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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.07.1917
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1917-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19170708015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1917070801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1917070801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-07
- Tag 1917-07-08
-
Monat
1917-07
-
Jahr
1917
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.07.1917
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..«eidl, -os." lwi» »-«es System zur «teig-ruug der Rahrungsmiilel. Erzeugung durch Kleintierzucht.^ Auf den Elbauen bei Niederwartha, dort, wo vom «riinen Berghcmge der Osterl,cradau burgähnlich ins Tal grüßt und daö eiserne Gitlerwrrk der Elbbrückc der Land- tckast ein besonderes Oleprägc albt, ist in den lebte» Monaten e,ne Anlage entstanden, durch die Dresden» Umgebung »in eine Sehenswürdigkeit allerersten Olanges bereichert worden ist: d t e Kleintierzucht ..8t e i d I S Ho I". Großzügiger Unteruebmergcist hat dort etwas aeschasse» und ivird es „och weiter auöbildcii. das zwar zunächst de», 'Nutzen des einzelnen zu dienen bestimmt ist. zugleich aber auch vom volkswirtschaftlichen Standpunkte aus siir dir 'Allgemein heit «rohe Bedeut»,,,, erlange» wird, stellt doch „Reidls Hos" »sie größte Brutanstalt Dculftlilands dar. Die neue Anlage ist in der Hauptsache für künstliche Brut und Geslügel- .zucht eingerichtet. besaht sich indes auch mit einer aus- „edehnteil Kaninchcnzncht. sowie Ziencnzucht und Schweinc- miast. Eine stattliche Zahl ivcisier Gebäude init roten Dächern sind aus dem 40 0t>«> Quadratmeter große» Gelände entstanden und bilden ei» kleines, buntes, zu». Besuche dockendes Dörfchen, das »eben den ciacntlichen Nut) »ud Wirtschaftsgebäuden usw. auch eine große Festhalle mit an- urenzenben Ga Ne» an Innen siir Gastwirtschastsbetriev ent hält und auch den Bedürfnissen der Kinder durch 'Anlage eines Spielplatzes Rechnuna tränt, In der Festhalle, die SOOO Personen sas,t. wenden auch die eigenen Erzeugnisse von „Ncftdls Hos". wie Kaninchensleisch usw., verabreicht. Das neue Unternehmen ist für die ö s s e n t l i ch e Be sichtigung eingerichtet. und zwar soll dadurch eine Ber hrettnng der Kleintierzucht durch Gewinnung neuer Klein- lierzüchter angestrebt werden. Es ist sicher zu erwarten, dah viele Besucher, die vielleicht ursprünglich nur aus Neu «ierde kamen, an der Kleintierzucht Gefallen sinden. wenn sic die mustergültigen Anlagen und die vielen reizenden Tier eben gesehen haben werden. Um dieses zunächst vielleicht -nur rein ideelle Interesse für die .Kleintierzucht in die Praxis umzusehen, soll den Interessenten die Möglichkeit geboten werden, sich nicht nur selbst Kleinticre an Ort und Stelle anzuschafsen. sondern auch die notigen Geräte, wie Futterbchälter, kleine Stallungen und dergleichen, vor allem ,,bcr auch die erforderlichen belehrende» Schriften zu er werben. Die Erzeugnisse der eigene» Ziegenzucht, Kaninchenzucht und Geflügelzucht bieten den erforderliche» Bestand an Klcintieren dar. Damit nicht genug, ist auch rin K l c i „ t i e r - M a r k t, insbesondere Ziegen- und illaninchei,markt errichtet worden, ans de», Nertänser