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Dresdner Nachrichten : 18.12.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188712188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18871218
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18871218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-12
- Tag 1887-12-18
-
Monat
1887-12
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.12.1887
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I« dtän Hcnsie altem StaatSgele G«t»«»le. Pc. u. l. w. mit dem oder SvpS, oder l ist auch unter der «a 4 Millionen lletvllliA Verben. Der Schluß olgte am Sonnabend (gestem). ^ ^ nten kommen und gehen, ebenso auch ihre Bilder - — ^ »hcht ist Frankreich noch ganz monarchisch Laut altem Staat-geletz müssen alle amtlichen Räume, al- Amt- und GenchMle, Präfekturen, Kanzleien aller Gattungen. Schulen r Bilde des Staatsoberhauptes m Bronce, Marmor auch in Oei oder Stich aiiSqeschmückt seit«. Dies der Republik so gehalten worden. Deshalb macht jetzt da- Bild Grevnö überall oenijenigen CarnotS Platz. Denn eS tillt keinem Menschen ein, das Bild des früheren Staat-ober» al» Andenken ausiubewahren, ihm ein Pützchen zu gönnen. . könnte ja eine Sammlung geschichtlicher Bildnisse ent- welch« die Aulmerkiamkrit und Bered mng von dem Bilde »«itigen Herrscher- abwenden könnte. DaS meist auS einen, tich oder Steindruck bestehende Bild ÄrevyS wandert daher jetzt rmsach in den Papierkorb. Ihm widerfährt da noch ein leidliches Schicksal. Wie viele Tausende und abertausende gypsene Napo- leon-büsten wurden nicht nach Sedan vor versammeltem Volke von der zn dieser patriotischen Handlung aufgcbotenen Schuljugend feierlich beschimpft und in Stücke zerschlagen. Ein Napoleon lil. zu Pferde auö Bronce. der eben erst über einer Durchfahrt der neuen Tuilerirn einaeiügt worden war. wurde berauSgeschlagen. durch di« Strotzen geschleift, mit Seilen am Halse gewürgt, mit Lämmern aus Nai'e, Mund, Fingern und allen kervorstebcndeu Theilen bearbeitet. In Bordeaux wurde das Reiterstandbild des Kaiser- aus der Place Tourny umgestürzt, zerschlagen, durch die Gassen geschleift und ins Wasser geworren. Arhnlich ging es so ziemlich überall, wo sich ei» öffentliches Bild Napoleons Ul. befand. Schön ist diese Uuchrerbietigleit gegen gefallene Grützen gerade nicht, aber sic gehört in Frankreich zu de» berechtigte» Eigciithüni' lichkeitcn, zu den geheiligten Ueberlicscrungen. Der neueste französnche Held und Vatcrlnndsretter, Aubertin, legt es bei all' seiner Verbissenheit und Melancholie darauf an, mit dem Untersuchungsrichter und deni Publikuni, das seine» Ent hüllungen über die »Verschwörung der Zwanzig" gespannt ent- gegensab. Schabernack zu treiben. Er batte versprochen, am Dieiiö- tag die Namen seiner Spießgesellen preiszngedcn und ließ sich von dem Unteisuchungslichter und dessen Schreiber nach der Nue Mes- nard Nr. 6 führen, wo die Wechsel-Agenten eine Druckerei besitze». Hier muhten alle Druckcrgehilfen feierlich versammelt werde», nnd nun bezeichiiete Anbertin ruirn gewissen Wagner, der erzüiiit auf ihn losiuhr, ihn einen Lügner und Luuwenkerl schalt und vesicherle, sein ganzes Verbrechen bestehe darin, daß er dem Aubertin meh rere stärkere Suinincn lieh, welche dieser ihm niemals zurück- erslattete. Aubertin lachte dazu und gestand, er hätte de, Justiz und seinen Gläubigem einen Streich spielen wollt». Hierauf begab man sich nach seiner Wohnung, Nue Montpensier 34, wo er den Untersuchilngsilchter abermals kopple, indem er ihm weiSmachte, wichtige Dokumente wären unter einer der Diele» des Stubcn- bodens verborgen. Ein Sch,einer