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»«1«« ». Sk». »«. k»» Eck von dem Krtegsminister und seiner Gemahlin. Zahlreich« belebten die dunklen Reihen der Gaste au« dem Büvner- pand«. Um hervorragende Staatsdiener, Hofbeamte, Generale, Abgeordnete, Geistliche, städtische Beamte und Hofschmispieler bilde ten sich gar bald dichte Gruppen und die Damen d«r Aristokratie vie ersten Hofschauspielerinneu und Sängerinnen erfreute» sich gleichmäßig zahlreicher Bewunderer. Di« Conversatio« nahm gar bald eine so lebhafteMrbung an, daß sie selbst dir munterenWeisen der Kapelle des Gardereitercorps unter de« Stabstrompeter Fried. Wagner Leitung mitunter zu übertönen drohte. Gegen hach 11Uhr roar die glänzende Festlichkeit zu Ende. — Bon den neu eingcführtrn Postkarten nach Nord Amerika zu 1 Sgr. sind gleich in, ersten Monat über 70ZO Stück mit den Hamburger und Bremer Postdampfern zur Versendung gelangt. — Am Dienstag Vormittag wurde die Leiche der in Wien ver storbenen Gemahlin des k. k. Eisenbahndirectors Herrn von Weber in die Familiengruft, in welcher auf dem hiesigen katholischen Kirch hof die Gebeine des unsterblichen Componisten Carl Maria von Weber rühm, überführt. So viel wir hören, wird Herr Max von Weber selbst auch nach Dresden übersiedcln. — Der Sradtrath hat Behufs Vereinfachung der Geschäfts führung seines Aussichtspersonals dasselbe ermächtigt, von denjenigen Personen, welche Uebertretungcn leichterer Art — wie solche auf der Straße re. verkommen können, — sich zu Schulden kommen lassen, sofort 10 Ngr. als verwirkte Geldstrafe zu erheben. Der Zahlende erhält dafür eine obrigkeitlich für alle Fälle ausgefertigte Quittung. — Wenn wir wiederholt daraus Hingelviesen haben, wie gering fast durchgängig die Lehrer im „Staate der Intelligenz", in Preu ßen, bezahlt würden, so verlangt es die Gerechtigkeit, auch die rühm lichen Ausnahmen zu erwähnen. Die „Allgemeine deutsche Lehrer- zeilung" schreibt denn in ihrer letzten Nummer: „Den Lehrern zu Breslau ist nachträglich eine große Weihnachtssreude bereitet wor den, die zwar der Stadt die jährliche Summe von 27,900 Thlr. kostet, aber auch wohlthärig auf das dasige Schulwesen einwirken wird. Die Stadtverordneten haben nämlich dem Vorschläge des Magistrats, jedem Lehrer eine jährlich^ Gehaltszulage voll 100 Dhaler zu gewähren, ohne widerstrebendeBeinennngenzugestimmt. SanitätSrath Or. Eczer betonte besonders, daß das, was zur Ver besserung der Lage der Lehrer geschehe, nichts Luxuriöses sei, sondern nur dem allernbthigsten Bedürfnisse entspreche." Ehre einem solchen Rathe und einem solchen Stadtveroroneteneollegium! — Herw Adv. Krause schreibt unS (wohl im Aufträge seiner Partei?,, daß die Behauptung, es habe zwischen den Sveialdemo- kraten und den Nationallideralen eine Verständigung stattgefunden, wonach im 2F. Wahlbezirk die Ersieren für ihn (Adv. Krause) im Leipziger Landkreis die Nationalliberalen für Or. Jakobi) gestimmt hätten, nicht wahr sei. Es hätten vielmehr in Folge einer ausdlück- iichen Verständigung mir Herrn Seiler die Socialdemolraten im23. Wahlkreis für genannten Herrn Seiler