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Dresdner Nachrichten : 21.09.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188609212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860921
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860921
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-09
- Tag 1886-09-21
-
Monat
1886-09
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.09.1886
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AvoSönev cr ci) v r cl) t c rr » s L L er S z ?i A G 7» 8» > bn. wird vo» rbe» dielen Stellen Danksaguna mit nachfolgender Absingung de» Amdrvsionilchrn LobgrsangeS eriolnrn. — Am Sonntag beging in Leipzig Herr Rr>chH,ench«»»otb La na erd an- da» seltene mst de- LOjährlgen Dtenltmbillmm-. Der Jickilar erhielt den Rochen Adlewrdrn 2. KI. des hohen Gerichtshofes beschenkten den Herr» Kvll höchst weUIwolleu, vieramtigen Tatelleuchlrm von mal mit Goldkinlagc. — Dei Präsident de- evangelisch-lutherischen Lande-kvnsistoe v. Berlepsch ist vom Urlaub zurückgekommen uird bat di« tung der Geichäste wieder übernonimen. — Wohl der höchste Gebäudeibeil der ganzen ASn 1 g«Jo hann - s t r a b e ist an> vorigen Sonnabend antgerichtet worden ES ist die» die ca. tO Meter Hohe Kuppel de» Eckhante- an der zukünftige» Ringstraße Weithin ist diese Kuppel sichtbar, und schon vom Aliinarkte und der Wilsdruffer» traße au», erblim man die aus der oberen Laterne der Kuppel autgepflanzte Fahne mit den sächsischen Landestarben, obgleich no>h ras dickte Hüustrgewirre der Bader gasse den freien Blick »ach Osten beschränkt. Der Pirnaische gewinnt durch de» Kuppelbau eine Zierde, welche umsvmel Freuden ZN begrüben ist. al» dieser Platz bisher in seiner arch nncheii Gestaltung gegen alle anderen derartigen Plätze Dresden- >ekr inrückgeblieben war Ein ebenso wichtige» Moment zur Ver edelung des Strobe »bilde» wie die erwähnte Kuppel wird der Lanb'iaiisgaltc» iem. Man denke sich die beiden in schönsten 'Aictulrkliirst'irnen gestalteten, den LandbauSgarten r» beiden Seiten entrahmenden Eckbauten mit ihren kühn vorgeschobenen Erkern. In» Hintergründe die vornehme und durch Abpntz sowie Dekoration in ihrer Wsikung noch zu erhöhende Farade des Landhauses. davor einen nach allen 'siegeln der Gartenkunst gestalteten Ziergarten mit reiche» Pstanzenarnopr» und da» Ganze an der Straße abgeschlossen durch en>e de» angrenzenden stilvollen Gebäudesacadcn ebenbürtige, kunstvolle Eintiiedignng mit Mittrlporral ES ist sehr ersreulich, das: inan diese!» Pnnkt eine io gioße Aufmerksamkeit znwendet, nird doch diese Gcdäiidegriippiruiig zu den inalerisch schönsten der ganzen Strabe, in der ganzen Stadt gerechnet werden müssen. Alle Befürchtungen ivegen der schrägen Durchschnridung de- Landbaus- garten» waren underechligt. denn schon jetzt wird e» dem Beschauer klar, dab durch geschickte Aiiordimngcn alle der Erreichung eine- kiiiheitlichen Ganzen entgegeiistehenden Schwirriakeiteii zu über« winden sind Bemerkt sei hielbei. buh sich da» VcrmiethunaSgr- 'chail bezüglich der Wohnungen, obgleich solche jetzt erst im Roh bau fecki,',gestellt sind, recht befriedigend gestaltet. — Znm grobe» Theil sind nun in der neuen König-Johann- strabe bei den prachtvollen Neubauten die Gerüste beseitigt und die snsivolle» Fronten mit ihrer reiche» Architektur in reiner Sand steine! beit treten nun iebr cfseklvoll zu Tage. Denkt man sich diese Meter breite Straße in ebenbürtiger Weile bi- zum Altmarkt dnrchgesiilnt, io haben wir m cinlgc» Jahren eine