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Dresdner Nachrichten : 08.05.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188705085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870508
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870508
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen. S. 31-32 doppelt vorhanden.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-05
- Tag 1887-05-08
-
Monat
1887-05
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.05.1887
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eat t. hin». oue, Farben. »«Wahl terksam »US! oU«: ?U. iichlid. 'dnArmä vaarerri imator. »Uder »in 8»N» tftiml« L zu am» Brrtauf. >. Ha»k. bekannte Oualiitit »K »area? SI« Invasikeit «»rU*. «».«„. »n »«,«,<» «etstr »at «». »„heil den Prinzen «l»er« °»n istltrndur, au« ««»recht», w, »am »enen» »la„IG ernannt, «chnl» «orstetluns trat Le. datzett tznäk «acht in Berlin ein. Vien. Herren »au«. Minister ssru-t »echi«er«i,le die «»rachen, mied mm,. Seit dem Iatzrr Ist«? «n »te «letchderechiiann, der Böller ceiirrreich» aeietzii» IcstaefteUt. »in/ staMvtckettesvolk >ute dasezechttchrk Istme nicht immer i los mit Ucder- iewnaen adaeteNint inerden. 0 ra «. Der anlatzNch de« Andel- ftde« de« Vraaer Dnrnverein« Lulal^ ,w>»n>e keitzua lunrde von der Pa» iizeidirreiion uervnle». Dämon-, Usrron- u.XillclarkütoinLlIvnourerävllllsieddntzuLsit.'ttov.karboQ omptisblt ru d'abriirprmasn äio altronammirts 8trokkotf»brIIr D>. H». HV»««va, 8t«rnplatv ^(I'allevukaf). Iii;<I«rmilrell - 8p«MliÜit! Z ! I Xsukoiton in Vtzwon-Timekon unä kkotoxrapkiv-LIdmns ! l ^ LsniliLrL küLZsr, ur » ». M.. 7. «at. «Bchlu,., «redie WM. Staat»»,»» 17«,«7. L»m». «7,70. Mal,zier IWM. «s.hVtcr7d,«V. «ve,i.tt»,.G,t»r«»»r VV.lV. Diteoni» l!v,S«. Sqmach. wir», 7. Mai. <«»„»»,) «rrdtt 277,80. «>»a,sb«dn W.w. «o«V»r»ra 7VM. «oedmeltdah» tSV.uo. Marina,rn V2M. Unaar. Schwach «'ld l0v.lv. .^.E'elki,. 7. Mat. Nach«. ,.0. l7V. tltaaae» nieveiaer, loco >22—N2i. Mai IÄ>,!>V, Juni -In« I27M. Rltdöl «est. Mai «i.2u. Septbr.- Otiader «».7V, S»tri,n« «eft. laro 3V,«V, Mai NM, Jimi-Jnli «V.iV, «uansi-Levt. «l,dv. Betro- ieuu, lacv »>,>(>. övrnstsin-Leknolllrockonlsolc tLr ^muidvllsn^wit k»rd« über Ua«t,t troctlneird, ntrtit na<t»kt»b»nl> eon Oddd'I rivÄSUIMNII, Nvkliakseant Dro»dan-A.r UtirrtrnstraftalöD. A,Nation grafte 18. Dr«»d»n-N.! ivotn»-tc«>>rraftr IKtadt VSörttq). ?srä. SsrlLed N'Ledk. ^ ^VsinkanäluQA mit ?robisr8trib6n «oi'itrsti'. 4. fsi'iispi'selirlolls 321. Wuskübrsicbo kroissiaton roraonclo krvi. 6ovLdr kür rsino Uatar-voule. I'ihs. Vs. MKtzs^ ?i«ri»Al8ck«Instzsk mit Ventilation omvtioklt ul« bo^tokuksliolilnliluu^, voleko in Volxo s 7 II «sinor LlLütik nickt ärüalct, ünn ^nsekvollon n. civn lüstiMN I''u888ek»oi83 äUüvllü t ütltVlL, kl ttUvU«»» I, U, «esentl. dk8v>tiet, nn« ävin Konten 8ek»I>trieot «pocioli üar.u snirotortixt, in Vröicsilss srlttt^N kior Ilnltdarkoit ^jeäom !