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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.06.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030627015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903062701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903062701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-06
- Tag 1903-06-27
-
Monat
1903-06
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.06.1903
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Dresdner Nachrichten. »tr. 17«. Leite 4. MW Sonnabend, 27. Juni 1»«» beträgt fast 344 000. d. h. die Polen haben weit über 106000 Stimmen gegenüber 1898 gewonnen. Dagegen sind Masuren. Littciner und Dänen znr»ckgegnngen. Entere von etwa 6000 auf 1000. die Littanee von gegen 8000 auf 6000, die Dänen von 15 4W auf 14 710. Pfarrer Naumann schreibt in der natiouaksozialci« Wochen schrift „Die Zeit": „Wir Nationalsozialen kommen als geschlagene Tnippe ans dem Kampf zurück, reiner von uns ist in Stichwahl, Herr v. Gerlach in Marburg sikerlack ist als erster uaitonalsosialer Abgeordneter gewählt worden. D>. Red.!: wir andern aber und auch dieses Mal nicht ins zur Schwelle deS Reichstags gelangt" Wir sind, so heißt es weiter, nicht unter legen. weil es an Geld oder Mitteln gemangelt hätte. AllcS, was wir brauchten, ivar da. Wenn trotzdem die Niederlage ersolgt sei, io bedeute das „w irsind nicht iin stande, die neue Partei il b e g r ü II d e n". In Oldenburg habe Naumanns sozialdemo kratischer Gegner 2000 Stimmen Zuwachs bekommen gerade auS den .Kreisen. die er. Naumann, gern vertreten hätte. Die grobe mzialdemokratiiche Welle habe die Nationalfozialen verschlungen. Es müfie ein Delegierteutag eiitberufen werden, dessen einziger berhandliiiigsgegenslaiid sei: „Was tun nur, nachdem klar geworden itt. das; wir un gegenwärtigen Zeitpunkt nicht parteibildend auf ueten können'?" In Ofsenbach kam es nachts anläblich der Stichwahl, in welcher der bisherige Vertreter des Wahlkreises Ulrich gegen den uationalliberalen Becker unterlag, zu erheblichen Ruhe 0drangen. Die Herrensiraße war von einer wütenden Men rhenmenge angefüllt. Diele konnte erst nach Mitternacht von e nein stärken Schutzmannaiisgebot, das wiederholt mit blanker Waste Vorgehen mnsite. zerstreut werden. De. Becker erhielt einen Schlag mit einem Stock aui den Kops und konnte nur unter poli zeilichem Schuh feinen Heimweg antreicii. Mehrere Verhas- luiigen- wurden oorgenommen. Der kommandierende General des 5. französischen Armee korps in Orleans, Farnn, ein geborener Straßburger, hat in diesem Jahre von der reichsländischen Behörde keine Erlaubnis erhalten, seinen hochbetagten Bater in Slraßvnrg zu besuchen. Das; die Anwesenheit deS Generals Farny in Elhiß-Lothringeii nicht U'iinlchenswert und die Verweigerung des Besuches begründet ist, ergibt sich aus der ungewöhnlich otscnen Revanche-Rede, die der Genera! bei der im ßlovember 1902 in Eoulmiers veranftalletcii lkedäckinisfeter zu Ehren der 1870 gefallenen Krieger gehalten hat. In diewr Neoe kam folgende Stelle vor: „Wozu würde dieses Seiikmal, wozu würde die Gedächtnisfeier, würde die unans- ld'chliche