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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.10.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-10-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19271024013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927102401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927102401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-10
- Tag 1927-10-24
-
Monat
1927-10
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.10.1927
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Ur. -00 Seite 4 — »vr«d«er Tlachrichtev" — Montag. 24. Oktober 1S27 Zwei Aeüen Dr. Slresemanns. Seqen Neichsbelastuny -vrch das Schulgesetz. Negniß. SS. Oktober. Anläßlich einer WahlkreiStagung -er schlesischen DahlkreiSverbänbe -er Deutschen BolkSparrei sprach gestern Reich-minister des Aeußern Dr. Stresemann «er über die politische Lage. Sr wie» einleitend darauf hin, -oft er nicht in erster Linie die außenpolitisch« Lage, sondern die gegenwärtige allgemeine Situation «um Mittel. Punkt seiner Darlegungen machen wolle. In ausführlicher Darlegung der wirtschaftlichen Lage betonte der Reich», außenmintster, dass wir »om Standpunkt der aegenwärttaen Lage ohne Zweifel positive Ergebnisse buchen können: Rück, gang der Arbeitslosigkeit und Zunahme der inneren Kauf» krgsi. Da» dürfe aber keineswegs dazu führen, die Wirtschaft, liche Gesamtlaqe als gesichert anzusehen. Der Wegfall früherer Vermögen und -er zweifellos noch geringe Spar trieb machten unS abhängig von ausländischer Dapitalversorgung. -te ihre großen Gefahren dann habe, wenn sie nicht restlos zu produktiven Zwecken an» gewan-t werde. Wir können angesichts der gesamtdeutschen Produktivkrast ausländische Anleihen noch weiterhin auf. nehmen, aber zweifellos kann dies nicht eine Dauer, etnrtchtuna sei». In der ganzen Ausgabewirtschaft dürfen wir nicht den Eindruck eines wohlhabenden Volke» erwecken, -aS wir in Wirklichkeit absolut nicht sind. Hand in Hand mit der Besoldung-Vorlage muh eine weitgehende Berwaltungvresorm gehen. Fach de« notwendige« AnSgaden sitr BefoldnngSrefor« «nb für daS Liqlri-ationSschä-enacsct, kan» daher die Uebernahme weiterer Lasten durch das Reich bei dem Schulgesetz nicht in Betracht kommen, bet dem das Reich nicht anS eigener Initiative vorgegangen ist, sondern weil es durch die Per» sosiung dazu gezwungen wurde. In bezug auf da- Reichs, schulgesey unterstrich -er RetchSaußenminister die von Dr. Runkel im Aufträge der Gesamtfraktton im Plenum des Reichstages gemachten Ausführungen und erklärte: Die Deutsche BolkSpartei wünscht die freie Entwicklung aller Schularten sicherznsteklen. Aber sie wird nicht die Hand dazu bieten, burck Iortfakl der finanziellen Berantwortlich- ketk einen Anreiz zur Bildung neuer Schulen zu geben, sondern ist der Meinung, daß die Umbildung von Schulen nur dann zu erfolgen hat. wenn sie unter voller sinantteller Verantwortlichkeit der beteiligten Länder und Gemeinden erfolgt. Im Infammenhang mit den wirtschaftlichen Fragen be tonte Dr. Strekemann die Fortsührnng der HanbelSvertragSpolitik und wie» dabei ans Sie Bedeutsamkeit des Handelsvertrags Mit Frankreich hin. Auch die Verhältnisse mit Polen bedürfen nach mehr al» zweiiährigen Verhandlungen nun mehr der Regelung. Nachdem über das Niederlassungsrecht eins Vereinbarung möglich erschiene, müsse man setzt an die Sindverhandlnngen über die wirtschaftlichen Irrigen denken. Dhne Zweifel würden diele Verhandlungen schwierig sein, »a beide Länder in den für Polen in Betracht kommenden Agrarprodukten und Rohprodukten selbst Produzenten seien und da Rücksicht auf dir Lage Ostpreußens geboten sei. Bei gutem Dillen werde man aber auf beiden Setten zu einer Verständigung kommen können. Nach K«nn»«ichnung der Grundlinie« d«r deutschen Anbenpvlitik umriß Dr. Ltresemann die Stellung der Deut, scheu BolkSpartei zur politischen Entwicklung und kenn- zeichnete ihre Politik al» eine ztekbewußte, verantywrtliche. nüchterne Mitarbeit am Staat. Bor dem Verein deutscher TiseichMleilleule. Berlin. 