gestimmt. — Die heute in den Sälen des Gewandhauses erösfncte X. Geslügelausstcllung verspricht eine sehr reichhaltige und mit interes santen Exemplaren versehene zu werden. Die Anmeldungen von Ausstellcnden sind sehr zahlreich gewesen. — In einem Fleischerladen ist vor einigen Tagen eine ver goldete Spielmarke als Zehnmarkstück ausgegeben und von dem Fleischer der Betrug nicht eher bemerkt worden, als er das an gebliche Geldstück weiter verausgaben wollte. Wie wir hören, ist die Person des Ausgebers in einem Mädchen ermittelt worden, welches sich für 8 Pfennige Wurst bei dem Fleischer geholt hatte. — Dem Besitzer eines neuerbauten Hauses auf dem Jagdwege wurde in den lcptvcrgangcnen Tagen der boshafte Streich gespielt, daß man ihm über Nacht die über der HauSthür angebrachten, bun ten Glasscheiben sämmtlich Angeschlagen hat. — Ein junger Engländer, der schon mehrere Tage zuvor in demselben Locale oie Veranlassung zu seiner unfreiwilligen Entfer nung aus demselben gegeben haben soll, benahm sich am vorgestrigen Abend in einer Weinstube der Nmalienstraßc so cxcessiv, daß er von der requirirten Polizei verhaftet wurde. In seiner Aufregung und Wuth hatte er Spiegelscheiben in jenem Locale mit der Faust zer schlagen und sich dabei an der einen Hand so verletzt, daß er nach seiner Arretur in das Krankenhaus geschafft werden mußte. — In der Nacht vom Montag auf Dienstag hat es auf der Wilsdrusferstraße zwischen Soldaten und Civilisten einen Eonslict gegeben, wobei,ein Unteroffizier sein Seitengewehr zog. Ehe man aber Blut sah, wurde ihm das Seitengewehr abgenommen und der Polizei überliefert. — Gewcrbevercin, am 2. Februar. Bei der steten Zunahme der Eisenbahnen dürfte vielleicht Manchem die Frage borschweben, ob dieselben nicht der Lanbwlrthschast z» viel fruchtbares Laub Wegnahmen. Eine ähnliche Frage wurde in einer der letzten Sitzungen von Herrn Vorstand Walter aufge worfen. Sachsen hat beispielsweise 200 Mellen Eisenbahnen, diese nehmen aber bei einer Breite von 21 Fuß nicht ganz Ouadratmeile, mit den Bahnhöfen etwa -s O.uatrattneilcn hin weg. Mehrere aus der Versammlung hatten aus 3 und 5 Qua- trakmeilcn gerarhen. In der heutigen Sitzung machte Herr Walter zunächst von mehreren für die Bibliothek clugcgangcnen Werken Mittbcilnng, lud dann im Namen des EnltuSniiiitstcrs zum Besuche der Lchrmittelauöstrllung l Schloßstraße 14) ein, be richtete sodann, daß nach erfolgter Meldung des Gewcrbcvcrcinö zum Gcwerbeschicbogericht der Stadlrath um Tesignation der dazu geeigneten Mitglieder ersucht habe, waS dem VcrwaltungS- rathe zu erledigen bleibe, und verlas sodann ein von ihm auf Veranlassung der Versammlung an die Obcrpostdircction gerich tetes Schreiben, das Posipacketporto icrncr nicht auf der Karte, sondern au! dem abzulrennrnden Evupon zu notircn, da nament lich in Geschäften nur so eine Eonlrolc möglich sei und bei Aus lagen ein Beleg Laffir in de» Hände» dcS Bezahlenden, bezüglich Adressaten, sonst nicht verbleibe. Eine Antwort darauf ist biö löst, »a» aber dem Geschmack« dB Inhalte- keineswegs Abbruch thur und «nwflehlt dieselben nochmals zur