Berkedrsader Millen durch dir Stadt, die sich mit Len bedeutendsten Prachlstraßcn '.'der G i0'>n'.dl messen kann. — Nein, dieser Geruch! Was z» viel ist, ist zu viel. Tie N-sie nick die Geduld aller Umwohner de» Zivin gerleich», aller Pe''inten der OstcaaUec werden ieil Wochen durch die ent- > 'tzlichen '.lnsdiinstnngcn diele» Teich» aus die härteste Probe ge stellt. Wir iell'N habe,! r'» nah! glauben wollen, daß io etwa» bei au-:, möglich iei uno auf den dringenden Wunich mehrerer Bewohner z.iies oer't..iiterte» Sladtklieils eigens Berichterstatter dahin geschickt, aber d>' Herren kamen 'ehr bald ans der Redaktion wieder zurück und trklar!.'!i, cm zweilesma! ginge» sie nicht wieder ohne drin gendste Nolli daliin Ter ganze Zwingkftetch ist mit einer zolldicken Schlcrniiwchichl bedeckt, die duich Beiniischuna etlicher Gcrdereiad- talle nicht bester wird 'Au» dieser eklen zähen Masse steigen ad- 'ihenliche Dunste auß die nainenilich 'Abend» unerträglich sind. Die Umwohner können nicht wagen, die Fenster zu öffnen. Ta ist nun der Zwmaerteich in si liiem Untergründe zum Theil betvnirl worden, aber die Unsailbe'keir ist ärger a!s je. Man sagt, das die» zum grosien Dbeil von ciiier ielilcrbarteii Einssihrung de» Mühlgrabens i,. .'ilbre. Andere geben dem neuen Schlenßrnbaii die Schuld Es ui mchi unsere Sache, in jenen unterirdischen Räumen heruinzu- kriecl-en. uni den Fehler auzniinden: aber Pflicht 'st e». ans die ge- illndhcitsicäen Geiatnen eines ivtrhen Zustandes hinzuwcisen. Wir geben »ui Recbl der Umauberkeil in den italienischen Städten die Hgiivsichnld »nr die Berbreiumg derEholcra: wir haben aber keine Ur'ache mehr, über die Italiener die Naie zu nimmen. In der Nalw nn'ere» Uatieiisicheu TönchcnS Herrichen Gerüche, die man in keinem italienischen 'Neue ktsissicher sinben kann. Man würbe Un recht thnv. wollte man den, Stadtrath die alleinige oder auch nur bmwtsächlsiche Berankivorltichkei! >>ir diese Zustande zuichieben. Ter Ziemgerreich in siskali'ch und es n'i Sache des Finanz,»»,istennmS, dieien abschentncheit Zustand abznsrelleii. Geschieht dies nicht, so triikl den Fiskus die Schuld, wen» m dieser cholerarrichcn Zeit in Dresden etwas Unangenehm,» pa>sert. Ter Slabtratd hat aber al» Hausherr auch den FiSkns aiiziihalten. nicht solche sanitüls- widrige Zustände anskoinmeu zu lassen. Winckcrbar wäre e» nur. wenn der Kat Leibarzt, der ganz in der Nähe des Zivmaertcichs wohnende Geh. Mcdizmalrath Tr Fiedler noch nicht Anlaß ge nommen halte, am dic Gefahren hinznweisrn. die au» dieser Ver- iiankcrmig eines Sl.ckttheilS entstehe» können. — An» Berlin sind dieier Tage zwei junge Dame» spurlos verschwunden. Fräulein Klara Sch. sollte nach bei DB B Zig." ani vorgestrigen Svuntan ibre Hochzeit mik einem Ingenieur in Leipzig 'eiern Die 'Mutier diest'r inngenTarne war schon vor- ber »ach Leipzig gefahren, ui» alle nöthigen Borbereilungen für een neuen Hausstand zu treffen. In der Zwischenzeit wollte Frl. Sch. zu einer Freundin nach O-'cick fahren. Diese Freundin, Kälbchen R, hatte nun wieder angegeben, das; sie zu ihrer Freun- . .n Sch. nach Berlin »ähren wollte. Seitdem sind Becke ver- ' wunden. Fat Sch. hat stkMMk. in haar mitgenommen. Eine andere F'. iii'din har iibiigens e:ne» Brie' von der Sch. »ach Hcringsdort »rbaltcn. in wel-ck-n: tu'elvc ihr initkheilk. daß sic sich als Berlobte st'!