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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 20.09.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050920024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905092002
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905092002
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-09
- Tag 1905-09-20
-
Monat
1905-09
-
Jahr
1905
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Diese« Blatt »i,d den Leiern von Dre«ve» ^ O » ^ M 11M /H Ich »"^stellt, «ährend es die Post.Abonnenten «nd Umgebung a» Lage vorher bereit» al» Vv am Morgen in einer Bejamtautgabe erhalten. SerugrgeMr: ^et»»?t««'»«N»»ü^»>inL -mir» v^e» M»««« und «—««»». an G««. ,»d Moata«, nnr einmav avkl ««W. »>ind«i4»«rN,e»om. m tManär, » vttd-» M« »a «s » zi. ve> et»«aN«r Sutzetl«« durch dt« «a»»«k,»dm8eI«elläÄ>. t«»u». I«ch »U «Nmrchmdrm LuILIaee. N «ch»r»< »der »ri»I». Oriatn^- Nitt«tlnna« «er «U deutlich«» vuellenauaad« >.vre«d «ackr.') Mlßa. «achtrüaliche vouorar- a»«»riich« dleldeu m>berückNL»,t: «vertanat« «anulkttvtr werden nick» auldewaltrt. »»leara««-»drill»! » »«»»«» KegvLrrrüeL 18LS Nsvlag vorr Ltepsrl, L Rerchavdt. /snre!gen.cäck. »nnadme von »nkilndl,un,en dld nachmlttaa» s Ubr Sonn- und tzeiettas» nur Manenlirade » von II bis '/«iUki Dl« i Ivaltiie Lrund- ieile <ca. » Stlbrnl 20 Vl» . kl», liindiuunaen aus der Vrivatleile Zell« ss PI,.: die rivaitlre Seile aus lert- leite so Ps,.. als Ein,eianbt Zell« « Ps, In «»»»er» »och »,«. und kseier«»,en iivalli,e Hlrund»eile so Ps,.. aul Prtvaiiette « PI,.. rlvaiti,e Zelle auf Lerlleile und all E»,,elandt so PI,. Äu«wärli,e Aul- tra,e nur ,e,e» BorauSbeiablung. Beieadlittier werden mll tv Ks, berechnet. Vernldrechanlchluß: «m, l Nr. 11 und Nr. »OSL luedvirou. Ichßvr doo>>foinsr ckoutsodsr nuä snglisolior änrux-, llossn-, Paletot- unä Wsstevstosso in allen mocksrnsa pardsv unä primit-tzualitäten ru dilligeten Preisen. Verlntnssstvlls 6er vom Kßl. pinkln/ministerium oousssvSkIten vorsodriftsmSssißsn Daikoi mstofks kür LSnigl. 8Lelis. Ltaats-Poistdeamto. Ilensiiiillii I'Srsekvl LvksllslstrLSste IS < >1 «»uvl» !»»»»/> «r. LSI. Neueste Drahtberichte, Hosnachrichten, Evangelischer Bund, Kgl Marslnllgnmdstück. Bierhändler- Kougreß. 7. Internationaler Albeitclve»sicheru»gs-Kvng>cß. Gedichte von Rich. Wagner. I. Mittwoch, 2V. Sctitemder 190S. Brombera. Die .^Ostdeutsche Rundsch." melde Stand der Cholera im Bromberaer Bezirk: In Ad c Kreis Wirsitz, ist ein Arbeiter nebst zwei Söhnen, in Neueste DrahtmeldUlkien vom 19. Scptvr. Koloniale». London. Der Korrespondent der -Times" in Johannes- ourg erklärt in Widerlegung der deutschen Behauptungen bezüglich der ans britisches Gebiet geflüchteten Herero nnd deS Waffeu- händlerö, daß der einzige Trupp von Flüchtlinge», der sich im BetschuanalandeS-Protcktorat befinde, auS 840 Herero, Männern, Frauen und Kinder», bestehe, die entwaffnet und in beträchtlicher Entfernung von der Grenze in der Niederlassung Batowana untergebracht worden seien. Die Befürchtungen, daß grobe Mengen Flüchtiger sich deS Protektorates bedienten, um den Auf ständischen zu Hufen, seigdaher unbegründet. Die Lliolera-Gesabr. Die .Ostdeutsche Ruudsch." meldet über den "»olfsdorf. -I» ... IN Pa ko sch eine Witwe und m Filehne ein Bescher erkrankt. Marienwerder. Der am 5. September an Cholera er