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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 04.05.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020504025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902050402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902050402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-05
- Tag 1902-05-04
-
Monat
1902-05
-
Jahr
1902
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s Diese» Vlatt wird de» Leser» von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit» als Abend-Ausgabe zugestellt. während eS die Post-Abonnenten am Morgen in einer Gefauimtauegabe erhalten. verugrgedühr: Oleneliadrltäi » Mk so B», ; durch die Li» 8 VN. Dt» ..Dresdner?! schrillen" »richeii,»» St,»« «i»»«»»«: die Bc-ickur in Diedden und der niichiin, limurdunu. wo die tzulraauna dmai r,,enr Monn „der pommiiiioiigrr ntol««. erimlle» dad iNiait «» svixtikiilnaeii. die nicht an» «oini oder Neieuaur lotsen, ui «wei LtieUauSaaden «den»« und , D>»i„u« »uaelieill. Sür Rücksutie eiiiseiaiidter Schritt- jiach! leine Lkibmdlichltii. Sernivrechanichluii: «»u I «r. u uuv Rr ««w«. L«Ie,ramin-»dreiie: ««ch ich »« » »0V,L KegvLrrröeL L8LV Verlag von Kiepsctr ^ Ueirliardt. Anreizen-L.nü. <xi» !>ln»alii»- l'vn not >ku>'ui«,n kiiolui i» der<>aut>»a>''<ii..'ii>i.'::r un> den R»d«iam>adi»ei»'«iii!>i Trreden die Nachiiiiiiaiio >i II! i ?om. im'» Nkiliinso mir > 4 vo, il di»' '.i Mn Tu l n».Ui> Mrmid ,->i- s«. I« Tübli! 2 l 'pft . U.I timt»«uii«eu «u> t.i Pnvalicite ::.v- Pi«.! dir sni«»iiu Kciie als .liimnumdl' oder «ui Tcriieil, M Li«. g« NuiiimkNi iiu«, loim und .II»! lauen i dev Lwoliiiu iiiniudutlcu so. -m dc er und M Li«. Hau. oeivndcrem Tarb. Auswurliuk Aunräur nur »e«!u LvrauLbrzaliiimu. BelkuMIier w.rdcii nül lü Zjls. drrechnct. Nlvuäv L ILudrled ^ KMgesiMt « 8ev8trL88v 12. Nr. 122. -vlesieu Neueste Diahtbcrichte. Hofiiachrichleu, Verein sür Erdkunde. Siegcsdenknial. Schwimmklnb „Germania", Vm Schleldmaichine und Äuge. Militärgericht. Neueste Drahtmeldungen vom 3. Mai. Berlin. Der Kaiser, der die Nachricht vom Tode des Prinzen Georg gestern Avend in Potsdam erhalten hatte, begab sich Abends nach der Rückkehr vom Potsdamer Bahnhöfe nach dem Palais des Prinzen und verweilte längere Keil am Sterbe bette. Heute Vormittag wohnte der Kaiser ans dem Tempel hofer Felde den BataillonSübnnaen bei Berlin. Der Ka>>er befahl anläßlich des Ablebens des Prinzen Georg eine lltägige Hoftrauer bis zum 16. Mai. Berlin. lPriv.-Tebj Reichskanzler Gras Bülow hatte deute «ine Besprechung mit dem Reichstagsprasidenien (strafen Balle st rem. Es soll sich um eine Erörtern»« über eine 'Ver längerung der Tagung des Reichstags bis nach Pfingsten gehandelt haben. Die erste Lesung der 'Novelle zum Zuckersleuergesetze wird ans alte Fälle am 5. d. M. slatlsindcn und sich daran die dritte Berathung der Novelle zum Branntwcinstcilcrgesctz schließen. Striegau. Der Landrath des hiesigen Kreifes v. Klitzing Hot sich gestern erschossen. Der Beweggrund ist unbekannt Schloß Lov. Das heute früh auögegebenc Bulletin be