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Dresdner Nachrichten : 21.09.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188609212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860921
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860921
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-09
- Tag 1886-09-21
-
Monat
1886-09
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.09.1886
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der »rn «sie« Soldat«. deiderSberkommt. »ch leinen Le^ktma- tionSpavieren zu kaaeri det. Vir ««de» »Äs «I der Loire verschon. ,en. Wenn die deutsch« Arm« di» doh« »mrdrungrn ist, werden sie schlag«,. Unter Beruiitteluna von England und Rus' nun der H«iog eine Katastrovhe, die von Ersten Deutich te, nbgewendet haben Die Kammer gab in ihrer Eitzum >van. coline soren lchtS« ndcte von mtrn, dem dein »flich- denn Bor st »ge- : Ge- -älite idhest ich m lands (einst Linke) ,r sei, iirsten seien. cingc- Öinß- eignet , und d als . sein Laag- lullat seren- sbiirg ,g der oogen tcstirt » Ab- lalkan mdcre Wird cipek- cbun- rend? R»ß- lluiii; Ziveck diese - Die ldruck. t. daß imelec wird einber cllung ov»o- Ltadt- msge- and er »alle», i Ge- l und i eine er und s, Lean der in „Wa>Z athcit. Mann eine l,cb- oahrcr innen, politi- welchc .ktvoll nrd er cntla- scinc !>l den eristcn ffgnct. cd das wider- - Der re» de sollen. Dem Nach- Zcl kne if von n und id der anatie rde er Revo- it nach er der ach in >richcs Zum oulde, U den i vcr- a und Mi u. I dem Imelic «IZeit Aiki- ibliict zcror- ili'Ne. (iklcn cean- auch rlaud legen r in» llnin, » er» lstcin wir sie soll NU drohte c ... 24. Mai auf Der Herzog manne» and DM and» ^ uner gab in ihrer Eitzum, vom Antrag Gambetta'4 ein DankeSvotum für ihn ab. ou Decaie» verwirNichte den Tvpu» eine» Lebe- in sein späteste» Alter. Er >er Zeit Loui« Philipp» bi« i, .. . , war sehr bekannt wegen srine» Plaudertalentö. da» ihm rbrnfall» nie versieate. Mit 44 Jahren hat er dir verwittwete Gräfin de ouh d'Arsy grd. Baronin Lüwenthal arheirathet und sind dieser «rbe zwei Sinder entsprossen. — Dir Budaetkomniiistou billigte die Vorschläge de« Mannrministrr AdmimlsAube. Derselbe kvnstatirt« in seinem Berichte, dich in den letzten fünfzehn Jahren da» Murine» budget sich um UN Mill. vermehrt habe und für 475'/» Mill. Brr» bcsseruiraen ringefübrt worden leien. Die französische Flvtte besteht jetzt aut l2 Panzerschiffe» ersten Range», 7 Panzerschiffen irveiten Range», 8 Panzerschiffen dritten Range», 4 Banzerkanonrnoooten, 7 Knuzern mit Batterien. 9 Kreuzern ersten Ranges, 8 Kreuzern zweiten Range», 2 Kreuzern dritten Range», 7 Tvrpcdokreuzern, 12 AvffoS erster Klasse, 23 Aviso» zweiter Klasse. 7 Transportavr- lo», 8 Torpedoavnos, 14 Kanonenbooten. 32 Kanonenschaluvpen. 8 Dampischnlupven, S Torpedobooten erster Klasse. 80 Torpedo booten zweiter Klasse, 10 Transvortdampsern erster Klasse, 10 Ma- terialtranSportschisskn, 20 Segelschiffen. Angeiangen sii Panzerschif' dritter Klas. Torpedoboote, Panzerschiffe erster Klasse besitzen je 4 42-Eentnneter-Kauonen, 12 34-Ck»timrter-Ka»onen, 1627-Centimeter-Kanone». l 6°E«ttinicter° Kanone, und 32 l4-ErnIimrter-Kano»en. Die Geschwindigkeit dieser Fahrzeuge belilust sich aus 12 Knoten, 4 Kreuzerpanzerichifse fahre» 14 Knoten und sind mit 24>Eent,met«'Gkschützr» bewaffnet. Die Küstenichifse trage» 6 27-Eenlnncler-Kanonen und 6 34-Centimetec- Kanonrn, sind jedoch von mittelmäßiger Geschwindigkeit. Die letz ten 4 Panzerschiffe sind mit 27» und 24 Eentimeter-Gelchützeii be° wasfnet und legen S bi» lO Knoten zurück. Ucber lOKnolen liefe» nur 2 Kreuzer. 