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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.03.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-03-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060330010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906033001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906033001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-03
- Tag 1906-03-30
-
Monat
1906-03
-
Jahr
1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.03.1906
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s s .2 L § H» -« 8 .«» ^ r» § Ni r» ? L « <» r» i-- «» L u Vorberatung der Vorlage loerbeo Lesung an Sie verbündeten Gesetzentwurs «n die Wege Zl> leiten, das; die Statuten und Reglements der öffcnttichen Versicherungsanstalten Preußens mit den zwingen den Bcstimmungeii des Mesches «der den Versicherungsvertrag ui Einklang gekracht werden. — Die RcsichLtagSkoinmsision zu na der Vorlage betrcssend Äbanderung der A«, rdnung nahm heule den Entwurf in zweit«: Angenommen wurden ferner solgende Resolutionen »eten Regierungen ainzusordern, schleunigst ein», s vorzulegen, der das Recht zur Anleitung vor Lehrlingen nur solchen Handiverlern gewährt, die zur Führung oeS Meistertitels berechtigt sind: serner die verbündeten Re- gierungcn zu ersuchen, dem Reichstage tunlichst bald einen Ge» -ctzeittwurf vorzulegen, durch den den gewerblichen Lehrlingen, iiigendlichen Arbeitern, Arbettsburschen usw. der Besuch einer Fortbildungsschule zur Pflicht gemacht wird. Berlin. iPrio.-Tei.) Tie vom Reichskanzler cingebrachte Vorlage wegen Gewährung einer Entschädigung an R e i ch S in i tg l i e d e r ist im preußischen Staatsministerium in kommissarischen Verhaiidlungen eingehend beraten worden. nack Zttsliinmun in kür »una Ürist gelegt werden. Es steht zu erwarten, »atz des Bundesrates eine entsprechende Vorlage in kürzester gri an den Reichstag gelangt. Preustischer Landtag. Berlin. sPrip.-Tcl) Auch heute tagten beide Häuser des preußischen Landtages. TaS Herrenhaus setzte die rr t a r i> e r a t » n a fort. Beim Etat der direkten Stenern wurde von mehreren Herren über die Belastung des Ostens geklagt und über die Zustimmung der Regierung zur Reicks- erbscbaftssieuer Beschwerde geführt. Finauzmimsler Freiherr o Nycinbaben erwiderte, daß, wenn die Relchssinanzreforni Heuere, die Einkommensteuer m Preußen um 50 bis 60 Prozent erhöht werden müßte. Schlimmer als Preußen würven die ..chriligochen Kleinstaaten betroffen. Beim Etat der Effen- aahnverwaltung wurde regierungsseitig erklärt, daß, falls kein ce '.»Verständnis mit den übrigen Staaten erzielt würde, Preußen allein die Tarisresorm durchzusühren entschlossen sei. Die Etat- lrratung wird morgen zu Ende geführt. — Das Ab- aeordnctenhauS verwies das vom Herrenbause aogcänderte Kreis» und Provinzialabgaben - Gesetz au die Kommission und führte sodann die Be- arang der Denkschrift über die Ausführung des Ansiedlunas» < chekeS in den Provinzen Westpreußen und Posen zu Ende. Tue Redner der Polen, des Zenirnms und der freisinnigen be- 'au^pslen die Poienpolitik der Regierung, aber auch die Redner der Rechten