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« wur»L ßotze« ietue» »rola« e« chr rs rrols oer- seldft >. i«. Y«tzr-R«ß. AK 4SI. Die«stag- 13. September 1»21. Gegriin-ek 1836 Dra»I<mschrtI«! «»ch»Uch«» »—»r». A»rnI»r«ch»r«Samm»lnmnm»r Sk» 2^1 Mur sür Slachlgrlprüche: S0011. Bezugs-Gebühr L' »«« »,»ch »urch »«« V»» >>r1»«ld »M «7. ,SiWM»»«ch »M «. M-chLru» nur «u d««n>ch«r Ku^nonsad. <„»r»»»n«r Aachr.'I ziEsig. — Unv»rt«»»gk SchrAft»»« wrrdrn nich« aus»«o«chr<. vchikM^tu», un» »uun««^ch»»»K.IK: Dn>» u D^Iag von »p<ch » «»«chur»« In Dr«»dM. Pvstlchcr».«»nt, 1SVS Dr»,»«,. ilonllilosei^Lsfövkliek Ltrsklsnsr LtraK« S !r W». vom SiniMImliiH l'Lgllcrli: Onlsnkaltungsmusik Vorrilgliok«« g«d»oV — kl« und kirgstrünica — v»e, Vioin, lüc-r 147Z Königsdiele Mlng. strab« 14 Vornehmes Restaurant rckokolselv ekmeisler virttlick t,»evorr»v»nGs yu»ML1 Petrols L Hulkom ^.-6., vresclsn Die Enischeiöung über Bayern vertagk. Angesühnle Deleidiaungen der Lettisch- natisttaien Abgesr-neten. tzDraötmeldungunsrerNerllnerSchrisileltvnq! Berlin, 13. Scpt. Im U c b e r w a ch u n g S a u S s ch u ft des Reichstages teilte im weitere» Verlause der Sitzung Aba. Dr. Bciicrle iBayr. Vp.l mit. das; Mer das Man dcS Berliner Kompromisses hinaus der ständiae 2liz'Fchuß des bäurischen Landtags durch die Mehrheit seiner Koalitionspartcicii nach zwei Nichtunacn hin noch ein weiteres Entgeaenkommeii seitens der Neichöroaicruna vor» lanae. Duvch Abändernna des 8 4 der Vcrordnnna sollten jetzt flir die Verbote der Zeitunaen mw. die Landcszentral- behörden und die von . ihnen betrauten stellen zuständig sein. Die Exekutive der Sicrbote tollte in größtem llmsanac den Länder» überlassen blc'ben. Bezüglich 8 7 der Ver ordnung soll eine Beschwerde acaen ctwaiae Verbote dem Obersten Gericht des Landes vorzuleacii lein. Der Gennd dieses Verlangens sc! die in Bauern allgemein verbreiiete Befürchtnua einer B c c! n t r ä ch t i a u n a der b a y r i s cki c n P v i I z e i a e w a l t Der Ernst brr Situation eraebc sich ans der Datsache. bas, die ncnc» Münchner Forde-, rnnaen von sämtlichen Parteien derbanrilchen Koalition einschließlich der Mittclpartci fDcntich- nationale Partei! nestelst worden lind nnd dal, ihnen selbst die Vertreter der Meblbeitosozialisten nicht widersprachen. Es dürfe in Berlin nicht versessen werden, bas, der über- arosre Teil des bayrischen Volkes noch heute den -lnsnahme- anstand für erforderlich nnd seine Aufhebung für ae- kährlich halte. Die Inszenierung der Verordnnna deo Reichspräsidenten vom 28. Ananst werde als cinseitia aeae« rechts »crichtet anaesihen ihr Inhalt üb-rdies für den banri'chen Staat, der bioher in ciaenem Recht seinen Sckmtz acsundeu hakte. verkeilend erachtet nnd die ganze Aktion als ein mit den Grundsätzen des Bundesstaates nicht z» ver- Eingriss in die Polizeihoheit der Länder Nachprtifnna durch den bayrischen Landtag, wie durch das StaatSmintstcrium bedarf. ES steht fest, dast tatsächlich die Anregung, wenn auch nicht a priori, so doch im Lause der Verhandlungen von dem Vertreter der bayrische» Regie rung aus erfolgt sei. Nach dem Reichskanzler sprach der dcntschnativnale Abg. Tr. Hcrgt. Tie deutschnationale Fraktion verlange un bedingte Annahme der »mgearbettctcn bayrischen Vorschläge von der Neichsrcgierung. Sic sei der Meinung, das, eS sich hier um eine Schicksalsfrage für Deutschland handle, die