ausgedehnten Benutz ung. lieber amerikanische (au,zuschraubend« und drehbare) Leter- ghsä tze bat der Redakteur der GewerbevereinSzeitung Erkundigung etvgrzogen. doch kein besonder« günstige« Urtdeil erhalten. I», Hauptvortrage sprach Herr vr. Oscar Schneider über »Deutsch« Forscher ln 'Airlka". Die Gründe, warm» Afrika, in dem in den ältesten Zeitci» ein Egypten seine riesigen Puramiden, Tempcl- bautrn und Gräberarotten geschaffen. aus dessen Bodeu bas mit Rom um die Weltherrschaft ringende Karthago gestanden, von dem aus die Vandalen Rom. die 'Araber ganz Europa bedroht, trotz alledem weit weniger bekannt ist. als das weit später ent deckte Aincrika zsand man koch den Seeweg nach Ostindien bei spielsweise erst sechs Iabrc nach Amerikas Entbcckuiigs. findet der Vortragende, welcher, soviel man uns mitthcilic, selbst in Airlka gewesen, darin, daß Afrika i» Folge der äußerst geringen Küstcn- gliedcrung unk dev fast gänzlichen Mangels an Häsen, der ver sandete» Fliißmüntuugcn, der Stromichncilcn seiner Flüsse, der Schifffahrt äußerst schwer zugänglich, daß die Küstcngcgcndcn sumpsig und höchst ungesund, Transportmittel im Inner» gänz lich mangeln, das Klima auch dort für den Europäer rin unge sundes. zuletzt aber durch die Habgier und daS Mißtrauen seiner Be wohner, die ihren Handel von Innen nach Außen gefährdet glaube» und zudem durch den leidigen Sklavenhandel äußerst er bittert worden sink. Den Märtyrertob für die Wissenschaftstarben i» Airlka als deutsche Forscher, thcil- auf gewaltsame Weise, thellö durch Krankheiten. K'whlecher, Hcuglin, Horncmanu, Vogel, von Banrrmann, Lüder, RobliS, Boscher, von der Decken, Kinzelbach, Hcuglin, neuerdings tedcnsallö auch vr. Nachligall. Zur Erfor schung der noch unbekannten Tbcile Afrikas ist bereits eine deutsche Expedition an der Westküste gelandet. Durch Beitritt zur hiesigen Afrikanischen Gesellschaft dürfte Mancher dabei fördernd wirken können. Der treffliche Vertrag erfreute sich des reichsten Bcl- j falle«. 8. — Nicht nur über das tägliche Brod, auch über dle tägliche > Butter wird viel gcsvrochen und geschrieben; wir thciltc» erst j vor einigen Tagen mit, daß eilst dem Markt 127 zu leicht bc- , sundene Stückchen Butter behördlich wcggenomincn werden j mußten. Ein nach seiner Ausdrucksweise und Schritt intelligenter > Landmaini aus dcr Wilsdruffer Gegend senket u»S alö Beitrag ! zn den allgemeinen Buttcrbclrachlungcn eine Berechnung vom Stankpunklc dcS praktischen LandwirwcS aus, die wir hier mit- thcilen. weil sic zeigt, waS das Kilogramm, l Kanne Butter, dem Landwirthe selbst zu producircn kostet. Er stellt auf: eine > Kuh vo» looo PW. lebend. Gewicht erläutert zu Ihrer Erhal- >tung und Nutzung täglich 12 Ngr. Heu u. s. w.. macht jährlich ! l-llZ Thlr.; uw Adwartimg und Pflege rechnet er pro Jahr nur ><>Tblr.. ergiebt .zusammen eine IabrcSauSgabc von >32 Thlr. ^ für eine große kräftige Kuh. Dagegen qicdt diese Kuh jährlich i ca. 3000 Liter Milch. Zu einer Kanne Butter sind ca. 28 Liter erforderlich, beträgt jährlich 107 Kannen Butter, ä I Thlr., — ! 