1 Torpedokwuzer leistet 18 Knoten, doch das ist Alles, der Rest hat eine Geschwindigkeit von l4 vis 15 Knoten. Die neuen Kreuzer sollen 20 Knoten und die neuen Torpedoboote sogar 25 bi» 30 znrücklrgew — Jn der Rue Cadclte wurde der mter» nationale Freimaurer-Kongreß oller zum große» Orient gehörenden Logen unter dem Präsidium des Deputirten de» Gard-Departcmenls Dcsinour abgehalten. Die Sitzungen nähme» vier Tage in Anspruch nud wurde ein Drittel des allen Bureaus wieder gewählt. Italien. Während der König daS Dekret bereits unterzeichnet baden soll, durch welches das große Nonnenkloster Sapienra i» Neapel den Armen des niederzuirißendkii Ouaitiers San Lucia eingeräumt werden soll, wird gleichzeitig ein Brief des Knrdinal- Erzbischois Sanselice a» das Sindaeo von N'eapel bekannt, in welchem icner in vornrhmsler Sprache dagegen proteslirt und bittet, die Armen sofort in seinen erzbischöflichen Palast lieber einstig uarlieren, ^ ^ " ^ " " " lassen. — die Nonnen der Sapreina ,edoch unangetastet zu lassen. — Die „Riwrma". das Organ Erispi's, forderte aus, den 20. September, den Jahrestag der Einnahme Roms, diesmal besonders feierlich zu begehen. Aus vielen T heilen Italiens werden Deputationen i» Rom erwartet. Es sind kirchenseindliche Kundgebungen in Sicht. Tie Regierung hat die Abhaltung des KatholikenkvngresseS zu Lucca, der am 22 Sept. slatlsiiidcn ivll, verboten. Das Ministe rium motimrt dieses Bcrbot durch die mißlichen Sanitätsverhält nisse Italiens. Ter preußische Gesandte von Schlözcr ist in Nom angckommen. Spanien. Die Gendarmerie hat in Smdavellas eine Anzahl Waslen nnd Mnnilion, welche karlistiichen Ursprungs sein sollen, mit Beschlag belegt und mehrere Beihaktungen vorgenoniincn. Belgien. Nach dem vom General Brialmont ausgearbei- tcten Plane wird dir Maasbeiestigung die ganze Linie Namnr- Lntiich umiassen. Tie bisher dort bestehenden Fort» müssen als unbrauchbar »iedcrgerissen werden. England. Da die letzte wie die jetzige Regierung davon Abstand nabnicn, Tilke wegen Meineids in Anklagezustaird zu ver letze». tragt die „Pnll-MaU Gazette", ob cs nicht angrzeigt wäre, Tilke seiner Stellung als Mitglied des geheimen Staatsraths zu entheben, einer Würde, die ihm den Vorrang vor allen seinen Mit bürgern »nch den Roter» des .Hosenbandordens euiräumt. Es ist Sache dcr Koiiiain, schreibt da» Blatt, eine» Schritt zur Beschütz»»« der Reinheit des englische» Familienlebens sowie der Helligkeit des gerichtlichen Eides zu thun, indem sie den 'Namen Sir Charis Dilles von der Liste ihres geheimen Nathes entsernt. Gladstone ist Sonntag Vormittag nach London zurückgekehrk. Die Moigrnl'lättrr von London bringen eine aurllicbe Mtt- theilung, wonach die Nachricht, daß der Prinz Alexander von Baltenverg die Königin beiuchen werde, der Begründung entbehrt. Ter „Standard" sagt, wenn England jetzt seine Armee aus Eavpten zurllckzöge, würde eS leichtsinnig handeln. England würde ans gewusen Gründen Eghpten jetzt nicht röniiie». selbst wenn leine Ausgabe daselbst gelöst wäre, da England von dort aus mit Vor thcil die Bestrebungen der Feinde der Türkei, sich deren Gediets- theile zu bemächtigen, beobachten tonne. England verstehe voll kvmnien die Ziele der russische» Diplomatie, aber cs versiehe nicht die Ziele Jrantreielss, es wisse nicht, was Frankreich dadurch ge winnen wolle daß cs von England vcrlange, jetzt gerade Eghpten zu räumen? Lasse sich die französische Diplomatie, wie die türkische, etwa von einer anderen Macht »lspicirrn? Nichts könnte d>e Jw- liriing Frankreichs vollkommener machen, als jetzt zu fragen, wann England