Erinnerung an sie Heldenlalen der Jungfrau von Orleans dienen, wenn man uns verbieten wollte, auf Revanche zu hoffen ? Siommeien, verkündet die Ehre der Sieger von Eouliiners! Eines enges weiden die Hellen Fanfare,, der Revanche dem Vaterlande melden, daß die Wunden, die es in der Brust trägt, vernarbt sind, emeS Taaes werden sie den Sieg verkünden, der Elsaß-Lothringen an Frankreich zurückgibt. . . . lind auS dreien Gräbern wird >ich der Ruf erheben: Endlich gerächt! Frankreich siegreich und stark!" Sie Aachener Religuien sind nun tatsächlich als eine Einrichtung der katholischen Kirche anerkannt. Der Prozeb. den a.r Redakteur der BreSlaner sozialdemokratischen „Volksivacht" durch viele Inuanzen gerührt hat. ist setzt ui letzter nnd höchster endgültig zu seinen Ungunsten entschieden worden. Das Reichs- geiicht hat die Revision verworren, und Herr BruhnS muß. weil er die Aachener Reliauienoerehruiig einen Unfug nannte, auf vierzehn Tage ins Gefängnis. Oesterreich. Sie Nachricht von dem definitiven Rücktritt des 9 andcsverleidigungsminif, ers Baron Fejervarg findet nun auch offizielle Bestätigung. Als Mono wird „er schütterte Gesundheit" angegeben, doch ist es zweifellos, daß die Haltung der Militärverwaltung gegenüber der ^ ungarischen Opposition die eigentliche Veranlassung bilde. Der Entschluß des Barons Fejeroarn soll unwiderruflich sein. ES wäre für ihn tavächiich auch unmöglich gewesen, in demselben Hause wieder auf der Ministerbank zu erscheinen, >n dem er io oft die unabweisbare Notwendigkeit ber Heercsfvrderung darzulegen versuchte und an dessen Verdrängung durch den Ox-Iex-Zustand er in erster Linie die Schuld trägt. Ungarn. „Wie die „N. Fr. Pr." meldet, soll das ungarisch« Ministerium die Ressortminister des Kabinetts Szell bis ans Freiherrn v. Fejeroarn und Grafen Szechenvi übernehmen. Als Minister um die Perwr Blättermeldungen zufolg« ist der Plan zum Bau eines tzirth of Foxth-Clyde-K anal- für Schiffe jeder Größe durch ein kapitalkräftiges 'Syndikat sestgesteUt worden. Die Kosten werden auf 10 Millionen Pstind veranschlagt. Rußland. ^ sistonlims in Serbien einige Liegenschaften, aber kein Barvermögen hlnterlaffen hat. sind bisher Forderungen in Höhe von 400 000 Francs angemeldet. ninionen Pmno oeraniqiagr. »d. Der Präsident des evangelisch-lutherischen Kon« in Moskau. Sergius v. Blumenthal, ist gestorben, en. Bo» den Gläubigern Alexander», brr : mutiger 'crion des Kaisers kommen Graf Fescelic und Graf Ludwig Bathstanrü in Betracht. Als künftiger Banns von Kroatien wird Graf Theodor Pejacsevics oder Emil Iostoocücs bezeichnet. Ser 'Ausgleich soll in beiden Parlamenten während des Sommers beraten werden. Italien. In der Dep n t ier ken ka m mcr ergriff am Tonuersiag Miittfierorättdent Zanardelli »nler lebhafter Aus- merliamkett deS Hauses das Wort und erklärte, er habe in der letzten Krisis versucht, die Grundlage der Mehrheit nach der ihm in ihren Gedanken und Zielen am nächsten stehenden Seite der Kammer hin zu erweitern. Er hoffe, nicht vergeblich in diciem Sinne tätig gewesen zu sein, obgleich er gewünscht hätte, direkte Mitwirkung durch tätige Teilnahme an der Regierung