ans dem ganze» Reiche ihre Tiere zum Barkauf stellen können, wodurch die Möglichkeit, Kleinticre zu erwerben, also noch vergrößert wird. Als Sondergebiet will das Unternehmen aber, wie schon erwähnt, die künstliche Crbrütnng von Geflügel aller Art lbetrciben. Zu diesem Zwecke ist zunächst auf dem Grund stück die znrzeit , größte elektrische Zen tral-Nrutanlage -mit einem Fassungsvermögen von 40 00t» Eiern errichtet worden. Es sind drei Bruthäuscr vorhairdcn, und zwar ent hält das eine 10 Apparate für je 120 Eier — >200 Eier, das andere k>7 Apparate für je 300 Eier — 17100 Eier und das dritte 60 Ilpparatc für je 300 Eier — 18 0W Eier, ins gesamt also 127 Apparate für 36 300 Eier. Zn dieser Brut anstalt soll vor allem zunächst nach amerikanischem Bvrbild die Lohnbrttterei betrieben werden. Jedermann kann dort Rruteicr aller Arten Geflügel gegen ein geringes Ent gelt erbrüten lassen. Es sind für die Lolinbrut etwa 21000 Blähe vorgesehen. Außerdem wird das Unternehmen auch selbst in größerem Umfange das erbrütete Geflügel aus- ziehen. Hierzu dienen vor allem die Küken - Auszucht- Häuscr (jedes 82 Meter lang und 4'.3 Meter breit), die etwa KM .Küken Plah bieten. Um die erforderlichen Brutcicr in möglichst großem Umfange selbst zu erzeuge», vor allem aber auch Eier für den menschlichen Genus, zu gewinnen, werden Hunderte von Legehühnern gehallcn. und zwar vor allem weiße amerikanisch«' Leghorns, die sich erfahrungs gemäß vorzüglich zur Hcrdcnzucht eignen und guic Eicr- lcger sind. Zn der heutigen Zeit, wo cS vor allem darauf ankommt. alle Kräfte der Nahrungsmittclversorguilg dienstbar z» machen, muß auch die Kleintierzucht i» größerem Umsauge dazu herangezogcn werde». Dies will Herr Neid! durch eine großzügige Organisalion der Kleintierzucht eniiög- lichen. vor allem durch Ausgestaltung diese, Zucht, ins besondere -er künstlichen Gcflügclbrut zur Hcimbrütcrci. Es soll anf diesem Gebiete durch die deutsche Hcimbrütcrci ein neues System eingcführt werden, das bei iaikräsiigcr Unterstützung aller Teile der Bevölkerung große Erfolge, insbesondere auf Sem Gebiete der Erzeugung von Fleisch und Eiern, zcittgelftwlrd. „ReidlS Hos" wird an jedermann aus dem Volke künstliche Brutapparate entweder leihweise oder auch käuflich überlassen gegen die Berpslichtnug, das mit dem Apparat ansgebrütete Geflügel an das Unter nehmen gegen angemessene Vergütung abzuftthre». Ein Brutapparat läßt sich in jedem, nicht all zu kleinen Haushalt ausstellen und mit Erfolg verwenden. Die Tätigkeit am Brutapparat kann aber vor allen Dingen von sogenannten halben Kräften, d. h. Invaliden. Frauen und Mäd chen, ausgcführt werden, die dadurch ebenfalls im volkswirt schaftlichen Sinne vorteilhafte Verwendung finde». Natür lich bedarf es auch zur Bedienung eines Brntappnratcs einer Anleitung. Diese wird in „Reidls Hos" mit Hilfe der umfangreichen Rrutanlagen in mustergültiger Weise geboten, außerdem wird eine Lehranstalt für Ge- ilügelzucht errichtet, wie solche bereits t» Bauer,, und Preußen als staatliche Anstalten bestehen. Die künstliche Geslltgelbrut ist vor allem deshalb berufen, große Erfolge in der NahrungSmittelALrzeuguna hcrvorzubringen. weil hier die Maschine in den Dienst der Nahrungsmittel- Erzeugung gestellt und die Erzeugung selbst in weitem Maße