2S. Okt. Im Rahmen seiner Berliner Tagung gab der Verein deutscher Etsenhitttenleute deute nachmittag im Marmorsaale de- Zoo ein Essen. beß dem außer den Teilnehmern der Tagung zahlreich« führende Persönlichkeiten de» öffentlichen Leben» anwesend waren. Im Namen deö Vorstandes begrüßte Generaldirektor Dr. Bögler die Gäste. Sr zitierte «in in diesen Tagen er- schiencneS Buch, in dem zahlreiche, auch sozialistisch« Arbeiter lebendiges Zeugnis der Arbeitsfreude ab» legen. Wenn die Etsenhitttenleute von dieser Tagung zu ihrer Arbeit zuruckkehren. müsse eS um so mehr ihre Lus» gäbe sein, die Freude ihrer Kameraden und Mitarbeiter an der Arbeit zu erhöhen. Dr. Bögler schloß seine BegrüßungS- wvrte mit einem begeistert ausgenommenen Hoch aus da» deutsche Vaterland. rreichsautzenminlNer Dr Slrefemam» betonte, auf die Rede Dr. Vüglerö eingehend, daß er die Hemmungen verstehe, welche die Industrie so vielfach beklage, daß aber in dem Verhältnis zwischen Industrie und Reichs» regierung von der Industrie auch auf die Schwierigkeiten Rücklicht genommen werden solle, unter denen heute die Politik geführt werde. Es sei eine vollkommen irrige Auf fassung. daß die Welt die Verhältnisse bereits überwunden habe, die sich auö Krieg», und Nachkriegszeit ergeben haben. Die Philosophie der Arbeitsfreude, zu der sich Dr. Bögler bekannt habe, sei notwendig, um daS aus engem Rau« an Zahl größere Volk zu ernähren und vorwärts zu bringen. Um io erfreulicher sei es, daß Dr. Bögler heute Bericht« be» kanntgegeben habe von sozialistisch-gewerkschaftlichen Arbei tern. die in ihrer ganz überwiegenden Mehrheit ebenfalls dieser Idee, daß die Arbeit von ihnen nicht als Last, sondern als Lebensinhalt empfunden wird, AuS- druck gegeben habe. ES sei ein theoretischer Streit, ob dte Wirtschaft erst -te Politik oder die Politik die Wirtschaft be- cinflnssc. Jedenfalls seien beide aufeinander angewiesen. Drei Kraftquellen ständen der Außenpolitik jedes Landes zur Verfügung, ein mal dte materielle Macht einer Armee, weiter dte ideelle Einheitsfront eine» Volkes und drittens die wirtschaftlichen Beziehungen -er Völker zueinander. Di« materielle Kraft der Armee besitze Deutschland nicht mehr. Die Einheitsfront nach außen habe sich zwar bei großen nationalen Gelegenheiten, wie bei den Volksabstimmungen, in anerkennenswerter Weise ge- zeigt, trete aber sonst gegenüber dem individualistischen Trieb de» deutschen Volkes in der Politik oft zurück. So bleibe für die Großmachtstellung de» deutschen Volke» vor alle« sei«« Stellung iu den wirtschaftlichen Beziehungen z« anderen Ländern. WaS hier angesichts der verlorenen Rohstoffquellen unter erschwerenden Bedingungen geleistet worden sei, zeige den unbeugsamen Lebenswillen des deutschen Volkes. Eröffnung -er Werkskossschaü. Ein« Ansprache de» RcichSwirtschaftSmiuister». Die Dertskosstagung und die mit ihr verbundene Werk, knsfschau IM sind Sonnabend vormittag in den Ausstellung», »allen am Kaiserdamin in Berlin feierlich eröffnet worden. Der Vorsitzende des Verein» deutscher Ingenieure Dr.