zu finden; übrigens liege :h>» jede jener Umwandlungen, die eine Entartung des parlamentarischen Regimes bedeuten, fern. Bei dieser Sach- laae hätten, da es venattnnasmäßig zweifellos richtig gewesen sei, nn Kabine::, das nock gestern das Votum der kamniermehrhett : Den Habs, üeiznbehalten. er und seine Kollegen es für ihre ncktt angesehen, sich der Kammer wieder vorzusiellen. Ihn habe a: I, der Gebaute ge estet, daß, wenn 'einem seil zwei Jahren aus 'Knindlage der Frühest iBeistrlls regierenden Ministerium ein eo» entgegengesetzten Grnndsätzen bestelltes folgen sollte, die Ver antwortung da'nr nicht ihm, sondern einem Votum der Kammer , 'stehen solle, welches die'e ui den nächsten Tagen abgeben möge und dem er in Ruhe enlgegensehe. lAnhallendcr lebhafter Beifall l nks > Im weiteren Verlaufe der Sitzung fvrach Mtrabelli gegen die Losung, welche man der Krise gegeben habe. Der Scliatz- uiiiiisier brachte eau.e Vorlage betr. die Beivillignng von noch sechs 0!oo!'oriictien Budgeizwölsteln ein. Orlando. De Nava und üstanliea wrachen zu gunisten dcs KNuiisleriums. Mirabelli, G-iieclardini. Ehnnienti und Saccist gegen dasselbe. Bissolat, st'tzte die Gründe auseinander, die ihn bewegen, den Sozialisten u raten, gegen das Ministerium zu stimmen. Während der Sebatte nerrichte im Ha»!« große Unruhe. Spanien. Der König stattete gestern in Eartagena dem iranzo'nchen Geschwader einen Besuch ab und nahm das Frühstück au Bord des „Sr. Louis" ein. Bei dem Frühstück brachte der köirg einen s.rinksprnch auf Präsident Lonbet aus. Sväter öegaö sich der König zu den englischen, russischen und portugiesischen " " " ' ^ ^ - ai:s s vermindert, ivanrend die ^lim v emchrt werde», io paß die letztere Mehrheit von mindestens zwei. Stir schiffen. Dem französischen Botschafter in Madrid Eambon, sowie Len französischen, englischen und portugiesischen Komman danten wurde das Großkreuz dcs Ordens für Verdienst zur See verliehen. England. Ehambcrlaiit hat setzt, nach berühmten Mustern, auch einen können Staatsstreich inszeniert, freilich nicht in England, wo so etwas nicht io einfach,zu maclsen ist, aber doch wenigstens in den Grenzen des vrtti'chen Reiches, nämlich in dem kleinen Malta, Selbstverständlich handelt eS sich um die Sprachensrage, die trotz oller amtlichen Versicherungen über das Gegenteil noch durchaus nicht zur Ruhe gekommen ist. Ein Tele- gramm aus Malta, das vom 22, Juni datiert ist, meldet, daß an dem Morgen dieses Tages der Gouverneur im, Beisein der aus der Instl stationierten Marine- »na Armee-Lssiziere, sowie der Spitzen der Zstnlbehörden einen Erlaß vorlas, durch welchen d:e Verfassung, die im Jahre 1887 eingcsührt wurde, wieder auf gehoben wird, Tie alte Versaijzuig, die vor dem Jahre 1887 in kraft war. wurde wieder eingeiuhrt. Nach der bis jetzt gellenden Verfassung bestand sie gesetzgeberische körrerschait der Insel aus 1! Abgeordneten, v-e von dem Volke gewählt wurd-m während die Regierung 6 Stimmen hatte. Bei der neu cingetührlen Ver fassung wird die Zahl der ooin^Volke gewählten Abgeordneten ' 8 vermindert, während die Stimmen der Regierung au) 10 unter allen Umständen eine stimmen hat. Tie