . z Berit» . . Wie» . . . BrcSlau . . II Etwas Nebel. 7»l crno leicht woUcnlor >v Irark bedeckt 7dg ß fl reich! »Gkckt 7NI Icirer Zug rvolkerrloS 7.»:: ' leicht Sclrnee 7.-,!, p? schwach lctser h,rrg Heller >t . . .N2 g f- t-t rvoUcriioSül l>nn still leicht Nebel bedeckt»> 0 leiser ttng icirroach bedeck! r^o bedeckt 7ö7 ^ ono leicht bedeckt 2) NachiS harter Reis. 2) 'Neblig. 0 - > — I, — 7 — c, 4- , f- -t- a A , eo Uebcrsicht dcr Witicrnng, Bei wenig perandeiicr Wetterlage dauert iibcr Mitteleuropa die irn Wege» btelsach garsc, sonst irret,t Ichwaelic, vorwiegend östliche vn'tgrdrrinng ancrrthalbcn sort, lieber Norincrrlralenropa in das Wetter andauernd heiler und iroekerr, dagegen irr, rüden rrrctsr trübe, jreücrrrortie regnerisch. Dte Tem peratur ist überall gestiegen, jedoch haben in 'Nord- und Millcidenlrchiand, steNiirwriic auch am Nocdsrrsre der '.'»perl Machlsrrisle stattgesirndcrr. I» Siensahrwasscr siel das Tbeniiorrreler g, irr Memel 7 l"rad irrrlcr der! c'rcsrtcrpuiilt, Wasserstand vor Elve und Moldau cim 7. «peil BubwtlS -!- 18, Prag -j- 8i'r, Partllbitz -I- »8, Melnlk P Leltmeriv -h Uli, Dresden P Taae«aes«I,t»te. Teutsclie« Reich, lieber das Gesetz gegen die Trunk» sucht äußerte sich der bckgnnte Dichter Trarger im Reichs-
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