>><!or xloioketokvnii, rn <ion kiUi^ion?roi8vn AlttAttftt, sDltttlill. Skt. 128.32.Jahra. Jahrcs-Aufl.43,«Ott Expl.! ! Dresden 1887. SaNNtaa 8 Mai ^) u I,^artal-Zuwachs >,400 > ! «chlitacn. Temperatur weiii» »crii»dert. jrelgnn» »u örtlicher (8e»>i«lerbtldn»g. l ^«-rvvrll, lOO«. o» aVTIstl» Tie internationale Garte»,vau-AnSstel1ni»k. Freudisicr nicht begriisjte das tapsere Griechenlieer auf seinem wochculaiMn xcnopliviilijchen Marsche durch unwirthliches Gebirge cndUch daS blaue Blccr mit dein Rufe: Thalatta! Thalalta! - als die zur seitliche» Erbffnung der Gartenbauausstellung Vcr jaiumelte» nach slundcnlniigen Regengüssen den ersten Strahl der das Gcwiilk durchbrechenden Sonne. Die Sonne, ja die Sonne! O, cs war erst eine verzweifelte Stimmung und trostlos der An blick des Fcstplabes. Waren diese Niederschläge die letzte Bosheit eines sich abregncndcn Gewitters oder der schadcnsrohc Anfang eines regelrechten Landregens? Gleichviel — vom Morgen bis km; vor der EMuuugsstunde strömte es in dichten Strähnen her nieder. Wer au der Gartcubanausstellung bcthciligt war als-Fcst- aiisichusi. als Aussteller, als Preisrichter oder wer als Schaulustiger der Eröffnung des grosiartigen Unternehmens beizuwohnen ge- kemmcu war, sic alle bewegten sich auf den durchweichten Wegen mit tiefster Niedergeschlagenheit. So neidisch kann der Himmel sein ? Tie Wassemiengc» vereitelten alle Gegenanstrrngungen. Eine Eempagnie Pioniere war Kies fahrend und zerstreuend, Bretter legend, Lachen füllend, Anschwemmungen niederwalzcnd, auf's Eifrigste bemüht, alle Schäden gut zu machen. Da, es war gegen halb N Uhr, lichtete sich das Gewölk, der Finke fing an sein Wirchsgcbühr zu schmettern, der Regen begann erst zu tröpfeln, und zuletzt liest er ganz nach, und wenige Minuten vor der Eröff- imngsstnnde brach die Sonne mit gelblichem Scheine durch. O. wie »vth thnt die Mutter Sonne den Blumen und Pflanzen, diese» Kindern des Lichts! Noch einmal so herrlich leuchtet ihre ssarbc»Pracht, wenn sie in Lichtstrahlen getaucht sind. So wurde das Geimchtclste erspart: ein Festaktus, dessen Theilnehmcr die Cchirme spannen. Als Se. Majestät der König, der erhabene Schirmherr der Ausstellung, mit seiner erlauchten Gemahlin vor- nchr, harrte des hohen Paares bereits eine erlesene und glänzende Nelell'chast. Kurz vorher waren Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg und d',hi: Kgl. Hohe-len die schleswig-holsteinischen Herrschaften, die Hrrzegm-Mutter Adelheid und ihre Töchter, die Prinzessinnen Louise Lophic und Feodora in Begleitung des kgl. preutz. Kammerherrn d. Budde»brock emgetroffcn, nicht minder der Fürst Hermann v. ^ahenlohe-Langcnburg, Präsident des Kolonialvereins, in Preust, chclieralsiinisvriii. Sie nahmen in der Beranda der Haufühalle Platz, von wo man den größten Theil des AuSstellungsgcbäubrs i: übersehen vermag. ^elien wird man einen so entzückenden Ileberblirk genießen, wie lger Ein zweiter Fcstranm von solcher Lieblichkeit ist wohl kaum i agewrün. Tic Weltausstellungen in Paris und Wien boten wohl E ".ligcreS und Frappanteres, das bekannte Terrain neben der P rdibah» in Berlin zeigt in seiner wechselnden Verwendung wohl mitrmler