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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.10.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-10-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19271024013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927102401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927102401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-10
- Tag 1927-10-24
-
Monat
1927-10
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.10.1927
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24. Oktober 1S27 Nr. 800 Seile S »>» ^VbkBvNrr /»uEyrNyTso» Das En-e -es Bergarbeilerjtretks. . Der Schiedsspruch verdiudlich. Auuuh«« *>u feit«, »er Arbeituehmer. verlt«. «. Oktober. Der »«r B«»le,»«i »e» Lohustrelte» t» mittelbeutscheu vraunkphlenbergb«» am »1. Vk«»»er ««» slUlte «chtetzSspruch ist aus >»tra« »«» »r»e1t««H««r»er»««»«» »»» Beich»ur»ett»«»«tster s«r »erbtublich erklärt »»r»e«. Dt« Funkttonärversammlun» »er Berg» «rbetler batte nach mehr al» zwetstünbtger veratuna den GchtebSspruch mtt mehr als Zwetdrlttelmrhrhett a«. irnommen. Die Abfttmmun- der Deleglerten» »ersammlung über den Schiedsspruch ergab 88t Stimmen silr und »S Stimmen gegen bi« Annahme. Da« Ergebnt» wurde dem Reich»arbeit«mtnister mitgeteilt. Dt, Konferenz war geleitet von dem ReichütagSabgeordneten Huseman«, da« Referat hielt Schmidt svochum). Die Lohnerhöhungen infolge de» Schiedssprüche» »«tragen 11,8 v. H. auf die bisherigen Löhne, fo daß die festen Lohnsätze im Kerngebiet aus 8.80 Mk. für die Schicht, in den Randgebieten auf etwa <70 Mk. für di« Schicht kommen. Die Mehrzahl der Arbeiter, die im Akkordlohn steht, wird statt 8.84 Mk. künftig etwa 7,18 Mk. für einen neuneinhalb- ständigen Arbeitstag erhalten. Während die festen Lohn sätze sich sofort erhöben, wirkt sich bei den Akkordlöhnen die Aufbesserung erst in vier Wochen aus. Die jährlichen Kosten sür die Lohnerhöhungen werben einschließlich der sich daraus ergebenden höheren sozialen Kosten nach amtlicher Schätzung IS bis l8 Millionen Mk. betragen. Soweit e» sich bisher übersehen läßt, wird der von den Gewerkschaften auögegebenen Parole, am Montag früh » Uhr die Arbeit wieder aufzunehmen, voraussichtlich zu mindesten« 80 Prozent Folge geleistet werden. An de, «elegschastSversammlungen ist e« de» Kommnnifte« »irgend« gelungen, eine Mehrheit sür di« Fortsetzung de« rireik« zu finden. Die Werke haben im allgemeinen den LS. Oktober sür die Wiederaufnahme der Arbeit angenom- men. da zahlreiche auswärtige Arbeiter bet Streikbeginn in ihre Heimat zurllckgekchrt waren und nicht rechtzeitig von der Beendigung de« Streiks unterrichtet werden können. Dt»« D»l1chU«d»»^ b^Sv»bN»»»r»»«fere«z Hule. SS Vkt. Di, Vergardeiterdelegtertenversammlung. di« eine» überau« stürmischen Verlauf genommen bat. nahm am Schluß folgende Entschließung fast einstimmig an: .Di« Erhöhung »er Löhn« um 11Z4 Prozent bedeute« «lue« große» Erfolg »er Gewerkfchufte». Wenn st« auch in Anbetracht der ntedrigen Löhn« der mitteldeutschen vraunkohlenwrrk« kein« voll« Befriedigung auSlvft, so spricht sich die Konferenz dennoch unter Berücksichtigung aller Umstände für die Annahme de» SchiebSfpruche« au» und beauftragt die OrganifationSlettung, dt« BerbindlichkeitSerklärung zu beantragen. Die Konferenz würdigt di, aufoofernde Tätigkeit oller Funktionäre während de» Kampfe« und spricht ihnen dafür ihren Dank au». Sie erwartet, baß die Kameraden überall