wurde geholt, der die Diele lockerte und ainhob. Herr Atthalin machte ein langes Gesicht, als die wichtigen Dokumente sich aus einige der schon erwälmieii Bro schüren Aubertin's beschränkte», und dieser kehrte i» Heller Freude über seine gelungenen Spützc in seine Hast zurück. Die radikale» Blätter verspotten die Regicrnngscrklärniig und fragen, ob daS Cnbmel rrnsilich glaube, es werde lange geling leben» um auch nur ein einziges der vielen angekündigte» Gesetze zu schaffen? Sie prophezeien ihm den Sturz schon in der zweiten Januarhällte. In geheimer Sitzung beschloß eine Versammlung der Patrioten- liga, an welcher gegen MO Vertreter der Pcoviiiz-Aiisichüffc thcrl- nahmen. Derouledes g.'ücktritt zu genehmigen, die Liga künftig von jeder Politik sreizuholten, und da die ausdrückliche Rückforderung Elsaß-LothringenS ein hervorragend politisches Ziel sei, auch die Satzungen der Patriotenliga derart zu ändern, daß jene Rückforde rung nicht mehr als ihr Ziel zu bezeichnen sei. Der Attentäter Anbertin soll in rin Asyl für Geisteskranke überaesührt werde», da er einen Walinsinnsanfall hatte. Paris. Zu der Lebelgewehr-Asfaire bemerkt der „Figaro Ein Zweifel in dieser Angelegenheit ist nicht mehr znläisig. Das Verbrechen des Feldwebels Ehatelnin, an welches man gestern noch nicht glauben konnte, ist heule klar und unumstößlich. Seit länger als drei Monaten stand er in Briefwechsel mit Deutschen znin Zwecke de- gemeinsten Verrathcs an seinen, Vatcrlande. Ein Vergehen, wie es Ehatelain sich hat zu Schulde» kommen lassen, kann nur mit dem Tode besttast werden, cs gehört zu de» Kapitalverbrechen, die keine Verzeihung oder Milderung der Strafe verdienen. Seit drei Mo nalen stand der Elende niit den Feinden Fiankreichs in Briefv« kehr mittelst vereinbarten Ziffern»,slcms. Die Beweise hir»vo» sind bereits in Besitz des Gerichtshofes gelangt. Die meisten der Bur waren: „A. B. C. 433 Cchillstrnße 6 postc restante, Berlin IV adrefsirt. In diesen Bric'en bietet er sich an, ei» Lebelgewcbr nnd Lebrlpatronen gegen eine entsprechend hohe Sniinne der deutschen Regierung anszuliescrii. In gleicher Absicht hat er sich auch zwei mal an die italienische Negierung diicsffch an M. Ürispi gewandt Die Beweise hierfür sind gleichfalls im Besitz des Untersuchungs richters. Ehatelain leugnet übrigens sein Verbrechen nicht, nur be hauptet er, es sei ihm zuerst von drutschcr Seite der Vorschlag zur Auslieferung eines Gewehres gcmacht und ihm hierfür die Summe von 2MM, Fies. geboten worden. Zur» Glück kür Frankreich hat er sei» Vcrbrechen nicht ausführen können, denn eine sofort vom Waffenmeister des Regimentes vorgenommene Inventur soll erge ben haben, daß der Bestand der Lebclgcwehrc und Patrone» voll ständig intakt geblieben ist. Durch die glückliche Fügung des Cchickials sind wir einer Gefahr entgangen, ffir die wir dem Gott nnierer Waffe» zu danke» haben, die uns aber zugleich mahnen soll, doppelt ank dcr Hut zu sein. Ganz Frankreich aber verlangt den Tod des Elende», der unser werlhvollrs LaiidcSveitbcldigniigs- mitlel deni Feinde überliescrn wollte. Italien. Offiziös wird deine»klrt, daß das italienische Königs paar oder Mitglieder des Hauses Savoyen je daran gedacht, dcm Papste Geschenke zum Jubiläum zu machen. — Bischof Stnnip aus Stratzburg übemal) dem Papst eine Adresse dcr Elsässer Ka tholiken, welche die Rückgabe Roms verlangen. Ministerpräsident Crisvi erklärte in der Teputirtenkammer, er hege das Vertraue», daß die Kaiimicr^den Handelsvertrag mit lieg- Oes' Oesterreich-Ungarn anneluncn nnd deni Ncichbcnstaatr damit cinei, Beweis geben werde von der Ukbereiiistininiiing der