gaben zn, daß fehler gemacht seien. — Aba. Freiherr ZeSlissreikoiis i führte ans: Unsere Znstiniiinlng zn der Iottnk der Regiernng rerschiießi uns nicht die Augen vor der großen Reche von Fehlein, die bei der Durchführung dieser Politik gemacht worden find. sHort, hört, links!! Wenn der Abgeordneie Kindier geklagt hat, daß er zu einer Einweihungs chier, an der der Hof beteiligt ivar, nicht eingeladen worden ist, a kann ich darin 'nur ldiese Richlachkung von Abgeordneten n in allen Provinzen dieselbe) ein Ueberbleivse! von een Anschauungen deS vorigen und vorvorigen Iabr- l indertS roahrnehmeii. Wenn das Reichskolonialamt jetzt .ebgelebnt wird, so gilt die-er Refus weniger der Person deS Leiters dieses Ressorts, alS dem Um» stände, daß die verfassungsmäßige Stellung des Reichstages nicht !o gewährt ist. wie er verlangen konnte. i.Hvrt, Hort, links.j Tie fehler in der Durchführung der Ansiedlungspoülik sind übertriebene Nervosität und eine allgemeine Forschheit des preußischen Bürgertums und der häu'ige Beamten wechsel. Aus der anderen Seite hat sich durch Herbelzichung von 80 OM deutschen qualifizierten Ansiedlern vielfach das Zünglein auf die Seite der Deutschen geneigt. Vielleicht könnte man mit offener Hand zuzichenden deutschen Arbeitern Land- stellen schenken. Leider gehen bei den enorm ge» skiegenen Güterprcisen noch mehr Guter von den Deutschen an die Polen als umgekehrt. sHort, hört, links.i Deshalb sollte die Änsiedlungspolitik pch nicht auf de» forcierte» Güterankauf beschränken, solider» vor allein den deutschen Klein- und Großgrundbesitz in den gemischtsprachigen Gegenden erhallen vnd ihn durch Entschuldung und Kapitalgewälming stützen. Das würde am besten zur Stärkung und rur Elhallnng des Deutsch tums im Osten beitragen. Die Denkschrift wurde schließlich durch Kenntnisnahme sür erledigt erklärt. Abschied des tdraken Hohentbal von Berlin. Berlin. sPriv.-Te!.) Die Ansprache, die Staats sekretär Graf PosadowSky bei der Alstchiedsseier des Bundesrates an den scheidenden sächsischen Gesandten und Be vollmächtigten zum Bundcsrate Grase» Hohenlhal richtete, hat folgenden Wortlaut: „Wenn wir uns heule zu einer festlichen Plenarsitzung des Bundesrates versammelt haben, so folgen wir nicht einer Tagesordnung, sonoern dem aufrichtig empfundenen Wunsche, einem uns durch lange gemeinsame politische Arbeit cug verbundenen Kollegen bei seinem Scheiden aus unserer Mitte ein dankbares Zeichen unserer Verehrung zu geben. Ew. Exzellenz war es in den fast 21 Jahren, in denen Sie dem Bundcsrale angehörten, vergönnt. Großes zu sehen und zu er leben. Sie schauten noch den Abendglanz der ruhmvollen Rc- aierung des ersten Kaisers im neuen Reiche. Sie sähen den ersten Kanzler, jenen Riesen an Verstand und Willenskraft, bei einer politischen Arbeit und waren Zeuge des gswaltigen Er- e:gn>n'eS seines Scheidens aus dem Amte. Sie waren endlich e-ii tätiger und hochgeschätzter Mitarbeiter bei einer großen politischen, sozialen und wirtschaftlichen Gesetzgebung, die erst ein der Leidenschatt des Tages entrücktes Geichlechl gerecht ab wägen wird. Solche Eindrücke sind unvergeßlich und wirken tief- rnncriich