sagt: Die Königin verbrachte eine ruhige Nacht. Cie war in den letzten Tagen fieberfrei. Die Nahrungsaufnahme ist an dauernd genügend, die Kräfte nehmen ^u. Schlag L o o Da die Besserung im Befinden der Königin anhält, wird Dr. Roessingh sich nicht mehr ständig hier aushalten, sondern heute nach dem Haag Kurückkehren. London. DaS „Reuter sehe Bureau" meldet aus Euraeao: Die venezolanische Regierung hat Eumana den Aufständischen überlassen. Letztere zählen 2760 Mann und dürsten bereits am 27. April in die Stadt esiigezoaen !ei». Petersburg. Dem „Negicrungsbotei," zufolge wurde der Direktor des Departements der Rcichsrente Geh. Rath DmNriew zum Gehilfen des Fiiianzministers ernannt. Schema cha. Gestern Abend 7,16 Uhr wurde hier ein schwacher Erdstoß verspürt. New York. Nach einem Telegramm aus Port an Prime ist ganz Domingo mit Ausnahme von Porto Plato in den Hände» der Aufständischen. Bueno A v re s. Die Regierung erklärte die Konzession zur Errichtung des Hafens vonBahia Bianca sür hinfällig und legte dem Inhaber derselben eine Geldstrafe von 260 600 Piaster aus, weil er die Ausführung der Konzession unterlassen hat. OertlicheS und Sächsische». Dresden. 3. Mai. —* Gestern Nachmittag empfingen Ihre Majestäten der K ö n i g und dieKönigin >n Billa estrehleu den dortigen Psarrcr Lic. thcol. Richter und ließen sich durch ihn die Pläne der neu- zuerbauenden Kirche der Ebrislusparochie in Strehlen vorlegcii. —* Ihre Majestäten der König und die Königin sind heute Vormittag 10 Ubr 16 Min. von Haltestelle Strehlen aus unter thcilweijer Benntzling eines Sonderzugcs zu dem üblichen mehrwöchigen Aufenthalte nach ^Schloß ibullen ort >» Schlesien abgereisl. Die Ankunft aus der Schlesischen Besitzung erfolgte heute Nachmittag I Nbr. Als Gäste des Königspaares lind Frau v. Minckwitz, gcb. Komtesse Einsiedel nebst Tochter, jowi« Kammerherr v. Wuthenau und Gemahl»' mit nach Sibytlen- vrt gereist. Im Dienste des Königspaares haben sich mit »ach Sibyllenort begeben: Hofdame Gräfin Reutlner v. Wevl, Hof- sräu'ein v. Abelen, Eereinonienmcistcr Graf v. Rex, Kammerherr v. Megsch-Reichenbach, Flifgeladjulant Major N. Watzdorf, Leib arzt Generaloberarzt Dr. ^clle und Königs. Arzt Ltabsarzr Dr. Hoffmann. Der Ebes der Privatvermogens-Vcrwaltung des Königs. General-Adjutant, General der Infanterie v. Minckwitz, ist bereits gestern in Sibyllenort cingetrossen, um die sür den Aufenthalt des Höfts erforderlichen Vorbereitungen zu treffen. —* Ihre König!. Hoheit Frau Prinzessin Friedrich Leopold von Preußen besuchte in Begleitung der Baronesse Eerrini wiederholt den Kunstialv» Emil Richter iPragcrstraßej, um die dort veranstaltete Sonderausstellung der Belgischen K unst- Isr zu besichtigen und Ankäuft zu bewirken. Derselbe Beiuch Kunst „nd Wiffeuschaft. 