107 Thlr., dazu kommt noch ein von der Kuh alliährlich zu wer fendes Kalb, welches er mit 11 Thlr. Werth ansctzt, so daß die Geiammteilinahmc 12l Thlr. beträgt. Sonach würde, die Ein nahme von dcr Ausgabe abgezogen, ein Manco von 31 Thlr». bstiben. Dcr Landwirt» würde demnach a» jeder Kanne Butter über 8 Ngr. zulcgcn müssen, wenn sich dieses Manco nicht durch die Feldwirtbschcstt und Düngergewinnmig auöglicvc. Wollte also Jemand eine Kuh halten, welcher nicht Feldwirthschatt j treibt und müßte daS Futter mit baarcin Gelte bezahle», würde l er jährlich ungefähr 31 Thlr. Zusehen. Ob die Rechnung völlig ! richtig bewcffcn ist, können wir positiv nicht behaupten, daß aber l die Lank- und Fcldwlr bschatt im Ganzen eine sehr mäßige Ea- j vitalöanlagc ergiebt, ist ja hinlänglich bekannt, man schätzt die Verzinsung am nicht mehr alö 4 1'2 Proccnt. - Sch 11 itz. 4. Februar. Im benachbarten Nixdork herrscht l die größte Alstrcgnng. Die rasige Todtcngräberin ward von ihrem zweiten Ehemann Weber angcklagt, daß sie die Leichen ihrer Klei der und Schmuckiachcn beraube. Obwohl die sofortBerhattetebiS jetzt nur zwölf Fälle zugestante», so läßt doch dcr in ihrer Be hausung und i>» sogenannten Bcutewalbe Vorgefundene Klcidcr- vorrgth daraus schließe», daß sie daö saubere Geschält In umfas sender Weise betrieben. Die NkckttSwürklge führte dec scheußlichen Tbatcn auf dem isollrt gelegenen Friedhöfe. nachdem fick'die Leid tragenden zur Kirche begeben, »och ebe sic die Gräber verschüt tete, -n jeder Tageszeit aus. Das L00S tust gcwöhnllch die Lei chen Wohlhabender. War daS Ausziehen mit Schwierigkeiten ver bunden, so schnitt sie die Kleider stückweise vom Leibe der Torten. Die cingclcltcte Untersuchung wird ergeben, ob, da sie die Sachen zu Schürzen, Sbawltüchern :c. umgearbclict. sich Abnehmer'ge sunden, die Ihr die Sache» zu billigem Preis abgckaust. — In dcr Wohnung rhrcr Herrschaft in Leipzig erhing sich am Dienstag ein 24 jähriges Dienstmädchen. Andauerndes körper liches Leiden soll die Acrmste zum Selbstmorde bewogen haben. — Verlautbarungen im Handclöregister: In haber der Firma: E. Iunghäbnel ist nickst mehr Herr Earl Fried rich Moritz Zunghäl'iicl, sondern Herr Hcrrmann Richard Naschte hier. -Versteigerungen den 6. d. an den GerlchlSämtcrn: Dresden: Ernst Schauttlß's Baustelle, Winkrlmanstraßc 12,300 Thlr. Stollderg: Earl Zcistler'ö Grundstücke 12,960 Thlr. 119 Thlr taxirt. — Oesfentliche Gerichtssitzung am 2. Februar. Der EinspruchSverhanblungStermin in Klagsachcn wider Earl Au gust Reinhardt wegen Bclciduna (wir wissen nickst, waö der „Ealculator an der Elbe" verbrochen hat) mußte wegen Krank heit dcS Angeklagten vertagt werden. Herr Or. Lehmann batte sich also vergebens Hlnbcmüht. — Der schon neunmal wegen Dieb- steilst mit Zucht- und NrbcitSbauSstra'c belegte Handarbeiter Friedrich Wilhelm Walther auS Dcuisck'ncudors wurde heute abermals, trotz seiner 60 Jahre, mit 1 Jahre Waldbeim bedacht. Ec batte nrhinllch aus einer Villa In Lvsckmsttz c!» Iackct ge stohlen ; er wurde ertappt und bekam die schon oben genannte "traft. — Heinrich 'August Hiüig In Großdittmannsdorf hatte ''leide " " da» ihm »«gewiesene Schränkchen