ans jeden Staatsmann, der sie empfand, Ew. Exzellenz wissen mit dieser Reihe politischer Erfahrungen das Flitterwerk aes Tages zu unterscheiden von dem Dauernden und Folgen» schweren. politisches Schattenspiel von ernster, vorsorgender Arbeit für die Zukunff, das Nebensächliche von dem Grundlegen den. So sehr der Bundesrai deshalb Ew, Exzellenz Scheiden von hier bedauern muß, so sind wir doch im Interesse Ibres HeimatsstaoteS und des Reiches erfreut, daß Ihr allcrgnädig- ster Herr Sie an die wichtigste und verantwortungsvollste Steile im Tienste des sächsischen Staates berief. Wir empfinden mit Ihnen, welch schwierigen Ausgaben Sie entgegengehe». Sach-en gilt seit langem als eine Muttersiätte der Landwirtschaft, und der dortige Besitzersrand blickt mit berechtigtem Selbstbewußt» ein auf seinen Berns und sein Schwergewicht im öffentlichen ".eben. Eine wunderbar entwickelte Industrie dringt aber in schnellem räumlichem und wirtschaftlichem Auffchrvunae in die Rillen Gefilde des Ackerbaues vor, über die Grenzen der enge- cen Heimat hinansschauend nach dem entfernten und verwickelten Waden des Welthandels. Um den mächtigen und einflußreichen Industrieherren steht eine auf engem Raume zn'ammengedrängte Arbeitermasse gegenüber, die eine bessere Zukunft vom Siege des äußersten Radikalismus erträumt, DaS sind politische Potenzen, die un Raume hart aufeinander stoßen. Wir glauben und wünicken. daß es Ew. Exzellenz klarem Urteile, redlichem Willen und so oft erprobtem politischem Augenmaße gelingen wird, all' diese widerstreitenden gesellschaftlichen Schichten in den aemeinsamen Dienst der allgemeinen Wohlfahrt zu stellen, und wir sind auch überzeugt, daß Ew. Exzellenz fernerhin geneigt Win werden, gestützt aus Ihre umsassende Sachkenntnis, den schwierigen unv verwickelten Verhältnissen des Reiches voll Rechnung zu tragen. In einer französischen Stadt begründele einst ein witziger Kopf ein vornehmes WeinlxniS unter der Firma: ,,^tu a6mr >lo eontantor", und ein ebenso witziger Konkurrent errichtete ihm gegenüber ein anderes Lokal unter der Ueberschrift: „X lu vruint« clo möaontentor". Es er innert das an manchen Politiker, von dem uns die Geschichte berichtet, an Staatsmänner, deren Charakterbild stets schwankte zwilchen der Sucht, zu gefallen. and der furcht, zu mißfallen, und die schließlich damit endigten, daß sic niemandem gefielen und jedermann mißfielen. Die Geschichte erkennt nur dem Staatsmann die höchste Ehre des Lorbeers zu, der mit dem Schild oder aus dem Schild ans dem politischen Leben scheide!, der aus Gedeihen und Verderben für seine Neberzengung ein- triil und mit ihr siegt und fällt. W'r wissen, daß Ew. Exzellenz Sen Schild Ihrer eigenen Ueberzeiigung stets hochi-allen unv keiner Partei und keinem Gegner ;»>» Opfer bringen werden. Ew. Exzellenz erfüllen eine Tat des stillen und deshalb um so verdienstvolleren Patriotismus, indem Sie. dem Ruse Ihres Königs folgend, ein zurzeit besonders schweres Amt über nehmen, von dem man mit dem Wailenstein-chen Liede sagen kann: .Auf sich selbst sisht er da, ganz allein, da tritt kein Anderer für ihn ein!" Unsere innigsten Wünsch« begleiten Sie aus dieser neuen Lebensbahn, und wir danken Ihnen gleichzeitig für da». vaS Sie in Ihrer langen Wirksamkeit hier in ent- scheidenden Augenblicken unsere» politischen Lebens als verstand- nisvvller Dolmelsch de» Willen» Ihre» alleranädiasten Herrn für den inneren Ausbau und di« äußer« Stärkung ve» Reich«» getan haben." Berlin. lPriv.