7* Woche«.Spielplan der König!. Hostheater. Opernhaus: Sonntag: „Die Fledermaus". Montag: „Das Glöckchen de" ' " "" ^' ^ vr nenuzig Jahre» wurde dem Damen-Mode-Magazin von Earl Meersiei», Prager- straße. und der Firma Decrtz u. Iiller ebeildaielbik zntheil. * Dem Vorslande der Königl Kultnsiiiiiiislerialkasse, Herrn Hoirath M » tz e, ist in Anerkennung seiner Verdienste um dos hiesige Lehrerinnenheim die Carola-Medaille in Silber verliehen Loillltilsi, 4. Miii 1W2. und durch die hohe Proteklori» des Vereins, Ihre Kaiftrl Königl. Hoheit Frau Prinzessin Friedrich August, ansgchöndigl worden. —" Dcni Generali'nspeklor der Fnßartillerie (tzeneral der Artillerie Edler v. d. Planitz in Berlin wurde anläßlich seines Stämme» bevölkert, wird von Häuptlingen regiert, die 'Despoten sind im wahrsten Sinne,deL Wortes. Die OoaniboS sina chocoladenbraun, von kralligem Wuchft und g:ye» aaftailinv nackt Interessant nt das Verhöliniß der Ovombv-Heapiün r za ihren Unterihanen. Justiz wird sehr kurzer Hans geüln. A ii Dem, der, eines Vergehens bezichtigt, zu dem Häuptlinge j.i seinen Werft oder Kraal lieicbicden wird, er tomun gewöhniicii lebend nicht wieder heraus, sondern cs wird ibui ciinach de, Hals durchgeschuiiien und sein Körper i» den Busch gewolien. , .. . . >öo er willkommene Beute der Schakals nud Hyänen wird. üthährigkii MtliiäidienslinbilnnmK da- Großkreiiz des sächsische» Mißliebige Verwandte oder Unterihanen, die dem Häuytliug in VeldienstordenS verlieben. ^ beanem find, ivcrden zu einem Gasimahl in die Behansiing des Tie Firma Hahn tNacht., Hoiphotograph, Ferdinand- Letziercn geladen. Bciui Mahle uursi man ihnen dann von lnnien eine Schlinge um den Hals und erdrosieli iie. Der Körper wird nichi weit vom Kraal cingeschorct. Aut di Deutschen waren die Ooamboä nicht gut zu ivreche». weil in > glaubten, man wolle ihnen ihr Land nehmen Tie Ei.pediiivn verkügte im Ganzen über 26 gute Gewehre, ll Ochsenwogcv. 2 Ochftnkarrcn. M Ochien und l t Pferde Am 3. Anguil lra' man in Nainaloni ein. und erreichte etwa 11 Tage ivätcr di Häuptlings-Werst des Negale. Das Gesicht des Häuptlings ist surchibar häßlich, mau könnte es dämonisch nennen. Negoie ist einer der gefürchtetstcn HäuvUingc. mau sagt ihm mrgczählm Morde nach. Die Reisenden iheisien ihm de» Zweck der Expe- dition uni. erhielte» eine Kalabasie mit Bier vorgefttzi, iauschren ihre Geschenke mit ihm aus, daS seinige bestand aus einem selten Ochie», und schieden dann von dem Häupilina Negale a!-^ gute Freunde. Der zweite Häuptling, den man besuchte, war Kambonde: zwilchen ihm und icincii unterthaiiei, >var das Ver hällniß ganz anders, als bei 'Negale. Aucb de» Reiienden kan. einen Ochse» als G> ob du straße II, hat heute zum Besten des Säuglingsheims 566 Mk. abacliescrt. Dieser Beirag stclli den vollen Erlös der Faschings- bilder vom Eentral-Dhealer, ohne jeden Abzug der eigenen Koste», dar. ^ - * Der Bebauungsplan, der sür das zwischen der Stiklssiraße. dem Frcivecger Platze, der Annenslraße. der Zwmgek- straße. der Wettiiie>si>aße und der Palmstraße. sowie an der Nord- ieite der letzieie» aeleaeae Land aukgesiellt worden i». und daS dnui gehörige Orisge etz ift>er die Bauvorichriiten »nd die Ber- tlieiluug der bei Duichsiihning des Planes envachienden Kosten sind ikeiiwesie avgenndcrl ivovden Der 'Vehaunngsvtzin und das Orts- ge'etz iverden, insoweit sie abgeändeit ivorde» sind, ;>ir Nenntniß- iinhwe im Vauvolizeiainte — Brcilesiiaße 'Nr. 7. 