Gesinnungen zwischen der Kammer und der Regierung. Ter Vertrag wurde hier aus mit 231 gegen 22 Stimmen aiiaeiiommen. Ohne >edc Debatte wurde scrncr mit 233 gegen 2«) Stimme» die Vorlage angenommen, welche die Regierung «mächtigt, aut Grund des bis zum 1. Juli 1888 nnzuwciidendc» allgemeinen Tankes mit Frankreich und Spa nien neue Handels- und Schiffsahrtsvertrügc abzuschließen. Dr. Mackenzie beabsichtigt aus San Remo am Sonnabend Abend »ach Algier abzureiien, wohin er zu einem Kranken berufen worden ist. Ov derselbe von dort nach San Nemo znrückkehrt, ist noch ungewiß. Aus Massaiiah wird aenieldet: „Eine Explosion in Arkiko zer- störtc^emen groben Thcil der Mer Der Taiiipser „Egitto" Munition." ist in Massauah mit den seitens der mv Italiener in England angetansten zerlegbaren Baracken, Wasser behältern und Fntterborräthen anarkonimeii. Den ciiigelciufciicn Nachrichten zufolge stehen die Rebellen zwei Stunden vor dcm zur Verthkidigung Snakims von de» Engländern errichteten Laufgraben. — - - ---- ^ >-— Kitcheiicr entsendete 600 angeworbenc Eingeborene, linge Insurgenten zu ciilcciße», allein ein The» floh, Ucbrlgcn wurden mit einem Bcr- die Zahl dcr Studeu- »d vc .. uni Tvtar de» > zu entleihe», allein ei» Theck ffvh, ein anderer ging zu den Rebellen über und die ii--n",-6<>n mir <>in^„, lustc von II Mann geschlagen. Belgien. In der letzten Zeit hat sich tinnen an den belgischen Univc>sitäte» auffallend vcrmebrt. Die Brüsseler Niiiversität hat allein jetzt 20 Studentinnen. Das Stu dium der .Heilkunde »nd des Rechtes findet nur vereinzelte Anhänge- rinnen: mehr Anklang findet daS Studinm der Naturwissenschaf ten. dem sich zahlreichere junge Mädchen widmen, weil diejenigen, welche sich für das höhere Lehrfach bestimmen nnd UniversitätS- studicn gemacht haben, die schnellste Beförderung erhalten. Der größte Theil der Studentinnen widmet sich aber den pharmazeuti schen Studien: sie wollen Apothekerinnen werden. Dieses Stu dium ist, da es nur drei Jahre i» Anspruch nimmt, das kürzeste, auch billigste. Junge Mädchen, welche die phamiazcutnchen Prüfun gen bestanden haben, finden zudem bald einen Landarzt als Gatten; der Arzt verordnet, seine Fiau vrrfertigt die Heilmittel, und so ist der Gewinn ein doppelter. England. Der Civil-Lord dcr Admiralität, Ashmead Bartlett. hielt bei dem Erösfinings-Baiikett eines Birminghamer konservati ven Klubs eine Neve, in welcher er sagte, datz die Zukunft nicht ganz unbewölkt sei, und vielleicht der dunkelste, betrübendste Fleck am Horizonte sei die Krankheit, die einen der treuesten und edelsten Charaktere, welche die Geschichte des modernen Europa schmücken, befalle» habe und die allgemeine Theilnahme Europas errege. Die Welt wende besorgt die Blicke nach dcm dcntschen Kronpcinzen, dem tapfer,, Ritter und Krieger obne Furcht und Tadel, einem ß md d isen Stärke und Erötze'gethan habe, dem Erben »er einzigen Hoffnung des jünc der LrhastMg « eines glanz- ung deS jüngst geeinigte» . dir Vorsehung in gütige», were Leiden zum Guten wenden, »ropa so werthvollrS Leben cr- der so diel lur Einigkeit Deutschlands von dessen Stärke und E vollen Reiche» und der Volkes. ..Wir können nur v",,.... geheimnitzvollen Fügungen dieses ß ein Drutichlaiid so kostbares und halten werbe." London. Mr. Gladstone beaiebt sich am L. d. M. über Hawaldcn nach Venedig. — Im Februar findet im Krhstnllpalast die Eröffnung einer Kunst- und GewelbeauSstellung statt, wobei dcr photographischen Abtheilung eine hervorragende Stelle einge- rüumt wird. — Aus Kairo sind in London Nachrichten einaelause», die den Angriff aus Snakim bestätigen. Der Feind machte eine» Sturmlaus