-Tel.) Dem heutigen Abschied», diner beim sächsischen Gesandten Grafe» Hoh entbot wohnten bei: ReictMmzler fürst v. Bülow, Staal»s«krrtär v. Tschirschk», ». Bögendorff, Untrrstaatssekrelär v. Mühlberg, Ministerialdirektor Dr. v. Körner. Obelslaltmeister frechere v. Reischach. Schloßkxmptmann Gras Hoyenchal-Dölkau. Gras Hokenchal-Hohcnprießnitz. der sächsische Generalleutnant Gras Vitzthum von Eckslädt. Kommandant der 23. Division, der Oberleutnant un 2. Grenadier-Regiment Rr. 101, von Zeschau, Oberleutnant im 3, Ulanen-Regiment Nr. 21 Till- mannS, der Leutnant im selben Regiment v. Schimpfs, serner Geheimrat Lr. fischer, Geheimrat Dr, -Rüger, freiherr von Salza mit Gemahlin und Tochter. Leaationssekrrtär v. Herder und Oberleutnant v. Arnim und Gemahlin. Der Kaiser erschien in Begleitung der flügeladjutanlen Kammerjunker v. Jrieveburg und Hauptmann Graf v. Soden. Kolonial«-. Berlin. Amtliche Meldung. Am 21. März beim lieber- fall auf Pscrdewache Station Jerusalem gefallen Reiter Richard SIeinert. geb. 9. April 1883 zn Dresdcn-A., früher König!. Lächs. Infanterie-Regiment Nr. 103. Brust-, Hüst- und Arm-schuß. Zur Marokko-Konferenz. Algeciras. lPiio.-Tcl.) Da eS wünschenswert erschien, heule vvimiltag »och eine Sitzung des Rrdc>klio»skvinitees abzu- hallen, so wnide die für beute vvimiltag anbelanmte Plenar sitzung auf heute nachmittag verschoben. Algeciras. Heute vormittag beriet die Kommission die in enger Wechselwirkung siedende frage des Zollzujchiages der Spezialkasse, in die die Meyrerlrage abzufiihren sind, und deren Verwendung zur Ausführung össentlicher Verbesserungen, >owie schließlich die Vergebung von Konzessionen und Siaaisausträgen. ES gelang noch nicht, die Opposition der Marokkaner dagegen, daß die Mehrerlräge unter europä ischer Aufsicht oerwenvet werden sollen, zu überwinden, csie reiaen Enttäuschung darüber, daß ihnen oie neuen Einkünfte, da» ist das, ivas'sie von der Konferenz erwartet hatten, nicht zur freien Verwendung überlassen werden sollen. — Heute nachmittag findet gleichfalls Kommissionssitzuiig statt. Algeciras. Heute nachmittaa wird die Ko n f e r e n z eine Plenarsitzung abhalleu. Man beschäftigl sich eifrig mit der frage, welche farm man dem Protokoll geben soll. Es bleibt indeisen noch vici Detaiiarbeir zu erledigen. Auch sind mehrere fraaen noch zu lösen, Ter sranzösische Konsul in fez. der wäh rend der Dauer der Konferenz sich in Algeciras ansgehalicn hat, um die sranzösische Delegation mit seiner Erfahrung zu unterstützen, ist heute früh nach Tanger abgereist, von wo er morgen nach fez iveiterrcisl. Der erste amerikanische Delegierte White demenliert, daß er jemals iraeno jemandem ein Interview gewahrt habe und erklärt, das: er die Worte, die ihm zn dem unlängst in Pcncks und London ocrössciulichtcu Interview zu- gcschriebcn