legte und ketzkm» drrschlB. Am 4. Decbr. nun bat Mittag — Tags vorder war Lobntaage wesen — für 3 Uhr Nachmittag um Urlaub, angeblich n« sich Kleider zn kaufen, dies wurde Ihm gewährt. Drn seiner Kame raden haben ib» dann a»L ln der Putzentube. sich anziehend, ät schen; Steltzner hatte In sein Schränkchen ein mit 8 4hlr. ge stilltes Portemonnaie gelegt. Am 4. Decembcr vermißt« uun Steltzner gegen 4 Uhr, d. v. zur Zeit, wo Mittag eben dasZtm« >ner, resp. den Bahnhof verlasse» hatte, Geldbeutel und Geld, welche» er noch 2 Stunden Vorher, als er sich auS seinem Echranle eine Cigarre bolte, gesehen hatte. Bist tag kam aber nicht wieder, man saht« Verdacht gegen ihn. und alö er ca. 10 Tage «ach dem Diebstahl verbastet wurde, erhob man gegen ihn Untersuchung, welche ihn bentc vor Gericht brachte. Dir 'Anklage verickstirsenb war besonders der Umstand, daß er sich zur Eröffnung des Lteltz- nerschen EchraukeS eincs falsche» Schlüssels bedient Hasen sollte. Mittag wurde srclgcsprecheii. — Tagesordnung für die 40. bffc»tllche Sitzung der 2. Kammer, Demiclstaq, den 5. Februar 1874, Vorm. 10 Uhr. 1. Erster Bericht dcr zweiten Deputation i'Abth. -4.) über Al>- theiiiliig 1,. dcö Auvggbebukgcts, den Bauctat und Nr. 17 und 19 des außcroldcntlick'en Budgets betreffend. 2. Belicht der zweite» Deputation lAbkh. 8.) über Pos. 10 d«S außerordent lichen Auvgabebudgetö, den Bau der neuen höheren Gewerbe schule in Ebemnitz betreffend. 3. Bericht der vierten Deputation über die Beschwerde dcö Kirchsck'ullchrcrö Buchheim in Lichten- bcrg, dessen GchaltSvcrhältniffe betreffend. 4. Müutlichrr Berietst derselben Deputation über die Beschwerde <L. A. Simmig's In Loschwitz wegen eine- Bauverbots. Anirag der Deputation: Die Beschwerde aus sich beruhen zu lassen. 5. Mündlicher ander- weiter Bericht derselben Deputation über die Petition Juilge's i» Altstadt-Borna, ein von dem Gerlcht-aiiste Borna erlassenes Tanzregulativ betreffend. Antrag der Deputation: Bei dem kruderen Beschlüsse der 2. Kammcr, die Petition der Staats- regicrung zur Erwägung z„ übergebe», stehen zu bleiben. — Witterungs-Beobachtung am 4. Februar. Abd. 5 U. Barometerstand nach Otto L Bösolt hier: 28 Paris. Zoll 5 L. «seit gestern gestiegen 3 L.). — Thermometer nach Ncaumur: 4 Grad über »Aull. — Die Sckstoßthurmsahnc zeigte Nord-Wcst- Willd. Himmel: hell. — Elbbtzhe in Dresden, 4. Februar, Mittags: 1° 22" oder t Met. 8 Cent, unter 0. PacketportotariiS an den Reichstag gerichtet werden. Eine Zu schritt der Herren Thorscbmitt u. Eo. empfahl die von selbigen gefertigten Sluccaturarbciten, eine zweite von Setten der Dres dener Mobiliarversicherung forderte zum Beitritt ans, um Nicht ferner die Hoden Prämien auswärtigen Aktiengesellschaften tndcn Scbooß zu schütten. Herr Maler Hanö bespricht und empfiehlt die Patent Regulir-Ocien von Ritz u. Kusiermann in München, deren drei Stuck ausgestellt waren. Er bezeichnet dieselben als die besten Oesen der Gegenwart, da sie die größte Reinlichkeit ermöglichen, sehr lange brennen. daS Zimmer gleichmäßig uitd angenehm erwärmen. dabei eine bedeutende Raumerivarniß