>r unglücklich »lible. llir einiges Bergnngc» sei »nr noch, »ach der Kunst'Aiisslclluiig zu gehen und dvit da» Gemälde .Tic Lebensmüden" zu beNackicm, sie könne sich io recht in diese Situa tion binenidenkcn »c Leicht möglich, datz auch hier da» Beiipicl einer Eidöi'n ansteckend gewirkt ha! — ^niter» lra» da» »ene 'AhlöiimgS'ArtiHerie-Tetachcinent von Metz wieder aut der F e st ung K ö » igslein ein, — Nachdem .Herr Eneimkcr Tr E. Geißler das ihm mit dem Ehennker Dr. F. Filiiiiger zugleich ubcrttagene Amt eines Sachver ständigen »nr den Regiciilngsbczirk TreSden zur Vornahme von tliirci'nchuiigeii am die Enttlaiiimharkeil von Petroleum freiwillig edergetegl Hab >o ist der hiesige Chemiker Tr. Otto Schweitzinger .. Stelle des Dr. Geifzler als sachverständiger von der kgl. KrerS- banmmanmchast ernannt worden. Znni Sachverständigen gleicher Art weeiel! »sir den hiesigen Stadtbezirk wurde Herr Brandmeister Theodor Herrmann Hermen. — Ail» dem B i s in a r ck v l a tze treibt gegenwärtig eine Reihe Kastamenbamne nickt nur frische Blatter, «ander» eö konimt auch schon an vielen stellen die zweite Bluthe znm Barschem. — Heute kciert Herr B ez > r k s i e l d iv e b e l Kühn sein lAZsähngc» D iciistinl itäum. — Im Walde be> Pillnitz wurde der Leichnam emeS sehr gut gekleideten Mannes gesunden, der sich schon vor längerer Zeit dort erhäng! hat. Die Verwesung war bereits io weit vorgeschritten, daß der Unbekannte gleich an Ort »nd Stelle beeidigt wecken mußte. Parsiere iand man bei der Lc>chc nicht, aber 7 Mk. M Psg. an Geld nick statt der Kopshanre eine Verrücke. — Am Sonntag BvlivMag wurde in Leipzig im Rosenthal ein Erhängter in der Nähe der Marienbrücke amge'uicke» und als die Perivnsichkeit eines'Mährigen in Eutritz'ch wohnenden Zimnier- manns rrcognoszirt Körperliches Lecken svll den Unglücklichen in den Tod getueben haben. — Tie neue Leipziger Börse wird am 1. Oktober mit besonderen Festlichkeiten eivtsnct. ikorlsetzling de« tokalrn rvekl»» Sette ». Ich bi» «k wohl ndr des Armeekorps Ihr und spreche Ihnen .Hagenau, bei den Manövern in staltungen zum Empfang getroffen hatten, wurden »m die F gebracht, den Kaiser zu begrüßen und IN chrer Mitte zu sehen Brumath, dem Hauptort de- Landkreise- Strnßburg, hatten sich di« euch und ordent ^ ^ ^ - . - . »andlrtr» Truppentheile meinen Dank kür ihre dinget»«,»« erfolg reich« Thätigkeit zu erkennen zu geben und auch den Maniilchnsle« niein« volle Aiierkeniiung für ihre Leistungen unter theilweise recht schwierigen Verhältnissen bekann»,nnchen zu lassen. Ich scheide vom XV Anneekorp- »tt dem Sesllhl der vollsten Brsnedigung und der festeil Zuversicht, daß d»S Armeekorp- für alle Zeiten der Welt zeigen wird, wie letz die deutschen Stämme zusammenstrhen, wie alle rin Sinn, ein Streben beseelt Die Frau Kronprinzessin von Deutschland ist «it Primessinnen Töchtern in Genua ctngrtroffc». um sich denmächst »ach Santa Marghenta zu begeben. Der Präsident der Seehandlung, Rötger, ist in Berlin ge storben. Boiii Bürgermeister und von der Deputation des Äemeinde- rathS in Metz, welche an der kaiserlichen Tafel in Skabburg nahmen, sind Sr. Majestät dem Kaiser zwei Onglncllbriese de- Kaiier» Karl V. als hmvrisch denkwürdige Urkunden zum Geschenk mit dem Bemerken überreicht worden, daß dieselben di« letzten Briefe seien, welche ei» früherer deutscher Kaiser an die Stadt Metz gerichtet habe. Der Kaiser nahm beide Urkunden eingehend in Augrincheln und dankte huldvollsi für dic chm dargebrachte Gab«. — Bei dem bei dem Kaiser ftattgehabten Thee hatte Se. Majestät zu Ehren de- Prinzen Ludwig von Bayern, der zum Chef de» vrcußijcben L Niederjchles. Ins -Ra, Rr. 47 ernannt worden ist und in der Uniform diese» Regiments dem Theezirkel beiwohnte, die Uniiorm seine» damischen Im.