für die Wiederaufnahme der Arbeit eintreten. wie Ne für die Ntederlegung der Arbeit eiwgetreten sind* Srsle Forderung aus Kohlenpreiserhöhuug. Berlin SS. Vkt. Da« Mitteldeutsche Braunkohlen»,ndika« und da« vfieldische vraunkohlensyndikat habe» di« sofortige Ltnderusnug einer gemeinsame» Sitzung de« ReichSkohlen- »erdande« und de« großen Ausschuss«« de« SletchSk-hleurat» mit der DageSordnuug „Neuregelung der Preise für de« mitteldeutsche» Brauukohlenbergbau* deantragt. Deine Tariferhöhungen bei der Reichsbahn verli«, SS. vkt. Die Reichsbahn weist gegenüber der Meldung eine» Berliner Mittagsblatt«» noch einmal darauf hin, baß da» Kommunique deö BerwaltungörateS der Reich», bahn immer noch Geltung habe, wonach von Tariferhöhungen im laufenden Jahre abgesehen werden kann. Die Ldrofrhandelatndex-tffer uuveriinderl Berlin. SS. Oktober. Die auf den Stichtag de» 10. Oktober berechnete GroßhandelSindexzisfer deS Statistischen ReichSamte» war mit 189,9 gegenüber der Borwoche unverändert. Bon den Hauptgruppen weist die Indexziffer für Agrarstoffe einen Rückgang um 8,6 v. H. von 188,8 auf 187,6 auf. Die Indexziffer für Kolonialwaren hat um 0.7 v. H. von 181,1 auf 182 angezogen, während die Index ziffer für industrielle Rohstoffe und Halbwaren mit 184,1 unverändert lag, hat sich diejenige für industrielle Fertig waren gegenüber der Vorwoche um 0F v. H. von 182,4 auf 188.2 erhöht. <WTB.) - Das Memoranöum Parker Gilberts. VesprechungenKöhlers mtt dem Ae-arallons- aqenlen. Berlin, 28. Oktober. Am Sonnabend abend verbreitete das Wolsfsche Büro folgende offiziöse Meldung: Zu den verschiedenen Pressemeldungen über «ine« an- geblichen Schritt des Generalagent« »für Reparation», zahlungen au» Anlaß der zurzeit dem Reichstage unter- breiteten GeseheSvorlagcn erfahren mir folgendes: Im Zuge der zwischen dem Reichsminister der Fiuuuzeu »«d dem Generalagenten sür Reparationszahlungen seit längerem gepflogenen Erörterungen über die Finauz-, Kredit« »»d Wirtschaftslage tu Deutschland i» ihre» Auswirkung«» »us den DaweS'Pla« hat der Generalagent de« Reichs» siranzminister «ine Darlegung seiner Auffassung über das öffentliche Finanzwesen und über die Kreditpolitik i« Dentschland übersandt. Diese Darlegung liegt de« weitere» Besprechungen zwischen dem ReichSsinanzminister und de« Generalagenten zugrunde, die bereit» begonnen haben. Die Besprechuug zwischen Dr. Köhler und Parker Gilbert, die Sonnabend nachmittag um 4 Uhr im ReichSstnanz- mintstertum begann, dauerte bis nach 8 Uhr abends. Die Ver handlungen führte» bisher «och zu keinem abschließende« Er gebnis. Sie werden Ansang dieser Woche fortgefetzt «erde«. Der „Germania" zufolge sollen sich die Darlegungen, die nichts weiter als eine Fortsetzung deö Anfang Juni überreichten Zwischenberichtes des RcparationSagenten seien und allerdings eine eindringliche Mahnung bezüglich der Finonzgebarmtg des Deutschen Reiches enthielten, sich durchaus tm Rahmen der üblichen Auseinandersetzungen halten, die bei jeder Aende» ning beS Etats stattfinden. Im Gegensatz zu diesen Aenße- rungen glaubt die „Tägliche Rundschau", daß man die amtliche Mitteilung über die Darlegungen Parker GilbertS Md die vorgesehenen Besprechungen nicht in dem Sinn« zu deuten habe, als ob dt« Besprechungen sich auf die BefolbungS- resorm und ihre weiterr Behandlung bezögen. Solange Deutschland sein« Verpflichtungen erfülle, wie eS bisher der Kall gewesen sei und nach Ansicht deS NeichSfinanzmtnisterS auch