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Juni 1«17. »«N»»,. »Ld«zr oi-oqLzMch b, Dr«»>«, »«! M>eN»«N^r A»tn>»,«, <«> Sem» «d ««t^ro «o et». ML» ».» M.. «I> den ««orten ».« «. «e» «tnin-u^r Aiftelun, »nrch dl« Post »,« vr. <»hn« «epel^ld). »nzeigen-Vreis^ Di« «kchE» Ze» <»-»« , Süden, » »«.. »»»t, Niumnern ni» Sonn, und A«t«ri»^n I«ui Lat«.—»u»»>trNg«»»ftr«^ nur,e»n«°m»»b«^ddm,. - «eiesdiLtlioVI. Lchrifilektuag und hauptgeschSstsstess«. vtarieutirahe S8/40. Druck «.»erlag von «iepschaNeschardt in Dresden deudicher vue»—n^»e (.Dreeduer Neche,-) pE». - Un«rian,»e Schrifiiilck« »erde» nl^t L»f>x»»drt. DraytanschrP: Nachrtchte» DreSde». 8«rnspr»ck^r>San>m,ln»mmer: r»!kL1. Nur für Ra-tgesprssch«! »KVU- jsciar Xrt »u« ckao d»ck«ut«nck»t»n 81»»dütt»o ck« ln- uu6 Xuilrnck«, «wpkodi«» tu raleddalüg» >n»rr»iil MI». I!»I L »>d>«.: P^,s« «MI. Qexründet 1846. 1L. ssemspr. 14277. kconfelkt.->dtost. sserdin,adpI»tL s^snilr Seiden Kauz prrxer StruSe 14. Mnerauaen. korndam verden in venixeo llrxen beseitigt durek »or«pU^!t«v. kequem in der Fwveadunx, nnvbertrosten in der tz/iricung. llrrton mit genauer ^nrveirune. Versand naek susvarts »k däueter. fickt mit Vsppenrnsrice DÜHve»Vresävo, ^ituzarltt Ae Spannung in den französisch-russischen Beziehungen. englische Lurcht dir der Mud««» du ?«cktra»«5. — Amerika »«d der Laad»«« Sedtemderdertr» - Sie irische Frage. Küaii Aleraider da» »riecheii««» a« Salml». — S»la«d ««d der Fall Hoffma««-Srimm. — Sie Kadinettekrise ia Lrfterrrich. Ser deutsche Admddericht. Berlin. SS J»«i. a»«^«. sAmlli». W. T. V.i Im Westen bei NegenfSlle« »nr geringe Feser» tä'tigkeit. Erfolgreiche« Vorstoß südöstlich K i l a i». nördlich -er AiSn«. Ln» kt nichts Besonderes. Sefterreichksch-mmrlscher strieg,bericht. Wien. Amtlich wird verlantLairt den SS. Knut 1917: An Galizien banert die geftetqerte Fenertätigkekt an. Tonst ist die Lage überall ««verändert. kW T B-s Der Chef d«S Generalstabs. War Al do« dll Rkuute aurgeschlagea, driagt keine Swiakekt rurSck! Nach etnem landläufige« Srfahrungssatz toll jedem Menschen einmal im Leben Gelegenheit geboten sein, sein Glück zu machen, oder, wenn auch -aK nicht, seine Lage zu verbessern, vorwärts und aufwärts zu kommen. Wir wollen nicht untersuchen, ob das richtig ist. ob eS insbeson dere aus die Etnzelpersönlichkeit zutrtfft. Aber die Ge schichte lehrt, daß für jedes Bolk einmal die Stunde schlägt, die auf lange hinaus über seine Entwicklung und Be deutung entscheidet. Ganz sicher ist eine solche Stunde seht für das deutsche Bolk gekom men. Wehe ans. wenn wir dies« Stunde nicht recht ver- stehen, nicht recht nutzen! Weh« uns. wenn wir uns hinter her den Borwurs machen mühten, wir hätten eS an uuS fehlen lasten, wir hätten vieles bester machen, «m vieles mehr erreichen können, als wir erreicht haben. Jeder Deutsche muh an seinem Teile dazu Helsen, bah «tu solcher Borwurf niemals und nirgends Berechtigung hat. Ganz besondere Verantwortung ruht dabei aus -er öffentlichen Meinung, ihren Schösser«. ihren Hüter», ihren verantwortlichen Trägern, die Nck allekamt jetzt, wo keine ArbeitS- und Willenskraft enthehrt werden kann, zur Richtschnur dienen lasten sollten das Wort: Nicht nntzuhaffen. mitzukieben bin ich da. Der Krebsschaden der Verhetzung zwischen Stadt und Land wuchert weiter, allen Mahnungen und Beschwörungen zum Trotz. Wie oft wirb von Leuten, die stch nicht im geringsten dadurch be schwert fühlen, dah sie für Bier. Zigarren. Kletdung usw. ein Vielfaches der früheren Preis« anlegen. den deutschen Landwirten Wucher «nd