-Jng. Wendt begrüßt« die Erschienenen mit einer Ansprache, in der er die Ziele und den Zweck der Ausstellung darlegtc. Der Werkstofsschau liege die Absicht zugrunde, Verbraucher und Erzeuger zu einem dauernden fruchtbringenden Zusammen arbeiten und ständigen Gedanken- und Erfahrungsaustausch anzuregen. Daraus entriss ReichSwtrtschaftSministrr Dr. Turtln» -aS Wort zu einer Ansprache, in der er zunächst di« Grüße und Dünsche der ReichSregiernng übermittelte nnd allen an de« Zustandekommen »er Veranstaltung Beteiligten feinen Sank und seine Anerkennung auSsprach. Im Gegensatz zu Ausstellungen und Messen solle dte Werkstofftagung auf- klirrend und belebend, nicht absatzwerbenb wirken. Die Durch führung de» Plane» habe bei dem Umfang der an sich zu lösenden Arckpnbrn dte Beschränkung aus einige Gebiete er- fordert. Di« DerkKofAchas umsasie deshalb nur die drei errvßen Gruppen: Stahl und Eisen. Nichteiscn. «etall« und elektrotechnische Isolierstoffe. Im Mittelpunkt der Schau stehe die Werkstoffprüfung, dte in »indrucSooller Weile zeige, welche Fortschritte gerade aus diesem Gebiete in Deutschland gemacht worden feien, Be- sonder» zu begrüßen sei es, daß die Schau zugleich mit einer grobangelegten Tagung verbunden sei. Nur solche Ver knüpfung von Schau und Vorträgen gewährleiste di« Er reichung des gesteckten Zieles. Von dem gesamten Unternehmen könne man sich in erster Linie eine Hebung der Qualität aller Erzeug, ntsse dieser Fachgebiete versprechen. Steigerung der Qualität der Werkstoffe schließe Steigerung der tndu. strteilen Gesamtleistung in sich. Die Veranstaltung sei geeignet, Absatzmöglichkeiten im In- und AuSlande für unsere Wirtschaft zu schassen. Planmäßige Veredlung», techntk auf dem Gebiete der Dtofswirtschast werbe von nun an «ine der Hauptaufgaben unseres wirtschaftlichen Wieder. aufstiegS sein. Die Schau werde aber auch die im Interest« aller im Arbeitsprozeß Beschäftigten mit Recht erhobenen Forderungen nach größtmöglicher Sicherheit er- füllen Helsen. Au hoffen sei, daß die Veranstaltung das Ber. ständniS für technisches Schaffen und die Notwendigkeit tech. ntschcn Fortschrittes vertiefe. Nur durch Höchstleistung auf allen Gebieten würden wir Freiheit und Weltgeltung wieder erreichen. Krieg und Nachkriegszeit hätten unS in der Werk. stofs.Frage große Schwierigkeiten gebracht, die glücklicherweise fast überall überwunden seien. Wo eS noch nötig sei. werde die Werkstoffschau den letzten Zweifel am Willen und Können des deutschen Volkes zu QualttätSleistungen beseitigen. Der Minister erklärte hierauf dte Werkstosfschau für eröffnet. Der Aeichslag aus 22. November vertag!. verK«. M. pktoder. UeSer dte Schlußsitzung ber Reichs, tagszwtschensesstvn am Sonnabend ist noch folgende» nachzu. tragen: men. «egen »te tvfvrnge «ornayme oer ornien r Abg. Stöhr (Nat.^ozI Einspruch mt» dem Hin, daß er nicht genügend Redezeit gehabt hätte. Jni stand daraufhin ein« große Erregung, die ES folgte die erste Beratung de» Abkommen» mit der Re»ierung»ko«mtssion de» Saargebtete» über di« SozialVersicherung im Saargebiet. Dir Vorlage wurde in erster und zwefter Lefung angenom- men. Gegen dir sofortig« Vornahme ber dritten Lesung erhob Hinweis daraus, ^m Hause ent- aroße isrregung, vte sich in Ent- rttstung»rufcn gegen die Nationalsozialisten Luft machte. Der Präsident fiellte fest. daß. wen« dte Vorlage heute nicht oer. adschicdet »erde, die arme« Sozialrentner de» Saargcbietes bi» znm Iannar nicht in de« Gennß der Erhöhungen trete» könnte«. Ans die Vorhalt»«»«» de» Prüfidente« erwiderte Abg. Stöhr. daß er trotzdem an seine» Wtderfprnch fefthalte. Die Abgeordnete» »er andere» Parteien