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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 22.01.1903
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-01-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030122022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903012202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903012202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-01
- Tag 1903-01-22
-
Monat
1903-01
-
Jahr
1903
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Dresdner Nachrichten. DonnerSta«. 22. Januar tvOk Ktr. 22 oeuttche Pollsierle -schaden nimmt. >o sich nur oa- Reich entwickelt und wirtschaftlich giotz wird". Da- gesamt« deutsch« Volk hat ein Hecht, zu verlangen, das; seine wichtigsten Fragen nicht In Rom und von einer römischen Partei im Reichstage entschieden we-den. durum Los von Hon,! lLangandaltend« Beifall.) Wir protestan tischen Deut'cheu wiirden die Stunde ikgnen. wo die katho lischen Brüder srel werden vondenijeluitischrn I o m Schroffe Widersprüche sind es. die und hinter den« Schleier der Macht und Größe in Deutschland eniaegenstarren. oder d^bald lullen cvangelilch-Iutherffche Ebriste» nicht entmutigt die Hände unken lasten, »ondern stark im Glauoc» ihre Pflicht tun. den Tag des Heils, mag er auch noch fern sein, mit herausiüdren zu Helsen Weder die roten noch die ichwmzen 'lappen werden dann im Stande tein. die Ziele des Protestantismus und leine-Z nationalen Stredens zu verrücken und in Ewigkeit feit das Wort Luthers liehen. das Reich muß uns doch bleiben' — Hach diesem mit I.'irgulrdauerndem Beifall ausgenoinnlenei, Bortrage sang die Ber 'anunlung stehend den vierte» Bei-) des Luthttliedes .Da» Wort uc >ollen lasse» stah n '. wozam Herr P'arrer S e g n i ^ das Lbork u einer cneeqiichen'Abwehr venchredener von klerikaler Seite gegen den Eoangelochen Bniid gerichteter Angriffe »ahm Man »age dem Eoangelochen Bunde nach, er iei ein Hetzbund und derust >ich davei aut einen AuS'pruch des versiorvenen Wenigs Albert. Wohl dabe dir'er toleranteste aller Fürsten die»es Wort einnial gegen eine Dcpuratio» evangelhcher 'Atbettcivereine gebraucht. aber niemals in dem Sinne, wir es letzt in die Welt hinansgettaaen werde und deshalb rule er denen, die des Heimgegangenen Fürsten Weit oetlissenklich verdrehen. „Ihr lchivindelt Ware ber Evan gelffchc Bnnd rin blinder lonsenroirrller Heßbund. io Kälte er bei der gegenwärtigen Strömung gegen die Kaiholilen und die katho lilche Geistlichkeit die heile Gelegenheit. och daran als solcher ;» betätigen Der Bund stehe vielmehr treu zu seinem Königshawe. er unterlasse es aber, wie die Uliramontanen erne religiö'e und politische Partei zugleich ;u sei» Er lehr sich die role Iacobincr- mütze ebcmo wenig aus das Haupt wir den Iesuitenhut, sondern verlange nur von einem Jede» treue deutsche monarchi > cd e «Sei Innung zu Tach>e»s Ekre und deS Reiches Heil. Dann wand'.e >,ch Redner zu der P a p st leie r Was gehe es im Gründe die Eoangeli'chen an. wenn sich Katholiken zu einer solchen ver einigen. Aber die agitatorische Tendenz, wie man diele Feier per ni'ralicl und die Angriffe, die man sch gegen den Eoangeli'chen Bund geleistet habe, gehe se an Mil dem Hin'cheiden des K.nigS Aldcrr rrff'lgte eine allgemeine