gegen da» Schatnsort, der von der rgyptischen Cavalerie zurückgelchlauen ward. — Die erste Sektion der Delagva Bay- Eilenbah» ward am Mittwoch von dein Generalgouverneur unter grober Tbeilnahme eröffnet. Die Kavkolonie. Natal und Transval- lanv waren vertreten. Die Linie, die 54 Meile» lang ist, endet bei Komati in dcr Wildniß. Die technischen Schwierigkeiten be ginnen mit dcr nächsten Sektion, die 65 Meilen umsatzt. Russland. Mltlhcilunaen aus Pariser Flnanzkreisc» zufolge soll Rutztcind nach dem Scheitern seiner dort versuchte» Milliarden- Anleihe noch ganz vergebliche Anstrengungen gemacht haben, we nigstens ein Darlehen von 250 Millionen Rubel daselbst zu er langen. Ebenso sollen seine Bemühungen, in den Niederlanden und Belgien eine gröbere Anleihe unlerzubringen, fruchtlos ge blieben sein. Jetzt versucht es, durch eine Verbindung hollän discher. belgischer und französischer Financiers zu diesem Ziele z» gelange». Daß aber nach dem Scheiter» auch dieses Versuchs sich Herr v Whichiicqradsky nach Nordamerika wenden würde, wie ei» kleines Pariser Blatt meint, batten wir für einen Scherz oder eine Boshaftigkeit. Ausfallend hlcibt, daß die russische Fiiianzvenvaltllng zur Dccki.iia des stacken Defizits in den Rcichsein»ahmen, wie zur Bestreitung der außerordentlichen Staatsbedürsiiisse, »och immer nicht zu dem Mittel eines Zwangs-AnlehenS bei de» Kirchen und frommen Stiftungen, das Kalkow !o dringend emptahl, gegriffen hat. Man ve>anschlagt die mögliche Höhe eines solchen aus e'wa 500 bis 600 Millionen, allerdings »och lange nicht genug, nm das russische Reich finanziell slott zu mncheii. Jedenfalls hübsche Aussichten für seine auswärtigen Gläubiger. Das in Brüssel erscheinende russische Blatt »Le Nord" führt ans: 'Rußland wolle weder den Krieg »och werde es Krieg führen, doch deaiisprnche es voll und ganz das Recht, alle «forderliche» Maßregeln zu ergreifen, uni eine eventuelle Invasion in lein Land kür de» Angreifer verhängnißvoll zu machen. Rußland wäre keine unabhänglae große Macht mehr, was es doch sein wolle, wen» es gestaltete, baß man von ihm Rechenschaft darüber fordere, was es >»> Jnleresse seiner Sicherheit zu tbiin für angemessen halte. (Das ist n» sich sehr richtig und ielbstverstündlich; aber die Beschwerde Tcntschlands und Ocil«ieichs geht eben daln», daß Rußland zu dem Zwecke rüste, nm in das Gebiet seiner 'Nachbarn cinzniallr».) Bulgarien. Fürst Ferdinand und seine Mutter reifen nach Weihnachten in Begleitung drr Minister und eines großen Gefolges zu kurzem Aufenthalt nach Philippopel. Mittelst Botschaft wird am 27. Tezdr. die Sobranje geschlossen werden. In einer teiegraphiichrn Meldung aus Bukarest werden die Zeitniigsnnchrichten von einer auiständiichen Bewegung in Sofia und Jndrandstccknng eines Tliciles der Stadt als unbegründet be zeichnet. Auch das Gerücht, daß in dem Bestände des Ministe riums Aciidcrunge» bcvoistüiiden, soll unbegründet sein. Man vcr- sichcit im Gegentheil, daß in Sofia wie in den Provinzen Zäsur- denheit und Ruhe bensche. Amerika. Zahlreiche Unterredungen mit Congreßmitgliedern habe» ergeben, daß Biele dafür sind, dcm Präsidenten Vollmacht zur Ausweisung „anstößiger" Fremder zu «checken; die Idee ist miS der Agitation für Beschränkung dc> Einwanderung entstanden und findet eine» passenden Ansdruck in einer von deni Republikaner Adams (Illinois) cingedrachtcn Bill, Den „Times" zufolge wird der Cvngrcß sicher »och in dieser Session einen Gesetzentwurf an- nehnien, welcher die Einwanderung beichränken soll. Afrika. Die der Kongoregieruna in Brüssel am 16. Dezem ber zugcganaene Post vom Kongo meldet, daß