Regierung mal ,icb zu diesem Schritte entschlossen, west die gesetzgeberische körverschast sich weigerte, die nötigen Mittel für die schule» zu bewilligeu. weil die Regierung ungeordnet batte, daß künttiglnn die englische Sprache, anstatt der rtalienstchcn, obligatorisch lein lallte. Zur Ent'chnldignng dieses Schrittes wird angeführt, daß alle Schule» hätten ge'cklossen werde» müssen, well kein Geld z» ihrer Unterhaltung mehr vorhanden war. Die Volksvertreter naben bereits wegen dieser Angelegenheit eine Petition an König Eduard gerichtet, sie wurden aber abgcwieseu. Ser „Liverpool Tally Post" zu'olge ,ft eine Rene dcs Prinzen von Wales nach Südafrika in Aussicht ge nommen. Kunst und Wissenschaft. ff Die Könil, k. Hofover gibt henke, als vorletzte Vor stellung vor den Feiten, die kölnische Over »Der Barbtcr von « cvilIg" mir Herrn d' Andrade als Figaro. i Mitteilung aus dem Bureau der K ö n t g l. tzoftheater. Wegen Erkranlnng der Frau Wedekind kann die für das einmalige Gallsviel des Herrn Francesco d'Andrade Sonnabend, den 27. Juni, in Ausncht genommene Oper „Rigoletlo" nicht gegeben werden. ES geht dafür die zwcinktige komische Oper .Der Barbier von Sevilla" in Szene. Herr d Au Krade hat stch mit der Aenderung seiner GaslsvielSparlie einverstanden erklärt und wird den Figaro singen. Die übrige Besetzung der Oper ist die folgende: Rosine — Frl. Abendrotb. Almavioa — Herr Erl. Don Baiilio — Herr Nebuschka, Do» Bartolo — Herr Grober. p Das Repcrtoir deS Nesidenztheaters stellt sich für die nächste Zeit wie folgt zusammen: Von heule bis mit Diens- tag finden die letzte» Gastspiele des Berliner Eentral-Thecster Ensembles statt. Mittwoch nnd Donnerstag. 1. und 2. Juli, ge> langt als Novität Dr. Arlbur PserhoserS Schwank „Der Frauenarzt" zur Darstellung. Donnerslag. ven 8. Juli. De- ginnt der Königl. Preuß. Hofschauspreler Herr Adalbert Mat kowSky sein ans zebn Abende berechnetes Gastspiel als Sigis mund in Ealderons „Das Leben ein Trau m . Als Novität bringt der geschätzte Künstler Felix Phillippis neuestes Schauspiel „Das dunkle Tor" mit. ck SoI,IIal>t-ndvezvcr in der grenckirche nciidmttt. 2 Nbr: >. Präludiu», unv Fnae i» N-clui- (Band IV) sur Owel von Fol, Scl> Bach. 2. ,.Lod und Ehre und Weisheit »nd Dank", Motette nie 2 Cddre und Solohimnie» rn <- Silven von F. S. Back. :t. „lind kiuigsl d» iiiimec riebe wieder?" acistlicheü Lied von Ernst Moritz Arndt, koinponiert von !7sk. Wermann <c>p. I IN Nr. 1), vargetragen von Ara» Frida Trödler- Itriegler, nomert- und Draloriknsangenn liier, r. „Hdr' mein Bitten. .Eerr. neiae dicl» zu mir", v»»me sur Sopra», Cbor u»v Orgel non A. Menvel-'oiin-Barlhoid». Das Sopran-Tvlo tzat Ara» Trodler-Liriegler ubernoininen. 1-M o t e t t e in der Frauenkirche. Sonnabend nachmittags « Mr : t. Präludium und Fuge stir Orgel über 0 )011 von Frgnz riSzt: 2. „Ich liebe meine Augen aus", Ebor von Fried,ich Bruch,»g»n, jignlor der Aiaiienkiiche, gestorben 28. Fiini kS9.