ulkramonianeModiliserring d?4 K'.erika'.ismu). erfolgte die Gründung der „Sächs'chen Vvl'S oeiluiig' eines uliramontanen Organs, das Luther oi-S einen Volksoeriuhrcr brandmarkt Rule. Pfui 'i Galt diele Iubelwier nur dem Papste, so konnte man se in einer Kirche abhalken. aber man wollte eine große Heerschau, um den verhaßten Protestanten u imponieren. Gegen die eine der bei der Papineier gehaltenen Reden des Monsignore Maaz. welche er in allen Stücken maßvoll nannte, protestierte Redner nur in einigen religiösen Punkten gab ihm Recht, wenn er zu Sammlungen für katholische schulen und Kirchen an>rnse und dabei an katholoche Thuren mklopfc — nur evangelische Häuser sollten damit verschont bleiben. Auch Herrn Pfarrer Bruch, der sich zu der Aeußerung versieg ohne Paosrurn keine Kirche' konnte Herr Plärrer Segmy nicht oommen Tas Papsttum 'er und bleibe eine rem mensch- :circ Institution und der große Kampf zwischen ihm und - ulherlum sei noch keineswegs .u Ende der Paps 'e> noch La und Luiker auch, denn Gottes Won un) LutnerS Lehr', vergehen .'immer und rommer mehr Emeni Luiker verdanke die sitil che und kulturelle Menschheit mehr als allen Pannen. Die letzte siede deS päpstlichen Geheimen Kämmerers r bernen von Pereira die aggreiftpkte und onenherzigne gewesen und diejemge. welche e.oi Eoangelochen Bund gezionngen habe. die Papstjubelteier nicht unerwähnt zu lassen. Pfarrer Tegnitz kommentierte m l kiail'gen Worten die Auslassungen deS Loeroen Pererra. daß der pro- i-sanl'icke Lberpräsdenk Ser Rveiuprovinz vollständig im Turne Tr. Mojesat des Ka ler-S gesprochen habe, als er daraus bin-o es daß auch Lre Andersgläubigen Papst Leo XIII deoür dankbar >ind. das; er als echter Friebenssirtt den Boikern deS Erdkreises Frieden ,.i bringen ivußle. und bemerkt dazu, daß die Friedens politik des Kai'erS. gestützt an' 'ein gutes dcuischeS Tchwerl. tau'endmal mehr wert lei als die Friedensworte des Papstes Auch den Borwurl des Toerilen Pereira. Pietz. Tou!. Verdun uno andere gesegnete deui'che Laudslrici'c leien un l'> Iahrhunderi von den deut'chen prole'raiiü'cheii Fiirftcu, Kunürii Bkoritz von Tassen au der Tv'ye an den Erb'eind Frankreich auSaelie'ert morden, nm die Hilft- FrankreläiS gegen den Kauer Karl V zu erlangen, wies Plärrer Tegiutz auf gnind geschichilicher Quellen als eden'o unhallbar iiaä>. ivie er lesisteille. daß Siraßbura. daS Bollwerk des Deutschtums am Rhein, durch den Fürsten oon Furilenocrg, den damaligen Buchen, an Ludwig XIV übergeben wurde Zum Tchffttft faßte der Redner das GlaubeiiSbekenntnis deS Eoangel'.iäum Bni'deS in Folgendem znjaimncin Gegen Koiug ns Konigsliaiis. Ka^er und Reich deui'chi'auoi'ale Treue, gegen 'N'ere knllioli'chen 'slanbensbruder ehrliche Duldminkeii. gegen den AfframontamSmuS Wach'ainkc'1 und inu dein ivani'chen EroftiNV. dem Feni'lisnms k er uns ui weiter Weil, kein Pattter-'N. sondern 'rasiaes Geise-skai»v'en gegen den'elben. das bleibe der Tcnutz .:nft-r--S re'srmatorlichen Erbes und das Programm des Evau- g llich-.m Bundes. — Die Ver'ammlung nahm hieraus folgende Rewliirron arm ..Indem mehr als 12'^ am Einladung des Eoangeliichen Bundes versammelte vrof.'staittiiche Maiiner und Frauen geecn- vrr der am 7 Dezember um r ac'l'i'enilichciu Tchanaeoranae ^ Dresden veranstalteten Papsvihel'eier sich mir Ttolz und reude zu dem GcitteSerbe der Re'ormalion bekennen und die gehässigen Angrine deS vavnllcken Gcheim-HämmererS, Ober'l ' Pereira. aul die vaterländi'che Gesinnuna des Dresdner Fwelg- ne.