von de, Nntur unabhängig gemacht wird. Außer durch dir Ausbreitung der künstlichen Brut soll i» Niederwartha jeder Zweig der Kleintierzucht, vor alle», aber der Gestügelzucht. streng gesondert gepflegt werde», und zwar dadurch, daß zunächst Leute herangezogcn werden, die sich eniwedcr »ur mit der künstlichen Brut beschäftige», oder die Auszucht und den Verkauf der erbrüteten Hüken besorgen, oder endlich »ur die Jungtiere mästen und als Schlachttiere wieder in den Berkehr bringen. Eine Organi sation »ach amerikanischen Grundläbc» verbürgt die grüßten Erfolge. Die meiste» Frauen und Mädchen sind ja knu», in der Lage, die erbrütete» Küken selbst anszuziche», da ihnen der nötige Platz mangelt. Sie können jedoch sehr wohl einen Brutapparat bediene,,, da „RcidlS Hos" die Küken sofort übernimmt und an Leute weilergibt, welche die Tiere auszieheu. Eine Wanderung durch die großartige Anlage bietet dem Fachmann wie dem Laien eine Fülle von Belehrung und Anlegung. Ileberall kan» man beobachten, daß tieics Verständnis, reiche Erfahrung und großzügiger Wille am Werte gewesen sind, Mustergültiges z» schassen. De» Kaninchenzüchter zum Beispiel wird es interessiere», das, die ausgedehnte» Stallungen, die 10» Tiere beherbergen, keinerlei Abstußvvirichtungen besitze». Dir waren zwar zu 'Beginn der Anlage in der üblichen Art eingebaut, erwiesen sich aber als unpraktisch und wurden infolgedessen wieder entfernt. Fetzt werde» die Ställchen aller vierzehn Tage mit Torfmull „uSgclegt, der de» Urin bindet, wodurch ein stark ammviiiakhaltiger Dünger erzeugt wird. Die Tiere aber üben stets trocken, die Reinlichkeit ist größer, und dem Besucher vor allen, sälli es angenehm ans, wie gut die Lust in den Kaninchcnstgllgeväude» ist. - Dem, der Ge legenheit hat, in den Betrieb vv» „NeidlS Hos" einen tieferen Blick zu werfen, wird sofort „uifgllen, welche bedeutsame Nolle der Gcdaule der O r g >, » i i >, t i v » liier spielt. Herr Rcidl bat sich als voll aus der Hohe stehend gezeigt und dainit eine weitere Gewähr geschaffen, das, sein llnter- nebmen, i» dem bereits jetzt weit über 200000 Mk, fest- gclcgt sind, das aber, besonders was die Kleintier - Ans stellung anbelangt, dauernd vervollkommnet und vergrößert werden soll, non Erfolg begleitet sein wird. Am gestrigen Sonriibciid vormittag hat die E ross n » n g vo » „R cidls Ho s" statlgesundcn. Es hatten dazu nur geladene Gäste Zutritt, die vormittags '310 Uhr mit einem Kvnzert-Sondcr- dampser der Sachs, Böhmischen Dampsschissahrts-Gcsellschast »o» Dresden nach Niederwartha fuhren. 'Nach dem mit leb haste», Beifall nusgcnommcncn Vorträge dankte Herr Bürgermeister Dr. Man, der mit den Herren Stadträie» Dr. R e i ch ardt und Rau m a n u erschienen mar, als Bor sitzender des FleischvcrsorgnngSausschusscs der Stadt Dres den im 'Namen aller Gäste Herrn Rudolf Rcidl und gab dabei der Hoffnung 'Ausdruck, daß die Anlage sür liniere Bolkswirlschaft non größtem Segen sein werde. - Nachdem die Gäste am Haupteingange durch Herrn Rudolf Rcidl begrüßt worden waren, folgte ein Rundgang durch die Ausstellung, der die Teilnehmer zu Ausdrücke» der An erkennung und Bewunderung über das großzügige Unter nehmen veranlaßte und Herrn Rcidl viel Lob eintrug. Noch der Besichtigung hielt Herr GcslUgclzuchtinstruktor