werden, nicht gesprochen hat. Algecirc> s. Die Redaktionskommission erörterte heute die frage der K o n t r o l l e d c r Z ö l l e und der Zolltaxatoren. Tie marokkanischen Delegierten bleiben bei ihrem Widerspruch gegen die Spezialzollkasse, den Zollzuschlag, die Koulrolle der Zolliaraioren und die kontrollierende funklion des diplo matischen KorgS in Tanger. Zur Lage in Frankreich. Lens. Die Ingenieure sind eifrig mit der Wiederher stellung zweier großer Zugangs Wege zum Schacht Nr. 3 beschäftigt. Die Stollen werden von der verbrannten Kohle geräumt, da beständig Wiederausbruch des feuers i» denselben droht. Heute nacht wurde ein Toter zu Tage gebracht. Der Ingenieur-Ausschuß, der einen Plan zur Wiederherstellung der bei dem Grubenunglück in Mitleidenschaft gezogenen Stollen ausarbeiten soll, tritt heute nachmittaa zusammen. Lens. Der Kongreß der-Bergarbeiter trat heute unier Vorsitz des Abgeordneten Baslh hier zusammen. Polizei war nicht zugegen. Basly verkündete das Ergebnis der allge meinen Abstimmung der Bergarbeiter iin Kohlenbecken Nord Anzin und Pas de Calais. Es haben sich 32 520 für den Ans stand und 18 074 Mann für die forlietzung der Arbeit ausge sprochen. Der Kongreß vertagte sich hierauf aus nachmittag, um in geheimer Sitzung über die Organisation des allgemeinen Aus- ilandes Bestimmungen zu tresscu. In Billy Montigny wurden heute früh die Bergungsmannschasten durch Ausständige an der Einfahrt in Schacht 2 verhindert. Ein Mann von der Rettungsmannschaft soll vevwundct worden sein. Der leitende Ingenieur Weiß wandte sich an den Minister des Innern Clömenceau um wirksameren Schutz. Zur Lage in Mustland. Warschau. Von 114 wahlberechtigten Fabriken War schaus ist nur in acht die W o h l m ä n n e r w a hl vollzogen worden: in allen übrigen Fabriken haben sich die Arbeiter der Wahl enthalten. In den Landgemeinden des Kreises Warschau ist die Wahlmänncrwahl unter geringer Beteiligung der Wähler vollzogen worden. Charkow. Der lieber fall auf die hiesige Wolga- Kama-Bank ist nicht von berufsmäßigen Räubern ausgeführt worden. Vier verhaftete Uebelläter sind Schüler des Real- gymnasiilins und der Technischen Schule; im ganzen sollen es ihrer 5 bis 10 gewesen sein. Als in der Bank antvesende Schutzleute feuerten, suchten Uebeltätcr das Weite, wobei einer von ihnen verwundet wurde. Berlin, Der Bund es rot überwies heute die Vor lagen betreffend Vorschriften über die gesundheitliche Behand lung der Seeschiffe in den deutschen Häsen und betreffend die Prägung von Kronen den zuständigen Ausschüssen. Berlin. sPriv.-Tel.) Die „Nordd. Mg. Ztg," bringt folgendes T-emenii: In einer Reihe von Blättern werde» wieder einmal sogenannte Krijengerüchte verbreitet. Es ist nicht nötig, alle Einzelheiten dieser aus Grund willkürlicher und fasicher Voraussetzungen fußenden Angaben zu -widerlegen. Wir begnügen uns, zwei Behauptungen Herauszugreisen. In der „Deutschen Reicbszciluiig" lesen wir unterm 27. d. M.: „Wir waren in der Lage, zuerst mitzuteilen, daß der Kaiser zum fürsten Bülow geäußert hat, er möge nur selbst auch abtreten, wenn er nicht die Schaffung eines selbständigen Kolonialamtes erreiche. Diese Aeuherung ist authentisch." Diese Aeußerung ist im Gegenteil frei erfunden. Der Reichskanzler hat aus dem Munde Seiner Majestät nie derartiges gehört. In hervorgegangen ist. Wir hoffen, daß diese Feststellungen dazu beitragen, alle politisch ernsten Blätter von der Beteiligung an dem Unfug abzuhalten, der mit sogenannten Krisengerüchten betrieben wirs. Berlin. lPriv.