-e ns deS Eoangelischen Bundes mu Enlrüstuna .oirückweii'en. ^kennen i:e sich in erniier Ttunde und vor des Allwulendeii An- "ügii mit dem ranzen bewußt eoanaelocheu Sach'envolke in uu. .vandewarer Treue zu Kon g und Vaterland, zu Ka'er und Reich " Hierauf richtete Bern Pfarrer BI a n ck m e i lt e r herzliche Worre des Dankes an Herrn Dberlebrer Tr. Tcha'er uns,Herrn i 'arrer Segnitz. Dabei ließ er eiwließen. daß der geschätzte -ie,,- pkini an der A'inenk'.rche >ewe Abiiammung b'S aul -rkb-rs Mirre-ormator Melanchknon zurnck'ühren. kann, /treckte g -um Sckiluß noch t'e Tal'ache. daß schon August der Das Gewerbekiausor'hes.w unter Leituna des Königlichen ".u'ikdirekio-rS Tr.nkler bewäbne sich >n der Begleitung wieder ..um, vorzüglich, wie Herr Karl Prctz'ch am Klavier. TI. 8t PS Walsemar Ttaegemann in Leipzig. Ein bemerkenswertes .-z iu'prek fand ae'i rn abenn im Renen T' ealer zu Leipzig "K -gen'v !t der dritten "uik besuchten Aii'uihrung von W-llden ' ruch-s ..König Lau rin" siatr. da» des König!. TchaujoielerS u'aldew.ar Tiaegeinann ans 'Berlin als Amalunge Amalr'ch. der durch lein To>et gerade vor allen anderen den überraschend anzenden Enolg der ilraiinührnna des Werkes in Berlin eitt- B"ed u hatte Roch interessanter wurde das Gastspiel dadurch. e."i Waldemar Ttaeaemann. der Sol», deö Direktors des ver- n'gten Leipziger TtadtlheaterS. des als Tanger wie Darsteller un 'ruber her ale>chermaßen geruhinien tetzigen Geheimen Hof- ns KRar Ttaegemann i». Der sunge Künstler, der schon während d.-i Dü'ieldorser Frivole!' >m letzten Tommer »ich bemerkend wert berooriat. und der übrigens erst vor wenigen Dagen unin Skttn' beider Rechte promoviert wurde, hatte daS Gliick. gleich '' . riteu Engagement ain »onigl. Tchaii'vielhan'e zu Berlin z» »de», wo er 'cbo» in »uner ganze» Anzahl Rollen Proben seines eroorraaenve» Talents abgelegt hat. die schönste und über- i.i.ii.-nüste gerade als Amalrim Als solcher bat er nun auch Leioziaer Tradttbeatei einen dnrchichlagenden Erfolg errnugen. ttune männlich-stattliche Eruchernung. mrl gutgeichultem. wohl- uiendem und kräftigem Drgan aiiSgestattet. ebenio .ml feurigem 'emoerainent. trug^er gleich v-k Erzahlniig vom Fwcrgcnkonig aur>n in der 2 Tzene des ersten Aktes >n äußerst wirksamer We»e vor. nicht so schwärinerisch knabenhaft verträumt, wie sein Vorgänger an der gleichen Stelle. Herr Hahn, obwohl auch dessen Aunaisuug der Rolle srch vom künstlerischen Ttandpunkt durchaus .echtserklgen läßt, sondern mehr als ein verträumter trutziger Kecke, wie er denn auch im dritten Akt und n der Schlußszene d'S fünften Aktes noch mehr als Herr Hahn den jugendlichen Beiden heroorkehrte. der trotzdem aber den sanftesten Regungen ach nach seiner Blendung zugänglich ist. Die ganze Auffassung r Rolle seitens Waldemar staegemonnS batte so einen großen !aa. und die Turchführuna der ganzen Rolle cmen durchaus wnhellllchm und glaubhatten Charakter Der Beikall des Publikum- nach allen dre> Szene", in denen Waldemar Stacke allgemeinen Gesang: .Deutschland, Deutschland »der alle-" schloß