Eghpten räumen werde. Die Antwort auf solche Frage sei einleuchtend und England bereit, sie zu geben, nicht nur Flaiu- reich, sondern der ganze» Welt. In Belfast haben wiederni» ernste Ruhestörungen stattgeiunden. Eine große Menschenmenge rottete sich vor der Polizciknserne zu sammen und verlangte die Freilassung von Gefangenen, welche wegen JnUltimng der Polizei verhaltet worden waren. Ta dies verweigert wurde, griss die Menge die Kaserne an. Die Polizei gab Feuer, wodurch eine Penon gelödtet, mehrere schwer verwuiioet wurden. Nachdem die Polizei Verilärkung erhalten batte, gelang es. die Ruhe wieder herzustctte». Mehrere Verhaltungen wurde» vorgenomnien. London. Wie hier verlautet, soll der König von Portugal in Brüssel einen Vertrag betreffs des Kongogebir.'es abgeschlossen haben, der für Belgien enorme Vortheile gewähren wird, aber auch midrerseils Portugal als begünstigst» Nation in handelspolitischer Beziehung zum Schaden der anderen Länder hmstellen. — Eme Einritte ist nntcr de» Gefangene» i» Djel'kljcit, welche bei den Pekrvlcumgncllen beschäftigt sind, ausgebrochen. Die Truppen konnten erst »ach heitigri» Kampse die Ruhe wieder Herstellen. Außer daß viele Meuterer verwundet wurden, sind 24 Tobte zu ver zeichnen. — 'Aus Alexandrien wird gemeldet, daß General Stcpben- son nach Cairo gereist ist, weil sudanesische Derwische aus Donaola mnrschirr» und die eghptische Grenze zu überschreiten drohen. Sir Drummond Wolff macht alle erdenklichen Anstrengungen, um die Regierung de« Käcdive zur Annahme dcS Militärproiektes von Lord Dnsserin zu bewegrn. — Ter Gral und die Gräfin von Paris so wie der Herzog von EhnrtreS mit Familie haben sich nach Tun- bridgc-Wells zmürlbegebe», doch werden sie am 26. September nach der Schweiz reise», uni innige Woche» am Genier See zuzubeingrn — Der neue Vicelöittg von Irland wurde bei seinem Eintreffen in Irland mit eisiger Källe empfangen: nicht ein einziger hochrul wurde laut. Zwar überreichien in der Wartehalle von Knigstown einige Bürger eine Adresse, in der sie die hossunng aussvrachen, daß cs dem Vicekönig gelmacn möge, die Ruhe und Einheit i» Irland hcrzusltllen, doch wurden sie der ihrem herauSlrcte» ausge- psissen. Bei der Ankun't in Dublin bestieg Low Londouderrv sei» Reitpferd. Er grüßte fortwährend die Menge, ans der erst in der Nähe deS Srhloises snmvalhische Znrure laut wurden, hingegen Hörle man viel Preisen und Ritte „Nieder de» Eaileleeagh! Es lebe Parncll! Irland für immer!" und die humne „Gott rette Irland I" Alles in Altem war der Emv'ang noch lanae nicht so schlecht, als man nach den letzten Belichten der irischen Nativ»al>sle»l>Iätter er warte» konnte. — Lr»d Dalkeith, ältester Sohn des Herzogs von Vnccleugh, glitt bei einer Hirschjagd an einer sumpfigen Stelle des Bodens aus und siel hin. Seine geladene Flinte entlud sich und verwundete den Lv>d an der linken Schulter. Soivrt war ärztliche Hilfe zur Stelle, doch konnte sie nichts mehr nützen. Der Unglück liche starb zwei Stunden später unter entsetzlichen Schmerzen. — Alls Schottland wird bedeutendes Frostweiter gemeldet — Die Svzinldemolintcii i» Abeisstaw hielten ein von 30.000 Personen besuchtes Meeting, vom ParlameniSuiitglied Samuel Smith präsi- dirt. ab. Sie beschlösse», gemeinsam vorzngehe» nnd für die Ir länder zu stimmen. Ehamberlain wird rine Stnoienreise durch Deutschland, Oesterreich, die Balkanhatbmsel und Eghplen antreten und sich bei dieser Gelegenheit mit den Radikalen aller Länder in Verbindung setzen. bekennt sich zur lutherischen Sonsession. Kauldai» -ehi zieren de» Generalstab«» an. steht in den vierziger