krankte Fährmann in Kurze brock ist gestern gestorben. Eine choleraverdächtige Erkrankung wird ans Ski eh (Kreis Flatow) berichtet. Die erkrankte Person wohnte in einem Hanse, i» dem bereits Choleraerkrankungeii vorgelouiincn waren. Das Auftreten der Cholera in Skietz ist auf den Genuß von Netzewasscr zurück- zufuhren. Zur Lage in Russland. Petersburg. Die russische Kaiserjacht „Polar stern" ist gestern nachmittag auf der Ncede von Trausund bei Wiborg vor Anker gegangen. HelsingforS. Die Besatzung des Dampfers „John Gra fton " landete in zwei Booten, das eine bei Nato», das andere bei Björö. Sieben Mann non den« bei Rata» gelandelen Boote fuhren Sonntag mit der Eisenbahn von Umea in südlicher Richtung ab. Baku. Obgleich scheinbar Ruhe ist. bleibt die Lage doch gespannt. Der bisher unbedeutende öffentliche Verkehr ist m der Zunahme begriffen. Eine Reihe von Läden ist wieder eröffnet. Gestern kam es zu zahlreichen Zusammenstößen, bei denen eS Tot« und Verwundete gab. Die Einwohner werden aus den Strotzen von bewaffneten -Soldaten eskortiert. Die Fabriken und andere Betriebe sind untätig. Eine Menge von Arbeiter« reist mit Freibilletten, die sie von dem Gouverneur er halten, a». Die Perser werden in ihre Heimat zurnckgeschafft. Biel« Werkstätten und elektrische Pumpen sind unversehrt. Ter Brand vernichtete vier Millionen Pud Navhtha auS den Reserve vorräten. Dl« Napbthacisternen außerhalb der Stadt sind ver schont geblieben. Bon den Däusern haben besonders die der Armenier gelitten, weit weniger die der Tataren. Stellenweise dauern die Brände noch fon. Die Zahl der Truppen ist zu gering. nach welchem die militärischen Erinnerungs feste keinen religiösen Charakter tragen sollen. Driant erklärte, eS sei bisher immer üblich gewesen, bei derartigen Festen einen Trauer- gottesdienst sür die gefallene» Kameraden zu veranstalten. Sena tor Admiral Cuverville kündigte eine Interpellation über diese» Gegenstand an. Koblenz. sPriv.-Tel.) Auf der Landstraße zwischen Boppard und Koblenz, überfuhr ein Automobil zwei Kuider, von denen eins aetötet, das andere tödlich verletzt wurde. Paris. Minister W i t t e traf heute vormittag hier ein. Ein offizieller Empfang unterblieb auf seinen Wunsch. Paris. Der Berichterstatter des „Matin", der de» Minister Witte aus der Uebersahrt nach Europa begleitet hat,. berichtet, Witte werde bis 4 Wochen in Paris bleiben. Der Aufenthalt in Paris gelte, wie Witte erklärt habe, nur persönlichen und keines wegs finanziellen Angelegenheiten. Von Paris gedenkt er sich auf mehrere Tage nach Brüssel zun. Besuche einer Tochter zu begeben. Dann wird er dem Kaiser Nikolaus in Petersburg seinen Bericht überreichen nnd hierauf nach Saratow zur Besich tigung der Güter seines Schwiegersohnes reisen. Anfang Novem ber tritt er eine Reise nach Italien an. Paris. Eine über die von den Blättern gemeldete Meu- terei im Haupttelephonamte eingcleitete llntersnchnng ergab, daß die Meldung durchaus unrichtig ist. — Der „Eclair veröffentlicht einen Bericht des Chefs des 1. Jäger-Bataillons in Troyes. Major Driant. bezüglich des Erlasses des Kricgsminislers Oertliches und Sächsisches. Dresden, 19 September. —* Se. Majestät der König wohnte heute vormittag von Erdmannddorf aus dem Manöver des 19. Armeekorps bei. Heute nachmittag wird er die Stadt Augustusburg besuchen. —* Se. Majestät der König hat sein