die durch keinen Mißton gestörte Versammlung —* Da» Ar me »amt zu Dresden hat nach einer dort- selbst zusammeugestelllen Liste fortlausende Unterstützungen Armen, welche Almosen erkalten und zwar.KÄ7 Personen mit wöchenllich pro Kopf von I Mark b,S zu 4,50 Mark gewahren müssen. Ter Grund der Armenunleritutzung war zu suchen >n Krankheit, hohem Alter, verminderter Erwerbssähigkeit usw An von Ehemännern verlassene Ehefrauen oder durch den Tod derselben ver- anlaßte und notwendige behördliche Fürsorge waren Beträge von l Mark bis 7 Mark wöchentlich ze nach der Kinderzahl und Be- dürsligkeit ausgeworten und 18S8 Frauen bedacht worden Einen koken Aufwand und unermüdliche Arbeil erfordert die Kinder- sürwrge 'Allein in Dresden waren SOS Kinder, welche lausend unierjiützt werden mußlen. in Pflege gegeben worden. In Land- pflege. >n den foaenannien Kinderkolonien. welche unter Aufsicht der Drlsofarrer stehe», waren 700 Kinder zu verpflegen. Landpflegen befinden sich in Porichendors. Slreumen. .Lipsterwitz. Diilers- dors uiw. Für die Kinder wurden de» Pslegecllern ü—15 Mark inonallich bezahlt Tie sänilliche Arbeit wurde von den Dresdner Herren Armenp'legern unter Anleitung deS Herrn StadlratS Kühn bewältigt —* In, Tralieihnu»'. wo koßhare B!»menspenden niedergelegt waren, erfolgte beute Mittag 12 Nbr in Geaenwait rablreichcr Leidtragender die feierliche Einsegnung der irdische» Hülle des im 00. Lebensjahre gestorbenen Kaufmanns Herrn Felix Schramm durch Herrn Konsittorsalrak Snp Lie. Benz Hieranf wurde der Sarg durch dieBeerdignngSgeiellschast „Pietät" mittel» ihpännigen Galaleichenwagens nach den« TrinitaliSttiedbose übe filbrt — Aus Anlaß der Beiietzniig blieben dir Geichästseäume der Firma Schlamm u Echlermencr bis nachmittags t Nbr geschlvsfe». —' Gestern abend A<S llhr wurde die Fencrwchr nach dem Grundsiück'Alaunstraßc 25 geru'en. konnte aber iow« wieder abrücken. da eS sich herausslelltc, daß »nr blinder Lärm die Alarmierung verilisachk hatte. —" Vom Hauvlbahnhoie weg war neulich abend- ein voll- zevackter Reiielorb ge» ohlen worden, der aus einer Karre lag. Man fand fpäter den Kord erbrochen in der Herkules-Allee !m Großen Garten auf. und ein Teil des Inhalts war daraus veochwunde» Schwurgericht Die heutige Verhandlung richtet sich gegen d>e 1S5S rn Pdersrohna geborene, vormalige Speise- Wirtin und Wcinbändlerin Selma Emilie aesch. Paschke, verw gew Klein aeb. Pcahn. welche sich wegen betrügerischen Bankrotts und Nnterschlaaung zu verantworten har Die Angeklagte, welche als cuie 'leißige und rührige, dabei sparsame Geschäftsfrau ge- schildert wird, gründete in den ISSOcr Iakren »n einem Grund stücke der IokanneSBraße einen Dcinichank iiatle >edoch schon damals mir Sorgen und Muben zu kämpfen Das Geschäft wurde nach einander nach der Pillnitzer- und Galencstraße ver- legi, ging aber nicht be'ser. Nachdem die P noch eine Zeit- lang als Wirtschasierin m der „Baumwieie" tätig gewesen war. gründete sie ausganaS 1500 in einem Haale der Schandauer- Ttraße eine neue We.n'lubr Aber auch hier dlukle ibr daS Gluck nicht. 