-Rrg angelegt. Prinz Ludwig von Bayern hat Sonntag früh di« Rückreise nach München angekreten, S«. K. und K. Hoheit der Kronprinz gab dearielben ln- zum Bahn dose da» Geleite. Mlt demlrlden Ziigr haben auch Geiteralseld- marschall Gras Moltke und General Stichle Sttaßdurg verlassen. Die Bewohner de» Kreis«- Zabern, welche, wie der Krei» Elsaß ganz bewonagende Beran« Freude . n. In n Hauptott de- Landkreise- Strnßburg. hatten sich dir Bürgermeister, Geistlichen, Krei-tag-mitglieder und andere angesehene Pertcmen mit vielen Einwohnern de» gedachten Kirne» an einer zu diesem Zwecke errichteten Ehrenpforte ausgestellt, um den Kaiser bei seiner DurchtahN nach dem Manöversrid willkommen zu heißen Die Ankunft Halle sich um eine volle Stunde verspätet, trotzdem harrte die tanirndköpfige Menge geduldig in drückender Soiiiienglnth. Regiment aus Regiment zog mit klingendem Spiel durch den Ort und gemde war ein Jninntcrieregiinent cm Durchmarsch begriffen, als e» hieß: „Der Kaiser konimt!" ES wurde .Halt" kommandirt, die Mastchkolonnrn cheiltrn sich, bildete» Spalier und verdeckten so gänzlich die Deputation deS Landkreises Skraßburg. Der kaiicrliche Wagen fuhr hindurch, ohne zu hasten. Es that einem wirklich in innenler Seele wed. daß aus diese Weite die freudigen Hofsnnnz.» dieser wackeren Leute, ihren Kaiser zu sehen und chm zu huldigen, so ganz zu Schanden wurden, daß alle ihre Borbereilungen. woraus viel Zeit und Geld verwandt war. so gänzlich umsvnst gewesen. Ter Kaffer erhielt nachträglich von diesem Borkvmmnitz Kenntmß war recht ärgerlich über da» Versehen und bestimmte soiorl, daß er die Deputation in besonderer Audienz empfangen werde. Mann kann sich denken, welchen Eindruck dieser Zug der Leutseligkeit nnd des Zartgcsübl» aus die Bethr>ligten gemacht hak. Ten Armen der Stadt Slraßburg hat der Kaiser 3M>)Mk. und den WobsthätigkcitSauslalten Ihre Maieslät dir Kaiserin 2000 Mk gespendet. Au» einer Kundmachung der bayrischen Gesandtschaft in Wien gehl hervor, daß Prinz-Regent Luitpold von Banern sich der über große» und förmlich erdrückenven 'Ausinrrksnmkelt aller derjenige» strebsamen Talente zu erfreue» scheint, denen c» mchr genügt, inil ihren Hcrvorbiuiguiigen aus das große Publikum zu reflclstrcn, solidem die der ganz ipeciellen Fürsorge eines Souverän» zu be dürfen und derielben würdig zu icm glaube», damit die Luilhen ihre» Schaffensdranges zur vollen Entsaitung komme». Ten ersten Platz in dieser mitunter gemischten Gesellschaft nehmen zweifellos jene gewissen Dichter ein. welche da» Walten irdi chcr Größe» so gemc zur Annahme von Ehrengeschenken auch in klingender Münze zu begeistern pflegt. Wa» dorr Prinzen Luitpold betrrssl, so scheint orrielbe geradezu einer vrntablen UedeffchweinmiliigSgesabr prersge- grben zu sein, denn die Kundmachung seine- Vertreters am Wiener Hoie lautet folgendermaßen: .Nachdem S«. königliche Hoheit Pruiz Luitvold de» Königreiches Bayern Verweser, mit Einsendungen von Erzruanisjen der Wissenschaft. Kunst und Literatur oder de« Gewrabrslrißc» überfluthel werden, wirb hiermit aus die längst be stehenden Bestimmungen aufmerksam gemacht, wonach solche Ent sendungen ohne vorher hierzu erngrdolte a. h. Bewilligung nicht slattffnden dürfen, widrigenfalls dieselben Nichtberücksichtinung zu aewärligen haben Wien, den 13. September 1886, Königlich dayriichr Aeiandlscha't. Peinliche» Auijclicn erregt in Baden-Baden