schon seit dcm 28. Juni iede Nachricht über Stanley fehlt. Aus Capsladt wird über eine Massenhinrichtnng von 150 ein- gcbo>enen Kriegern unterm 25. November gemeldet: Fred Selon, der berühmte Jäger, begab sich jüngst mit einigen englischen Freun den nach Mcishonalnnd, um dort der Löwcnjagd obznlicge», heglei tet von einer Leibwache von 150 Malabelc-Kricacin unter einem Jndiina. Die Pflicht dieser Krieger war. obwohl sie augenschein lich als Führer sniigirtc». die weiße» Jäger zu überwachen und zu verhindern, die eigentlichen Jagdgründe zu verlassen »nd nach Gold zu forschen. Gleichwohl machte die ganze Fagdgeiellffhaff von den Jagdglundkn einen Abstecher nach de» nördliche» Goldfeldern, wo bei unterwegs »ach Gold geforscht wurde. Da der Jndiina es ver nachlässigte. dies zn verbind«», trat einer seiner Lrute, die Folgen fürchtend, den Rückweg an nnd nntenckchtcte Lo Bengiilo, den Kö mg von Matabeland, von dem Vorgcfalleiic», worauf letzterer ein Regiment abiandte, nm an de» »»gehorsamen Mannschaften die un vermeidliche Straie zu vollsticckeii. Ein Abgesandter des Königs bolle die Jagdgesellschaft und deren Führer ei» und verkündigte letzteren, daß sie alle znin Tode verurihcilt seien. Das Uriheck wurde sofort vccklslrrckt. Sämmtlichc 150 Eingeborenen staibcn ohne Murren. T>e H»»ichll»igsnrt war die, daß icder Bcrnrtheitte gleichzeitig zwei Cpceistichc und einen Keulenschlag erhielt. Tie Engländer ließ man mit einer Warnung ihres Weges ziehen. Amillktoir. si Ter Tonknnstler - Vcrcin brachte vorgestern an seinem ersten diesjährige» Prodnktionsaheiide drei Werke: Trio (op. 188) ffir Pianoforte, Oboe und Horn von Carl Reinccke, Sonate (op. 99) für Pianviorte nnd Violoncello von I. Brahms und Coneertantes- Quartett für Oboe, Ctarinelte, Horn und Fagvt mit Orchester- hcgleitnng von W. A. Mozart zum ersten Male zur Aufführung. Man ist gewöhnt. Alles, was diese vornehme Künstler-Vereinigung bei solche» Gelegenheiten aus ihr Programm letzt, ungehört als vortrefflich zu unlerschreibeii, denn bevor eine Comvosition die Ehre genießt, am dcm Programm ihrer Prodnktioiisabende z» signriren. ist sic von ebens» bewährtem Geichmack als Gehör zur Genüge geprüft und erwogen worden. Nicht immer ist aber dcr Geschmack der ernsten Künstler auch derjenige des Publikums. Umso erireu- licher wirkt cs. wenn Novitäten ohne jeden T ispul beiden Faktoren voll und ganz Rechnung tragen und sowohl die Eine», wie die Anderen in jede- Hinsicht bcsiiedigen. Das war nun vorgestern Abend mit den genannten Werken dcr Fall: sie gefielen sowohl im Gciammteiiidrnck wie in ihren Einzelheiten ganz außergewöhnlich. Das Neinecke'iche Trio zeichnete sich, wie alle Arbeiten dieses vor- giglicheii Cvmponisteu, drr, abarseben von wenig Neidern, den cltsamen Vorzug genießt, von dcr maßgebenden musikalifche» Welt chon bei Lebzeiten unter die moderne» klassische» Meister gezählt » werden, durch Noblesse der Erfindung, Klangichönheit und Fein- vejt der Form aus. Bei aller Beachtung des classischen Kammcr- musikstilcs, ist das Trio im modernen Geschmack gehalten, von schwnngvollkr Frische und unbestreitbarer Obiektibität getragen. Aus die Technik dcr Oboe und des HorveS ist dabei überall mit meisterlicher Kenntnis) dcr Instrumente Rücksicht genommen und diesen nie mehr zuacmuthet, als sie, ohne die Natürlichkeit zu sorciren. zu leisten vermögen. Tie Herren Schmole nnd Kammermnsiler Banm ärtel und Ehrlich lruge» das reizende Werk musterhaft vor. Die (Irahme'sche Sonate war von nicht minder guter Wirkung begleitet nnd intercssirtc besonders in ihren ersten drei Sätzen. Der letzte Satz überrascht; er macht gegen