'Als Hauptgrund gibt die 'Angeklagte an. daß ein »naeratener Tobn ihr außerordentlich große Kosten verursacht habe. Tchon im Fr,ik,ah,r 1002 inupke die P de» größten Teil ihrer HauS- und WiNichattsgeräte verkaufen Die Käufer ließen die Mobilien bis aus weilere-Z gegen einen >ahrl>cheii MieizinS im Gebrauch der Angeklagten. Sie erhielt ferner, wenn auch mir vorübergehend, dadurch Hübe, daß ihr c:n diesiger Wein- Händler 500 Flaschen Wein im Werte vo» 1'lOO 'Mark >n Kom mission gab Ferner hakten hiesige Geschäftsleute Inventar im Wer»' von 570 Mark, eui Piamiio un Werte von ISO Mark uns einen Bicrapparat im Werte von 165 Dcark leihweise ge- liBen Im Inn' 1!>02 ivar die 'Angeklagte cahlnngSunsähi» und beschloß, aus den Rat einer Kellnerin, nach Rordamerika zu gehe», m der Hoffnung, daß ihr vielleicht dort das Glück lächeln werde. Vorher ließ sie das sämtliche bereits verkaufte HauS- und AirkschaflSgeral und die ihr anvenraulen Waren und In- ventarien zum Fivecke des Verkaufs zii einem kiesigen 'Auktionator bringen n»d ivurde flüchtig. Die Gläubiger erhielten noch recht- zeitig Kenntnis und konnten einen Dell ihres Eigentums retten oder teilweise .Fabln»» erlangen. Rach 'Amerika kam die Paschke nicht, weil ziemlich mittellos, sondern stellte sich nach erniacn Irrfahrten ,n Frerberg freiwillig der Staatsanwaltschaft, in der 'Sossming. einen müden Richter zu finden Diese Hoffnung Hai sie nicht getauscht, denn selbst der Vertreter der Anklage. Tlaatsanwalt Klotzsch. tritt nach der Beweisaufnahme warm s»r Bewilligung mildernder Umstände ei». Der Verteidiger. Rechts anwalt Di Georg Tiebert. plädiert dahin, daß die Angeklagte vor ihrer Flucht noch gar nicht die Zahlungen eingestellt gehabt hätte, die Merkmale des betrügerischen Bankcvtts al'o auch nicht vorhanden seien ^ Rach dem Wahrsprnche der Geschworenen ist die Angeklagte Selma Emilie Paschke mir der Unterschlagung unter 'Annahme mildernder Umstände schuldig und wird darum nur zu 10 Monaten Gefängnis verurteilt, t Monate der aus- aeworsenen Ttra'e gelten als durch die Untersuchungshaft ver büßt. — Amtsgericht. Die Verkäuferin 'Anna Emilie Fussel auS Krippen bei Schandau wird beschuldigt, aus der Geschäfts- kaiie chreS Prcnzrpals etwa 200 Mark entwendet zu haben. Die Angeklagte bezog bei freier Station und Wohnung 20 Mark Monatsgehalt Bisher hatte die F. ihre Schuld zugegeben, in der Hauvtverbandluno stellt sie sie aber eatfchicden in Abrede und widerruft das Geständnis mit der Begründung, die früheren Aus lagen aus Furcht vor der ihr anqedrohlcn Verhaltung getan zu haben. Tue Angeklagte war drei Jahre in dem Geschärt als Ver käuferin tätig, daS vor einem Jahre von ihrem fetzigen Prinzipal übernommen wurde. Der frühere Besitzer bezeichnet ihre Führung als tadellos Inw eweit die Behauptung der F.. daß ihr Ge- ichäffvherr otttdrinalich gegen sie gewesen sei. aus Wahrheit beruht, laßt sich nicht 'effstcllen. Dem Gericht erscheint die Schuld der Angeklagten als erimBeni es erkennt demgemäß auf 0 Monate Gefängnis und^ nimmt i,e wegen Fluchtverdachts bezw. be- slekeiioer KvllunonSaesahr init den Zeugen am Schluffe der Ber- mann aiiffriit, war groß und. eben'o wie der dem Künstler nach dem dritten 'Akt gewendete Lorbcerkranz, ehrlich verdient Prof. D r. Karl Siegen. f" Eoguelin aivo. der am Freitag einmal in unserem König!. Dvernbauie autlrcken wird, hat gestern Abend sein Ber liner Gastspiel im König!. Schammelhausc als Tartule und nlS Msaearille < I-es