-Tcl.f Wie verlautet, wird der preu ßische Eiscnbahnmiiiister v. Budde, der schwer erkankt ist. nicht in der Lage sein, die^Amtsaeschäste wieder zu übernehmen, -sein Austritt aus dem Staatsdienste gilt als unmittelbar be- vorstehend. — Ter bisherige interimistische zweite Vorsdands- beamte bei der Ncichsbanksielle, Hanck in Plauen i. V., wurde zum Bankassessor und zweiten Vorsiandsbeamten ernannt. Berlin. lPriv.-Tel.) In Danzig ist eine Bauern bant für Westvreußen gegründet worden. Geselljchasler der Bank, die in form einer Genossenschaft mit beschrankter Haf tung begründet wird, sind der preußische Fiskus, die west- preußische Prooinzialgenossenschastsbank und die Landwirt- schastiiche T-orlehnskasse Danzig, Die Gesellschaft regelt die Schuldverhällnisfe der westpreußischen Grundbositzer so. daß die vorhandenen Schulden durch möglichst stark zu tilgende Hypo- thcken usw. der landschaftlichen oder einer andere» gcmcln- schafiüchcn Kreditanstalt, sowie die Nenienkapiialien des An- sied iingSsonds oder der Nc-iite»bank abaelösl und hierbei die be- liehcnen Güter unter Eintragung des Wicderkanssrechts in Amiedlungs- oder Ncntengüter verwandelt werden. Bremen. Di« Bürgerschaft stimmte der Erriqtun, «i»«r KleinhandalSkammer zu und setzt« der«» «Besieho» aus vorläufig lech» Jahre fest. Den grsetzlich wadtbirechltLlrn Frauen ist baS aktive Wahlrecht «ingeräumt worden. Köln. lPriv.-Tel.) Die „Köln. Ztg." meldet au» PeterS- bürg: Zu der Londoner Reuter-Meldung. daß England bereit sei. gewisse RechteRußlandsin Persien an«urrkennen idlungrn eröffnet Hab«, bemerkt rrstellung fester irrundschastlicher Beziehungen zu er Teil der Gesellschaft und D srrundschastlicher Beziehungei England geneigt. RuiMchc ginanzkreiie weisen daraus htn. daß eine Verständigung alsdann den englischen Markt auch für russische Anleihen eröffnen werde. Beim gegenwärtigen liberalen englischen Ministerium könne eine Verständigung erzielt werden, besonder» wenn die Verl>ant>lungen die Sympathien m Kreise fänden. Natürlich könne bei rmer Bi ,«wisser offizieller Kreise fänden. Natürlich könne bei einer Berstän- digung keine Rede davon sein, daß sich Rußland mit seinem Ein fluß in Persien begnüge, aus den Einfluß in den übriaen Ländern Asien» aber verzichte oder England den auSschl-ießlichen Einfluß in Afghanistan uberlasse. Bonn. Der Obcrkirchenrat bat die Benifuna a»arn die vom rheinischen Konsistviluni beschlossene Rtchtbrstätignng d«r Wahl des Lizentiaten Römer in Gode-dera zum Psarrrr ln Remscheidl znriickgrwirlen und die Nichtbcstätigung ausucht- erhalten. Koblenz. sPriv-Del.f Der Bergrutsch bei Mühl heim ist nach Ansicht der bergamtlichen csachverständl-tn zum Stillstand gekommen. Als Ursache werden die außerordent- liehen Niederschläge angegeben, infolge deren ein kolossaler Druck auf die Tonmasse» cmsgcübt wird, die sich daraufhin in Bewegung setzten. Von den geräumten Häusern sind ver schiedene zusammengestürzt. 