in Zukunft der Fall sein werde, habe der ReparationS- agent keine Veranlassung und auch kein Recht, irgendwelche Einwendungen zu erheben. Paris rechne! mit Dr. Köhlers Mckkrttl. Paris, 28. vkt. Die sogenannte Warnung Parker Gilbert» an di« Reichsregierung wird von der Pariser Presse al» eine Art Mißtrauensvotum für de» dentschen Reichs» sinaazminister aufgesaßt. besten Rücktritt als unmittelbar be» uorstehenb angekünbigt wirb. Mtt grober Spannung er wartet man die Aussprache zwischen Köhler und Gilbert, die durch die angeblich gespannten persönlichen Beziehungen zwischen den beiden eine Verständigung sehr unwahrschein lich erscheinen lasten. Unter diesen Umständen, so schreibt „Parts Midi", könne man nicht recht ersehen, wozu die Unterredung führen könne, da sie sicherlich keine positiven Ergebnisse mit sich bringen würde. An dem Gebaren der RetchSregteruna bet Aufstellung des Staatsbudget» und an der ständigen Steigerung der deutschen Gtaatöausgaben wird die schärfste Kritik geübt. ReichSfinanzmintster Kühler hätte sich bereits so oft tn seinen Berechnungen geirrt, daß alle seine Erklärungen, auch die letzten vor dem Reichstage, nur mtt dem größten Mißtrauen ausgenommen werden könnten. Die vorzeitige Veröffentlichung seiner Warnung an die ReichSregiernng durch die amerikanische Presse wirb GilbertS Wunsch zngeschriebe«. seine Warnung der Oesfentlichkei« bekanntzugebe«, da er befürchte, baß die ReichSregiernng st« selbst «lt Schwelgen übergehen würbe. Hierzu berichtet der „Verl. Lokalanzeiger" aus Pari» noch folgende»: Hier wird seht die Vermutung laut, daß Potnear», al» er tn seiner letzten Rede seine dreisten Behauptungen Über das deutsche Budget aufstellte, das Memorandum Gilbert» schon damals zum mindesten inhaltlich ge- kan nt habe. Trifft das zu. dann ergibt sich außer der Frage, woher PotncarS sein Misten hat. auch dt« andere, mindestens ebenso wichtige, ob der Reparationsagent ein Organ der alliierten Regierungen ist und demzufolge seinen Kunst und Wiffeufchaft. Resr-enz.Thealer- Eine Operettenncuheit, eine neue Soubrette und die letzte Dresdner JnszenierungStat des scheidenden Oberregisteurs Aosef Groß standen am Sonnabend auf der Bühne der ZirkuSstraße zur Begutachtung. Die neue Operette heißt »Die offizielle Krau". Nicht weniger als vier geistige Väter haben sie tn die Welt der Bretter gesetzt: drei kommen aus den Text: R. Keßler. Max Jungk und F. Norden: einer zeichnet für die Musik: Robert Winterberg. Die Vielheit der Autoren macht sich auch in einer etwas bunt scheckigen Vielgestaltigkeit der Operette bemerklich. Aehnltch wie bet Lehärs .Larewitsch" ist auch hier der Hintergrund der stark bewegten Handlung recht düster, beinahe blutrünstig: denn eS handelt sich um nichts Geringeres als um die rafft- niert vorbereitete Ermordung des russischen Großfürsten Nikolai durch eine Nihilistin, deren finstere Pläne auch dadurch nicht geadelt werden, daß sie selbst aus fürstlichem Geblüt — vclcne Ist die Tochter eines durch russische Gewalt entthronten Balkansürsten — stammt. Ihr Vordringen bis tn die unnah. baren Regionen deS Zarenhoic» wird nur dadurch ermöglicht, daß sie sich als „die offizielle Frau" etneS gutmütig-beschränkten Parisers. Artstide de Bonpierre, auSglbt, der sich in der Hoff- nung aus ein galantes Abenteuer gern für die Nolle des an- lieblichen Gatten von der schlauen Helene rtnfangen läßt und die schöne Unbekannte auf seinen Paß sder auf ble dahetm- liebltebene richtige