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Dresdner Nachrichten : 30.05.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188505309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850530
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850530
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-05
- Tag 1885-05-30
-
Monat
1885-05
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.05.1885
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»L IS» Xt ««. ützerbaupt nur solcke Kandidaten de, ReglerungSpartel gelten. w«l«be sicd. wenigst»»« Sußerli». al« Judensrmnd« b»koi'«t«n. Trotz sab ft» ^ -U»d»m ct«t-. d»n vrisall iktner Masorttät zu » sich . ^ sein Tbema außer den bekannten ltbe- aeineinlamen Reaienma angen'dm freundliches verlilltniß DeNerreich Ur um sichern, dazu gezwungen, für sein Dhen . . ral und Humanitär klingenden Phrasen noch schärfere« Geschütz in« Heuer zu führen. Er kritisirte in der rücksichtslose»«» Weile da« Berbaiten der russischen Regierung den rusfttchen Juden gegenüber und ficherte sich damit allerdings du ledhoslefle Zustimmung seiner " Taktik in Wien In den «reisen der r derütirt bat, welch« aut «in „ „ Ingarn« zu Rußland mit Recht den grüßten Lertb legt, darf doch wohl stark angeiwe>,feit werde». Frankreich. Der Kapitün des 6. Artillerie-Regiment,», der kürzlich einen erkrankten Artilleristen ul« Simulanten an den Pack- lattel eines MaulthiereS gebunden mitzuiiiurschiren zwang. waS bei der Ankunst m der Etappe eine Monffestosivn der Einwohner her. vorrles. ist vom Kriegsniniisier disziplinarisch bestraft worden. Er wurde aus unbestimmte Zeit mit Halbsvtd autzer Dienst gestellt. Di« Regierung d-al iichti. t aus Grund der von mehreren Prä« selten erstatteten Berichte, die -rag, de« öffentlichen Gebrauchs von Emblemen generell zu regeln und den Kammern «inen Gesetz- entwuri vorzulegen, der die diesbezüglichen Betugnisse der Re gierung genau bestimm» und da« Verbot deS Gebrauchs von aus» rübienichen Johne» aus ganz Frankreich auSdelmt. Deputtrtenkammer. Der kleritale Deputirte de Mun richtete eine Interpellation an di» Regierung über die Dekrete betresss Verwendung des Pantheon zu seiner trüberen Btstimmung und führte dabei au«, daß die dctressenden Dekrete eine llngeletz- üchkei» enthielte» und eine Beschimpfung, sowie ein Sakrileg»»,, nieu Zu dem von der Regierung vorqenommcnrn Akte sei ein (tzcictz »otbwendig gewesen, die Regierung habe aber eine össent. liche Diskussion vermeiden wollen. Ter Minister Gablet bestritt, daß die Dekrete ungesetzlich seien, denn die mehrsachen Verändern», gen, die i» Bezug aus die Bestimmung de« Pantheon stattgesunden hätten, seien stets drrrch Dekrete angeordnet worden und legte gegen den Vmwurs de Man'«, daß in d-m bezügliche» Akte der Regierung eine Verletzung der Genüsse» liege, Verwahrung ein. Der Minister erinnerte ferner an die Entweihung der Gräber im Pantheon, die unter der Restauration vorgekommen seren und erklärte ichließlich. man babe das Pantbeon der Leiche Victor Hugo's wegen, weicher die Kirche vielleicht die Ausnahme verschlossen haben würde, seiner urwrimgiichen Bestimmung zurückgegcben. Der von de Mun ge stellte Tadels»,rtrog wurde mit 388 gegen 83 Stimnien adgelebnt, ein von Plädier de Monria» gestellter, die Dekrete billigender An- trag wurde mit 338 gegen 90 Stimme» angenommen. Vor dem Schwurgericht von Chalvn s. Saoue begann der Proleb gegen 32 verschiedener Dhnnniitsprcngungcn ange- »agte Bergleute von Mont-ceau-les-Aiines. Tie