gaben ihrer Empörung in lauten Zurufen Ausdruck. Der Präsident stellte fest, das, e» in der Geschichte de» Reichstage» noch nicht vorackommen lei, daß fe«aud ohne Grund in dieser Weise die Verab schied»»» einer Vorlage verhindere, die armen Sozialrent ner« eine» Vorteil bringe« solle. Die Oesfentlichkeit mäste aus diese Vorgänge a«smerksam gemacht «erbe«. Abg. Dr. Kahl (D. Vp.) verwies aus eine Bestimmung, wonach in außergewöhnlichen Fällen der Reichstag von dcr Geschäftsordnung abwrtchen könne. Abg. Gras Westarp iD-A s schlug vor, dem Abgeordneten Stöhr eine weitere Stunde Redezeit zu bewilligen, wenn er seinen Widerspruch gegen die 8. Lesung zurückztche. Abg. Stöhr (Nat.-Soz.) hielt unter großer Erregung des Hause» trotzdem a» seinem Widerspruch fest. Auch gegen den Vorschlag de» Abgeordneten Kal,l er hoben die Nationalsozialisten Einspruch. Damit war diese Angelegenheit erledigt. Die ». Lesung konnte nicht erfolgen. DaS Hau» vertagte sich. Der Präsident schlug vor, die nächste Vollsitzung am 22. November abzuhalten. Das Hauö beschloß demgemäß. Zum Schluß ber Sitzung machte der Präsident noch Mitteilung von dem plötzlichen Ableben des Abgeord. neten Wurmit (D.-N.), der in Ostpreußen gewählt war. Mfenbahnunglück bet Schvnwalde. Auf der Station Gebönwalde der Reinickendorf-Lieben- walder Nebenbahn stießen zwei Züge zusammen, wobei et n><, 80 Fahrgäste mehr oder minder sch,oer verletzt wurden. Der Unfall ereignete sich dadurch, das, ei» von Berlin kommender Zug über da» Ausweichgletch hinauSfuhr. Al» der Zugführer oav bemerkte, drückte er den Zug zurück. In dem Augenblick ka mabcr ein -ndercr Zug, der mit dem Berliner Zug kollidiert. Bier Birgen de» Berliner Zuges gerieten au» den Gleisen und legteu sich „m Bei den meisten Herletzungen bandelt eS sich um mehr oder minder erhebliche ur Stunde -es Unfalls herrschte aus Hautabschürfungen. Zur ber Strecke dichter Nebel. Sgloffsteln wtN sich sielten. Der geflüchtete Hochstapler Ludwig Egloffstein-Oertcl Ist in seiner Dreistigkeit jetzt sogar so weit gegangen, tele- phonisch bet StaatSanwaltschastsrat Kyffer und bet Kriminal, kommiffar Kanthack anzurufen. Er teilte ihnen mit. daß er »ab er die Antwort, die Zuneigung zu seiner Braut habe ihn dazu getrieben. Seinen Aufenthalt verriet der Schwindler nicht. Vorläufig glaubt die Kriminalpolizei nicht, daß er sich freiwillig stellen wird. Die Nachforschungen nach ihm werde» fortgesetzt. 7 scsiu/? vor /^/u/cckMS , —- c/ucctz . HgüLLMll v,»n»u»»n>«,e»ov> von o«n Litton »non-onneo« vooineouvono-niee», eu- uno ^»on»n, «N« OINg»r>s«lo»o-e« vlol«;- V»n-nt«r 0or «rro,»» von -^»,»«ne»Un0ono«n, »Nppo uno »n0»l»n In»oUUon»U.»nUN«N«n e-ktItU«b in >p<VN»k»n unä 0n>g»rl»n 'f Opernbai,». Lin Sonnabend fand die 23. Aufsüh. rang von Verdi» „Macht des Schicksals" statt. Knapp anderthalb Jahr hat da» Werk gebraucht, um seit der Erst- aufführun» diese Ziffer zu erreichen. DaS bedeutet einen immerhin sehr fOSncn Erfolg, zumal die Oper doch von einer gern» bestimmten Besetzung abhängig ist. Diese Besetzung, die eine Anzahl besonder» beliebter .Künstler in dankbaren Rollen heravSstellt: die Setnemeyer wechselt mit ber Born, dann Pattiera, Burg, Ermold und Plaschke, wechselnd mit Andrcsen — diese Starbesstzung hat gewiß viel zu dem Dauererfolg beigttragen. Aber auch da» Werk an sich besitzt künstlerische Qualitäten, die bei wiederholtem Eindruck sich nicht ab- schwächen, sondern vertiefen. Selbst der Text kann — un- beschadet der Nachdichtung durch Werfel — seine Wirkung als naiv ereignisreiches, mit Bild, und StimmungSgegensähcn effektvoll