Jahren und ailt al» ein sehr stthlger Offizier. Im Jahre 1878 begleitete er die osterreichiichr Armee bei ihrem Feldzüge nach der Herzegowina und Bosnien, entledigte fich später einer militärischen Mission in Monte negro zur Zufriedenheit der ruisächen Regierung, «später hatte er zu verschiedenen Maten Austrägr in Bulgarien. Während de» Feldzüge» de» Fürsten Alexander gegen dir Serben hatte er in Pirat «mr längere, seiner Zeit von der Presse erwähnte Unterredung mit dem Fürsten wegen Abschlusses eines WassenstillstandeS. Saul bar» präsidirte alsdann der internationalen Militvr-Kommttnon. welche die Demarkationslinie zwischen den kriegführenden Serben und Bulgaren nach Abschluß des Wafscnstlll'iande« zu bestimmen batte. In neuester Zeit war Kaulbars. wie die Russen es nennen. Militär-Agent in Wien. Der Bruder von Kaulbars hatte als Kriegs- minnter in Bulgarien keine besonderen Erfolge und zog sich unbe friedigt von diesem Posten zurück. Au» Warschau wird berichtet, daß in maßgebenden russischen Militärkreifen die Frage erwogen wird, der Kriegötüchtigkrit Dienstzeit um 1 " solchen Maßregel ... Truppenkontingent- ohne Steigerung des AnneebubgetS ermöglichen. Bulgorten Die „Times" meint, die Unterjochung Bul gariens durch Rußland werde ruhig hingenommrn werden: die Einen würden bestochen, die Anderen gewaltsam bezwungen und wenn dann die Russen aus Konslaiitinopel marschire», werde die n, Berti» und Wien verbreitete braueme Theorie, daß Rußland in Kmistantinopel gegenüber den deutschen Mächten schwächer sein werde als jetzt, endgiltig erprobt werden. Für die Mitglieder der Gesandtschaft wurde von der Sobranje ein jährlicher Gehalt von je 24.000 F»cs. bewilligt. Die Wahle» zur großen Sobranje wurden aus de» tl. Okt. iestgesetzt. 'Abends ve-einigten sich etwa 60 Mitglieder der Sobrame aus Anlaii des hresrages der Revolution von Philippopcl zu einem Festessen, welchem ein Beglützuiigstelegramm an den srühere» Fürsten Alexander beschlossen wurde und zwar zur Erinnerung a» den Jahrestag der Erhebung von Philippopcl. Die Adresse besagt, daß die Union das Ideal der Bulgaren ici, und der Fürst den Lowen- ankheil an der Erreichung desselben habe. Die Adresse, welche die Hosiuung aus Wiederkehr deS Fürsten auSspricht, Hut bisher zwei hundert Unterschriften. Der russische Konsul Nekludvw erklärte rndeß der Rcacntichast. Rußland würde die Rückkehr Alexanders oder eines Mitgliedes seiner Familie nie dulden Die Sobranje ist inzwischen aus unbestimmte Zeit vertagt; dir meisten Deputirten verbleiben in Anbetracht der ungewisse» Lage in Sofia. Die Ant wort des Zaren au» die Adresse der Lobranie giebt der Uuzuiricdcu- heit Rußlands mit der bisherigen Haltung der Regentschaft Aus druck und sieht die guten Beziehungen noch nicht wieder hergestellt. In Sofia fand die Vernichtung der Fahne der Kadettenschule durch Verbrennung statt. Ein Bataillon bildete Carrv. m Mitte dessen Zöglinge der Kadrttenichule ausgestellt waren. Major Pvposs hielt eine Amprache an dieselben, i» welcher er die in der Nacht des Da- «V« passend beki „ - «mzelnr hübsche kräftige Stimme«, auch nette Per- lichtesten. Um dich Ensemble batte sich Herr Säug«, dessen ^ ergie und Geschicklichkeit aü Dirigent sofort rruisirten, sehr ver dient aenrucht. B Seuberlicb. 4 Zum ersten Male gebt beute tm Neust ädter Hofth ra rer vaS vieraklige Lustjpirl „Dir armen Reichen" von Hugo Lu blin« in Szene. 