Heinrich W e s e in g » n . ehemaliger Direktor der staatlichen Geflügelzucht-Lehranstalt in Waldgürtel, bei Königsberg und jetziger wissenschaftlicher Beraicr des Herrn Rcidl, einen fesselnden Vortrag über die Bedeutung der künstlichen Brui sür die Bolksernährung. Ein gemeinsames Essen in der Festhalle bildete den Anschluß der schlichten Eröffnungs feier, - Heule Sonntag ist die Ausstellung von >0 Uhr ah allgemein geöfsnci. Aus de» amtliche» BekanntmMuugem Konkurse, Zahlungseinstellungen «ln> Fm Dresdner A IN t s a c r i ch t s k e z t r k: Das Konkursverfahren über den Nachlaß des am !,a. Fanuar 007 verstorbenen. in Dresden-A.. Ko.irodstraste 2, 3., wohnhast gewesenen Dekorationsmalers Fried rich August Müller ist »ach Abhaltung deS Schlußtermins a»s- gchobcn. Ncrcinökalcndcr sür heute: B>cncnzüch!.-B.: Ausflug, !-3 Mir, Baumschule Krille, Cossebaude. Vom SO. Juni bis 6. Juls 1817. Sonnabend, 3l>. Juni: Die russische Offensive setzt von der oberen Strupa bis zur Naraiowka auf 30 Kilo meter Breite ein, doch werden die russische» Sturm trupp,'» überall zu verlustreiche», Znrückslutcn ge zwungen. Die französischen Linien östlich La Novelle werden von lippischcn Bataillonen bis zur Straße Ailles-Paiss» gestürmt. Ge„cralscldi»grschall v. Hi »den bürg und General Ludendorsf treffen z» kurzem Besuch beim österrcichisch- »ngarischci, Armee-Oberkommando ein. an den sich auch Besprechungen in Wie» anschließcii. Die holländische Regierung hat in England Eiiiivruch gegen die Skusdehnuiig des SeekricgSgcbieteS erhoben. Das österreichische Kaiserpaar stattet den, bayrischen Hofe einen Besuch ab. Sonntag. 1. Juli: Beiderseits von Brzezanri werde» er.' bitterte Angriff« 16 russischer Divisionen durch sächsische, rheinische und türkische Divisionen abgeschlagen: die russischen Verluste übersteigen ledcS bisher bekannte Mab. Das Dorf Koniuchn fällt in die Hände der Russen. Am Ehe in in des Da», cs werden sämtliche fran- zösische Anläufe zur Wiedergewinnung der bei La Novelle verlorenen Gräben abgeschlagen. Westlich von Lens werden die Engländer in Nah-, kämpse» zurückgcworscn, wobei 175 Engländer gefangen! werden. In der Aser-Niederung gelingt es einigen unserer Stoßtrupps, durch Ncbcrsall den belgischen Truppen erhebliche Verluste zuzufügcn. Montag. S,: Die Sch l a ch t i » O st g a l i zi e n nimmt ihren Fvrtgang: über die Höhen des westlichen Strypa-Users vvrbrechend, gelingt es russischen Mcissenangrisscii, die Einbrnchsstelle des Bortuges nordwärts zu verbreitern. An der Front der Heeresgruppe deutscher Kron prinz suchen wiederum die Franzose» vergebens, die verlorenen Gräben an der Hochfläche von La Novelle und anf dem linken Maas-User znrückzugewinnen. König F ricdri ch Augu st trifft in Wien ein: das österreichische Kaiserpaar slnitct dem König Friedrich August in, Augartcnpalais einen Besuch ab. -H i » ö e n b u r g erklärt, der Krieg sei sür uns ge wonnen, wenn wir den scindlicheii Angriffen stand hielten. bis der Unterseckrica sein Werk getan habe. Hin den bürg und Ludendorsf statten dem K. u. K. Hauptguarticr einen Besuch ab, werden vom Kaiserpaar empfangen und besuchen nachmittags Wien. Kaiser Karl vollzieht einen sehr weitreichenden Giiadenerlasi, »»i „die Politik der Versöhnlichkeit" auch im Inner» des Staates zum Ausdruck