Angeklagten sind meist junge Leute von 18—20 Jahren. Die zwei Angeklagten, Jakob und Serprix, sind geständig, Dynamit im Perrecy gestohlen und am einem Kärtvsselselde verstockt zu habe», und wollen durch ,wc> geheime Agenten mittelst des Versprechens vvn 200 Frcs zu dielei Thal verleitet worden sein. Ter Generaladvokat bczeichnele mehrfach die Angeklagten als Angehörige der „Schwarzen Bande". Italien. Es steht jetzt autzer Zweifel, daß sowohl an Bord des ilalikiiiscken Geschwaders von Massauah mid Assab, als auch n> den Ganiiionen der genannten Orlichatlen der Flecktyphus ausgebrochen ist. Das Geschwader verlor seinen Kommandanten, de» liichiigcn Fregattenkapitän Parenl, welcher Nordenikjöld's Be- gleiicr aut der „Bega" war und jetzt die Fregatte „Cavour" im Pochen Meere befehligte, die Lanotrnppen verloren einen Haupt- inaiiii, einen Leutnant und 12 Soldaten. Die „Germania" theilt in deutscher Uebersetzung den Wortlaut eines Schreibens mit, welches Papst Leo XIII. unterm 20. Mai nicht ohne Ursache gesagt haben: datz mit höchster Anstrengung und uiil beständigem Eiter gestrebt werden »irisse, datz der Priesterstcind mni'.er mehr durch wissemchaftliche Bildung glänze. Die Natur der Jenen bringt daS Heevortreten dieser Nolhwe»digkeit mit sich, weil m dem große» Wclllmii'c der Geister und dem so eitrige» Strebe» nach willeiilcha'tticher Ausbildung der Klerus nimmerinehr mit der angemessenen Würde und dem erwünschte» st!»he» seinen Aemtern und Pflichten würde obliegen können, wenn er die Geisteseigen- ichanen, welche von allen Anderen so sehr angestrebt werden, ver nachlässigen würde." Spanien. Tie Tcputirtcilknniiner hat den am 10. d. Vits, ab geschlossene» Vertrag betreffend einige Abänderungen des deutsch- liimüschen Handelsvertrages obne Diskussion genehmigt. Holland. In Haag wurde Nachts eine sozialistische S chm li h- s ch ritt angkschlageii in der Form deS niederländischen Staats- blatlcs. Sie enthielt ein gefälschtes vcrsasstmgswidriges Testament, Mite,schrieben mit gcdluckicil Buchstaben vom König und Minister Hcemsl'erck. Trucker und Thätcr sind nnvekaiiiit. Dänemark. Aus Kopenhagen wird gemeldct, datz der polr- lische Kamps in Dänemark immer tieier in das Prwatlchen eu i eist. Tie konservative Regierung, welche, obwohl seit Jahre» ,me- allen Wahlen die liberale Mawrität wieder hervvrgeht, sich nicht vom Platze rühren will, entlätzt fortwährend solche Beamte, die liberale Gesinnung zeigen. Darauf antwortet die Lmke^ indem sie ;m Bildung eines Fonds schreitet, ans dein die zu Schaden Gekommenen unterstützt iverden solle», und indem sie die Parole m.vgiebt. bei konservativen Käuflcnten und Handwcrkem dürfe nichts gelaust iverden. Tie Rechte, zu deren Partei zahlreiche Grotzgruiid- I.schcc gehören, droht dagegen mit Kündigung der Hypotheken, welche dieselben bei den Kleinbauer» siehe» haben. England. Ter Grund der kalten Temperatur in Europa während der letzten Tage des Mai ist nunmehr aufgeklärt: Sämint- liäie Kavitänc von Schiffen zwischen Europa und Nord - Amerika belichten von ganz ungeheuren Eisbergen, welchen sie begegneten »na die ihren Schissen den Untergang drohten. Besonders die Ei», os Berlin, von Liverpool nach New-Bork segelnd, wurde bci- iiiibe von Eisbergen zerdrückt. Aucb der Danipser Critic, von Dundee nach Ne>v-B»rk, slietz am 0. Mai im 48" nördlicher Breite und 17 o 10' westlicher Länge aus riesige Eisberge, in deren Mille aas Schiff drei Tage und Nächte lang crngefchloffcn blieb. Die Lige war furchtbar; einige