40 werden niedergelegt. Weißcnfels. Die Zahl der aus ständigen Berg arbeiter im Weißeiiscls-Zeitzer Braunkohlenrchier bat sich nicht -vermehrt, aus einigen Gruben sogar verringert, so daß gegen 11M Mann streiken. Im Menselwitzer Revier beträgt die Zahl der Ausständigen 1600, i» allen Bezirken zusammen die deutsche Industrie verlorenen Absatzgebiete zurückzugewinnen. Die beule und gestern im hiesigen Reviere abgehalienen Berg- arbeiterversammlniigen sprachen sich einstimmig für die Fort setzung des Streikes aus. Bcuthen. Gegen den von der hiesigen Strafkammer zu mehrjähriger Gesänanisstrafe verurteilten LandgerichtSrat Blnmenberg ist ein Verfahren wegen einiger neuer Fälle von schweren A m t S v c r b r e ch e n. die jetzt zu Tage getreten sind, anhängig gcmgcht worden. Vlumenberg wird sich bereit» in der nächsten Schwurgerichtsperiode zu verantworten haben. Er lntt von Parteien, zu deren gunsten «r «ine Urteilssprechung herbeigeführt kxiltc. mehrere größere Geldbeträge «ntgegen- genomincn. Kattowitz. Amtliche Meldung. Infolge Hoch wasf tr ist der Verkehr ans der W-cisseruiiffchlagstellc KoselOderhaven bis ans weiteres gesperrt. Wien. Der Wahlresorm-Ausschuß beschloß, mit Rücksicht auf die Zugebörigkeit des AusschußmitglicdS Schuster- schitjch zum Ukrainer Landtage, während der Tagung des Krainer Landtags keine Sitzung abzukialten. und beschloß fer ner, über das Grundgesetz, sowie über die Abänderung der ReichsratSwahlordnutig die Generaldebatte gemeinschaftlich durchznsühren. Prag, sPriv.-Tel.s Infolge deS Streike» im Braunkohlenbergbau Mitteldeutschlands laufen ouS den Absatz- gebieten, die im Jahre 1900 nach dem groben böhmischen Arbeilerausslande an die deutschen Brminkohlenrverte ver loren gingen, Anfragen und auch schon einzelne Bestellungen auf böhmische Braunkohlen ein. Die heutige Wagengestellung im Aussiger Hafen betrug 950 Wagen. Rom. Aus der Insel Ustica wurde gestern obend aber mals ein starker Erdstoß verspürt. Tie Bevölkerung ist in großer Erregung. Viele Familien verlassen beute die Insel, andere rüsten sich zur Abreise, Menschen sind nicht verletzt Einige Häuser sind oeschädigl. Ein Mitglied der von Palermo entsandten wissenschaftlichen Kommission hat sich dahin ausge sprochen. daß ein Rückgang der Erscheinungen nicht erwartet werden könne, Paris. In, heutigen Ministerrate legte Minister- Bourgeois den Stand der Arbeiten der Konferenz von Algeciras dar. Minister Sarrien erörterte die Untersuchung und die Prozesse gegen die Militärscinde »nd teilte mit, daß das ge richtliche Verial reu in normaler Weise seinen Fortgang nehmen werde. Der Ministerrat beschloß sodann, für die nächste Woche in der Devutiertcnkammer die Beratung einer Reform der Kriegsgerichte zu akzeptieren. Bern. Der Nationalrat hat den Handelsvertrag mit Oesterreich-Ungarn und das Handelsprovisorium mit Jrouv reich genehmigt. London, Eine Lloyd-Depesche a»S Port Said von heul« meldet: Der cnglisckie Dampfer „Mandalay" von Rangoon nach Liverpool und