nicht weiter hiiiausgeschobcn werden dürfe. Die Fraktion behalte sich vor, auf ihre Anträge zuriickzukvmmen. Abg. Dittmann sprach dann von den deutschnativ- nalen M ü r d e r b a n d c n. Diese Acnsternng rief leb hafte Entrüstung bei de» anwesenden deutschnationalcn Ab geordneten hervor. Wegen vereinzelter gerechter Empörung AnSdrnck gebender Ansrnse wurden die deutsch- nationalen Abgeordneten znr Ordnung ge rufen. Da der Vorsitzende nicht auch gleichzeitig den Ab geordnete» Dittmann zur Ordnung rief, protestierten die Dentschnativnalcn dagegen und verliehen schließlich den Saal. Dann trat man noch in eine längere Gc- schästsordmingSdcbatte ein. Schlicstlich wurden die Be ratungen abgebrochen und die Sitzung ans Donnerstag vor mittag IN Uhr vertagt. Fladinelkssjtzung in Berlin. Berlin, 12. Scpt Heute nachmittag 5 Uhr begann eine K a b t n c t! S s i tz n n g, in der die Reich-sregicrnna zu der durch den Rücktritt des bäurischen Ministerpräsidenten v. Kahr geschaffenen neuen Situation Stellung nehmen will Rückkrttk Les bayrischen Gesamikabinetts. einbarender empfunden. Reichskanzler Dr. Wirlh verliest zunächst die Fassung des 8 4. wie er non bäurischer Seite vorgeschlagen werde. Der Reichskanzler nimmt an. das, die bäurischen Koalftionsvartcicn entweder von sich anS oder durch die Regierung neue Verhandlungen eröffne» würden. Bisher sei ihm ein Führer dieser Verhandlungen noch nicht genannt worden. Es lei also aanz unmöglich, schon heute abschliessend dem Verlangen der baurnchen Koalitionsvarteien zu entsprechen. Durch den Rücktritt deS Ministerpräsidenten v. Kahr, fuhr Dr. Wirth fort. Ist eine neue politische Situation entstanden. Ich lasse keinen Zweifel darüber das, eS nur erwünscht sein ka.in, das, wir raich in eine Ausivrache mit dazu bcausiraalcn Herren eintretcn können. Wenn das noch beute geschehen kann, io ist das mir mehr erwünscht, als wenn eS mv-aen geschieht. Ich bin auch der An'kasinno dass es mir in, Hin blick auf die letzthin geführten Verhandlungen nicht als un möglich erscheint, zu einer annehmbaren Basis zu kommen. Ich betone aber noch einmal, im Hinblick aus die letzthin hier aeltthrten Verhandlungen. Ich warte diele Besprechungen mit den banrischen Vertretern ab »m dem Ausschuss nach diesen so schleunigst wie nur möglich und ab schliessend die Stellung der Rcichsrcgierung Mitteilen z» könne». Banrischer Elrsanbtcr v. Preger: Nachdem am vorigen Donnerstag allgemein davon die Rede war. dast 8 4 von der Reichsrealeruna entgegenkommend geändert werden könnte, wurde von einer kleinen juristischen Kommission eine Fassung des 8 4 vorgenommen, die in dem entscheidenden Schlustlatz folgendermasten lautet: „Glaubt die Landes zentralbehörde einem solchen Ersuchen des RcichsministerS des Innern nickst entivrechen zu können so hat sie spätestens am zweiten Tage nach Empfang des Ersuchens d'e Entschei dung des in 8 7 vorgesehenen Ausschusses des NeichsrateS an.zurulen." Ueber diese Formulierung hat dann die Neichsrcgternng Beschluß gefaßt und sie hat am Nachmittag der banrtschcn Regierung erklärt, dast sic dieser Formulierung nicht zu- sttmmen könne, jedoch folgende Fassung Vorschläge: „Die Verbote und Beschlagnahmen werden von den Lcindes- Zentraibcliörden oder den von ihnen beauftragte» Stellen ans eigener Entschlichnng oder ans Ersuchen des NcichS- Innenmintsters erlassen. Die LandeS-Zentralbebörden