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Tageblatt >'ü> Unterhaltung und Geschäftsverkehr. M 16. Donnerstag, den 16. October. 1856. Erscheim täglich Morgens 7 Uhr. Inserate die Spaltenzeile oder deren Raum zu 5 Pf. werden bis Abends 7 Uhr (Sonntags von 11—2 Uhr angenommen. 1. Abonnementprcis ä Vierteljahr 1 Thlr., (monatlich 20 Zeilen uncntgeldliche Inserate); 2. Abonnementprcis ä Vierteljahr 15 Ngr. bei unentgeldlicher Lieferung in's Haus. — Für auswärts durch die Post s Vierteljahr 10 Ngr. Expedition: Johannes-Allee Nr. 6, sowie auch Waisenhausstrafie 6 pt. Dresden, den 15. October. S. M der König haben den Legations-Secretair im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten H. W. v. Ehrenstein zum Legationsrathe zu ernennen geruht. — I. Maj. die Königin Maria hat der Bürger schützen-Compagnie des Marktes Imst in Tirol als An denken an die von den Schützen beim Dahinscheiden des höchstseligen Königs Friedrich August, beim Einweihen der Votivkapelle zu Brennbühel und beim Abhalten des heu rigen Jahrestages geleisteten Dienste ein Fahnenband ge spendet. - Wie wir erfahren, wird demnächst der Fürst Metternich zum Besuche seines Sohnes, des hiesigen öst- reichlschen Gesandten, Fürsten Richard Metternich in Dresden einlreffen und sich bis zum 24. Hierselbst aufhalten. — Am 17. d. M. (nicht am 15., wie früher be stimmt war) wird das Königl. Hoflager in Pillnitz auf gehoben werden. — Auktionen: Den 23. Oct. 1856 früh 9 Uhr auf Grillenburger Ämtswaldung, Spechtshäuser Revier, 130 Klaftern Rollhölzer und 70—90 Klaftern Stöcke; den 27. Oct. Mittags 1 Uhr, Herrendorfer Revier, 136^ Klaftern Stöcke am Laux, und 44^ Aesteklaftern am Laux, Hundsgrund, Jägerborn und Heuraufen, erstere an Ort und Stelle, letztere im Gasthof zu Grillenburg. — Donnerstag, den 16. Oct. hält die Gesellschaft Isis Monatsversammlung. Hr. W- Wagener erstattet Bericht über den durch seine Felsstürze gefürchteten Ga- lantha in der Schweiz, nebst Vorlage daselbst aufgenom mener Skizzen. Auch Gäste sind willkommen. — Nach einer Bekanntmachung der Direction der K. Gemäldegalleie bleibt es bei der bereits erwähnten Schließung derselben vom 20—30. October. — Die Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie macht wiederholt auf die Bestimmung aufmerksam, daß das Reise gepäck 10 Minuten vor Abgang des Zuges eingeliefert sein muß. — Die Prämienverloosung der Industrieausstellung findet Montag den 27. Oct. u. folg. Tage Vorm. 9 Uhr statt und zwar, soweit es der Raum gestattet, öffentlich. Ueber die Abholung der Gewinne wird noch besondere Bekanntmachung erlassen werden. — Gestern (Mittwoch) fand im Saale zu Reise- witzens die Ephoralconferenz sämmtlicher Lehrer der Land- ephorie Dresden statt. Es waren gegen 80 Lehrer er schienen und nach einer herzlichen und begrüßenden An sprache des Herrn Ephorieverwesers Steinert hielt ein Mitglied der Conferenz über: die Erleichterungs- mittel, welche dem Lehrer und seinem amtli chen Wirken zu Gebote stehen, einen anregenden Vortrag, woran sich eine längere gegenseitige Aussprache der Anwesenden schloß. — Wie verlautet, geht eine der in neuerer Zeitjins Leben getretenen Creditanstalten mit dem Plane um, in Dresden eine großartige „Brodfabrik" zu errichten, ein Un ternehmen, welchem nach dem Beispiele in andern größern Städten, des Auslandes namentlich, die günstigsten Aus sichten zu eröffnen sein dürften, und welches nicht mur vom Publikum mit Freuden zu begrüßen, sondern auch von unsrer Regierung in jeder Beziehung zu unterstützen wäre, da es dazu beilragen würde, den Preis des unentbehrlich sten aller Lebensmittel — des Brodes — jederzeit auf der billigsten Norm zu erhalten. Bedauerlich wäre bei diesem Etablissement auf der andern Seite allerdings der Um stand, daß der zu erzielende Gewinn muthmaßlich fremden Capitalisten zuflösse und der Bäckerinnung Dresdens da mit eine schwer zu bestehende Concurrenz geschaffen würde, während doch nichts natürlicher erscheint, als daß diese Corporation die Angelegenheit selbst in die Hand nehmen und zu ihrem gemeinsamen Nutzen ausbeuten sollte! — Es fehlt dazu in ihrer Mitte so wenig an Geld, wie an Einsicht, es kommt indeß jetzt ernstlich darauf an, den rech ten Zeitpunkt nicht zu versäumen, damit man nicht später Reue darüber empfinde, den Wohlstand der ganzen Innung durch eine Concurrenz untergraben zu sehen, der man durch zeitgemäßes und gemeinsames Handeln zum eigenen und allgemeinen Besten hätte Vorbeugen können! — Man schreibt aus Belgrad: Seit einigen Jahren