Geldschneiderei, böswilliges, pflichtwidrige- Verhalten vorgeworfen! Die eigentliche Ursache der Knappheit and der Teuerung, die von England und seinen Helfershelfern mkt qrohen Mitteln durch geführte See- und Handelssperre, scheint ganz vergessen zu sein. Die Organe der öffentlichen Meinung aller Rich tungen sollten dafür sorgen, dah es zuuächst auf diesem Gebiete ander- wird, sie sollten die Bevölkerung der Grotz- stLdte wahrheitSgemäh darüber unterrichten, dah zum Bei- spiel kn der Krage der Biebanszncht und Biehstand- erhaltung. einer für unsere Ernährung entscheidenden Frage, in der Fortschrittlichen BolkSpartet. also einer zweifelsfrei nichtagrarischen Partei, die entschiedensten Gegensätze bestehen, und dah noch ganz kürzlich in der .LZoffischen Zeitung", die noch immer als ein Organ drS SinkSltberalt-muS gilt, eine wesentliche Erhöhung der Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse nach-rücklichst be fürwortet wurde. Ueberhaupt. soll die öffentliche Meinung nicht beschöni gen und beschwichtigen, sie soll die Wahrheit sagen, die ein grohes Bolk, wie das deutsche, vor dem sich der Kaiser, die deutschen BundeSsürsten und die obersten StaatSlenker und Heerführer in Bewunderung geneigt haben, verlangen kann und verlangen mutz. Wahrheit und Offenheit ins besondere, wo e- stch um Opfer an Blut und Gut handelt! Die englischen Tageszeitungen — man kann es oft genug beobachten — schildern Mißerfolge und Rückschläge nicht seltM absichtlich schlimmer und unheilvoller, als sie tatsäch- litMinb. Mag die- geschehen, um uuS sicher zu machen, unsere Wachsamkeit einzuschläfern. ober mag eS geschehen,» um dadurch den Ernst der Lage eindringlicher zu vergegen» wSrttgen und zu größerer Opferwilligkett, zu erhöhter An- spannung der Kräfte anznfeueru. in jedem Fall« ist eine solche Art. die Vorgänge an dev Fronten za behandeln, würdiger und zweckmäßiger, als ängstliches Verschweigen oder eifriges Beschwichtigen. Woher soll denn Opfer- Willigkeit, erhöhte Widerstandskraft kom men. wenn nicht auS der ErkeuntutS, dah daS bisher Geleistete, so gewaltig eS sein mag. «och nicht genügt, um dev Erfolg sicher- zustellen! ES ist ganz selbstverständlich und seder steht es «in. dah in etnem Kriege, der auf zehn und mehr Kriegs schauplätzen ausgekämpft wird, und von unS gegen eine ge waltige Uebermachi anSgekäwpft werden muh, Rückschläge und empfindliche Verluste auch für uuS nicht ausbleiben können. DaS können wir ruhig ausfvrecken. ohne u»S da durch etwas zu vergeben oder zu schaden. Wir wollen und sollen aber auch etwas anderes a«S- spreche«. H»«r und Heimat in ihrer natürlichen Und ««- alsjlüslichen Gemeinschaft solle« auch «m v « rso y.ltch en Berke-t mit uUsere« Kriegern im Bordsr-run-e stehen. Ae länger der Krieg dauert, desto mehr verlangen die Kriegsteilnehmer naturgemäß »ach der Heimat Und nach den heimatlichen Zuständen deS häuslichen Lebens, des regel mäßigen Erwerbs. Davon spreche man mit ihnen, von ihrer Familie, von ihrem Beruf, von ihrer Zukunft, dazu suche man ihnen mit Rat und Tat zu helfen. Solche Teil nahme wird dankbarer ausgenommen werden als Fragen, oft genug recht törichte Frage« nach den Erlebnissen draußen und als unmännliches, gegenüber unseren heldenmütigen Vaterlandsverieidigern läppisches Klagen über fehlende oder unzureichende Ernährung. An den Fronten geht es vielfach auch knapp zu. da muß unter dem Zwang der Umstände nicht selten sogar gehungert werden. Trotzdem der stahlharte Wille, die Stellung zu kalten, trotzdem freudige Bereit schaft. das Leben für daS Vaterland