haben diesem Ersuchen zu entsprechen, indessen die Entscheidung deS nach 8 7 zuständigen Ausschusses darüber anznriifcn, ob nach der Anordnung z» handeln ist." Die bäurische Dcputa- tion erklärte sofort, das, ihr dieser Vorschlag des Rcichs- mtnisters vollständig unannehmbar erscheine. Darauf wurde nach einer Fassung gesucht, die der bayrischen Negierung und dep bäurischen KoalitionSparteicn erträglich erscheint, nnd es tst dann der Vorschlag gemacht worden, der in der letzten Fällung enthalten ist und dann von den Koalt- tionspartcien nach München mltgeteilt wurde. Von den Vertretern der .Koalitionsparteien wurde geglaubt, daß diele Fassung vielleicht noch erträglich sein könne, aber die Vertreter der banrischen StaatSreglrrnna haben ausdrücklich Vorbehalten, dast die Regierung In München nnd der Ständige LandtngSauSschuß zu dieser Frage noch Stellung nehmen müßten. Reichskanzler. Dr. Wirth hob zu den Ausführungen des bayrischen Gesandten hervor, daß die bayrische» Herren wiederholt erklärt hätten, daß sie weder zu einem Abschluß der Verhandlungen, noch zu einem definitiven Kompromiß »ach Berlin gekommen seien, sondern sic halten de» Vor behalt gemacht, daß alles, was vereinbart wird, svmvhl der Berlin, 12. Scpt. Wie dem „8-Uhr-Nkatt" ans Mün chen berichtet wird, hat das Gcsamiministcrinm in seiner ! heutigen Sitzung die politische Lage erörtert. Danach ist bas G c sa w 1 »i i n i st c r i u m z n r tt ck g e t r e t e n. Nach 8 68 der Vcrsassnna führen die Minister bis znr Bildung eines neuen Ministeriums die Eleschäftc weiter. Um die Rachfolgeschast v. Kahrs. Berlin, 12. Scpt. Zur bayrischen Ministcrkrise berichtet die „Vvss. Ztg", dast der Kultusminister Matt vor läufig mit der Führung der Geschäfte dcS M i n i st c r v r ä s i d c n t c n betraut worden tst. Die setzige Koalition, vermindert um die rechtsstehende Mittcl partci. werde offenbar auch die künftige Regiernngskoali- tion bitden lieber den Nachfolger KahrS verlautet in Münchner politischen Kreisen, dast die Bayrische VolkSpartei als stärkste LandtagSfraktivii den Ministerpräsidenten aus den Kreisen der Äeamtenschast nehmen wird. Auster Knilling wird noch genannt Oberregiernngsrat Dr. Hans Schmclzle, einer der Hanptmitarbeitcr im bisherigen Ministerium. München, 12. Lept. Die „Bayrische Volkspartci- Korrespondcnz" erklärt, das, anch heute noch 5k a h r d c r Mann des Vertrauens der Koalitions- Parteien nnd der großen Mehrheit deo bayrischen Volkes sei. Sic hofft, daß er sich nick, zu den großen Opfern dnrch- ringcn möge, anch fernerhin dem Lande seine Dienste zur Verfügung zn stellen. Die Abstimmung der bayrischen Volks- partci sei kcin Akt d c s M i ß t t a n c n ö gegen Kahr ge wesen. sondern nnr aus dem Grunde gegen den Vorsicht«," der Staatsrcgicrnng erfolgt, weil die bäurische Nolkspartci glaube, ans diesem Wege eher einen Auöalcich mit der Reichöregicrnng finden zu können. Die K«r.sichtigkeit der Ncichsrcgiernng wird als der Grnnd der schweren Krisis, in die Bayern verwickelt wurde, bezeichnet. Wie der Münchener Korrespondent des ,Berl. Lok.-Anz." meldet, ist Herr v. Kahr in der Sonnabend-Nacht mit seinen Nerven v o l l st ä n d i g z n s a m m e n g c b r o ch e n. Er hat erklärt, lieber sterben zu wollen, als von dem für reckt er kannten Wege der Ehre und Politik abznwcichen. München. 