da- Verschwinde» der jngncklicherr Gattin eines hoben preußischen Beamtem de- Grafen L.. au» dem dcnachbarten Höhenkurort Ptättig, Die Dame, die vor Jahre» an Geistesstörung gelitten, enttemte unter schickst rill .. gkl chem Vorwände ihre Kammrrsrnu und wird seitdem vo» Freiwilligen an» dem Bühlerthal mit großer Ausdauer gesucht. Am Mittwoch waren über cM» Mann unter dem Kommando de- Gendnrmerie- Wachlmrislers von Bühl auigcbvten, die Berge und Wäcker nbzu- inchen. Ter Gatte der Unglücklichen hat eine Belohirnirg von 1000 Ml. tür da» Windei finden au»gcletzt. BiS letzt sind dic unsäglichen Bemühungen der Umwohner vergeblich gcmeien. Ein Ungluckssall steht wohl außer Zweitel Ta» .Hamburger Kriegsgericht hat sein Urtheil gesprochen in Sachen derjenigen Lnndtveyrmannschasten. welche >m Juli d. I. von einer D>cnftlcistnng au» Stüde yritlels Dampiscknsses unter Lommando zurückkchrlrn und eine da- Leder» de- in scmem Ewrl- verdältniß als Eonslnbler in Hcuntmra angeslellten Sergeanten Braun bedrohende Haltung amrabinrn, dir während der Fahrt in direkte Auilehnungen gegen den begleitenden Offizier und gegen den Kapitän des LcknffeS ou-artcte. Wir verlautet, sind zwölf An- TazeSgeichlLtt. Deutsches Reich. Vo» Straßl-urg an? hat der Kaiser an General v Hcuduck die nachstehende KabinetSordre erlassen: Ich wiederhole Ihnen beim Schluß der diesjährigen großen Hrrbst- lil'iuw.en des XV. Armeekorvs gern den Ausdruck meiner vollen und ganzen Zufriedenheit, die ich Ihnen schon »ach der vortreffliche» großen Parade und den Korpsmanövern zu erkennen gab. ES ist in dem 'Arweekorvs »> der Thal viel geleistet worden. Die Dnivvcn- theile aller Kontingente stehen au» gleicher Stuke der Ausbildung T ie Koinmaiidoverbäiide sind überall sicher und gefestigt, und cS ist sichtsick und mit bestem Ertolge aus dem Wege wcitergearbeitel nnd gestockt worden, dem ich schon bei den letzten großen Herdtlübungen dem XV. Armeckorv» volle Anerkennung zu Theil werden ließ. Konnte ick bas 'Armeekorps damals schon ein würdige- Bild der Bereinigung de» deutschen Vaterlandes nennen und dasselbe seiner hohen 'Ausgabe der Wacht an der Grenze durchaus gewachsen be zeichnen. >o kann ich das heute nur noch mit größerer Bestimmt-- . r Fauns . . Gnade, tvenn sie nach der Lage des Falles Platz greisen kann, großen Kummer und ticKS Elend von de» Frauen und Kindern ab- wcnden würde. Möge diese» Vorkommniß. das ein herbes Schicksal über eine Reihe von Familien bringt, zur Warnung dienen verlustig zu erklären und um ein Viertel stärker zu den Gemcinve- abgaben ucranzuzrchen. Die Genehmigung dieses Beschlusses ist bei der königlichen Regierung zu beantragen. Oesterreich. In Pilsen brach am 17. Sept. Nachm. 3 nach Uhr in einem oberhalb der Pechsiederei des bürgerlichen Brauhauses ge legenen Pechinagazinc. muthmaßlich durch -Selbstentzündung infolge der Sonnenhitze. Feuer aus. Bmncn wenigen Minuten stand da mit leicht verbrennlichen Stoffen üderinüte Gebäude in Hellen Flammen. Dic Gefahr war eine außerordentlich große: wenige Schritte seitwärts von dem brennenden Magazine war ein n»t Material gefülltes zweites Magazin und eine große Quantität Zimmerholz, em paar Schritte unterhalb die Pechsiederei zu schützen, überdies herrschte ein ziemlich heftiger Wind, welcher gewaltige Funkenrnosscii gegen die eigentlichen Piaucreigrbändc und gegen die Stadl zu trug Während nie beiden Blauereiteucnvrhren nut dem Aufgebote aller Krittle an der Löscharbeit waren, in welcher sie bald auch von der städtischen und einigen