p>öcwm»<, iiäieules") mit glänzendem Erfolge Herzog von Eoburg und die Damen und Herren de- Hmes bei Mit lebhaftem Interesse folgten die Helrichasien der Aufführung und spendeten dem Künstler reichen Beifall. In der großen Panse nach der 'Ausführung von „Taituse" wurde der Tee genommen. Rach der Vorstellung wurde Eoguelln znm Kaller besohlen, der »äch in huldvollster Weite ungefähr zehn Minnlen lang mit dem Künstler unterhielt und den meisterhaften Leistungen rückhaltlose Anerkennung zollte. Im Lanse de, Unterhaltung erinnerte sich der Monarch mit viel Vergnügen deS letzten IaadansenkhalteS beim Grasen Henckel von DoniierSmarrk. zii dem Eoauelin bekanntlich emgcladen war. Ter Kauer und die KaffeEn beiibffchitgcn. der Auffühiung von ..l-EiRAeinm »m morgigen Donnerstag im rDpernhause beizuwvhnen. v Der Ungarische LandeS-Schaiispelerverband hat be schlagen, dem Ministerium in einem eingehenden Elaborat die chädlichkeit der noch nr Ungarn bestehenden deutschen Theater auScinaiiderzusctzen. Der Verband fordert vom Mini ster.um die strikte Einhaltung der bereits gegeoencn Versprechung, ab 1. Januar 1904 ke ne deutsche Konzession zu verleihen. Fenier enthält daS Elaborat Beschwerden, daß selbst in Budapest unter dem Deckmantel „Bariätö" in einem ersten Vcrgnügungsetablisse Sachsen SieberrbürgenS sich in Hermannstodt ein Ver ein Ltheater erbauen. osort in Hast. — De« Arbeiter Gustav Remhold Viel»« au- Poklchoppcl war ein von der Bolueidirektion Dresd«, aut- /fertigtrr Strafbefehl über S Tage Hast zugeyanaen mit der -t- chuldiguna, im Warteraum de» yiesigen Hauvtbahnhose- unie- uat genächtigt zu haben. Aus den von W. aestrlltrn Antroa km ich da» Gericht mit der Angelegenheit zu befasse». Durch die cwei-aufnabme ergibt sich, daß Wiede in d«, Nacht zum 18 Mo- vember den Mitternacht-zug nach seinem Wohnort Polscha-pe! benutzen wollte, ober verpaßt hatte. Er wartete nun aus die nächste Gelegenheit zur Heimkehr, die sich erst gegen < Uhr morgend b°l ES war ihm gesagt worden n dem Iqankbetrirbsreien Warle- raum 3. Klasse, daß. wenn er keine Fahrkarte habe, er sich nicht darin aufhalten dürfe. Wiede begab sich darauf in den Warle- saal 1. Klasse und nahm dort aus dem Soso Pta nächsten Zug mit 4. Klaffe zu stellt wird, besteht eine Borschr oso Platz, um aui den warten. Wie vom Gericht selige- rift darüber nicht, daß die in den Aarteräumen sich oushaltenden Personen im Besitze einer Fahr- karte sei» müssen, daS sc, nur Brauch. Rach dieser Sachlage stellt sich Wicdes Aufenthalt, der von der Polizei als unbefugtes Nächtigen in fremden Räumen angesehen wurde, als nicht und«, rechtigt dar Er wird demnach treigeiprochen. — Gegen den vor bestraften Sattler und Marktyelser Heinrich August Fächer aus Straßdurg i Eis mußte am 0. November v. I. ein Gendarm zu Hilfe gerufen werden, weil er in einem Streite mit dem Gaß- Wirt, i» dessen Lokal er sich aushielt, mit Gewalttätigkeiten vc». zugesten drohte. Bei der Abführung zur Wache leistete er Wider- stand. Die Folge ist 1 Monat Gefängnis. —' rvenerderiwt »er »««»»rar, »cewane «am r> Januar Das Marimum deS LultdruckS mit 778 Mm. ist über den tchwedöckenecen auSaebreitet. eine Depression unter 76l Mni. befindet tick westlich von Schottland Deutschland bat ruhige«, heiteres und lehr