die Ausdehnung und Durchführung dcr anderen den Eindruck, als ob der Cvnipvnist mitten in der Ar beit obgerlffen und zur Beendigung des Ganzen gedrängt worden sei. Nichts destowenig« zeigt sich BrahmS auch in diesem Werke als einer der hochgeachtetsten Meister des Kammermusikstils. Seine Melodik ist immer edel, seine.Harmonie eigenartig, sein Slil vor nehm, interessant und der natürliche Fleiß seiner Erfindung von jenem Gepräge, daS nnmitteldar von der beruienen. auserlesene» KünNlerschast, von genialem, maikiaem SchaffenSvermögrn überzeugt. Hen Berlrand Noth und Herr Kanimrriinisikrr Böckniann setzten ihre ganze seltene Knust und Virtuosität ein, um die Sonate in wahrhaft vorzüglicher Welse zu Gehör zu bringe». So schön wie der Eindruck der beiden genannte» Werke auch war. wurde er dennoch durch Mozarts Concertantcs-Ouartett vollständig in den Schatten gestellt. Die Grazie, der bestrickende Wohllaut, der ganze Reiz, dcr dem Mozartschcn Genius eigen ist und bisher niemals erreicht, geschweige denn llbertrofscn wurde, erheben das Werk zu dcm Schönsten nnd Vollendetsten, was >e in diesem Genre ge schrieben wurde. Immer sind, als ob das sich nur von selbst ver stünde, die wirksamsten nnd effektvollsten Lagen der Solvinstru- mcnte gewählt nnd Alles, was diese auSsühren, ist mit einer Natür lichkeit, in einem nnvklsieabcircii melodischen Fiusse geschrieben, der in bestrickender Irische und mit unwiderstchiicher Grazie Geist und Htrj tn FesM schHat- Der Schönheit und rntiprechend, war die meisterliche AuSsllbrung ^ Kammermusiker Beck. Demnitz, Hlibler, Bräunlich und der Kgl Kapelle unter Leitung des Herrn Hoskapellmeister Schuch. Das Weck entrückte förmlich und nicht viel hätte gefehlt, so würbe man die hinreißend schönen Variationen, trotz der Anstrengung, die ihre Aussi>hi»»g bedingt, zur Wiederholung verlangt habe». In den reiche» Benall. der dem prächtigen Quartett und de» AuSsührenden zu Tlieil wurde, stimmte auch Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg und Hobe Fainilie ein, von deren Gegenwart das Concert dis zum Schluß beehrt wurde. Herrmann Starcke. '!' Tic Meininger beschließen morgen Abend ihren Gastspiel- chkluS mit der Lhakespcare'schen Komödie: „Was Il: r woll t". Die Vorstellung findet bekanntlich zum Besten des Pensionssonds für die Mitglied« der Meiniiigen'schen Hosbühne statt. -f N evcrto ir der Kgl. vvi t bea ter. Altstadt. Sonn tag : Lo» Juan". — Montag: „Der ichwarze Schleier". — Diens tag : „Die Walküre" (Ans. 6 Ubr). — Mittwoch: „Schön Rotraut". — Donnerstag: „Czar nnd Ziiiimermanii". — Freitag: „Der Krieas- plan". — Svnntaa : „Merlin". Neustadt: Sonntag: z. tL.: „Alte Mädchen", L. in l Akt v. Schütz. „Die Frau im Hause". N. c. — Dienstag: „Aschenbrödel". — Mittwoch: „Alte Mädchen". „Die Frau im Hause". — Tonnerstag: „Alte Mädchen". „Die Frau im Hause". — Sonntag: z.E : „Mädchenaugen". Für dieTvnnabend Abonnenten des 24. Tcceniber. -f Von der König!. Geiiecaidircetion ist für die Feiertage folgendes Nepertoir scstgestellt worden: In dcr Altstadt soll am erste» Weihnachtsseicilag „Merlin", am zwecken „Des Teufels Antheil" gegcben werden; daS Neustadt« Haus dringt am ersten Feiertage als Neuheit das vieractige Lustspiel „Mädchenaugen" von Francis Stahl und an, zweiten „Aichenbrödel". -f So schwer wie cs dem wahren Kniistler wird, von seiner Kunst aus immer zu scheide», so schwer wird es oft auch dem Publi kum, von seinen Lieblingen, die ihm so ost die Throne in's Auge und die heitere Lache hervvcgeriisen haben, Abschied zu nehmen für immer. Mit nbeimvrgen ist wieder ein Lag gekommen, der für Einen der Berufensten als Wcgscheide