Privatieurrwehren unterstützt wurden, mußten in aller Eile vir kolossalen Pechvor- räthe geborgen werden: eS halten zahlreiche allen Stände» angehö- rende Männer, welche zuerst am dem Brandplatz erschienen waren, die aus den Magazinen in den Hosraum der Brauerei geschafften Fässer mit Harz und Pech wegrollen — hätte ein einzige- dieser Fässer Feuer gefangen, dann wäre eine Katastrophe vo» unabseh barer Tragweite eingetreten. Während Alles m voller Arbeit war. erscholl plötzlich der SchrrckenSrus. eS sei ein zwest« Brand nnsae- brochcn. und thalsächlich war eine a» die Brauerei anstoßende, von dem ursprünglichen Braickobjcltc etwa 300 Schritt entfernte, dem Privaten E Lang gehörende scheuer, in welcher Grtreidcvor- räthe ackgesprudelt waren, durch niedrrsallende Funken in Flammen geratben Im ersten Moment trat eine kolossale Panik ein. znm Glück erschienen im kritischen Augenblick dir von den selbst geführten Spritzen der E- Skoda'schen «nd der aisik ein. znm > JadrikSch. iS Popper'schen »k ßl> Brn le Rettung de» an Re Rennet me-. Bald trafen anch andere d ein. so daß schlirßltch andplätzen thätig «aren. en durch zwei von der L k. D»aa tiven. «eiche wohlgetülltr Tender herb menge» gesichert wurde». Um < Uhr war " anerel und für di« sünuntlichen Rarbba Ziegen und zw« damit, daß alle in den führten. die Irl LARAS > aus der ganzen Um- spritzen aus beide, ekle war. daß den igestellte Lotonw- zrnllgendr Wusser- e Gefahr sür di ebäude aus den Gip^ ^ ^ achbaihüusern woknen- ärtcien ihre Wohnungen zu räumen begannen. Lank der antopsemden Tdätigkeit der Feuerwehren, welche vom Tivilpubli- knm «nd von Soldaten kräftig untrrsintzi wurdrn, gelang e- end lich. dem Fvrlfchleitk» de» ennesselten Elements Einhalt zu thun und den Brand zu lokalisiten. SelbslvrEländlich war die ganze Stadt in höchster Erregung, da eine Vernichtung der eigentlichen Brauerei durch die Flammen nicht allein für die unmittelbar Be theiligten. sondern für die ganze Stadt eine schwere Katastrophe ge wesen wäre. Die Stadtvertretung von Mährisch-Ostrau faßte eine Reso lution. welche der tiefgehenden Entlüftung der Bevölkerung infolge der Brückenkatastrovhe Ausdruck aiedt. Der Wirthscknffter Jolef Schäfer in Heinzendorf bei Troppnn, erschoß seine 7viährige Mutier, die Ausgedingen» Äaroline Schäler, welche, da er ihr eine Schuld von 500 fl abgrschwvren hatte, gegen ihn in der auf den 20. d. anbrramnten Schwurgerichts- Verhandlung als Klägerin austrrten wollte. Zugleich verwundete Schäfer seinen Schwaaer durch einen Schuß. Cholrrabulletin. In Peft 4 Erkrankungen. 3 Todesfälle, in Raab 5 Erkrankungen. 2 Tode-sälle. ru Fiume 1 Erkrankung, 1 Todesfall, in Triest 5 Erkrankungen und 1 TodeSkall. Ungarn. Bei der Durchreise des Fürsten Alexander von Bulgarien hatten, wie erinnerlich, in Pest die Studenten, vor dem russischen Konsulatsgcväude spektalulirt mit dem wüsten Geschrei: .Nieder mit dem MoSlowiicr, nieder mit dein russischen Zaren I" Nach allen Regeln der internationalen Höflich keit batte der Lärm seine schwere diplomatische Bedeutung, wie denn auch der Chef der Geheimpolizei, Svlenyi, sich persönlich zur Vor nahme der Verhaftungen auf dem Schniiptntze deS Tumults einae- smckcn. Ein Dutzend Student?», dic als Schuldtragenoe vor Ge richt standen, wurden ober zur Hälfte sreigesprvchen und zur Hälfte in Geldbuße» von 20—60 Mk. verurlheilt! Die Unbedeutendheit der Strafe kennzeichnet a,u besten den Widerwillen, den auch m richterlichen Kreisen der Anschluß KalnokyS an dir Politik Rußlands