4 Den erfreulichen Beweis, daß Herrn Hosrath Schuch der kurze Aufenthalt in Häringsdors autgethan hat, erblickte man in der vorgestrigen Aufführung der „Walküre". Der geniale Diri- Ant schwang den Taktttock n>lt feurigster Hingabe und bekannter Energie. DaS HauS war zwar aut. aber doch nicht so besetzt, wie man es an einem Sonntag und gegenüber dem am populärsten gewordenen Theile des Nibelungeil-Rmaes hätte erwarten sollen : er Bestall an den Aktschlüssen zeigte sich wie , immer: begeistert. Der einsichtsvollere Tbeil der Hörerschaft zischte übrigens sofort den störenden Lärm nieder, den einige von einer Elnzellcistuiig mehr als von dem Geiammteindrnck Hingerissene durch Api lanS nultcn in die Musik und Handlung hinciiilrugen. Dieses herausceinen aus der Illusion durch solche handfeste Akklamationen erhält sich leider trotz aller Vorstellungen, selbst trotz der direkten 'Bitte der Kgl. Generatdiceklion »ach wie vor. Die Vorstellung bol un All gemeinen wieder sowohl vor wie au» der Bühne die vielgeruhmteu und immer aus s Neue zur Bewunderung herausfordernden Leist ungen: bedauerlich war nur, daß man bei Frl. Wittich'S Fricka wieder erkennen mußte, was diese Sängerin hier noch hätte werden und iein können, wen» man sie nicht eben in ein anderes Engage ment treten ließ. . ^. 4 Residenztheater. Den großen Bestall, welchen Frl. Paula Löwe als Naiion erzielte, veranlaßt die Direktion, heute !l. Aug. von den Kadetten begangene Handlung brandmarkte, raui wurde die Fahne den Flammen übergeben. I» Radomir wurde die Fahne des Regiments StromSki in gleicher Weise ver nichtet. Der russische Konsul stellte d« bulgarischen Negierung eine Note zu. in welcher verlangt wird, das Strafverfahren geg-.n die wegen Theilnahme an dem Staatsstreiche vor» 2t. v. M. verhastet.n Offiziere und anderen Personen nicht eher slattstnden zu lasse», al bis eine größere Beruhigung der Gemüther eingettettn s.in würdr. Asien. In diesem Jahre sind in Japan 50,000 Personen an der Chvlern erkrankt und 37.000 gestorben. Tie Epidemie »mimt jetzt in Japan ad, aber in Seoul (Korea) wüthet sie furchtbar. Im Monat Juli allein sind in Seoul von 250.O00 Einwohnern 86,OM an der Eholcra gestorben, in der Provinz Keishodo 5000 und in Torai 0000. Kruilleton. 4 Residenztheater. Mit klingendem Spiel ist vorgestern die flotte, kecke und amüsnnt« Muse der Overette in Gestalt einer furchtbar netten aoldenen Lamnuvirthin ,, Nanon " im Residenz- tlientrr, dessen iainmtliche Räume rast bis oui die letzten Platze ae» stillt waren, wredrr euiaezvaen. Nach einer io glückliche» Eröffnung der Vorstellungen zeigen sich für Hrn. Direktor Karl »nd ieiiir Künsiter- icdast wirtliche Lichtblicke in die Zukunft. Die ichon etwas gealtertste genöcale „Ranon", welcher man befondere Zugkraft nicht mehr zu- etraut hätte, hat in ihrer Auffrischung gleich euier Novität aniniirt. genetische» Beifall ziiudetcii die hauptpiecen und manche kapr>o- ischen Noisteiste. Nach >edem Akte häuften sich die Hervorrufe, mit welche» fast alle Träger der größeren Rollen, besonders aber die neue Ranon Frl. Paula Löwe, der Tenorist Herr Martini, ferner der Komiker Herr Starte und der Tenor buffo Herr Frank ausgezeichnet wurden. Selbstverständlich mußte Herr D'rcktor Karl, der findige Bühnenleiter, der eS sich eifrigst angelegen sein läßt, die Wünlche des Publikums zu erfüllen, ost vor den Ramgen er- schrinen. und auch der neue. vietvc>ipiecdeiide Dirigent Herr «Länger folgte dem wohlverdienten Hervorrufe. In dem Gaste vom Theater an der Wien. Frl. Paula Löwe, präsentirle sich eine Ovcretten- Soubrette so pckant, teuselniäßig bestrickend, drollig, neu and ta lentvoll. wie sie nur äußerst memgen Opcrettenbühnen vergönnt ist. Gelingt eS der Direktion, diese gaslirende Soubrette a» das Resi- denzlheater zu fesseln, so hätte sie