Elgenlhnnilichcs — der Festiaum der Dresdner Gartenbau- Ausstellung nbcrlrisst sic alle durch die Anmnth seiner Einzelheiten, die Arrübnicstiing von deren Gegensätzen» den harmonischen Reiz seiner b>>»i„„iitwirkn»g. Da stehen die Steineichen unseres "frosten GarlenS, denen kaum erst die Winterstürme daS zäh fest- grbaliene Laiib dcS Vorjahres abgcschüttclt haben, und sie strecken die Irailige Strntiur ihrer Acste, die sich soeben gilblich begriinen, dciülich gen .yinimcl — zu den Füßen dieser nordischen Baumricsen ater breiten sich die Pflanzen-Teppiche südlicher Himmelsstriche aus, Tie Wege aber, die zu den luftigen graziösen Baulichkeiten »iilireii, sind eingefaßt von Lorbeerbäumen in einer Anzahl, Größe und Tihöiitzcit, wie >»a» sic hier noch nicht gesehen. Ganze Alleen von Imurris nobilm und Naurus tious — ein südlicher Lorbecrhain. in den der 'Wanderer mit einer Art Andacht eintritt. Lorbeer bäume i» jeder Gestalt: bald kugelartig, bald alS Pyramiden, hier hochstämmig aus dem Kübel aufragend, dort bis zum Boden mit uiidurchdmiglichcm Gebüsch bedeckt. Diese Lorbeerplantagen rAelgie», Holland und Südcngland wetteifern darin mit unserem Tresdenl bilden einen Hmiptjchmuck des unbedachten Raumes. Weiche Blume»- und Pslanzenschätze aber in den 9000 Quadrat metern bedeckter Fläche stecken, die Holzbauten und Jute vor dm ärgste» Unbilden dos Wetters schützen, das soll der Festversammlung erst eine Wanderung zeigen, sobald die Eröffnungsfeierlichkeit vor über ist. Noä, immer bringen ja, zwischen Excellenzen und Offi zieren sich mühsam emen Weg bahnend, einzelne Aussteller Gegen stände. die soeben erst cintreffcn. So namentlich ein kurz vorher aus St. AlbanS in England angelangtcs prachtvolles Orchidecn- Bouqnct, Es ist wohl eines der werthvollsten Ausstellungsgegen stände : eine entzückendere Zusammenstellung dieser grotesken Lust- >r»r;ler läßt sich kaum denke». Eine Krone von weißen Orchideen schlicht cs ab — sein Aussteller, Mr. Sander, bedauert nur. daß er cs du Königin nicht überreichen kann: eS ist zu umfangreich: seinen Wnth giebt er auf 1000 Mk. an. Kmslmipliiiaii» v. Koppcnsels und de» ^ Iniigcrmeistcr Dr. Stiibcl, die Gesandten Preußens, BavernS, Lestemichs und Rußlands, die Herren Graf Dönhoff, v. Rudbart, Frhr, v, Herbert - Rathseal, dm großbritannischcn Geschäftsträger e-lwch>»,. de» schwedischen Generalkonsul Rosencrantz und die Koni»!» der Niederlande und Nordamerikas, Kinder und Mason, de» italienischen Bicckonsul Arnstaedt, die RcichstagSabg. Acker- niaim mid Hnltzsch, die Geh. Räthe Dr. Bär unv Äötz, dm Paliiewläiidentlii Schwanß, die Amtshauptlmte v. Metzsch und T>. Lchnndt, de» Präsidenten deS LandeskulturnithS v. Ochlichlkgel, den Burgewietsikr Bvnisch. die Stadträthe Tencher, Dr. Rate und Schickcrt, den Schulrath Heger und den Oekonvmieratbv. Langs- -orff. Ferner die AuSstellunaSkornmission lädst mrt sheen Bau-, Finanz-, Repräscatations-, Preis- und Preßaiisschüssen. Z» ihnen gesellten sich von den Staalswürdenträgern: die sämintlichen Staatöminister, die Hem» Graf v. Fabriee, v. Nostitz - Wallwitz, v. Könneritz und Dr. v. Abele»; von den Hofstaaten, Ihre Ezc. die Grasen Vitzthum und Plate», wirkt. Geh. Rath v. Lüttichau, Oberhvsmnrschall v. Gutschmidt, von der Generalität die Herren v. Carlvwitz, O'Byrn, v. Schwcingel, v. Kirchbaeh, Hübel, Hammer und Lommatzsch, die Obersten v. d. Planitz tChes des Generalstabs), v. Haberland nnd v. Schimpft: ferner die Geiieraldircktorcii v. Tichirichl» und Hosfiiiann, die Geh. Räthe Haepc, Jttppelt und Berndt. Professor Schilling, die Bvrsleher des Stadtverordiiclenkollegiums Dürisch und Wetzlich »nd viele Mit glieder, Aintsdmiptmann v. Weißenbach-Großenhain, Geh. Rath Zciincr u. Andere. Von auswärts war der altenburgiichc Staats minister v. Leipziger erschienen »nd niit vielen Orden geschmückt der Generaldirektor der Kgl, preußischen Gärten in Potsdam, Jnblke (derselbe, dessen Sohn vor wenig Woche» in Ostasrika ermordet wurde) »nd die Ausstellniigslvnniiissme Preußens, Rußlands, Brann- schweigs, Geh. Oder-Ncg. Rath Siiigclniaiin, Geh. Rath Tr. v. Regel und Präsident Llebenkirch. Als die königlichen Majestäten, zwei Spitzreitcr voran, i» einem vierspännigen Galawagen mit großem Äewlge vorgefahren und auSaestiegen waren, brachte der Vorsitzende der Aussteüuna, Herr Handelsgärtner Scidel-Striescn, ein Hoch ans das geliebte Königs- Paar aus. Die Anwesenden stimmte» begeistert in dasselbe dreimal ein, woraus die Kapelle des Grenadier-Regiments „Kaiser Wilhelm" Musikdirektor Trenkler) die Sachsenhymnc anstimmtc. Ihre Maje stät die Königin, sowie die holsteinischen Herrschaften emvfiiigen aus den Händen der FrlS. Liebig, Seidel und Mictzsch herrliche Bouquets von Rosen, Nachtschatten und Orchideen. Man kann sich denken, daß gerade bei diesem Anlaß nnsere Gärtner das Vollendetste in der Bindrkunst edelster Blumen vorsührte». Dasjenige Bouanet (zumeist gelbe Marschall-Niel-Roien), welches Frl. Liebig, selbst eine der reizendsten nnd bütwndsten Erscheinungen der Blumen- und Blütbcii-Ailsstellung, zu überreichen die Eine hatte, trug Ihre Maicstät die Königin während ihres ganzen Aufenthaltes daselbst. Alsdann bestieg Herr Oberbürgermeister Dr. Stübel die blumen- geschmückte Rednerbühne, um die F «strebe vvrzulragcn. Dieselbe erwähnte im Eingänge das Hochgefühl der Befriedigung über das nunmehr trotz banger KriegAorgm glücklich vollendete FriedcnSwerk der Gartenbauausstellung. Der Redner bankte vor Allen« Sr. Majestät dem Könige, daß er dem Unternehmen seinen allergnä- digslen Schutz gcfvährtr und ihm eizzrn io herrlichen Ausstellungs- Platz cmtoirS: -sr gedachte mit warmen Damesworttn des deutschen Kaiser», der deutschen Bundcsfitrste» und der freien Städte, sowie deS Kaisers von Oesterreich, welcke der Ausstellung werthvollc Gnadenbeweise gestiftet und zu ihr Spezialvertreter abgeordnct haben. Er dankte endlich der kgl. fäcks. Staatsregierung für ihre finanzielle Unterstützung, erwähnte der ähnlichcii Förderung des Unternehmens durch die Vertreter der Stadtgemcinde Dresden und gedachte pietätvoll des kurz vor der Eröffnung der Arlsstellnng