Erscheinen bei der Grundsteinlegu >, g für das neue Rathaus Freitag, den 2!). September mittags 12 Uhr. zugesagt. —* Prinzessin Marie Hohenlohe-Kaunitz traf aus Wien hier ein und nahm im Hotel du Nord Wohnung. —* Bei der heute im 5. Wahlkreise Dresden V sNeu- und Antonstadt) vorgenommencn Nachwahl von zehn Wohlmännern in der -weiten Abteilung wurden ausschließlich konservative Wahlmänner gewählt. Hierdurch ist die Wahl des Herrn Stadtv. Fabrikanten Kunath gesichert. —* Der Rat nahm von der Erklärung des Testamentsvoll strecker- für den Nachlaß der Freifrau Justine von Wintzingerode KciiiitniS, nach der die Auszahlung eines Vermächtnisses von 200 Mk. für die Dresdner Armen wegen der Ungültigkeit deS Testaments der Erblasserin abaelchnt wird, und erkennt die Ungültigkeit jenes letzten Willens, die un Mangel der Angabe des OrteS und des Tages seiner Ernchtung beruht, an. —* Die Betriebseinnahmen der sächsischen Staatseisenbahnen un Monat August haben im Personenverkehr ein recht günstiges Ergebnis geliefert, dagegen im Güterverkehr nicht befriedigt. Es wurden nach vorläufiger Feststellung vereinnahmt: 4 710 500 Mk. im Personenverkehr s-f- 86 370 Mk. gegen den gleichen Monat im Vorjahre), 7 510 OM Mark im Güterverkehr s— 21 760 Mk.), 12 220 500 Mk. im ganzen s-s- 64 610 Mk.). Der geringe Ausfall im Güterverkehr im Vergleiche mit dem Vorjahre erklärt sich daraus, daß der Eisenbahn im Vorjahre infolge der Wafferkalamität viele Transporte zufielen, die Heuer aus der Elbe befördert werden konnten. In der Zeit vom 1. Januar bis 31. Äuaust wurden vereinnahmt: 81 674 692 Mk. im Personrnverkebr s-s- 659 933 Mark --- IM Mk. auf 1 Kilometer Bahnläiwe gegen den glei- chen Zeitraum im Vorjahre). 55 287389 Mk7 im Güterverkehr s-s- 1 187 857 Mk. ^ 347 Mk. auf 1 Kilometer), 86 962 081 Mk. rM ganzen s-s- 1 847 790 Ml. ---- 587 Mk. aus 1 Kilometer). —* In der Montagsverhandlung deS Sächsischen Landes- vereins des Edanaelischen Bundes berichtete, wie bereits kurz mitgeteilt, Herr Pastor H. Müller auS Zwickau über den Antrag, betr. die Bedingungen für d,e Ausübung deS Patronats über evangelisch-lutherische Kirchen. Der Referent führt« auS, daß die Ausrcchterhaltung deS Privatvatronats sür die evangelische Kirche überhaupt frag lich ist und die gesetzgebenden Körperschaften seit 35 Jahren wiederholt beschäftigt hat, ohne daß dabei etwas Positives heraus- gekommen ist, bis 1896 die Landessynode daS Patronat der Konvertiten beseitigte und damit den ersten Schritt auf dem Wege zur Beseitigung des Patronats durch Personen eines anderen Glaubensbekenntnisses vorwärts tat. Der Wert evange lischer Patronate über katholische Kirchen sei nicht so groß, daß er bas Bestehen katholischer Patronate über evangelische Kirchen rechtfertigt. Weiter wies der Redner verschiedene Einwände gegen die Beseitigung des katholischen Privatpatronats über protestantische Kirchen zurück und führte dabei auch die cisD " ^ ' ' " " evangelische Kirche, so komme er mit seinem Gewissen in Konflikt. Darum müsse sür die Ausübung des Patronatrechtes und Kollaturrechtes dos Vorhandensein nicht nur des Besitzes, iondern auch gewisser persönlicher Eigenschaften, gewisser sittlicher Voraussetzungen und anderer Bedingungen, die sonst zur Aus übung eines kirchlichen Rechtes überhaupt gehören, vorauSsetzen. Das wesentliche Erfordernis sei aber die