eme Zugkraft gewonnen, welche fast alle frübere» in den Schatten stellen würde. L-cbade, daß sie »ach Pest zum Gastivicl cmgciangen wurde. Da ab« dort das nhwarze EIwlero-Gewenst nmgeht, kann sie vielleicht wegen der Pest Pest umgehen und »n Dresden bleibe». Die Äastin bchccrjcht den Lverelikii-Ehic mit niuviderstehlichcr Frische und Nvntine, besitzt viel Temperament, ausreichende Stiiiiinmittel, auch Glanztöne ui der Höhe, Komik in Gesten und Mieiienipiel. Klarheit im Dialog »nd — prunkreiche Toiletten. Wen» sie Auiangs einige musika- liiclie Schi'bchen venirth, so mochten theilS die Beeiie>nng, gleich zneist n»t aller Macht sich zn denwmmrcn. theils die Unbehaglich keit, im ungewohnten Ensemble vor fremdem Publikum zu singen, nicht ohne störenden Einfluß geblieben sein. Für Ranon giebt die Verve oder Bravour des Sviels dcn Ausschlag. Darin kau» sie es mit jeder Kviikucrentiii aufnehmen. Nach dem Maßltab ihrer Ranon" hat nian von ihren weiteren Gastrollen Excettcntes zu er warten. Das Debüt des neue» Tenoristen Herrn Martini (Aubigns) fiel ebenfalls günstig aus. Vorläufig kviuite es noch nicht ent schieden werde», ob seine Neigung, den Ton zu drücken und zu gnetschen, liabiluell sei. An Kralt und Klangstille fehlt es der Stimme nicht, wie man häufig genug wahniehmen konnte. Seine Vortragsart ist gewandt, Ausiprache und Bclvnimg klar. In der Tongrvung und Phrasirung könnte « durch einen tüchtig»» Ge- sanasmeisrer nachhelfen lassen. Seiner Da lstrllung gebricht es noch a» Freiheit und Leichligkclt, während die Erscheinung sehr gefällig wirkt. Als er zuerst den falschen Tambour zu spielen hatte, er kannte man wohl den maskirten vornehmen .Hofmann, ob« nicht dcn abenteuerlichen Bonvivant Marquis d'Anbignö. Späterhin un Salon traf «'s in Allem sicher«. Größere Keckheit und Flottheik lernt ein so innger Darsteller wohl ohne große Mühe. Mtt über raschender Gewandtheit und Glück trat He»r Lenrle als Intendant von Marsillac in die Fußstapien des hochbeliebten Komikers Wil gänger, welchen er als Sänger wesentlich übertrifft. Vielleicht entwickelt er sich auch noch zu jener Komik, die nnmittelbar packt wie bei Wilhelmy. Zunächst übertreibt er noch oft zu seinem Schade» sowohl in der Ge'preiztheit und Lächerlichkeit der Posen als beim Koupletgcsäng. Auch die Maske sollte weniger der Sknnitität eines NiisstiiackerS angepaßt werden. Mehr Mäßigung und seiner Geschmack seien ilnn dringend empfohlen. Das Ge lächter deS Otlnnpü wiegt viel wenig« als sie Znstnmnung dcs ver- wölultcren Publikums. — Für die Dümmlingsparsten wurde in Herrn Frank ein ebenso tüchtiger als »mknngSsähiger Vertreter ge wonnen. Seine drollige Manier als blöder hcttnr von Marsillac erinnerte an de» saniosen Meininger Görncr. Mit Recht spendete man vielen gelungene» Anististen und komischen Eiinelhctten leb- halten 'Applaus. Er ve.stehl sich auch am Finesse im Gesang, stic welche er eine nicht große aver wohltlingenoe Lti»»»e milbungt. Nn» schießt er beim Kouvtet mit dem iiverstieheneii Gestenailsschinack iiher'S Ziel hinaus. Ucber FiI.Mrack, die roustiiitte Ninan de Lenclos, läßt sich nach dieser ersten Probe noch nichts Entscheidendes sagen Vielleicht gluckt eS ihr mit anderen Rollen, die gesanglich wichtig« nid und nicht io zur Schönheit verpflichten, wie N »ne schien diesma Die Stimme chöiibkit al wenig verpflichten, wie wenig disponirt zu sein. moii, dc»e>. Die kleineren Dienstag „Ranon" zu wiederholen. Frl. Paula Löwe wird nur noch einige Male austreten können. 