z» bringen. Dienstag, 3.: In Ostgalizien vermögen die Russen Ihr« Angriffe nur bei Brzezain, zu wiederholen: in krischen Gegenstößen halten sächsische Regimenter ihre Stellun gen und fügen dem Feinde hohe Verluste zu. Oestlich non E e r n » nni Ehemiii des TamcS greisen die Franzosen nachis zweimal an, werde» aber zurück- geschlagen. Aus die Stadt Jerusalem werben in der letzten Woche durch mehrere englische Flieger mehr als 7o 'Bomben geworfen. Die S o n, m e > t a g n ii g des Reichstags nimmt mit Sitzungen des Bcrsassungs- und des Haupt- ausichnsies ihren Anfang: Staatssekretär v. Egpelle er klärt, die Nuierseckrieg-Ergebiiisse des Juni würden voraussichtlich so groß werden, wie die des Apri-l. Die Zweite Kammer deS sächsischen Landtages nimmt den Antrag auf freiheitliche und volkstümlfthe 'Neuordnung im Reiche >an. Mittwoch, 1.: Eins innerer Fliegergeschwader greift Har- w i ch an der Ostküstc Englands an: sämtliche Flug zeuge lehren nnveriehrt .zurück. 'Am Ehen, in des D a n, e s östlich von Eernn greisen die Franzosen 15 mal vhne jeden Erfolg, jedes Mal aber unter erheblichen Opfern an. ^ Auf den Höhen bei Brzczann werden die Russen «« aus eniigcn Lrichterliiiicn geworfen, in denen sic sich noch gehalten hatten. ^ Ein vritischcrTorpedobootzerstöreristki gv der 'Nordsee ans eine Mine gelaufen und gesunken. y, König Friedrich August trifft auf dem östlichen Kriegsschauplatz ein. - Der bekannte Kampfflieger Leutnant d. N. Doss««» buch ist im Lustkampfc gefallen. » Die Zweite Kammer des sächsischen Landtages A 8 vertagt sich. » A Der Rat zu Dresden faßt bei dem Stadt-verord» L. K netcnbeschluß über die StraßcnbahnfahrprctsevhühungA » Beruhigung: der neue Tarif tritt am 1. September* A in Kraft. Donnerslag, 5.: Ter Reichstag nimmt seine Sitzungen--» wieder aus: nach einer Begrüßungsansprache des PrS-«S- sideiite» Dr, Kacmpf begründet Staatssekretär Graf —L- Rvedern den neuen l5-Milll'ardcn°Kredit. LA Südlich des Easinn-Tales wird berertgestellte rumänische Infanterie durch Vernichtungsfeuer zer-l » streut:'auch an der unteren Donau ist der Feind un ruhiger als in der lctzicn Zeit. Die dcnischen F i n g z c n g g c s ch w a d c r haben in den letzten 'Nächten zahlreiche Angriffe anf feindliche Miinitonslager und Industricwerkc unternommen. ^ Prinz E r n st H einr ist, von Sachsen hat für die Er- ^ rctiung eines Kameraden von, Tode des Ertrinkens dir « silberne Lebensrettungsmedaille erhalten. ^ Freitag, 8.: Die Schlacht in Ost-Galiziev führt zu einer äußerst blutigen Niederlage der Russen: rheinische, badische, thüringische, sächsische »nd österreichisch-unga rische Truppen teilen sich in die Ehre des Schlachttages. Wiederholte französische Angriffe in der Champagne werden in, Nahkampf und durch Gegen» angrisf abgcwicscn. Die Verschwörung französischer Kriegsge- faiigciicr zur Schädigung der deutschen Saaten usw. reicht über ganz Deutschland. Staatssekretär Dr. Helffcrich erklärt tm Reichs tage, daß dem Reichstage eine Vorlage über die Neuord nung in den großen Wahlkreisen zugchcn werde. Ter Reichstag nimmt die Verlängerung der Legis laturperiode in allen drei Lesungen an. Das deutsche Kaiserpaar trifft zum Besuche des österreichischen Kaiscrpaarcs in Laxenburg ein. Kunst und Wissenschaft. f Dresdner Thcaterspielplan