12. Scpt. Zum Rücktritt des Ministeriums Kahr schreibt die ,,Stc>atSztg": Das Vertrauen, mit dem die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung zu Kahr steht, ist durch den Verlauf, den die Verhandlungen über die Beseitigung des Nnsnahineznstandes genommen haben, nicht im mindesten erschüttert worden. Als Ne gierung der Beruhigung, der Ordnung, der Wiedererrich tung der Staatsautoritüt nnd des Wiederaufbaues hat das Ministerium Kahr sich derart bcnmhrt. daß sein Entschluß, so folgerichtig irnd unvermeidbar er nun einmal durch den Rücktritt dcS Ministerpräsidenten war. ebenso bedauert werden mnst. wie der Entschluß des Ministerpräsidenten selbst. Das Weitere steht nun beim Landtage, über dessen Einberusnng bis zur Stunöe noch nichts bekannt ist. iW. T. B.» Lafienklilsfung v. Hirschfeldes. Berlin, 12. Sept. Das Landgericht Ofsenburg hat den vom Amtsgericht Oberkirch gegen Oltwtg v. Hirschfcide erlassenen Haftbefehl aufgehoben. Nach den Grün den des Gerichtsbeschlusses können die Tatsache des frühe ren Anschlages des Beschuldigten die Nähe Calmbachs beim Tatorte und bei den Orten, wo der Ermordete vom 1. Juli an sich aufgehalten hatte, sowie schlicstlich der Be such zweier Herren, deren Aenstcrcs der Erscheinung der Täter ähnlich ist. am 24. d M in Ealmbach den Tatver dacht nicht stützen. Für tangere Abwesenheit des Be schuldigte» von Ealmbach während seines dortigen Auf enthalts haben die Ermittelungen keinen genügenden An halt ergeben. (W. T. B.! Der Slreit um das Finanzabkommen vom 13. August. Kaum ist die erste deutsche Goldmilliarde prompt in die Kassen des NeparntionsauöschusscS geflossen, da hat auch alsbald unter den Alliierten eine heftige Katzbalgerei wegen der Verteilung angehoben. Es war darüber am Ist August ein Finanzabkommen geschlossen worden, dessen hauptsäch lichste Bestimmung dahin lautete, daß Belgien von der Mil liarde ööO Millionen erhalten sollte,'wahrend der Nest den Engländern znr Deckung ihrer BesatzungSkoslen zugcsprochen wurde. Ter französische Finanzminister Doumcr hatte sich vorbehaltlich der Zustimmung seiner Negierung mit dieser Regelung einverstanden erklärt. Darob begann die Pariser Presse ein gewaltiges Lärmen und sie hat damit bereits den Erfolg erzielt, das, die Ratifikation des Abkommens in Frage gestellt ist. Daß Belgien auf Grnnd der Abmachun gen von Versailles und Spa auf die erste deutsche Milliarde ein Vorzugsrecht besitzt, bestreitet Frankreich allerdings nicht, ivoh! aber wendet cs sich gegen die Art der Begleichung der Vesatzungskosten, durch die den Engländern 4öv Millionen zngeschanzt werben, während Frankreich nichts erhält. Die NesctznngSkvsten sollen nämlich nach den Abmachungen des Itz. August, soweit sic Frankreich betreffen, gegen den Wert der Taargrnbcn verrechnet werden und der überschiestende Teil dieses Wertes soll zur Verminderung der sranzösischeu Ansprüche an die deutsche Ncparationssumme dienen. Dem nach würde die Pariser Staatskasse bei der ersten Milliarde völlig leer auSgchen. Davon will man in den politischen Kreisen der Republik, die das Heft in der Hand halten, nichts wissen, wenn nicht anch England gleichzeitig dieselbe Be handlung erfährt, und man stellt sich aus den Standpunkt, daß es nnr zwei Möglichkeiten gebe: entweder Belgien be halte die ganze Milliarde, wie cs sein gutes Recht sei, oder wenn eS durchaus sich mit 550 Millionen begnügen wolle, so müsse der Rest zur Verfügung