kalte« Weller. - WahrschelntiM ts» zunächst Fortdauer der Wetterlage, nachher durste >m Westen sich etwa« wärmere Temperatur «instellen. Amtliche Bekanntmachungen. Rach dem Ortügesetz über die Bereinigung der Landgemeinden Mickten, Uebigou und Kadlp mit der Stadt Dresden sind u a mit dem Tage der Einverleibung die bisherige Userordnung für den AuSschissungSplatz zu llevigau und die bisherig- Uferordnung für den gemeindlichen Enr- und AusschlssungSpiai, in Kaditz außer Kraft getreten, »nd eS »st an deren Stelle die für die Dresdner städtischen AuSschifsunaSplätze geltende llserordnung vom ü. Juni 1893 nebst Tarif m Kraft getreten Gleichzeitig sti jedoch zur Erleichterung deS Verkehrs in teilwciser Abwe chung von Kß 4 und 15 dieser llserordnung biS aus weiteres bestimm' 1 Schiffer, welche an dem städtischen AuSschissungspIaße zu Uebigau oder zu Kaditz anlcgen wollen, staben ihr Eintreffen vor- her durch Postkarte bei dem Aufseher für die städtischen Aus- schissungsplatze Hosmann, Dresden, AuSschissungSplatz Men brücke, Terraisenuscr, zu avisieren, und zwar zu Tal fahrend« Schiffer vor der Abfahrt von Auffig, zu Berg fahrende Schwer oor der Abfahrt vou Nieia; 2. Schiffern, welche ihr Eintteffk» nach Punkt I avisiert haben, ist bis aui weiteres gestaltet, an dcw betreffenden AuSichistiingSplatze anzulegcn und mit der Ausladung zu beginnen, ohne die Anweisung deS Anlegeplatzes durch dcn Aufseher abzuwarle». Ter Meldungsschei» wird von dem Aus- seher alsbald nach dem Eintreffen an Drt und Stelle, gcgcn iofvrlige Erlegung der Ausschiff'ungs- und LagcrungSgebühr. cl- teilt werden Lage-geschichte. X Deutsches Reich. Bei dem Kaiserpaare waren am Montag abend zum Tee geladen DPcrhofvrediger v. Dryandcr. Professor Kekule von Stradomtz und Prosessor Delitzsch - Der Kaiser sprach am Dienstag vormittag beim Reichskanzler vor x Zur gestrigen R c > ch S t a gs I i tz u n g bemerkt die „Deutsche TagcSztg.": „Von den Sozialdemokraten wurde nicht »ui ein Skandal verursacht, der an die Zeilcn^bcr Zolltaris-Lbstruktien erinnert, sonder» eS fielen sogar grobe Schimpiworte Auch dci freisinnige Ada. Barth fuchtelte wild mit dem Zeigefinger umber. doch die Qualität feiner nach dem Präsidenten»!; gerichteten Za rufe war von der Tribüne aus nicht zu erkenne». Ter Präii dent, er, der sonst mit größter Ruhe und Besonnenheit die Ge schälte des Hauses leitet, war schon von 'Anbeginn scheinbar etwas nervös und sprach sich während der Tiskustion mit dem Akg. v. Vollmar bedauerlicherweise in immer größere Erregung hinein, derart, das; er einige Einwürfe des Redners wohl augenblicklich nicht gennn ausfgßkc Vielleicht waren ihm auch die Kundgebungen, die der Abg v. Volimar im Auge hatte, nicht völlig im Gedächt nis. da er sonst wahrscheinlich für die Debatte nicht io enge Grenze» gezogen hätte, wie er cs tat. ohne daß er dabei seiner Adffchr, den „Fall Kruvv" im Reichstage nicht o.usrollen zu lassen, kälte Eintrag tun muffe» Verhindert hat er schließlich doch nicht, was der Abgeordnete hatte sagen wollen. So aber durfte die ans teilwcffe wohl urtümlicher Voraussetzung des Präsidenten beruhende Maßnahme im Reichstage nnßcrkalv des HanieS oon dcn Sozial denwkralcn in einer Weise gedeutet weiden, welche. edcnstM aus irrtümlicher Auffassung basierend, dem