er- möglichen, leicht »ersetzbar (ohne Maurer). die Zimmcrbclzuiia wohlfeiler machen, mühelos und einfach zu bedienen sind, das Feuer aut die einfachste und dennoch genaueste An und Weise reguliren lassen und GaßauSströmung und Kohlengernch gänzlich verdaten. Dabei sind diese Orken in verschiedensten Größen und Porten bis zu den elegantesten (mit weißen Porzellanmänteln rmd Golddecoraticm», wie letztere sich z.B. in allen Zimmern der Dberbairischcn Landsitze König Ludwig 17. von Baien, befinden. Auch die Generaltlcectton der bairischen Verkehrsanstalten hat denselben ein sebr günstig lautendes Attest ausgestellt. Dir Preise dürsten bei den erwähnten Voriheilcn nicht eben alS sehr hohe zu bezeichnen sein. Die geringsten kosten 11. andere 14. ist, 24, 35, 47, die oberwähnten " " ' tung Mr da« ; ' Mäcknitzstraße I Wt Papierdarmhülle. aionötcn «14 Tblr. Die alleinige «ertre- seine Kühe aus fremder Weide lrelbcn lassen und war wegen dcß darob entstandenen Schadens <7ß- Gr.) verklagt worden, nebin- lich vom Besitzer dcS in Mitleidenschaft gezogenen Grundstückes. Trotz keines LcngncnS erhielt Hillig in beiden Instanzen 2 Thir. Strafe und Erstattung dcr 7'/- Gr. an den Pcrlustträgcr zucr- kanut. — Frau Siötzrid, die Witte eines cbcmaligcn Lobnkellncrö, war krank geworden; eine Zeit lang, d. h. so lange als die Sta tute» cS gestatteten, erhielt sic von dem in Tresrcn bestehenden LohnkeUiier-Verein, kessen steuerndes Mitglied sie war. Unter stützung, dann blieb diese anö. Dcr Schwiegersohn dcr Frau Nötzold, Herr Bruno Eugen Friedrich Borkert m schrieb nun an den Vorstand genannten Vereins, Herr» Gottheit Hcrrmann Sck'wabc, zwei Briefe, in denen in nicht ganz parlamentarischen Anökrückcn weitere Unterstützung ffir die allerdings sehr hilfSbe- düritigc Frau Nötzold verlangt wurde. Herr Schwabe mackste deshalb Anzeige und wurde Bickncr in erster Instanz zxi 5 Thlr. Geldstrafe vcrurtheilt. Heute erklärte dcr Angeklagte, daß er durch Mitteiden über die äußerst mißliche Lage dcr Fra» Nötzold (sic ist gänzlich mittellos und seit I'/L Jahren an der sie fort während an s Bett fesselnden Wassersucht lcidcnd) zu den Bltt- briei'en gcnvshigt worden. Er sei selbst nicht wohlhabend u»v müsse sehr sür seine Schwiegermutter sorgen. Dcr heute erken- ncnde Gerichtshof vernrti eilte B. Z» 3 Thlr. Geldstrafe. — Au guste Wilhelinine Klemm in Wclschhuse war durch Ihren Ehe gatten gegen den In ihrem Hause wohnenden Ehristian Gottlieb Hänel Tlaabar geworden, weil derselbe in Ihr Zimmer gedrungen, sic geohrikigt, mit der Faust Inö Auge geschlagen, sic am den Bo.dcn gcworscn und trotz ihrer Schwaiigcrschait mit den Füßen getreten, hgbe. Häncl glebt daS Eindringen in die Klennn'sche Wohnung und tu: Ohrfeige zu. sagt aber, daß er. ehr er sich an - - -js,„ei rau Klemm, welche seiner Iran einen Meineid vorgeworien ibe, vergriffen,^vön dieser eine gehörige Dachtel erhalten habe. Die Strasx ,'ür Häncl lautete aus 5 Thlr. — Den 3. Februar: Der Handarbeiter Earl Friedrich August Wilhelm Mittag auS Dresden, ivelcher schon einigemal Zucht- und Arbeitshaus mit seiner Gegenwart beehrt hat, stand heute vor