der Berge waren 800 Fritz hoch und Meilen lang, dabei der Nebel so dicht, datz man kam» einige Schritte west leben konnte. Nur einer günstigen Aenderung des Windes danlte der Erstic seine Rettung- Lord Derb» empfing von der Transvaal - Republik ein Tele gramm, in welchem die Transvaal - Regierung die Santa Lucia- Bai beansprucht, weil König Punda sie im Jahre 1840 an die Boeren abgetreleir habe. Die Verhandlungen bezüglich der deutschen Aniprüchc ans die Santa Lucia-Bai währen zwischen den Re gierungen Deutschlands und Englands noch fort. Egypten. Die Engländer Huden endlich den Modrrs gesunden, nnler weichem sie die La»dschast Dongvla samuit ihrer Ein- wohnerschast dem Mahdi preisgeben wollen. Der Scheck Melik, von alter tömglicber Abstammung, ist als Gouverneur von Dvngola emgcwtzt. wird aber in Wirklichkeit unabhängiger Herrscher dieser Provinz nach Räumung derselbe» durch die eiiglifchcn Trnvpcn sein. Ans der Poesie in Prosa übertragen hcitzt dies: Tie Engländer lasse» ihren bisherigen treuen AUlirtc», den Mudir von Trmgvla. m Stich. Dem Scheck bleibt cs überlassen, ob er eventuell sich »nd die Provinz dem Mahdi unterwerfen. oder aus eigene Faust gegen denselben Krieg führen will. 21 merika. lieber die „wimdcrbare" Rettung des Generals G ra» t schreibt das „Bcrl. Tgbl.": Endlich hat General Graul wieder seine gewöhnliche Spazierfahrt durch den Centralpark ge macht, und damit noch nicht zufrieden, hat er es sogar am Nach mittage versucht, nur in Begleitung seines Sohnes Fred und seines Irenen schwarzen Dieners, einen Spaziergang zu machcii. Die New- Aorkcr Blätter erwähnen gewissenhaft diese Details, und namentlich der erste Spaziergang wird als ein weiterer Beweis der vollständigen Genesung des Generals angesehen ; man sieht es als selbstverständ lich nn. datz der General „von den Tobte» anferftanden ist" und wieder ganz gesund werden wird. Die Genesung ist in der That eine geradezu wunderbare: die ihn behandelnde» Aerzte, die seine Krankheit niit allen ihren Erscheinungen genau studirt hatte», gaben ihm nur Stunden mehr zu leben und nur durch künstliche Mittel, subeulnne Emsvripungen von Brandy und andere heroische Stimu- lanzmittcl gelang eS ihnen, den stacken,den Ledenssimken noch für wenige Stunden zu erhalten; Grant selbst hatte Abschied von den Semigen genommen, er wäre gern gestorben und in de» rührendsten Ausdrücke» bat er seine Aerzte. ihn doch sterbe» zu lassen und den unnützen Kamps mit dem Tode auszugeben. In de» Zeitungen er schienen bereits Nekrologe und am Ebarfreitag, wo eben der Tod stündlich erwartet wurde, waren bereits auf allen Zeitungsbnreaus dw schwmigvvllsten Trauerleitartikel geschrieben und geletzt aber — sie kamen nicht in'ö Blatt, dm» Grant überlebte nicht nur di« Lbar- — vr»a«Ia«r Seit« » — Woche, sondern auch die Ostenvoch^ Natürlich wich diese geradezu wunderbare Genesung verschiedentlich kommrntirt und von de» widerwrechendsleii Standpunkten au« angesehen.. Die pan, bösen Menschen, denen nichw mehr heilig ist und die irden Glaube» an die Ehrlichkeit und Solidität de« menschl chrn Geschlechts längst vrr- lore» haben, sind der Ansicht dah der der »rankheitSaeschichtr etwa« Sviegellechterei getrieben worden m: sie machen allerhand hämijck>« Bemerkungen über dm eigenthümlichen Zuiall. dah die Krankheit Grant'« als ein« .unheilbare" bezeichnet wurde, al« dr» Bill, dem Ez- Benrral eine lebenslängliche Pensivu zu bewilligen, dm, Kongretz Vortag und — von diesem sofort passirt wurde, und über daS