«: Zwei Sologesänge stir Al» und Orgel, gesungen von Frau Eiste Keblicin. Koiuertsitngerin und Neiang- lebrerin vier: a> „Jebovab, sieb von Deinem ewgen Tiiron", Arte aus „Judas Makkabnus" von v». Fr. Händel, b, „Wenn altes eben käme", geistliches Lied von R. Rapbael. t ,,Avo vor»,»" für Ebor von Wolf- gang Amadeus Mozart: Orgel: Herr Albert Kranz. Organist der Kirche am Sleobainenrlcitz. Leitung: Herr Kantor Paul Schöne. s Zum Gedächtnis deS im Jahre 1861 hier verstorbenen königl. Sächs. H o s o r g a n iste n D r. Johann G. Schneider lgeb. 1789) ist a» dem Hanse, da? er bewohnte. Palmsiraße 2(l, eine G ed g ch t n is ta s e l anaebracdt worden. Schneider, der auch Leiter des evangelilchen Hofkirchenchores und Dirigent der Diclißigsthen Singakademie war. gehvite zu den ersten und besten Orgclmeisteni seiner Zeit. Lkn die Meißiier Bundesgesangvereine ist vom Meißner Stndtrat die Einladung ergangen, sich an der Begrüßung Sr. M a s est ä l d eS K öni gs zu beteiligen. Auf Anregung des Vorstandes der Liedertafel hielten die Vorsitzenden und Lieder meister der Vereine eine Versammlung ab. in weicher beschlossen wurde, gleich wie in anderen Städten, auch in Meißen dem LandeSherrn eine gesangliche Huldigung entgegen- zuhringen. Als VortragSstücke wurden die Chöre „Heil Dir König!" von E. Slabl, „Das treue deutsche Herz" von I. Otto und .'Wie könnt' ich Tein vergessen" von F. Adam gewählt. Tie Direktion ist in die Hände der Herren Direktor Stahl und Lehrer Nenmann gelegt, und mit der sonstigen Führung wurden die Gruppenleiter Herren Winkler und Sack beauftragt. Zahlreiche Beteiligung der Sänger ist zu erwarten und sollen die weitere» Vorbereitungen in den am Sonnabend und Dienstag slattfinden- den Gesamkproben erfolgen. f Der I> a m b» rgische Senat hat an Herrn Geh. Rat Pro'. Dr. Johannes Schilling das nachstehende Glück- wunichtelegramm gerichtet: „Zu dem Tage, an dem Sie Ihr 7ö. Lebensjahr vollenden, st rdet der Senat von Hamburg Ihnen, ver ehrter Herr Geheimer Rat, die wärmsten Glückwünsche. Ihr Name wird in .Hamburg durch das Kriegerdenkmal und das soeben nihüllte kcüierdenkinall deren geistvoller Schöpfer Sie sind, stets lebendig bleiben. Möge Gott Sie dem Vaterlande noch viele Jahre in iingeschwächter Gesundheit erhallen und Ihnen die Kämst ver leihen. auch weiterhin zum Ruhme deutscher kämst tätig zu sein. Der Präsident des Senats: Burcha-rd." f In M ü » chen wurde dieser Tage die erste bayrische Aerztin approbiert Es ist Frl. Grethchen Schüler auS Fürth, die ihr medizinisches Staatsexamen glänzend bestanden hat. Sie mar auch die erste Dame, die das Ablturientenexamen an einem deutschen Gymnasium und zwar am Neuen Gymnasium in Nürnberg niachte. s „Sokrates, derSt»rmgesell". Hermann Suder- mannS neuestes Bühnrnwerk. wird am 8. Oktober zum erstenmal im Berliner Lessing-Tbcater gegeben werden. — Hugo Wolfs komiiche Over . Ler Eorregidor" ist für die nächste Spielzeit von der Wiener Howvcr zur Austühning angenommen worden, h Der ö st e r r e i ch r sch e Kaiser verlieh dem Zürcher ängervercin Harnwnie anläßlich seines Besuches beim <2chubert- Bund in Wien eine groge goldene Medaille mit Bildnis und Wablivritch. e Das Professorenkollcgium der Wiener Universität wählte an Stelle des verstorbenen Rektors Gussenbauer den Mathematiker .Hofrat Ei'chericy stir den Rest des lausenden und für das kommende