3 Obergeickoß. Zimmer 6 — aut die Dauer von l Wochen össentlich auSgclegt. —* Durch die Anssichtsniannschast der Woblsahrlspolizei ist auch iu diesem Frühjahre eine allgemeine Besichiignng der Obst bau me aus die Vertilgung der O b ft b a u m > ch ä dl i u g e er folgt. Tic Besichtigung erstreckte sich aus 6641 (härten mit un- geiähr 111 266 Obsibänmcn. Dabei wnrdcn in 876 (Härten 2667 Obirbäume vorgesunden, die noch nicht gereinigt waren. Der Erlaß behördlicher Zwangsansiage Hai sich nur in einem Falle enorderlich gemacht. —* Ter Bereiii > ii r Erdkunde hielt gestern Abend unter Vorsitz des Herrn Professors Dr. Roge seine Hauviversainni-- lu»a ab. Nach kurzer Begrüßung und Erledigung einiger ge schäftlicher Angelegenheiten erlheille der Vorsitzende dem Asrika- reiscuden Herr» Oberleutnant Dr. Hart mann daS Wort zu seinem Vortrage: „Meine Reite ins Kaokoftld 1006 und durch Ovambo-Lono 1001". Die Ausgabe der crstcrcn Reise durch daö Kaokofeld, ein sich «ordwestlich an das dcutsch-osrikanische Schutz gebiet anschließendes, von den Hereros bewohntes und durch einen sandigen, wüsten Küstenstrich von etwa 80 Kilometer Breite vom Meere getrenntes Terra Neuland, bestand darin, eine Eisen- hahnlinic scsizulegen, um aus dem Schutzgebiet nach der bis dahin hafenloscn Küste zu gelangen, von der man annahm, daß m ... ^iHc: die damals die . „ h Ovainbo. Am 17. Juni trat man de» Marsch in das Kaokoscld an. DaS Marschtempo, bedingt durch eine Ochsen- und Wagenkarawane in einer ungefähren Länge der Pragcrslratzc, war ziemlich lang sam, 3 bis 4 Kilometer die Stunde. Im Allgemeinen machte mau täglich 2 Trekks, gleich 6 Stunden. Noch 11 Tagen kam die Karawane an das erste Lager der Ovalsimbas, welche sich zunächst sckiea zurückzogen, dann aber ziemlich vertraut wurden. Wieder 14 Tage später erreichte man die Wasserstelle Sanitatas. Diese wählte der Vortragende als Overationsbasis. um feine Aufgabe ausznführen. Unter f'iirücklassiing deL größten TheilS der Karawane brach er mit um 26 Ochsen, 16 Reitpferden und 60 Eingeborenen zunächst nach Nadas aus und suchte von hier aus unter Mitnahme von mir vier Pferde» und eines Einge borenen, des alten Iosias, seinen Weg nach der Mündung des Kunciie, die er denn auch nach mancherlei Beschwerden erreichte. Von hier wurde der Versuch gemacht, südlich bis Angra Fria vor zudringen, ioobei die Reisenden durch einen drei Tage dauern den fürchterliche» Sandsttirm in größte Lebensgefahr gebracht und aenöthigt wurde», nach Osten abzubrechen und nach Nadas zurückzukehrcn. Ai» 8. Oktober, also erst nach beinahe 4 Monaten, kam die Expedition »ach Outjo zurück. Die im Jahre darauf unlcrnommcne Erforschiiiigsrciie »i nördlicher Richtung unseres deutschen Schutzgebietes ging durch das Ovamboland nach der portugiesischen Kolonie MosanicdcS. Damals war der deutsche Besitz schon bis Seßfontain, Okanknjo und Namatoni vor geschoben. Das Ovambolanv. noch gänzlich unabhängig und von etwa 126666 Menschen in vier Haupi- und einige» kleineren ^nui Graß