sür heute. Residenz- Theater: „Alt Heidelberg" (/- I): „Krieg im Frieden" i8j: A ll» c r t-Th ca t e r : „Die Siebzehnjährigen (8): Eentral-Theater: .Ftllt Grün" (^4). f Daö Daiizspirl von Gertrud Lcistikow mit Schülerinnen i», Naturtheater deS Köntgl. Große» Gartens findet am II, Full, nachmittags ist! Uhr, statt. Bei Ncacnwetlcr wird cS am selbe» Abend Uhr im KilnstlcrhauS oor sich gehen. Karten bei stlicS. Galerie Arnold. Fm Anschlus, an die Ausstellung von Hand- zeichnunge» non HanS Thoma kannte dank ganz besonders günstiger Umstände eine nahezu vollständige Kollektion der Radie rungen von Fritz Bo chic ausgestellt werden. Ein Katalog über die Sammlung ist in Vorbereitung. r Kunstausstellung Emil Richter. Bon heute Sonntag ab kommen Plastiken der Dresdner Bildhauer!» Gle» na c-e I S n c r von L o r ck zur Ausstellung, wobei cS sich haupt sächlich um Porträts Dresdner Persönlichkeiten handelt. — R. M ü l l e r - G c r li n r d t lLetpzigl zeigt in einer Sonderaus- stellung eine Reihe Z'audschastöbildcr ans Obcrbaner», Sachsen, der Provinz Brandenburg, Mecklenburg usw. Ferner sind ausgestellt Landschaften non Johann cs Berger (Dresden) und C ck a L e l S i, e r (Berlin). -f Künstlerocreinigung Dresden. Die Somincrgusstcllnng in der Lennöstrgßc ist heute Sonntag durchgehend von lO bis n Uhr gcüssnet. -f Der Künstler-Bcrband Dresden hält seine diesjährige S o in m er a u S st e l l u » g vom 2ü. Fuli bis mit 12. Angnst in Richters Kunstsalvn, Prager Strafte, ab. -f Dresdner Künstler answärts. Alfred Richter« A n i ch ü V >'>'>» Königliche» Schauspielhaus vcranstaltctc auf Ein ladung der Fnlcndanz des Fürstliche» -HofthcaterS in Gera im König!. Knrsaalc in B a d E l st c r eine» Vortragsabend unter de», litel „Ernst und Humor in der Dichtung des Vterbnndcs". Cr trachte österretchilchc, ungarische, böhmstche, polnstche, bulgarische, Otrtische »nd deutsche Dichter zum Vortrag. f Kleine Mnjiknachrichtcu. Die Berliner Uninersitäts- proseiiorcn Tr. Oskar Fleische r lMusikmissenschastl »nd Dr. Richard Sicrnselü (der bekannte Wagnerschrist- sleller) sind zu Geheimen RessicrunstSräten ernannt worden. — Adelheid Pickcrt. die bekannte Konzert- und Opcrn- sängcrin, ist dem Deutschen Opernhaus in Charlottcn- b u rg verpflichtet morden. — C o n r a d A » s o r g c wird in, August »nd September einen Meisterkursus für Klavier au, Konservatorium zu Königsberg abhalteu. V Gymnasium und Realschule. Gymiiasialducktor Tr. Grün iva ld beschäftigt sich im neuesten Heft der „Grcnz- bvten" mit den Erklärungen, die zahlreiche Universitäts lehrer gcnieinsam dagegen veröffentlicht haben, daß in steigendem Maße auch Abiturienten von Oberrcalschulcn und Realgumnasicn sich auf der Universität geisteswissen schaftlichen Fächern zuwenden, ohne die dafür notwendigen oder wünschenswerte» Kenntnisse im Lateinischen und Griechischen zu haben. In Uebercinstimmung mit jenen Er- kläruiigssragc» gelangt Dr. Grünwald zu nachstehendem Er gebnis: „Rach dem Kriege werden zunächst wirtschaftliche Sorgen ii» Vordergründe unseres öfscntlichcii Lebens stehen, dir „Realien" ein gut Teil unserer Volkskräfte verbrauchen: das wissen die Unterzeichner der „Erklärungen" auch: aber sic wissen auch, daß der Mensch nicht von Brot allein lebt, und wollen unsere», Volke