aus dem Leben abgeriifcnen Kgl. Kominiffars Geh. Rail» v. Einfiedel. Hieraus ging der Festredner zu einer Würdigung dessen über, was gerade diese Ausstellung bezweckte, und verbreitete sich in nachstehen der lichtvoller Darstellung über das Wesen der heutige» Gartcnbau- kunst. Er bemerkte diesbezüglich: In dr» söchfitchkn vanien. bvfondrrs »irr In dem von der Natur vielfach bevor,»atrn ri-olkeffel der Slde ltl von Silier« der der Viartendau gevtlegi »nd selten der Landesrealeniiig thnnlichft aesördnl nwroen. von Alters Vcr Hoden mich die >!ande»derrrn ihr kotze« Interesse daran k„»d «cgebeu und ans ver schiedene Wesse selbst beiWiigt. Uederall sind sie noch heule ,» stnvcn. die stumme», aber lebendiae» .-sengen de« Oiartenbauc« unserer Vortahren: detindet sich doch auch diese AnSiletlwig ,»>» grosten Ihetle aus eineni doi, den tziirsicn des Lande« angelegten grosten Lustgarten. Ter heutige viartenba» aber, dte «arlenknnst, die nicht nur in sruchtdarr», Wüen den Samen ausslrrut »nd mit jmige», tn der ersten Enlmistclung brgristeneu Pslansen die Kättn, anlegt, sondern mit den deften Hilisuitttei» versehen, die höchsten Bäume von ihrem Standorte versetzt, ohne ihr wachatduin i» gelährden, und binnen kurzer Frist wüste Sandstäche» tn blühende vicsMe ,,, vemnind.-in versteht — der Garten bau lniiercr Tage, der die Pflanzen der Alvenn-elt t» den ThiNern. die Pflanzen des Südens iw Norden, die Pflanzen des Westen» tin Osten heimisch machte nnd sogar die Pflanze» der Trade» mit rauheren »limaten zn besrriniden be strebt ist — der Gartenbau „„lerer Tage, der auch die Jahreszeiten auszn- gseiliu» sncht, »er zur Winterszeit mit Frühlings,- »»» Lommerbiiimcn nn« üderschüttet und die winterlichen Blumensendiuigc» an« dem Lüden »nrch eigene Anzucht solcher Blume» ersetzt — unsere Gartenkunst, welche sich nicht damit begnügt, die »an Gott geschaffenen Pflanzen z» vstegcn »nd durch die Pflege zu veredeln, sondern dieselben tn Farin- und Gestalt zu verändern und zu ver schönern, scheinbar auch ganz »ciie Arte» hervorznVrtngen lm Stanbc lft — dieser Im engsten Bunde mit der Wtssenschatt sichende Gartenbau ist allenthalben an« vrben eln Sind der Neuzeit. — England. Frankreich. Brlgieu und dte Niederlande, dnrch lhr NNma ebenso wie durch ihre Berkehrrlage tn hohem Grade begünstigt, lind mit ihrem Gartenbau dein Norde» vorangegangen und mehr al« ein Menschenalter «st erforderlich gewesen, um ohne die natürliche» vortheile senrr Löndrr einen ähnlichen Grad der Vollkommenheit für den deutschen Gartenbau zu erreiche». In aller Stille find auch wir Sachsen elngetrcten in diesen sriedlichen Wettkomvs »er Völker mit einem »er amnuthigstrn Gebiete menschlicher Thätlgkett. Es galt nun. zu brüten, od wir aus demselben ebenbürtig auch inlt antzerbrntsche» Völkern uns niesten können, e« galt zu dewelse», dast nicht blo« Einzelne, welä^ mit Ihren Erzeug- Nissen ehrenvolle «nerkeimmig im Auslände sich bereit« erworben haben, soiidern die sächsische Gärtneret Im Allgemeinen mit einer ebenso achtunggebietenden Höhe steht. Dte