hinzugebe»! DaS sollte uns in der Heimat täglich und stündlich zur Mahnung bienen. Und kann sich die Heimat son.st an Pflicht treue mitdem Heere messen? Ist überall bet der Hergabe von Gold, bet Ser Zeichnung der Kriegsanleihen, bei der Hergebe aller entbehrlichen Kleidungs- und son stigen Bedarfsgegenstände kür die Feld- und die Heimarmse das geleistet worden, was geleistet werden kann? Hat es nicht hier und da gegenüber unbeschäftigten rüstigen Kriegerfräne» der Mahnung zur Arbeit bedurft? Ist es Pflichttreue, wie sie unsere Feldgrauen verdienen, wenn häufig, insbesondere non Frauen und Jugendlichen, die Stellung gewechselt wird, allein des größeren Verdienstes halber? Ist eH die rechte Pflichttreue gegen unsere Feld grauen, wenn die Heimat stürmisch auf die Verwirklichung der zugefagten innerpolitischen Neuordnung drängt, wäh rend sie in Geduld stch bescheiden und viele von töne«, denen das TodeSlos fällt, überhaupt darauf verzichten müssen? Ist es Treue und Beständigkeit auch nur gegen uns selbst, wenn, wir plötzlich verabscheuen und von uns stoßen wollen, was uns groß gemacht hat. was uns einer Welt von Feinden standhalten laßt, nur weil die Lockangel demokratischer Beglückung ausgeworfen wird? Weder mit solchen zurzeit gegenstandslosen Erörterun gen. noch nett dem nicht minder überflüssigen Streit um Kriegszieke dürfen wir Zeit verlieren. Durch die jüngste, in -er „Nords. Allg. Ztg." iestgelegte amtliche Er klärung der deutschen Regierung ist das Ziel nach Osten sestgelegt. Damit müssen wir und damit können wir uns abfinden, um so mehr, als wir auf Grund der Erklärung des Reichskanzlers in seiner letzten ReichstagSrede die Ge wißheit haben dürfen, daß er sich in der Frage der Kriegs- zteke in voller Uevereinstimmung mit der Obersten Heeres leitung befindet. Nachdem diese Erklärung tu Ser „Nordd. Allg. Ztg." einmal erfolgt ist, muß sich qanz Deutschland einmütig aus den damit betretenen Boden stellen, müssen um des großen Ganzen willen weiiergehende Anspruch« noch Osten aus der Tagesordnung der öffentlichen Meinung ausgeschaltet werden. Mit derselben Bestimmtheit, mit demselben Nachdruck aber mutz verlangt werden, daß nun mehr auch unser Kriegsziel st andpunkt nach Westen als fest gelegt zu qelten hoi. daß wir,, wenn mir uns nach Osten durch die Bürgschaften eines Dauerfriedens sichern wollen, auch nach Westen militärische und politisch«, Sicherheiten unS »erschaffen müsse». Zu verwirklichen ist dieses Ziel nur durch den Sie«, dieser aber ist nur zu erreichen, wenn alle wie ein Mann Hand anlegen nach der Mahnung des Generalfeldmarschalls von Hindenburg in seiner Antwort auf die BegrüßungS- kundgebung von der Essener Tagung des Unabhängigen Ausschusses für einen deutschen Frieden: „Nur durch kämpfen. ein seder an seiner Stelle!" Dieser Krieg entscheidet — jeder fühlt eS. sicher muß eS wissen — vielleicht ans Jahrhunderte hinaus Wer unsere Zukunft. Der Ansgang steht in Gottes Hand. Mer eins ist sicher: jede Minute der Gegenwart, die wir dem Vater land e wethen. iss kostbar und unwiederbringlich. Die Tpmr«ur»g i« de» fransöfifch-rusfischev Beziehungen. Die Ernenn»«« ö«S Herrn NoulenL zum Bot schafter i n Petersburg hat. wie der Gewährsmann der „Köln. Ztg." in Frankreich schreibt, dort einige Ueber- ratchung hervorgerufen. In varkamentarl scheu Kreisen will man die Gründe wie folgt zusammeufaffen. Wie mau sich «- tnntrt. reisten Mvvtet und Cachiv als gute französische So zialisten ab. um mit aller Kraft die russische Revolution in einen qesunben Nationalismus zurückzufUren. Nud waS geschah? Ste