gilt, wo sich die Grazien und Musen von ihm trennen sollen »nd wir für imiiicr Karl M ittell verlieren werden. Tic eiserne Nvthwcndigkcit, das harte Schicksal hat ihm Prüfungen auscilegt, von denen die schwerste die ist. daß er der Bühne enckagcn muß. Das lebte Wort zu seinen Gönnern u»d Freunden will er aber von der Bühne spreche», von der Stätte seines Wirkens, die für ihn einen 40jährigen Triumph bedeutete. Bor wenig Tage» hat Karl Mittel! in derselben Weise von seinem Leipziger und Hamburger Publikum, dem er lange Jahre als Liebling galt, Abschied genommen. Schon tagelang vorher war in beiden Städten das Tbcater vollständig ansbcrkauft, am Abend der Vorstellung sogar schon das Orchester bis auf den letzten Platz besetzt »nd in dichtgedrängten Schaaren riesen Mittells Verehr« nnd Verehrerinnen ihm den Gruß des Abschieds zu. Dresden wird in dieser Hinsicht nicht zurückstebcn und einem so ge feierten wie auch schwergepruiten Künstler die Theilnahme nicht beringen, die sei» kiiilstsinnigcs Publikum bei ollen Gelegenheiten, wo cs galt, dein Obi« einer vernichtenden HeinNnchiing zn Hilfe zn komme», so oft und reich bethätigte. Das Repertolr, welches das Rcsidciijthraler für übermorgen, Dienstag, in Aussicht ge nommen hat. ist bekannt. In den genannten drei Einaktern wird Mittel!, der alte, der ewig junge Mit'ell, noch einmal vom Scheitel bis zur Solffe, der bald liebenswürdige, bald schneidig ritterliche, der bolleiidete Cavalier von unverfälschter Natürlichkeit sein und seine» Gönnern dcn Abschied gewiß von Herzen schwer machen. Möge ihm als Entschädigung auch in pccuiiiärcr Hinsicht die letzte seiner Vorstellung dienen — der schwer geprüste Künstler bedark dieser Hilic! -f In der Ausstellung des sächs. Kunst Vereins im Brühlschen Palais, August,isstraße (geöffnet Sonntags von 11-3, Lomierstag vv» 10-1, an den übrigen Wochentagen von 10 bis 4 Uhr), sind ferner neu ausgestellt: 1. Oelgeniälde. Bckdniß- studie bo» Woltrom (Dresden); Studienköpfe von Piof. Händler (Berlins und Zfchimmcr (Erfurt); Genrebilder von Jannard (Mün chen), Jcrwitz (Dresden), Krahne« (Düsseldorf), Schladitz (Berlin) nnd f Seidcmaim (Dresden); Schlachlenbild von Schuster (Dresden): Tbierbilder von Gebier (München) nnd Hosmann (Karlsruhe); Landschaften von Baum (Weimar) und Ockrl (Berlin); Marinebild von Neinhardt (Dresden); Blumenbild von Helene Noack (Dresden). — 2. Aquarelle, Pastelle ic. Brustbildniß. Pa- steügemälde von Heyne (Dresden); acht Blatt Aquarcllstudien von Hofsinann (Chemnitz); zwei Vliimenbilder en gormclxr von Elise Genick»« (Oberlößmtz b. Dresden) ;Kirchen>n»eres, nach van Baffen radirt von Schulz (Berlin); außerdem fünf verschiedene Glasmale reien aus de», Institut von Bruno Urban (Dresden). — 3. Pla stische Gegenstände. Neliefbildniß in Ghps, mov. von Bernkopf, Statuette dcsgl., mod. von Nich. König (Dresden). -f In ehrender Erinnerung an seinen in London kürzlich ver storbenen Binder h„t Herr Hosthealer-Negisseur E. Richelsen dcr Llateii-Stiitiing", U»t«stützliilgskasse für die Wittwen und Waffe» des technischen Personals des Kat. Hosthcaters. die Summe von 4000 Rtk., sowie dcr Pensioiis-Zilichnßkasse für das technische Personal des Kgl. Hvstheaters die isumme von 1000 Mk. über wiese». f Tic große Wcihiiachtsausstellliiig der Ernst Arnold ' schen Hofkniislhniidluna ist noch wesentlich bereichert worden durch den Eingang einer Kollektion bedeutender Aanarellc, unter denen sich viele von den größten Künstlern dieser Malbranche be finde». >Lo leie» nur beispielsweise angeführt: Passiiii's „Vcnelia- »«>»", Levorabi's „Wiiizerin", Eoiieffni's „Zigeunerin", wie