Studienmhr zum Rektor. f Zn einem Denkmal für 2 ha> kespeare, das dem Dichter in .Helsingör, dem Schauplatz des „Hamlet", gesetzt werden soll, !v>t Königin Alexandra von England 2000 Mark gespendet. Ein Modell ist bereits vorhanden. Es rührt von dem in Rom lebenden dänischen Bildhauer Hasselriis her. ß Eine internationale Kunst« und Gewerbe- AuS stell ung für Erzeugnisse der Metall« und Siein- Jndustrie findet tm November 1903 in Petersburg statt. Während des Drucks eingegangene Drahtmeldunlsen vom 26. bez 27. Juni. * Kiel. Der Kaiser wohnte heute abend dem vom ameri kanischen Botschafter Tower gegebenen Festmahl bei. An dem selben nahmen auch teil Prinz Heinrich, Gras Bülow, Admiral Tirpitz, der amerikanische Admiral Eolton, die Offiziere des amerikanischen Geschwaders usw. * Kiel. Bei dem Festmahl hielt der amerikanische Botschafter in englischer Sprache eine Rede, worin er seine Freude ciusiprach, den Admiral Eolton nnd die amerikanischen Offiziere dem Kaiser vorstcllen zu können, die in friedlicher Mission gekommen, herzliche Gefühle der Freundschaft Amerikas für Deutschland zu übcrbringen. Der Botschafter betonte, welches Interesse der Kaiser wiederholt für Amerika bewiesen, besonders bei dein Besticke des Prinzen Heinrich, der. herzlichst ausge nommen. bei seiner Abfahrt den allgemeinen Wunsch in Amerika urückließ, er mochte seinen Besuch wiederholen, erwähnte sodann die Schenkungen des Kaisers für die Harward-Universität und fuhr fort, ei» gegenseitiges Verständnis zwischen den Völkern werde am besten erreicht durch persönlichen Verkehr. Es sei ein glückliches Resultat der jetzigen Gelegenheit, daß die Freunde die Freundschaftsbande neu besestiaen. was bei zwei so großen Mächten, wie Deutschland »nd Amerika, ein Segen für die ganze zivilisierte Welt fei. Die Bemühungen beider Staaten seien bei der Ausbreitung der Zivilisation, wie bei der Ausdehnung des Handels und des Weltfriedens aus dasselbe Ziel gerichtet. Je enger die persönliche Bekanntschaft sich gestalte, desto sicherer ent decke man, nffe leicht man gemeinsamen Pfaden folgen und wieviel man durch die Aufrechtcrholtung der Eintracht gewinnen könne. Redner crwähnte, daß Hunderttausende der besten Bürger Amerika» deutscher Abstammung m hohem Maß« dazu Lelqetrageu. Amerika zu dein zu machen, was es ist. Dieselben werde» glücklich sein über die Ereignisse, di« sich jetzt hier abspiele«. u»d über die Zuversicht für die Zukunft, die er aus der Anwejeuhett des Kaisers entnehme. Der Botschafter brachte schließlich km Namen der amerikanischen Nation dem Kaiser die herzlichsten Grüße und besten Wünsche deS Präsidenten und des Volkes der Ber einigten Staaten dar und trank auf das Wohl des Kaisers, der Kaiserin und dcs kaiserlichen Hauses. * Kiel. Bei dem Festmahle erwiderte der Kaiser die englische Ansprache des amerikanischen Botschafter» in gleicher Sprache. Der Kaiser begrüßte ii» Namen de« deutschen Volkes daS amerikanische Geschwader herzlich als Träger der freund schaftlichen Gefühle der Bürger Amerikas, die, wie er versichern könne, ganz Deutschland herzlich erwidert. Er sei glücklich, daß seine Hoffnungen auf eine bessere