Zugehörigkeit des Patrones zu demielben Bekenntnis und zur gleichen Kirch gemeinde. So müsse eine Uebcreinstimmung mit der kirchlichen Gesetzgebung des Landes auch in Bezug auf das Patronatsrecht geschaffen werden, indem für die Ausübung des Patronats die selben Bedingungen gestellt werden, die für die Mitgliedschaft zum Kirchenvorstond erfüllt werden müssen. Der Referent schlug vor. die Diözescmversammliingen möchten die Sache ausnehmcn, und aus die nächstjährige Landesmnove bringen. Herr Kirchen- rat Superintendent 1). M ey er schlug dagegen eine Petition um Aushebung des katholischen Patronats über evangelische Kirchen an die nächste Landesfynode durch den Evangelischen Bund vor. Herr Kirchenrat Superinten dent v. S ch m i d t - Annaberg empfahl, die Petition direkt an das Kirchenregiment zu richten. Mehrere andere Redner wollten nicht daS Vorhandensein der Voraussetzungen ^ur Wählbarkeit zum Kirchenvorstande zum Ausg sehen, sondern als 5 utberisclien Kirche n zu ricyien. nneyrere anoerc mconer ivvuien ensein der Voraussetzungen zur Wählbarkeit .de zum Ausgangspunkte der Petition gemacht Hauptsache die Zugehörigkeit zur evangelisch- betont wissen. Schließlich einigte man sicb Meinung des Präsidenten deS evano krischen Landes- ioellsch-luth«: . konsistoriums, Herrn v. Zahn, ins Feld, welcher dagegen ist, daß das Patronat einfach um einen Kaufpreis erworben wird. Es widerspreche der Ehre der evangelischen Kirche, wenn ein Katholik daS Patronat über dieselbe ausübt. Der Kirchenpatron müsse auch eine geeignete evangelische K>r^ Persönlichkeit sein: geeignet seien aber für elische Personen, denn evangelische Kirchen nur evangelische Personen, denn ein Katholik könne, besonders seht bei den ülttamontanen Treibereien, evangelische Empfindungen nicht haben. Nehme licht .. . . Empfindungen nicht haben. Nehme ein katholischer Patron seine Pflicht ernst gegen eine feinem Schutze unterstellte die evangelische Kirche nur von Personen desselben Bekennt nisses ausgeübt werden dürfen. Weiter wurden nach einem kurzen Neserate des Vorsitzenden, welcher daran erinnerte, dasi in Oesterreich neuerdings in kurzer Zeit 22 evangelische Vikare nicht im geistlichen Amte bestätigt oder ausgewiesen worden sind, zwei Anträge an den Gesamtvorstand des Evangelischen Bundes für vie Generalversammlung des Bundes in Hamburg einstimmig beschlossen. Der erste dieser Anträge erstrebt eine öffentliche Resolution, in welcher das Verhalten der österreichischen Regierung gegen die evangelischen Geistlichen einem berechtigten Tadel unterworfen wird. Der zweit« Antrag bezweckt den Erlaß eines Antrages der Generalversammlung deS Evangelischen Bundes an den Deutschen Evangelischen KirchenauSsckutz. daß derselbe die Rechte der evangelischen Gemeinden aus die Wahl auch ausländischer Geistlicher gegenüber der österreichischen Regierung zur Geltung bringt. Den nächsten Beratung»-««», stand bildete der Toleranzantrag. wozu Herr Pastor U n a « r - Dresden folgende Resolution vorlegte: .Der Sächsische Landesverein d«S Evangelischen Bundes «rblun m dem Toleranzantrage des Zentrums ein warnendes Anzeichen dafür, daß der ultramontane Teil der deutschen Katholiken «S nicht mehr für unmöglich hält, im Deutschen Reiche auch die begrnndctsten Hoheitsrechte deS Staates gegenüber der Kirche zu zerbrechen und der dogmatisch wie bürgerlich, intoleranten