Gattin mit ausgestellt tstj über hie russische Grenze schmuggelt. Unentwegt steuert nun Helene auf ihr blutiges Ziel loS. auf dte Ermordung des Großfürsten. Aber der non den Librettisten freundlich gelenkte Zufall will e», daß sie sich ausgerechnet tn den Sohn deö zu Ermordenden, den inkognito reisenden Großfürsten Sascha, verliebt (und dieser In sic), aber erst eine Minute vor der Ausübung de» Attentat» erfährt Helene, wer ihr Anbeter ln Wirklichkeit ist. So unterbleibt das Blutvergießen, und die Attentätertn wird »erbostet. Selbstverständlich wird tm dritten Akt« — dem biibichesten der Operette — noch alle» gut: der sung« Groh- flirst und die nihilistische Prinzessin Kriegen" sich, und auch «in zweite» Pärchen. Gras GaUtzin und die muntere Prtn- zellin von Leuchtrnstctn (die von den Berkassern al» Der- wcchslnngSo-bsckt mtt der rachelttsternen Prinzessin au» Georgien gebraucht wird), findet sich zusammen, indem e» durch ein „last aecompli" die zunächst verweigert« Trauung »u erzwingen sucht. Daß letztere» unter dem Donner einer Dyua» mitbombe geschieht, gehört mtt zu den AuSdruckSmitteln für da» russische Milieu, da» tm übrigen recht anschaulich und mtt einem fast opernhaften Aufwand von Dekorationen und Kostümen geschildert wird. Opernhaften Anflug nimmt auch hie und da die Musik von R. Winterberg, so ln einem Liebe», duett zwischen Sascha und Helene und im seriösen Finale de» zweiten Akte», bei dem eigentlich Helene» mordende Revolver, kugel daS Herz des alten Großfürsten durchbohren soll. Wohker fühlt sich aber offenbar der Komponist, wenn er die schlager mäßigen, in Tanzgebtlde auSmündenden GesangStexte von F. Norden mit schmissigen Melodien vertonen kann, wie etwa in den Duetten .Zch habe wieder mal nichts anzuzieh'n", oder „Im Himmel wird darüber Buch geführt, wenn jemand hier sein Herz verliert", oder in dem Tanzduo vom .^Hampelmann und Zinnsoldaten", oder tn dem Gesangsquintett von der „offiziellen Frau". Nur schade, daß diele lunb einige ander«) lustigen Sachen mit der Haupthandlung so gut wie nicht» zu tun haben und lediglich als künstlich aufgepfropfte Einlagen wirken. Da» volle Hau» teilte aber solche Bedenken nicht, sondern verlangte mehrere dieser hübschen Nummern zur Wiederholung. Dieser Erfolg tft aber nicht bloß den Autoren, sondern auch den fast ausnahmslos vortrefflichen Interpreten von Text und Musik zu danken. Und da» führt zunächst zu einem rühmenden Wort über die neue Soubrette de» Residenz- Theaters: Mtzzs Anzengruber. Wie schon unlängst lm „Walzertrauin", offenbart« die junge Künstlerin auch diesmal al» übermütige Prinzessin von Leuchtenberg eine Herz- erquickende Frische und Lustigkeit ohne possenhafte Uebertrei- bungen und obendrein eine recht angenehm«, gutgebtldete GesangSstimme neben den beweglichen Tanzbeinen, welch letztere ja heutzutage auch zu den unerläßlichen Requisiten einer vpcrettensängerin gehören. Mizzt Anzengruber wird, wenn nicht alle» trügt, sicherlich frische» Blut in da» Ressdenz- Theater-Snsemble bringen. Wenn man de» weiteren be- richtet, daß Georg Wvrtge und Poldt Harlann» ihre lustigen Gegenspieler waren, so ist damit bereit? gesagt daß für den heiteren Teil der Operette besten» gesorgt war. Die ernsteren Partien de« jungen Großfürsten Sascha und ber Prinzessin Helepe lagen tn der Hände» vor Rudol« Ieß und Magbalene Witt Darstelleris« zwe» ganz hervorragende Leistungen, sowohl wa» vornehme Revräsentatlou al» auch wa» seelische Durchdringung