eigen, thümliche Zusammentreffen, daß in dem Befinden de« General« gerade von dem Tage an eure entscheidende Wendung »um Bessnen «intrat, an welchem sein früherer Kompagnon ün Bankgrlchäit. JmncS D. Mb, «egen Bankschwindel» verurtveilt und durch diele Ver- rirtheiluiia gewissemrahkn offiziell bescheinigt wurde, dah der General Grant wahrend lecher kurzen Laufbahn al« Finanzier lediglich in seiner Gutmüthiaktlt Von seinen bösen Kompagnon« duvirt worden sei, so datz ihn selbst also nicht die geringste moralische Verantwortung für de» iniamste» Dachauer Baukschwinvel. der jemals voraekonimen, tteffen könne; natürlich denken nur die ganz bösen Menschen io. Peru. Die Regrerungstruvpen haben über die Truppen von Emeres bei Huancayo einen großen Sieg davongetragen, Caceres ist verwundet. «»i t^ -tlnrr vom 27. Mai. Paris. 1^. Das Ministerium ist nicht gestürzt worden, aber es geht klar mrs der Verhandlung derKanniier und der angenommenen Tagesordnung hervor, datz die Mehrheit der Tcpukirten die Duldsamkeit der Negierung betreffs der Entfaltung der rotbrn Fahnen am Begräbnitz Cvurnel's tadelt und durchaus nicht gesonnen ist. den Anarchisten das Feld ohne Ke.nivf zu räumen, weshalb dieAcccptation desBorschlagsEasiniir- Penörs dasMiiiistcrinm zwinat, der nationalen Fab»e den ihr ge bührenden Respekt zu verschaffe» und wird das Leichenbegängnitz Victor Hugo'S die erste Gelegenheit darbielen, diesem letzte» Kaninier- vvtnni Genüge zu leisten, sonst könnte es passicen, datz eine Käbi- nelsdcmission sich daran schlictzt. Die« liegt näher als es scheint. — Der in Obnmacht gefallene Minister de« Innen, war thatsächlich ohnmächtig, auch in politischer Beziehung; das Kadinet hat die Majorität erhalte», aber über de» Mnmlcr hinweg, eine unheilvolle Mawrität der Glaubensgenosse» des Opportunismus, die Anhänger Inles Ferry's und Waldeck-Rousseaiis. Man erzählt sich übrigens, datz AUain-Targv von vornberein geopfert war und datz das un glaubliche, nicht recht zu erklärende Schweigen Brisson's, der in seiner doppelte» Eigenschaft als ConseilpMdent und Just>znii»ister die Interpellation hätte beantworten müssen, sich nicht mit seinen Kollegen svlidarisiren wollte, trotzdem seiner persönlichen Instruktion zufolge der Minister des Innern die Polizeiverordnung am Mon tag verändert har. Allein Targö war sich des Abfalls seines Bor- gefetzten bewutzt, der höheren politischen Raisonnements folgte; er fühlte sich iin Voraus verlasse», geopfert, und so »lachten seine Reden demncich nicht de» geringsten Eindruck auf die Hörer, da ihnen das nötnige Feuer fehlte. — Die Sitzung der Suezkommission hak mit der Verlesung des Berichts Camille Barrvre's begonnen. Die Opposition der englischen Delegirten bchuis Errichtung einer internationalen Ueberwachungskommlssion ist noch nicht besiegt, doch spricht man von einem Compromitz. — General Briöre de l'Jsle hat noch nicht die Besetzung von Thuan-Quana begonnen, die ursprünglich auf den 23. d. M. festgesetzt war. Es ist nicht an- zunehmcn, datz die Schwarzflaggcn sich leicht zur Räumung ent- schlietzen, da dies seit länger als 15 Jahren chr vorgeschobenster Posten ist. So»«tb»»S <kv »«. N»1 ßSSö Aeutlletou. 