4 Geistliche Milsikaufsührung in der D re i k ö n i gs k i rch e. Herr Kvnzertorganist Bernhard Psaniistiehl. geh. zu Schmalkalden in Thüringen, woielhst er schon n> seiner Jugend als trefflicher Klavierspieler bekannt war, «öffnete daS Konzert mit I. S. Bachs herrlicher b'-äur-Toccata und ließ später ei» interessantes Andante von Rheinberger, sowie die ebenso schwierigen als knnstvollen, in der Schllißnnmnicr zu machtvoller Wittling sich steigernden Varia tionen iider ein eigenes Thema van Thiele folgen. Wir zählen Herrn Vinnnsliehl ohne Rückhalt zu den hervorragendsten Künstlern an der Orgel: selten haben wir eine Io absolute Sicherheit ans dem Manual und Pedal, eine so vollendete Fertigkeit und Sauberkeit in der Ausführung selbst der schwierigsten Passage» mit einem so vollkommenen Legato vereinigt gesunden. Auch die bei einem Blinden bewundernswerlhe Gewandtheit »n Sviel aus abwechseln den Manualen mußte Aussehen erregen. Gerne hätten wir von dem Künstler noch eine Sonate von Mendelssohn oder Merkel ge hört und dafür eine» Quattettgesang entbehrt, deren nicht weniger als vier aus vem Programm standen. Die Damen Frl. htinig, Frl. Müller und die Herren Röthig und Schaarichmidi bilden ei» trefflich geschultes Ensemble, dem retten eine kleine Jntonations- schwanlnng ttnterläuft. Dasselbe würde jedoch an Reinheit und Exaktheit noch gewinnen, wen» das hiiiansziehen einzelner Töne im Sopran vermieden würde. 'Am besten gelang der Vortrag des von Bach so «greisend gesetzten Chorals „Ö Haupt voll Blut und Wunden", dem sich später Kvnwositwneu von Schurig, 'Alb. Becker und Reichardt auschlvssen. Fräulein hemm ans Lewjig trug cm SliickliiS von Cherubiui und ein geiiltiches Lwd von A Fischer mit sumvathischer. besonders in der Milleltagc ausgiebiger Stimme vor während he« Overniänger Schaarichmidt mit zwei Arien „Gott, sei mir gnädig" uns Paulus und ..Win»» entbrennen die Heiden" ans dem Meffias die kreislichen Mittel seiner krcttstgcn Baritvn- stiinme vorlbeithast zur Geltung brachte. Sänimtstche Sotovvriräge wurden von Herrn Musikdirektor und Organist Fischer an der Orgel diskret begleitet. 4 'Nächste» Freitag Abend um halb 8 Uhr wird zur Begrün dung eines U»l«irützi,»gssonds für arme Alaseivitzer Schulkinder im Saale des G o e l h e g a r ten inBlalewitz ein Konzert stattfinden, zu welchem einige der hervorragendsten Kunslkräste der Residenz ihre gütige Mitwirkung zugesagt haben. Die kgl. hos- overnsäugeri» Frl. v. Ehavanne, Herr hoiovenisäiiger Jensen und Herr Buchmoy«. Lehrer am kgl. Ko>»«valonuin, haben mit danteus werlber Bereitwilligkeit den geiangstche» Tbeil, reip. Klaviervoelcäge überuvmnie», während einige tumigeuble 'Verehrer der Musik TrioS »nd Soli sur Streichinitrumeitte zum Bortrag bringen werden. Weiter wird Herr P>oi. a. T. Frühen von W'guer, der uuuc dem Psendonhm Johannes Renatus wuhlhekanulc Verlass« dcs„'All«lee a»S d'r Aebettausitz". der ,,LebenSjki;zen" u. a. m., mehrere seiner bisher noch nicht veröffentlichten Dichtungen in hochdeutsch und Obcrlausitzer Mundart zum Vortrag bringen. Das Programm ist nach Zahl und Gehalt ein reiches, nai»enll>ch werden noch nicht gehörte nene Lieber und Klavierstücke von Felix Traesekc, Lehrer siir Kompositio» am kgl. Kvnservalmium, zu Gehör gebracht werde», sodaß der Abend sicher ein genußreicher werden wird. 4 Heute vor 17 Jahren, am 21. September 1860. war siir Dresden ein Tag des Schreckens und d« Trauer: Brand deS Kgl. Hostheaters! Wenige Minuten vor 12 Uhr Mittags zeigte der Kreuzlhürmer das Feuer an. Grelle Flammen loderten aus dem Dachstnhl und einige» Fenstern heraus. Bald wuchs die Macht des verheerenden Elements, wdaß die herbcigeeiltcn Lösch mannschaften mit den Spritzen ohmiiächtig vor der Niesendrand slätte stehen bleiben mußten. Abends sollte aus der Bühne eine Vorstellung zum Vesten des Peiisionsfvnds stattfiilden. zu welcher die Herren hoischausp eler Wiugcr, Meister und Walther Se. Mas. de» König Johann, welcher in Pillnitz weilte, «»luden. Der Be stich wurde auch in huldvoller Weise z >g,si-.;r. nber gleich daraus brachte den Künstlern ein nacheilender Lat« die Meldung: „Das HoOhecster brennt!" 