Bedtngmigen eines gtlttge» Nrlhetl« hierüVer sind «egcden, nachdem in Folge der erlassenen «Inladnngen die Ansstellung t» glönzender Weise aus de» verschiedensten Ländern Enrovas beschicht, bas Prrirrlchieraint oder von den hervorragendsten Sachverständigen de» In- »nd Auslandes brrelt- wllligst übernommen worden ist. Dte Herren Preisrichter haben gestern bereits ihre« schweren, anstrengenden Amtes gewartet, auch von dieser Stelle aus bade ich denselden sür ihre obsersrcubigen Mühewaltungen tm 'Namen aller Aussteller herzlich zu danken. Zum Schluß bat der Festredner den LandcSfürstcn, nunmehr die Ausstellung für eröffnet zu erklären. AlS das znstimmcndc Zeichen des KöniaS gegeben war, erfolgte der Rundgana, nachdem die Majestäten sich noch die fremdländischen Commissare hatten va» stellen lassen. Die Führung der königlichen nnd Prinzltchen Herr schaften Übernahmen oie Herren Gartrntnacnienr Bertram, der ver diente technische Leiter der Anstalt, der Kgl. Gartendirektor Bouckis, die HandelSgärtncr Seidel nnd Liebig, der Baumschnlbcsitzer Mictzsch, der Bankier Arthur Pckrnn und der Redakteur Dr. Erwin Neichardt jun. Die gärtnerischen Mitglieder erläuterten den Herrschaften mit ihren fachmännischen Beincrknngen sowohl die Anordnung »nd Gruppirung des Ganzen, als auch die Einzelheiten nnd Bkiondcr- heiten der ausgestellten Gegenstände. Als die königlichen Herr schaften an die innere Brüstung der Hanvthalle vortratcn, entrang sich ihnen bei dem Anblick des daselbst überblickte» Blüthenmecreö prächtigster Azaleen ein unwillkürlicher Ausruf stannrnder Bewun derung. Auf so viel Herrlichkeiten waren sic wohl nicht gefaßt ge wesen und dock, zeigte der weitere Rundgang eine Fortsetzung der gebotenen Genüsse in gleicher, wo nicht noch gesteigerter Höhe. Umgang ' " Blasewr.. .. »ich« Mann! sich Von Sander-England), in dem köstlichen Nosenflor von Seidel- Striesen. Dieser mit dem Preise des Königs selbst ansgezcickncie Aussteller hatte die Ehre, als Erklärer zn dienen. Viel Schmeichel haftes hörte auch von den Maieftäten der Handclsgärtner Knöfcl- Dresden, der ein ganzes Nnndthcil der wundervollsten Azaleen aus gestellt Halle. Besonderes Entzücken erregte die großblätterige schiieewctße 'Azalee „Kronprinzessin Carola von Sachsen" und die buntfarbige „Eouvonir cln nnuoo Ackbort". In der Rosenhalle wcilte drr Blick der Hen-schaften mit Vergnügen auf den hochstäm migen Rosen, die Herr Rnschplcr sen. ausstellt und sein Sohn er läuterte. Dann ging cs zu der Seidcsichc» Halle, in welcher iibcr 1100 itthvdodendrons zn einem großartigen, ganz unvergleichlichen Gcsammtbilde vereinigt waren Frl. Seidel überreichte Ihrer Maje stät am Eingänge dieser Ruhmesballe ihres Vaters ein Bouanet. Die sein abgetönte Farbenpracht dieses Mvdodendronflors wirkte ans Auge und Gcmitth des Beschauers fast berückend. Ein Bild anderer Art, aber nicht minder entzückend, bot d»r Pavillon des Kgl. Hoflieferanten Haniich-Leipzig, zu welchen! sich jetzt der königliche Umgang bewegte. Dieser altbernhmtcn Firma unierer Schwesterstadt war cs