dem Clyde unterwegs, ist im Kanal ausGrund gestoßen und sperrt de» Verkehr in der Ausweichstelle bei Az-el-Eche, Schlepper und Leichter sind zur Hilteleistuna ab- gegangen. Die „Mandalay" muß einen Teil der Ladung löschen. Kopenhagen. Das Folkething nahm beute mit 76 gegen 13 Stimmen der radikalen Linken einen Gesekentwurf betreffend den Wiederaufbau des SchlossesCdristiansborg an Der Entwurf ging sodann an das Landsthing. Alexandrien. Ein Telegramm aus Damaskus vom 26. d. M. besagt, der Oberbefehlsi-aber des 5. türkischen Armee- korps habe aus Anweisung aus Konstantinopel an die Militär- behörden in Jerusalem Befehl erlassen, eine Kompagnie regu- lärer Truvpen zur Bewachung der ägyptischen Grenze südlich von Gaza zu entsenden, k'llatt'»- «inaelienve T,vc««ve„ veNnden Gelte 4.) Nriottxrl ». I». 'Schluß.> «red» »II,— LMoni» LreNntr van! >>«180. Sl°<»«dahn >««2V Lombarden 2i,10. LLuruMi« riS,7I. Ungar. Pol» yorlugirUn 62,ü». rirkenlol« . tzist. N«rt«. c» Uhr «achmUlaq.: SIrnle SN.«, IiaNrnrr 101,11. Soanl«, Il.U. -N«u« AorlualOtn Türken (unisic. «»leih,) S»,i». Türlentol» lH.ct. Otto- mandank I«7, . Slaallbadn - . Lombarden —. Lri»». Marti, vrodukienmark, vetien oer Mbri »,«>. «er Vai.Iuguf» U11 ruhig Si'trOu« oer Mir, 8N,»b n«, Seo«emder>Le,«mter ttz.h». stetig. Mobil per Mir, iit.rr. »er Sevtember-Tezember 6V,SO, st«»,. Mm«»!»,». Produkt",. ««»licht. W«„en »er Mtlr» —» «er Mot —. «oggen »er Mir, —. »er Mai . SeichOIlgios. VcrtllchcS unv Sächsisches. — S«. Majestät der König wird morgen vormittag 6 Uhi 50 Minuten mit Gefolge und in Begleitung deS KriegSminlsterS Freiherr» v Hausen in Chemnitz lHaiiplbahnhofl eintreffen. Er begibt sich zunächst nach der Kaserne des 21. Ulcmen-RrgimenlS. um eine Besichtigung deS gesamten Regiments auf dem Kasrrnen- lwfr oorzunelnnen, sowie der Reltbesichligung der 1. Eskadron beiznwohnr». Im Anschluß hieran wild der Monarch mit den Offizieren des Regiments in deren Kasino daS Frühstück ein- nebnien. Der König wird ferner der Landesanstalt zu Chemnitz- Altendorf inittags einen Bestich abstattrn Die Abirlse von Chemnitz erfolgt nachmittags 2 Uhr 30 Minuten. — Se. Königliche Hoheit Prinz Johann Georg und Ihre König!. Hoheit Prinzessin Mathilde wohnten gestern abend im Schauspieihaufe der Aufführung von Tolstois „Zar Fcdor Joannowitsch" bei. — Ueber daS Befinden Ihrer Kaiser!, und König!. Hoheit der Frau Erz Herzogin Maria Josephs von Oesterreich, Schwester Sr. Majestät des König», wird ge- meldet: Vom 28. d. M.: Nacht in ruhigem Schlaf verbracht ohne Schlafmittel. Schmerzen gering. Temperatur 37,3. Puls 72. Allgemeinbefinden befriedigend. — Vom 29. d, M.: Nacht mit verbracht, subjektives und objektives Befinden friedenstellend. Temperatur 36,9. — Dem am 1, April in den Ruhestand steuerlonlroNcur Stcuerinspeltor Frciherrn « Copitz wurde das Ritterkreuz 2. Klasse vom Ä liehen. — Dem Kcmzleisurier im Ministerium Hauscs »nd Kcmzlciboicn in de«. Kabineilskanziki Neu mann ist bei seinem Neöeririite in den Ruhestand das Albrechtskreuz verliehen worden. «u- tretenden Ober- Seebach in rcchtsordeu ver- dcs Königlichen
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