oayin yaiemoien zivile zu gelangen, von ver man annay» sie sich zu Landungsplätzen eignen würde. In Outjo wur Expedition zur Erforschung organisirt. Outjo war daiua nördlichste deutsche Militärstativn aus dem Wege nach Or er freundlich entgegen, schickte schenk, ließ aber kaum eine Stunde daraus ansragen, Ochft schon geschlachtet sei. Es ist nämlich bei den Ovainbo-: Title, daß der Schentgebcr von seinem Gescheut ein Sti'2 znrückerhäli. Hier handelte es sich um ein ganzes Hiiilervieriei. das dann auch nebst den üblichen Ges,cngeichcnkcii in die Werst des Kambonde gesandt wurde. 'Nur in Regiermle Angelegenheiten muß mau bei dem Häuptlinge die Zeit wahr nehmen. Will man mit ihm etwas Wichtiges verhandeln, ie »ulß man vor 0 Uhr komme» — nach dieser Zeit ist Kamvuna, gewöhnlich betrunken. Ter Marsch setzte sich nun in nördlich-! Richtung weiter son in das Gebiet von Uukuanjama mit d r Residenz des Nejulu, wo man den Kuncne erreichte und inn anl Booten überjetzle. Am 6. September langte die Erp. dition in Humtc, der ersten portugiesischen Miliiärsietion. a ' Hier blieb das Gros zurück, nur der Vortragende draua m-: einer kleinen Schaar in das wilde, gänzlich unbewohnte Dorr buschgebict nördlich des Kunenc ei». Hier cxisiirt noch da: afrikanische Großwild, Elefant, Rhinozeros, Giraste und Löw.. indessen gelang cs den Reisenden, bis ans eine Giraffe, nicht auch nur ein Stück davon zu Oftsicht zu bekommen. Nur ein starkm Löwe kam in der Nachl bis wenige Meter au die Pferde heran, wurde aber durch Fcucrbrände und Flintenschüsse wieder ver jagt. Die Reisenden besuchten nun die drei Kataralle des Knncne, von denen der letztere, bei dem sich das Walser über 166 Meier hoch in ein enges Felsenthal binabslürzi. von große» Ratnr'chönhcit ist. Dem Lauft des Kunene, welcher übrigen-, sehr reich cm Krolodilcu ist, folgend, kam man endlich an Ine Küste nach Port Alexandra und Tiger Bi und trat von hier ans die Heimreise nach dem Deutschen Schntzgebiei wieder an. Der durch eine ganze Reibe von Lichtbildern illnsiririe sc!»r interessante Vortrag wurde mit vielem Dan! enlgegengeiivmmem —* Das am I. September 1886 enthüllte Siegcsdenk mal aus dem Alt markte >ft mit einer Umplanlnng versehen worden, um eS einer gründlichen Reinigung zu unterziehen. Die ans carrarischem 'Marmor vom Monte Ravaccione hcrgcslcll:. Figur der siegreichen Germania, wwie der sie umgebenden vier allegorischen Sockelsigiiren: Kunst. Visftiischasi. Wehrkrall und ,Frieden, tollen eine Ileberarbeiluny erfahren. Durch Wcanahu. der obersten Schicht, in welche der Schmutz im Lauft der Zen eiiifledrungeii in. wird dieses Kunstwerk seine frühere Schünden wicdergewinnen Der Entwurf und die Ausführung sämmtljcher Modelle rühren vom Professor Robcri Henze her, während d» Figuren selbst in Florenz durch Rasacllo Cella» hergciiellr wurde». Die Zeiennniig des Postamentes, für das Wieiaer (Krün stein, rölhlicber schwcdi'cher und blauer Granit, sowie Ovpach.' Syenit zur Verwendung gekommen sind, lieferte Prot. Nicola». Die Figur der Germania mißt 1.26 bezw. 6,26 Meier, die Reben öckchc» des Eremiten". Dienstag: littwoch: „Der fliegende Holländer" „Hostmanns Erzählungen". Donnerstag: „Mignon". Sonn- Soniitag: . — Dienstag: „Ein GlaS Wasser". Mittwoch: „lieber unsere Kraft" >2. Dheils. Donnerstag: „E»,Sommcriiachtstrau>n". Freitag: ITicBraut von 'Messina". Sonnabend: „Der Vcilchcnsrcsftr". csonntag: Neil einstudirt: „Der letzte Brief". 