gegenseitige Verständigung infolge des persönliche» Verkehrs des Prinzen Heinrich mit den Ameri kanern in großem Maße verwirklicht würden und das Band der Freundschaft zwischen Deutschland und Amerika dadurch enger geknüpft würde. Die von ihm, dem Kaiser, der Harward-Univer- silät geschenkten Nachbildungen ans der deutschen Kulturgeschichte würden hoffentlich viele amerikanische Studenten «nftvornen, Deutschland nnd das deutsche Volk zu studieren. Sein aufrichtiger Wunsch sei. daß beide Völker einander besser kennen lernen. Kein ernst denkender Bürger Amerikas und Deutschlands meine, daß die Harmonie und der Fortbestand der gemeinsame» Interessen gestört werden könnten durch Tatsacl^n. die unsere Beziehungen dauernd beeinflußten; es werde stctS Handelsrivalitäten geben, aber die Kraft, He beide Länder zusammenführt, sei zu stark, um ein Entstehen von Antagonismus zu erlauben. Sicher würden Hunderttausende drüben lebender Deutscher den Weg ebnen für die ungestörte Entwicklung der Beziehungen beider Länder, die für beide von so hoher Bedeutung seien. Der Kaiser bat den Botschafter, dem Präsidenten Noosevelt für seine Zuvorkommen heit zu danken. Der Kaiser suhl fort: Wir alle bewundern seine Eharakterstärkc, seinen eisernen Willen, seine Hingabe an das Land und seine unbeugsame Tatkraft, und wir ergreifen gern die uns über den Ozean entgcgcngeslrcckte Hand in herzlicher Freund schaft und in dem Gefühl, daß Blut dicker ist als Wasser. Ich trinke auf das Wohl Sr, Exzellenz des Präsidenten der Bereinigten Staaten! Gott segne ihn und die Vereinigten Staaten! * New York. Der Deutsche Kaiser richtete an den Präsidenten Roosevelt folgendes Telegramm: „Bei Meiner Ankunft in Kiel wurde Ich von dem schönen amerikanischen Ge- chtvader begrüßt und hatte das Vergnügen, den Admiral Cotton und die Kapitäne zu empfangen. Es war Ihrerseits ein sehr glück licher Gedanke, das Gcschlvader nach Kiel zu senden, und Ich bin dank diesem Umstande in der Lage gewesen, das prächtige Flagg schiff „Kearsargc" heute zu besichtigen, wobei Ich den Kapitän zu dem außerordentlich hohen Maße von Tüchtigkeit und Eleganz des Schiffes und zu dem guten Aussehen der tapferen Mann» ckaft beglückwünschen konnte. Mit dem Ausdruck Meines wärmsten ankes versichere Ich Ihnen, daß das Geschwader hier herzlich will- kommen ist, und Ich hoffe, ihm seinen Aufenthalt angenehm machen zu können. Jedermann wird sich darum bemühen, daß eS sich hier heimisch fühle in Erwiderung deS freundlichen Empfanges, der Meinem Bruder von den Bürgern Amerikas zu Teil ge worden ist. Wilhelm. I. Ill" * Essen. Nach der Verkündigung des Wahlresultats in Dortmund. Geilenkirchen und Hagen kam es zu groben Aus schreitungen. Tie oinschreitende Polizei wurde von der Menge mit Sleinwürfen und Revolverschüiscn empfangen und machte von der Waffe Gebrauch. Auf beiden Seiten gab es zahlreiche, teilweise schwere Verwundungen. * Paris. Die Deputiertenkammer beschließt gemäß dem Verlangen des Ministerpräsidenten Combes mit 315 gegen 229 Stimmen die Vertagung aller Interpellationen über das Gelbbuch, betreffend die Verhandlungen mit der Kurie. Tie Kammer berät die Vorlage, betreffend