Papstkirche im Kampfe gegen alles Nichtkatholisch« lsde Schranke wcazuräumen, die sie jetzt noch zum Segen unseres nationalen Levens beachten muß. Der Landesverein bittet deshalb alle Volksgenossen, denen an der ruhigen Entwicklung unsere« Volks lebens und an der Erhaltung des konfessionellen Friedens ge- legen ist, gegen diesen gefährlichen Angriff aus unsere nationale Zukunft energisch mitzukämpfen und den Negierungen deS Reiches wie den Bundesstaaten die unbedingte Ablehnung tenes Antrages zur Pflicht zu machen." In der Besprechung der Resolution forderten verschiedene Redner neben der negativen Arbeit auch etwas Positives gegen den Toleranzantrag. Ein solches Vorgehen wurde sür die nächstjährige evangelisch-lutherisch« Landessynode >n Aussicht gestellt. Schließlich wurde die Resolution in etwas volkstümlicherer Form einstimmig angenommen. Den Mit teilungen des Herrn Kirchenrates v. Meyer über die evangelische Bewegung in Oesterreich war zu entnehmen, daß die Geldmittel^für diesen Zweck noch immer nicht ausreichen herrscht. ^ewegmig in der Südsteiermark sMarburg), und eS besteht die Hoffnung, daß nach Ordnung verschiedener Verhältnisse in Innsbruck diese Stadt eine evangelisch« Leuchte für Tirol wer den wird, lim der Bewegung die notwendige Belebung aus dem Reiche zuzufnhren, werden, wie früher, im bevorstehende» Kunst und Wissenschaft. in S s* Mitteilung au» dem Bureau der Königlichen Hof- tbeater. Die erste GesamtanffÜhriing von Rsichard Wagners „Ring deS Nibelungen" in dieser Spielzeit wird Freitag, den 22. September, mit dem „Rheingold" eröffnet. Die Partie deS Loge singt hier znm erstenmal Herr Burrian. Sonnabend, den 23. September, folgt die „Walküre", die an diesem Abend ihre 100. Aufführung in Dresden erlebt. Die Brünhilde singt Frau Wittich. die Sicglinde Frau Kmll. den Siegmund ' :rr v. Bary, den Wotan Herr Perron, den Hundtna Herr achter. — Sonntag, den 24. September, gehen in der Hofoper r Bajazzo". „Die Bauernehre" und daS Ballett „Auf Japan" «ne. — Im Schaufpielbause wird Donnerstag, den 21. September, außer Abonnement. Shakespeares „Sommernachts träum" aufgeführt. — Sonntag, den 24. September, wird nach längerer Pause Anzengrubers Banernkomödie „Der G'wissenS- wurm" gegeben. Die Besetzung ist die folgende: Grillhoser — Herr Gunz (zum erstenmal), Dusterer — Herr Wiene, Wastl — Herr Rens (zum erstenmal), RoSl — Frl. Diacono (zum ersten mal), HorlacherlieSl — Frt. Serda, Leonhardt — Herr Eggerth (zum erstenmal). Poltner — Herr Hufs, sein Weib — Frau Bleib treu tzum erstenmali, Natzl — Herr Everth (zum erstenmay. Hann» — Herr Gebühr. Der Kongreß »um Schutze literarischen Eigentums wurde gestern in Lüttich unter dem Vorsitze des Staatsminister» Beernaert eröffnet, der in einer Ansprache feststellte, daß nur noch di« Niederlande sich von dem internationalen Schutzabkommen auSschließen. Der rumänische Delegiert« zeigt« den Anschluß Rumäniens an daS Berner Abkommen an. „Gedichte" von Richard Wagner*). wärtigt. Daß der Ern . . . n»i usammenfügt. Umfassen doch Seite 1 bis 35 alles, was aus inem vollen halben Jahrhundert von Richard Wagners Leben ln lyrischen Dichtungen einstweilen sich hat auffinden lassen, »eeHn. «. «««^»e »erl,^»uch»«dd«« Meisters, deren jedes in seiner Weise Person und Eigenart ihres Urhebers in Ernst und Humor auf das unmittelbarste vergegen- lst