Gekläischc neue Nahrung wffihrk." — Ter Verichieislattcr der „Tägl. Rundsch" schreibt. Der rhetorische Kamps des Heirn v. Vollmar um icni un bestreitbares Recht, eine kaiserliche Kundgebung gegen die Sozial demokratie vor dom Forum der Volksvertretung zu erörtern, endigte zwar mit dem Siege der präsidialen Autorität, aber die Szenen. die Erinnerung an vie verflossenen Tage des wüstesten und häßlichsten Zolllompfes heraus, sie zeigten auch, über welch gefähilichen Ab gründen die präsidiale Entscheidung schwebt. Und man weiß nicht, was noch weiden mag. denn eS ist ziemlich offenbar, daß die Sozialdemokratie den Kampf nicht oline weiteres verloren geben, 'andern immer wieder versuchen wird, die Breslauer und die Essener Kaiierreden im Reichstage zur Sprache zu bringen. X Der Fraktionsvorstand der sozialdemokratischen Fraktion des Reichstags erläßt folgende Erklärung» „In der Sitzung des Deutschen Reichstags ist durch den ersten Präsiden, ten, Herrn Grasen v. Ballestrem, ein die durch die Verfassung garantierte Redefreiheit der Abgeordneten vernichtender Gewalt akt verübt worden, regen de» wir im Namen und Auftrag dcr sozialdcmokratiichen Fraktion hiermit öffentlich Protest erheben, nachdem der Redner, Parteigenosse o. Vollmar. vergeblich ver. sucht Kat, in der Sitzung sein Recht zu wahre». Vollmar bc> absichtigte im Laute seiner EtatSrede die verletzenden Aeußcningcn zur Sprache zu bringen, die der Kaiser in seinen bekannten Reden in Essen und Breslau im Dezember v. I. gegen die deutsche Sozial- demokraiie geschleudert hat. Das zu tun hatte Vollmar nach dcn bisherigen, durch den Präsidenten Herrn Grafen v. Ballcstrem selbst im Reichstage cmgeoiireerten Regeln volles Recht. Ter Präsident. Herr Graf v. Ballestrem, hat in dcn Sitzungen deS Reichstags von 2l. Januar >890, ferner vom 21. Juni IW und endlich vom t2 Dezember 1899 ausdrücklich erklärt, daß er eine Besprechung kaiserlicher Reden in angemessener Weise, sobald sie authentisch, z B. durch dcn „Rcichsanzeiger" bekannt geworden seien, zulassen werde. Qbwnhl nun die Reden in Essen und n> Breslau im „Rcichsanzeiger" veröffentlicht worden sind, und ob wohl Vollmar aus Einwendung des Präsidenten. Herrn Grafen v. Ballcstrem, ausdrücklich erklärt hatte, er werde dcn Fall Krupp, mit dem jene Reden in Verbindung stehen, mit keinem Worte er wähnen. sondern srch ausschließlich am die Kritik der gegen die sozialdemokratische Parte, gerichteten Beschuldigungen des Kaisers befchränken, so lieh der Präsident diese Kritik nicht zu. Dieser Willkürakt des Präsidenten, Herrn Grasen v. Ballcstrem. ist um io unerhörter, als er es in der Ordnung fand, daß sowohl in der gestrigen als in der heutigen Sitzung des Reichstags daS Swine münder Telegramm des Kaisers an den Prinzregenten von Bauern, das »in „Reichsanzeiger" nicht veröffentlicht worden ist. in der gründlichsten Weise erörieri wurde, insbesondere auch durch Da dir Geschah den Zentrums-Abgcordneten Dr. Schädler. „ Reichstage selbst zur Erörterung zu bringen, so wenden wir unS an die Oeffentlichke t. Wir überlassen dem deutschen Volke, über dieses durch den Präsidenten des Reichstags auf die Redefreiheit der Abgeordneten verübte Attentat da- Urteil zu fällen."
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