anlangt. Nicht ganz auf ber gleichen Höhe stand die gesangliche AnSführung der beiden umfängfscheu Rollen der man die Anstrengungen der voran», gegangenen Proben sneben den täglichen Repertotrestrapazep) anmerkt. Wenn tnStzesvnder« R. Jeß wüßte, wt« häßlich seine Schritt vorher in Part» und London zur Kenntnt» zu bringen hat. Wie zu erwarten, «rgretst dir PartserPrelie lebhaft ür den R«paration»agenten Parker Gilbert Partei, ber nur «In, Pflicht «etan Hab«, indem er bte „B e r s ch we n du n g »- Wirtschaft" der RetchSregteruna. der Länder und der Gemeinden al» eine Gefahr für den DawrS-Plan kenn- zeichnete. Dt« Warnung sei nur ein Beweis sür die gesunde Auffassung, dt« Parker Gilbert von seiner verantwortlichen Aufgabe habe. Im übrigen sei e» nicht da» erste Mal. daß er sein« warnende Stimme erhebe. Der „TempS" wendet sich dann selbstverständlich gegen die deutsche Forderung einer Revision des DaweS-PlaneS. E» sei überraschend, schreibt er. daß der Feldzug gegen die KrtegSfchuldlüge mtt dem gegen -cn Dawes-Plan zeitlich zulammenfall«. „Diese Kampagne ist nicht geeignet, un» ,« bestimme«, mit geringere« Bedenke« eine möglicherweise beschleuniqte Räumung de» Rheinlandes ins Auge zu sassen." Der „TempS" erinnert an die Artikel 429 und 480 des Versailler Vertrage» und stellt fest, daß die Mahnung Parker GilbertS jedenfalls schon jetzt die Verantwortlichkeit für den Fall einer Nichterfüllung de» Dawes-Planes sestgestellt habe. Äoefch wieder bei Drtand. Paris, 22. Oktober. Wie von deutscher amtlicher Seite mitgeteilt wird, stattete der deutsche Botschafter. Herr v. Hoe-sch dem französischen Außenminister heute einen Besuch ab, bet welcher Gelegenheit verschiedene laufende Fragen zur Erörterung kamen. Der Desahungslerror in -er Pfalz. Kaiserslautern, 28. Oktober. I« »euerer Zeit nehmen die vesatzuugSzwischeufälle in der Pfalz einen geradezu erschreckenden Umfang an. In der Nacht vom S1. aus de« SS. Oktober wurde ei» heimkehrender Arbeiter »»» zwei frauzvsischeu Soldaten angesallen und miß» haudeltr i» der gleichen Nacht wurde von bensclben Soldat«« ei» Herr belästigt und am HalS gewürgt- Eine« jungen Mann wurde nach kurzen Bemerkungen ohue jeden Anlaß von einem der beiden Soldaten einfach i«S Gesicht geschlagen. Wiederum vo« denselben Soldaten wurden in derselbeu Nacht mehrere deutsche Zivi listen belästigt, zum Teil auch geschlagen, getreten und zu Boden geworsen. Zwei deutsche Polizisten, die ,« Hilfe gernfeu wnrben. erhielten ebenfalls Stöße vor die Brust »nd wurde» beschimpft. Auch die Vergewal tigungen deutscher Frauen «nd Mädchen nehmen i» der letzte« Zeit erschreckend überhand. Trotz verschiedener Vor stellungen der dentschen Behörden wird den französischen Soldaten immer »och nachts Ausgang gewährt. Ein Gewattttreich in Marokko. Aufständisch« entführe» Berwaubte de» Gencralresidente«. Pari», 28. Oktober. Am gleichen Tage, an dem der Generalresident von Marokko die Rückreise nach Casablanca antrat, wird die Entführung von vier Mitgliedern seiner Verwandtschaft durch Aufständische gemeldet. Es handelt sich um den Neffen de» Generalresidenten, den früheren Direktor der Ottomanlschen Bank. JveS Steeg, seine Frau und das Ehepaar Maillet. ebenfalls Verwandte des General- residenten. Man hofft, baß sich dte vier Personen am Leben befinden und die Angreifer nur ein hohes Löscgeld erzielen wollen. In ganz Marokko herrscht große Erregung. Die Truppen von Casablanca wurden alarmiert. Für» Wilhelm v. Kohenzvllern gellorben. Stgmaringen. 