deS ReparationsanSschusses bleiben. Ein Vorrecht der Vesatzungskosten will man in Paris überhaupt nicht anerkennen. Man argumentiert dabei folgendermaßen: Eine derartige vorzugsweise Be friedigung war nur für die 20 Milliarden vorgesehen, die Deutschland bis zmn 1. Mai zu zahlen hatte, lieber diese Tnmme batte sich bekanntlich eine heftige Meinnngsvcr- schiedenheit entwickelt, da Deutschland erklärte, daß sie ins gesamt durch Sachleistungen bereits abgebürdet sei. während Frankreich dies nur sür 8 Milliarden gelten lassen wollte, so daß noch 12 Milliarden von Deutschland hätten gezahlt werden müssen. Die Auseinandersetzungen endeten damit, dast die Alliierten ans die Zahlung des strittigen Betrages verzichteten, nnd im Anschluß daran erklären nun die Fran zosen, daß mit der Forderung auch das daran geknüpfte Vorzugsrecht hinfällig geworden sei und nicht ans andere deutsche Zahlungen übertragen werden dürfe. Wegen der Saargrnbcn berufen sie sich auf eine früher an Deutschland gerichtete Note, in der ausdrücklich festgcstellt wurde, daß eine Verrechnung des Wertes der Gruben gegen die Vc- satznngökosten unzulässig sei. Die Angelegenheit hat die Gemüter in Frankreich leb haft erregt und das gallige gallische Temperament kommt bet der Erörterung in der Presse sowohl England wie Deutschland gegenüber ungehemmt zum Ausdruck. Ganz besonders geht es wieder einmal über Deutschland her, gegen das alle Register der übelsten Verleumdung und Verdächti gung gezogen werden, von deren giftigem Hauche getroffen der Wiesbadener Oclzwcig die Blätter senkt und rasch zu verdorren droht. Es ist eben keinerlei Verlaß auf die Fran zosen, heute so, morgen so, ganz wie sie die hysterische Laune des Augenblicks plagt. Wenn man alles das. was gegen wärtig im Zusammenhang mit den Erörterungen über baS Finanzabkommen gefabelt und von der französischen Oeffent-, lichkeit mit kritikloser Gläubigkeit hingcnommcn wird, zu- sammenfaßt, so ergibt sich folgendes Bild: Deutschland stehe unmittelbar vor dem Bankrott, aber nicht vor einem durch die Verhältnisse zwangsläufig und unausweichlich herbei- gcführten, sondern vor einem in betrüaerischer Absicht künst lich geschaffenen. Kcnnes hat bekanntlich um die Mitte des vorigen Monats in einem englischen Blatte sich eingehend über die Frage geäußert, ob Deutschland dauernd in der Lage sein werde, seine Rcparationspflichtcn auf Grund des Londoner Ultimatums zu erfüllen, und ist dabei zu dem Er gebnis gelangt, daß zwischen Februar und August 1022 un bedingt der Zeitpunkt eintrcten müsste, wo Deutschland nicht mehr zahlen könne. Auf dieser Grundlage fußt nun die blühende französische Phantasie, um sich in Verquickung mit dem deutschen Valntasturz das weitere auszumalcn. Die Auslassungen von Keimes sind nach französischer Auffassung bestellte Arbeit, nm für die Regierung Wirth dte nötige moralische Nückdenckung zu schaffen. Inzwischen aber hätten Tr. Wirth und Dr. Rathcnan bereits von Anfang ihrer Tätigkeit an nur das eine Ziel im Auge gehabt, durch Herbeiführung des deutschen Bankrotts Deutschland ans der Schlinge der Reparationen zu ziehen. Zu dem Zwecke hätten sie sich erst erfüll»!,gSfrcudig und crfüllungsbereit gestellt, um die Wachsamkeit der Entente einzuschläfcrn, und unter diesem Deckmantel seien umfassende Vorbereitungen sür den „betrügerischen Bankrott" getroffen worden, tnde«l M M P. "A4