dem von Herrn GerlckstSrath Trummlcr präsidirtcn Schöffengericht, angcklagt von Herrn Reick>c-E!senstuck, vertheidlgt von Herrn Adv. Hendel. " alS Putzer " hatte stütze ein Schränkchen, worin er"verschiedene Sacken aüfbcw^en konnte. Dasselbe »var mit seinem Sollegen Strltzper der Fall, welcher ebeinaÜS während der Aroeituvr und Portemonnaie m t! Er war ungeiähr 4 Wockien bis zum 4. Decbr. v. TageSgeschtchte. Deutsches Reietz. Dcr Krzbiichot Ledochowski ist nicht, wie zunächst verlautete, nach Franlkurt a. O., sondern nach Ottrowo abgesi hrt worden, um im dortige» Gesängnlnc intcrnirtzu werden. Die Ucbenührimg nach Ostrowo rriolgte aus Beschluß deS Pojen- schc» 4lppe»asionvgcrickst«, da dle Hast in einem dem rrfp.GcrichtS- be-irkc angchörigcn Getängnisse zu verbüße» ist. Der Erzbischof ist bereits in Ostrowo cingctroffcn. Frankreich. Die Fregatte „Sibvlle" geht nach Stumea (Neu Kalcdonicn» ab. Sic bat '100 Leportirte, eine gewisse Amalst Eivil- und Villitär-Passagtcre und Geratbschatten für das Fraueiikloster Saint Joscpv de Elunv an Bord, daS mit dein Unterrichte dcr Töchter der Deportieren betraut ist. Die Lcportirtcn müssen bekanntlich ihre Kinder in die Schulen der Brüder von dcr christlichen Doktrin und der genannten Nonnen senden. Italien. In der Sitzung der Deputirtenkammer stand auf dcr Tagesordnung eine Interpellation beS Abg. Nicotera. die vom General Lamarmora publicirten Schriftstücke betreffend. Dcr Minister des Auswärtigen, ViSconti-Venosta, mißbilligt und beklagt diese Veröffentlichung um so tiefer, al« sie den Vorwand geliefert hake zu Beschuldigungen gegen eine innigsl befreundete Regierung, deren Interesse mit dcr italienischen solidarisch sei gegenüber einer Partei, die überall agitire und die Schüruvg von Feindseligkeiten gegen Italien zum Grunde und zum Zwecke Ambe. Die veröffentlichten Documente, fuhr der Minister fort, seien trotz ihres vertraulichen Eharakters öffentliche, und die Re gierung behalte sich vor, die Lücken in der Gesetzgebung zurPer- Hinderung einer solchen Veröffentlichung zu geeigneter Zeit zu ergänzen. lLedhastcr Bclsall.» — Nach einem Telegramm der Pariser „Agence Havaö" auS Rom vom 3. Februar verlautet dort in gut unterrichteten Kreisen, daß die Bulle über daS künf tige Eonclave vom 8. Decembcr 1870, dem Feste der unbefleckten Empsängniß, datire. Die Bulle lasse den Eardinälen hinlänglich Spielraum, nach Maßgabe wie die Umstände es erforderlich machten, von den traditionellen Vorschriften über den Ort und die Formalitäten dcö EonclavcS abzuwctchen. Der Papst habe sich jedoch die Zurücknahme oder eine Modification der Bulle vor seinem Tode rcicrvirt. England. Bisher baden 242Par1amentsneuwablen stattge- sniiden; I0<» sind liberal und 13K conservativ ausgefallen. Dir Liberalen haben I«), die Eonscrvattvc» 26 Sipe gewonnen. Be de» Wahlen wurde der Eanzler dcö HerzogthumS Lancaster. Ehlldcro i» Pvntrcsact, der StaatSscerctär beS Innern, Lowe für die Londoner Universität, dcr Präsident des Gcmelndeverwal ttmgStollcgiilmö. StanSkclb I» Halffar, dcr Kriegsminister Earb- wcli in Orsord und der Premier Gladstone