gelungen, einen Gedanken vornehmsten Lebensgenusses köst lich z» verwirklichen: sie gewährte gleichsam von einem Salon aus den Blick in einen fürstlichen Wintergarten. Volles Oberlicht siel au! diesen Wald von Palmen und anderen Farren, während der Salon selbst mehrere reizende Einzelheiten vorfuhrt: eine Marmvrbüste der Kömäüu cingerahmt von einem riesigen 6 von zarten Noien und Nackftfchatleii. sowie das Oelportrait des Königs, eingefaßt von einer Makart-Ranke. Diele Darstellung verwirklichte einen neuen Gedanken: den Makart styl zn etwas Anderem als zn Bouquets anzuwenden. Vor dem Wintergarten erhob sich eia freies Deko rationsstück: ein loser Stamm, belebt von Mangolien und Früh- lingsblütheii. Vor dem Hcmisch'schen Pavillon breitete sich ein kleiner Hain von Palmen, Phönix, Auroccmen n. s. w., sowie ein Musterbild ans Eispflanzcn von seltener Schönheit ans. Weiter führte der Rundgang, die fürstlichen Wanderer immer auf's Neue überraschend, in eine Halle, wo würzig duftende Helio tropen nnd Orangenblüthcn neben Alpenveilchen, Pelargonien nnd den grotesken Anthnrien prangten, sodann in den reizenden Preß- pavillon. Hier nahmen die Herrschaften die zahlreichen und kost baren Ehrenpreise in Augenschein, die sie selbst und so viele andere gekrönte Häupter gestiftet hatten. Auch die Zeichnungen. Prospekte und Gartenanlagen erregten ihr lebhaftes Interesse: ebenso erkun digten sie sich nach den Namen der preisgekrönten Aussteller. Sie verfügten sich sodann in die Binderrihalle unseres Mitbürgers Günther» Derselbe hatte eine Dampfbindcrei ausgestellt und sührte sie selbst den Majestäten vor, die sich an der Geschwindigkeit, in welcher ihnen reizende Bouquets mit Hilfe eines Gasmotors ge wunden wurden, höchlich erbauten. Herr Günther zeigte ihnen aber alsdann in der benachbarten Halle andere Erzeugnisse seiner Bindc- kiiiist, die ihm hohes Lob cinbrachten. Das Hcurptstück bildeten die Porträts der Kgl. Majestäten, die ans einer Umgebung von Azalee», Anthnrien nnd Nachtschatten wirksam heraustraten. König Albert bemerkte Herrn Günther, daß ihn diese Art deS Blumen-Arrange- mentö an die zwanglos-anmiithige Kunst der italienischen Gärtner erinnere. In dieser Halle breitet sich auch eine Auswahl von Bin dereien, lose Zweige, abgeschnittene Blumen, Toilettenpub, Zimmer-, Tafel- und Trauerschmnck aus. Mehrere Berliner .Kmiftgärtlier haben hier Lorbeerblätter zu riesigen Kränzen, Kreuzen und Kronen als Trauerichmuck vereinigt; es macht dies einen etwas stcif-militäriichei!- Eindrnck. Voller Anmuth sind aber die Brautkränze: die Wteiier Kunstgärtner kultiviren darin den französischen Geschmack. Origi nell. aber unschön, ist der ans einem Biuinenrahinen heranstretcnde Wachskop! einer blüthengeschmückicn Braut; reizend ist hingegen ein aus lauter Blumen zusammengesetztes Bild mit herrlichem Blüthcurahwen. Wie in der Güntherschen Halle wurde auch in dein Pavillon des Hoflieferanten Rülcker die Königin durch ein Bouquet ans der Hand einer Tochter des Ausstellers überrascht Herr Rülcker liest außerdem noch durch