's In der heutigen Auffühmna der beliebten Auber'schen Oper „Fra Diavolo wird Frau Schuch als Zerline (bekanntlich eine ihre gelungensten und graziösesten Leistungen) wieder auftreten. -f Wegen Unpützlickkeit des Herrn Tegelc gelangt im « ünigl. Hoftheater am Sonntag den 31. d. M. statt Gluck's „Armioa" der „Trompeter von Säkkingen" zur Ausführung. P ^Nächsten Montag, d. 1. Juni geht Lessing's „Nathan der Weise" bei ermäftiglen Preisen in> AItstädter Hostheater in Szene. Tie Vorstellung beginnt V-7 Uhr. f Im Residcnzlheater findet heute das vorletzte Auf treten der Nioliiivirtuosiiiuen M ilanvllv mit thcilwcise neuem Programm slatt; autzerdem werden „Theodvlinde". „Nur nicht reden!" und „dkcrvlin" wiederholt. Morgen (Sonntag) verabschieden sich die jugendliche»; Künstlerinnen. , -j- Wahischeinlich werden wir etwa Mitte Juni hier im derma- ligcn Lokale deö KunstvcreiuS i»> Brübl'ichen Palais ein« höchst interessante Ausstellung sich entfalten sehen und zwar werden die 122 großen CarlonS von Franz von Pausinger in Salzburg erwartet, welche die Orieiitreiie des Kronprinzen Rudolph von Oesterreich behandeln. Der hiesige Künstler-Unterstützungsverein arrangirt dann die Ausstellung zum Besten seiner Kaffe. -s Vesper in der Kren,kirche, heute 2 Uhr. 1) „Pfingstfeier" Präludium für Orgel von C. Piutti. 2) Voui oroator Spiritus" Motette von E- Kretschmer. 3) Air vvn I. S. Bach, für Orgel übertragen von I. Stehle. 4) „Nun quillt ein neuer Segen aus dunkler Wintemacht" Frühlingsarutz Vvn August. Lanöky. mr So- pransi'lo (ges. vo» Frau Otto-Alvslevcu), Harte (gespielt von Frl. M. Zicch) und Orgelbrgleitiing, kvinp. von Osk. Wermann. 5) „Wie lieblich sind die Füße der Boten" Motette von E. Ir. Richter. -j- Wie sich die Zeiten andern! Am 9. März 1852 schrieb Richard Wagner ans Zürich an seinen getreuen Freund, den Choroirektor Fiicher am Dresdner Hostheater, m einem die Züricher Aufführung des „Fliegenden .Holländers berichtenden Briese folgende Klageworte: „Daß mir es bei meiner 6jährigen Kapellmeister!chast nicht gelingen wollte, diese Oper lmit Miltenvurzer u. s. w.) wieder ' "öiinen Segris bring! jetzt die Waaner'sche» Schöpsungen jv zu Ehren und in so aus gezeichneter Weise heraus, w>e kaum eine andere der groben deutschen Öpernbiihnk». Die Aiifführuiigen des Tebrieiit'schen Lu th erfc st s v iel es in Jena, welche am 13. d. begannen und am 31. ihre» Abschlutz finden, haben so autzerordentlichen Erfolg gehabt, datz ii» Voraus die letzten Vorstellungen alispelkamt wurde». Mit einer Botksvor- stellung soll der diesjährige C'-illns geschlossen werden. Die Ein nahmen waren sehr beträchtlich (vom 13. bis 28. d. über 4000 Mk ). Der Ertrag soll zum Bau eines Festspielhauses, in welchem 1688 der nächste CykluS stattfinden wird, verwendet werden. 7 In M annhei in wurde am Pfiiyistmontag die „Götter dämmerung" zum erste» Riale mit grobem Erfolge aufgeführt und soll morgen lesoiintag) wiederholt werden. 1' DaS Stadttheater i» Dortmund ist kürzlich tvegen der Fcuergesährlichkeit von der dortigen Polizei geichlossen worden. P Die im Kgl. Hostheater zu Hannover mit bestem Erfolg aus geführte grobe Over „Gudrun", Dichtung und Musik von Felix Dracseke, ist fetzt im Bering von Fr. Kistner «Leipzig) erschienen. Dieselbe wird nun hofsenilich von deutschen Operndirektionen nach Gebühr beachtet, d. h. ausgeiührt werden. Möchte doch das Gute und Bedeutende, was nahe liegt, vvn Denen, die leider so gern in die Ferne schweifen und der Änsländerci oft zu Gunsten ziemlich wcrthloser Werke stöhnten, nicht mehr so ausfällig zurückgesetzt werden I 7 Die ini Jahre 1860 begründete Kunstakademie zu Weimar wird im Herbst d. I. ihr 25jährigcs Jubliäuni scieni. Aus dieses Institut, welches durch liebevolle Pflege seitens der grotzbcrzogl. Familie und durch bedeutende Meister i» derMalerei