die Autorisationsgesuche der Kongregationen tvciter, lehnt mit 365 gegen 59 Stimmen eine Kommissionsbcratung des Antrags Leygucs, betreffend die ge trennte Prüfung jedes Autorisgtionsgcsuches, ab, und beschließt sodann mit 285 gegen 269 Stimmen, daß die Kammer ablehnt, zur Beratung der einzelnen Artikel der Vorlage überzugehen. lBcisallsiurm links.s Im Laufe der Debatte halte Combes die Vertrauensfrage gestellt. * Sofia. Der Fürst erhielt ein Telegramm des Königs von Serbien, worin er seine Thronbesteigung anzeigt und zugleich sein Vertrauen auf die von seilen des Fürsten und der Bevölkerung von Bulgarien Serbien entgcgengebrachten Sym pathien ausspricht. Der Fürst sprach dem König seinen Glück- Wunsch zur Thronbesteigung aus und gab den Wünschen Aus druck. die er und sein Volk für den König und das Gedeihen erbiens im Auge haben. 8!vliv »uvli xvkitrlkv Stichwahlergebnisse. Hofnachrichten. Armeeveränderungen, Hand- Werks-n. Gewcrbckammcrtag, Grobfeuer in Leipzig. Orpheus-Konzert. Wetterbericht des Kgl. Sächs. Meteorolog. Instituts in Chemnitz vom 26. Juni 8 Uhr morgens (Temperatur nach Celsius). Wetterlage in Europa am 26. Juni 8 Uhr früh: -'sß'E' a .! u. Slürke L«lt-r Tp. K ?!ai»e ^A desWindcS ' s ^ L!»tt°»«.°KI RichNm, Siam« 8 D 12*«"*! r». ZK d«iWindes Iwrnow. i7«>» ^80 leicht hollibed!-» 13 - Helder 7«n 1(18» leicht'wolkig ckl« Ni«cNod - Ii« --U mäftiq wolkig - -,e Sctliy 63 8 frisch Nedet - !4 Chriittamo! 6!» ><> schwach wolkenl -s I', Munster « 63 N'ksZV leiSN der,er 418 o Haoarand.i 7li88tV lei bi httler - 1-t Berlin «7 xcv letcht wolkenl 4l7 2ki,de4nai «ii» 80 Icichtchestep !- -I'! l!arl«rude 68 Still 'Nebel 17 Stockholm j 70^0 stark haibb.'d^ -15 zraiit». M. 68 lei», d-idd-d 4M «iüpenda^. ««jk>d.'c> schw. wölken! ff d». 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Wind Tlalion See- remp. rnrs ft hrhe 2 .8 Win» LH- Ä i m 8 8 Lre«den II» 140 !,.« Still o.» Helberg ! »!>« 5. g.S reo i velvzlg Colditz 117 I«.ä 8.8 nnc, 2 Schneebera «3Ü ,6.0 K8 xr-o 3 ,691 ,b.3 6.8 »c> ii Sisler 600 >4 2 6 4 iivr^v 1 Bauycn 262 13 5 ,0.7 LtM 1.2 Attenberg .lieitzenhatn 7kl Il.2 7 0 X 2 0.3 pitta» »hemnih 268' ,3 3 ii > > l 4 772 ,2 0 2 1 >!I40 » - L10! N 2 6.o 8 2 — zichlelderg! ,213 or v.« innrv 2 - Am 22. Juni wechselte beücrcs Wetter mit Trübung und Niederschlägen ab. Die Temperatur Katt« einen geringen Anstieg ersabren, doch waren die Minima wieder ziemlich aus d«n Stand der vorhergcbenden kühl«» Tage eruntergegangen (Reitzenhain S.i Elr.»; an Marimaiwerten gaben «m: 'tenberg: 12,3 Gr. Leipzig: 22.7 Gr.. Reitzenhain meldete Reis. »res den. 20. Juni. Barometer von Optiker Eduard Wlegaud vorm. O«k Bösold). Wnllslrich« 2. Abend« «1 Uhr: 7«2 Millimeter, 3 ge stiegen. Iberinomciroarapb nach Telfiu«. Temperatur: höchste IS Sr. Wärm«, niedrigste v Gr. Wann«. Meist heiter. Nordwind. Wasserstau»» der Eid« und Moldau. BudweiS Prag Pardubitz Melnik Leitmeritz Dresden Juni -j-7 -ff 22 -ff 2 - 4t --15 — 157 Juni -ff 2 -ff 22* -ff 1 -89 -44 -157 » Lt-uoail«, ,« Pegel in,»lg« »usttellung de« «triiaer »ehre». Wasserwürme der Elbe am 36. 2unl: 30 «rad O.
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