in Greenwich wicbergcwählt. Nustlaud. Dcr „RcgicrinigSanzclgcr" veröffentlicht eine kaiscrl. Verordnung, durch weiche den Perionen, welche vor dein Jahre 1871 begangener politischer Verbreche» angeschuldigt sind. Amnestie crthcitt wird. Feuilleton. O. n. Nesidenztheater. Mlic. Angst von Llairevillr. Sirankin, Koning, Dohm und Lecog ist am3.Januarglücklich von Stapel gclauien. Dcr Erfolg war nach dem ersten Akt dem Werke günstig, nach dem zweite» ward vr. H. Müller mit stür mischer Beharrlichkeit znm Hcrvortretcn aus die Scene gezwungen, der dritte Akt endlich entschied den völligen Erfolg. Nach den zum Ucdcrtrnß gewordenen Offcnhack'iadcn, der systematischen Verspottung alles dessen, waö gebildeten Menschen von jeher werth war und wcrth bleiben sollte, ist die Idee, statt mytholo gischer Travestien einen fein ironisirten Stoff der neuen Geschichte zu behandeln, als ein Fortschritt, oder doch mindestens als eine Einlenkung zu betrachte». Wer will Offenbach'S geniale Begabung leugnen? Er hat nur leider einen schlechten Gebrauch von ihr gemacht. Lecog bat weniger Genie, aber er gebraucht es mit mehr Selbstachtung und künstlerisch respektabel. Lecog'» Melodien in Mllc. Angot sind hübsch, cmpfindungüicin, klein vielleicht, aber zierlich. Zum zwingenden Durchbruch eines Tbcma'ö, daS der Hörer mit fvrtträgt, kommt cS vielleicht nur einmal: im Walzer- Finale des zweiten 'Aktes, ein nngcmcin wirkungsvolles Tonttück. Aber kleinere Themen, witzige Einiällc, saubere Instrumcntlrung, !a sogar manche harmonische Finesse begleiten den Hörer durch daö ganze Stück. ES ist nicht die Höhe Atam'S oder Anbcr'ö, welche Lccoa erreicht: aber er wandelt koch ihre Richtung. Lecog wird vermuthlich In der komischen Oper mehr Erfolge noch erzie len, alS in dcr Burleske, zu welcher ihm die gröbere, groteske Manier sehlt. Die Eouplcts derMiie.Angot im ersten und drit ten Akt. die Dno'S mit der Schauspielerin Lange, der charmante Eber dcr Verschwörer erstreben drastische Effecte und c«reichen sic so ziemlich. Die meisten ankern Stücke aber wirken, obne etwa tieler oder originell erfunden zu sein, weit feiner, musikalischer. Dahin gehört Pitou'S Rondo, dann der wahrhaft dramatisch stei gernde Chor im Finale dcS ersten Aktes, der allerliebste Solda- lcnrefrain und daS Meiste der Ouvertüre. 'Aus diesen Bcnierkungcn geht hervor, wie schwer cS daS Re- sidenzthcater hätte, dies Werk anständig zu bewältigen. ES ist ja satt eine komische Oper, weit mcbr Musik enthaltend alö Dialog. Auf die Frage, wie Herr Or. Müller die Aufgabe löste, gebührt lediglich die Antwort, man muß da» Wagniß wie die Umsicht der Leitung bewundernd anerkennen. DIeHosbühne konnte daS text lich vaguc Werk nie geben. Dresden mag sich also bei Herrn Or. Müller durch regen Besuch dankbar erweisen. Die Energie dcr Regie belebte jedes Ensemble, Nichts bilcb tokt oder unver standen. Und diele geistige Lebendigkeit war ev denn auch, welche den Erfolg wachricf. Der Gesang im Einzelnen überbot DaS. waS man von einer Bühne ohne ständige Oper erwarten durfte. Herr Schuri entbehrt wohl stiebenden Humors und seine Stimme Ist twas