zu blühendem Gedeihen gelangte, kann Ilm-Athen gewitz stolz sein. Als in Weimar die Gocthe-Schiller-Glanzperiode dahingegangen war und dann keine bedeutenden Dichter mehr in der freundlichen Residenzstadt lebten, war fast zu fürchten, datz nur noch der alte Rubin Vvn Be deutung bleiben würde. Zur rechten Zeit aber machte sich der Kunstsinn wieder geltend und autzerordentlich günstige Anregungen liehe» vorzugsweise die Musik und die Malerei in den Vordergrund des Interesses steten. Dr. LlSzt hat in Weimar nicht nur als gröhter Klavicrvirtuole geglänzt und hochbegabte Schüler gebildet, sondern auch seines Freundes, Richard Waaner's geniale Schöpfungen zu entscheidenden Ersvlgen geführt und dadurch der viel späteren Glanz- veriode Waaner's voracarbeitet. Aber auch die Malerei nahm in Weimar durch bedeutende Kräfte einen Aufschwung. Die Kunstwerke des Weimaraners Friedrich Preller (in Eisenach geboren). nament lich seine Odyffec-Landschasten, die Wieland-Wandbilder (im Schloß zu Weimar) re., die phaiitastisch-niteressanten Gebilde Bonaventura Genelli's u Ä. spornten die Jüngeren m bester Weite an. sodatz die Wcimar'sche Kunstakademie zu Ansehen und größerer Bedeutung gelangte. Man darf sicherlich erwarten, daß bei der bevorstehenden Jubiläumsfeier Biele, die in Weimar zu tüchtigen Künstlern heran- gebildct wurden, sich entstellen und in der srenndlichen Jlmstadt wieder die köM« Jugend' und Studienzeit vuückruleu werde» j Der Journalisten, «nd Schrisfftellerverrin in M Luchen veranstaltet demnächst im dortigen Wärnterplatz-Theater eine Stieler-Feier, deren Reinertrag für das m Tegernsee zu er richtende Slicler-Denkmal verwendet werden wird. . f lllrlch von Hutten und Franz vo» Slckliiaen. welch« einst im heldenkampse gegen die Dunkelmänner und Röm linge zusagnnen standen, weiden auch un Bilde juiainmeizstehen. und zwar in einem aeuieinsamen Standbild«, welches ihnen auf der Evernl.uio m drei Jahre», zum 400>ährige« Geburtstage Hutten's tzl. Avril), errichtet iverden toll. f Antou RubinsteiII weilt Ivieder m Petersburg und ist mit der Kvntposilivu einer geistlichen Ope, befchästigt- , ^ Zum Weber-Denkmal in Eutin »st m Drustchland ,d im -»«lande bereits tüchtig gesammelt wrdi ärden. ivdgtz das .üerk wesentlich geledert wurde. Um ein der Bedeutung Weber's würdige« Denkmal Herstellen zu können, mutz natürlich noch mehr herbemeichafft werden. Da« Denkmal-Komitee hat nunmehr auch einen Aufruf zur Unterstützung in englischer Sprache verfaßt und verbreitet. ck Mozart komvonirte sein >Lv« esrum" im Juni 1791 in dem log. Blumenstöcklhause an der Renngasse zu Baden bei Wien Dieses historische Haus ist neuerdings in den Besitz der Stadtge meinde übergeaangen und als „Mozart-Hvi" gelaust morde». Am 1. Stockwerke Uetz der Badener Männergciaiigverein eine Gedenktafel anbringe», mit Mozart's Porträt in Medaillon und der Inschrift: „In diesem Hauie schuf Amadeus Wollaang Mozart sein unvergängliches „Xvs verum" ün Jahre 1791. Errichtet vom Männeraemngverein Bade» 1885." s Die berühmte Sängerin Carval ho wird am 1. Juni unter Gounod's Direktion im Saale der Opüra cumiguo zu Paris den 2. Act auS Gounod'S „Fqusl" mit Herrn Talagac fingen unv damit ihr dortiges erfolgreiches Gasttpiel abschließen. P Der bisherige Dirigent des Pariser Konservatorium- Orcheilers. Herr DeIdevez, verläßt auS Gesundlicitörticksichteii diese Stellung, um welche sich die Herren Alte« (vom Orchester der Großen Over), Danbb (von der Opi-nr eomiauo) und Garci» (2. Dirigent der 