Lu- thcrot's Landschasl „Auf Capri" und Eckmer's „Ulmcr Dom". Blät ter von glößtem Wert!,, denen sich nicht minder wcrthvollc Hnnd- zeichiiuiigeii, wie Ad. Mcnzel's „Scene aus Kleist s Zerbrochenem King" u. a. aiischlicßcn. Noch sei an, die neuen französischen illustrirten Werke, die sich durch besonders originelle Einbände bemerkbar »lachen, hingcwiesen, da sich solche, als etwas ganz Neues zu Weihnachtsgcichenlen eignen. Kammervirtuos Herr Oskar Brückner — ein früherer Schick« Grützniacher's. dessen man sich m Dresden noch sehr wohl «inner» wild — errang vorige Woche im 3. Sinsonie-Eoncert des Königs. Tbeatervrchesters i» Wiesbaden mit den, Vortrag des Nafs- schcn U-moII-Eoiiccrtes einen so anbergcwöbnlichen Erfolg, daß dieser von der dortigen Kiitik als ein förmliches Ereigniß bezeich net wird. j- Tic Panoramen sind beim modernen Publikum sehr beliebt geworden. Sie sind eine vortreffliche Vergegenwärtigung eines Er eignisses und seines Schauplatzes. Ter Beschauer steht mitten i» der dargestclllen Ecen-, welche mit dcr Täuschung lebendiger Wirklichkeit vor seine Augen tritt — ei» Reiz, dcn kein anderes Bild zn bieten vermag. Es war natürlich, daß die letzten glor reiche» Ercignisie unser« Geschichte, welche von Vielen miterlcbt, von Allen mitenipsuiide» worden waren, die siegreichen Schlachten des dcutich-tcaiizösischen Krieges den eisten Darsielluiigsgegenstand der Panoramen bildeten. Aber nicht immer konnten unserem Volke diese blutigen Kampffccnen mit verödeten Feldern, brennenden Häusern, blitzenden Bomben nnd aufgelMstcn Massen Verwundeter, sterbender und Todter zur Beschauung dargebote» werden. Das wäre schon >m Interesse de» Menschlichkeit nicht znläisig. Man luchte daher andere, dem bisherigen Thema entgegengesetzte Gesichts punkte für Panoramen zu finden. Da ist nun ein Ercigniß von großem weltgeschichtliche», religiösem und sittlichem Interesse, das allen Herze» nahe liegt und darum den lebhaftesten Wunsch hervor- riet, es aus dcr fernen Vergangenheit in die unniittclbar anschau liche Gegenwart gerückt zu sehen: Ter Versöhnungstod Christi am Kreuz. Vor Allem aalt es, für diese Idee einen Künstler zn finden, der dein grandiosen Werk gewachsen war. Dieser wurde in Pro fessor Bruno Pigihcin gewonnen. Ein volles Jahr hat die rastlose Arbeit gedauert. Dafür ist ein Werk aus einem Guß entstanden, das de» Stempel klinstleuich« Originalität und Meistttsckatt an sich trägt und München, wo es ausgestellt ist, zur wahren Zier und Ehre gereicht. Uni das herrliche Panorama auch weiteren Kreisen zugänglich zn machen, hat die deutsche Vcrlagsaiistalt in Stuttgart und Leipzig dasselbe aus 12 aneimindcr hängenden Blättem in Holzschnitt aiisgeffilirl und in eine vornehm gearbeitete Mappe ge faßt mit« dem Titel „Jerusalem und die Kreuzigun'g Christi" heransgcgeben. Man iiniige» stundenlang betrachten ol biete» doch die 50 verschiedenen G Eolossalbild zusammei,stellt, eine Fülle aeichichtlicbcr, geographisch«, poetischer und historisch getreuer Darstellungen, die für den Kunst!«, wie für den Laien von unvergänglichem Zauber sein müssen. Für Kuilstvcrstäiidigc gicbt es jedensalls kein schöneres und prächtigeres Fcstgejchciik als PiglheinS „Jerusalem". * Merkwürdig. „Komm rasch weg. dort geht die Balle- te»>se, mit der mir neulich etwas ganz Merkwürdiges paisilt ist: Ick bicle ihr ein GlaS Vier an, da verfällt sie in Wcinträmps« und lcm uno oic seren zigun'g ^ kann diese meisterhaften Zeich- ohne das Interesse zu ermüden, Ä nippen, aus denen sich das schreit nach Wasser" Skr. »»». Seite ». «M Sonata«, L8. Der. 1887
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