7* Mittheikung aus dem Bureau derKönrgl Hostheater. Im Opernhause gelangt Montag, den 5. Mai, MaillaA's drei- aktiae komische Oper „Das Glöckchen deS Eremiten" zur Aufführung. Die Besetzung ist die folgende: Rose: Frau Wedckind, Georgette: Frl. v. Chovaniie szum ersten Males, Belamy: Herr Scheidemaiitel, Silvain: Herr Gießen, Thibout: .Herr Erl szum ersten Males. ß* Ludwig Fulda hat bei seinem letzten Dresdner Auf enthalt auf dem Weißen Hirsch ein neues, abendfüllendes Luftspiel vollendet, das sich bezeichnender Weile „Kalt- nasser" betitelt. Dos Stück wird in der kommenden Saison seine Erstaufführung im Lessingtheatcr zu Berlin erleben. ß* Dem Erfinder der Patent-Repetir-Mechanik sitr PianinoS, Pianosortesabrikant Franz Lindner in Dres den. ist daS Patent aus eine neue Mgelmcchanik ertheilt worden. ß* Pros. Dr. Karl Siegen in Leipzig erbielt zu seinem still begangenen 30jährigen Schriststelierj»biläum nachträglich vom inzwischen verstorbenen Fürsten Heinrich XXH. Reuß ä. L. das Ehrenkren z 3. Klaffe. ß* Heute Mittag 12 Uhr wurde die diesjährige Große Berliner Kunstausstellung durch den Kultusminister Studt in Gegenwart des AuSstellungS-KomiteeS und zahlreicher keit des Komitees sür beendet und wies daraus hin. daß die. Ausstellung vvn einer großen Reihe werthvoller Kunstwerke be schickt sei. Ter Kultusminister brachte ein Hoch aus den Kaiser aus, den erhabenen Schirmherr» und Förderer der Kunst, und erklärte die Ausstellung für eröffnet. Es folgte ein Rundgang durch die licueiiigetheiltcn und neuartig dckorirtc» Räume des LoildcsausstcllungSpalaslcs. Bor neunzig Jahre». Napoleon in Dresden 1812. von Pros. Dr. Adolf Müller. Am 16. Ma> werden es 00 Jahre, daß für unsere Residenz eine Reihe denkwürdiger Doge begann. Napoleon, in dessen .Händen damals die Geschicke unseres Wcltthcils lagen, zeigte sich hier in Dresden zum letzten Male in der ganzen Fülle seiner Macht, ehe er dem Abgrund zueilte, m welchen ihn der verhängnißvollc Feldzug nach Rußland stürzen sollte. Alle Vorbereitungen zu diesem Kriege ohnegleickwn waren in großartiger Weise getrosten, die ungc- eheurcn Heersäulen, zu welchen die Völker von halt» Europa ihr ontingcnt hatten stellen müsse», waren bereits seit mehreren Woche» ans dem Morsche nach der Weichsel hin begriffen. Noch war der Krieg nichi förmlich erklärt, aber die trüacrffchen Unter- Handlungen, die Napoleon noch immer mit dem ruinichen Hose be treiben ließ, um diese» von einer kräftigen Initiative in der Er öffnung der Feindseligkeiten abzuhalten, konnten Niemand mehr über seine wahren Absichten täuschen. Am 9. Mai 1812 verließ Napoleon in Begleitung seiner zweiten Gemahlin Marie Luise und umgeben von dem glänzenden Gefolge seines Militär- und