kamen alS internationale Sozialisten wieder! Dieser Hergang beunruhigt die französische Regierung sehr. Die neuen Gewalthaber in Rußland sind tm Besitz aller Archive und kennen daher auch alle Verträge, auch das be rüchtigte russisch-französische Bündnis, dessen Bestimmungen bt§ setzt immer noch tiefstes Geheimnis ge blieben sind. Man betrachtet es als sicher, daß Moutet und Cachin in diese Einzelheiten haben Einsicht nehme» können und dadurch zu einer io veränderten Stellung gekommen sind. Man glaubt sogar, sie hätten die Ucberzeugung ge wonnen. daß es sich beim Weltkrieg n i ch t um e in R ä n k e- spiel DeuischlandS handle, sondern >m Gegenteil um ein solches des Verbands. Wenn man so denkt, kann man allerdings nicht «inen Sieg fordern, weil Frankreich der an gegriffene Teil gewesen sei. . . . Im Gegenteil, man. muß mit den Russen gehen, die unmittelbare Verhandlungen für einen Frieden verlangen. In Frankreich fragte mau sich, ob nach dieser Bekehrung der beiden Sozialisten auch etwa Herr Thomas von diesem Gtst verseucht sei. und will aus der Ernennung van Noulens Schlüsse ziehen. Man meint, wenn Thomas die Politik des Kriegs bis , uis Messer hätte fortsetzen wollen, so würde er ans der Entsendung eines noch entschlosseneren Anhängers dieses Gedankens. olS er selbst bei seiner Resse nach Rußland war. bestanden haben. Die Regierung, welche die wirkliche Lage in Rußland nicht übei sieht. hatte sich gesagt, eine Reaktion sei dort möglich, wenn man jemand dorthin schicke, der sie Ins Werk setze. Deshalb hatte man an Briand gedacht, dann unter dem Drucke der Sozialisten an Sembat. Da teilte Thomas mit. dik Ent sendung eines „Redners" oder irgendeiner anderen Person, die sich in die inneren Angelegenheiten Rußlands mengen wollte, sei ganz verkehrt, und man brauche einen Monn, der die Dinge sähe, wie sie sind, wenn man den Rest der Freund schaft für Frankreich, den es noch in Rußland gebe, retten wolle. Go kam man aus Noulens, der radikaler Sozialist ist und 1913—14 Kriegsminister im Kabinett Doumergue war. KerenskiS Befinden d. Nach etnem Telegramm aus Petersburg ist Kerenski wieder schwer erkrankt und muß das Bett hüten. Er leidet an Nierentuberkulose. Sein Zustand ist diesmal so ernst, daß bereits an einen Nachfolger gedacht wird. Di« Kosakenversammlvug in Petersburg An der ersten Sitzung der H a u vt o e r s a m m lu n g der Kosaken Vertreter ganz Rußlands nahmen auch zahlreiche Parlamentsmitglieder teil. Der Vorsitzende, Duyramttglted Sarattew. rief zum Kamps?, gegen, den äußeren und den inneren Feind aut. Vertreter des 1 Regi ments Donkosaken forderten stärkere Maßnahmen gegen Lenin und förderten die vorläufige Regierung gut. eine Sonderarmee aus Kosaken zu bilden, die bereit sein würde, aus dem Felde der Ehre zu sterben. Rodztanko erklärte in einer leidenschaftlichen Rede, er wolle den Kosaken nicht die Schmach antun. vom Sonderfrieden zu ivrechen. Der ehemalige Kriegsminister Gutichkow sagte, die Zusammenkunft der Kosaken bedeute einen Wendevunkt ttt der geistigen Verfassung aller Klassen der russischen Ge sellschaft. Nach verschiedenen weiteren Rednern hielten Ver treter Frankreichs, Rumäniens. Serbiens und Belgiens Ansprachen, welche die Versammluna warm begrüßte. 1WTB.1 Das Evde des russische» Etsenbabneritreiks Nachdem die russische Regierung einen dring lichen Gesetzentwurf über eine allgemeine Erhöhung Ser Gehälter der Eisenbahner veröffentlicht hatte, haben die Angestellten der NikolaSbah«. die in den Ausstand getreten waren, die Arbefi wieder aufgeoommen. !D. T. B.s