'Nachmittags zwischen 1 und 2 Uhr traf Se. Mas. der König mit dem Prinzen Georg, den Ministern v. Fobrice, v. Friesen rc. a»i dem Theaterplatze ein. Am Tlieatergebände war nichts mehr zu retten, aber auch dem Museum, dem Kgl. Schlosse, dem holet Bellevue rc. drohte Gciahr, die glücklich verhütet wurde. Ungeheure Menschenmengen umgaben den Fcu«he«d. Das Per sonal des gerade in einer Probe beschäftiglen Ballets rettete sich größtenthcils durch die Fenster, während einige Arbeiter vom Bal kon des erstell Stockwerkes nnt Seile» hecabgeholk wurden. Deko rationen, Maschinerien, 'Vorhänge, Eoulissen, Prosoektc rc. waren ein Raub der Flannm n geworden, auch verschiedene Partituren, je doch sind die Noten (Partituren nnd Snigitiniine») d« Meistersinger gerettet worden. Tie Instrumente in derJnst»iincntk»kai»mer, die Schätze in der Rüstkammer (darunter unersetzbare Rea»is>ten, historische Waffen), Garderoben von Künstlern und Küiifflennncn gingen verloren. — Am 2 Dezember 1860 wurde bereits dasJnte- rimsthcat« eröffnet, mit Goethes „Iphigenie auf Tauris". Bor der Aufführung, welch« beide Majestäten beiwohnten, sprach ,Frl. Ulrich einen Fcstprolag. 4 Am 1t. Oktober soll in Meinholds Sälen ein von dem hiesigen Pianisten und Komponisten Herrn Emir. Scbiiu ibl« und dem Herrn Kamnieiinusikns Eismann veranstaltetes Kmurrt zum Besten des N o b. S ch u in ann- Dent i» als in Zwickau statt- fiiiden. Näheres üb« das Programm nud die Mitwirteiidc» können wir demnächst miliheilen 4 DaS bereits kürzlich erwähnte K a m m c r m u si k- K on z e r t der Herren Kammermusiker Blunier, Wilhelm, Sie»; und Rissiger »nd des Herrn Pianisten Earl .Heß findet schon am ll. Oktober in Brauns Hotel statt. Programm: Klaviergnartett in F-ct»,' von I. Brahms (hier höchst selten gespielt), Om»>I-Tilo von Beethoven, das Forellen-Quintett von F. S Hubert. 4 Die Gc'wandbaiiSkonzette in Leipzig beginnen am 14. Oktober. Von da ab bis Oster» nächsten Jahres sollen überhaupt 22 solcher Konzerte stattsinden. 4 Herrn Käm»ierm»sikns Elsmoii» wurde durch eine Prager Agentur die Stellung des ersten Konzertmeisters am Hamburger Ltadtthealer «„getragen, jedoch hat der Künstler den Antrag abge- lehnt. 4 Sonderbare Kritiker müssen im türkühe» Ministerium deS Innern sitzen, den» von diesem Minister,»in ist Tante's „Göttliche Komödie" tür das ganze Reichsgebiet verboten worden, weil — dieses Werk nichts als eine Verhöhnung der verschiedencii Re ligionen sei! . 4 In der Emil N ick, ter' s ch e n K n n stbandl u i, g sind neuerdings ansgeff.l!!: „Inneres der M.itttisttrche in Venedig", ein Archiiettulbild von Pro'. Mar Hamcluld «Oi'oin) in jenem Halb dunkel, die den Bildern duffes Malers einen io große» Reu, ver leihen: ferner I. Hehl: „Porträt einer Spanier»,", cm, thvffch ,vahies und sein modellirtes Bnislbild. ionne I. Zaiaiiet: „Ein- gnaiticriiirg österlcickuichcrKaisersägcr". eine humoristische Epm'de in siiich«, ninnterer Wiedergabe, und zwei Stillleben von I.Manns- leid, die in ihrer miniatindaften Tuichinhnmg a» Heda nnd nn die Bilder in der Kgl. Galerie der berühmten Malersamilie de heem erinnern. bl " - « «
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