darin uberwiegt, dafür haben seine inneren . „ che An ordnung gewählt tvorden. Gerade diese Anordnung laßt aller dings aus den ersten Blick die Lückenhaftigkeit deS Bestandes ' em hier ein^ Gesamtbild einziger Art sich »' ' einem Seite 86'bis 156 aber das aus den zwei' letzten Jahrzehnten Erhaltene! Wollen wir es versuchen, den reichen Inhalt des vorlieoen- den Bandes einer mehr systematischen Gliederung zu unterziehen, fo würde znnächst eine Folg« von Gedichten auszuscheiden sein, deren Gedankenfülle sich auf die p o t i t i fch-h ist o- rischen Ereignisse im dentscben Kulturleben bezieht, und zwar kommt hier einerseits die Rovolutionsperiode von 1648 auf 1849, andererseits die politische Neugestaltung deS geeinigten deutschen Vaterlandes um 1870 und 1871 in Betracht. Nur wer diese Neugestaltung deutscher Kultur noch einer wichtigsten Seite in so reicher Krafi, Fülle und Sicherheit in sich trug, wie dieser schöpferisch gestaltende reformatorische Geist, dnrfte mit so feu riger Glut an die Revolution, an den Umsturz deS Bestehenden, glauben: nur wer die eigene Not der Gebundenheit in traditio nell« Ketten als die allgemein menschliche empfand, wer seinen groß« vermochten, so flam- „ . .. , anstimmen» der mit der Strophe schließt: «Denn über allen Trümmerpätten blüht aiis de» Leben» Gluck: es blieb die Menschheit frei von Ketten, frei die Natur zurück. Natur und Mensch! — Ein Elemente! vernichtet ist, woS ie sie trennte! Der Freiheit Morgenrot — entzündet hat'S — die Not!" Jahrzehnte verstrichen, Jahrzehnte der bittersten, leiden- vollsten Enttäuschungen: aber der Glaube an eine große Um gestaltung der menschlichen Verhältnisse, insonderheit der poli tischen und künstlerischen Neugeburt des deutschen Kulturlebens, verließ ihn nicht. Er ging aber Hand in Hand mit seinem eigenen Dasein und Schaffen nnd war davon unzertrennlich. Nachdem ihm in jenen trüben Tagen einer schmählichen Reaktion das Gedankensystem des einsamen Frankfurter Weisen, verein samt wie er selbst es war, den einzigen Trost geboten, hatte er nun doch einen großen, diesmal nachhaltigeren Aufschwung zu erleben. Seine Hoffnung auf diesen Aufschwung gelangt in lenem Gedichte an König Ludwig II. „Zum 25. August 1870" zum Ausdruck: Gesprochen ist daS Königsworl, dem Deutschland neu erstanden, der Völker ed » Ruhmeshort befreit aus sck. ähl'chen Banden: was nie gelai.-der Klugen Rat, dos schuf ein Königswort zur Tat: in allen deutschen Landen das Wort nun tönet fort und fort. Und wie kein anderer, durste der Künstler a»S dem ihn ringS biS zur Hoffnungslosigkeit umgebenden entehrenden Kunst» betriebe heraus den Sinn dieses Königswvrtes ermessen: er durfte manchen Schmerz begraben, der ihm lange das Herz genagt, wenn er „aus Deutschlands Schmach dahinblickte": Von Wotan bangend auSgesandt, sein Rabe gute Kund' ihm^nd: es strahlt der Menschheit Morgen, nun dämm're auf, du Göttertag! DaS dem größten deutschen Staatsmanns übersandte Ge dicht vom Januar 1871: „An das deutsche Heer vor Paris" gibt der gleichen hoffnungsvollen Stimmung einen getvmtigen Ausdruck: das für dieses Heer gedichtete „Kafferlied" am Schluffe deS „Kaisermarsches" krönt dies« Gruppe von Gedichten: Ruhmreich gewonnen, soll Frieden Dir lohnen! Der neu ergrünten Eiche gleich, entstand durch Dich das Deutsche Reich!
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