in Sofia erregt. Im Abgeordnetenhaus interpellirten Balthasar Horwath (einst Justizniinlstcr unter Audrassy) und Daniel Jranyi (äußerste Linke) über die bulgarischen Ereignisse. Ersiercr kragte, ob eS wahr sei, baß Kalnoky unter gewissen Bedingungen der Emiernnng des Fürsten Alexander un Voran- zugeslimmt, welches diele Bedingungen seien, nnd ob Rußland sich dem denticki-ösierreickwchc'» Bündnisse ange- schlosse» und daher eine Tripel-Allianz vvihandcn fei ? Ob Ruß land Garantien aege» jede Einmffchnng geboten habe, die geeignet seien, die freien Entichließniigen der Balkanvölker zu behindern, und welches diese Garantien seien? Welche Stellung Deutschland als Alliirter einnädme, wenn Oesterreich-Ungarn genöthigt wäre, sein nioralffcheS oder materielles Gewicht gegen R»ßa»d in die Waag- tchale zu werten? Ter Abg. Iranhi fragt, was Ziel und Reiullat der Gasteiner Entrevnc, der Kissinger und Franzcnsbadcr Konferen zen und des Bestich» des Erzherzogs Karl Ludwig >» Petersburg >ki? Ob daS Attentat in Sofia nut Wissen nick Zustimmung der Regierung geschehen sei, nick was sie zu der H-ilt»iig bewogen habe, weshalb sie nicht gegen das Vorgehen Rußlands protcstirt habe? Ob es wahr sei, daß zwischen Oesterreich una Rußland Ab machungen bezüglich der Tyeilnng de» Einflusses ans dem Balkan bestehen? Habe Oesterreich Koiiioensatione» veclangt, insbesondere die Annexion Bosniens und de» Vormarsch ans Salonichi? Wird die Negierung die Freiheit der Lvl»a,i,e zur Fümenivahl reftiek- tireil, oder Hai sie sich bereits für den riissiichen Kandidaten gebun den ? Betrachtet die Negierung den Berliner 'Vertrag noch exislireick? Ist das Dreikaiierbündniß formell erneuert, oder besteht z» Ruß land da» nach Skleriiietvice dcfinirle Verhaltniß ? Ist die AUmn; mit Tenli bl.uck verlängert, ist sie es für einen bestimmten Zweck oder im 'Allgemeinen ? Ist die Regierung geneigt, alle aut diese Fragen bezüglichen Dokumente dem Parlam.'ift vviznlegen? — Die dileliantenhnite» Interpellationen machen einen schlechten Eindruck, weitere stehen »och bevor. I» P.eßburg war am 18. d. Morgens ein so starker Frost, daß sich aus dem stehenden Wasser eine Eisschicht von zwei Milluneler bildete. Frankreich. Der neue französische Botschafter Herbetie wird am 2. Ott. nach Berlin r dreist'» und seine Familie ihm >m November Nachfolgen: diese letztere ist über die Annahme der neuen Stellung lehr unglücklich. Herbetie selbst betrachtet den Posten als Proviso rium und behalt sowohl »eine Sommer als auch die Pariser Stndt- wohnung bei. Er hat cs verschiedentlich selbst zu Freunden ausge- svrochen. daß er mit dem Kabmet Freycinel stehe nnd falle, nnd er scheint daher dessen Stellung für nicht besonders gesichert zu Halle». Auch die Freundeskreise haften Hcrbctte, bei seiner geringen Ge wohnheit, zu repräscntiren, tür durchaus ungeeignet. AnS den Berichten der Prätekte» gebt hervor, daß Handel und Industrie in ganz Frankreich im Ailijrh.vnng begriffen sind. Paris^ Nach den Broschüren über Boulangcr ist auch eine solche über Freycinet erschiene», von einem anonymen 'Verfasser nick Drucker allerdings, aber wohl inspicirt, daraus hinausgehcick. daß kein Mann so geeignet wäre als der jetzige Premierminister. P>asi- drnt der Republik Frankreich zu weiden. Von dem Ton. der in diese» Blättern angeschlagen nt. mag ein Beispiel genügen: .Was soll man vom Aeußern dr Frcyciner'S sage»? Dic Geamnilkeit. dir Haltung zeigen an» den ersten Blick, mit welchem Mann eS Frankreich zu thun hat. Der Consri!präsid»nk