28. Okt. Fürst Wilhelm v. Hohenzollern ist gestern abend infolge etneS Herzschläge» gestorben. Fürst Wilhelm wurde 1864 als Sohn des Fürsten Leopold v. Hohenzollern und setner Gattin Antonia, Infantin von Portugal, geboren. 1880 wurde er zum Thronfolger tn Ru. mänten gewählt, verzichtete jedoch zugunsten seines Bruders Ferdinand. Im Jahre 1908 folgte er feinem Vater als Fürst v. Hohenzollern nach. Nachdem seine erste Gattin, Maria Theresia von Bourbon-Sizilien, gestorben war, heiratete er 1918 Prinzessin Adelgunde von Bayern, Tochter des Königs Ludwig de» Dritten. 1 Sur Wege Ihre» Kinde» »«o«ttt»u Nh««« ,«»«»lässig». kttiderlieb» SMwostor« »t, Kra«»»nvsi«»«abtetl««, »«» Arbeit»««», weile». Anruf: 25881 u. 24831. V—^ hohen Töne klingen, wenn er sie forciert, so würde er wohl diese Tenornnart hübsch beiseite lassen: denn bei ruhiger Ton- gebung klingt dte Stimme, wenigstens in der Mittellagc, ganz annehmbar. In einer größere» Rolle konnte nach längerer Pause auch einmal wieder Adolf R. Witt sun. seine schau- spielerische Begabung und sein Charakterisierungsvermögen salS amtSeisriger. aber schließlich doch geprellter Chef der russischen Geheimpolizei) zeigen. Kleinere Aulgabeu erfüllten mit gewohntem Geschick Jda Kattner. Nicco Langer, Grete Eckart und einige andere Rollcnträger. Wie schon an gedeutet. war sür die äußere Ausstattung und Ausmachung der neuen Operette sehr viel getan worden: Obcrregisscur I. Groß, der leider vom Residenz-Theater weggeht, wollte offenbar noch einmal zeigen, was er kann. Nur die plötzliche Umwandlung der Traukapelle in einen Fcstsgal szwciter Akt) blieb den Zuschauern etwas schleierhast. In dem Bühnen maler OSkar Schott hatte Groß abermals einen wertvollen Mithelfer gefunden, desgleichen anch in der Ballettmcisterin Gertrude Gründig, die für gesällige choreographische Zu taten gesorgt hatte. Als musikalischer Letter der Aufführung hatte Kapellmeister Erich Sie eger sehr gründliche Bor- arbett geleistet: alles — auch Chor und Orchester — folgte seinem Zepter mit einer Akkuratesse und Sicherheit, die den musikalisch glatten Verlauf der Aufführung gewährleisteten. Bon dem schönen Gesamtersolge der „Offiziellen Frau" beim Publikum zeugten der reiche Beifall und die Fülle von Blumenfpenden, zumal nach dem pompösen zweiten Akt »nd am heiteren Schluss«. Prof. Felix Reichardt. ß Dresdner Theater-Spielpkan sstr heute. Opern. hau»: „Elektra" s)48): Schauspielhaus: ..Bonaparte" s^8): Albert.Theater: „Jahrmarkt in Pulsnitz" l^8); Residenz-Theater: „Dte offizielle Frau" (^8): Dte Kl) mSdie : „Spiel im Schloß" sX8): Central-Theater: „Der Zarewitsch" s8). z Aeri«st»l»««»«« Heute X8 Ubr: Palmgarten, Klavierabend Emil Kauer: 8 Uhr: Berrtndbau», BolkSUedchor. ß Frlebrich Urbar» wir» am nächsten Mittwoch Im »anstlertzau» „Am«r «nt Psyche" sprechen. SB tsi i-m darum zu tun »lesen ursvrüngliS griechischen MSrchenmqttzu« ber In ben spannenden Slnzelbrlter seiner Urzählung wetteren Kreisen der Gebildeten trotz Raphael «nd Klinger so gni wie «nbekannt geblieben Ist. neu zu belebe«. Amor und Vlittbr Ist noch niemals zuvor tn deutscher Sprache gesprochen worden. ß Erich P«»t» wird tn seinen beiden tzdenden „West-Humor" a« »ü. und 81. Oktober Im Harmonlesaal neben Dichtungen von flea« P««1 »nd U. L. A Hossmann russischen, teanzdsischen, englische»» schwedischen nutz amerikanischen Humo« bringen.
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