Kraftauellei, nicht vcrschnltct sehen, die, in gleich schwerer Zeit wie die heutige, von Wil helm von Humboldt aufs neue erschlossen, i» ihren Wirkun gen sich bis heute bewährt haben. Wenigstens ei» Teil unse re, Jugend muß nnch weiterhin aus diesen Quellen schövsc» dürfen, und zwar ei» nicht zu kleiner Teil und ja nicht bloß eine gelehrte Kaste, die die dort gewonnene» Kräfte nicht ins praktische Lebe» überführtc. An humanistischen Elementen fehlt cs auch de» Fächern der Realschulen nicht: sie mögen sic ausvcntc» und pflegen, oder, de» natürliche» Zusammen hang des Gymnasiums und der UniversftcR nicht vergessend, die in ienen „Erklärungen" ciiigcschlosscnc Warnung beherzi gen. ihr späteres Arbeitsgebiet in zu weiter Entfernung von den propädeutischen Schulstudien zu suchen. Das würde leicht zun, Gegenteil von deutscher Gründlichkeit »nd Wissenschaftlichkeit führen. Gymnasium und Real schul e i n n e i d l o s e m B u n d e. jedes in seinem Bereiche das Beste zu leisten beflissen: I o wolle» wir auch ferner den, Vaterlande dienen." — . . 4 Die Erforschung des Alten Testcuncnts. linier den stattlichen Summen, die alljährlich der Reichstag für wissen schaftliche Zwecke bewilligt, befindet sich auch ein Posten zur Förderung des Septuaginta-Unternehmens, das vvi, der Königs. Gesellschaft der Wissenschaften zu Güttin gen betrieben wird. Es bandelt sich dabei um die Schaffung einer allen Anforderungen der Wissenschaft entsprechenden Ausgabe der in den letzten Jahrhunderten vor Christo ent standenen und unter dem Namen „Septuaginta" bekannten griechischen lkcbcrsetznng des 'Allen Testaments. Dos Unternehme» besteht seit 1008 und wurde zunächst vom preußischen Kultusministerium und den wissenschaftlichen Akademien zu Berlin und Güttingen unterhalten. Seit dem Jahre 1012 übernähme» das Oie ich, Preußen, Bayern und Sachsen die weiteren Kosten. Die wissenschaftlichen Arbeiten wurden auch in, Kriege fortgeführt. Ein Verzeichnis der griechischen Handschriften des Alten Testaments ist bereits- hergestellt. Dan,, wurde die Kollationierung ber griechi schen Handschriften vorgcnommen. Zu diesem Zweck wurden alle in Bel rächt kommende» .Handschriften an ihrem Aufent haltsorte photographiert und dann in Güttingen kollatio niert. Die Zahl der Photographien beläuft sich bereits anf 20 000 Stück. Für einige Bücher des Alten Testaments sind die griechischen Varianten schon so gut wie vollständig ge sammelt. Der Krieg verhinderte die Herausgabe dieser Bücher. j- Deutsche Musik in Rußland. In ber russischen Zeitung „Nvivaja ShiSn" ist folgendes zu lesen: „Ein Konzert in Petersburg brachte eine Sinfonie non BrahnrS nnd vier Stücke von Richard Wagner. Zum ersten Male seit drei Jahren Unterbrechung hörten wir Richard Wagner wieder, den unsere Kämpfer gegen die „deutsche Vergewaltigung" verbannt hatte». Zum ersten Male konnten deutsche Komponisten wieder mit Namen genannt werden, die bisher als „westeuropäische" cingeschiiinggekt werden iNißteii. Die Revolution entfernt die Schützengräben auS der Kunst. Die Intcrnationalttät deS Genies ist wieder in ihre Rechte eingesetzt. Wir sind dankbar dafür, daß wir wieder diese Stiinme des Ewige» hören, die aus den genialen Werken Wagners klingt." >,K'
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