hat eine triiie Physiognomie, elegante Bewegungen, eine sanfte, lieb kosende Stimme, eine gentvolle packeickc Logik, er ist ein wahrer Zauberer nnd kann Niemand besser wie er eine Sache gewinnen, die schwankenden Meinungen sich znweiidcn: ein richtiger politi scher Don Juan. Er hat eine hohe Idee von den Pflichten, welche der Besitzer der Macht ,n Frankreich zu erfüllen hat: Io respektvoll er auch de» Parlamentsdeichlnssen gegenüber sein mag, so wird er niemals seiner eigenen Ileberzcugung und seinen Prinzipien entsa gen. Seine vortreffliche Erziehung, seine Wellgewaudlhcit, seine Verbindung mit Allen, was Frankreich und bas Ausland zu den Bornedmsten zählt, die große Achtung, die selbst die erbittertsten Feinde vor ihm baden, machc» ihn wie keinen Zweiten geeignet, die höchste Stellung im Staat-' einzunebmen. Auch wird das dankbare, stalrivt'sche, erleuchtete Frankreich ihm Gerechtigkeit wider fahren la'se» und stolz sei», ihn an der Spitze zu ichen." — Der Munizipatrath der Stadt Toulouse hat beschlossen, zu Ehren de Freyemets großaitige Feste zu geben, die drei Tage daueru sollen. Der Const'ilpräsidetft wird am 23 d. dorthin abrrisen. — Dem Verstorbenen Herzog von Decazcs widmen alle B'.äller langeNach- nffe, denn er war eine Persönlichkeit, die nicht wenig die Weltge schichte beschäftigt hat. Louis Ehaftes Etic Amamcu Gras von Grave, Herzog von Glücksbcrg und Dccazes war 1619 geboren und der Sohn des l8M verstorbenen Munsters Ludwig XVI11. und der Herzogin de Saint Anlaire. Al« Marquis trat er in dic Diplomatie em und zwar der der Gesandtschaft in London, svätcr wurde er Gestrickter m Spanien, Portugal »nd Dänemark. Nach drr Revo lution von 18l8 zog er sich in das Privatleben zurück, um erst nach dem Kriege wieder bervorzutreten und zwar als Abacordnetcr der Gironde und später als Gesandter in London (1872). Noch in demselben Jahre erhielt er das Portefeuille d»S Aeußeren, welches er unter den verschiedenen Ministerien bis >877 inne halte. Zum Senator >878 gewählt, welche Wahl aber »ngiltig erklärt wurde, verließ der Herzog dir öffentliche politische Lauihah». um ganz den Jntr>rsscn der Familie Orleans zu dienen. Er niischte sich in ver schiedene Finanzoperntirmrn, die aber thrilweile mißlangen »nd stund stets an der Spitze der konservativen Agilatioir. Er hol u. A. auch dic Hciralh der Prinzcisi» Blanche d'OrleanS mit dem Prinzen Waldemar von Dänemark und die der Prinzessin Amesic nut dem Klr'npririzen von Pmtugal vermittelt. Die Glanzzeit seiner politischen Laufbahn fällt aber in das Jahr 1875. Im Flübjahr desselben halte die Berliner ^Pvst" den bekannten Aitt- kel .Krieg in Sichtbar bracht, der wie eine Bvmbe in das Kabmet Decazcs fiel. TerlArtikcl besagte, daß sich Deutschland außeror dentlich über die Vermehrung der sranzösischen Armee beunruhige. Zu dieser Zeit war Göulant-Biron Gcmndler in Berlin. Mitten aul einem Hosball fragte ihn Herr v. Nndowitz ohne jede Veran lassung. wurm» Frankreich rlitte. Der Fürst Hohenlohe kam auch zu DccazcS, ihm ohne Weitere» mikzuihrilen, daß rr aus Urlaub ginge, weil dic Rüstungen Frankreichs al» Aiigrisssmaßrcgcl» gegen Deutschland angclehcn würden. Der Herzog Lon Dccazes ftihr m- " " werde» Sie tbnn, , 'raut Dccazes er- Gendariucn taffen. Hw . _ . rutschland angclehcn würden. , folge dieser Drohung zum Fürsten Orloff. .Was werden wenn Sie an arg »isst» werden?" fragte dirier. woran! T wiedert«: »Ich wrrd« an der Drenie nur einen Geudar»
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