Cwilstaatcs, Paris, um sich zunächst nach Dresden zu begeben. Ehe er sich an die Spitze seiner Armee stellte, gedachte er an dem Hofe deS ihm befreundeten Königs Friedrich August einen Aufenthalt von zwei oder drei Wochen -u nehmen und vor den Augen des gamen Europa ein Schauspiel seiner Macht aufzufiibren. wie es die Welt niemals gesehen hatte. Der Kaiser von Oesterreich, von dem Wunsche getrieben^ seine die " — - Tochter. Gemahlin NapokeonS, wiederzusehen, hatte sich bereits Kiun Besuche angemeldet. Der König von Preußen drückte eben falls daS Verlangen nach einer persönlichen Besprechung mit Noooleoii aus, um von ihm einige Erleichterungen von dein enlfti. liehen Drucke zu erlangen, welchen der Durchzug der zahllosen fremden Kriegsschaaren über sein ausgeiogcneS Land brach!.- Dem Beispiele dieser höchsten Häupter folgte eine Menge ticmercr und suchte uni die Ehre »ach, ihrem großen Gönner und Beschütze! nahen zu dürft». Napoleon, welcher seinen Gcanern chemo lein durch die Entfaltung feiner volftischen, als durch die seiner mili tärischen Macht imponircii wollte, nahm alle diese Anmeldungen an und führte so eine» überaus zahlreiche» Kreis fürstlicher Personen in Dresden zusammen, dessen Glanz aut ihn, als den Mittclvimki desselben, zurücksalle» sollte. Schon seine Reste durch Deutschland glich einem wrttvajrendeu Triumphzuae. In Mainz, das damals, wie alle Städte des Unken Rhcinuiers, zum sronzöstichen Gebiete gehörte, warteten ihm de- Großherzog von Hcsten-Dormsladt. der Landarm von Homburg und der junge Erbprinz vo» Anhalt Kölben aut: in Aichastenbur, wurde er von dem Fürsl-Primas von Dalberg empfangen: m Würzvurg, wo die Kaiser!. Majestäten am .Hofe des Großherzog-' Ferdinand, des Oheims der Kaiserin und frühere» Großherzug,-- vo» Toscana, den 13. Mai übernachteten, fanden sich der Konst, bon Württemberg und der Großhcrzog von Baden zur Begrüßung ein. Den ll. Mai hielt Napoleon sein Nachtlager in Bayreuth, den 16. Mai in Plauen. In alle» Orten, welche er ans seiner Durchreise berührte, waren große Empsangsfticrlichketten mst Glockcngeläule, Kanonendonner, Triiimpbboaen, Ehremvalierev feierlichen Auszügen, veranstaltet: aus inanchc» Strecken der Straß, loderten von 26 zu 26 Schritt große Holzstöße, die seinen Aea zur Nachtzeit erhellen wllteii. Ungeheuer war überall das Ziisir'vin. > der neugierigen Menge, um den gewaltigen Mann von Angesich! zu schauen, aus dessen Gebot sich 606666 Soldaten ans fast »rUen Ländern Europas in Bewegung setzten, »in ihm in unbekanni Fernen zu folgen. Seine Erscheinung machte den Eindruck eine, mit Furcht vermischte» Erstaunens. Der Menge siel seine iw Norden ungewöhnliche Gesichtsfarbe, das blitzende Feuer seiner Augen, der eiaenthümliche Ausdruck seiner Züge auf. Die tiefer Blickende» dachten, indem sic ihn betrachteten, an Alles, was von diesem Manne seit 15 Jahren ausgegonaen war, und sannen Lbci die Rolle nach, welche chm vom Schicksal noch zu spiele» bestimm! sein konnte. Seit vielen Jahrhunderten hatte Niemand di« E-.n-
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