8vciStö ckvs vonee'rts» beworben naben. f Als der Italiener Ernesto Rosst vor einigen Woche» in Stockholm gastirte und als „Hamlet" anstrat, wirkte auch eii». Schauspielerin vom Finnischen Theater i» Helsingsors als Ophelia mit, welche die Rolle finnisch sprach. Hamlet sprach italienisch. Ophelia sinnisch, die Uebrigen schwedisch, und das in einem englischen Drama. s- Garibaldi's Wittwe, Francesca G, hat in einigen Blättern Nvm's angekündiat, daß sie demnächst zwei in ihrem Besiiz befindliche handschriftliche Werke ihres Gatten: „Mille" und „Manlio" veröffentlichen werde. Die Garidaldi'schen Memoiren aber, welche Menotli G. besitzt, kommen später erst in die Oessentlichkeit. -s-Das Teutichthum hat in Graz enthusiasliiche und sein treue Zlnhänger, zu denen der beliebte Dichter und Erzähler P Rosegger in erster Reihe gehört. Bon seinem Eifer für deutsche Art und Sprache hat sich jetzt Rosegger hinreitze» lassen, in einem für das „Magazin der Literatur des In- und Auslandes" ge schriebe»«:» Artikel „Das deutiche Schauspielhaus" theatralische Fremdwörter ausmerzen und dafür deutsche Bezeichnungen einsührcn zu wolle». Neben manchen recht annehmbaren Vorschlägen bringt er verschiedene möglichst unbrauchbaren. So will er z. B. für Koulissen „Schiebwände", für Dekorationen „Hängewände", für Orchester „Spielleutplatz" (!) setzen. Die Herren Kammermusiker in einem hoilheaterorchester winden gewitz entrüstet sein, wenn man sie „Spielleut'" tituliren wollte. Noch unglücklicher ist der Vor schlag für Logen „Zellen", für Kasse „Kartcnamt", für Parterre „Stehboden" zu sagen. Solcher Purismus wird sich wohl nirgends Anhänger erwerben und müßte auch zu den absonderlichsten Kon sequenzen führen. Schwer müßte es sein, für Direktor, Regisseur und Dirigent zutreffende deutsche Bezeichnungen zu finden, ebenso für Inspizient, Inspektor, Kostümier rc. Üebrigens ist auch gar lein Bedürsnitz vorhanden, mühselig herausgefundene neue Namen und Bezeichnungen an Stelle der Allen verständlichen alten zu setzen. 7 Auf Anregung des berühmten Schauspielers Edwin Booth hat die Stadt New York dein phantasiereichstcn und originellsten amerikanischen Dichter Edgar Allan Po e, im dortigen Ccntral- parke ein Denkmal gesetzt. Tie Enthüllungsseier begann mit hehren Beethoven'schen Klängen l5. Sin>onie>. Als Redner traten aus Sullwan, di Cesnola, W. Algcr und Edwin Booth. welcher Letztere den Dichter Poe als geniales Schauspielerlind feierte, das in der Großartigkeit seiner Auffassung, in dein dämonischen Tone seiner Bilder (Tropen) und der Lebhaftigkeit seiner Ausdruäsweise dein berühmten Cvleridge ebenbürtig gewesen sei. und betonte, Amerita müsse Poe stets als seinen originellsten Schriftsteller anerkennen. — Das von Henry Park entworfene Denkmal besteht aus einer Mar- »wrtafel, auf der sich das in Bronze geformte Porträt des Dichters befindet: eine allegorische Figur, der Ruhm, hält über dem Porträt einen Lorbeerkranz. 7 Norddeutsche» Touristen, welche nach dem Schwarzwald, dem Rhein oder auch nach der Schweiz un Juni zu reisen gedenken, ist zu empfehlen, einen Abstecher nach dem lieblichen Stuttgart zu mache» und dort an dem vom 17. bis zum 19. Juni slattfuidenden Ai usikfeste thcilzuiiehnicn. Während des Musikfcstes iverden sie die auch sonst reizende schwäbische Hauptstadt in ihren: Glanze kennen lerne». Das musikalische Leben ist dort noch reger als anderswo und die Vorliebe für edle gehaltvolle Musik durchdringk alle Kreise. Der bei dein Miisikseste beihätigte