arbeitende» Theatersptel bauernd behaupten. Die Musik Verdi» aber ist in ihrem überwiegenden Teil ein wirk licher Genirwurf urwüchsiger italienischer Operndramatik. Unsere Aufführung hat nach Ueverwtndung eine» Versuchs» stadinm« n,rn eine Fassung und Aufmachung gefunden, »te sehr vorteilhaft Stil und DirkungSmöglichketten dcS Werkes betont. Ein dichtgefüklteS Hau» erfreute sich am Jubiläums. »Send dieser Vorzüge. I?. 8. i Opernhon». DaS »,« InliuD-Otto-Bun- In der StaatSoper gegebene WohltättgkeitSkonzert, dem Besten der durch die Unwetterkatastrophe im Ost^krzgebtrge Geschädigten zugedacht, hätte im Hinblick aus den guten Zweck und «ns die de SSngervrretntgung zuteil geworden« AuS- «rtchnnng noch :fser belnckt sein können. Was dir etwa W» Kdps» »Whlrndr Sängerschaft unter Wilhelm Borr- ma »» nnd M»; Gtranßky leistete, war aller Ehren wert. NAOttad«, ,»n m»hr all» zwanzig Beretrwn einem Mllan M»»»»»»,>»»««, da» bat bestimmt satna Gchwtertgletten. Pm atbaa »«pptr aüa» fHr »afriedtaend. W» wnrd« id Vonatsie-rni« aelnnöen. KBH Br Snt^nttian er einwandfrei dlt<». M mtt ans da» Konto de« Wetter« zn iatzen. da« recht menst, Ssingerfrennb» fkrtt bewtk». Dte Andmatzl tn vier Gruppen zu f« drei ßren bracht« anfornchdvolle Aufgaben und daneben schlichte olkvweisen. Vaterländische Treugestnnung kam in wohl, »ende» Weis« »ur Geltung. Georg Striegler» «Weihe, lick»* kch»k dir recht« Ginfttwwuna. In Surtt» gewalttgem vor" ka« da» ßkst« Zusammengehen etwa» in» swanken. Dach blieb der Get«mtetndruck ein günstiger. Hochamt im Walde" sNetnhold Necker) litt unter un. sauberer Tsugrbung. Prächtig gelang von Jüngst da» immer dankbar« .Roseusriihling^. Heimisch« Knust vertrol dcS wetteren H. Platzbecker mit seinem wirkungSsicheren „Ter deutsche Rhein". Am besten schnitt der Sängerbund mit den Volksliedern ab, die begeisterte Aufnahme fanden zufolge frischer Tempi und geschmackvoller VortragSbelebung. DaS unverwüstliche „Aus der Jugendzeit" zündete tn beson. derem Grade. Nicht weniger Ottos „Das treue deutsche Herz", ferner „Ter Lindenbaum", ,^>aS stille Tal" usw. Mit dcr starken Pflege des deutschen Liebe» erfüllen unsere Chöre eine wichtige .Kulturaufgabe. S. ?. s Albert-Thcater. „Zweimal zwei ist fünf" hat Gustav Wied, der fröhliche Däne, der so trüb endete, ein „Satyrspiel" genannt, und wollte damit sagen, daß er sich die dramatische Verherrlichung der Inkonsequenz im Handeln unterm Druck der Lcbcnönot wohl als tollheiteres Nachspiel nach irgendeiner idealen Tragödie von Heldentum und Ge- sinnungStrene vorstellen mochte. Denn das Opfer, das Paul Abel, der Schildcrer der Menschen, wie sie sind, seiner Ueber. zeugiing bringt, geschieht zwar mit Lachen über die verrückte Welt, aber auch mit blutendem Herzen. In diesem Satyr- spiel, das einst seine deutsche Uraufführung in Dresden erlebt hat nnd im tzofschauspielhaus eine Glanznummer der Dar- stell,,ng gewesen ist, lebt ein Geist des UebermuteS und der Bitterkeit zugleich, der nur durch überlegenste und geistvollste Auffassung wirksam gemacht werden kann. ES ist kein bette- biges Lustspiel mit Dutzenbfiguren, sondern ein Paradestück -eS feinsten Zynismus und -er humorvollsten Lebensweisheit. Solche Höhe der Auffassung und des DpieltonS erreichte nun allerdings die Anfführnng im Albcrt-Theater, auch ganz ab» gesehen von jener vorzüglichen Darstellung im Hofthcater. nicht. Sie blieb fast ganz tm üblichen Lnstspielfahrwaffer, und nur hier nnd da spritzten dte Wellen de» UebermuteS auf. Für den Schriftsteller Paul Abel tstPaulBecker»« trocken und verfügt nicht über den Ton beS geistreichen