drei Nichten den holsteinischen Herrschaften ebenfalls kostbare Bouquets überreiche». Der Nülckersche Pavillon bildet ein kleines Schmuckkästchen. In der Mitte steigt ein Aufbau blühender Hyaziiuhen empor. Ucbenascht fragte Sc. Majestät seinen „Strehlciicr Nachbar", wie er es fertig bringe, jetzt noch diese Frühliiigsblnnien so frisch zn erhalten — die seinen seien längst verblüht. Dieses Wunder bringt der Eiskeller fertig. Verdiente Bewunderung erregten dte Bouquets. Sträuße, abgcschnittcne Blumen nnd sonstige Bindereien für Festtafel, Ball- und anderen Schmuck, in denen Herr Ritlckcr von jeher anerkannt Meisterhaftes leistet. Er bekam hierüber hohes Lob zu hören. Einen freundlichen Anblick bot die mit blühenden Aufsätzen, kleinen Damcnstläußchcn und dergl. geschmückte, unter ihrer Last von Porzellan und Gläsern fast zusammcnbrecheiide Festtafel. Der letzte Festraum, dm die Herrschaften besuchten, war der herrliche Königspavillon. Ein fürstliches Geschenk, in edelster Ausstattung! Die Teppiche, Gar dinen, Vorhänge haben die Herren Conrad und Consmüllcr, die mit Porzellan nnd Nippes besetzten Luxusmübel die Dresdner Tischler innung geliefert und dem Komitee frei zur Verfügung gestellt — eine Gabe von hohem Wcrthc, von vornehmem Geschmack in ent zückender Pracht. Wahrlich, unsere Tischlerinnung ist eine, die „sich bewährt" hat. Die Majestäten sprachen ihre höchste Anerkennung über diese Dekorattoiiskniist der Herren Conrad nnd Consmüllcc und die Leistungsfähigkeit der Tifchlerinnung aus. Damit war der Rundgang beendet. Im Vorübergcbcn warfen die Herrschaften noch eine» Blick ans die leuchtenden Cinnerarien und die Cacteen-Sammlung des Kgl. Gariendircktors Bouchö. Vieles Herrliche hatten sic gesehen, manch' Anderes, nicht mmder werthvoll, blieb unbesichtigr. Dies betraf namentlich solche Gegen stände. die sich nicht io lebendig an die Phantasie wenden wie blühende Blumen, sondern deren Bedeutung mehr in ihren, prakti schen Wcrthc liegt, wie Gartenwerkzeuge, Heizungseinrichtuiigcn. Maschine», endlich auch Baumschulen. Beim Scheiden vom Fest- Platze sprachen die königlichen und Prinzlichcn Herrschaften wieder holt dem FestailSjchusse ihre hohe Befriedigung über das in über raschendster Fülle. Pracht und Abwechselung Gebotene aus. Be sonders König Albert wünschte, daß sich alle an die so herrliche Ausstellung knüpfenden Wünsche erfüllen möchten. Als die fürst lichen Damen ihre Wagen bestiegen hatten, fanden in denselben die zahlreichen Bouauets, die sie aus ihrem Rimdganae erhalten hatten, kaum Platz. Unter lrbhaften Hochrufen auf das Kölligspaar erfolgte um 1 Uhr dessen Abfahrt. Reuelte Trlearamwe ver..Dresdner Ra»r." vom 7. Mai. Berlin. Abgeordnetenhaus. Auf der Tages-Ord- nmig steht zunächst: dritte Bcrathung des Nachtragset.it fitr 1887/88. Abg. Knauer-KlöbiS (kons.) befürchtet, daß die dem Reichs tage gemachte Bran»tweiilste>lcrvl>rlage nicht den Effekt haben werde, die Matricutarheiiräge in erheblichem Maße hernbzilseden. Sie A.: TÜW k, L-l
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