Smaechor verfügt über 700 Stimmen ans verschiedenen vorzüglich geübten und gelei teten Vereinen; das Orchester, zur größeren Hälfte auS Mitgliedern der Hofkapclle zusammengesetzt, iiniiatzt etwa 100 tüchtige Kräfte. Von auswärtigen berühmten Solisten wirken niit: Frau Rosa Papier (Wien) und Herr Hofopemsänger Gudehus (Dresden). Am ersten Festtage wird Händcl'S „Samson" aufgeführt, an den beiden nächsten Abenden werden Kompositionen der berühmten deutschen Meister von Gluck, Bach, Händel bis zu Richard Wagner. LiSzt und Brahms lhistorischcs Programm!) vorgeführt. Festliche Ver anstaltungen aller Art werden den Fremden viel Erheiterung und Genuß biete», zumal Gartenfeste in der Licdcrhalle. Auf den Württcmbergischen Bahnen werden für das Musiksesl NctourbÜlcte mit wöchentlicher Giltigkeitsdauer ausgegeben. -s Der bisherige Direktor des Joscphslädter Theaters in Wien Herr Cotta, Verfasser der Posse „Ihr Korvoral", die kürzlich im diesigen Residenztheater gegeben würbe. tritt infolge geschäftlicher Mißerfolge, nachdem chm der Pacht ausgclündigt worden. von der Direktion zurück, die er vom .Herbste ab an Hcirn Blasel über läßt. Nach Mittheilvngcn der „Wiener Allgem. Ztg." hatte Herr Costa, obwohl er Anfangs oit volle Häuser batte und auch später vielfach vom Publikum begünstigt wurde. deshalb nicht zum Pro- speriren gelangen können. weil er die nöthigen Kapitalien nicht besaß. aiS er die Theaterleitung übernahm. Er arbeitete, da er Hobe Prozente zahlen mußte, nickt für sich, sondern für seine „Gelv- männer" und daran ist er auch gescheitert. Schon längere Zeit soll er bloü daS willenlose Werkzeug eines Theater Agenten gewesen sein, dessen inhumane, aber lukrative „Spczialilät" cS ist, den FunduS bedrängter Direktoren zu belehnen und diesen allgemach die aesammtc Dlrektlonösübrung und GeschästSgebahrung auS de» Händen zu spielen, um dann nach Belieben fchalten und maste» zn können. I In der Pariser „Libertö" (vom 20. d) findet sich die Mit theilung, daß Herr Julius Hosmann. Di.ektor des TbeaterS zu Köln, nachdem er zweimal hintereinander Auffülirungcn der Opern „Chevalier Jean" und »I-a nuit äo Olsopätra-- in der opma conuczus beiwohnte, sich entschlossen bat. die beiden Werke zu An fang der Wtntersaison in Köln zur Aufführung zu bringen Vermischtes. * Dir beiden Nüancen. Der große Mime B. gastirte einst am Stadtlbeater zu P. als Otbetto. „Hören Sie mal", sagte der berühmte Künstler in der Probe zu dem Darsteller des Jago, als die große Szene zwischen Beiden im Mitten Akte kam, „hier babe ich eine Nüance, aus die noch kein Othello bisher gekommen ist. Wenn ich Sie nämlich bei den Worten: „Bewein Schurke u. s. w." an der Gurgel packe und zu Bode» werfe, dann spucke ich Ihnen in'S Gesicht; daS wird einen ganz kolossalen Effekt machen." — „Ja, dös is tamos", cntgcgncte in seinem österreichischen Dialekt der Darsteller deS Jago, „in dieser Szene Hab i halt auch eine Nüance, die t no von kein Jago weiter g'scbii Hab': Wann Sö mir nämlich inS G'stcht g'spuckt hat?», da steb'i halt auf und hau Ihnen a ganz »'hörige Watschen herunter. Passen's auf, Kollege, waS dös für an' kolossalen Effekt machen wird." * Ein Schriftsteller, dem plötzlich im Kreise von Freu» den eine Idee eingefallen, die er »u not»ren wünscht, bittet um Pa pier mit den motivirenden Worten: „ohne Gedanken kann man schreiben, ohne Papier nicht." — Das wissen Sie natürlich arm «raroer Etsatzrung l" bemertt «in Kollege bo-hait.
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