Spötter» «nb satirischen Lebenskünstler». So blieb dte AnfmerÄamkett mehr an den Nrbengestalten haften. anPanl Verhorn««» ergötzlich affiger „Frieda", an Dort» Kiesow» froch lustiger und gesdhlSoerlogener Hetäre Othello Lustig, an Io. Hannes Steiner» vergnügter Bnbämtenftaur de» Karl» katurenzrtchners Konik, an Charlotte Friedrich» säuerlicher und verkniffener Vermieterin Witwe Truelsen. Dazu noch die „ältlichen Gorillas", wie Konik so taktvoll sagt, da» Ehepaar Hamann, Meta vünger und Albert Willi, die frauliche Einfalt der Esther von Anni Wille, Episoden «on Elisabeth Huch. Rainer und Retz, der di« Regie hatte. Mit so hübschen Einzelheiten kam Gustav Wteb» frohgelauntes Spiel auch ohne dev Satnr» breites Grinse» zu amüsanter Wirkung und fand erfreuten Beifall. r. L -s- Vortragsabend. Walt« Senff-Georgt bot ihr Nestes am Schluffe: Heines Paganini-Fantasie aus dem novellistischen Bruchstück „Florentiner Nächte". Schon daß sie diese großartige Vision ber Vergessenheit entriß, war dankens wert, Aber auch daS ernste Bemühen, dem kühnen Schwung ber Sprach« und der überwältigenden Größe innere» Schauen» nahczukommen, verdient Anerkennung . Man vergaß darüber, daß die Sprecherin auch hier gewissen stören- den Manieren treu blieb: Pausen am falschen Ort, besonders zwischen Attribut und Substantiv»»,, Etnschiebung von Hilfs vokalen. ». B. Bclumen statt Blumen, felattcriiden statt flatternden, die schmelzenden S- und Z-Laute. Man freute sich, daß sie gelegentlich die Kraft zu scharfen Konsonanten und einer Auswühlung ihrer meist nur bis zu sanfter Ge- rührtheit aufwogendcn Scclenkräfte fand. Was dieser erfreu- lichen Leistung vorausgtng, war Lenau und Heine in wohl feiler Volksausgabe mit dem Goldschnitt ltebenSv Lächeln». Ein stattlicher Kreis freundschaftlich gesinnter Zu hörer tm kleinen Saal ber Kaufmannschaft bekundete durch Blumen und Betfall, welche Wertschätzung man ber Bor- tragenden zollt. —<ch- s Erfolgreiche Dresdner Architekten. In dem beschränk ten Wettbewerb zu einem Gemeindehaus für Nähnitz-Hellcrau wurden dte Projekte der Architekten sB. D. A.s Rudolf Kolbe lDreSden-Loschwitzj und Paul Löffler (Dresdens je mit einem 1. Preis ausgezeichnet. s Maschinersebirektor Geh,imrat Brandt s. Der Senior ber dentschen BNHnentechniker, Gehctmrat Karl Brandt (Berlin), ist im Alter von 82 Jahren an einem Gchlaganfoll gestorben. Er war ber Vater be» technischen Leiters unseres Dresdner Schauspielbause», den er noch vor wenigen Tagen desucht hat. Der Verstorbene hat lange Jahre die technische Leitung »er verltaer Hosbühnen gehabt. Er gehörte auch noch »» de« »ersdriltchen Mitarbeitern Richard Wagner» tn Vay- renth nnd »st sozusagen ber vegrknder der gesamten modernen Bühnentechnik. Zn seinem Schülerkreise zählt auch Mak Hasatt, der technisch« Direktor der Dresdner Over. s Kleine Mnßknachrlchte». Musikdirektor Jod. Schänzel« Zwicken t. K«. brachte dort mit brr städtischen Kapelle und dem X-eeppeile- und Lrhreraesanqoerein zeitgenössische Musik von Hugo Kann. Georg Schumann uyd August von Oti Kompositionen zur Erst. vzw. Uraofs ... ..... . _ _ ^ raven sowie eigen« . , , ^run». Lchances vrchesierliedee „Kindbett" und „Der Musikant" sind In Dresden setnerzett urausgesü-rt «oorden. Sie zeigen evenso den gediegene, Könner und Vrchesterkenntr wie die beiden Lätze au« Schan-u» ES-Möll-Litnsonie: ein düster gefärbte«, von Tristan-Inbrunst er füllte», mit, groß«» Steigerung« auSgestaltete» Adagio und c» von ranzgeistern defkügelte» «ch » rz ». »«r dtriglereiidc Kompom« gefeiert. L. L
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